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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 3. Juni 2019

Wie war's bei NATION I + II am 26.05.2019 im Frankfurter Schauspiel?








Die Zukunft Europas war per Wahl abzuhandeln und dann noch die von Rheinland-Pfalz. Ein passender Tag, um über die neuen Entwicklungen in unserer Gesellschaft nachzudenken. Im Schauspiel Frankfurt wurde Eric de Vroedts The Nation I und II mit knapp über 4 Stunden Aufführungszeit gespielt, und man hatte Zeit, die politischen Entwicklungen in den Pausen zu verfolgen. Unter der Regie von David Bösch entfaltete sich ein klassisch moderner Politkrimi, wie man ihn sonst nur aus dem TV oder Kino kennt. Hier einmal fokussiert auf eine mitteleuropäische Stadt, die in den Niederlanden oder in Deutschland spielen könnte. Kein Thema bleibt ausgespart, religiöse und sexuelle Minderheiten, orthodoxer Islam und Sharia in Europa, politische Machtspiele, Korruption, Rassismus, Ausländerhass, Diktatur versus freiheitliches System, Infragestellung der Demokratie und ganz deutlich die begonnene Konstruktion der Future World, wie man sie schon vor Jahrzehnten in Science-Fiction-Filmen vorgedacht fand. Oder in Games: Call to Power schafft Cyberwelten, hochtechnisierte digitale, bewachte Lebens-, Wirtschafts- und Militärzentren. Alles schon drin in den Köpfen bei einem Großteil der Nachwachsenden, inklusive dem perfekten Massenamok. 

Das Geschehen fängt an mit dem Verschwinden von Ismael Ahmedovic, einem elfjährigen Sprössling eines Migrantenpaares, aufgewachsen in einer Pflegefamilie, die Mutter Miriam Traoré aus Mali und dem Vater Adem aus Bosnien, der allerdings zu diesem Zeitpunkt schon tot ist. Ismael hat noch einen Halbbruder namens Damir (eher unmoslemisch, unautoritär, aber kritisch hinterfragend Samuel Simon), der von seinen Anschauungen her stark islamisch, fast schon salafistisch orientiert ist. Ismael warf eine Schaufensterscheibe ein und wurde von einem Polizisten festgenommen, den man in die Rechtsaußen-Ecke stellen würde. Dabei sei es zu Handgreiflichkeiten gekommen, der Junge wurde hingeworfen und seine Hand verdreht. Und so beginnt das Bühnengeschehen auf einer Polizeistation, die nicht gerade reich ausgestattet versucht die Nerven im Alltag zu behalten. Der Kaffee ist aus … Eine Polizistin namens Ludmilla Bratusek (von Altine Emini hautnah als emotionale Draufgängerin gespielt) nimmt dabei eine wichtige Rolle ein, sie deckt den Kollegen, der die Festnahme tätigte, David Wilzen (in Doppelrolle mit Van der Poot ein überzeugender Shenja Lacher), und räumt recht laut auch beim eintreffenden Ermittler Mark van Ommeren (schimanskimäßig Sebastian Kuschmann) auf. Bratusek nimmt sich kein Blatt vor den Mund, sucht Gerechtigkeit, und tobt auch einmal entnervt dafür. Ihre Moderatorenrolle polizeilicherseits bleibt erhalten, sie hält den Faden mit in der Hand. Vor den Vorhang tretend klärt sie auf, was passierte, um Geschehen zu erzählen. 

