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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Mittwoch, 14. Februar 2024

Groebners Neuer Glossenhauer #29 (aus redaktionellen Gründen auf Aschermittwoch verrutscht)



Foto: Dominik Reichenbach, Artwork: Claus Piffl

Natur, die Wissen schafft

Dieser Newsletter kommt immer Samstags. Und heute ist Samstag.
Ich betone das, weil ich mir sicher bin, dass irgendein G’scheithappel (österreichisch für: Klugscheißer) gleich seine Stimme erheben wird und sagen:
„Moment! Es ist doch längst Montag?!“
Ja, bei normalen Menschen vielleicht, aber nicht bei mir.
Denn mein Samstag hat 72 Stunden. Der Sonntag hat zwei, der Montag eine und Dienstag einundzwanzig und von Mittwoch bis Freitag bin ich dann wieder mit allen anderen d’accord. Also man sollte nicht versuchen, mich am Sonntag zu treffen, da hab ich immer wenig Zeit. Dafür geht mein Montag sehr schnell vorbei.
Ich weiß, dass dieser Ansatz von der Kalenderwissenschaft nicht gedeckt ist, aber was kümmert mich das? Natürlich versucht die Menschheit seit Jahrtausenden mit den Mitteln der Himmelsbeobachtung, also der Astronomie, der Mathematik und anderen Naturwissenschaften der Zeit Herr zu werden und sie korrekt einzuteilen. Aber das ist mir doch egal.
Was sind schon Naturwissenschaften mit verifizierbaren Fakten gegen den juristischen Grundsatz des allgemeinen Egoismus, der da lautet:
„Das ist mein gutes Recht!“?
Sieht man doch gerade an dieser Diskussion über Parkraumbewirtschaftung.
Da will doch tatsächlich die Stadtverwaltung von Paris mehr Geld für SUVs kassieren, weil die größer und breiter sind und also auch mehr Platz brauchen. Naturwissenschaftlich betrachtet.
Aber das ist doch kein Grund! Schließlich werden die Dinger ja auch angeschafft, um größer zu sein. Man will doch da drinnen sitzen und auf den Nachbarn mit seinem Cityflitzer hinabschauen können. Oder dem Anarchisten auf seinem Fahrrad im Weg stehen. Oder die Fußgänger über den Haufen fahren, wenn man mal die Kontrolle über den Wagen verliert. Und jetzt soll diese riesige fahrbare Burg mit dem Zerstörungspotential eines mittleren Artilleriegeschosses plötzlich mehr kosten? Nur, weil es riesig ist?
Man weiß ja nicht, wann das angefangen hat, aber es scheint sich die Naturwissenschaft gegen die Autos verschworen zu haben. Erst diese Angelegenheiten mit den Schwermetallen und dem Feinstaub, dann der CO2 Ausstoß des Verbrennungsmotors und jetzt sollen große Autos auch noch mehr Parkgebühr bezahlen, nur weil sie angeblich mehr Platz wegnehmen.
Dabei sind sie nur groß. Also größer als andere.
Wo soll denn das enden? Werden jetzt bald auch die Besserverdiener mehr Steuer zahlen, oder was? Das ist doch weltfremd!
Das ist etwas für Wahlkampfreden, wo „starke Schultern“ mehr „tragen sollen“.
Die starken Schultern haben längst einen Finanzberater, der ihnen hilft das Geld „steuer schonend“ im Ausland zu parken. So wie die Signa-Holding, der ihre Steuerberaterin geraten hat, möglichst keinen Konzernabschluss aufzustellen. Denn was nicht da ist, ist ja auch nicht überprüfbar. Mathematik vermeiden lautete die Devise.
Und das Geld? Cum ex und weg damit! Und schon sind die starken Schultern nur mehr Schulterpolster aus Schaumgummi.
Auch sollte man der Industrie nicht mit Naturwissenschaft kommen. Bei dem Energieverbrauch! Uiuiui. Und der Plastikindustrie schon gar nicht. Denn naturwissenschaftlich betrachtet, bleibt diese schönen, aus Erdöl hergestellten Kunststoffe länger im Kreislauf der Natur als das letzte Helene Fischer Album im Gehörgang. Und ist sogar noch unangenehmer als dieses.
Ja, kaum vorstellbar. Deshalb weg mit Naturwissenschaften!
Mit dieser Forderung weiß man auch mit Sicherheit die Weltreligionen auf seiner Seite. Denn brennende Dornbüsche, jungfräuliche Geburten und Himmelfahrten mit Jungfrauen sind naturwissenschaftlich betrachtet auch nur Stylingcreme.
Also man kann sich das sehr gut in die Haare schmieren.
Und auch andere antidemokratische Splittergruppen lehnen die wissenschaftliche Methodik ab. Leute, die ständig das Wort „Volk“ im Mund führen und vom „Volkswillen“ im „Volkskörper“ und dem „Volkskanzler“ parlieren.
Und so ein Gefühl von Mehrheit erzeugen.
Aber mehr als ein Gefühl ist es nicht.
Denn die meisten Leute wählen diese Leute eben nicht.
Und wenn man die anhaltenden Demonstrationen sieht, kann man sehr gut - mathematisch - hochrechnen: Diese völkischen sind nicht das Volk, nicht einmal die Mehrheit, nur eine geistig bevölkte Minderheit.
Eine Minderheit, die trotzdem glaubt, einen Mehrheit zu sein, weil sie mehr Geld und mehr Chatbots aus Russland kriegen, die ihnen das Meinungsbild zurecht zerren können.
Also: Wenn die das können, dann kann ich das auch.
In diesem Sinne:
Schönes Wochenende bis nächsten Samstag - wann immer der auch ist!

