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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Posts mit dem Label Frankfurt a.M. werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
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Freitag, 10. August 2018

Frankfurt a.M.: Welcher Mousonturm-Typ bist du?


(c) Estelle Hanania 




Liebe Abonormalverbraucher*innen,

nach dem kalten Entzug der Sommerpause liefern wir in der nächsten Saison wieder ausreichend Stoff für alle Avantgarde-Abhängigen. Befriedigt eure Sucht mit mindestens sechs Stücken pro Spielzeit – sei es mit der Tanz-, Theater- oder Mix-Abo-Mischung! Am einfachsten geht’s so: Den Mouson-Typ-Test machen und vom entsprechenden Abo berauschen lassen.


Das ist dein top Thema

a) Individuelle Körperenergien
b) Belgische True Crime Story
o) Leben, Liebe und Rebellion in Teheran

Du kriegst Schnappatmung bei

a) Neuer und Neuester Musik
b) Opulenten Kostümen und Spiel-im-Spiel-Ästhetiken
o) Schillernder Exzentrik und gewagter Überspitzung

Dein Lieblingssong ist



Lösung
Am häufigsten a) – Wir empfehlen das Tanz-Abo Every Body Electric u. a. mit Doris UhlichEmanuel Gat & Ensemble Modern und Gisèle Vienne

Am häufigsten b) – Du brauchst das Theater-Abo Unendlicher Spaßu.a. mit She She PopMilo Rau und Thorsten Lensing

Am häufigsten o) – Totally addicted to Mix-Abo 1.440 Szenen u. a. mit Meg Stuart & Jompet KuswidanantoMarlene Monteiro Freitas und Rimini Protokoll

Alle drei Abos umfassen je sechs Produktionen und kosten € 66 (erm. € 44 bzw. € 50). Mehr Infos.

Abovederci, ciao ciao
Euer Mouson-Dealer
Mousonturm LogoKÜNSTLERHAUS MOUSONTURM FRANKFURT a.M.
Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main
T +49 (0)69 40 58 95–20 
F +49 (0)69 40 58 95–40
www.mousonturm.deinfo@mousonturm.de 

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Montag, 30. Juli 2018

Museum Angewandte Kunst, Frankfurt a.M.: GestalterKids

GestalterKids
Kostbare Schätze
So, 5. August, ab 15 Uhr
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Das Museum sammelt und erforscht viele wertvolle Kunstwerke. Wem gehörten all die spannenden Dinge und wo werden sie aufbewahrt? Wenn auch Du einen kostbaren Schatz besitzt, bist Du bei den GestalterKids genau richtig: Ob Lieblingsring oder Legofigur, wir gestalten prunkvolle Schatzkästchen für unser liebstes Hab und Gut.
Immer am ersten Sonntag im Monat, von 15 Uhr bis 16.30 Uhr, sind alle GestalterKids von 5 bis 10 Jahren herzlich willkommen. Jeder Nachmittag ist einmalig. Ohne Anmeldung, 5 Euro Workshop-Gebühr bei freiem Museumseintritt.

Freitag, 13. Juli 2018

Frankfurt a.M.: Geraubt. Gesammelt. Getäuscht. Gestohlene Wertgegenstände der Familie Pinkus/Ehrlich

(c) Museum Angewandte Kunst/Anja  Jahn

Geraubt. Gesammelt. Getäuscht. 
Die Sammlung Pinkus/Ehrlich von Nazis beschlagnahmt und heute im Museum Angewandte Kunst konserviert

Bis 14. Oktober 2018

Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Gekauft. Gesammelt. Geraubt? Vom Weg der Dinge ins Museum“ mit dem Historischen Museum, dem Jüdischen Museum, dem Weltkulturen Museum und dem Fritz-Bauer-Institut, Frankfurt am Main

Seit 2016 unterzieht das Museum Angewandte Kunst seine Bestände einer gründlichen Prüfung auf unrechtmäßig angeeignete Objekte aus jüdischem Besitz zur Zeit des Nationalsozialismus. Im vergangenen Jahr wurde dabei eine überraschende Entdeckung gemacht, die das Museum zum Anlass für eine Kabinettschau nimmt: Geraubt. Gesammelt. Getäuscht. Die Sammlung Pinkus/Ehrlich und das Museum Angewandte Kunst erzählt exemplarisch die Geschichte der Silbersammlung des jüdischen Sammlers Joseph Pinkus (1829–1909) und seiner Tochter Hedwig Ehrlich (1864-1948), der Witwe des Nobelpreisträgers Paul Ehrlich.

Die Schau thematisiert den NS-verfolgungsbedingten Verlust der kostbaren Silberkannen, -schalen und -bestecke, die Umstände ihrer Erwerbung durch das Museum und den Verbleib der Objekte bis heute. Zudem veranschaulicht die Ausstellung die Provenienzforschung am Museum und die Bedeutung einer in die Zukunft reichenden Erinnerungskultur.

1939 schrieb Hedwig Ehrlich aus dem Genfer Exil zahlreiche Briefe an ihren Vertrauten in London, in denen sie um Rat hinsichtlich des Verlusts ihrer großen Silbersammlung bat. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung rezitiert die Schauspielerin Stella Hilb ausgewählte Briefe. Die gebürtige Frankfurterin spielte die Rolle der Hedwig Ehrlich in der sechsteiligen Fernsehserie „Charité“, die das Erste 2017 ausstrahlte.


Kuratorinnen: Dr. Katharina Weiler, Grit Weber

Montag, 9. Juli 2018

Frankfurt a.M.: Sommerferien-Workshops im MAK


Workshops
Sommerferien im Museum Angewandte Kunst
24. - 27. Juli 2018

Noch keine Pläne für die Sommerferien? Nicht mit uns! Im Museum Angewandte Kunst lassen wir uns in verschiedenen Workshops von Lore Kramers leuchtend bunten, klar geformten Keramiken und Michael Riedels Anfangsbuchstaben inspirieren.

Vom Ausprobieren und Formen mit Ton bis hin zum Experimentieren mit Schriften und Grafiken: In zwei Workshops können Kinder und Jugendliche von 6-14 Jahren in den Ferien nach Herzenslust kreativ sein.