Nach der Festnahme war der Junge dann plötzlich weg, davongelaufen, mitgenommen von einem sozialdemokratischen Politiker Wolff (passend und warmherzig sozial bei starkem Selbstdarstellungsinteresse Heiko Raulin). Die eingeworfene Fensterscheibe gehört zum Weinladen seiner Mutter, die eine Weinbar darin für Muslima eröffnen wollte, einem klassischen Protestprojekt gegen die überkommenen Verbote des Islams, hier: Alkohol zu trinken. Das Projekt hatte schon den Unmut einer privaten Sharia-Polizei ("Nachbarschaftspräventionsteam") auf sich gezogen, wie sie vor Jahren in Wuppertal aufgetreten ist. Diese begannen mit Störaktionen. Der Mutter bricht es fast das Herz, dass ihr eigener Sohn ihr die Scheibe eingeworfen hat. Sein Halbbruder Damir hatte ihn dazu gebracht, für die Religion gegen seine Mutter zu handeln. Damir gerät ins islamistische Terrorumfeld und wird obendrein in eine Flughafensperrung wegen Terrorverdacht verwickelt und verhaftet. Ermittlungsgespräche einer Psychiaterin, die den Jungen ganz sympathisch findet, versuchen seine Beweggründe und Zugehörigkeiten herauszufinden. So reiht sich Baustein an Baustein, Problemfeld nach Problemfeld wird angesprochen, der jeweilige Verdacht in diese Richtung untersucht und analysiert. 

Nach dem rassistischen Polizisten kommt der libertinäre Linke, der selbst in einer homosexuellen Beziehung mit seinem PR-Berater lebt und pädophile Neigungen hat. Und er brachte tatsächlich den Jungen wieder in sein Viertel zurück, in dem wiederum Jörg van der Poot, ein rechtspopulistischer Politiker und Bauunternehmer, eine riesige neue Future World, "Safe City", plant. Die Bauarbeiten haben schon begonnen, der ehrgeizige Plan zur voll digitalisierten, überwachten und mit allen Mitteln der modernen Technik ausgestatteten Stadt. De Vroedt verweist hier auf die ehrgeizigen Projekte von Bill Gates, der eine ebensolche Stadt in Arizona bauen will, Panasonic in kleinerem Rahmen nur einige Wohnungen und Saudi-Arabien das 500-Mrd.-Dollar-Projekt Neom, eine Stadt mit High Tech, Passagierdrohnen und digitalen Schlüsseln und Ausweis-, Zahlmitteln, Überwachungsfunktionen aller Art. 






Wolff ist gegen das Projekt und versucht es noch zu bremsen. In einer Talkshow, moderiert von der durchsetzungsfähigen Sabine Kuypers (in Doppelrolle mit der Parteivorsitzenden der Sozialdemokraten eine hervorragende Claude de Demo), wird der Fall Ismael thematisiert, Wolff, van der Poot und andere wichtige Personen, wie z.B. die Mutter, die Pflegeeltern des Ismael, die Aschenbachs (Heidi Ecks und Uwe Zerwer). Der rechtsgerichtete You-Tube-Vlogger "Der Bär" eröffnet unterdessen das Mobbing und die Hetze gegen den angeblich perversen Wolff als Kinderschänder und Mörder. Der wurde in der entstehenden Safe City mit dem Jungen fotografiert, und zwar wohl von Teilnehmern eines ominösen Treffens mit zwei Autos, bei dem ein Briefumschlag (eventuell mit Geld?) bei heruntergelassenen Scheiben den Besitzer wechselte. Unschwer zu erkennen, dass der Gegner van der Poot hier hineinspielt. Wolff verlor beim Beobachten dieses nächtlichen Deals den Jungen aus den Augen. Der flüchtete in einen der ihm bekannten unterirdischen Gänge im Viertel. Genau an dieser Stelle begannen die Bauarbeiten auf van der Poots Geheiß hin am nächsten Morgen mit der Füllung der Gänge durch Flüssigbeton. Der Junge wurde eingeschlossen und erstickte in seinem Gefängnis. Ein Spürhund fand in dann Tage später. Wolff hatte in der Zwischenzeit - gemobbt und verunglimpft - seine politische Stellung verloren und war von seiner Partei ausgeschlossen worden. Er sucht Poot auf und stellt ihn zur Rede, möchte wissen, ob dieser wusste, dass sich der Junge in den Gängen an dieser Stelle aufhielt, und alles scheint tatsächlich ein Komplott der Rechtspopulisten zu sein. Wolff rächt sich für seine Verunglimpfung, seine Entmachtung und für die Ermordung des Jungen mit Totschlag an Poot. Ob er je zur Verantwortung gezogen wurde, bleibt offen.