(Dreht sich um und verschwindet Selbstgespräche führend:
„Ja, vielleicht sollte mein Samstag auch 96 Stunden haben? Oder 120? Eine Woche namens Samstag… das wäre doch… nein, klingt wie ein Kinderbuch… ach, ja … die lieben Kleinen, die denken sich einfach was aus und dann …. hui… was soll ich da sagen?… kommt mein fliegender SUV mit Autopilot, wenn ich ihn brauche? Nein?! Fährt wieder blöd durch die Gegend und findet keinen Parkplatz… ich werde mir noch ein größeres Auto kaufen müssen, dann wird das sicher besser… am besten eins so groß wie ein Haus… oder zwei… oder so groß wie ein Dorf… oder ein Flugzeugträger… oder Paris! Und dann fahr ich dort hin und parke dort. Hahahahaha!“
Versinkt irre lachend in einem Ölteppich voller Croissants
)



Groebner live: „ÜberHaltung“ 
Samstag 17.2. Wien, Kabarett Niedermair - Freitag 23.2. Karlsruhe, Kabarett in der Orgelfabrik - Samstag 24.2. Eschborn, Eschborn K - Donnerstag 29.2. bis Samstag 2.3. Regensburg, Statt-Theater - alle Termine hier.


Über diesen Newsletter:


Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will.

...hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 

und hier die für Deutschland: 

Severin Groebner, Stadtsparkasse München, IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64

Neu im Kino: Berlinale 2024 u.v.m.

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Good Boy
Regie: Viljar Bøe
Besetzung: Gard LøkkeKatrine Lovise Øpstad Fredriksen,
Amalie Willoch Njaastad, Nicolai Narvesen Lied
Kinostart: 22. Februar 2024

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Dream Scenario
Regie: Kristoffer Borgli
Besetzung: Nicolas Cage, Julianne Nicholson, Michael Cera,
Tim Meadows, Dylan Gelula, Dylan Baker
Kinostart: 21. März 2024

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Oh la la - Wer ahnt denn sowas?
Regie: Julien Hervé
Besetzung: Christian Clavier, Didier Bourdon,
Sylvie Testud, Marianne Denicourt
Kinostart: 21. März 2024

