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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Freitag, 7. Dezember 2012

Der Jedermann! Das Musical in Neunkirchen - besucht am Mittwoch, den 5.12.

Geschäftsleben des Jedermann
Jedermann und sein Aufsichtsrat /
Jedermann und sein laszives Privatleben



Jenni und Felix, die 99er
Gott, der Tod und Jedermann
Jedermann und sein Teufelssekretär /
Jedermann und die Bitte an den Mammon
Die Läuterung des Jedermann
von den Todsünden zur Gnade




„Der Jedermann! Das Musical“ ist die sechste Eigenproduktion des Musicalprojektes Neunkirchen. Ich habe sie am 5.12. gesehen und war mit meiner Begleitung und anderen Gästen der Meinung, dass es eine grandiose Inszenierung ist. Angelika B. aus Ottweiler: "Ich habe die Musicals noch nie wahrnehmen können, die Zeit und das Geld fehlten. Ich hätte es nie gedacht, dass es so super ist." Atemlos spannend und voller Geschehen, überzeugende Sänger und Tänzer, fantastische und einfallsreiche Kleider, Kostüme und Maske sowie anspruchsvolle Choreografie/Regie (Ellen Kärcher, Dieter Meier) zu gewaltig guter Musik (Andreas Puhl, Francesco Cottone, Amby Schilo). Himmel und Hölle, Domina und unschuldiges Mädchen, reizvolle Frauengestalten und gestandene Männer, Klassenausflug und Jungrevoluzzer - Leben und Tod standen sich in einem unbedingt lohnenswerten Spektakel gegenüber und sind jeden Cent Eintrittsgeld wert. Beste Lichteffekte, herrliche Verfremdungen inkl. Illusionsauflösungen und eine interessante Bühnengestaltung gesellten sich hinzu. Alles zusammen wurde ein weiteres Schwergewicht aus der ehemaligen Kohle- und Stahlstadt im Musicalbereich auf die Bühne gestellt, das – wie ich schon bei „BeGeistert“ und „Wasserphantasie“(Fremdproduktion) erwähnte, den Musicalhochburgen langsam, aber sicher gefährlich wird. Das Tolle daran ist, dass alle Beteiligten dies ehrenamtlich leisten, und zwar im 10. Jahr! Halb Neunkirchen hilft mit, und so durchstrukturiert ist die Produktion auch (Produktionsleitung Markus Müller).

Das Musical läuft seit 30.11. und verbindet die Einweihung der 6,3 Mio € schweren Gebläsehalle als neuem Kulturraum mit 1000 Sitz- oder 2000 Stehplätzen in Neunkirchen mit dem 10-jährigen Jubiläum des Musicalprojektes und der 65-jährigen Tradition der Neunkirchener (Abo-)Theaterbühne.

Hugo von Hofmannsthals „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ wurde am 1. Dezember 1911 - vor 101 Jahren - unter der Regie von Max Reinhardt uraufgeführt. Seit 92 Jahren ist das Stück Bestandteil der Salzburger Festspiele, die Hofmannsthal mitbegründete.
Nach dem Vorbild spätmittelalterlicher Mysterienspiele treten im historischen Jedermann neben Gott und Teufel auch Tod und der schnöde Mammon sowie der Glaube und andere abstrakte Begriffe personifiziert auf. „Der wohlhabende Jedermann sieht sich mit dem unerwarteten Tod konfrontiert, der ihn vor seinen Schöpfer führen will. Weder sein treuer Knecht noch seine Freunde noch sein Geld wollen ihn ins Grab begleiten; erst der Auftritt seiner Werke und des Glaubens bringen ihn dazu, sich zum Christentum zu bekennen und als reuiger Bekehrter ins Grab zu steigen.“ (Wikipedia)


Anfang und Ende
In Neunkirchen wird das Mysterium in 20 Szenen anders gespielt. Jedermann (Nils Hollendieck) ist der skrupellose Manager und Unternehmer der Jetztzeit, der sein Spiel mit Gewinn, Kapitalmaximierung und Rücksichtslosigkeit bis zum Exzess betreibt. Wir hören Griechenland, Down-Rating nach Erpressung durch das Finanzimperium, Armut, Schicksal der Ausgebeuteten und vieles mehr mit. Über allem ein moderierender und Cello spielender Gott (Amby Schilos Ehrenplatz) in Szene 1, der in modernem Rockgesang mit einer Gruppe eindringlicher Percussionisten zu Beginn auf die Aktualität des Jedermann aufmerksam macht. Sie legen dem Publikum nahe „aus dem Inhalt die Lehr aufzuspüren“ Szene 2 ganz im Zeichen der tobenden Geldgier „Geld ist geil, Geld macht frei“, der Boss auf den Schultern des Aufsichtsrats, erhöht, mächtig wie keiner sonst. In der Szene 3, Jedermann mit dem Nachbarn (Nicolas Schneider), der um die Hälfte seines Anteils bittet, um wieder an seiner Heimatstelle leben und gesunden zu dürfen, wird klar, dass es kein Erbarmen gibt: Die Abfindung ein zerknüllter lächerlicher Geldschein. Hier mit dabei Zak, der Sekretär, Luzifer in der Rolle des Bodyguards und Drogendealers, vermeintlichen Freundes. Nachdem Gott den Tod beauftragt hat, ihm den Jedermann zu bringen als Vertreter für all die extremen Todsünder auf Erden (7 Todsünden) beginnt der Reigen erst. Jedermann gibt seine Philosophie vor der Kamera zum Besten, seine 7 Lebensregeln zum Erfolg beinhalten z.B. „Nicht kleckern, klotzen!“, „Verkauf auch fauler Ware!“. Sein Diktat ist so aufdringlich, dass die Menge revoltiert. Die 99er demonstrieren und fordern eine bessere Gesellschaft. Darunter ein Mensch, der alles verloren hat wegen Jedermann und ihm noch Geld schuldet. 