Formenspiel
Dienstag, 24. Juli, und Mittwoch, 25. Juli 2018
Jeweils von 10 bis 15 Uhr
Tassen, Teller, Schalen, Vasen – an zwei Ferientagen erkunden wir, wie sich Alltagskeramik herstellen lässt. Wir lassen uns von den leuchtend bunten, klar geformten Keramiken in der Ausstellung Lore Kramer. Ich konnte ohne Keramik nicht leben inspirieren, erfühlen den Ton mit unseren Händen, probieren verschiedene Techniken aus und erfinden eigene Formen.

Von 6 bis 10 Jahren.
Anmeldung erforderlich.

Mein Name – ein Kunstwerk?
Donnerstag, 26. Juli, und Freitag, 27. Juli 2018
Jeweils von 10 bis 15 Uhr
Der Künstler Michael Riedel hat aus seinem Anfangsbuchstaben „M“ ein ganzes Kunstwerk geschaffen. Wir machen es ihm nach und entwerfen aus unserem Namen ein Poster für die eigene Zimmertür. Unterstützung beim Experimentieren mit Schriften und Grafiken sowie Collage- und Colorationstechniken erhalten wir von Künstler und Grafiker RushyRush.

Von 10 bis 14 Jahren.
Anmeldung erforderlich.

Mittwoch, 4. Juli 2018

Frankfurt a.M.: X-perimente (Keramikkurse) im MAK

(c)  MUSEUM ANGEWANDTE KUNST 

Workshop-Reihe
X-perimente
Keramik-Programm für Erwachsene im Museum Angewandte Kunst

In dieser Programmreihe für Erwachsene dreht sich alles um die Keramik: Anfänger und Fortgeschrittene entwickeln Ideen für funktionale Objekte ihrer Wahl und setzen diese unter professioneller Anleitung nach eigenen Vorstellungen um. Dabei geht es um Formzusammenhänge und Rhythmus, um die Auseinandersetzung mit Proportionen und um die Beziehungen zwischen Form und Funktion.

Die Ausstellung Lore Kramer "Ich konnte ohne Keramik nicht leben" dient dabei als Inspiration für das eigene Entwickeln und Modellieren. Sie zeigt herausragende Gebrauchskeramiken der Frankfurter Gestalterin und ehemaligen HfG-Professorin. Kramers Maßstab ist die Zweckmäßigkeit und Aufrichtigkeit der Form, viele ihrer Objekte sind multifunktional oder lassen sich variantenreich kombinieren. Handwerkliche Perfektion beweist Kramer auch beim Glasieren.


Terminübersicht
Formen 
Sa, 23. Juni 2018 von 10-14 Uhr

Gießen
Sa, 7. Juli 2018 von 10-14 Uhr
Nach einer Einführung in die Technik des Schlickergußes stellen Sie mithilfe von Gipsformen und Gießmasse keramische Kannen her. Beim Gießen entstehen in kurzer Zeit Werkstücke von hoher Perfektion und Gleichmäßigkeit, die schwer mit der Hand zu modellieren sind. Um den Keramiken eine persönliche Note zu verleihen, bearbeiten Sie diese anschließend und gestalten die Oberflächen mit verschiedenen Techniken, wie Materialabdruck, Dehnen oder Stauchen. Auch hier gibt es viel Raum für das X – Ihr persönliches Experiment.

Glasieren
Sa, 4. August 2018 von 10-12 Uhr
Lassen Sie sich von den Glasuren Lore Kramers inspirieren und glasieren auch Sie Ihre handgefertigten Keramiken. Für alle, die noch keine Werkstücke im Kurs modelliert haben, stehen Schalen und Tassen als Rohlinge für das experimentelle Glasieren zur Verfügung. Es werden unterschiedliche Techniken des Materialauftrages mit verschiedenen Hilfsmitteln vermittelt – z. B. Pinsel, Malbällchen, Schütten und Tauchen.

Freuen
Sa, 11. August 2018 von 10-12 Uhr
Dieser Termin dient allen Teilnehmenden des Kurses zur Reflexion. Nichts ist spannender als einen noch warmen Ofen nach dem Brand zu öffnen, jedes einzelne Objekt in den Händen zu halten und genauestens zu prüfen, ob der Brand geglückt und die Glasur nach den eigenen Vorstellungen geschmolzen ist. Fragen zu Technik, Glasur und Brand werden besprochen. Den Abschluss bildet ein gemeinsamer Gang durch die Ausstellung Lore Kramer. Ich konnte ohne Keramik nicht leben.
Die Kurse sind einzeln oder als Paket buchbar.

Die Kosten liegen bei 38 Euro pro 4-stündigem Termin, 19 Euro pro 2-stündigem Termin.
Anmeldung unter: create.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de oder Tel. 069 212 38522


Mittwoch, 23. Mai 2018

Frankfurt a.M.: DER GEHEIME SALON


Der Geheime Salon
Novo Line (Live) & Electric Evelyn
Do. 24.05.2018
KONZERT
* 20:30 Uhr, Eintritt frei



Lokal im Mousonturm
Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main


Zum Geheimen Salon im Mai laden wir Nat Fowler aka Novo Line aus Berlin ein. Mithilfe von zwei Atari ST-Computern, obsoleter Production Software und FM-Synthesizern kommuniziert er via Midi-Netzwerk und Effektschleifen mit der Außenwelt. Eine angezerrte Soundwand aus humpelndem New Beat, 80er-Jahre-Algorithmen und kaputtem Chicago House spricht zu uns. Davor und danach spielt Electric Evelyn gute Musik. Wie in jedem Monat bietet der Geheime Salon ein Refugium für Wissende und Suchende, Produzentinnen und Dilettanten – den idealen Ort zum Verweilen, bei einem Bier oder zweien…

Eine Reihe von MMODEMM und Künstlerhaus Mousonturm

Freitag, 9. März 2018

Frankfurt a.M.: L’AFRICAINE - VASCO DA GAMA, Oper von Giacomo Meyerbeer

Ensemble                       (C) Monika Rittershaus
Premiere 
L’AFRICAINE - VASCO DA GAMA
Grand opéra in fünf Akten von Giacomo Meyerbeer
Text von Eugène Scribe
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Antonello Manacorda + Regie: Tobias Kratzer + Bühnenbild und Kostüme: Rainer Sellmaier + Licht: Jan Hartmann + Video: Manuel Braun + Chor und Extrachor: Tilman Michael + Dramaturgie: Konrad Kuhn