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One Life
Regie: James Hawes
Besetzung: Anthony Hopkins, Johnny Flynn, Helena Bonham Carter,
Lena Olin, Romola Garai, Alex Sharp, Marthe Keller, Jonathan Pryce
Kinostart: 28. März 2024

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Die Dschungelhelden auf Weltreise
Regie: Laurent Bru, Yannick Moulin, Benoit Somville
Animationsfilm
Kinostart: 28. März 2024

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Weltpremiere Berlinale 2024
Andrea lässt sich scheiden
Regie: Josef Hader
Besetzung: Birgit Minichmayr, Josef Hader, Robert Stadlober,
Thomas Schubert, Branko Samarovski, Thomas Stipsits, Maria Hofstätter
Kinostart: 04. April 2024

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Prinzen der Wüste - Schneller als der Wind
Regie: Eric Barbier
Besetzung: Alexandra Lamy, Yassir Drief
Digital: 04. April 2024
DVD-Start: 11. April 2024

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Berlinale Eröffnungsfilm - Sektion Generation Kplus
Sieger Sein
Regie: Soleen Yusef
Besetzung: Dileyla Agirman, Andreas Döhler, Fatima Hamieh,
Sherine Ciara Merai, Manasse Kiefer, Samira Hamieh, Dominic John Brandl
Kinostart: 11. April 2024

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Evil Does Not Exist
Regie: Ryusuke Hamaguchi
Besetzung: Hitoshi Omika, Ryo Nishikawa, Ryuji Kosaka,
Ayaka Shibutani, Hazuki Kikuchi, Hiroyuki Miura
Kinostart: 18. April 2024

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Wettbewerb Berlinale 2024
Sterben
Regie: Matthias Glasner
Besetzung: Corinna Harfouch, Lars Eidinger,
Lilith Stangenberg, Anna Bederke, Ronald Zehrfeld
Kinostart: 25. April 2024

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King’s Land
Regie: Nikolaj Arcel
Besetzung: Mads Mikkelsen, Amanda Collin,
Simon Bennebjerg, Kristine Kujath Thorp, Felix Kramer
Kinostart: 02. Mai 2024

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It's Raining Men
Regie: Caroline Vignal
Besetzung: Laure Calamy, Vincent Elbaz
Kinostart: 09. Mai 2024

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Berlinale 2024: Weltpremiere
Treasure
Regie: Julia von Heinz
Besetzung: Lena Dunham, Stephen Fry
Kinostart: 26. September 2024

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Berlinale 2024: Wettbewerb
In Liebe, Eure Hilde
Regie: Andreas Dresen
Besetzung: Liv Lisa Fries, Johannes Hegemann, Alexander Scheer,
Lisa Wagner, Florian Lukas, Fritzi Haberlandt, Emma Bading
Kinostart: 17. Oktober 2024


Montag, 12. Februar 2024

Groebners Neuer Glossenhauer #28 - Weil es wichtig ist!

© Foto: Dominik Reichenbach, Artwork: Claus Piffl



Weil es wichtig ist!


Warum kommt der Neue Glossenhauer so spät? 

Samstag hätte man ihn erwartet. Sonntag war auch nichts da. Nun - endlich! - am Montag trudelt er ein. Was war da los?

Ich sag’s ganz ehrlich: Der Glossenhauer kommt so spät, weil etwas Wichtiges dazwischen gekommen ist. Und gegen das Wichtige lässt sich nach nichts unternehmen. Denn es ist ja schließlich wichtig.  Damit aber nicht genau: Das Wichtige, das potenziert sich. Ständig.

Beispiel: Vor ein paar Jahren gab es ein Buch mit dem Titel „111 Plätze, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt.“ War ein Riesenerfolg. 

Deshalb hat man nachgelegt: „333 Plätze, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt.“ - auch ein großer Erfolg. 

