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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 8. August 2013

Kultursommer im Kulturm: Heute Fotografien, Klangperformance

Bis 30.08.2013    I     geöffnet Do, Fr 18-23.59 Uhr     I     Kulturm, 67063 Ludwigshafen, Rollesstr. 14     I     Telefon: 0621/5455188

Kultursommer: 
Feisel Grombali

Fotografien



Jeden Donnerstag, 27.Juni bis Donnerstag, 15.8     I     ab circa 21:45 zur blauen Stunde
Kulturm, 67063 Ludwigshafen, Rollesstr. 14     I     Telefon: 0621/5455188

UFOSection 2013
Besichtigung des historischen Wasserturms mit Klangperformance

“Was da im Wassertank zu hören ist, ist nicht das Plätschern des Wassers. Der seit 2010 stillgelegte Wasserturm ist auch dieses Jahr wieder Bühne für die UFOSection.
Steigen sie hinauf auf den 53 Meter hohen kulTurm vorbei an überdimensionierten Wasserrohren und der massiven Betonwand des ehemaligen Bunkers und nehmen Sie Platz in riesigen Sitzkissen unter der 360- Grad-Lichter-Kuppel. Ihr Blick schweift über die Städte Ludwigsheim und Mannhafen während sie bei natürlichen und synthetischen Klängen entspannen.
Der 2.300.000 Liter fassende Tank wird hierbei als Resonanzkörper in die Klangerzeugung einfließen und auch der rießige Gong wird dazu beitragen, dass die Töne regelrecht über die Städte schweben.
Die Musik und Klangerzeugung kommt auch in diesem jahr wieder von “Wohlklang” und neu 2013: von “Analog Akustik”, der mit den Klängen virtuell zu jonglieren weiß.
Eintritt 6€, max. 20 Plätze. Es lohnt sich früher vor Ort zu sein um Karten zu erwerben.

Samstag, 20. Juli 2013

Heute Abend in Ludwigshafen: ERIK - Das Wikingermusical

Erik - Das Wikingermusical
Samstag, 20. Juli 2013
Kulturzentrum dasHaus, Bahnhofstrasse 30, 67059 Ludwigshafen 
Beginnt um 20:00 Uhr. Einlass um 19:30 Uhr.
Theater. Im Saal. Teilbestuhlt.
21 € an der Abendkasse. 12 € ermäßigt.

Erik ist ein rebellischer junger Wikinger.
Seit seine Familie nach Island verbannt wurde, träumt er davon, Rache zu nehmen und Abenteuer zu erleben, anstatt immer nur Schafe zu hüten. Das wilde Wikingermädchen Fála scheint die ideale Frau dafür zu sein.
Allerdings muss er sie erst gegen seinen brutalen Rivalen Ingolf verteidigen - uns das endet böse. Erik wird aus Island verstoßen und muss sich mit seinen treuen Gefährten eine neue Heimat suchen. Das Glück in Grönland scheint perfekt - wäre da nur nicht die intrigante Siri, die alles dafür tut, Erik für sich zu gewinnen...
Basierend auf dem Leben von Erik dem Roten werden Bauerndörfer niedergebrannt, rivalisierende Wikinger mit Äxten erschlagen und wunderschöne Liebesduette gesungen. Wir zeigen, dass auch außerhalb von Hamburg und Stuttgart großartiges Musiktheater stattfinden kann. Jeder, der Musicals mag, wird "Erik" lieben!
In dieser Produktion werden alle Stücke von der Komponistin Theresa Marx live am Klavier begleitet .


Der ermäßigte Preis von 12 € gilt für Schüler, Studenten und Azubis. Darüber hinaus können für 30€ VIP Tickets erworben werden.  Ein Gast mit einem VIP Ticket erhält zur Begrüßung ein Glas Sekt oder Met, sowie beste Plätze, Fingerfood und ein Meet&Greet mit den Darstellern in der Pause.

Veranstalter:
Theresa Marx, Kirschgartshäuserstr. 57, 68307 Mannheim,Tel. 016092914299

Eine Zusammenarbeit von Musical-Profis und Studenten unter der Leitung von Theresa Marx

Freitag, 19. Juli 2013

Kleines Mannem-LU-Potpourri für heute Abend

Clubs & Partys
bigFM Party
Heute, 20 Uhr
Barockschloss - Schneckenhof, Bismarckstraße 1, 68161 Mannheim

mit DJ Boulevard Bou (bei Regen in den Katakomben)


Theater
Ein Abend und ein Film mit Nico Hofmann
Heute, 19 Uhr
Nationaltheater - Schauspielhaus, Am Goetheplatz 1, 68161 Mannheim

Filmproduzent und Regisseur Nico Hofmann und Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski im Gespräch, anschl. Filmvorführung "George" mit Schauspieler Götz George


Theater
Der kleine Prinz
Heute, 17 Uhr
Nationaltheater - Schnawwl, Brückenstraße 2, 68167 Mannheim
Junges Nationaltheater, Choreografisches Theater JNT - Theaterlabor 11+


Rock & Pop
Tanita Tikaram & Band
Heute, 20 Uhr
Luisenpark - Seebühne, Theodor-Heuss-Anlage 2, 68165 Mannheim

im Rahmen des Seebühnenzaubers (im Vorprogramm Stephanie Neigel & Band)


Klassik
Open-Air-Konzert
Heute, 19:30 Uhr
La Casa di Laul, Ludwigsplatz 13a, 67059 Ludwigshafen
"Windflüchter" mit dem Programm "Musik zur blauen Stunde" (freier Eintritt)

Mittwoch, 10. Juli 2013

Wie war die Antigone im Theater im Pfalzbau in Ludwigshafen?




Am 3. und 4. Juli 2013 wurde Antigone im Theater im Pfalzbau Ludwigshafen am Rhein gezeigt, eine Inszenierung aus Kaiserslautern, die viel besucht war. Sophokles' alter Stoff neu aufbereitet, jedoch die Dramatik war dennoch eher schwach. Es liegt auch an der Sprache, die einen zu sehr einlullt, kaum Zäsuren setzt und alles Geschehen um Kreon (Peter Kaghanovitch), der Antigone (Shadi Hedayati) bestrafte, weil sie trotz Verbot ihren Bruder Polyneikes bestattete - zumindest zweimal mit einer dünnen Schicht Erde bedeckte, um ihm Ruhe zu schenken, bis sie erwischt wurde - mehr erzählt, als dass es gespielt wird. 
Die Spannung kommt nicht so richtig auf, es bleibt leer, trotzt der radikal neuen Szenerie, Militaryfans oder Hartz IV-Bezieher bzw. Freaks (der Seher Theiresias) im Army-Look auf einem Schrottplatz: Das ist Theben heute, zumindest für Regisseur Hansgünther Heyme. Antigones Schwester Ismene wird von einer kleinwüchsigen Behinderten dargestellt. Ob das ein Hinweis auf die Rache der Gene im Zeichen der Inzucht sein soll?