Vasco da Gama: Michael Spyres + Selika: Claudia Mahnke + Nelusko: Brian Mulligan + Ines: Kirsten MacKinnon + Don Pedro: Andreas Bauer + Don Diego: Thomas Faulkner + Der Großinquisitor von Lissabon / Der Oberpriester des Brahma: Magnús Baldvinsson + Don Alvar: Michael McCown + Anna: Bianca Andrew u.a.
Chor, Extrachor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Der deutschstämmige Komponist Giacomo Meyerbeer (1791-1864) galt gut hundert Jahre lang als eine der beherrschenden Figuren im europäischen Musiktheater. Sein Name steht geradezu synonym für ein Genre, welches das Repertoire der Pariser Oper seit den späten 1820er Jahren prägte: die Grand opéra. Für deren Stil sind große Chor-Tableaux und weit ausgreifende Ensembleszenen im kontrastreichen Wechsel mit lyrischen Soloszenen kennzeichnend. Zählt man noch die damals vom Publikum erwarteten spektakulären technischen Effekte und das Ballett hinzu, kann man die Grand opéra salopp als Vorläufer des heutigen Blockbuster-Kinos bezeichnen. Als Meyerbeer 1864 kurz vor Probenbeginn zu seinem letzten Werk – dem ein Libretto von Eugène Scribe mit dem geplanten Titel Vasco da Gama zugrunde liegt – überraschend starb, wurde die Oper 1865 in Paris mit etlichen Kürzungen und Auslassungen als L’Africaine mit großem Erfolg uraufgeführt. Um die Jahrhundertwende jedoch verblasste Meyerbeers Stern, und Richard Wagners infames Pamphlet Über das Judentum in der Musik sowie später die Nationalsozialisten taten ein Übriges, so dass Meyerbeers Werke von den Spielplänen verschwanden. Erst am 2. Februar 2013 fand in Chemnitz eine Aufführung von L’Africaine statt – nunmehr unter dem französischen Titel Vasco de Gama –, die sich auf das gesamte Material Meyerbeers stützen konnte. Dieses liegt auch der Frankfurter Produktion zugrunde.

Zur Handlung: Vasco da Gama träumt von der Entdeckung unbekannter Horizonte, die er für Portugal erobern will. Nachdem ein erster Versuch, das Kap der Guten Hoffnung zu überwinden, gescheitert ist, versagt der Rat der Admiralität ihm jedoch eine weitere Expedition. Dabei kann Vasco mit Selika und Nelusko, zwei in Afrika auf dem Sklavenmarkt gekauften Fremdlingen, kundige Führer vorweisen. Nach unbedachten Äußerungen lässt ihn der Großinquisitor wegen Gotteslästerung in den Kerker werfen. Ines, seine große Liebe, kann ihn nur befreien, indem sie sich auf die von ihrem Vater befohlene Heirat mit Vascos Rivalen Don Pedro einlässt. Als dieser mit Ines zu einer weiteren Entdeckungsreise aufbricht, folgt Vasco ihm mit einem eigenen Schiff. Am Ziel, im ersehnten fernen Land, werden die Portugiesen von feindlichen Kriegern überwältigt. Den Eindringlingen droht der Tod. Selika, die ehemalige Sklavin, entpuppt sich als Königin ihres Volkes. Sie gibt Vasco als ihren Gatten aus und rettet ihn auf diese Weise. Doch weil sie spürt, dass er Ines nie vergessen wird, entsagt sie ihrer Liebe. Sie ermöglicht den beiden die Flucht und wählt den Freitod unter dem giftigen Manzanillo-Baum.

Für die musikalische Leitung kehrt Antonello Manacorda nach Mozarts Don Giovanni (2016/17) zurück nach Frankfurt. Der Italiener ist u.a. seit 2010 als Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam engagiert. Regisseur Tobias Kratzer hat sich bereits ausgiebig mit dem Werk Meyerbeers auseinandergesetzt und inszenierte u.a. Les Huguenots in Nürnberg (2014) und Nizza (2016) sowie Le Prophète in Karlsruhe (2016). Die Stimme des amerikanischen Tenors Michael Spyres (Vasco da Gama) ist prädestiniert für die exponierten Partien der Grand opéra. Neben seinem Debüt an der Oper Frankfurt sind 2017/18 zudem Engagements an der Metropolitan Opera in New York, der Opéra national de Paris und der Wiener Staatsoper geplant. Auch Brian Mulligan (Nelusko) ist Amerikaner und war hier zuletzt 2017/18 als Luna in Verdis Il trovatore zu Gast. Seine Landsfrau Kirsten MacKinnon (Ines) war Schülerin am Curtis Institute of Music in Philadelphia und wird ab der Saison 2018/19 den Sängerstamm der Oper Frankfurt verstärken. Ensemblemitglied Claudia Mahnke (Selika) gastierte kürzlich als Kundry in Wagners Parsifal an der Hamburgischen Staatsoper.

Premiere: Sonntag, 25. Februar 2018, um 17.00 Uhr im Opernhaus Weitere Vorstellungen: 2., 11. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 16., 23., 31. März, 2. (15.30 Uhr) April 2018 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.00 Uhr Preise: € 17 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Wie war's bei "Les Vêpres siciliennes" / "Die sizilianische Vesper" von Verdi in Frankfurt a.M.?

Leonardo Caimi (Henri) und Barbara Haveman (Hélène)
versöhnen sich wieder, als Hélène erfährt, dass Montfort
Henris Vater ist                                (c) Barbara Aumüller
Um es gleich vorwegzunehmen: Die Sizilianische Vesper von Guiseppe Verdi (1855) ist eine vorzügliche Oper in französischer Sprache, die Spannung, Geschichte, Liebe und dramatische Konflikte sehr bühnentauglich vereint und zu den besten und kurzweiligsten Opern gehört, die man auf den Bühnen geboten bekommt. Verdi hat einen Vater-Sohn-Konflikt mit politischen Machtkämpfen und einer die politisch-restriktiven Grenzen überschreitenden Liebe konfrontiert und schafft ungeheure Zwiespalte im Erleben der Dramatis Personae.

