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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Dienstag, 11. Dezember 2012

Dichterhain: SCHNEEDECKE von Andreas Noga
















schneedecke

mit dem rolladengurt belichten wir
das fenster sehen hinaus:
der gefallene schnee ist auferstanden

in ruinen im laublosen brüchigen garten
der mit schlafmützen auf zweigen
den morgen abfedert

wir bleiben im haus halten uns hin
unter der weißen decke
verborgen wie gras

über die weiche straße (fast zärtlich)
tasten schüchtern
die vehikel

(c) Andreas Noga. Aus: Lücken im Lärm

Montag, 10. Dezember 2012

Tägliche Lesung aus Patrick Roths SUNRISE bei SWR2

Ab Montag, 10. Dezember 2012, beginnt die Ausstrahlung von »SUNRISE.  
Das Buch Joseph«, gelesen von Patrick Roth in SWR2. Die Sendereihe  
heißt »Fortsetzung folgt«.

Sie können sich mit diesem Link »live« in SWR2 einschalten und die  
Lesung überall bequem auf Ihrem PC hören:
http://swr2.radio.de/

»SUNRISE« läuft täglich (Montag bis Freitag) von 14:30 bis 14:55 Uhr  
in 33 Folgen bis 29. Januar 2013.

Es gibt inzwischen einen umfassenden Eintrag zu »SUNRISE« in der  
Wikipedia Online Enzyklopädie. Er sei nur denjenigen  
empfohlen, die den Roman bereits kennen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sunrise_%E2%80%93_Das_Buch_Joseph

Die letzte Lesung im alten Jahr findet in Heidelberg statt:

Mittwoch, 19. Dezember 2012, 19.00 Uhr
Heidelberg, Neue Universität, Hörsaal 14
Grabengasse 3, 69117 Heidelberg
Von biblischen Bildern und poetischer Imagination. Patrick Roth und sein Roman
»SUNRISE. Das Buch Joseph«
Lesung Patrick Roth und Gespräch mit Prof. Dieter Borchmeyer
Eintritt frei

Klangwelten 2012 - für Sie besucht am 7.12. in Neunkirchen

Rüdiger, Cynthia und Julius Oppermann

Die Klangwelten von Rüdiger Oppermann besuchte ich dieses Jahr am 7.12.12 in Neunkirchen in der Christuskirche. Titel der Tournee ist "The Global Strings play Oppermann" - Rüdiger Oppermann erfüllt sich mit diesem Projekt einen lang gehegten Traum: Nach 25 Jahren erfolgreicher Klangwelten-Programme mit Musikern aus aller Herren Länder und aller Ethnien kommt nun endlich einmal eine große KLANGWELTEN - Tournee, auf der seine eigene Musik im Vordergrund steht. 
 
Rüdiger Oppermann: „25 Jahre lang habe ich mich mit ethnischer Weltmusik, mit dem Inneren Kern der Harfe, mit Jazz, Blues, Folk, Avantgarde beschäftigt. Trotzdem die Harfe und das Klavier meine Werkzeuge des Verständnisses waren, rückten Streicher immer näher ins Zentrum.
Das meine eigene Musik auch im Orchesterklang wirkt, wusste ich noch gar nicht. Und ich war auch berührt, dass die Kombination von Orchesterklang mit ethnischen Instrumenten, mit meinen Minimal-Ideen und mit Jazzmusikern möglich ist. Später wurde mir klar, dass meine innere Klangvorstellung für dieses renaissance-ähnliche Ensemblespiel eigentlich das Gambenensemble war. So wuchs langsam der Wunsch, meine Musik in einem Konzertprojekt als Streichermusik aufzuführen. Ich will vermeiden, dass alle Arrangements typisch oppermannisch klingen. Deshalb wird ein Großteil der Stücke von Gast-Arrangeuren bearbeitet, von Künstlern, denen ich voll vertraue, und von denen ich mich staunend berühren lasse. Also auf in eine neue Dimension! Das Risiko habe ich nie gescheut, und nach den ersten Proben bin ich schon ganz begeistert.“


Wir begegnen seinem Sound dennoch und zum Glück immer wieder – bei den Streicherstücken manchmal eine interessante, neue Unterbrechung, dann wieder ein wunderbares Additiv zu seinen Klangausflügen. Alle Musiker(innen) überzeugen durch gekonntes Spiel, durch das Feeling für die Gefühle, die mitschwingen, für die Botschaften, die die Stücke uns aus aller Welt schicken. Und mir wird jedes Mal klarer, dass die Musik umso reichhaltiger, vollständiger und authentischer wird je mehr nationale Musikrichtungen zusammenkommen und sich ergänzen! Mit „Breath my harp“, von dem georgischen Komponisten Russudan Meipariani überarbeitet, ging es los! Mit „Tarantella“, bearbeitet von Rainer Granzin, Jazz-Keyboarder, noch mehr Schritte in die Hauptdynamik. Auffallend und interessant sein Lied „Eile mit Weile“, 3-teilig. Den ersten Teil spielte er vor 30 Jahren mit seiner Frau an der Konzertharfe und er mit einem Instrument aus Simbabwe - beim Konzert nach langer Pause wieder. Das Paar Oppermann ging musikalisch total getrennte Wege, sie klassisch an der Konzertharfe, er an internationalen Instrumenten experimentierend. Der zweite Teil mit 2 Harfen auf einmal gespielt von Oppermann (ein sehr beeindruckender meisterhafter Auftritt!) und mit E-Harfe, der dritte Teil für 2 Streicher. In „Electric Oracle“ ein perfektes Zusammenspiel mongolisch traditioneller und improvisierter Spielweise und Gesang mit westlichen Harfenklängen. Tiefe Röhrlaute und archaische Stimmsounds paaren sich mit hohen Tonlagen und rhythmischem Gesang. Enkh Jargal hat 9 Jahre mit Oppermann zusammengewohnt und musiziert, sie gingen eine Symbiose im musikalischen Dialog ein, und doch jeder seinen Weg. Der „Galata Blues“ vereint orientalisch-türkische Klänge mit Blues, was praktisch und theoretisch nicht existiert, aber ein faszinierendes Lied ergibt. Ein Lied für die armenische Duduk mit der Gambe als Leitstimme interpretiert, die Streicher als Begleitung – fern der klagenden Traurigkeit der Armenier, eines mit marrokanischem Schwerpunkt und mongolischem Gesang, ein Song „Riding a horse with 5 legs“, von Thomas König arrangiert (nach der letzten Zusammenarbeit löste sich das Potsdamer Orchester leider auf), sehr tragend, dynamisch und weiterhin E-Harfe, ein Stück mit einem ungewöhnlichen, weil geschnitzte Saiten, Madagaskar-Instrument und schließlich die Klimax in einem Lied mit Bestandteilen aus Ceylon, Indien, Himalaya, Lahore, Tibet, Nord-Mongolei, Sibirien. Tiefste Tonlagen und höchste Töne für eine Männerstimme von Enkh Jargal lassen uns am Urvibrieren der Erde teilnehmen, teilweise erinnern sie an buddhistische Gesänge, teilweise an arktische ...