Der kommentierende Chor bei Sophokles wird bei Heyme durch sechs flimmernde Fernsehapparate, die willkürlich Chormitglieder zeigen, und eine Big-Brother-Stimme aus dem Off ersetzt. Oft herrscht ein Sendeproblem, es rauscht und krächzt im Äther. Gegen Ende der Todeswelle lösen sich die Botschaften auf, sie haben keinen Inhalt und Sinn mehr. 


Der klassische Stoff der Aufreibung einer ganzen Familie ist natürlich gewaltig, ohne Zweifel. Antigone, die Tochter des Ödipus und dessen Mutter, zeigt großen Mut, wie der Vater schon, der seine eigene Mutter schwängert, wie der Bruder Polyneikes, der eine Recht auf Kreons Thron hat, aber im Kampf fällt, so wie Kreons Neffe Eteokles. Eine Frau begehrt auf und macht etwas, was man einem Toten nicht verwehren sollte, ihn nicht den Raben, Hunden, Adlern zum Fraß zu überlassen. In Tibet hätte man sie verhaftet, weil sie das verhindern wollte, was vorgesehen ist. In Theben, weil es von Kreon zur Strafe angeordnet war. Aber sie stellt sich, wird inhaftiert und erhängt sich in der Grabeskammer. "Nichts Ungeheueres als der Mensch. Unerfahren geht er dem Nichts entgegen."  Ihre Schwester Ismene, die sich solidarisierte, weist sie von sich, um sie nicht mit hineinzuziehen. Ihr Verlobter Haimon, der Sohn des Kreon, kommt zu spät, sie zu retten, greift den Vater an, scheitert und begeht auch Selbstmord. Ihm folgt noch seine Mutter Eurydike, nicht ohne den Vater verflucht zu haben. 
Theiresias hatte Recht, alles vorausgesehen, aber Kreon bereut und erkennt erst am Ende, dass er eine Kette von Fehlern begangen hat. Ismene verhöhnt den niedergeschlagenen, verzweifelten Kreon, der sich auch den Tod wünscht: "Das weitaus größte Glück ist Besonnenheit".

Samstag, 6. Juli 2013

Wie war's bei Alban Bergs WOZZECK im Pfalzbau Ludwigshafen?

v. l.: Carlos Aguirre (Tambourmajor), 
Adelheid Fink (Marie)
Copyright: Stephan Walzl

Alban Bergs WOZZECK, 1925 in Berlin uraufgeführt, entstand kriegs- und krankheitsbedingt mit großen Verzögerungen seit 1914 und war nach der Aufführung nur bis 1932 auf den Spielplänen. Als sog. "nervenklinisches Stück" musste es der entarteten braunen Vorstellung weichen. Danach wurde es nach 1945 wieder aufgenommen, jedoch mit wenigen Aufführungen. Auch in Kaiserslautern das letzte Mal vor 20 Jahren. 

In Ludwigshafen sah ich am 27.06.2013 eine Aufführung des Pfalztheaters Kaiserslautern, die sehr beeindruckte. Eine großartige Inszenierung, die den historischen Woyzeck hervorragend transportierte, die Sprache wurde bereits von Alban Berg geglättet, der Dialekt stark reduziert.  Etliche Gegenwartszitate holten die Woyzeck-Problematik zeitlich ganz dicht ran, obwohl der historische Fall schon 200 Jahre alt ist. Aber am menschlichen Empfindungs- und Handlungsschema ändert sich nichts. 

In einer die Stilrichtung Expressionismus der 1920er-Jahre zitierenden Großstadtkulisse lebt Marie mit dem etwa 10-jährigen Sohn (in anderen Versionen ist es ein Kleinkind, Säugling). Regisseur Urs Häberli hatte wohl auch den historischen Fall in Leipzig vor Augen, den Büchner aus der medizinischen Zeitschrift seines Vaters kannte.
Die Bühneninterpretation: Woyzeck arbeitet als Bursche für einen Hauptmann, der hypochondrisch sich scheinbar schwerstbehindert durch die Welt schleppt, bis er am Ende nach Bekehrung durch den Doktor seine Krücken dort im Teich versenkt, wo auch Marie gerade alleingelassen stirbt. Dieser Hauptmann wird zum Rollifahrer aus Leidenschaft stilisiert, weil er ein eingebildeter Kranker ist, er leidet am Vergehen der Zeit, dies macht ihm Riesenprobleme. Der Tod der Marie scheint ein Opfer zu sein, dass den Hauptmann wieder gesund macht. Wozzeck verachtet er, weil er ein Kind ohne den Segen der Kirche hat. Er sagt das offen und riskiert einen Angriff von Wozzeck, drum: "Er ist gut, ein guter Mensch". 
v.l.: Alexis Wagner (Doktor), 
Bernd Valentin (Wozzeck), 
Andrew Zimmerman (Hauptmann)

Copyright: Stephan Walzl

Auch der gnadenlose Menschversuch durch den Doktor eine bizarre Ausformung bereits durch Büchner. Wozzeck soll nur Erbsen, dann nur eine Sorte Fleisch essen, das ist der Plan, und begeistert beobachtet der Doktor, sich unsterblichen Ruhm ernten wähnend, wie Wozzeck Wahnvorstellungen entwickelt, "er hat eine aberratio mentalis partialis". Urinieren jedoch lehnt er bekanntermaßen ab, sein Auftrag an Wozzeck lautet: Er solle essen, rasieren, nicht jedoch pissen, und schon gar nicht wild. Denn dafür seien die täglichen Groschen zu schade. Deutlich wird die Instrumentalisierung der einfachen Leute, ihre scheinbare Wertlosigkeit und Ausnutzung schon zu allen Zeiten.


v. l.: Carlos Aguirre (Tambourmajor), 
Adelheid Fink (Marie), 
Andrew Zimmermann (Hauptmann. Schatten)
Copyright: Stephan Walzl
Wozzecks Wahnvorstellung ist bereits ordentlich ausgebildet, was auch die Szene auf dem Feld mit Andres zeigt: "Flammen bis zum Himmel", "unten wandert was", "still, alles still, als wäre die Welt tot". Marie ist über ihre Lage unglücklich, sie hat ein Hurenkind, ist selbst verschrien als Flittchen  - "Junge, du machst mir so viel Freude mit deinem unehrlichen Gesicht" -  sie schätzt Franz Wozzeck, weil er ihr weiterhin hilft und alles Geld abliefert.  Obwohl er so verwirrt ist ... Aber die Sehnsucht nach einem gescheiten Mannsbild lässt sie weich werden: "Meinetwegen, es ist alles eins ...", spricht's und gibt sich hin. 