Die Frankfurter Inszenierung von Jens-Daniel Herzog in letzter Wiederaufnahme (die szenische Leitung liegt bei Hans Walter Richter) verschiebt das Geschehen vom ursprünglichen Konflikt zwischen Sizilien und dem Hause Anjou, vertreten durch Karl I., um runde 700 Jahre in die Zeit der Studentenrevolten in den 1960er Jahren, das mit einem tödlichen Schuss beginnt und mit tödlichen Schüssen endet. Mit einem Schlag ist der Zuschauer mitten drin in einem brutalen Geschehen. Als ob es Rudi Dutschke oder Benno Ohnesorg gewesen wäre oder ein Opfer der Mafia. Auf offener Straße niedergestreckt, in einer städtischen Umgebung mit einem quadratischen Hochhaus und anonymen Straßen, wo im Gegensatz von Kapital und Proletarier nur das Innere und der Laternenschein wirklich bewohnt zu sein scheinen. Der Sitz des Guy de Montfort, der von innen und außen aussieht wie das Domizil eines Banken- oder Medienimperiums (unweigerlich landen die Assoziationen bei Deutscher Bank und Springer), ist und bleibt auch der Mittelpunkt der gesamten Oper.

Die historische "Vesper" am 30. März 1282 fand an einem Ostermontag zum Zeitpunkt der Vesper zunächst in Palermo und Corleone statt, die uns heute noch durch blutige Attentate der Mafia ein Begriff sind. Vier Wochen später kam Messina dazu. Der wegen französischer Belästigung der Frau eines sizilianischen Kirchgängers früher als geplant ausgebrochenen Erhebung unter dem Kommando von Giovanni da Procida gegen die französische Herrschaft unter Karl I. fielen 8000 französische Soldaten zum Opfer. Die Aufständischen hatten bereits Kontakt zum und Unterstützung vom König von Aragonien, außerdem aus Byzanz, das von einem römisch-deutschen Vertreter regiert wurde. Karl I. hatte den letzten Herrscher der Staufer Konradin nach einem Sieg enthaupten lassen, was die Römischen-Deutschen erzürnte. Da die Aragonier aber bei den Staufern einheirateten, blieb die Herrschaft über Sizilien bestehen. Auch die Päpste waren an Sizilien sehr interessiert. Die sizilianische Vesper beendete die Herrschaft der Franzosen, vertrieb sie nach Neapel und später ganz. Die spanischen Könige übernahmen bis 1713 die Herrschaft, danach fiel Neapel an die Habsburger und Sizilien an das Haus Savoyen. Byzanz konnte sich gegen die Osmanen nur noch 150 Jahre nach der Vesper weiter halten.

Verdi und seine Librettisten hielten sich nun nicht gerade genau an die Geschichte. Bei dem großen italienischen Komponisten und den Vorlagen von Augustine E. Scribe und Charles Duveyrier zählen dramatische Momente und Mythen.

Die historischen Verschiebungen der Künstler schaffen eben das erwähnte Spannungsfeld mit historischen Figuren, das so ideal aus der Geschichte nicht generiert werden konnte. Die Verschiebungen lassen Sizilien von Guy de Montfort aktuell erobert, Friedrich von Österreich ermordet sein, der mit Konradin schon 20 Jahre früher getötet wurde, und Hélène, die "Schwester" des aktuell ermordeten "Statthalters" Friedrich, Anführerin des Widerstandes gegen die Franzosen werden, bis der tatsächlich historisch beteiligte Procida die Führung übernimmt. In Wahrheit war Hélène die Witwe Manfreds von Sizilien, des vorletzten getöteten staufischen Herrschers in Sizilien, und starb Jahrzehnte früher in französischer Haft.

Leonardo Caimi (Henri; stehend) versucht
Christopher Maltman (Montfort) zu töten
                               (c) Barbara Aumüller
Was das ganze Geschehen antreibt ist die Liebe zwischen Henri (ganz hervorragend dargestellt vom Tenor Leonardo Caimi) und Hélène (etwas trist verloren in Alltagskleidung, aber stimmlich ein Phänomen, das imposante Koleraturen bietet). Henri ist Sohn des Guy, was beide aber erst später erfahren, und zwar kurz vor Ausbruch des Aufstandes. Sein Vater (sehr, sehr stimmstark und überzeugend der Bariton Christopher Maltman, GB) ein strenger Herrscher, der die Gefolgsleute der Geliebten seines Sohnens verfolgt, erfährt im dritten Akt durch einen Brief seiner Exfrau, die ihn wegen seiner Grausamkeiten verließ, dass Henri sein leiblicher Sohn ist. Der Guy bittet ihn in den Palast, was Henri nicht versteht und ablehnt, dann von der Garde hingebracht wird. Dort erfährt er die Wahrheit, wobei er ursprünglich geplant hatte, den Despot zu töten. Das kann er nun nicht mehr. Sein Dilemma beginnt, der neu entdeckte Vater auf der einen Seite, Gehorsam und Ehrerbietung ihm gegenüber, und auf der anderen Seite die Liebe zu einer Revolutionärin, die mit allen anderen Aufständischen seinen Vater ebenfalls töten will. 

Mordpläne hat auch Procida (eine ebenfalls sehr beachtliche und einprägsame Bassbaritonstimme von Kihwan Sim, KOR), der sein Land für immer befreien möchte und die Revolte anführt. Auf einem Fest bei Montfort treffen sich die drei, und Henri versucht vergeblich Procida von seinen Plänen abzubringen, Montfort will er in Sicherheit bringen, ihn vom Fest entfernen, der aber bleibt, und eine Messerattacke Hélènes kann er nur knapp durch Dazwischenwerfen verhindern. Die Verschwörer werden inhaftiert, sie verurteilen Henri schließlich als Verräter. Gerade Hélène rauft sich die Haare, verdammt ihre Liebe zu ihm. Erst als sie hört, das der Guy de Montfort sein Vater ist, versteht sie alles und vergibt ihm. Henri verhindert die Exekution seiner Geliebten und Procidas, indem er auf die kleine Erpressung seines Vaters eingeht, ihn "mon pere/mein Vater" zu rufen. Der ist überglücklich, seinen Sohn gewonnen zu haben, und kippt vom alten Extrem ins neue. 