Dann hat sich die Marketingabteilung des Buchs angenommen und die Ausgaben auf nationale Zielgruppen zugeschnitten: 

„111 Plätze in Deutschland, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt.“, „111 Plätze in Frankreich, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt.“, „111 Plätze in Nepal, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt.“ - ein großer Erfolg. 

Es wurde also weiter spezifiziert. Es gibt extrem wichtige 111 Plätze in Rom, Washington und Ulanbator.

Und jetzt gibt es schon die 111 wichtigsten Plätze im westlichen Mostviertel, in der unteren Oberpfalz und in Nordostmittelhessen.

Das sind Gegenden, bei denen man sich bis vor kurzem gar nicht so sicher war, ob es dort überhaupt insgesamt 111 Orte gibt. Geschweige denn sehenswerte. Aber es gibt sie. Und sie sind wichtig.

Sehr sehr wichtig.

So wie alles andere. Schließlich ist alles wichtig. Und zwar gleichwichtig. Im Sinne von gleichwertig, aber auch gleichzeitig. Denn es brabbelt ja ständig aus dem Smartphone auf Dich ein. Ja, muss ja nicht sein. Natürlich könnte man das Ding weglegen und auch die Glotze ausschalten und das Radio und den Computer. Früher hat man das ab und zu gemacht. Aber damals ist die Bahn ja auch noch gefahren. Heute dagegen trägt man Powerbanks mit sich herum, damit nichts niemals ausgeschaltet werden muss. Denn man sitzt ja womöglich stundenlang in der Bahn rum.

Also ja, man könnte es tun, aber: Man kann es nicht.

Was, wenn man was verpassen würde?

Diesen Newsletter zum Beispiel. Und der ist wichtig. Genauso wichtig wie der Waldbrand in Chile, wie das kränkelnde Gesundheitssystem in GB, wie das Genderverbot im Kreis Bergstraße, wie die umgestürzten Windräder im Gesamtwerk der Brontë-Schwestern, wie die orchestrale Aufführung der Benko-Tagebücher in der Oper von Tokio, wie der Einbruch in das Schuhgeschäft der Gebrüder Mirko, Mikro und Makro drei Straßen weiter, wie auch das Interview von Monika Gabalier, die ihre Liebe zum Oberbayerischen Kuhfladen in ein Musical gepackt hat, wie auch die Maisspeißpreise im Nahverkauf in der Straßenbahn Nummer 9 von Sidney, wo man sich angeregt über die die Waldbrände in Chile unterhält. Denn das ist ja wichtig.

Kurz gesagt: Es ist alles wichtig.

Und daher ist es absolut verboten zu sagen: „Ist mir egal.“

Man darf es nicht einmal gender-neutral sagen, also: „Ist mir Würstchen.“

Man ist als Nachrichten-Endkonsument nur dann ernst zu nehmen, wenn man ständig alles ernst nimmt. Man hat im ständigen Erregungszustand zu bleiben, weil man dann anschließend mehr Entspannungstee kauft und zum Schluss kommt, dass eigentlich all das daran liegt, dass diese eingewanderten Finnen jetzt das indische Restaurant betreiben. Denn das hat einem die Nachbarin erzählt und man war sofort mit ihr gemeinsam sehr erregt. Und dann hat man gesagt: „Das darf man ja nicht mehr sagen.“ 

Und da waren wir uns einig mit ihr und dass, obwohl keiner von uns beiden überhaupt irgendwo etwas zu sagen hatte. Weder zuhause, noch sonst wo.

Woran natürlich die Schluckimpfung aus der Kindheit schuld ist. Denn da war noch alles gut. Und warum? Weil man selber noch blöder war als heute und nichts kapiert hatte.

Und natürlich auch weil das Fernsehen noch die Bundeshymne gesendet hatte und danach - nichts. Einfach nichts gesendet. Das stelle man sich heute vor. Wenn das Fernsehen heute plötzlich Schluss machen würde. Was wäre da auf den Straßen los?!