Auch Jedermanns Tochter Jenni (Michelle Kasper) hat Riesenprobleme mit ihm, weiß, dass er ganz woanders gelandet ist, als sie sich je geträumt hätte, fordert ihn zur Umkehr, zum Umdenken auf und sympathisiert mit den 99ern. Sie verliebt sich auch in den Jungen Felix (Dominic Junkes) - „Ich mal dir eine neue Welt“ - ein jugendlicher Romantizismus, der konträr zu dem Restgeschehen steht. Auch die Mutter mahnt eindringlich, denn sie war bereits mit einem Jedermann verheiratet. Auf einer Party wird libidinöser Exzess betrieben, Jedermann mit einer Brise Koks vorab zum Anheizen in Begleitung eines jungen Mädchen unterwegs, Jedermanns Ex mit einem jungen Mann. Hier hat er eine erste Begegnung mit dem Tod, die ihn schier wahnsinnig macht. Alle Gäste verlassen ihn, auch die Geliebte. Der Tod will ihn abholen, aber es gibt noch einen Aufschub. Bei einer Demo der 99er, die ganz an die aktuellen Occupy-Aktivitäten erinnert, wird Felix erschossen, das jugendliche Träumen von Liebe und Freiheit nimmt ein jähes und brutales Ende. Jenni stellt ihren Vater zur Rede, der nur noch vor dem Tod bangt. Der einzige, der zu ihm hält ist Zag, der Sekretär. Kein Wunder, es ist der Teufel. Auch die große Anfrage beim Mammon (Markus Müller) hilft nicht weiter, Jedermann ist auf dem Holzweg - er besitzt den Gott ja nicht, es ist andersrum. Der Seelendiebstahl des Teufels (Jens Fried) geht schief, es droht Verdammnis und Schlimmeres, als die Läuterung einsetzt. In einem tollen Szenenbild mit Jenni, Felix, Mutter in einer Art Galerie beginnt die Gutwerdung des Jedermann, er bereut (!). Gott bittet ihn zu sich auf die „Empore“, stellt Vergebung in Aussicht, während der Teufel das nächste Opfer sucht. Über einen Disco-Rap zum eindringlichen Schlussbild mit Percussion ist das Drama um Jedermann gelöst.

Der JEDERMANN soll nach dem 9.12. im Januar 13 wieder aufgegriffen werden. Termine beim Kulturverein. Noch dieses Wochenende Gelegenheit, ihn zu sehen.

Heute Abend in Darmstadt: WEIHNACHTS(D)APP mit Dieter Thomas

ArtistDIETER THOMAS:"Weihnachts(d)App"
Der Seniorenhippie mit Hund und einem Weihnachtsspecial...
Mitarbeit und Regie: Hendrike v. Sydow
 

am Fr, 07.12.12, Beginn: 20:30 Uhr, Einlass: 19:00 Uhr

halbNeun Theater + Sandstr. 32 + 64283 Darmstadt 
Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)

18.60 € und 19 €
Ermaessigt fuer Berechtigte. Entsprechende Berechtigungsausweise mitbringen!



Nach dem ich mich jetzt über 30 Jahren mit satirischer Kritik an Gott und der Welt und was es sonst noch alles gibt abgearbeitet habe, hatte ich dieses Mal nur das Publikum im Auge.

In Zeiten, in denen es für alles und jeden Tipps und Ratgeber gibt, will ich doch nicht außen vor stehen und auch mal was machen, was einem konkret hilft, mit einem aktuellem Problem fertig zu werden. Dem Weihnachtsfest. Deshalb haben wir diese App entwickelt und bevor wir sie bei Apple hoch laden, Erfolg damit haben und Geld ohne Ende scheffeln, dürfen Sie auf unserer Weihnachts-App-Präsentation die ersten sein, die in den Genuss der vielen praktischen Tipps kommen,
wie es einem Gelingen kann all die Erwartungen nach Nähe, Harmonie und Liebe im Kreise der nächsten Angehörigen endlich einmal zu genießen.

Was ist meine Weihnachts-App wozu brauch man sie?

Mit dieser App wird es ihnen gelingen mit den ganzen Verwandten, oder Bekannten, denen sie das ganze Jahr erfolgreich aus dem Weg gegangen sind, ohne größere Blessuren das Weihnachtsfest im Kreise der Familie zu überstehen?
Sie können das übliche Augenrollen, gekünsteltes Lächeln, das Ausschütten von Stresshormonen verhindern, wenn die Familie am zweiten Weihnachtsfeiertag um den Tisch herum sitzt und jedem wieder einmal klar wird, warum man sich so etwas sonst freiwillig nicht antut?
Die App bietet ihnen die Möglichkeit, das Fest der Liebe zu überleben, ohne wie sonst üblich, den geordneten Rückzug anzutreten. Sogar das absichtliche oder unbeabsichtigte Aufdiemienetreten, um die emotionale Bombe hochgehen zu lassen, können sie vermeiden.

Im Gegenteil, wir garantieren Ihnen bei richtiger Anwendung der Erkenntnisse, die sie bei unserer Präsentation gewinnen, dass sie wenigstens ein Minimum an Spass am Weihnachtsfest haben können. Folgen Sie unseren Anweisungen und das Weihnachtsfest 2012 wird ein unvergessliches Ereignis für Sie werden.








Morgen Mittag in Landau: Bach´s Weihnachtsoratorium für Kinder ab 4 Jahre


In der JUGENDSTIL-FESTHALLE Landau in der Pfalz am 8.12.2012, 14:30 Uhr, ca. 45 Minuten
Für Kinder ist der Eintritt frei ! Erwachsene zahlen 5 € an der Kasse vor Ort.
Kassenöffnung ab 13:30 Uhr
Veranstalter: Musiktage Südliche Weinstrasse
Tel. 06343 / 936810

Der Salzburger Musiker Michael Gusenbauer hat das Thema des Weihnachtsoratoriums aufgegriffen und in eine kindgerechte Fassung gebracht. In einer frischen Erzählweise erreicht Michael Gusenbauer die Aufmerksamkeit der Kinder.

In Gusenbauers Erzählweise sind besonders bildhafte Musikbeispiele eingebaut, welche den Kindern zudem auf unorthodoxe Weise die Musikinstrumente und deren Charakteristik vermitteln. Bei der Aufführung wird erklärt, welche Instrumente und welche Musik zu welchen Text-Partien passen. Dazu hören die Kinder einige Stücke aus dem Weihnachtsoratorium. Die Kinder lernen auf vergnügliche Weise Inhalt und Wesen der Bachschen Musik kennen und wie es klingt, wenn die Engel auf die Erde herabfliegen und warum die Trompete das königliche Instrument ist.


Bei der Aufführung des Kinderkonzerts wirken alle Künstler mit, die auch das Weihnachtsoratorium am Abend aufführen. Der gesamte Mainzer Bach Chor unter Leitung von Professor Otto und den Solisten Ulrike Hofbauer, Nohad Becker, Georg Poplutz und Markus Flaig, sowie das Ensemble L´arpa Festante München mit ihren historischen Instrumenten werden auf der Bühne stehen, singen und musizieren. Das wird für alle Kinder ein unvergessliches Erlebnis werden. Das Weihnachtsoratorium für Kinder ist eine gelungene Konzertidee, um Kinder an die herrliche oratorische Musik heranzuführen und Weihnachtsstimmung erlebbar zu machen.

In der Rolle eines Hirten erzählt der Salzburger Musiker humorvoll und spielerisch Bach´s Weihnachtsoratorium für Kinder.


Auf einen langen Stock gestützt, eine Laterne in der Hand, schreitet ein Hirte auf die Kinder zu, die aufgeregt und neugierig im Zuschauerraum sitzen.
"Was ist denn da los? Da steht ein ganzer Chor auf der Bühne, und ein Orchester sitzt auch da", fragt die bärtige Gestalt mit weißem Hemd, Hirtenstab und Filzhut.