Wie eine Folge des berühmten Tatorts fesselt, rekonstruiert und vermittelt das Stück auf hohem Niveau unsere gesellschaftlichen und politischen Probleme wie Machenschaften der Gegenwart. Keine Langeweile, immer am Ball, die Zeit läuft groß im Hintergrund davon, und permanent auf der Spur nach dem Täter und der Wahrheit. Dem Projekt „Safe City“ kommt eine zentrale Bedeutung als Inkarnation des neuen Überwachungs- und Kontrollstaates mit digitalen und postmodernen Errungenschaften zu. Bei hohem Komfort und scheinbarer Herrschaft über die Dinge ist der Bürger nur ein Untertan in einer Diktatur, in der er sich nicht mehr frei und unbemerkt bewegen kann. Alles ist bekannt, wird registriert, so wie Ihr Nachbar oder jeder Interessierte sich in Ihre Wohnung schleichen kann und Ihren Browserverlauf und noch viel mehr in Ihrem PC studieren kann. Das Verhalten nach außen als scheinbar grenzenlos kommunikativer Teilnehmer des großen digitalen Tamtams bei den Social Media oder das persönliche Surfverhalten, Abfragen von individuellen Interessen, ist die andere Seite des gläsernen Bürgers. In Safe City weiß zumindest der (offizielle, inoffizielle oder selbsternannte) Überwacher, in der Regel auch die anderen, wann, wo und wie Sie sich im Raum bewegt haben. Wer auch immer diese indifferente Globalkontrolle mag oder einrichten will, sie wird auch den Arbeitsprozess noch mehr erfassen als jetzt. 

Den humanistischen Anschauungen läuft dies alles stark entgegen. Eine geschickte Versklavung bei scheinbarem Luxus ... Autoritäre Macher warten auf den geeigneten Zeitpunkt, die Macht an sich zu reißen. Und es treten wieder Figuren auf, von denen noch nie jemand gehört hat, die alles diktieren wollen, den man trauen muss, weil es keine anderen gibt, weil kein Kontakt zum Bürger mehr da ist, der gar nicht mitsprechen kann!

Sonntag, 2. Juni 2019

Literarischer Verein der Pfalz im Juni 2019

+  Den Mundart-Wettbewerb auf der Dannstadter Höhe gewannen Edith Brünnler und Matthias Zech.

+  Unser nächstes Poetenfest findet statt am Samstag, den 7.9. 2019 in der Seniorentagesstätte in 67112 Mutterstadt, Jahnstraße 4.  Das tolle Lese-Spektakel beginnt um 14 Uhr und endet  um ca. 20.30 Uhr. Das Event lebt vom vollkommen ungezwungenen L e s e n, Hören, Kommen, Verbleiben, Miteinander-Reden, Gehen wann immer man es wünscht, und wird hauptsächlich und gerne als Kommunikations-Plattform für Autoren und Publikum genutzt.
Anmeldungen ab sofort möglich!

+  Unser allseits beliebtes AUTORENSEMINAR wird in diesem Jahr wieder in der
PfalzAkademie, Franz-Hartmann-Str. 9 in 67466  Lambrecht  stattfinden. 
Und zwar am Samstag, den 2.11.2019 ab 9.30 Uhr. (Bitte vorher anmelden!) Das Tagesseminar kostet 20 Euro mit Mittagessen und allen Getränken.