Nichts.

Dafür würden sich alle gegenseitig Nachrichten schreiben, in denen stehen würde: „Hast Du gesehen? Nichts!“ Und dann würden sich alle Fotos von den Bildschirmen schicken, die nichts zeigen und würden die Nichts-zeigenden-Bildschirme auf Facebook und den anderen sozialen Netzwerken hochladen und würden sich gegenseitig erinnern, wie arg das war. Dieses Nichts. Das auch so gepaart war mit einem Gefühl des Nichts. 

Und noch mehr Fotos von leeren Bildschirmen würden die Netze fluten, mehr leere Bildschirme als Pornos, Waldbrände und Katzenvideos zusammen gäbe es plötzlich. Überall sähe man nur Fotos und Videos von nichts-zeigenden Bildschirmen. 

Und man fragt sich, was da die Sender eigentlich dazu sagen? Und dann schaltet man die TV Geräte ein und um und weiter, und es kommt aber: nichts. Und die Politiker werden nervös, weil sie jetzt eine Pressekonferenz geplant hatten, aber es wird keiner davon berichten, weil alle nur darüber berichten, dass im Fernsehen nichts berichtet wird. 

Das Nichts wird Die Meldung. Weltweit. 

Und die Satiriker werden sich erschießen, weil sie keine Wortmeldungen von Politikern mehr bekommen, über die sie sich lustig machen können. Und auch keine Berichte über die orchestrale Aufführung der Benko Oper, ja, nicht einmal eine Meldung über einen Einbruch in ein Schuhgeschäft. Nichts bekommen sie.

Und so werden die toten Satiriker aus den Fenstern hängen, unter denen nervös telefonierende Politiker auf und ab gehen, was Normalerweise eine super Meldung wäre, aber keiner wird darüber berichten, weil alle nur auf diese toten Bildschirme starren. Denn diese sind zwar Nichts aber - das wird sich zeigen - hoch ansteckend. 

Ein hoch ansteckendes Nichts.

Alle sind fasziniert von diesem Bildschirm, der nichts zeigt. Und dann versuchen sie das nachzumachen auf ihren Computer und Smartphones. Da sagt natürlich der eine oder andere Videokünstler, er mache das eigentlich schon seit Jahren, aber das interessiert keinen - genau wie vorher. 

Aber da passiert es plötzlich: Einem fällt das Ding mit Bildschirm runter und - zack! - der Bildschirm ist kaputt und zeigt: Nichts. 

Und er postet es mit seinem anderen Ding mit Bildschirm (und Kamera!) und zeigt allen, wie es geht. Und dann schmeißen alle begeistert ihre Handys, Tablets und ihre anderen elektronischen Geräte auf den Boden, und eins nach dem anderen geht kaputt, und alle sind begeistert, denn endlich zeigt das Ding nichts. 

Und #nothing wird der trendige Hashtag, den aber keiner mehr sieht, weil alle auf ihre kaputten Bildschirme starren. 

Und dann ist es plötzlich ruhig. 

Bis irgendwer sagt: 

„Wie sgeht’S eigentlich dem Gesundheitssystem bei der Oper von Tokio, wo die Monika den gebratenen Mais in der Straßenbahn verkauft?“

Dann sagt irgendwer: „Ist mir wurst.“

Und darauf sagt ein anderer: „Das heißt: Würstchen.“

Darauf ein Dritter: „Ist das wichtig?“

Und dann gehen alle nach Hause und denken über das Wort „Wichtig“ nach. Und wer eigentlich der Wicht ist, der sich darin versteckt hat. 

Und dann kommt einer auf die Idee und schreibt ein Buch: 

„111 Sachen, die Du nicht gesehen haben musst.“



Groebner live: 

Samstag 10.2. Offenbach - Filmklubb / Samstag 17.2. Wien - Kabarett Niedermair / Freitag 23.2. Karlsruhe - Orgelfabrik

Alle Termine: hier.



Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 


Hier die jene für Deutschland: 
Severin Groebner, Stadtsparkasse München, IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64 

The Tiger Lilies - Birds Are Singing In Ukraine (Official Video)


 

Donnerstag, 8. Februar 2024

Wie war's bei NightWash am 07.02.2024 in Kaiserslautern?


NightWash Comedy ist eine deutsche Comedy-Show, die ursprünglich als Live-Veranstaltung in Köln-Zollstock in einem Waschsalon begann und später im Fernsehen WDR, ARD, One usw. ausgestrahlt wurde. Die Show wurde von Klaus-Jürgen "Knacki" Deuser ins Leben gerufen und zeichnet sich durch ihren lockeren und ungezwungenen Charakter aus. In NightWash treten talentierte Comedians auf, sowohl etablierte Künstler als auch aufstrebende Newcomer, die ihre Stand-up-Comedy-Routinen präsentieren. Die Show hat sich einen Ruf für ihre Vielfalt an Comedy-Stilen und die Unterstützung aufstrebender Talente in der deutschen Comedy-Szene erarbeitet. Durch regelmäßige Auftritte und Fernsehsendungen hat sich NightWash zu einer bekannten Plattform für Comedy-Unterhaltung in Deutschland entwickelt.

Das Kammgarn in Kaiserslautern, Sonnenstraße, ist einer der Orte, wo die Show auf der Bühne präsentiert wird. Für mich die erste Show dort. Wer dynamisches Programm sucht, prallvoll mit Gags, Witzen, Stimmung und Provokationen, ist hier genau richtig. Bei vollem Haus im Cotton Club moderierte gestern Pam Pengco, eine Drag Queen, die auch durch den Auftritt in Dieter Bohlens DSDS bekannt wurde. Drag Queen spielen heute auch viele Künstler, ohne originär aus dem Travestiemilieu zu kommen. Die extrem und übertrieben aufgedonnerte Drag Queen ist eine sehr schillernde Figur auf der Bühne. Pam Pengco wird von einem Mann verkörpert, es könnten aber auch Frauen oder Transgendermenschen sein. Die Stand-up-Comedian- und Social-Media-Persönlichkeit wurde 1995 in Köln geboren und heißt eigentlich David Kirfel. Sie begann ihre Karriere als Comedian während ihres Studiums und erlangte schnell an Bekanntheit durch ihre Auftritte in verschiedenen Comedy-Clubs und -Veranstaltungen. Sie ist auf verschiedenen Social-Media-Plattformen aktiv, wo sie regelmäßig Comedy-Inhalte teilt und eine wachsende Fangemeinde hat. So hat sich Pam Pengco in der deutschen Comedy-Szene etabliert und ist beliebt wegen ihrer humorvoll-frechen, unkonventionellen und kompromittierenden Transvestitenart, die alles anspricht, was andere vermeiden. Alltagsbeobachtungen, Beziehungen, Intimes, Sexuelles und gesellschaftliche Themen kommen zur Sprache. Alles, was man so erwartet und auch nicht, Tabuverletzung ist wichtig und "Unruhe reinbringen liebe ich..."


Oben li und re: Pam Pengco. Li u. re Mitte: Ben Schafmeister,
li unten: Tobi Freudenthal, re unten: Maria Ziffy 
Fotos: Stefan Vieregg



Es waren außerdem teils abweichend von der Vorwerbung vertreten Ben Schafmeister (23), Maria Ziffy (20) und Tobi Freudenthal (ca. 30). Fangen wir mit dem Letzten an:

Er ist ein #inecht Stand-up Comedian aus Köln. Bei ihm geht es mit Geräuschkulisse und Lauten um verrückte Geschichten, Erlebnisse aus dem Alltag bzw. Nacht, Schnarchen, Trinken, Kater haben, Selbstbefriedigung, Schleichen und vieles mehr mit teils verblüffenden Beobachtungen. Leidet wie andere darunter, dass die Haare sich bei manchen sehr früh verabschieden und die Frisuren so kompliziert werden ...