Dichterhain: DIE SCHNECKENPOST von Karin Michaeli



Die Schneckenpost

Sie stieg in einer dunklen Nacht
aus den Türen
der gelben Schneckenpost.
Die hielt an den Ufern des Rheines -
und ein alter Mann
hat dies alles gesehn.


Er sah, wie die Dame geschmücket
nur mit einem grünen Olivenzweig
sich einmal kurz auf der Kö
umblicket
und dort ein Schloss baute
aus gesalzenem Teig.

Sie baute um das Schloss Jägerhof
einen blühenden Garten
mit roten Bäumen
und füllte die Gräben
mit Tränen an.
 

Am Abend sang sie.
Und bei jeder Stroph'
sang sie mit
schauriger Stimme so laut,
das die glitzernd-bunten
Schadow-Arkaden
sich aufbäumten
und dann zusammenstürzten -
so als seien sie
auf Meeressand gebaut.

Sie hatte hellgrüne Nixenaugen
und Schlangen
im riesigen Mund.
Sie trug keinen Ring
und auch keine Kleider
und ihr blaues lockiges weiches Haar
legte sich am Abend über die Lichter
und vergrub die Zeit
in der Erde Grund.

Dann sattelte sie einen
bengalischen Tiger
und ritt aus auf dem
grossen Prachtboulevard.
Sie ging in jeden Winkel der Stadt
S i e  fand die Männer in den Rattenmänteln
S i e  fand die Frauen die von den Resten
der Altstadt-Abfalleimer
niemals wurden satt.

Sie lachte in jedem Etablissemang
laut mit den Herren Freiern
und trank mit ihnen roten Wein.
Dann warf sie kurz nach Mitternacht
einen jeden von ihnen
zur Abkühlung
in den eiskalten Rhein.

Die Frau mit den blauen Haaren
die damals kam
mit der Schneckenpost;
die Frau mit dem riesigen roten Mund -
die nahm alle genauso
wie sie waren.

Niemand wusste wer sie war und -
manchmal liebte sie einen in der Nacht.
Dann schienen die Sterne
so hell und so klar
und spiegelten sich im Rheinesgrund.
So wie sie einst kam
so ging sie einst fort
in die weite unergründliche Ferne.
 

Ein alter Mann saß vor dem
Salzteigschloss
auf dem Boulevard
und schaute nach dort.

Und die Frauen in den hellen Sälen
schmückten sich mit bunten Blumen
und zündeten ein warmes Feuer an
und schauten noch lange
verträumt und ganz still
in die glitzernden Sterne.


(c) karin michaeli

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Buchvorstellung: EIN LÄCHELN FÜR DIE LIEBE von Ute AnneMarie Schuster


Ute AnneMarie Schuster
Ein Lächeln für die Liebe
228 S., Hardcover mit Leseband, 18,90 EUR
als eBook 9,95 EUR
Ein Lächeln für die Liebe - Autorin Ute AnneMarie Schuster
Ein Lächeln für die Liebe ist ein extravagantes Werk für den Liebhaber zartsinnlicher Lyrik und kunstvoll arrangierten Fotografien. Sozusagen eine Sinfonie aus Wort und Bild. 72 Gedichte, 26 Reime und 3 Kurzgeschichten – Insgesamt 101 Buchstabenlächeln für die Liebe von Ute Anne-Marie Schuster umfasst dieser außergewöhnliche Band, untermalt mit 23 Aufnahmen vom art-photograph Andreas Bübl. Ein Meisterwerk für den Liebhaber der romantischen Kunst, das auch Ihrer Liebe ein Lächeln schenkt

Am Samstagnachmittag in Landau: Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach


Am  08.12.2012, ab 16:30 Uhr wird das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach – Kantaten I – VI in der Jugendstil-Festhalle Landau aufgeführt.
Es singt der Bach Chor Mainz in großer Besetzung unter der Leitung von Prof. Ralf Otto und dem Münchner Ensemble L´arpa Festante auf historischen Instrumenten
Solisten Ulrike Hofbauer – Sopran
Nohad Becker – Alt
Georg Poplutz – Tenor
Markus Flaig – Bass

Zeit: Kantaten I bis III Beginn 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Pause von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr (Speisen und Getränke im Foyer erhältlich)

Kantaten IV bis VI Beginn 19:30 Uhr bis 20:45 Uhr


Bachchor Mainz - „Klänge, die atmen ...“
Die erfolgreiche Beschäftigung mit dem reichhaltigen Repertoire der Chormusik vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart hat dem Bachchor Mainz weit über die Grenzen Deutschlands hinaus ein hohes Renommee eingebracht. Publikum und Kritiker bescheinigen dem Chor unter der Leitung von Prof. Ralf Otto immer wieder eine überzeugende Kompetenz.
Gegründet wurde der Bachchor Mainz 1955 von Diethard Hellmann, der den Chor 30 Jahre lang leitete. Unter der künstlerischen Leitung seines Nachfolgers Ralf Otto erweiterte sich das Programmspektrum des Ensembles kontinuierlich, wobei Otto einen besonderen Akzent auf selten aufgeführte Werke gerade auch der zeitgenössischen Musik setzt. Parallel etablierte er in Mainz und der Region die historisch informierte Aufführungspraxis, deren differenzierte musikalische Ausdrucksweise jedes Konzert zu einem besonderen Hörerlebnis werden lässt.
Der Bachchor Mainz ist regelmäßig im In- und Ausland zu Gast. Viel beachtete Konzerttourneen führten den Chor nach Frankreich, Spanien, Polen, Israel und Südamerika. Seit 1992 war er regelmäßig bei den Philharmonischen Konzerten am Opernhaus Zürich engagiert. 2003 errang das Ensemble die Auszeichnung "Bester Chor des Jahres 2003" durch die Vereinigung der Musikkritiker Argentiniens. 2006 folgte der Bachchor Mainz erneut einer Einladung des Mozarteum Argentino nach Argentinien, Brasilien und Uruguay. Die Attraktivität des Chores dokumentiert darüber hinaus die Kooperation mit Gastdirigenten wie Eliahu Inbal, Michael Gielen, Peter Eötvös, Georges Prêtre, Peter Schreier, Adam Fischer, Sylvain Cambreling, Riccardo Chailly. Manfred Honeck, Nello Santi und Franz Welser-Möst.