Das Leben der armen Leute, Taglöhner, zu dieser Zeit, ihre Handlungsunfähigkeit, Gelähmtheit in der Unterdrückung, wurde eindrucksvoll von Büchner beleuchtet: Woyzeck erklärt dem Hauptmann, dass er wohl Moral hätte, dürfte er besser leben, und Marie: "Wir haben ein Eckchen im Leben und ein Stück Spiegel ..." Sie lässt sich ein zweites Mal unehelich ein, wird für die Öffentlichkeit erneut zur Hure und die Regie gibt ihr auch diesen Touch. Sie bereut, aber hat die Nase voll von Wozzeck, stößt ihn weg. Der Tanzball, das Feiern des Tambourmajors und der Leute aus der Stadt bekommt etwas Orgiastisches: "... die Welt ein Lasterhaufen, alles wälzt sich übereinander." Wozzeck wird vom Major zwangsweise betrunken gemacht, er zwingt ihn Schnaps zu trinken. 

So wird die finale Bluttat zur Tat aus Unzurechnungsfähigkeit, aber unausweichlich. Bevor Marie durch Franz' Messer tödlich verletzt wird, stellt Büchner Marie im Text in einen religiösen Bezug. Befreit von Schuld möchte sie als Magdalena dem Herrn die Füße salben und wird selbst zu einem weiblichen Jesus. "Der Mond erschreckt mich, er ist ganz blutig", ruft Wozzeck, als es vorüber ist. Wie der Himmel zerriss in der Kreuzigung Jesu. 

Skurril die Rolle eines Seemanns in High Heels, der Wozzeck stumm kommentiert. Überhaupt fallen die Zeichen von Matrosentum, Schiffahrt auf. Einerseits wohl auf das Kindertheaterfestival Ludwigshafen hinweisend, dass ein Schiff als Zeichen verwendet und wohl auch Kinder in der Aufführung einsetzte, und andererseits Matrosentum und Prostitution zur Erklärung ganz naherückt.

Eine bewundernswerte Aufführung eines durch Alban Berg fantastisch bearbeiteten und jahrelang stiefmütterlich behandelten Stoffs in einer genialen Oper. Alle Regungen, Emotionen perfekt unterstützt durch die Komposition, überzeugende Stimmen, gerade in den Hauptrollen - Liam Rödler stumm in der Rolle des Kindes - und eine sehr treffende Interpretation durch das Orchester und Chor des Pfalztheaters Kaiserslautern, Leitung Uwe Sander und Ulrich Nolte (Chor).

Freitag, 5. Juli 2013

Kultursommer Ludwigshafen- heute: Jazz attack, ARILYN usw.

"Jazz attack"

Heute, 20 Uhr
Lutherplatz, Lutherstraße , 67059 Ludwigshafen

Open-Air-Konzert unter der Leitung von Frank Runhof

Arilyn

Heute, 20 Uhr
KulTurm (ausgebauter Hochbunker), Rollesstraße 14, 67063 Ludwigshafen
(Rock - Pop)




AUSSERDEM:
Ebertpark 19 Uhr, Park-Kultur • Die Nachtigallen
19 Uhr, Kunsthaus Oggersheim, Vernissage Ausstellung • Alex Bär
20 Uhr, hack-museumsgARTen, Summer in the city • Volkslied trifft Neue Musik


Mittwoch, 3. Juli 2013

Heute geöffnet in Ludwigshafen a. Rh. : Grandvilles Entwürfe einer anderen Welt



12. Juni bis 12. September 2013
Im Rahmen des Kultursommers der Stadt Ludwigshafen am Rhein

Grandvilles Entwürfe einer anderen Welt

Grandville, mit bürgerlichem Namen Jean-Ignace-Isidore Gérard,
war einer der einflussreichsten subversiven Karikaturisten im
Frankreich des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt kolorierte
Holzstiche aus seinem Künstlerbuch „Un autre Monde“ (1843).



Führungen
mit Prof. Josef Walch (Burg Giebichenstein, Halle)
Donnerstag, 12. September 2013 | 17.00 Uhr

Kunst-Woche: 6. Juli - 10. Juli 2013

ErwachsenenMALwerkstatt:
Samstag, 6. Juli | 11.00-17.00 Uhr

KinderMALwerkstatt:
Montag, 8. Juli | 13.00-17.00 Uhr

KinderBASTELwerkstatt:
Dienstag, 9. Juli | 13.00-17.00 Uhr

KinderSCHREIBwerkstatt:
Mittwoch, 10. Juli | 13.00-17.00 Uhr
Donnerstag, 25. Juli | 13.00-17.00 Uhr

Finissage
Kino & Kritik
zeigt
„Walt Disney‘s Fantasia“ (USA 1940)
Eintritt frei
Donnerstag, 12. September | 19.00 Uhr


Dauerausstellung und Sonderausstellung
Dienstag und Mittwoch 14.00 bis 17.00 Uhr
Donnerstag 14.00 bis 20.00 Uhr
und nach Vereinbarung

Eintritt Dauerausstellung:

3,- Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Eintritt Sonderausstellung:
6,- Euro, ermäßigt 3,- Euro
Information:
+49 (0)621-504 2202 / 3041

Ernst-Bloch-Zentrum / Stiftung Ernst-Bloch-Zentrum
Walzmühlstraße 63
D-67061 Ludwigshafen am Rhein 

Heute Abend im Theater im Pfalzbau in Ludwigshafen: ANTIGONE (Produktion aus Kaiserslautern)