Eine Hochzeit wird ausgerufen, noch am Ostermontag zur Vesperstunde soll sie stattfinden.
v.l.n.r. Barbara Haveman (Hélène), Christopher Maltman
(Montfort) und Leonardo Caimi (Henri) sowie im Hinter-
grund Chor und Extrachor der Oper Frankfurt. Die Rebellen
kurz vor dem Angriff                             (c) Barbara Aumüller
Friede und Freude, Tanz und Ausgelassensein für alle. Das Ganze wird vorbereitet, die Braut in Weiß, der Bräutigam im Frack, als Hélène von Procida erfährt, dass die Hochzeitsglocken das Signal zum Sturm sein werden. Die Braut stürzt in seelische Abgründe, fürchtet um ihren Mann und lehnt die Hochzeit ab. Henri entsetzt, fragt den Vater Montfort, der sich wieder durchsetzt und die Hochzeit fatalerweise befiehlt. Im Moment des Glockenläutens stehen Hélènes Nachfolgerin Ninetta (wundervolle Mezzospranistin Nina Tarandek, CRO, im kecken Faltenminirock mit hohen Stiefeln) und Procida hinter dem Brautpaar und erschießen es. Ihre Liebe wird im Tod verewigt, das Haus Anjou umgestoßen.

Verdi hat hier eine ganz eigene Oper geschaffen, ohne die Vorgängerkollegen zu zitieren, mit italienisch-sizilianischen Belcanto-Arien, einmal von Hélène, einmal von Procida, auch Henri, die ihre Vaterlandsliebe aus voller Brust besingen oder ihren Willen zur Freiheit. Er hat auch, um seinen früheren Mosaikstil einzudämmen eine einheitlichere Klangfarbe verwirklicht, die "tinta musicale", die sich u.a. in einem Todesmotiv ausdrückt, dass die Aufständischen beschreibt und signalisiert. Vom Lied der Hélène im 1. Akt, das zum Kampf aufruft, bis zu allen Zeichnungen und aufkommenden Aktionen der Aufständischen und dem Aufstand schließlich selbst.

Montag, 6. November 2017

Oper Frankfurt im November


Im Spielplan der Oper Frankfurt finden Sie im November 2017 (Änderungen vorbehalten) folgende interessante Inszenierungen:


Sonntag, 12. November 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Premiere / Uraufführung
DER MIETER
Oper von Arnulf Herrmann (*1968)
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Kazushi Ōno / Karsten Januschke; Regie: Johannes Erath

Kazushi Ōno (Musikalische Leitung)
(c) Luca Trascinelli

Mitwirkende: Björn Bürger (Georg), Anja Petersen (Johanna), Alfred Reiter (Herr Zenk),
Hanna Schwarz (Frau Bach), Claudia Mahnke (Frau Greiner), Judita Nagyová (Frau Dorn), Michael Porter (Körner), Theo Lebow (Krell), Sebastian Geyer (Ingo / Kellner) u.a.


Weitere Vorstellungen: 16., 18., 24., 29. November, 2., 7. Dezember 2017


Auftragswerk der Oper Frankfurt


Mit freundlicher Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Aventis Foundation und des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Björn Bürger (Georg)        (c) ? 

Der 1968 in Heidelberg geborene Komponist Arnulf Herrmann studierte in München, Dresden, Paris und Berlin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit führenden internationalen Ensembles für zeitgenössische Musik und verschiedenen Orchestern. Seine Werke werden im In- und Ausland gespielt und sind auf allen großen Festivals präsent (u.a. Donaueschingen, Witten, München, Wien). Seine Oper Wasser wurde 2012 bei der Münchener Biennale in Kooperation mit der Oper Frankfurt vom Ensemble Modern uraufgeführt, gefolgt von Vorstellungen im Frankfurt LAB.

 

Freitag, 17. November 2017, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Fünfte Wiederaufnahme
COSÌ FAN TUTTE OSSIA LA SCUOLA DEGLI AMANTI
Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Rory Macdonald / Nikolai Petersen; Inszenierung: Christof Loy

Mitwirkende: Juanita Lascarro / Karen Vuong (Fiordiligi), Cecelia Hall / Nina Tarandek (Dorabella), Daniel Schmutzhard / Iurii Samoilov (Guglielmo), Ben Bliss / Michael Porter (Ferrando), Louise Alder (Despina), Simon Bailey (Don Alfonso)
 

Weitere Vorstellungen: 22. November, 1., 14., 17. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 20., 22. Dezember 2017, 1. (18.00 Uhr) Januar 2018.

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

 

Così fan tutte von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) in der Inszenierung von Christof Loy gehört seit der Saison 2007/08 unbestritten zu den Dauerbrennern im Repertoire der Oper Frankfurt, erfreut sich die Produktion doch stets des ungebrochenen Zuspruchs des Publikums.
Aber nicht nur die Zuschauer zeigen sich angetan von Loys reduzierter Inszenierung, die dasInnenleben ihrer Protagonisten in den Mittelpunkt stellt – auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung jubelte: „Ovationen für ein Frankfurter Mozart-Glück“. Nun wird die Produktion, für die Loy u.a. in der Autorenumfrage des Fachmagazins Opernwelt – neben Hans Neuenfels – zum „Regisseur des Jahres“ 2008 gekürt wurde, zum fünften Mal wiederaufgenommen.




Sonntag, 26. November 2017, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Zweite Wiederaufnahme
LES VÊPRES SICILIENNES (DIE SIZILIANISCHE VESPER)
Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Stefan Soltesz; Regie: Jens-Daniel Herzog


Mitwirkende: Christopher Maltman (Guy de Montfort), Brandon Cedel (Sire de Béthune),
Jonathan Beyer (Graf von Vaudemont), Russell Thomas (Henri, ein junger Sizilianer),
Kihwan Sim (Jean Procida, Arzt aus Sizilien), Barbara Haveman (Herzogin Hélène),
Nina Tarandek (Ninetta, ihr Kindermädchen), Hans-Jürgen Lazar (Danieli),
Michael McCown (Mainfroid), Mitglied des Opernstudios (Thibault), Dietrich Volle (Robert)


Weitere Vorstellungen: 30. November, 3. (18.00 Uhr), 9., 16. Dezember 2017


Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

 