BETRIEBSFERIEN - eine Geschichte von Marco Meissner

Die Maschinen arbeiteten unter Volllast. Die große Halle war erfüllt von Lärm und emsiger Arbeitswut. Sie mussten es schaffen. Dies war der letzte Tag. Der Abgabetermin rückte immer näher.
Mit zittrigen Händen fuhr er sich durch den langen, weißen Bart. Ging immer wieder auf und ab und steckte dabei ein ums andere Mal das krause, zottelige Haar unter die rote Mütze.
„Sind die Eisenbahnen fertig, Peet?“
„Bereit zum Abtransport, Chef!“, rief der kleine Mann mit dem riesigen Muttermal auf der Nase ihm zu. Der Weihnachtsmann ging weiter. An der nächsten Station waren gerade zwei Wichte damit beschäftigt eine sehr zähflüssige Masse in den Trichter einer großen, goldroten Maschine zu schütten. Ein weiter drückte auf einen riesigen, grünen Knopf und die Maschine setzte sich in Bewegung. Dampf stieg auf, drei Kolben setzten sich in Bewegung und mit einem lauten Tuten gab die Maschine eine kleine blaue Figur preis, die wie die Karikatur eines sehr hässlichen Monsters aussah. Der Weihnachtsmann nahm sie auf, schaute sie skeptisch an und sagte:
„Was zur heiligen Zuckerstange ist denn das?!“
Die Wichte setzten den Topf mit der Masse ab, einer von ihnen rutschte eine Leiter hinunter, stellte sich aufrecht vor dem Weihnachtsmann auf, salutierte und rief:
„Das Sir ist ein Yaki-Unon, Sir! Der allerletzte Schrei auf dem Markt. Alle Kinder lieben es!“
„Was tut man damit?“, wollte der Weihnachtsmann wissen.
„Man sammelt sie!“
„Wie weit sind wir mit der Produktion?“
„Fast fertig, Sir! Uns fehlt nur noch eine Ladung Yaki-Unon-Unons und dann können wir mit der Verladung beginnen!“
Der Weihnachtsmann verdrehte die Augen. Diesmal ersparte er sich die Frage. Schon lange hatte er es aufgegeben, sich darüber zu wundern, mit was die Kinder heutzutage ihre Zeit verbrachten. Dafür hatte er nun wirklich keine Zeit.
Seit wie vielen Tagen er nun schon nicht mehr geschlafen hatte, wusste er nicht mehr. Doch er vermisste das wohlig, warme Gefühl einer schönen Federdecke auf seiner Haut sehr. Nun galt es die letzten Vorkehrungen zu treffen. Er schaute noch einmal bei allen Produktionsstätten vorbei. Die Elfen machten einen hervorragenden Job. Er konnte sich einfach keine besseren Mitarbeiter vorstellen. Und doch lag all die Verantwortung auf seinen eigenen Schultern. Es durfte einfach nicht schief gehen. Millionen Kinder erwarteten, dass er seine Arbeit sorgfältig und gewissenhaft ausführte.
Sie arbeiteten noch den ganzen Tag. Doch am Abend waren alle Geschenke bereit zur Ausfuhr. Norre, der Jüngste der Elfen, führte die Rentiere aus dem Stall. Man spürte ihren Eifer, wenn man ihnen einfach nur in die Augen sah. Nach einem Jahr auf fetten Weiden zitterten ihre Nüstern vor Arbeitswut. An allererster Stelle war Rudi kaum in seinem Elan zu bändigen.
Das Computerzeitalter hatte auch vor dem Nordpol keinen Halt gemacht und somit war es auch kein Wunder, dass die meterlange Schlittenverladeliste unter lautem Getöse aus einem Drucker ratterte. Nur ungern erinnerte sich der Weihnachtsmann an all die Monate, in denen er früher mühsam diese Liste von Hand geführt hatte. Doch heutzutage kümmerte sich seine EDV-Abteilung darum. Sobald ein Wunsch einging, wurde er postwendend erfasst und abgespeichert.
Alle packten eifrig mit an, und nach einer Weile waren alle Wagen des Schlittens beladen. Ein lautes HO-Ho-HO erschütterte die Nacht, und unter melodischem Klingeln hunderter, kleiner Glöckchen erhob sich der Schlitten in die Luft und war alsbald verschwunden. Die Elfen warfen ihre kleinen, grünen Hüte in die Luft und riefen all ihre Freude über eine weitere hart durchkämpfte Saison heraus.
Es war weit nach Mitternacht als aus heiterem Himmel der Schlitten im Verladebahnhof auftauchte. Die Hälfte der Wagen noch immer gefüllt. Er stapfte wortlos, mit gesenktem Kopf in sein Büro. Die Elfen schauten verdutzt von links nach rechts. Das war in all den Jahren noch nie passiert. Was war nur los?
Netti war der erste, der seine Sprache wieder fand:
„Was ist nur los, Sir? Was machen Sie schon wieder hier?“
Der Blick des Weihnachtsmannes war so starr, dass Netti erschrak. Instinktiv tat er einen Schritt zurück.
„Diesmal habe ich es wirklich geschafft. Ich hab's vergeigt. Weihnachten ist verdorben.“
Wieder schauten sich die Elfen gegenseitig an. Doch diesmal war es der dicke Elbie, der sich zu Wort meldete.
„Ach, so schlimm kann's doch nicht sein, Chef. Machen Sie einfach weiter.“
„Wenn das nur ginge. Ich habe meine Liste irgendwo in Asien verlegt und kann sie nicht mehr finden. Und nun ist es einfach zu spät. Selbst wenn die neue Liste schon ausgedruckt wäre. Ich schaffe es niemals mehr alle Häuser zu beliefern. Das ist unmöglich.“
Ein Raunen machte sich unter den spitzohrigen Elfen breit. Die pure Panik stand in all ihren kleinen Gesichtern. Die Stille war unerträglich. Doch dann meldete sich Norre zu Wort:
„Wir können doch helfen!“, rief er ohne auch nur einen Gedanken an die Durchführung verschwendet zu haben.
„Ja! Ich weiß, dass ihr das könnt“, sagte der Weihnachtsmann mit samtweicher Stimme, „aber ich wüsste einfach nicht wie.“
Wieder einmal füllte sich der Raum mit betretenem Schweigen.
„Wir bringen auch Geschenke raus“, rief Norre triumphierend.
„Das ist lieb von dir, Norre. Aber es ist einfach vorbei. So leid es mir tut.“
„Wir müssen es einfach versuchen. Denkt einfach an die vielen Kinder, die ohne uns das schrecklichste Weihnachtsfest ihres Lebens erleben werden.“
Schnell hatte Norre den anderen seinen Plan mitgeteilt und eine seltsame Zuversicht machte sich unter allen breit, die auch den Weihnachtsmann nicht kaltlies. Während die neue Liste ausgedruckt wurde, spannten die Elfen die Wagen um. Aus einer großen Wagenkette wurden so unzählige kleine Gespanne - ein Rentier plus Wagen. So wollten sie die drohende Katastrophe abwenden. Als die Listen fertig waren, sausten unzählige, kleine Wagenlenker in die Nacht hinaus.
Es war Norre, der die Liste wieder fand, und Telge, der im aufziehenden Morgengrauen das letzte Paket abgeliefert hatte. Sie hatten es geschafft. Mit vereinten Kräften hatten sie noch einmal alles in Ordnung gebracht. Nun hockten sie sich müde, aber sehr zufrieden zusammen vors Nordpol-TV-Gerät und sahen in die freudestrahlenden Gesichter der ersten Kinder, die dabei waren, ihre Geschenke auszupacken.
Am nächsten Tag traf sich die Belegschaft wie gewohnt in der Fabrik. Die Produktion fürs nächste Jahr sollte beginnen. Doch der Weihnachtsmann war weit und breit nicht zu sehen. Die Elfen erstarrten. Das hatten sie noch nicht erlebt. Das gab es einfach nicht. Aufgeregt rannten sie hin und her, kreuz und quer. Ohne genau zu wissen, was als Nächstes getan werden sollte.
Doch nach einer Stunde traf der Weihnachtsmann endlich ein. Die Elfen atmeten tief durch.
„Chef, wir müssen uns beeilen. Die Produktion fürs nächste Jahr wartet!“, rief Jollie aus und kaute dabei nervös auf seinen Fingernägeln.
Doch den Weihnachtsmann konnte dies nicht aus der Ruhe bringen. Langsam bestieg er das große Podest und verkündete:
„Ab heute bleibt die Halle für eine Woche geschlossen. Wir haben zusammen so viel geschafft. Das haben wir einfach mal verdient.“
Die Elfen schauten sich ungläubig um.
„Was tun wir denn dann jetzt? Wir hatten noch nie frei?“
„Wir machen jetzt einfach mal Betriebsferien. Alle zusammen.“
„Und die Produktion?“, wollte Jollie wissen.
„Die kann warten. Wenn wir im nächsten Jahr wieder so gut zusammenarbeiten, kann doch eigentlich nichts schief gehen und wenn es doch einmal knapp werden sollte, bestellen wir vielleicht etwas im Internet.“
Und so geschah es, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Erde kein Handschlag in der Weihnachtswerkstatt ausgeführt wurde. Als die Elfen von den Weihnachtsinseln zurückkehrten, waren sie so entspannt, dass sie die Arbeit im Handumdrehen bewältigten. Und wenn wirklich nichts schief geht, haben wir auch im nächsten Jahr wieder all unsere Geschenke unterm Baum liegen.