+  Zur Planung Kultursommer 2020:
Sektionenübergreifendes Thema: "Kompass Europa - Nordlichter"
Erwünscht ist die Beteiligung aller Sektionen, damit letzten Endes ein stimmiges Gesamtprogramm vorgelegt und zuschussmäßig beantragt werden kann. Jede Sektion gestaltet ihr spezifisches Kulturprogramm unter diesem Motto vor Ort selbstständig. (Zum Beispiel kann die eine Autorengruppe sich vielleicht auf ein Land, die je andere auf einen oder mehrere nordeuropäische Literaten kaprizieren usw.) Die Einbeziehung literaturübergreifender kultureller Sparten, z.B. Musik, bildende Kunst oder Ähnliches ist ausdrücklich erwünscht.

+  Dr. Marianne Baun liest an mehreren Orten (Jahresmeldung):
- Am Dienstag, 3. 9. 2019 um 10 Uhr: Lesung mit Musik im Historischen Ratssaal, Speyer.
- Am Dienstag, 22. 10. 2019 um 15 Uhr: Lesung mit Musik in Seniorenresidenz, Kirchheimbolanden.
- Am Mittwoch, 4. 12. 2019 um 15 Uhr: Lesung mit Musik in Friedenskirche, Kaiserslautern.
- Am Freitag, 13. 12. 2019 um 16 Uhr: Lesung mit Musik in Seniorenresidenz, Kirchheimbolanden.


+ Michael Bauer aus Herxheim liest im Juni:  
 - Am Donnerstag, 6. Juni, in der Landauer Stadtbibliothek, in 76829 Landau: "Bauers Worttheater"
 - Am Samstag, 8. Juni (Pfingsten), auf der Burg Waldeck/Pfingstfestival: Dutschki vom Lande mit Benno Burkhart und Giorgina Kazungu-Hass.
 - Am Montag, 10.6. 2019, in Neustadt in der Martin-Luther-Kirche: "Laute, Verse" 
Eine Soiree mit Andrea C. Baur.

Aktuelle Veranstaltungen nach Regionen finden Sie auf der Blogseite (Hobby-)Literarisches Treiben in der Pfalz und Umland - Juni 2019




Kammerspiele Bochum: 2069. DAS ENDE DER ANDEREN

Gina Haller, Jing Xiang (v. li.)
© Birgit Hupfeld

2069. DAS ENDE DER ANDEREN 
Ein Science-Fiction-Theaterstück für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene 
von Julia Wissert und Gina Haller, Jing Xiang, David Bakum, Jonathan Berg, Charline Faivre, Nadege Eyadi Penda, Gresa Qalai, Emma Rose, Mooaz Shehadeh, Louis Joseph Smith, MyungShin Yoon


Wie würde eine Welt aussehen, in der es die „Anderen“ nicht mehr gibt? Wie würde eine Welt funktionieren, in der wir diejenigen sein könnten, die wir sein wollen? Wie würden wir miteinander umgehen? 2069 ist das Jahr, in dem sich die Spielregeln unserer Gesellschaft verändern werden. Zum ersten Mal wird es hierzulande mehr People of Colour als weiße Menschen geben. Herkömmliche Ideen von „deutschem“ Aussehen sind dann ungültig. In den Kammerspielen Bochum ist schon jetzt diese Zukunft zu sehen.

Im Jahr 2019 hat eine Reihe von unvorhersehbaren Kettenreaktionen dazu geführt, dass die Welt, in der uns bekannten Form, aufhörte zu existieren. 50 Jahre später erreichen zwei Wissenschaftlerinnen die Ruinen dieses untergegangenen Kosmos, weil sie von Jugendlichen die Mission erhalten haben, eine neue positive Welt zu errichten. Begrüßt werden sie jedoch von den Überresten einer Vergangenheit, in welcher Menschen willkürlich über die Zuteilung von Macht, Privilegien und Zugehörigkeiten entschieden und daraus Vorteile für sich gezogen haben. Aus den Ruinen dieser Welt sprechen auch 50 Jahre später die Geister der Ungerechtigkeit. Sie versuchen, die beiden  Wissenschaftlerinnen in ihren Bann zu ziehen und in Menschen zu verwandeln, die aus vermeintlich guter Absicht heraus ausschließend und verletzend sprechen und handeln werden jedoch von ihnen schnell verjagt.