The Global Strings
  The Global Strings bestehen aus einem klassischem Quartett, ergänzt durch Instrumente der Alten Musik und durch ethnische Streicherklänge:
Franziska Urton (D/IRE) – Fiddle, Violine (u.a. Blue, Dan,Cassard, Streichquartett)
Sally Clarke (D/AUS) – Viola, Bratsche (SWR-Rundfunkorchester Stuttgart)
Johanna Stein (D, Köln)
Cello (Badz)
Barbara Pfeifer (D)
Viola da Gamba (Les Escapades)
Ben Tai Trawinski (D/THAI)
Bass (Badz, diverse Jazzgruppen)
Enkh Jargal (Mongolei)
Pferdegeige (u.a.Violones Barbares)
Nikola Parov (Bulgarien)
Gedulka (u.a. Agnes Herczku)
Cynthia Oppermann (USA/D/F)
Harfe (Baden-Badener Philharmonie, Kammermusik)
Julius Oppermann (USA/D/F) – Drums, Percussion (diverse Rockbands etc.)
Jatinder Thakur (Indien)
Tablas
Rüdiger Oppermann (EU)
Keltische Harfen, e-harp


2012: Eine eher klassisch ausgerichtete, aber weiterhin fesselnde und sehr nährende Version der Klangwelten, die sich als Jubiläumsausgabe hervorhebt und einreiht in eine Serie von hochinteressanten internationalen Musiken.

Am Mittwoch in Rüsselsheim: Christmas Moments mit Ella Endlich

Mittwoch 12. Dezember 2012, 20:00 Uhr,
Theater Rüsselsheim, Am Treff 7, 65428 Rüsselsheim

Telefon: 06142-832630 oder 832631
Telefax: 06142-832606
E-Mail: service@theater-ruesselsheim.de
Internet: www.theater-ruesselsheim.de

 


 Christmas Moments


Weihnachten wie im Märchen


bernd_stelter  
Jubiläumstournee mit
Ella Endlich

Seit 15 Jahren ist Christmas Moments, die wohl beliebteste Weihnachtsshow Deutschlands. Die Bühnenshow von Produzent und Komponist Thomas Schwab hat seit ihrer Deutschlandpremiere im Jahr 1998 mehr als eine halbe Million Menschen begeistert. Christmas Moments ist ein musikalisches Weihnachtsmärchen bei dem sich zur Weihnachtszeit traditionelle Weihnachtslieder, Pop, Musical, Klassik und Gospel in einer aufwändigen Live-Show treffen. Eine große Live-Band, viele bekannte Solisten (u.a. Meike Anlauff, David Moore u.v.a.) und eine beeindruckende Licht- und Videoinszenierung machen diese Show zu einem einzigartigen Erlebnis.

Der TV-Klassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“? gehört seit über 35 Jahren ebenfalls zum Weihnachtsprogramm wie das Plätzchenbacken. Mit der romantischen Ballade „Küss mich, halt mich, lieb mich“ nach der Titel-Melodie des Kultfilms landet die in Weimar geborene und in Berlin aufgewachsene Künstlerin Ella Endlich einen Sensationserfolg. Bei Presse und Publikum wird Ella Endlich derzeit als erfolgreichste Schlagerpop-Newcomerin gefeiert. 2011 veröffentlichte sie ihr zweites Album „Meilenweit“.
Ella Endlich wird im Jubiläumsjahr mit Christmas Moments auf Tour gehen! Eine Zusammenarbeit die menschlich und musikalisch perfekt harmoniert. Menschen mit Musik berühren und sie einen Abend lang aus ihrem Alltagsstress zu entführen und auf das Fest der Feste einzustimmen – das ist das gemeinsame Ziel von Thomas Schwab und Ella Endlich.


Preise:
35,--/31,--/27,--/23,-- €

Nächsten Samstag in Bad Bergzabern: St. Petersburger Knabenchor


15. Dezember 2012 um 18 Uhr, Haus des Gastes, Bad Bergzabern
Preis: 25 €, Kinder 12 €

St. Petersburger Knabenchor

Gegründet wurde die Knabenchorschule im Jahr 1992 von Wadim Ptscholkin, der seit dieser Zeit als Leiter tätig ist. Heute besuchen zirka 400 Kinder und Jugendliche die Chorschule.

Mit mehr als einhundert jungen Menschen setzt dieser Knabenchor seinen eigenen und einzigartigen Maßstab. Mehrfach wurde er anerkennend ausgezeichnet und belobigt. Das umfangreiche Repertoire enthält weltliche und kirchliche Werke der unterschiedlichsten künstlerischen Richtungen und zeitlichen Epochen. Das hohe professionelle Niveau des Knabenchors verdankt er seinem begeisterten und hoch qualifizierten Lehrerteam.

Kartenvorverkauf bei der Tourist-Information zum Preis von 25,00 Euro, Kinder 12,00 Euro mit Kurkarte 5,00 Euro Vermäßigung.
Tel. 06343 / 98966-0

Dichterhain: AUGE von Ljiljana Graffé
















AUGE

Auge halboffenes
in Starre liegt da -
Halbdunkel herunterbrennt
Flackernd Wache hält
Trennung Abschied schreibt
Tür ins Schloss fällt
Laken weiß steif kalt
wie Winterlandschaft
des Körpers letztes Kleid

© Ljiljana Graffé

Sonntag, 9. Dezember 2012

Lesetipp: SCHAU, WIE SCHÖN DER CHRISTBAUM BRENNT!


Karoline Adler (Hrsg.)
Schau, wie schön der Christbaum brennt!

Alle Jahre wieder steht das Weihnachtsfest im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit - zum Leidwesen vieler jedoch schon ab August. Wer verspürt eigentlich noch Vorfreude auf die Weihnachtstage, wenn im Vorfeld panisch nach perfekten Geschenken und dem schönsten Tannenbaum gesucht wird? Diese Anthologie bietet Weihnachtsfans und -muffel Trost und Ablenkung mit zahlreichen bösen und humorvollen Originalbeiträgen.

- Mit Texten von Bestsellerautoren wie Jussi Adler-Olsen, Dora Heldt, Jutta Profijt, Jess Jochimsen u.v.m.

Blick ins Atelier: DIE FRAUEN DES TECUMSEH von Walter Brusius


Die Frauen des Tecumseh
WALTER BRUSIUS
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. 
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben. 
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte (siehe auch KÜNSTLERPORTRÄTS).

Heute Nachmittag in Darmstadt: DER WASCHLAPPENDIEB - Kindertheater

 DIE STROMER:"DER WASCHLAPPENDIEB"
                  der Klassiker im halbNeun in der Vorweihnachtszeit
 

am So, 09.12.12     Beginn: 15:00     Einlass: 14:15
 

halbNeun Theater + Sandstr. 32 + 64283 Darmstadt + Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)

Preise (EUR):     VVK     AK     
                             8.15      8.50     Keine Ermäßigungen möglich


Victorius kann es nicht fassen: Seit Tagen verschwinden auf seltsame Weise Waschlappen von seiner Wäscheleine. Sogar seinen Lieblingswaschlappen hat es schon erwischt. Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Dieb begegnet er Lizzy, einer quirligen Maus. Kann Lizzy Victorius helfen? Ein turbulentes Abenteuer beginnt ...