© Marco Meissner, Gladbeck
mmmarcomeissner@googlemail.com

Mittwoch, 5. Dezember 2012

DIE GALANACHT DER TRAVESTIE in Ramstein - wie war's?



Ja, der Zauber der verdrehten Geschlechtlichkeit oder Geschlechterrolle mal andersrum fasziniert sehr viele Menschen. Den Frauen eine Freude, dass sie jemand mit solchem Elan nachmacht, den Männern ein Kick auf der verleugneten homoerotischen Ebene, direkt mal Sex andenken zu können mit einer Herrendame ... gut, wobei nach der ersten Tuchfühlung die Fassaden wohl bröckeln würden, der Spaß endete dann, wenn man doch nicht ganz das Erwartete anträfe. Ist der Herr nicht zu einem Transsexuellen verwandelt, und das waren die auf der Bühne angesichts der verwendeten Schaumstoffpolsterungen garantiert nicht, gibt es einen deutlichen Mangel hinter dem Schaumstoff, was die Freuden tiefer trüben kann.

So konfrontieren uns Männer in Frauenrollen mit weiblichen Verhaltens- und Kommunikationsweisen, immer doch erkennbar, dass da ein Mann dahintersteckt, denn da passt was nicht und dort die Bewegung, die eine Rundung zu unnatürlich, die andere fehlt, die Beine gerade noch, die Bauchwölbung schon wieder anders ... So ganz aus der Nähe haben wir ja auch nichts gesehen, das verschafft oft Abstand. Aber Frauenklischees werden auch demontiert und satirisch betrachtet, denn wenn statt Schöne Hässliche auftreten, stimmt was nicht mit der Realität.

In Ramstein waren am 30.11. in der "Galanacht der Travestie" zu sehen Rainer Luhn aus Berlin, Kudamm, ARD und ZDF sind sein Zuhause. Käthe Köstlich aus dem Rheinland ist ganz Frau, aber eine mit Masse! Kim Kelema ist ein dunkelhäutige, sehr schlanke und grazile Erscheinung, die man glatt als Model auffassen könnte, wenn nicht ein Mann in ihr steckte. Dominque Du Pont aus Berlin verzaubert als Grand Dame und schockiert als Putzfrau. Mario Ecard ist eine Art Überraschungsgast, der seine Geschlecht-wechsel-dich-Rollen sehr gut spielt.

Die Show ging los und endete mit Käthe Köstlich und ihrer Moderation. Käthe, eine bekennende Übergewichtige, führt in die Klischees der tuntenhaften Schwuchteln ein und schon sind wir beim Publikumskontakt, dem Dialog und der Anheizung. Mit diesem Hinterteil glaubt sie sich auch eindeutig im Vorteil, denn für kleine Strohhalme wirft sie ihren Mähdrescher nicht an. Wir werden gleich vor den Kopf gestoßen mit der Königin der Nacht, die von Dominique Du Pont gespielt wird - und eine hässliche Putzfrau ist, die aggressiv gegen Männer im Zuschauerraum vorgeht, die sie für ihre Liebhaber hält. Mit "Geh doch" tut sie ihren Ärger über die misslungene Liebe kund. Ob ein aufreizendes maritimes Lied von Lady Lu, Kim Kelema als Schwarze Venus mit toller Frauenstimme oder als aufreizende Dirne mit Stulpenstiefel, eine Runde Paris oder eine Parodie auf Milva "Du siehst immer nur meine Sonntagsgesicht", aber den grauen Alltag übersiehst du, Opernsängerin "Madame", die sich selbst besingt: "Niemand liebt mich so wie ich", ein bisschen Spanien und Whitney Houston, am Ende das gemeinsame Lied über die eigentliche Identität, die man eben nur schwer ausleben könne.

Die schräge Welt der femininen Verkleidung von Männern präsentiert mit clownesker Verfremdung fasziniert ein großes Publikum und auffälligerweise an diesem Abend auch sehr viele Senioren über 65!