In einem leeren Kosmos stehend, beschließen die beiden, ihre Zelte hier aufzuschlagen und einen sicheren Ort zu schaffen, der sich deutlich von der Vergangenheit absetzt und stattdessen zum glücklichen Leben einlädt. Schnell erkennen sie, dass ihnen ihr Vorhaben nur durch freundschaftliche Kooperation gelingen kann. Je mehr sie sich annähern, je intensiver sie an ihrer Zusammenarbeit festhalten, desto schneller verwandelt sich die Welt um sie herum zum Positiven. Und schon bald bekommen sie auch Support von den Jugendlichen, die ihnen diese Mission erteilt haben. Doch gleichzeitig müssen sie erkennen, dass ihre Mission nur darin liegt, den ersten Impuls, den Grundstein der neuen Welt zu setzen. Die Mission überträgt sich und liegt nun in den Händen aller anwesenden Menschen: Diese dürfen an einer Welt weiterarbeiten, einer Welt, in der alle ein gerechtes, erfüllendes Leben führen können.

BESETZUNG
Mit Gina Haller
Jing Xiang

Text Julia Wissert und Gina Haller, Jing Xiang, David Bakum, Jonathan Berg, Charline Faivre, Nadege Eyadi Penda, Gresa Qalai, Emma Rose, Mooaz Shehadeh, Louis Joseph Smith, MyungShin Yoon
Regie Julia Wissert
Bühne, Kostume Moira Gillieron
Sound Justyna Stasiowska
Dramaturgie Cathrin Rose

Premiere 03. Mai 2019, Kammerspiele
Weitere Auffuhrungen 05. Mai, 17.00 Uhr
06. Mai, 19.00 Uhr
07. Mai, 19.00 Uhr
27. Mai, 19.00 Uhr
02. Juni, 17.00 Uhr
07. Juni, 19.00 Uhr
22. Juni, 19.00 Uhr
05. Juli, 19.00 Uhr



Julia Wissert (Text, Regie)
Julia Wissert, geboren 1984 in Freiburg, studierte Theater- und Medienproduktion in London an der University of Surrey u. a. bei Felix Barrett (Punchdrunk), Kasia Zaremba-Byrne (NIE) und Habib Nag-mouchin (Theatre du Soleil). Nach dem Studium folgten Regieassistenzen an den Theatern Freiburg und Basel und am Staatstheater Oldenburg. Dort zeigte sie 2010 die Inszenierung Haram von Ad de Bont und zeichnete für diverse kleine Projekte verantwortlich. Anfang 2013 führte sie am Jungen Theater Gottingen bei Das Interview von Theo van Gogh Regie. Von 2011 bis 2014 studierte sie Regie am Mozarteum Salzburg. 2014 erhielt sie den Kurt-Hubner-Regiepreis fur ihre Diplominszenierung Der Junge in der Tür am Staatstheater Wiesbaden. Sie arbeitet als freie Regisseurin u. a. am Gorki Theater Berlin, am Ballhaus Naunynstrasse Berlin, am Staatstheater Oldenburg, am Theater Brno in Tschechien sowie am Luzerner Theater. 2069 . Das Ende der Anderen in der Spielzeit 2018/2019 ist ihre erste Inszenierung am Schauspielhaus Bochum.