Mi, 3.7.2013    I    9.30 Uhr   I    Theater im Pfalzbau, THEATERSAAL 




Antigone

Schauspiel von Sophokles
Deutsch von Wolfgang Schadewaldt

Inszenierung und Ausstattung: 
Hansgünther Heyme
Mit: Shadi Hedayati, Jana Zöll, 
Peter Kaghanovitch, Wolfgang Robert, 
Mathias Wendel, Stephan Wriecz
Koproduktion Theater Im Pfalzbau Und 
Pfalztheater Kaiserslautern
Einheitspreis: 18 € / Erm. 10 €

Am Hof in Theben herrscht Krieg, beide Brüder Antigones sind im Kampf gefallen und ihr Onkel Kreon hat die Macht übernommen. Es regiert gegenseitiges Misstrauen, das Militärische dominiert und Kreon trifft die Anordnung, dass Polyneikes, Antigones Bruder, nicht begraben werden darf: Seine Seele soll nicht zur Ruhe kommen, als Strafe für seinen Verrat am eigenen Volk.
Doch Antigone begehrt energisch gegen diesen Befehl auf: Vor irdisches Recht stellt sie den Willen der Götter, Menschlichkeit zählt für sie mehr als verbissene Rechthaberei und Machtdemonstration. Hansgünther Heyme hat seine radikal moderne Aufführung des klassischen Stückes in einem Überwachungsstaat nach dem Vorbild von George Orwell angesiedelt: Überall lauert der Staat, jeder Fleck wird abgehört, es gibt keinen Rückzug ins Private mehr. Mutig und voller Leidenschaft drückt die junge und schöne Antigone ihren Protest gegen Kreon aus. Doch dieser erkennt seine eigene Selbstüberschätzung erst, als es bereits zu spät ist und seine ganze Familie im Strudel der Ereignisse untergeht.

»Die Vorstellung wird nach dem großen Erfolg im Programm der VI. UND VII. FESTSPIELE LUDWIGSHAFEN wieder aufgenommen. Nach ausverkauften Vorstellungen kam es stets zu langen, spontanen Diskussionen und Gesprächen. Unzählige Schulklassen haben die Aufführung gesehen. Im Frühjahr 2011 kam eine TV-Fassung der Aufführung im Offenen Kanal Ludwigshafen heraus. Wir haben die Antigone des Sophokles 2010 quasi als Handlungsnachfolge des König Ödipus von Sophokles erarbeitet – zugleich als Beiprogramm zu Richard Wagners Der Ring des Nibelungen. Wagner leitet Wesentliches der Brünnhilde von Antigone – und viele Motive seiner Wotan-Figur – von Kreon in der Antigone ab.« Hansgünther Heyme

Donnerstag, 27. Juni 2013

Heute Abend in Ludwigshafen: WOZZECK. Oper von Alban Berg


Do, 27.6.2013    I    19.30 Uhr    I    Theater im Pfalzbau, THEATERSAAL


Wozzeck

Oper von Alban Berg
Text vom Komponisten
nach Georg Büchners Dramenfragment Woyzeck

Musikalische Leitung: Uwe Sandner
Inszenierung: Urs Häberli
Bühne: Thomas Dörfler
Kostüme: Gérard Ziegler
Chor: Ulrich Nolte
Pfalztheater Kaiserslautern
Preise: 44 Euro 37 Euro 30 Euro 23 Euro


Der einfache Soldat Wozzeck hat mit Marie ein uneheliches Kind. Obwohl er alles tut, um Frau und Kind zu versorgen, wird Wozzeck wegen seiner angeblichen Unmoral angefeindet. Um seinen Sold aufzubessern, rasiert er seinen Hauptmann und stellt sich dem Doktor für zweifelhafte medizinische Experimente zur Verfügung. Von den Umständen wird Wozzeck in immer stärkere Wahnvorstellungen getrieben. Marie fürchtet sich zunehmend vor ihm und flüchtet sich in die Arme des attraktiven Tambourmajors. Als Wozzeck die beiden miteinander tanzen sieht, besiegelt sich Maries Schicksal, aber auch sein Untergang ist vorgezeichnet.
Alban Berg, der Georg Büchners Dramenfragment selbst für seine Vertonung einrichtete und dramaturgisch verdichtete, führt mit Wozzeck in eine Welt, in der Armut das Handeln bestimmt und Moral nur einen Abwehrreflex der »besseren Leute« darstellt. Ohne jeden Zweifel ist Wozzeck – 1925 in Berlin uraufgeführt – ein Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts, das in seinem Appell an die Menschlichkeit eine zeitlose Eindringlichkeit besitzt. Der Komponist erhob in seiner dreiaktigen Oper die Formen der absoluten Instrumentalmusik zum Gestaltungsprinzip und überschritt die Grenzen der tradierten Tonalität, jedoch ohne dass das klangliche Ergebnis kühl konstruiert erschiene. Im Gegenteil, Berg ist bei seiner ersten Opernkomposition ein packendes Musikdrama (durchaus auch im Wagner’schen Sinne) gelungen.
Alban Berg
Mit Alban Bergs Wozzeck – vielfach als erste wirklich moderne Oper der Musikgeschichte angesehen – startet das Pfalztheater eine neue Reihe mit zentralen Werken des 20. und 21. Jahrhunderts.

















Wie war's bei MAGIFIQUE von Malandain Ballett Biarritz in Ludwigshafen?





Magifique, ein ganz formidables Tanzstück des Malandain Balletts Biarritz, ist ein schönes, ansprechendes und unterhaltsames "Potpourri" durch die Ballettmusikwelt Tschaikowskys Ende des 19. Jahrhunderts. Der Nussknacker (und nur er stammt aus der Feder des Komponisten), Dornröschen und Schwanensee (sie waren lediglich von Tschaikowsky geplant, wurden aber erst nach seinem Tod fremderstellt) sind vielgespielte Orchestersuiten und regelrechte Ballettklassiker. Thierry Malandain hat als Chef der Tanzcompagnie und Choreograf ein Geschehen zwischen Mystik und Walzerstimmung gezaubert, ganz so, wie die Verschmelzung der beiden franz. Wörter "magnifique" und "magie" zu "Magifique" den Besucher es vermuten ließ - alles der Magie des Tanzes zu den Tschaikowsky-Suiten verpflichtet. Der klassische Handlungsablauf blieb außen vor, statt dessen kreierte Malandain einen Ablauf, der vom Zuschauer selbst mit Inhalt gefüllt werden kann. Insofern ist Magifique eine Herausforderung für die Fantasie und ein Spiegel der Wahrnehmungen. Im Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen am Rhein, war das Stück am 21. und 22.06.2013 zu sehen.
  