Es würde etwas fehlen, schaute nicht im Dezember der WASCHLAPPENDIEB im halbNeun Theater vorbei. Wer ist der Dieb, wer beklaut Victorius? ... eine turbulente Geschichte über Haben und Nichthaben, über Unrecht, Verständnis und Freundschaft. (Frankfurter Rundschau)

DIE STROMER greifen Themen aus der Erfahrungswelt der Kinder auf und entwickeln ihre Theaterstücke selbst. BIRGIT NONN und THOMAS BEST reflektieren nicht darauf, dass Kinder schon beim ersten Stolpern lachen, sondern bieten Kindertheater mit künstlerischem und ästhetischem Anspruch, voll aus dem Leben gegriffen, spannend und unterhaltsam. DER WASCHLAPPENDIEB. Für Kinder ab drei Jahren.

Heute Nachmittag in Ludwigshafen: Finissage zu COCO von und mit Rainer Magold

Letzte Gelegenheit zum Kaufen: Die Kunstausstellung COCO, mit Bildern von Rainer Magold, Coco Chanel mal von einer anderen Seite, geht am Sonntag, 9.12., zu Ende. Um 16 Uhr findet die Finissage statt mit dem Jazzensemble Les Raisins Secs, der Eintritt ist auch dieses Mal gratis.

Yann Tiersen: La Chute



Dichterhain: JANINA IM WUNDERLAND von Harma-Regina Rieth

SchaufensterBummel (c) Harma-Regina Rieth






















  
Janina im Wunderland 

Der Tag ist neu ...
Ich habe dich durchschaut
In deinem Blick liegt diese gewisse Nachdenklichkeit
Großstadtlärm verfängt sich im leisen Vorbeirauschen der Menschen
Das Zeitgefühl ist verloren
Du träumst schon wieder  

Der Tag ist weich
Jeder Morgen  ist ein  langsames Zurückkehren
Wie lange stehst du schon da
Wann wirst du den Mut aufbringen
Und sagen was Dich bedrückt
Das Zeitgefühl ist verloren
Du träumst schon wieder  

Der Tag ist still
Es ist September du verabschiedest dich vom Sommer
Den Großstadtlärm hinter dir lassend
Es sind nur noch Geräusche hinter dir
Und eine Ahnung vom SEIN
Das Zeitgefühl ist verloren
Du träumst schon wieder  

Der Tag ist pulsierend
Vertrautheit umgibt dich von allen Seiten
Es fällt dir schwer dich zu verabschieden
Leuchtend, still, tief und weich wie der Ausdruck in deinen Augen
Mit dem Gesicht zum Fenster und dem Rücken zur Welt gehst du
Das Zeitgefühl ist verloren
Du träumst schon wieder  

Der Tag ist zu Ende
Deine Haut atmet jeden Morgen erneut wieder ein
Du gehst auf dem Weg der Irritation und dann nach Hause und wirst umarmt
Das Zeitgefühl ist verloren
Du träumst schon wieder  

Die Gedanken lösen sich auf und fragen leise:

Warum soll ich nur lächeln,
wenn ich lachen kann
Warum soll ich nur sprechen,
wenn ich singen kann
Warum soll ich nur gernhaben,
wenn ich lieben kann  
Warum ist es plötzlich so still,  jedes Zeitgefühl ist verloren,
wie lange stand ich hier…

Es fällt mir schwer mich vom Schaufenster zu verabschieden,
du hast nur vom Wunderland geträumt…        



(c) Harma-Regina Rieth

Samstag, 8. Dezember 2012

Fantasien zur Nacht: HERZENSGLUT von Hannes M. Pum














Herzensglut

KASTANIEN IM GRAS, ÄPFEL, BLÄTTER, MEIN HANDY.
FREUNDLICH NICKT ZU MIR DIE HERBSTSONNE. KALT
BRENNT DER FRÜHE FROST AUF WANGEN – DENN DIE
VERMAG NICHT ZU WÄRMEN NAHER FICHTEN – WALD.

ROT FLIESST ‘S ZUM MUND VOM RAND DES HUTES.
LETZTE GELSE FAND GESCHÜTZTES ERNTEFEST.
DEINE ZUNGE PREIST DIE SÜSSE MEINES BLUTES.
IM WEIZENFELD BAUEN EICHHÖRNCHEN EIN NEST.

EWIG BLEIBT SEHNSUCHT BEGLEITERIN DER SEELE.
EINE TAUBE VERNEIGT SICH VOR DEINEM SCHOSS.
NIE WIEDER MENSCHENWINTER DEIN HERZ QUÄLE.
WEISE HAT MONTAIGNE GELEHRT: KÜMMERE BLOSS

DICH NICHT UM MEINEIDSCHWÜRE DER IGNORANZ.
DEIN GOTTESDIENST HEISST WAHRHEIT, EDELMUT,
HUMANITÄT UND ZÄRTLICHKEIT – DEINE MONSTRANZ.
ENTFACHEN WIRST MIT DEINEM SEIN HERZENSGLUT.

Heute Nachmittag in Bad Bergzabern: MAGIC - Weihnachtsausstellung von Rainer Magold

Im Rahmen der Weihnachtsausstellung "Magic" mit Vorschau auf das Jahr 2013 von und mit Rainer Magold (mehr Informationen hier) findet ab 15 Uhr eine einzigartige Veranstaltung statt:

„Klassik & Glühwein“ am Samstag, 8.12., um 15:00 Uhr, mit Raissa Tscheptscherenko (Sopran), eine bekannte Operndiva, die unter anderem an den Staatsopernhäusern in Moskau (Bolschoi-Theater), Kiew, Berlin, Leipzig und Dresden gefeierte Auftritte hatte (siehe auch den Beitrag zur Italienischen Nacht am 4. August 2012 in Limburgerhof), und David Serebrjanik (Klavier), ein begehrter russischer Pianist und Komponist, im oben genannten Atelier. 
Raissa Tscheptscherenko
Beide treten wegen ihrer freundschaftlichen Verbindung zueinander und zum Künstler als besondere Geste in diesem Rahmen auf und werden den Event zu einem Highlight in der ganzen Gegend machen. Der Eintritt ist frei!

Heute Abend in Darmstadt: DEUTSCH IST DADA HOCH 3 von Faltsch Wagoni

FALTSCH WAGONI: "DEUTSCH IST DADA 
hoch 3"
Der Dauerbrenner für Sprachliebhaber in Neuauflage


am Sa, 08.12.12     Beginn: 20:30     Einlass: 19:00

halbNeun Theater + Sandstr.
32 + 64283 Darmstadt + Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)

Preise (EUR):     VVK     AK         
                             18.60   19.00    


Ermässigt für Berechtigte
Entsprechende Berechtigungsausweise mitbringen!

FALTSCH WAGONI sind Der&Die PROSPERI. Wenn diese zwei sich streiten, freut sich das Publikum. Zwischen dem Dichter und der Sängerin geht es hoch her – hoch 3. Er haut ihr die Wortspiele um die Ohren und tanzt sein Ganzkörperkabarett. Sie kontert mit lakonischem Humor und Schlagfertigkeit auf allem, was ihr zum Trommeln in die Quere kommt.

Leicht und lässig werden Gedichte und Musik aus dem Ärmel geschüttelt. Die Sprache klingt und swingt, obwohl es die deutsche ist. Vor dem verblüfften Publikum vollführen FALTSCH WAGONI ein grammatikalisches Drama, ein absurdes Wort- und Musikgefecht, ein ungezügeltes Sprach-Lust-Spiel. Mit Sätzen wie „Ich würde, wenn ich wüsste, wie es wäre, wenn ich’s täte“, gewinnen die beiden RhythmusPoeten sogar dem Konjunktiv eine nicht geahnte Erotik ab.