Mit der Frankfurter Erstaufführung der Sizilianischen Vesper von Giuseppe Verdi (1813-1901) in der französischen Fassung ging die Saison 2012/13 im Opernhaus zu Ende. In einer der Kritiken war zu lesen: „Regisseur Jens-Daniel Herzog geht vor allem der Frage nach, wo berechtigter Widerstand die Grenze zum Terror überschreitet, und so selbst zum Unrecht wird.“ (www.diedeutsche-buehne.de) Ein weiterer Rezensent schrieb: „Herzog weitet den fatalen Vater-Sohn-Konflikt, den die eigentlich im sizilianischen Mittelalter angesiedelte Geschichte erzählt, zu einem großen Konflikt der Generationen, der in die Zeit um 1968 verlegt wird und immer wieder starke szenische Plausibilität bekommt.“ 
(Wiesbadener Kurier)
Carolyn Sampson (Sopran)
(c) Marco Borggreve


 

Dienstag, 7. November 2017, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Liederabend

 
CAROLYN SAMPSON, Sopran
JOSEPH MIDDLETON, Klavier
Fleurs – Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann, Richard Strauss,
Benjamin Britten, Claude Debussy, Gabriel Fauré, Francis Poulenc u.v.a.


Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach
Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Carolyn Sampson hat sich in den letzten Jahren mit einem vielseitigen Repertoire von Barock bis zu Zeitgenössischem international einen Namen gemacht. Bei den BBC Proms ist sie ein ebenso gern gesehener Gast wie im Amsterdamer Concertgebouw oder dem Leipziger Gewandhaus und konzertiert regelmäßig mit Ensembles wie den Rotterdamer Philharmonikern, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia oder den Wiener Symphonikern. Auf der Opernbühne wird die britische Sopranistin von Glyndebourne über die English National Opera und die Opernhäuser in Montpellier, Straßburg und Paris mit Partien wie Dido (Dido and Aeneas), Dorinda (Orlando), Mozarts Pamina, Anne Trulove (The Rake’s Progress) und Mélisande gefeiert. Als Liedinterpretin glänzte Carolyn Sampson bisher in so renommierten Konzertsälen wie der Londoner Wigmore Hall und der New Yorker Carnegie Hall, aber auch beim Aldeburgh Festival.
 






Dienstag, 28. November 2017, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Liederabend

 
MICHAEL VOLLE, Bariton
HELMUT DEUTSCH, Klavier
Lieder von Franz Schubert und Gustav Mahler


Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach


Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


„Er ist ein Theatertier. Er strotzt vor Spielfreude und vokaler Kraft. Ein ewig Neugieriger“, schrieb die Opernwelt über Michael Volle, der von den Kritikern der Fachzeitschrift 2008 und 2014 zum „Sänger des Jahres“ gewählt wurde. Für seine Gestaltung des Wozzeck an der Bayerischen Staatsoper in München, deren Ensemble er viele Jahre angehörte, wurde ihm der FAUSTTheaterpreis verliehen. Vokaler Ausdruck und körperliche Präsenz dieses Ausnahmebaritons sind atemberaubend. Vor allem als Interpret von Wagner-Partien wie Hans Sachs (erst kürzlich wieder in Bayreuth in der Regie von Barrie Kosky), Wotan, Wanderer, Holländer, Wolfram von Eschenbach und Amfortas ist er international begehrt und wurde vom Publikum bei den Salzburger Festspielen, an der New Yorker Met, der Mailänder Scala, der Wiener und Berliner Staatsoper, am Royal Opera House Covent Garden in London und am Opernhaus Zürich gefeiert. 2014 war Michael Volle schon einmal von der Oper Frankfurt zu einem Liederabend eingeladen, musste jedoch aufgrund einer stimmlichen Indisposition kurzfristig absagen. Umso erfreulicher, dass er an der Seite seines langjährigen Klavierpartners Helmut Deutsch nun erneut den Weg nach Frankfurt
antreten wird.


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Frankfurt a.M.: U-Bahn-Station am Willy-Brandt-Platz (Oper, Schauspielhaus) in neuem Glanz

Wer ab sofort die U-Bahn-Station am Willy-Brandt-Platz betritt, kommt ins Staunen: Frisch mit weißer Farbe gestrichen präsentiert sich die Anlage in neuem Glanz. Die B-Ebene ist nun geprägt durch das Corporate Design von Oper und Schauspiel Frankfurt. Rote und schwarze Typografien an den Wänden, zahlreiche Logoapplikationen an den Spiegeln, Porträts von den neuen Ensemblemitgliedern des Schauspiels sowie ein Blick auf die Bühne der Oper geben der Haltestelle eine künstlerisch anmutende Aura.

Initiiert wurde die Umgestaltungsaktion von den Intendanten beider Häuser, Anselm Weber und Bernd Loebe, im Rahmen einer neuen Kooperation mit der VGF (VerkehrsGesellschaft Frankfurt am Main mbH).

Freitag, 22. September 2017

Wie war's bei Händels Oper RINALDO in Frankfurt a.M.?



Die Furien erobern Rinaldo und Almerina.
(c) Barbara Aumüller

Wer Händel mag, seine barocke Festlichkeit und seinen melodiösen Prunk, wie er bei vielen Komponisten dieser Zeit auftaucht, sollte sich in Frankfurt seine Oper RINALDO anschauen. Jetzt neu seit 16.09.2017 im Bockenheimer Depot eingerichtet entführt diese 1711 im Londoner Queen's Theatre Haymarket uraufgeführte Oper in eine Märchenlandschaft aus Mythologie und mittelalterlicher Geschichte. Händel (1685 in Halle /Saale geboren und 1759 in London gestorben) hat sich wie viele andere Komponisten bei Torquato Tasso bedient und die Figur der Armida (ein Synthese aus verlockenden, toughen und teilweise auch furchteinflößenden Frauenfiguren zwischen Dido und Medea) als Zauberin, Herrscherin der Unterwelt entliehen. Gegen ihren Liebhaber König Argante soll Rinaldo ins Feld ziehen, um sich die Heirat mit Almirena auch richtig zu verdienen. So fordert es General Goffredo, um ihn zu lehren, dass Entsagungen dem Ruhm vorausgehen. Die Entscheidung anzugreifen wird ihm durch die göttliche Hand des Komponisten und Tassos Dichterherz erleichtert, denn die Entführung von Almirena mitten aus dem Naturidyll mit Hirsch in die Finsternis der magischen Göttin aus der Unterwelt ist denn auch Anlass zur Kampfesansage. Rinaldo soll sich den Lorbeer erkämpfen. 