Nächsten Samstag klassische Konzerte für Kinder und Erwachsene in Landau/Pfalz


 Kinderkonzert:
Wann: 8.12.2012
Was: Bach´s Weihnachtsoratorium in einer kindgerechten Bearbeitung vom Österreichischen Musikpädagogen und Orchestermusiker Michael Gusenbauer.
Wo: Jugendstil Festhalle Landau
Wer: Bach Chor Mainz in großer Besetzung unter der Leitung von Prof. Ralf Otto und dem Münchner Ensemble L´arpa Festante auf historischen Instrumenten
Zeit: 14:30 Uhr; ca. 45 Minuten
Für Kinder ist der Eintritt frei! Erwachsene zahlen 5 € an der Kasse vor Ort, Kassenöffnung ab 13:30 Uhr

Veranstalter für beide Konzerte: Musiktage Südliche Weinstrasse   Tel. 06343 / 936810

Abendkonzert:
Wann: 08.12.2012
Was: Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach – Kantaten I – VI
Wo: Jugendstil Festhalle Landau
Wer: Bach Chor Mainz in großer Besetzung unter der Leitung von Prof. Ralf Otto
und dem Münchner Ensemble L´arpa Festante auf historischen Instrumenten
Solisten Ulrike Hofbauer – Sopran
Nohad Becker – Alt
Georg Poplutz – Tenor
Markus Flaig – Bass

Zeit: Kantaten I bis III Beginn 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Pause von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr (Speisen und Getränke im Foyer erhältlich)
Kantaten IV bis VI Beginn 19:30 Uhr bis 20:45 Uhr


Karten an allen üblichen Vorverkaufsstellen und beim Tourismusverein Südliche Weinstraße Bad Bergzabern, Tel.: 06343 / 98966-10


Diesen Sonntag in Ludwigshafen: FINISSAGE zur Rainer-Magold-Ausstellung "Coco"


„Wir haben es mit einer mutigen Frau zu tun, die trotz aller Widersprüche ein Leben geführt hat, das nicht den damaligen gesellschaftlichen Konventionen entsprochen hat. Denke man nur an den Skandal, der für die Frauen aber nur Befreiung bedeutete, als Coco Chanel auf das beengende Korsett verzichtet hat", meinte Aylin Höppner, die ver.di Bezirksvorsitzende, anlässlich der Vernissage zu "COCO", einer der großen Ausstellungen von Rainer Magold, dem Expressionisten.

Die Kunstausstellung COCO, mit Bildern von Rainer Magold, Coco Chanel mal von einer anderen Seite, geht am Sonntag, 9.12., zu Ende. Um 16 Uhr findet die Finissage statt mit dem Jazzensemble Les Raisins Secs, der Eintritt ist auch dieses Mal gratis.

Die beliebtesten Gedichte der Woche 48

Die letzte Woche war die Liebe ganz vorne, danach wurde es weltlicher ...

1    Dichterhain: DEIN KUSS von Ute AnneMarie Schuster
2   Fantasien zur Nacht: WEBE von Birgit Heid 

       Dichterhain: EIN VIRUS von CG Ohsa
3    Dichterhain: BLICK AUS DEM FENSTER von Viktoria Vonseelen

NACHTS WENN ALLES SCHLÄFT - ALLES? WIRKLICH ALLES?


Irgend etwas stimmt nicht!

Dieser Gedanke schießt ihr durch den Kopf, als sie nach der letzten Runde mit dem Hund die Wohnungstür aufschließt. Sie bleibt kurz stehen, versucht sich zu konzentrieren – aber sie kommt nicht darauf, was es sein könnte.

Dem Hund fällt scheinbar auch nichts auf. Er trollt sich in sein Körbchen, rollt sich zusammen und schläft ein. Na gut – wird sie eben auch schlafen gehen. Aber mit dem Einschlafen will es nicht so recht klappen. Immer noch grübelt sie. Ihr ist, als hätte sie etwas Wichtiges versäumt oder als wäre etwas anders in der Wohnung. Doch irgendwann schläft sie ein....

..... um auf einmal erschrocken hochzuschrecken! Noch ganz verschlafen versucht sie, sich zu orientieren. 3:40.. mitten in der Nacht. Der Hund neben ihr sitzt kerzengerade in seinem Körbchen und winselt leise. Aber da ist noch etwas. Angestrengt lauscht sie....

... und da ist es wieder! Ein leises, knisterndes Geräusch. Ein Raunen und Wispern, wie von fremden, nie gehörten Stimmen. Kein menschlicher Klang! Das Herz schlägt ihr bis zum Hals. Wer oder was ist da in ihrer Wohnung?

Das Wispern kommt näher, um sich gleich darauf wieder zu entfernen. Es hört sich an, als ob etwas über den Fußboden schabt. Was soll sie nur tun? Die Polizei rufen? Gute Idee! Zum Glück ist der Telefonanschluss im Schlafzimmer.

Sie steht auf, tastet sich durch das dunkle Zimmer bis zur Tür, streckt die Hand nach dem Telefon aus..... und greift ins Nichts! Mist! Ausgerechnet heute hat sie das Mobilteil im Wohnzimmer liegen lassen. Neben dem Handy!

Was jetzt? Die Tür abschließen und hoffen, dass keiner sie findet? Ach Quatsch – sie bildet sich das nur ein! Da ist bestimmt keiner in der Wohnung. Aber warum verhält sich der Hund dann so komisch? Ein warnendes Knurren kommt aus seiner Kehle, dann ein ängstliches Winseln. Er springt aus seinem Körbchen und verkriecht sich schutzsuchend in der Ecke neben dem Kleiderschrank.

„Na, du bist mir ein Beschützer!“, schimpft sie flüsternd mit ihm. Dann nimmt sie all ihren Mut zusammen und öffnet leise die Schlafzimmertür. Ganz vorsichtig, um ja kein Geräusch zu machen, schleicht sie sich in den Flur – und erstarrt! Ein fluoreszierendes Licht wabert über den Boden, erfüllt den Korridor mit einem geheimnisvollen, unheimlichen Leuchten.









Ihr ist kalt, das Atmen fällt ihr schwer. Was ist das??? Will sie es wirklich wissen? Eigentlich möchte sie nur wieder in ihr Bett, sich die Decke über die Ohren ziehen und einfach so tun, als wäre sie gar nicht da. Aber irgend etwas hält sie davon ab, auf dem Absatz kehrt zu machen.

Da sind auch wieder die Geräusche. Aus der Küche kommen sie. Auf  Zehenspitzen geht sie in diese Richtung. Sie will es gar nicht, aber dieses Etwas zieht sie wie magisch an. Sie fühlt, wie sich die Härchen an ihren Armen aufrichten, Gänsehaut am ganzen Körper, der Angstschweiß läuft ihr den Rücken hinunter.

Leise geht sie auf die Küchentür zu. Vorsichtig stößt sie die Tür auf – und dann sieht sie es. Sie möchte schreien, aber sie bringt keinen Ton heraus. So etwas hat sie noch nie gesehen. Solche Lebensformen existieren auf der Erde nicht! Dieses Wesen muss ein Außerirdischer sein. Noch dreht es ihr den Rücken zu! Aber auch von hinten bietet es einen grauenvollen Anblick!

Blau-silberne Härchen bedecken teilweise den Rücken. Dazwischen Hautfetzen, die aussehen, wie welkes Gemüse. Ein merkwürdig fauliger Geruch liegt in der Luft, verursacht ihr Übelkeit. Das Wesen gibt leise, zischelnde Geräusche von sich. Noch hat es sie nicht bemerkt. Aber jetzt! Es dreht sich zu ihr um – und der Schrei bleibt ihr in der Kehle stecken! Noch nie in ihrem Leben hat sie so ein schreckliches Gesicht gesehen! Es ist, als hätte diese Fratze ein eigenes Leben. Als würden Millionen kleiner Tierchen darüber laufen und ihm ständig ein neues Aussehen verleihen.