Foto: Malandain
Zu geheimnisvoller elektronischer Musik entwickelt sich aus einem verspiegelten Kubus, dessen einzelne Teile im Laufe des 70-minütigen Stückes als Kulissen oder Hindernisse, Podeste oder Schutzwälle dienen, das Ensemble-Geschehen zur Originalmusik, gespielt von der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, vor 100 Jahren in Landau i.d. Pfalz gegründet. Die Kostüme von Véronique Murat fallen dabei besonders auf. Sie betonen die Körperformen und wirken teilweise wie Tattooschmuck, teilweise wie reich verzierte Anzüge. Das Ensemble marschiert nach der Eröffnung des Spiels durch die Öffnung des Spiegels wie eine kleine Paradeeinheit ein und fällt wie Dominosteine um. Der Würfel wird zuvor von einem Paar umtanzt, das Verstecken zu spielen scheint. Ein Männerpaar zeigt im Duett Variationen von Nähe und Zuneigung. Ein Hetero-Paar hat große Probleme sich anzunähern, der Mann schafft es dennoch und küsst sie. Man denkt an ein Paar, das nicht zusammenfinden darf. Es gesellt sich ein Rivale dazu, alles dreht sich um eine Frau, der Rivale spiegelt den anderen, zeigt die Unterwerfung einer gefangenen und gefesselten Frau. Ensembletänze von bis zu 8 Paaren in der Spiegelwelt unterbrechen, lockern auf, schwarze Elfen sind die Monteure und Arrangeure der Kulissen (Bühnenbild: Alain Cazaux), verändern das Geschehen. Mal ist der küssende Mann ausgeschlossen, mal der Rivale. Letzterer wird plötzlich verfolgt und kommt erst in den Genuss von Integration, nachdem er Gegenwehr zeigt. Malandain setzt übrigens Schreie und Mitsingen (lustiges Lalala) ein, um seinen Figuren weiteres Leben zu verleihen. Es folgen chaplineske Phasen mit 4 harlekinähnlichen Tänzern, die das Soldateske mit militärischem Gruß persiflieren. Zum Ende hin kommen vermehrt lustige Tänze, die Geküsste hat einen weiteren Mann erobert, das Finale pathetisch schreitend, das Männerduett zum dritten Mal Nähe zelebrierend und Rückkehr in den Spiegelwürfel - nur der Rivale darf nicht rein. Die Liebenden vom Beginn sind vereint in Sicherheit (?). 

Wunderbar leicht von der Hand (und den Füßen) ging dem Ensemble die komplexe Bewegungsfolge, der ästhetische Tanz und das spielerische Geturtel der Paare. Die Zuschauer waren sehr begeistert und spendeten stehende Ovationen und Jubel für die Tänzer aus Frankreich ... 

Foto: Malandain











Donnerstag, 20. Juni 2013

Wie war's beim DIAVOLO Dance Theater Los Angeles im Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen a.Rh.?

Foto: Diavolo Dance Theater

Die Diavolo Dance Company aus Los Angeles offeriert die interessantesten Bühnendarbietungen, die ich im Bereich Tanztheater bislang gesehen habe. Die Zeiten des langweiligen Balletts sind definitiv vorbei, heute werden Videos und formauflösende Elemente eingesetzt, die Musik ist selten lieblich, eher immer zeitgenössisch "härter, anspruchsvoller". Und auch die dargestellten Handlungen werden verändert, nicht nur Andeutungen von Böse, Leid etc., nein, die alltäglichen Auseinandersetzungen werden, gerade bei Diavolo, direkt hereingeholt, sind dominant, Gewalt virulent. 

Die Diavolo Dance Company ist eine international renommierte moderne akrobatische Tanzgruppe. Tänzer, Turner, Schauspieler, Sportler und vor allem Teamkollegen schaffen ein einzigartiges Stück Tanzkultur unter der Leitung von Intendant Jacques Heim, der das Diavolo Dance Theater im Jahr 1992 gegründet hat - mit Sitz in Los Angeles. Sein Theater bietet wunderschöne, innovative Bewegung auf übergroßen surrealistischen Bewegungsrequisiten und gleichzeitig alltägliche Strukturen. Die Diavolo-Tänzer zeigen und stellen dar die Herausforderungen der Beziehungen, die Absurditäten des Lebens und die Kämpfe um Menschlichkeit oder um unser Überleben. Das Diavolo-Theater tourt in Europa, Asien und Lateinamerika und hat auch einzigartige Performance-Events für Firmenkunden wie Wells Fargo, Honda, Sebastian Inc. und General Motors erstellt.


Foto: Diavolo Dance Theater

Das Ensemble bot am 15. und 16.06.2013 im Theater im Pfalzbau eine außergewöhnliche Show aus fünf Stücken, die bestens bei den Besuchern ankam. Begeisterungsstürme ob der Akrobatik und Leistungsfähigkeit, Tanzniveau und Risikobereitschaft, Modernität und Innovationskraft. Die Choreographie stammt vom Intendanten und Theatergründer. Es sah vieles sehr unfallträchtig aus, man dachte an gequetschte Füße, Hände oder Stürze, aber alles lief schnell, punktgenau und reibungslos ab. Eine sehr ungewöhnliche, packend-hektische, sehr modern wirkende tänzerische, sportlerische und akrobatische Darbietung, die die kinästhetischen Gesetze von Bewegungsabläufen und Aufmerksamkeit koppelt.

In D2R-A (1995) versuchen verfolgte Menschen, fast wie eine Street-Gang, Bewohner eines Ghettos, zu Orff-Rhythmen eine Wand mit herausragenden Metallstäben zu erklimmen, werden zunächst von Unbekannten aus dem Hinterhalt abgeschossen. Dann turnen, kriechen sie und schlängeln sich mit ungeheurer Geschwindigkeit durch das Stangenlabyrinth, geben nicht auf, helfen sich gegenseitig rauf und runter, indem sie Menschenbrücken bilden, und haben es schließlich gepackt, das Hindernis überwunden. Polizeisirenen setzen ein.

In Knockturne (2006) ein Kontrastprogramm mit einer Mischung aus to knock = anklopfen und Nocturne = auf die Nocturnes des Barock und von z.B. Chopin oder Liszt zurückgehend. Zur Musik von Puccinis Madame Butterfly wird eine 6-Minuten-Annäherung zwischen einem Liebespaar dargestellt. Der Mann bringt seine Geliebte im Koffer mit nach Hause oder in ein Hotel. Das Küken entschlüpft, und schon beginnt der feingliedrige und sensible Balztanz der beiden hin zum finalen Kuss. Wichtig ist die Tür, an, in, auf und mit der sich das Paarungsritual abspielt. Mehrmaliges Eintreten wechselt mit Verlassen der Tür, des Raums, des tanzenden Umspielens der Rahmenteile, das Annähern und Poussieren mit dem Partner.