Händels Dramma per musica in drei Akten arbeitete sehr wahrscheinlich auch im Original mit Countertenor- oder Falsett-Stimmen, denn die hohen Stimmen mächtiger Männer – fast Kastratenstimmen - waren ein Muss, um die Könige und Fürsten nicht zu erzürnen ob der kämpferischen Intentionen und Männer auf der Bühne. General Goffredo wurde von Ted Huffman (Inszenierung) zu einem schwerst gehbehinderten, fast schon querschnittsgelähmten Methusalem mit einem 150-cm-Bart und entsprechend langen Haaren zurechtgebastelt, der von Julia Dawson, einer Sopranistin, sehr echt gespielt und hervorragend gesungen wird. Rinaldo wiederum, dargestellt von Jakub Józef Orlínski, einem hochbegabten Countertenor, vermutet man gar nicht auf der Bühne, weil die Stimme so weiblich wirkt. Solchermaßen entwaffnet durften sich eifersüchtige und mimosenhaft um ihre Besitztümer und Reiche bangenden Herrscher sicher wohl gefühlt haben. 

Dafür ist Rinaldo ebenso wie Almirena (zauberhaft die amerikanische Sopranistin Karen Vuong) so anziehend, dass die gegnerische Seite ganz zahm wird. Der zukünftige Ehemann ruft tatsächlich in seiner so mächtigen Frau wie der Zauberin Armida (fantastisch gesungen und gespielt von der ebenfalls amerikanischen Sopranistin Elizabeth Reiter) Liebe wach, und auch der finstere Argante (kraftvoll dunkle Mächte vertretend der amerikanische Bassbariton Brandon Cedel) geht in die Knie vor der widerspenstigen Unschuld Almirenas. 


Rinaldo fällt fast auf Armida rein. 
(c) Barbara Aumüller

Die wundervoll barocke Verspieltheit wird mit Annemarie Woods minimalistischer Bühnenbild-Ästhetik ganz akzentuiert unterstrichen. Eine schräg nach hinten sich erhebende Bühne, spärliche Requisten, Licht und Theaternebel genügen. Die prächtigen, aber nicht überbordenden Kostüme der barfüßigen Protagonisten von Raphaela Rose haben ihre eigene Anziehung. Die Furien, beißende barbusige weißgekalkte halbglatzentragende Hundegeschöpfe der Unterwelt betäuben Krieger und sind auch über die Wasser erhaben. Die Furien bewegen sich unterweltlerisch anarchistisch huschend zwischen allem und jedem. Dazu Streicherpassagen in typischer Concerti-Grossi-Manier, man glaubt Vivaldi dabei. Sie locken als Sirenen mit einer Galeere und winken den verliebten Bräutigam ins Reich der Armida. Sie halten verspielt und heimtückisch die Bäume, unter denen sich die Entführung Almirenas abspielt und führen Rinaldo wehrlos an Stricken ihrer Herrin vor. Armida versucht alles, ihn zu gewinnen, sie verwandelt sich sogar mit einem verblüffenden Kostümtrick aus der schwarzgkleideten Unterweltsdame zur weißgekleideten Unschuldsdame Almirena. Rinaldo fällt einen Moment darauf herein, dann lehnt er die Zauberin ab. Sie wird ihn im finalen Kampf noch küssen, tief erstaunt zahlt er ihr das heim: Er stößt sie in den Orkus zurück. Was alles verkompliziert ist die Eifersucht, wie immer. Argante wird auf frischer Tat ertappt, weil er nämlich der in Almirena verwandelten Armida seine Liebe gesteht. Ein Übel, eine Zauberin zur Geliebten zu haben, es gibt kein Verstecken - Armida tobt und trachtet ihm nach dem Leben, aber vor allem Almirena, weil Rinaldo sie verschmähte. Jetzt kommt Väterchen Goffredo zur Hilfe und befreit mit seinen Soldaten das Liebespaar. Am Ende nehmen alle Parteien wieder ihre ursprüngliche Position ein, es ist Krieg, und nun führen sie ihn. Goffredo und Rinaldo überzeugt ihn zu gewinnen.


Ein ästhetischer Genuss mit der herrlich satten Barockmusik von Georg Friedrich Händel, der Königshäuser mit Feuerwerks- und Wassermusik berauschte und sein Publikum mit 42 Opern neben zwei Dutzend Oratorien begeisterte. Händel ist und bleibt einer der größten Musiker, den die Geschichte hervorgebracht hat.

Freitag, 15. September 2017

Frankfurt a.M.: THEATERFEST DER STÄDTISCHEN BÜHNEN AM 17. SEPTEMBER 2017

Theaterfest in der Frankfurter Oper

Los geht es mit einem gemeinsamen Frühstück ab 11.00 Uhr. Dann sind alle Theaterbegeisterte und Sonntagsbruncher eingeladen, ihre Lieblingsbrötchen, den Lieblingsaufstrich oder den Lieblingskäse mitzubringen, ihr Frühstück miteinander zu teilen und gemeinsam mit Schauspielern, Sängern, der Theaterleitung und zahlreichen weiteren Mitarbeitern am Willy-Brandt-Platz zu genießen. Für Kaffee und Tee ist gesorgt.

Mit Beginn des offiziellen Programms ab 12.00 Uhr laden Sänger, Schauspieler, (Orchester-) Musiker und Mitarbeiter aller Abteilungen der Städtischen Bühnen das Publikum zu einer besonderen Entdeckungsreise in die Welt der Bühnenkunst ein. Auf und hinter den „Brettern, die die Welt bedeuten“, in den Foyers und Werkstätten gibt es wieder ein volles Programm zu erleben – für die ganze Familie.

Beim Blick hinter die Kulissen besteht die Möglichkeit, die Arbeit einzelner Abteilungen kennen zu lernen und ausgewählte Werkstatträume zu besichtigen. Die Kostümabteilung der Städtischen Bühnen bietet eine Ausstellung mit besonders aufwendigen Arbeiten sowie einen Kostümverkauf an. Eine Kostümversteigerung findet in den Kammerspielen statt. Die Maskenbildner haben u.a. ein Kinderschminken vorbereitet, und weitere Werkstätten präsentieren eine Auswahl ihrer Fertigungstechniken sowie aktuelle Bühnenbildmodelle.