Moira Gillieron (Buhne, Kostüme)
Moira Gillieron, 1989 geboren in Wattwil (Schweiz), studierte Szenografie an der Hochschule der Künste in Zürich und der Akademie der Künste in Wien und war von 2013 bis 2015 Bühnenbildassistentin am Maxim Gorki Theater Berlin. Ihre Arbeiten führten sie wiederholt an das Maxim Gorki Theater Berlin, das Neumarkt Theater Zürich, das Schauspielhaus Düsseldorf, das Schauspielhaus Graz, die Staatstheater Braunschweig und Karlsruhe, das Schauspiel Dresden, die Kaserne Basel, das Ballhaus Ost Berlin und das Market Theatre Johannesburg. Ihre letzte Arbeit Cafe Populaire von Nora Abdel-Maksoud am Theater Neumarkt wurde eingeladen zum Radikal Jung Festivals für Junge Regie, dem Schweizer Theatertreffen und zu den Autorentheatertagen in Berlin. Gillieron arbeitet u.a. mit den Regisseur*innen Suna Gurler, Nora Abdel-Maksoud, Anna Fries, Andras Domotor, Sebastian Nubling, Julia Wissert und Laila Hassan Soliman. Zusammen mit Ariane Koch und Zino Wey bildet sie das Kollektiv GKW, mit welchem sie interdisziplinäre Projekte realisieren. Diese wurden unter anderem an den Treibstoff Theatertagen Basel, dem D-Caf Festival in Kairo und dem theatre is a must in Alexandria gezeigt.

Justyna Stasiowska (Sound)
Justyna Stasiowska, geboren 1987 in Schlesien (Polen), absolvierte ihren M.A. in Theaterwissenschaft. Sie arbeitet als Theoretikerin, Übersetzerin, DJane und Klangkünstlerin und ist Doktorandin am Fachbereich Performance Studies der Jagiellonen-Universitat in Krakau, wo sie ihre Dissertation Noise. Performativity of Sound Perception vorbereitet. Als Autorin veröffentlicht sie in Zeitschriften für Theater und zeitgenössische Musik sowie in wissenschaftlichen Publikationen. Als Sound-Designerin arbeitete sie mit Choreografen wie Magda Ptasznik, Ania Nowak und der bildenden Künstlerin Marta Sala zusammen. Vor kurzem veröffentlichte sie eine Split-Kassette auf dem Label Nawia Records fur experimentelle Musik.

Cathrin Rose (Dramaturgie)
Cathrin Rose, geboren 1969 in Bottrop, studierte Anglistik, Amerikanistik und Komparatistik an der Ruhr-Universitat Bochum und arbeitete ein Jahr als Assistenzlehrerin in Glasgow. Ihre Theaterarbeit als Dramaturgin begann sie 1995 am Schauspielhaus Bochum unter der Intendanz von Leander Hausmann. Von 2002 bis 2017 war sie Dramaturgin bei der Ruhrtriennale, wo sie die Vermittlungsabteilung aufbaute und leitete. Während der Intendanz von Heiner Goebbels war sie Projektleiterin des Programms No Education, das 2014 für den Preis Kulturelle Bildung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) nominiert war. In der Intendanz von Johan Simons 2015 bis 2017 entwickelte sie die Programmreihe Junge Kollaborationen, aus dem das Projekt Teentalitarismus hervorging, das wiederum für den BKM-Preis Kulturelle Bildung nominiert wurde. Seit vielen Jahren arbeitet sie außerdem ehrenamtlich für das Jugend-Projekt Theater Total in Bochum. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist sie Dramaturgin am Schauspielhaus Bochum sowie Leiterin des Jungen Schauspielhaus Bochum.

Gina Haller
Gina Haller, geboren 1987 in Basel (Schweiz), studierte Schauspiel von 2009 bis 2011 in Paris im Cours Florent in der Classe libre Promotion XXX sowie von 2012 bis 2015 an der Hochschule der Künste Bern. Sie spielte in Basel und Thionville und war von 2015 bis 2017 am Theater Trier und 2017/2018 am Theater Bremen engagiert. Sie arbeitete u. a. mit den Regisseur*innen Sebastian Nübling, Thorleifur Orn Arnarsson, Marco Storman, Alice Buddeberg, Julia Wissert, Alize Zandwijk und Nina Mattenklotz zusammen. Daneben realisiert sie auch immer wieder eigenen Theaterarbeiten, jüngst ein Projekt über die Sängerin Madonna sowie eine Recherche über Identität, die sie in die Herzliya Residency in Tel Aviv führte. Gina Haller wurde 2011 für den Prix Olga Horstig in Paris nominiert, 2013 und 2014 mit dem Studienpreis und 2014 zudem mit dem Förderpreis des Migros Kulturprozent sowie 2014 mit einem Stipendium der Friedl Wald Stiftung ausgezeichnet. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist sie Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum.