Mit ihrem Erfolgsprogramm DEUTSCH IST DADA sind FALTSCH WAGONI für die Goethe Institute um die Welt getourt und haben von New York bis Nowosibirsk, von Afrika bis Skandinavien die Herzen erobert... Zum 10-jährigen Jubiläum dieses Programms haben die beiden sich noch einmal selbst übertroffen und das neue DEUTSCH IST DADA
HOCH 3 herausgebracht. Eine hinreißende und hochintelligente Sprach-
Revue in Dada-Manier. Hingehen!!

Kältebusse für Obdachlose

Bitte versuchen Sie andere aufmerksam zu machen und holen Sie Hilfe, wenn Sie sehen, dass jemand sich nicht mehr schützen kann:

Kältebusse für Obdachlose

Dichterhain: WENN DER PARASIT GEHT von Artem Zolotarov

Guernica 1937

Wenn der Parasit geht



Die Stadt hat einen fremden Klang,
sie singt von Kriegen, längst vergang'n,
und die Ruinen klagen noch,
ein stummes Stöhnen,
das noch pocht,
zwischen den Bäumen,
kahl und tot.

Kein Tier, das hier noch Zuflucht sucht,
die Menschen flohen voller Furcht.
Die Zeit wusch fort des Lebens Hauch,
betäubte Steppen liegen brach,
allein die Sonne, matt und weiß,
erstrahlt am Himmel als Beweis,
dass hier noch Leben walten wird.

Und ein Blume, klein und zart,
entspringt dem Grunde, noch vernarbt.
Sie köpft sich hoch, zur Sonne hin,
sie lebt, sie atmet, sie beginnt.
Der Mensch ist fort, kann nicht zerstören.
Die Erde wird nur ihr gehören.

(c) Artem Zolotarov

Freitag, 7. Dezember 2012

Fantasien zur Nacht: STREIFLICHT von Birgit Heid

 

 

 

 

 

Streiflicht

Streiflicht des Hochsommer Abends
senke mich und speis meinen Mund
der das Negativ Blatt meines Sinnens
hervorbringt.


Besprenge die Lippen mit Balsam
das mehr noch mich dürsten lässt
und dieses Verlangen will schmerzend
und brennend ich eindringen lassen


in Feuer mich lösen, vergehen.
Das Labsal des Hochsommer Abends
soll schäumend die Ufer erreichen
Fasane und Kuckucke treiben


und auch ich such ermattet den Wald
wo niemand mich findet
und auch kein Empfang eine Rede
ermöglicht, nur Stille um mich.


Im Rhythmus des Hochsommer Streiflichtes
kehre ich wieder
nah ist die Zeit der Begegnung
mit dir.


(c) Birgit Heid

Der Jedermann! Das Musical in Neunkirchen - besucht am Mittwoch, den 5.12.

Geschäftsleben des Jedermann
Jedermann und sein Aufsichtsrat /
Jedermann und sein laszives Privatleben



Jenni und Felix, die 99er
Gott, der Tod und Jedermann
Jedermann und sein Teufelssekretär /
Jedermann und die Bitte an den Mammon
Die Läuterung des Jedermann
von den Todsünden zur Gnade




„Der Jedermann! Das Musical“ ist die sechste Eigenproduktion des Musicalprojektes Neunkirchen. Ich habe sie am 5.12. gesehen und war mit meiner Begleitung und anderen Gästen der Meinung, dass es eine grandiose Inszenierung ist. Angelika B. aus Ottweiler: "Ich habe die Musicals noch nie wahrnehmen können, die Zeit und das Geld fehlten. Ich hätte es nie gedacht, dass es so super ist." Atemlos spannend und voller Geschehen, überzeugende Sänger und Tänzer, fantastische und einfallsreiche Kleider, Kostüme und Maske sowie anspruchsvolle Choreografie/Regie (Ellen Kärcher, Dieter Meier) zu gewaltig guter Musik (Andreas Puhl, Francesco Cottone, Amby Schilo). Himmel und Hölle, Domina und unschuldiges Mädchen, reizvolle Frauengestalten und gestandene Männer, Klassenausflug und Jungrevoluzzer - Leben und Tod standen sich in einem unbedingt lohnenswerten Spektakel gegenüber und sind jeden Cent Eintrittsgeld wert. Beste Lichteffekte, herrliche Verfremdungen inkl. Illusionsauflösungen und eine interessante Bühnengestaltung gesellten sich hinzu. Alles zusammen wurde ein weiteres Schwergewicht aus der ehemaligen Kohle- und Stahlstadt im Musicalbereich auf die Bühne gestellt, das – wie ich schon bei „BeGeistert“ und „Wasserphantasie“(Fremdproduktion) erwähnte, den Musicalhochburgen langsam, aber sicher gefährlich wird. Das Tolle daran ist, dass alle Beteiligten dies ehrenamtlich leisten, und zwar im 10. Jahr! Halb Neunkirchen hilft mit, und so durchstrukturiert ist die Produktion auch (Produktionsleitung Markus Müller).

Das Musical läuft seit 30.11. und verbindet die Einweihung der 6,3 Mio € schweren Gebläsehalle als neuem Kulturraum mit 1000 Sitz- oder 2000 Stehplätzen in Neunkirchen mit dem 10-jährigen Jubiläum des Musicalprojektes und der 65-jährigen Tradition der Neunkirchener (Abo-)Theaterbühne.

Hugo von Hofmannsthals „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ wurde am 1. Dezember 1911 - vor 101 Jahren - unter der Regie von Max Reinhardt uraufgeführt. Seit 92 Jahren ist das Stück Bestandteil der Salzburger Festspiele, die Hofmannsthal mitbegründete.
Nach dem Vorbild spätmittelalterlicher Mysterienspiele treten im historischen Jedermann neben Gott und Teufel auch Tod und der schnöde Mammon sowie der Glaube und andere abstrakte Begriffe personifiziert auf. „Der wohlhabende Jedermann sieht sich mit dem unerwarteten Tod konfrontiert, der ihn vor seinen Schöpfer führen will. Weder sein treuer Knecht noch seine Freunde noch sein Geld wollen ihn ins Grab begleiten; erst der Auftritt seiner Werke und des Glaubens bringen ihn dazu, sich zum Christentum zu bekennen und als reuiger Bekehrter ins Grab zu steigen.“ (Wikipedia)