Ein absolut witziges Stück namens Bench (2000) zeigt den Kampf um eine Sitzbank. Klingen zu Beginn noch die rassistischen Grundzüge der amerikanischen Gesellschaft von der Sklaverei bis in die 1960er-Jahre und später an, verliert sich das Gerangel von Weiß und Farbig in einem Rundum-Gemenge von allen Beteiligten. Wie in einem Slapstick von Charlie Chaplin oder Buster Keaton steigert sich alles bis zum rasanten, chaotischen, sinnentleerten Streit um die Bank. Sie wird fortgetragen, geworfen, stibitzt und unterm Hintern weggezogen. Am Ende zieht die Farbige, die zuerst verscheucht wurde, die Bank unter dem Menschenberg heraus, der sich im Zuge des Gerangels bildet, und haut damit ab. Dies alles zu Johann Sebastian Bachs Brandenburgischem Konzert Nr. 3 in G!
Foto: Diavolo Dance Theater

In Humachina ( 2002), einem Teil aus dem Werk Catapult, dreht sich alles - im wahrsten Sinne des Wortes - um das Rad. Noch dezent mit einem Duett an einem Kreissegment aus Alurohr beginnend, mit dem auch gewippt wird, addieren sich die restlichen Protagonisten mit drei weiteren Kreissegmenten hinzu, bis ein liegendes Rad entsteht. In diesem wird getanzt und geturnt. Nachdem das Rad gestellt ist, beginnt eine über die ganze Bühne rollende Darbietung, in der zunächst nur einer, dann zwei, dann alle 8 Tänzer eine wichtige Rolle spielen. Sie operieren mit dem Rad, nutzen es zum Ein- und Aussteigen, verlassen, betreten den Zirkel und springen hinaus, bilden Rosetten. Es bieten sich Assoziationen zum Leben an, das Rad dreht sich und Menschen werden in den Kreislauf hineingeboren und hinausgeworfen. Oder Mensch und Maschine als Metapher für die Industrialisierung.


Foto: Kristi Kahns


Foto: Kristi Kahns


Foto: Kristi Kahns
Foto: Kristi Kahns
Im zweiten Teil des Abends und dem Stück Trajectoire (1999) bildet sich ein Höhepunkt mit der schiffsähnlichen Wippe, die das ganze Ensemble beschäftigt. Trommeln wie aus dem alten Rom, beim Angriff eines antiken Kriegsschiffes, versetzen einen Moment in den Leib eines Schiffes, in dem sich Menschen abmühen. Seegang kommt hinzu, das Deck nun besetzt, alles steigert sich zu einem Kampf gegen einen Sturm. Ein Kampf ums Dasein, der volle Konzentration und Kraft verlangt, den man allerdings sicher verlieren wird.  Die Tänzer bewegen sich von Reling zu Reling, straucheln, rutschen, fallen und kommen immer wieder auf die Beine, vollziehen die Bewegungen im Ozean nach. Das Schiff nimmt Extrempositionen ein, Menschen rutschen von Bord, fliegen aus 3 m Höhe in die Arme von anderen Tänzern, der Kampf ums Zurückkehren auf das Schiff nimmt zu. Das Schwimmen vor dem wippenden Rumpf eine Gefahr. Ein Spiel mit dem Schrecken: das Fliegen der Leiber durch die Luft oder das Abspringen nach hinten ins Off. Am Ende nur noch der Kampf einer Einzelnen bis zum Untergang und Abgleiten vom Schiff ...

Donnerstag, 13. Juni 2013

Morgen startet das 9. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen

Die Zelte stehen, die Technik läuft, das Catering ist eingerichtet. Einen Tag vor der Eröffnung des 9. Festivals des deutschen Films (13. bis 30. Juni 2013) liegen die Vorbereitung trotz der Flutkatastrophe „im Plan“. Der feierlichen Eröffnung mit prominenten Gästen aus ganz Deutschland steht nichts im Wege.

Um 19.00 Uhr wird Festivaldirektor Dr. Michael Kötz die Gäste des Eröffnungsabends begrüßen, darunter die Regisseurin Anne Wild und Hauptdarstellerin Maria Schrader sowie Felix Knopp, Thomas Fränzel und Rita Luisa Stelling. Damit öffnet sich der Vorhang bis Ende Juni für ein hochkarätiges, anspruchsvolles Programm deutscher Produktionen.

Präsentiert wird die Weltpremiere von SCHWESTERN, eine Familiengeschichte von Regisseurin Anne Wild. In den Hauptrollen sind Maria Schrader, Marie Leuenberger, Jesper Christensen, Ursula Werner u.v.a.m.. Dreamtool Entertainment produziert die Deutsch-Schweizer-Koproduktion, Farbfilmverleih bringt den Film noch 2013 in die Kinos.

SCHWESTERN läuft im Wettbewerb des Festivals und konkurriert damit um den begehrten FILMKUNSTPREIS, der mit insgesamt 50.000 Euro dotiert ist. 10.000 Euro dieser Preissumme gehen an die Regie und weitere 10.000 Euro an den Produzenten. Zum ersten Mal vergibt das Festival in diesem Jahr 30.000 Euro der Preissumme an den deutschen Filmverleih, der den Preisträgerfilm ins Kino bringt - als tatkräftige Unterstützung des Kinos im Alltag. 
Und um den PUBLIKUMSPREIS, der in diesem Jahr mit 10.000 Euro dotiert ist.
  