Jing Xiang
Jing Xiang, geboren 1993 in Berlin, studierte von 2013 bis 2017 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Sie gastierte am Volkstheater Rostock und absolvierte verschiedene Tanzworkshops u. a. bei Judith Sanchez Ruiz und Sidi Larbi Cherkeaoui. 2014 wirkte sie an dem Projekt Champagner, Baby? mit und kreierte 2016 das Projekt O, die beide beim hochschulinternen Wettbewerb HMT Interdisziplinar jeweils mit dem 2. Preis ausgezeichnet wurden. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist sie Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum.




Love and Peace: Cafe de Anatolia








Beyond religious, racist and political oppression

Samstag, 1. Juni 2019

Fantasien zur Nacht (Video): LoveSick: Love Me

LoveSick: Love Me - NOWNESS

Taking pictures of couples in the midst of passion might seem like a paradoxical form of self-therapy if you have just suffered a breakup, but for London-based photographer Stella Asia Consonni, this was the remedy of choice after her own separation.
“Working on clips of tender intimacy was brutally painful but it also reminded me that love still exists out there,” Consonni says. With scenes of fingertips tracing lines on a torso, and hungry eyes half-shrouded in the shadow of a partner’s smile, Love Me is a deeply sensual celebration of youth and love in all its forms.
Originally conceived as a photographic series, this film places the audience between the sheets with real-life couples who invited the Italian-born filmmaker into their homes. Love Me puts the amorous portraits from Consonni’s photo series into motion, and includes a dulcet bedroom-toned voiceover by Kedar Williams-Stirling (known for his role as Jackson Marchetti in Netflix’s Sex Education), who contemplates the nature of love and connection.
“We’re at an historical and political point in time where hatred and selfishness seem to prevail,” says Consonni. “I wanted to capture that unique moment where only you and your partner exist and the rest of the world becomes background noise.”
*****
Das Fotografieren von Paaren inmitten der Leidenschaft mag wie eine paradoxe Form der Selbsttherapie erscheinen, wenn man gerade einen Zusammenbruch erlitten hat, aber für die in London lebende Fotografin Stella Asia Consonni war dies nach ihrer eigenen Trennung das Mittel der Wahl.
"Die Arbeit an Clips zärtlicher Intimität war brutal schmerzhaft, aber es hat mich auch daran erinnert, dass die Liebe immer noch da draußen existiert", sagt Consonni. Mit Fingerspitzen-Spurenspitzen, die Linien auf einem Oberkörper verfolgen, und hungrigen Augen, die halb im Schatten des Lächelns eines Partners gehüllt sind, ist Love Me ein zutiefst sinnliches Fest der Jugend und der Liebe in all ihren Formen.
Ursprünglich als Fotoserie konzipiert, stellt dieser Film das Publikum zwischen die Blätter mit echten Paaren, die die in Italien geborenen Filmemacher in ihre Häuser einluden. Love Me bringt die amourösen Porträts aus Consonnis es Fotoserie in Bewegung und enthält eine dumpfe, mit dem Boden getönte Voiceover von Kedar Williams-Stirling (bekannt für seine Rolle als Jackson Marchetti in Netflix es Sex Education), der die Natur der Liebe und die Natur der Liebe betrachtet und anschluß.
"Wir befinden uns an einem historischen und politischen Zeitpunkt, an dem Hass und Egoismus zu herrschen scheinen", sagt Consonni. "Ich wollte diesen einzigartigen Moment einfangen, in dem nur du und dein Partner existieren und der Rest der Welt zu Hintergrundgeräuschen wird."