Anfang und Ende
In Neunkirchen wird das Mysterium in 20 Szenen anders gespielt. Jedermann (Nils Hollendieck) ist der skrupellose Manager und Unternehmer der Jetztzeit, der sein Spiel mit Gewinn, Kapitalmaximierung und Rücksichtslosigkeit bis zum Exzess betreibt. Wir hören Griechenland, Down-Rating nach Erpressung durch das Finanzimperium, Armut, Schicksal der Ausgebeuteten und vieles mehr mit. Über allem ein moderierender und Cello spielender Gott (Amby Schilos Ehrenplatz) in Szene 1, der in modernem Rockgesang mit einer Gruppe eindringlicher Percussionisten zu Beginn auf die Aktualität des Jedermann aufmerksam macht. Sie legen dem Publikum nahe „aus dem Inhalt die Lehr aufzuspüren“ Szene 2 ganz im Zeichen der tobenden Geldgier „Geld ist geil, Geld macht frei“, der Boss auf den Schultern des Aufsichtsrats, erhöht, mächtig wie keiner sonst. In der Szene 3, Jedermann mit dem Nachbarn (Nicolas Schneider), der um die Hälfte seines Anteils bittet, um wieder an seiner Heimatstelle leben und gesunden zu dürfen, wird klar, dass es kein Erbarmen gibt: Die Abfindung ein zerknüllter lächerlicher Geldschein. Hier mit dabei Zak, der Sekretär, Luzifer in der Rolle des Bodyguards und Drogendealers, vermeintlichen Freundes. Nachdem Gott den Tod beauftragt hat, ihm den Jedermann zu bringen als Vertreter für all die extremen Todsünder auf Erden (7 Todsünden) beginnt der Reigen erst. Jedermann gibt seine Philosophie vor der Kamera zum Besten, seine 7 Lebensregeln zum Erfolg beinhalten z.B. „Nicht kleckern, klotzen!“, „Verkauf auch fauler Ware!“. Sein Diktat ist so aufdringlich, dass die Menge revoltiert. Die 99er demonstrieren und fordern eine bessere Gesellschaft. Darunter ein Mensch, der alles verloren hat wegen Jedermann und ihm noch Geld schuldet. 

Auch Jedermanns Tochter Jenni (Michelle Kasper) hat Riesenprobleme mit ihm, weiß, dass er ganz woanders gelandet ist, als sie sich je geträumt hätte, fordert ihn zur Umkehr, zum Umdenken auf und sympathisiert mit den 99ern. Sie verliebt sich auch in den Jungen Felix (Dominic Junkes) - „Ich mal dir eine neue Welt“ - ein jugendlicher Romantizismus, der konträr zu dem Restgeschehen steht. Auch die Mutter mahnt eindringlich, denn sie war bereits mit einem Jedermann verheiratet. Auf einer Party wird libidinöser Exzess betrieben, Jedermann mit einer Brise Koks vorab zum Anheizen in Begleitung eines jungen Mädchen unterwegs, Jedermanns Ex mit einem jungen Mann. Hier hat er eine erste Begegnung mit dem Tod, die ihn schier wahnsinnig macht. Alle Gäste verlassen ihn, auch die Geliebte. Der Tod will ihn abholen, aber es gibt noch einen Aufschub. Bei einer Demo der 99er, die ganz an die aktuellen Occupy-Aktivitäten erinnert, wird Felix erschossen, das jugendliche Träumen von Liebe und Freiheit nimmt ein jähes und brutales Ende. Jenni stellt ihren Vater zur Rede, der nur noch vor dem Tod bangt. Der einzige, der zu ihm hält ist Zag, der Sekretär. Kein Wunder, es ist der Teufel. Auch die große Anfrage beim Mammon (Markus Müller) hilft nicht weiter, Jedermann ist auf dem Holzweg - er besitzt den Gott ja nicht, es ist andersrum. Der Seelendiebstahl des Teufels (Jens Fried) geht schief, es droht Verdammnis und Schlimmeres, als die Läuterung einsetzt. In einem tollen Szenenbild mit Jenni, Felix, Mutter in einer Art Galerie beginnt die Gutwerdung des Jedermann, er bereut (!). Gott bittet ihn zu sich auf die „Empore“, stellt Vergebung in Aussicht, während der Teufel das nächste Opfer sucht. Über einen Disco-Rap zum eindringlichen Schlussbild mit Percussion ist das Drama um Jedermann gelöst.

Der JEDERMANN soll nach dem 9.12. im Januar 13 wieder aufgegriffen werden. Termine beim Kulturverein. Noch dieses Wochenende Gelegenheit, ihn zu sehen.

Heute Abend in Darmstadt: WEIHNACHTS(D)APP mit Dieter Thomas

ArtistDIETER THOMAS:"Weihnachts(d)App"
Der Seniorenhippie mit Hund und einem Weihnachtsspecial...
Mitarbeit und Regie: Hendrike v. Sydow
 

am Fr, 07.12.12, Beginn: 20:30 Uhr, Einlass: 19:00 Uhr

halbNeun Theater + Sandstr. 32 + 64283 Darmstadt 
Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)

18.60 € und 19 €
Ermaessigt fuer Berechtigte. Entsprechende Berechtigungsausweise mitbringen!



Nach dem ich mich jetzt über 30 Jahren mit satirischer Kritik an Gott und der Welt und was es sonst noch alles gibt abgearbeitet habe, hatte ich dieses Mal nur das Publikum im Auge.

In Zeiten, in denen es für alles und jeden Tipps und Ratgeber gibt, will ich doch nicht außen vor stehen und auch mal was machen, was einem konkret hilft, mit einem aktuellem Problem fertig zu werden. Dem Weihnachtsfest. Deshalb haben wir diese App entwickelt und bevor wir sie bei Apple hoch laden, Erfolg damit haben und Geld ohne Ende scheffeln, dürfen Sie auf unserer Weihnachts-App-Präsentation die ersten sein, die in den Genuss der vielen praktischen Tipps kommen,
wie es einem Gelingen kann all die Erwartungen nach Nähe, Harmonie und Liebe im Kreise der nächsten Angehörigen endlich einmal zu genießen.

Was ist meine Weihnachts-App wozu brauch man sie?

Mit dieser App wird es ihnen gelingen mit den ganzen Verwandten, oder Bekannten, denen sie das ganze Jahr erfolgreich aus dem Weg gegangen sind, ohne größere Blessuren das Weihnachtsfest im Kreise der Familie zu überstehen?
Sie können das übliche Augenrollen, gekünsteltes Lächeln, das Ausschütten von Stresshormonen verhindern, wenn die Familie am zweiten Weihnachtsfeiertag um den Tisch herum sitzt und jedem wieder einmal klar wird, warum man sich so etwas sonst freiwillig nicht antut?
Die App bietet ihnen die Möglichkeit, das Fest der Liebe zu überleben, ohne wie sonst üblich, den geordneten Rückzug anzutreten. Sogar das absichtliche oder unbeabsichtigte Aufdiemienetreten, um die emotionale Bombe hochgehen zu lassen, können sie vermeiden.

Im Gegenteil, wir garantieren Ihnen bei richtiger Anwendung der Erkenntnisse, die sie bei unserer Präsentation gewinnen, dass sie wenigstens ein Minimum an Spass am Weihnachtsfest haben können. Folgen Sie unseren Anweisungen und das Weihnachtsfest 2012 wird ein unvergessliches Ereignis für Sie werden.








Morgen Mittag in Landau: Bach´s Weihnachtsoratorium für Kinder ab 4 Jahre


In der JUGENDSTIL-FESTHALLE Landau in der Pfalz am 8.12.2012, 14:30 Uhr, ca. 45 Minuten
Für Kinder ist der Eintritt frei ! Erwachsene zahlen 5 € an der Kasse vor Ort.
Kassenöffnung ab 13:30 Uhr
Veranstalter: Musiktage Südliche Weinstrasse
Tel. 06343 / 936810

Der Salzburger Musiker Michael Gusenbauer hat das Thema des Weihnachtsoratoriums aufgegriffen und in eine kindgerechte Fassung gebracht. In einer frischen Erzählweise erreicht Michael Gusenbauer die Aufmerksamkeit der Kinder.