Insgesamt zeigt das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen in seiner neunten Ausgabe über 40 Produktionen, darunter acht Weltpremieren. Wie in den vorangegangenen Jahren erwartet Festivaldirektor Dr. Michael Kötz auch dieses Jahr illustre Gäste, namhafte Regisseure und Schauspieler, die ihren Film persönlich vorstellen und – wie es in Ludwigshafen üblich ist - mit  dem Publikum anschließend diskutieren.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Heute Abend in Ludwigshafen: CORPS DE WALK von Carte Blanche

Foto: Erik Berg


12.6.2013   I   19.30 Uhr   I   Theater im Pfalzbau, Theatersaal, Tanztheater


Carte Blanche
Corps de Walk

Choreographie: Sharon Eyal, Gai Bachar
Musik: Ori Lichtik

Preise: 38 Euro 32 Euro 26 Euro 20 Euro

Foto: Erik Berg
Die norwegische Company Carte Blanche besteht seit 1989 und gilt als das führende Ensemble des Zeitgenössischen Tanzes in Norwegen. Ihre kreative Heimat befindet sich in Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens, wo zwei bis drei neue Choreographien pro Jahr entwickelt werden. Das Selbstverständnis der Company beruht auf den Werken einer neuen Choreographen-Generation, die für spannende Produktionsprozesse, Vielseitigkeit und nicht zuletzt für eine hohe Qualität des Repertoires sorgen. 

Zu dieser neuen Generation gehört auch die israelische Choreographin Sharon Eyal, die über zehn Jahre in der Batsheva Dance Company getanzt hat. 2003 feierte sie mit dem poetischen Stück Love ihren Durchbruch als Choreographin. Dem großen Anklang, den die Produktion sowohl beim Publikum als auch bei der Presse fand, hat sie es zu verdanken, dass sie seitdem in der Tanzszene enorm gefragt ist. Sharon Eyal ist für ihr kraftvolles, einmaliges Bewegungsvokabular bekannt, das oft überflutet ist mit sinnlichen Bezügen. Der Tanzkritiker Gabi Aldor beschreibt ihren sehr eigenen Stil folgendermaßen: »Eyal lässt das Feminine im Tanz so prachtvoll erscheinen, dass es in herrlicherem Glanz erstrahlt als im Leben, ja dem Göttlichen gleichkommt. Sie nähert sich dem Weiblichen in einem erfrischend alternativen Feminismus, vielleicht mit dem von Madonna vergleichbar, die sich jeden Tag neu erfindet.«
Foto: Erik Berg

In ihrer ausgeklügelten Choreographie Corps de Walk hat Sharon Eyal eine geradezu mathematisch angelegte Schrittfolge bis zur perfekten Synchronisation getrieben, sodass die Tänzerinnen und Tänzer wie Roboter erscheinen. Dadurch wird eine mechanische Energie freigesetzt, die fast beänstigend, aber zugleich auch betörend schön ist. Man wagt als Zuschauer kaum zu blinzeln, damit einem keine einzige Bewegung der marschierenden Beine und fliegenden Arme entgeht. Mit Corps de Walk zelebriert Sharon Eyal eine hypnotisierende Techno-Party, die einen ungeheuren Sog entfaltet.

Wie war's in Peter Handkes "Immer noch Sturm"? Oder Die Besucher aus dem Jaunfeld (Besprechung)

© Christian Brachwitz

© Christian Brachwitz
© Christian Brachwitz

Ganz nach Shakespeares "Immer noch Sturm" heißt das Theaterstück von Peter Handke, das 2010 erschien und 2011 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde. Es erhielt 2011 den Nestroy-Theaterpreis bei den Salzburger Festspielen und 2012 den Mülheimer Dramatikerpreis der 37. Mülheimer Theatertage in einer Inszenierung von Dimiter Gotscheff. King Lear ist bei Shakespeare der letzte Patriarch seiner Sippe. Nach ihm kommen nur Töchter, die ihn gnadenlos abdrängen. Verzweifelt und voller Kummer bzw. Wut fleht er Blitz und Donner an, sie mögen seine Kinder und mit ihnen die ganze Welt vernichten: „Schlag flach den runden Erdenball!" „Immer noch Sturm" lautete Shakespeares Bühnenanweisung für diese Szene. Die Rolle des King Lear nimmt wohl der Großvater im Stück ein, ungeliebt, tyrannisch, heimatverbunden, Gerechtigkeit suchend. Bei ihm sind drei Wörter im Haus streng verboten: Gott - dies Wort verletze! - Liebe: "Nicht in meinem Haus!" - Friede: "...so ein Wahn." Und es gilt für die ganze Geschichte ...

Im Pfalzbau Ludwigshafen war das Mülheimer Theater an der Ruhr am 05.06.2013 unter der Leitung von Roberto Ciulli zu Gast mit diesem eigenwilligen Theaterstück, das die Biographie Handkes ebenso verarbeitet wie das Schicksal der Kärnter Slowenen, die als Untermenschen zum Teil interniert, zum Teil zu Zwangsarbeit verpflichtet oder bei Kriegsbeginn zwangsrekrutiert wurden. Handkes Mutter war Slowenin und hatte sich mit einem SS-Soldaten (Erich Schönemann) eingelassen, von dem sie schwanger wurde, der sie aber total ablehnte. Sie heiratete dann noch vor der Geburt den Berliner Wehrmachtssoldaten Adolf B. Handke, der sein juristischer Namensgeber und Erzieher wurde. Vom leiblichen Vater erfuhr Handke erst als junger Mann. Handkes Leben war in den ersten Jahren äußerst turbulent, sie zogen nach Berlin, der Vater scheiterte, sie flohen mit seiner Schwester Monika vor der Arbeitslosigkeit und Berlinblockade illegal zurück nach Griffen, Kummer und Frust ließen den Alkohol auftreten, Streitigkeiten bei den Eltern. Onkel Gregor stellte schließlich seinen Vater ein. Die Handkes waren eine Kleinhäuslerfamilie, quasi Tagelöhner, kleine landwirtschaftliche Arbeiter in einem kirchlich dominierten Umfeld.

Das Stück spielt im Jauntal (-feld) zwischen den Saualpen und den Karawanken, unmittelbar an der slowenischen Grenze, wo auch Handke im Haus des Großvaters Gregor Siutz geboren wurde. Heißt es im Originaltext, es erscheine ihm, dem namenlosen Ich in diesem Stück, die Heide, ein Apfelbaum mit 99 Äpfeln und eine Sitzbank, auf der er immer mit der Mutter saß, krabbeln in Ciullis Theaterstück aus Mülheim die Ahnen und Vorfahren wie Wiedergänger, Zombies oder Untote - bei Sturm! - durch das Fenster in den Raum, in dem Ich liegt und auf sie wartet. In einem spärlich eingerichteten Schlafzimmer, das auch alle fünf Szenen Mittelpunkt bleibt. Es treten auf die Großeltern, die Mutter, deren Schwester Ursula und ihre drei Brüder Gregor, Valentin und Benjamin. Handke spiegelt hier seine Familiengeschichte - vor allem auch die Beziehung zum Patenonkel Gregor Siutz (jr.) - in einem fortwährenden Traumspiel: 
"Welche Zeit soll hier gelten? ... Yugoslawien? Das gibt es schon lange nicht mehr! Vor dem Krieg noch als Königreich, nachher wieder als eine Republik ... bis es ganz verschwand." 