Die Oper Frankfurt präsentiert Opernkaraoke, ein Arienquiz mit Mitgliedern des Opernstudios und Streifzüge durch den Spielplan der neuen Saison in Form eines Komponistenquiz mit der Dramaturgie; bei den beiden zuletzt genannten Veranstaltungen gibt es Eintrittskarten für ausgesuchte Vorstellungen zu gewinnen. Zudem werden Führungen über die Opernbühne angeboten.

Das Schauspiel Frankfurt stellt Auszüge seines neuen Spielplans vor. Mitglieder des Schauspielensembles und Gäste stehen in der 1-Minute Show in alphabetischer Reihenfolge jeweils eine Minute auf der Bühne und sind ungeprobt, hautnah und waschecht zu erleben. In Workshops lernen die Teilnehmer „Wunderübungen“, „MiniDramen“ oder „Flirttipps“ der Schauspieler kennen. Die technischen Gewerke präsentieren sich u.a. mit einer Technikshow – ob Schneegestöber, Blitzgewitter oder alles einmal umgedreht. Was kann eine der größten Theaterbühnen der Welt eigentlich alles? Die jüngsten oder künftigen Zuschauer tauchen in der Märchenstunde in eine andere Welt ein und haben die Möglichkeit, ihrer Phantasie in Kinderworkshops freien Lauf zu lassen.

Oper und Schauspiel bieten gemeinsam ein Speed-Dating an, bei dem man im persönlichen Gespräch diejenigen Menschen kennenlernt, die vor und hinter den Kulissen der Städtischen Bühnen arbeiten.

Im WorldCafé erfährt man alles über die unterschiedlichen Theaterberufe. Und schließlich gibt es eine Sitzkissenlesung mit Musik aus dem diesjährigen Familienstück Tintenherz für Kinder und ein Singalong mit dem Kinderchor der Oper Frankfurt, hoffentlich zahlreich unterstützt von allen sangesfreudigen Besuchern des Theaterfestes. Hier sollen sich vor allem auch Laienchöre angesprochen fühlen. Im Opernhaus wird in diesem Rahmen ein Ausschnitt aus dem Schlusschor von Beethovens Neunter Sinfonie – auch als „Europahymne“ bekannt – einstudiert und am Ende des Theaterfestes gemeinsam auf dem Willy-Brandt-Platz dargeboten.

Der Eintritt zum Theaterfest ist frei. Bei den teilnehmerbegrenzten Veranstaltungen ist eine Anmeldung vor Ort erforderlich.

Das komplette Programm sowie die Noten für den Singalong stehen ab Mitte September
online unter www.schauspielfrankfurt.de bzw. www.oper-frankfurt.de zur Verfügung.

Freitag, 25. August 2017

Picknick-Zeit in Frankfurt a.M. (Filmreihe): EMMA (McGrath 1996)



EMMA
(USA 1996; R: Douglas McGrath) OmU

Samstag, 26. August 2017
18 Uhr

Mittwoch, 30. August 2017
18 Uhr

Eine Adaption von Jane Austens gleichnamigem Roman aus dem Jahre 1816: Die reiche, kluge und gutaussehende Emma Woodhouse versucht beständig, Frauen aus ihrer Umgebung mit den ihrer Meinung nach passenden Männern zu verkuppeln, ist aber nicht in der Lage, ihre eigenen Gefühle zu erkennen. Mit psychologischem Feingefühl und leiser Ironie zeigt der Film seine Figuren und die Welt des ländlichen englischen Bürgertums Anfang des 19. Jahrhunderts. Emma ist ohne Frage eine der gelungensten Jane-Austen-Verfilmungen.

Mittwoch, 23. August 2017

Vorveranstaltung des Opernsaisonstarts 2017 in Frankfurt a.M.: DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL

Irina Simmes (Konstanze) und
Christoph Quest (Bassa Selim)
(c) Barbara Aumüller
Sonntag, 27 . August 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus
(Oper für Familien; pro Erwachsenen-Kaufkarte maximal drei Tickets für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre gratis, empfohlen ab 8 Jahren)

Sechste Wiederaufnahme
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
Deutsches Singspiel in drei Aufzügen KV 384 von Wolfgang Amadeus Mozart
Mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Nikolai Petersen (29. September, 21., 26. Dezember 2017)
Inszenierung: Christof Loy
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Ute M. Engelhardt
Bühnenbild und Kostüme: Herbert Murauer
Licht: Olaf Winter
Chor: Markus Ehmann
Konstanze: Irina Simmes
Blonde: Gloria Rehm / Nora Friedrichs (29. September, 21., 26. Dezember 2017)
Belmonte: Thomas Blondelle / Martin Mitterrutzner (30. August, 3., 7., 9., 16., 29. September, 21., 26. Dezember 2017)
Pedrillo: Michael Porter / Peter Marsh (3., 16. September, 21., 26. Dezember 2017)
Osmin: Andreas Bauer
Bassa Selim: Christoph Quest u.a.

Einer der Höhepunkte der Intendanz von Bernd Loebe an der Oper Frankfurt war die Inszenierung von Die Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) in der Spielzeit 2003/04. Presse und Publikum zeigten sich nach der Premiere am 19. Oktober 2003 gleichermaßen überzeugt: „Bravo für ein Musiktheaterereignis von Rang“, war in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu lesen. Nun wird die Erfolgsproduktion von Christof Loy zum sechsten Mal wiederaufgenommen. Die damalige Übertragung im
Radioprogramm des Hessischen Rundfunks sowie ein TV-Mitschnitt des HR – auch auf DVD erhältlich – in Zusammenarbeit mit dem Kultursender Arte sprechen für die Qualität dieser Arbeit. Christof Loy legte in der Zwischenzeit zahlreiche weitere akklamierte Frankfurter Produktionen vor, darunter zuletzt Bergs Wozzeck.

Weitere Vorstellungen: 30. August, 3. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 7., 9., 16., 29. September, 21., 26. (15.30 Uhr) Dezember 2017

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)