In Gusenbauers Erzählweise sind besonders bildhafte Musikbeispiele eingebaut, welche den Kindern zudem auf unorthodoxe Weise die Musikinstrumente und deren Charakteristik vermitteln. Bei der Aufführung wird erklärt, welche Instrumente und welche Musik zu welchen Text-Partien passen. Dazu hören die Kinder einige Stücke aus dem Weihnachtsoratorium. Die Kinder lernen auf vergnügliche Weise Inhalt und Wesen der Bachschen Musik kennen und wie es klingt, wenn die Engel auf die Erde herabfliegen und warum die Trompete das königliche Instrument ist.


Bei der Aufführung des Kinderkonzerts wirken alle Künstler mit, die auch das Weihnachtsoratorium am Abend aufführen. Der gesamte Mainzer Bach Chor unter Leitung von Professor Otto und den Solisten Ulrike Hofbauer, Nohad Becker, Georg Poplutz und Markus Flaig, sowie das Ensemble L´arpa Festante München mit ihren historischen Instrumenten werden auf der Bühne stehen, singen und musizieren. Das wird für alle Kinder ein unvergessliches Erlebnis werden. Das Weihnachtsoratorium für Kinder ist eine gelungene Konzertidee, um Kinder an die herrliche oratorische Musik heranzuführen und Weihnachtsstimmung erlebbar zu machen.

In der Rolle eines Hirten erzählt der Salzburger Musiker humorvoll und spielerisch Bach´s Weihnachtsoratorium für Kinder.


Auf einen langen Stock gestützt, eine Laterne in der Hand, schreitet ein Hirte auf die Kinder zu, die aufgeregt und neugierig im Zuschauerraum sitzen.
"Was ist denn da los? Da steht ein ganzer Chor auf der Bühne, und ein Orchester sitzt auch da", fragt die bärtige Gestalt mit weißem Hemd, Hirtenstab und Filzhut.

Dichterhain: DIE SCHNECKENPOST von Karin Michaeli



Die Schneckenpost

Sie stieg in einer dunklen Nacht
aus den Türen
der gelben Schneckenpost.
Die hielt an den Ufern des Rheines -
und ein alter Mann
hat dies alles gesehn.


Er sah, wie die Dame geschmücket
nur mit einem grünen Olivenzweig
sich einmal kurz auf der Kö
umblicket
und dort ein Schloss baute
aus gesalzenem Teig.

Sie baute um das Schloss Jägerhof
einen blühenden Garten
mit roten Bäumen
und füllte die Gräben
mit Tränen an.
 

Am Abend sang sie.
Und bei jeder Stroph'
sang sie mit
schauriger Stimme so laut,
das die glitzernd-bunten
Schadow-Arkaden
sich aufbäumten
und dann zusammenstürzten -
so als seien sie
auf Meeressand gebaut.

Sie hatte hellgrüne Nixenaugen
und Schlangen
im riesigen Mund.
Sie trug keinen Ring
und auch keine Kleider
und ihr blaues lockiges weiches Haar
legte sich am Abend über die Lichter
und vergrub die Zeit
in der Erde Grund.

Dann sattelte sie einen
bengalischen Tiger
und ritt aus auf dem
grossen Prachtboulevard.
Sie ging in jeden Winkel der Stadt
S i e  fand die Männer in den Rattenmänteln
S i e  fand die Frauen die von den Resten
der Altstadt-Abfalleimer
niemals wurden satt.

Sie lachte in jedem Etablissemang
laut mit den Herren Freiern
und trank mit ihnen roten Wein.
Dann warf sie kurz nach Mitternacht
einen jeden von ihnen
zur Abkühlung
in den eiskalten Rhein.

Die Frau mit den blauen Haaren
die damals kam
mit der Schneckenpost;
die Frau mit dem riesigen roten Mund -
die nahm alle genauso
wie sie waren.

Niemand wusste wer sie war und -
manchmal liebte sie einen in der Nacht.
Dann schienen die Sterne
so hell und so klar
und spiegelten sich im Rheinesgrund.
So wie sie einst kam
so ging sie einst fort
in die weite unergründliche Ferne.
 

Ein alter Mann saß vor dem
Salzteigschloss
auf dem Boulevard
und schaute nach dort.

Und die Frauen in den hellen Sälen
schmückten sich mit bunten Blumen
und zündeten ein warmes Feuer an
und schauten noch lange
verträumt und ganz still
in die glitzernden Sterne.


(c) karin michaeli

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Buchvorstellung: EIN LÄCHELN FÜR DIE LIEBE von Ute AnneMarie Schuster


Ute AnneMarie Schuster
Ein Lächeln für die Liebe
228 S., Hardcover mit Leseband, 18,90 EUR
als eBook 9,95 EUR
Ein Lächeln für die Liebe - Autorin Ute AnneMarie Schuster
Ein Lächeln für die Liebe ist ein extravagantes Werk für den Liebhaber zartsinnlicher Lyrik und kunstvoll arrangierten Fotografien. Sozusagen eine Sinfonie aus Wort und Bild. 72 Gedichte, 26 Reime und 3 Kurzgeschichten – Insgesamt 101 Buchstabenlächeln für die Liebe von Ute Anne-Marie Schuster umfasst dieser außergewöhnliche Band, untermalt mit 23 Aufnahmen vom art-photograph Andreas Bübl. Ein Meisterwerk für den Liebhaber der romantischen Kunst, das auch Ihrer Liebe ein Lächeln schenkt

Am Samstagnachmittag in Landau: Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach


Am  08.12.2012, ab 16:30 Uhr wird das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach – Kantaten I – VI in der Jugendstil-Festhalle Landau aufgeführt.
Es singt der Bach Chor Mainz in großer Besetzung unter der Leitung von Prof. Ralf Otto und dem Münchner Ensemble L´arpa Festante auf historischen Instrumenten
Solisten Ulrike Hofbauer – Sopran
Nohad Becker – Alt
Georg Poplutz – Tenor
Markus Flaig – Bass

Zeit: Kantaten I bis III Beginn 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Pause von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr (Speisen und Getränke im Foyer erhältlich)