Maria Ziffy ist sehr zierlich, 1 Meter 50 ist gerade im Rennen als Angabe, seit einigen Jahren Stand-up-Comedian bringt ein dynamisches Programm mit vielen Überraschungen, Youtuberin und hat auch jede Menge Podcasts im Internet stehen, so in der ARD Audiothek oder bei de.player.fm. Themen sind u.a. Lehrer (!), weil sie das mal werden wollte, aber doch ausschied, Erzieherin auch, und noch andere, "Blitzerverstecker" z.B. Es gab zu viele Widerstände in der Erinnerung und Wahrnehmung. Schau hier. Der eigene Führerschein mit gefühlten 137 Anläufen in der Theorie. Ihre Szenenbeschreibungen sind auch höchst ungewöhnlich. Und dann noch Bundesjugendspiele ...

Ben Schafmeister (23) hat Tourette, zum Glück nur Kopfdrehungen/-zuckungen und nicht die extremen Konvulsionen der schweren Fälle inklusive Stottern und Sprachschwierigkeiten. Und dennoch kann es schwierig werden bei Taxifahrten und Rechtszuckungen, was leider zu langen Kreisfahrten führt. Auch beim Sex kann es wie Ablehnen, Wegschauen wirken, was ihm jedoch manchmal ganz recht ist. Den Führerschein beim vierten Mal gepackt. Er verbreitet sehr gute Stimmung, sucht Dialoge mit dem Publikum, geht witzig auf Bemerkungen und Zurufe ein, macht Musik auf der Gitarre dazu und ist ein echter Entertainer. Beim Auftritt bekommt er wie andere Tourette-Patienten keine Anfälle, er singt klar, bewegt sich normal. Musik und Show sind ein Heilmittel für Tourette. 

Literarischer Verein der Pfalz e.V.: MONATSWETTBEWERBE



Die anonymisierten MONATSWETTBEWERBE für Schreiber/Autoren, die von Margit Kraus durchgeführt werden, suchen weitere Teilnehmer. Wagen Sie sich einfach, und schicken Sie Ihre Texte.

In geraden Monaten werden Prosatexte, in ungeraden Monaten Lyrik für den vereinsinternen Wettbewerb eingereicht. Es macht Freude, fremde Texte zu lesen und einzuordnen. Der Verein freut sich stets über neue Autor/innen.

Bis zum Monatsende können die neuen bzw. unbekannten Texte Margit Kraus per E-Mail gesendet werden: krausmargit1@googlemail.com. 

Im Dezember gab es drei Siegertexte:

„Trolleybus von Andreas Fillibeck,
„Erinnerungen einer alten Dame“ von Birgit Heid und
„Indian Summer“ von Knut Busch. 

Die Gewinnerin bzw. der Gewinner im "Lyrik"-Monat Januar 24 sind

Bettina Wagner-Friedewald 
aus Kaiserslautern mit dem Gedicht
"zum neuen jahr" 
und
Knut Busch aus Kriegsfeld mit dem Gedicht "es roode Kleid".


Gewinnertexte/-gedichte können Sie auf unserer Homepage finden unter dem Link:

https://pfalz-literatur.de/autorinnen-und-autoren/wettbewerbe/.



Im Monat Februar 2024 beschäftigen wir uns mit PROSA-Texten jedweder Art.
Einsendeschluss: Donnerstag, 29. Februar 2024.
Format DIN-A-4, Arial 12.

Die Texte werden anonymisiert, den beteiligten Autor/innen zur Bewertung
zugeschickt. Es werden 1 und 2 Punkte vergeben. Die eigenen Texte werden
nicht bewertet. Die offizielle Auswertung erfolgt in der ersten Woche des
Folgemonats.

Bitte schickt Euer VOTUM bis Montag, 4. März 2024

an
krausmargit1@gmail.com