Sie kann sich nicht rühren, ist völlig gelähmt vor Entsetzen! Was, um Himmels Willen, ist das? Doch schlagartig wird es ihr klar. Nun weiß sie, was sie den ganzen Abend so beunruhigt hat! Es scheint ihre Gedanken lesen zu können, denn es kichert furchterregend und dann flüstert es: „Du hast mich erschaffen – und du weißt auch wie!“

Jetzt lächelt das Wesen, aber dieses Lächeln lässt es nur noch bedrohlicher erscheinen. Spitze, gelb und braun verfärbte Zähne scheinen sie gleich in Stücke reißen zu wollen. Es duckt sich, setzt zum Sprung an.... sie öffnet den Mund, versucht zu schreien......

..... und erwacht. Am ganzen Körper zitternd! Gott sei Dank, es war nur ein Traum. Noch! Doch sie weiß, er könnte wahr werden. Aber nun ist sie gewarnt! Langsam beruhigt sie sich wieder, legt sich hin, um weiter zu schlafen. Denn sie weiß, was sie zu tun hat:







Morgen früh wird sie gleich als erstes den Müll runterbringen!



© Siglinde Goertz, Uedem

Dienstag, 4. Dezember 2012

MAGIC von Rainer Magold - die besondere Ausstellung zum Weihnachtsfest




Am Freitagabend, den 30.11.12, startete Rainer Magolds Weihnachtssausstellung „Magic“ in Bad Bergzabern, Weinbergstraße 7 (Parken hinter dem Schloss), im Atelier des Künstlers. 

Die Ausstellung war ursprünglich nur bis 9. Dezember 2012 geplant, öffnet jetzt aber aufgrund der regen Nachfrage noch mal am 15. und 16.12. ihre Tore. Reguläre Öffnungszeiten: MI/ DO/ FR/ SO von 15-18 Uhr.

Sie steht unter dem Zeichen der Callas, dem Opernsuperstar zwischen 1953 und 1965, gebannt in ein großformatiges Meisterwerk des Künstlers. Ferner gibt die
diesjährige Weihnachtsausstellung erstmals einen Einblick in die 2013 geplanten Ausstellungen in China, Italien, Frankreich; Dinkelsbühl, Hamburg, Ludwigshafen, München, Speyer und Starnberg.


Rainer Magold hat in seinem Atelier eine Vorschau konzipiert - sowohl zum abstrakten als auch figurativen Expressionismus. 

Zum ersten zählen Themen wie Licht & Schatten, sakrale Kunst, Kunst am Bau, Pech & Gold und zum zweiten, ganz das große Thema 2013: Audrey Hepburn und eben Maria Callas.
Audrey Hepburn, 1929 in Belgien geboren, war sechs Wochen nach ihrer Geburt bereits fast dem Tode geweiht und musste wiederbelebt werden, was allen ein großes Glück bedeutete, denn in den 50er- und 60er-Jahren war sie ein preisgekrönter und geliebter Filmstar. Später wurde sie als UNICEF-Sonderbotschafterin für ihr soziales Engagement geehrt. Sie starb 1963 in der Schweiz mit 64 Jahren.
Maria Callas, Tochter von griechischen Einwanderern in New York 1923 geboren und 1977 in Paris gestorben, entfesselte ein Callasfieber durch ihre unvergleichliche Stimme. In Pier Paolo Pasolinis „Medea“ war sie als Schauspielerin zu sehen. Sie wurde nur 53 Jahre alt.

Mit beim figurativen Expressionismus dabei ist auch Giovanni Boccaccio, der Schöpfer des „Dekamerone“, 100 Novellen aus dem 14. Jahrhundert, die mögliche und unmögliche frivole Liebesabenteuer zum Thema haben, die auch wieder Pasolini meisterhaft verfilmt hatte. Und Machiavelli (1469-1527), der Machtmensch, der Gewalt als legitimes Mittel des Machterwerbs und des Machterhalts propagierte. Als neue, sehr viel versprechende Themen erwartet die maGold-Gemeinde auch Verdi & Wagner, eine scheinbar ganz ungewöhnliche Verbindung, After the Show sowie Stolz & Vorurteil ...


In Bad Bergzabern werden 50 meist großformatige Leinwände, echte Lithografien und Papierarbeiten präsentiert. Einmalige Werke, die dieses Jahr und vor 2013 nur in dieser Ausstellung zu sehen sind, stehen zum Verkauf und können täglich während der Öffnungszeiten oder nach Terminabsprache (rufen Sie 0152-28927375) besichtigt und gekauft werden.

Ein kleines kulturelles Programm bereichert das Angebot. Letzten Sonntag wurde es ergänzt durch Livemusik von Udo Sailer und Hans Joachim Grieb mit einem gemütlichen Jazz & Glühwein-Meeting im Atelier.

Rainer Magold bei der Arbeit und beim Signieren
seines neuen Werkes "Callas"

Ebenfalls sehr interessant wird der Event „Klassik & Glühwein“ am Samstag, 8.12., um 15:00 Uhr, mit Raissa Tscheptscherenko (Sopran), eine bekannte Operndiva, die unter anderem an den Staatsopernhäusern in Moskau (Bolschoi-Theater), Kiew, Berlin, Leipzig und Dresden gefeierte Auftritte hatte (siehe auch den Beitrag zur Italienischen Nacht am 4. August 2012 in Limburgerhof), und David Serebrjanik (Klavier), ein begehrter russischer Pianist und Komponist, im oben genannten Atelier. Beide treten wegen ihrer freundschaftlichen Verbindung zueinander und zum Künstler als besondere Geste in diesem Rahmen auf und werden den Event zu einem Highlight in der ganzen Gegend machen.


Freitagabend in Neunkirchen: Klangwelten 2012


Rüdiger Oppermann rechts mit Harfe
Am Freitag, dem 07. Dezember 2012 ist das Klangwelten-Festival ab 20:00 Uhr zu Gast in der Evangelischen Christuskirche in Neunkirchen.

Deutschlands beliebtester Harfenmeister Rüdiger Oppermann erfüllt sich 2012 einen lang gehegten Traum, auf den auch das Publikum schon lange gewartet hat. Nach 25 Jahren erfolgreicher Klangwelten-Programmen mit ethnischen Musikern aus aller Herren Länder kommt nun endlich einmal eine große Klangwelten-Tournee, auf der seine eigene Musik im Vordergrund steht! Oppermann, der in seiner Jugend selber Cello und später Gambe gespielt hat, arbeitete zwei Jahre an diesen Arrangements für Streicher, unterstützt von namhaften anderen Arrangeuren aus verschiedenen Stilen. Diese Musik wird ganz anders klingen als man es bisher von Oppermann gewohnt ist, tiefgehend, mitreißend, virtuos, multikulturell, mit klassisch-zeitgemäßen Streicher-Klängen. Mit dabei an diesem Abend sind Rüdiger Oppermann (Keltische Harfen, E-Harp), Franziska Urton (Violine), Sally Clarke (Viola), Johanna Stein (Cello), Barbara Pfeifer (Viola da Gamba), Ben Tai Trawinski (Bass), Enkh Jargal (Pferdegeige), Nikola Parov (Gedulka), Cynthia Oppermann (Harfe) und Jatinder Thakur (Tablas).


Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 18 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von ProTicket (u.a. Wochenspiegel), unter der Tickethotline 0231-9172290 sowie online unter www.nk-kultur.de erhältlich. In Neunkirchen sind die Karten bei der NVG (Lindenallee), sowie beim Wochenspiegel und bei Tabak Ettelbrück (Oberer Markt) erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 20 Euro.

Diesen Sonntag in Bad Bergzabern: Vernissage zu J.D. Fedy „Photograsismes“


Ausstellung im Haus des Gastes, Bad Bergzabern
9. Dezember bis 6. Januar
von J.D. Fedy „Photograsismes“

Einladung zur Vernissage
am 9. Dezember um 11.00 Uhr
Eröffnung und Begrüßung durch Frau Dr. D. Wolf, Strasbourg



Für die musikalische Umrahmung 
sorgen Andreas Dierich, Klavier und 
Jörg Jenner, Bass. 

Beide sind seit vielen Jahren in der Jazzszene im südwestdeutschen Raum tätig. Sie spielen u.a. in dem Quartett JAZZABINE und werden anlässlich der Vernissage von J.C.Fedy einige Kompositionen des
Pianisten im Duo präsentieren.

Ein erstaunlicher Künstler, dieser Jean-Claude Fédy.
Weit davon entfernt, die sichtbare Welt zu verteufeln
Stellt er sie – wie viele andere Künstler –
unaufhörlich wie im Vorübergehen dar.
Und dennoch weisen seine Bilder über sie hinaus
ins jenseits von ihr liegende Musikalische
und münden in die Verzauberung der Stille.
Ein Blick auf diese überraschende und unerhörte Kunst
und man wird feststellen:
Sollte Paul Claudels Satz „Das Auge hört zu“
überhaupt auf einen heutigen Künstler zutreffen,
dann auf ihn.
Pierre Caldéron

Tourismusverein SÜW Bad Bergzabern e.V.
Tel. 06343 / 98966-0

Dichterhain: MEERESWELLE von Karin Michaeli
















Meereswelle

Nacht für Nacht
und Tag für Tag
laufe ich weit aus
bis in die Dünen
und rolle von dort
Tag für Tag
zurück in die tiefe See
die mit tosendem
Donnergrollen
mich niemals
zu halten vermag.

Ich bäume mich auf
im brausenden Sturm
und treibe immer wieder
aufs neue an Land -
und suche dort nach etwas
was ich in den Tiefen
des Meeres nie fand.

So rolle ich
jahrein und jahraus
seit Millionen von Jahren.
Ich komme an
und geh wieder zurück -
das ist der Meereswelle Glück.

(c) karin michaeli

Montag, 3. Dezember 2012

Hörbuch: TOUCHED, BAND 1 von Corrine Jackson















Corrine Jackson
Touched, Band 1: Der Preis der Unsterblichkeit
Gekürzte Lesung
gelesen von Annina Braunmiller                                                     354 Minuten, 5 CD, EUR 19.95
Remy kann durch bloße Berührung heilen. Diese besondere Fähigkeit hat seit ihrer Kindheit geholfen, das Leid ihrer Mitmenschen zu lindern. Doch die wahren Möglichkeiten ihrer Gabe kennt sie kaum. Bis sie Asher begegnet - mysteriös und vertraut zugleich. Er gehört zu den Beschützern, die in einem jahrhundertelangen Kampf mit den Heilerinnen ihre Sterblichkeit und ihre Gabe zu fühlen verloren haben. Remy und Asher müssten einander hassen, dabei wollen sie nichts mehr, als die Schatten der Vergangenheit besiegen.



Regionalevent-Potpourri vom 03.12.-09.12.2012


Tarja
„Christmas in the Hearts" Die Show der Ex-Nightwish-Sängerin Tarja. Mo., 3.12., 20 Uhr, Kurfürstliches Schloss, Mainz, www.ticketmaster.de

„My Heart of Stone Tour" Die Tournee des Hamburger Sängers Peter Heppner. Di., 4.12., Einlass 19 Uhr, Alte Seilerei, Mannheim. www.alteseilerei-mannheim.de

„Weihnachten in Sizilien" Das Konzert der Band Top Dog Brass, die klassische
Peter Heppner
Weihnachtshits verändert. Do., 6.12., 20.30 Uhr, JAK-Keller, Weinstadt.

Moderne Jazzmusik spielt das junge Ensemble des
L-MORJazzQuartetts. Do., 6.12., ab 20 Uhr, Jazzclub, Bitburg, www.jazzei.de


Weihnachtskonzert des Pop- und Gospelchors Spirit in Motion. Sa., 8.12., 20 Uhr, So., 9.12., 18 Uhr, Haus Gylnheim, Göllheim. www.spirit-in-motion.de

Der bekannte Gitarrist Ulli Bögershausen gibt ein Solo-Konzert in Nonnweilerund begeistert mit Pop-Songs mit dem Musiker und Entertainer Guildo Hörn. Sa., 8.12., 20 Uhr, Lokschuppen, Gerolstein. www.lokschuppen-gerolstein.de

Adventskonzert des Frauen-Chors Constanze mit Liedern aus verschiedenen Nationen, gesungen von 15 Sängerinnen. So., 9.12., 17 Uhr, Kirche St. Antonius, Saarbrücken. Infos unter Telefon: 0681 3039124

Ulli Bögershauser
Gitarren-Konzert des bekannten Solo-Musikers und Gitarrenlehrers Ulli Bögershausen. So., 9.12., 17 Uhr, Kirche, Nonnweiler-Kastel. www.boegershausen.de

Am Freitag in Bingen: „1 + 1 …. immer Liebe“ (Buchvorstellung)


Freitag, den 7. Dezember 2012
um 20.00 Uhr

Kreuzgewölbekeller der Binger Bühne
Martinstr. 3, 55411 Bingen
(Eintritt frei)

„1 + 1 …. immer Liebe“ mein erstes Buch mit Kurzgeschichten.
Die Erzählungen sind sehr unterschiedlich -
mystisch bis lustig - rührend bis tödlich.
Lasst Euch überraschen!
musikalische Begleitung:
„Bärenauslese“
das bärige Trio
Ich freue mich auf viele Zuhörer!

Angelika Knipfer . 55411 Bingen 

Dichterhain: ANNÄHERN von Felicitas Göbel

(c) Eddys Fotos



















Annähern

Baumkronen rascheln
Eichhörnchen flink wie der Wind
sind kaum zu fassen

Nur mit großer List
die sich wohl Ausdauer nennt
Eicheln und Nüsse

(c) Felicitas Göbel 2012