Kantaten IV bis VI Beginn 19:30 Uhr bis 20:45 Uhr


Bachchor Mainz - „Klänge, die atmen ...“
Die erfolgreiche Beschäftigung mit dem reichhaltigen Repertoire der Chormusik vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart hat dem Bachchor Mainz weit über die Grenzen Deutschlands hinaus ein hohes Renommee eingebracht. Publikum und Kritiker bescheinigen dem Chor unter der Leitung von Prof. Ralf Otto immer wieder eine überzeugende Kompetenz.
Gegründet wurde der Bachchor Mainz 1955 von Diethard Hellmann, der den Chor 30 Jahre lang leitete. Unter der künstlerischen Leitung seines Nachfolgers Ralf Otto erweiterte sich das Programmspektrum des Ensembles kontinuierlich, wobei Otto einen besonderen Akzent auf selten aufgeführte Werke gerade auch der zeitgenössischen Musik setzt. Parallel etablierte er in Mainz und der Region die historisch informierte Aufführungspraxis, deren differenzierte musikalische Ausdrucksweise jedes Konzert zu einem besonderen Hörerlebnis werden lässt.
Der Bachchor Mainz ist regelmäßig im In- und Ausland zu Gast. Viel beachtete Konzerttourneen führten den Chor nach Frankreich, Spanien, Polen, Israel und Südamerika. Seit 1992 war er regelmäßig bei den Philharmonischen Konzerten am Opernhaus Zürich engagiert. 2003 errang das Ensemble die Auszeichnung "Bester Chor des Jahres 2003" durch die Vereinigung der Musikkritiker Argentiniens. 2006 folgte der Bachchor Mainz erneut einer Einladung des Mozarteum Argentino nach Argentinien, Brasilien und Uruguay. Die Attraktivität des Chores dokumentiert darüber hinaus die Kooperation mit Gastdirigenten wie Eliahu Inbal, Michael Gielen, Peter Eötvös, Georges Prêtre, Peter Schreier, Adam Fischer, Sylvain Cambreling, Riccardo Chailly. Manfred Honeck, Nello Santi und Franz Welser-Möst.

BETRIEBSFERIEN - eine Geschichte von Marco Meissner

Die Maschinen arbeiteten unter Volllast. Die große Halle war erfüllt von Lärm und emsiger Arbeitswut. Sie mussten es schaffen. Dies war der letzte Tag. Der Abgabetermin rückte immer näher.
Mit zittrigen Händen fuhr er sich durch den langen, weißen Bart. Ging immer wieder auf und ab und steckte dabei ein ums andere Mal das krause, zottelige Haar unter die rote Mütze.
„Sind die Eisenbahnen fertig, Peet?“
„Bereit zum Abtransport, Chef!“, rief der kleine Mann mit dem riesigen Muttermal auf der Nase ihm zu. Der Weihnachtsmann ging weiter. An der nächsten Station waren gerade zwei Wichte damit beschäftigt eine sehr zähflüssige Masse in den Trichter einer großen, goldroten Maschine zu schütten. Ein weiter drückte auf einen riesigen, grünen Knopf und die Maschine setzte sich in Bewegung. Dampf stieg auf, drei Kolben setzten sich in Bewegung und mit einem lauten Tuten gab die Maschine eine kleine blaue Figur preis, die wie die Karikatur eines sehr hässlichen Monsters aussah. Der Weihnachtsmann nahm sie auf, schaute sie skeptisch an und sagte:
„Was zur heiligen Zuckerstange ist denn das?!“
Die Wichte setzten den Topf mit der Masse ab, einer von ihnen rutschte eine Leiter hinunter, stellte sich aufrecht vor dem Weihnachtsmann auf, salutierte und rief:
„Das Sir ist ein Yaki-Unon, Sir! Der allerletzte Schrei auf dem Markt. Alle Kinder lieben es!“
„Was tut man damit?“, wollte der Weihnachtsmann wissen.
„Man sammelt sie!“
„Wie weit sind wir mit der Produktion?“
„Fast fertig, Sir! Uns fehlt nur noch eine Ladung Yaki-Unon-Unons und dann können wir mit der Verladung beginnen!“
Der Weihnachtsmann verdrehte die Augen. Diesmal ersparte er sich die Frage. Schon lange hatte er es aufgegeben, sich darüber zu wundern, mit was die Kinder heutzutage ihre Zeit verbrachten. Dafür hatte er nun wirklich keine Zeit.
Seit wie vielen Tagen er nun schon nicht mehr geschlafen hatte, wusste er nicht mehr. Doch er vermisste das wohlig, warme Gefühl einer schönen Federdecke auf seiner Haut sehr. Nun galt es die letzten Vorkehrungen zu treffen. Er schaute noch einmal bei allen Produktionsstätten vorbei. Die Elfen machten einen hervorragenden Job. Er konnte sich einfach keine besseren Mitarbeiter vorstellen. Und doch lag all die Verantwortung auf seinen eigenen Schultern. Es durfte einfach nicht schief gehen. Millionen Kinder erwarteten, dass er seine Arbeit sorgfältig und gewissenhaft ausführte.
Sie arbeiteten noch den ganzen Tag. Doch am Abend waren alle Geschenke bereit zur Ausfuhr. Norre, der Jüngste der Elfen, führte die Rentiere aus dem Stall. Man spürte ihren Eifer, wenn man ihnen einfach nur in die Augen sah. Nach einem Jahr auf fetten Weiden zitterten ihre Nüstern vor Arbeitswut. An allererster Stelle war Rudi kaum in seinem Elan zu bändigen.
Das Computerzeitalter hatte auch vor dem Nordpol keinen Halt gemacht und somit war es auch kein Wunder, dass die meterlange Schlittenverladeliste unter lautem Getöse aus einem Drucker ratterte. Nur ungern erinnerte sich der Weihnachtsmann an all die Monate, in denen er früher mühsam diese Liste von Hand geführt hatte. Doch heutzutage kümmerte sich seine EDV-Abteilung darum. Sobald ein Wunsch einging, wurde er postwendend erfasst und abgespeichert.
Alle packten eifrig mit an, und nach einer Weile waren alle Wagen des Schlittens beladen. Ein lautes HO-Ho-HO erschütterte die Nacht, und unter melodischem Klingeln hunderter, kleiner Glöckchen erhob sich der Schlitten in die Luft und war alsbald verschwunden. Die Elfen warfen ihre kleinen, grünen Hüte in die Luft und riefen all ihre Freude über eine weitere hart durchkämpfte Saison heraus.
Es war weit nach Mitternacht als aus heiterem Himmel der Schlitten im Verladebahnhof auftauchte. Die Hälfte der Wagen noch immer gefüllt. Er stapfte wortlos, mit gesenktem Kopf in sein Büro. Die Elfen schauten verdutzt von links nach rechts. Das war in all den Jahren noch nie passiert. Was war nur los?
Netti war der erste, der seine Sprache wieder fand:
„Was ist nur los, Sir? Was machen Sie schon wieder hier?“
Der Blick des Weihnachtsmannes war so starr, dass Netti erschrak. Instinktiv tat er einen Schritt zurück.
„Diesmal habe ich es wirklich geschafft. Ich hab's vergeigt. Weihnachten ist verdorben.“
Wieder schauten sich die Elfen gegenseitig an. Doch diesmal war es der dicke Elbie, der sich zu Wort meldete.
„Ach, so schlimm kann's doch nicht sein, Chef. Machen Sie einfach weiter.“
„Wenn das nur ginge. Ich habe meine Liste irgendwo in Asien verlegt und kann sie nicht mehr finden. Und nun ist es einfach zu spät. Selbst wenn die neue Liste schon ausgedruckt wäre. Ich schaffe es niemals mehr alle Häuser zu beliefern. Das ist unmöglich.“
Ein Raunen machte sich unter den spitzohrigen Elfen breit. Die pure Panik stand in all ihren kleinen Gesichtern. Die Stille war unerträglich. Doch dann meldete sich Norre zu Wort:
„Wir können doch helfen!“, rief er ohne auch nur einen Gedanken an die Durchführung verschwendet zu haben.
„Ja! Ich weiß, dass ihr das könnt“, sagte der Weihnachtsmann mit samtweicher Stimme, „aber ich wüsste einfach nicht wie.“
Wieder einmal füllte sich der Raum mit betretenem Schweigen.
„Wir bringen auch Geschenke raus“, rief Norre triumphierend.
„Das ist lieb von dir, Norre. Aber es ist einfach vorbei. So leid es mir tut.“
„Wir müssen es einfach versuchen. Denkt einfach an die vielen Kinder, die ohne uns das schrecklichste Weihnachtsfest ihres Lebens erleben werden.“
Schnell hatte Norre den anderen seinen Plan mitgeteilt und eine seltsame Zuversicht machte sich unter allen breit, die auch den Weihnachtsmann nicht kaltlies. Während die neue Liste ausgedruckt wurde, spannten die Elfen die Wagen um. Aus einer großen Wagenkette wurden so unzählige kleine Gespanne - ein Rentier plus Wagen. So wollten sie die drohende Katastrophe abwenden. Als die Listen fertig waren, sausten unzählige, kleine Wagenlenker in die Nacht hinaus.
Es war Norre, der die Liste wieder fand, und Telge, der im aufziehenden Morgengrauen das letzte Paket abgeliefert hatte. Sie hatten es geschafft. Mit vereinten Kräften hatten sie noch einmal alles in Ordnung gebracht. Nun hockten sie sich müde, aber sehr zufrieden zusammen vors Nordpol-TV-Gerät und sahen in die freudestrahlenden Gesichter der ersten Kinder, die dabei waren, ihre Geschenke auszupacken.
Am nächsten Tag traf sich die Belegschaft wie gewohnt in der Fabrik. Die Produktion fürs nächste Jahr sollte beginnen. Doch der Weihnachtsmann war weit und breit nicht zu sehen. Die Elfen erstarrten. Das hatten sie noch nicht erlebt. Das gab es einfach nicht. Aufgeregt rannten sie hin und her, kreuz und quer. Ohne genau zu wissen, was als Nächstes getan werden sollte.
Doch nach einer Stunde traf der Weihnachtsmann endlich ein. Die Elfen atmeten tief durch.
„Chef, wir müssen uns beeilen. Die Produktion fürs nächste Jahr wartet!“, rief Jollie aus und kaute dabei nervös auf seinen Fingernägeln.
Doch den Weihnachtsmann konnte dies nicht aus der Ruhe bringen. Langsam bestieg er das große Podest und verkündete:
„Ab heute bleibt die Halle für eine Woche geschlossen. Wir haben zusammen so viel geschafft. Das haben wir einfach mal verdient.“
Die Elfen schauten sich ungläubig um.
„Was tun wir denn dann jetzt? Wir hatten noch nie frei?“
„Wir machen jetzt einfach mal Betriebsferien. Alle zusammen.“
„Und die Produktion?“, wollte Jollie wissen.
„Die kann warten. Wenn wir im nächsten Jahr wieder so gut zusammenarbeiten, kann doch eigentlich nichts schief gehen und wenn es doch einmal knapp werden sollte, bestellen wir vielleicht etwas im Internet.“
Und so geschah es, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Erde kein Handschlag in der Weihnachtswerkstatt ausgeführt wurde. Als die Elfen von den Weihnachtsinseln zurückkehrten, waren sie so entspannt, dass sie die Arbeit im Handumdrehen bewältigten. Und wenn wirklich nichts schief geht, haben wir auch im nächsten Jahr wieder all unsere Geschenke unterm Baum liegen.