Es war das Leben als ethnische Minderheit in Kärnten, mit einer eigenen Sprache, eigenen Sitten und Bräuchen. Das Familienleben mit allen Streitigkeiten und Unflätigkeiten, wir werden auch immer wieder Zeuge der Beschimpfungen, spüren eine gewisse Feindschaft, die Ablehnung des Vaters, des jüngsten Onkels Benjamin, der Tante Ursula, Onkel Valentin so missraten wie der Vater Gregor, Onkel Gregor ein Einäugiger, der Agrarwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Obstbau/Apfelanbau war, ein Fachbuchautor über Äpfel (er geistert durch viele Handke-Bücher), der wie seine Schwester Ursula zu den Partisanen wechselt, was in Handkes Familie nie vorkam, aber wohl eine Korrektur seiner erlebten Welt darstellt. Wenigstens im Traum gehandelt, aktiv geworden gegen all das Unrecht. Und tatsächlich erwachte 1941 der slowenische Widerstand, ein Partisanenkrieg gegen die Deutschen, deren Sprache verhasst war, aber gesprochen werden musste, die Widerstandslinie vom Pelepones bis nach Frankreich zur Résistance, die alle nur ein Ziel hatten, den Usurpator hinauszuschmeißen. In Wirklichkeit wohl nur ein stilles Aushalten der Unterdrückung in seiner mütterlichen Familie, am Kriegsende auch der Internierung und Ermordung Bekannter, so wie seit den 30er-Jahren schon die Juden oder andere Religionsanhänger, Rassen, Minderheiten, Andersdenkende in vielfach höherer Anzahl. Ein schwebendes Lamento über allem, Heraufbeschwören der schönen Zeit, des Lebens hinter den Karawanken, so - nur ein Jammertal. Ekel kommt bei Onkel Benjamin und Gregor zur Sprache, Ekel vor der Zeit, vor der eigenen Sehnsucht, vor dem Heimweh nach der Heimat, Ekel vor den Geschwistern. 1936 ein Jahr voll Jauche und Weh. 

Die Mutter des Ich wie Handkes Mutter als Deutschenhure bei den Slowenen verschrien, das Ich als Bastard und Volksfeind. Und dennoch, die Ahnen werden gebraucht! Das Ich: "Ohne euch kein Spiegel!", aber auch: "Lasst mich allein mit eurer falschen Ruhe". Es liest nur noch Geschichtsbücher: "Es bringt mich in Wut!" Onkel Valentin hatte dem jungen Ich noch in den Kinderwagen gerufen: "Gottgefällig zusammensitzen, das ist Politik!" Seine Mutter verdiente ganz wenig Geld durch Schauspiel, am Ende nur noch Theater in Scheunen. Zwei der Onkel kommen im Krieg um, Valentin und Benjamin, Ursula verschwand ebenfalls, es bleiben die Mutter Maria und Onkel Gregor. Am Ende sitzen die Großeltern alleine und verlassen da und warten auf Zeichen der Kinder ...

Es bleibt eine Erschöpfung des Zuschauers, der den langwierigen Familienzwist, das Geschehen in der Dumpfheit der Kleinhäusler verfolgt, zu ergründen versucht, das Schicksal in allen Poren spürt und die Unabwendbarkeit. Erleichterung am Ende, kurzer Applaus und - hier kann auch keine Begeisterung mehr aufkommen, worüber? Über diesen Stoff? Diese Geschichte? Es ist alles gesagt, keiner der Familie hat mehr Recht als der andere, keiner ist im Vorteil. Das Unheil, Schicksal, die Sinnlosigkeit in der Geschichte hat zugeschlagen. Das Ende kommt einfach und endlich.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Das 9. Festival des deutschen Films präsentiert dieses Jahr acht Weltpremieren



Ab dem 13. Juni 2013 findet in Ludwigshafen zum 9. Mal das Filmfestival des Deutschen Films statt. Anbei finden Sie die Übersicht zu den Filmen im Wettbewerb und zu den Reihen Lichtblicke, Sondervorführungen und Kinderfilme. Online sind ab sofort das gesamte Festivalprogramm sowie weitere Informationen zu den Filmen unter www.festival-des-deutschen-films.de einsehbar. NEUER STANDORT!

Wie bereits angekündigt feiert im Wettbewerb als Eröffnungsfilm SCHWESTERN von Anne Wild seine Weltpremiere. Weitere Weltpremiere, die im Wettbewerb laufen, sind: Achim von Borries‘ ALASKA JOHANSSON mit Alina Levshin als Headhunterin, deren Welt nach dem Verlust ihres Jobs auseinanderbricht. GEORGE mit Götz George, der in Joachim Langs Drama seinen Vater, Heinrich George, verkörpert. Und Tim Tragesers Psychothriller VERSCHWUNDEN,  in welchem Anna Loos als Berliner Streetworkerin mit einer Mordserie an der Ostsee konfrontiert wird. Franziska Buch erzählt in ADIEU PARIS über das Ende von alten und den Beginn von neuen Lebensabschnitten. Martin Enlen beschreibt in TOD AN DER OSTSEE wie ein Kind durch einen Autounfall ums Leben  kommt und der Unfallverursacher sich mit der aufkommenden Wut des Dorfes und dessen Verlangen nach Selbstjustiz konfrontiert sieht. Außerdem läuft der Dokumentarfilm TRANSMITTING von Christopher Hübner und Gabriele Voss als Weltpremiere, eine Geschichte über drei Männer, die für ein Musikprojekt nach Marokko reisen.
 
Die Reihe Lichtblicke bietet dieses Jahr wieder viele spannende Newcomer-Filme und zeigt mit Jan Bolenders DER SIEGER IN DIR ebenfalls eine Weltpremiere. Ein Film über das Zusammentreffen zweier ehemaliger Klassenkameraden und wieder aufbrechende Konflikte.

Auch dieses Jahr bietet das Festival wieder ein großes Angebot für kleine Cineasten. Zur Auseinandersetzung mit den gesehenen Filmen gibt es im Kinderfilmfest ein pädagogisches Begleitprogramm, unter der Leitung der Theater- und Medienwissenschaftlerin Éva Adorján.