© Marco Meissner, Gladbeck
mmmarcomeissner@googlemail.com

Mittwoch, 5. Dezember 2012

DIE GALANACHT DER TRAVESTIE in Ramstein - wie war's?



Ja, der Zauber der verdrehten Geschlechtlichkeit oder Geschlechterrolle mal andersrum fasziniert sehr viele Menschen. Den Frauen eine Freude, dass sie jemand mit solchem Elan nachmacht, den Männern ein Kick auf der verleugneten homoerotischen Ebene, direkt mal Sex andenken zu können mit einer Herrendame ... gut, wobei nach der ersten Tuchfühlung die Fassaden wohl bröckeln würden, der Spaß endete dann, wenn man doch nicht ganz das Erwartete anträfe. Ist der Herr nicht zu einem Transsexuellen verwandelt, und das waren die auf der Bühne angesichts der verwendeten Schaumstoffpolsterungen garantiert nicht, gibt es einen deutlichen Mangel hinter dem Schaumstoff, was die Freuden tiefer trüben kann.

So konfrontieren uns Männer in Frauenrollen mit weiblichen Verhaltens- und Kommunikationsweisen, immer doch erkennbar, dass da ein Mann dahintersteckt, denn da passt was nicht und dort die Bewegung, die eine Rundung zu unnatürlich, die andere fehlt, die Beine gerade noch, die Bauchwölbung schon wieder anders ... So ganz aus der Nähe haben wir ja auch nichts gesehen, das verschafft oft Abstand. Aber Frauenklischees werden auch demontiert und satirisch betrachtet, denn wenn statt Schöne Hässliche auftreten, stimmt was nicht mit der Realität.

In Ramstein waren am 30.11. in der "Galanacht der Travestie" zu sehen Rainer Luhn aus Berlin, Kudamm, ARD und ZDF sind sein Zuhause. Käthe Köstlich aus dem Rheinland ist ganz Frau, aber eine mit Masse! Kim Kelema ist ein dunkelhäutige, sehr schlanke und grazile Erscheinung, die man glatt als Model auffassen könnte, wenn nicht ein Mann in ihr steckte. Dominque Du Pont aus Berlin verzaubert als Grand Dame und schockiert als Putzfrau. Mario Ecard ist eine Art Überraschungsgast, der seine Geschlecht-wechsel-dich-Rollen sehr gut spielt.

Die Show ging los und endete mit Käthe Köstlich und ihrer Moderation. Käthe, eine bekennende Übergewichtige, führt in die Klischees der tuntenhaften Schwuchteln ein und schon sind wir beim Publikumskontakt, dem Dialog und der Anheizung. Mit diesem Hinterteil glaubt sie sich auch eindeutig im Vorteil, denn für kleine Strohhalme wirft sie ihren Mähdrescher nicht an. Wir werden gleich vor den Kopf gestoßen mit der Königin der Nacht, die von Dominique Du Pont gespielt wird - und eine hässliche Putzfrau ist, die aggressiv gegen Männer im Zuschauerraum vorgeht, die sie für ihre Liebhaber hält. Mit "Geh doch" tut sie ihren Ärger über die misslungene Liebe kund. Ob ein aufreizendes maritimes Lied von Lady Lu, Kim Kelema als Schwarze Venus mit toller Frauenstimme oder als aufreizende Dirne mit Stulpenstiefel, eine Runde Paris oder eine Parodie auf Milva "Du siehst immer nur meine Sonntagsgesicht", aber den grauen Alltag übersiehst du, Opernsängerin "Madame", die sich selbst besingt: "Niemand liebt mich so wie ich", ein bisschen Spanien und Whitney Houston, am Ende das gemeinsame Lied über die eigentliche Identität, die man eben nur schwer ausleben könne.

Die schräge Welt der femininen Verkleidung von Männern präsentiert mit clownesker Verfremdung fasziniert ein großes Publikum und auffälligerweise an diesem Abend auch sehr viele Senioren über 65!