Fantasien zur Nacht (Video): *** ONE BREATH AROUND THE WORLD *** Faszinierende Unterwasserbilder

*** ONE BREATH AROUND THE WORLD ***
NEW FILM: Our new short film (12 min) is finally out. Turn out the light, put your headphones on and freedive with me around the world.
Guillaume Néry as diver  -  filmed by Julie Gauthier

Untere Einkommensschicht von Lohnsteigerung abgehängt



(statista/mjanson) 
In Deutschland nehmen einerseits die Reallöhne insgesamt zu – die Statista-Grafik auf Basis von Daten des DIW zeigt jedoch, dass untere Einkommensschichten von dieser Entwicklung weniger profitieren. Ihre Löhne steigen weniger stark als die der oberen Einkommensschichten oder sinken sogar.

Für die Darstellung wurde die Bevölkerung nach der Höhe des Einkommens sortiert und in zehn gleich große Gruppen aufgeteilt, so genannte Dezile. Das unterste Dezil gibt die Einkommenssituation der ärmsten zehn Prozent der Bevölkerung an, das oberste Dezil dementsprechend die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung. Die realen Einkommen der ArbeitnehmerInnen, die in das unterste Dezil fallen, sind seit 2014 gefallen, während sie in allen anderen Dezilen gestiegen sind. Die Einkommen wurden zur Vergleichbarkeit indexiert.

Infografik: Untere Einkommensschicht von Lohnsteigerung abgehängt | Statista 

Fantasien zur Nacht (Video): danse 1599 from Nadia Vadori-Gauthier


Une minute de danse par jour 
31 05 2019
danse 1599 
(One Minute of Dance a Day)
from Nadia Vadori-Gauthier
19h00, Gentilly. J’ai travaillé toute la journée avec Jeanne, ma collaboratrice. À 18h30, en rentrant chez moi, je traversais Paris en scooter, je ne savais pas où danser. Je me disais : « Tu n’as qu’à danser n’importe où ». Oui, ok, mais un « n’importe où », c’est difficile à trouver. Dès qu’on croit en avoir trouvé un, il devient tout de suite un « quelque part ». Tous les « n’importe où » sont quelque part, et si je projette d’y danser, ils deviennent des « ici ». Alors ça m’a fait rire. J’ai pensé à EREWHON : terme de Samuel Butler dont parle Deleuze, qui inverse les lettres de nowhere et now here, c’est-à-dire : simultanément nulle part et ici et maintenant. Je danse erewhon.
19:00 p.m., Gentilly. I have been working all day with Jeanne, my collaborator. At 18:30, on my way home, I was driving through Paris on my scooter, I didn’t know where to dance. I said to myself, « Just dance anywhere ». Yes, ok, but « anywhere » is hard to find. As soon as you think you’ve found one, it immediately becomes « somewhere ». All "anywhere »’s are « somewhere »’s, and if when I am about to dance, they become « here »’s. It made me laugh. I thought of EREWHON: Samuel Butler’s term, of which Deleuze speaks about, that reverses the letters of « nowhere » and « now here »,in other words : simultaneously nowhere, here and now. I am an erewhon dancer.

Fantasien zur Nacht (Video): Theorie der Wunder

Théorie des Prodiges


La théorie des Prodiges a pour fonction de dissiper le mystère opaque de l'existence.
Parvenir à donner une signification à nos faits et gestes. 
En prenant en compte le savoir des Anciens mais aussi le domaine des connaissances actuelles, 
il faut admettre une totale ignorance.
Il n'y a ni début, ni fin. Seulement l'Essence.
Tout est impénétrable, comme ça l'a toujours été.

Die Theorie der Wunder hat die Funktion, das undurchsichtige Geheimnis der Existenz zu durchdringen.
Unseren Taten einen Sinn zu geben. 
Unter Berücksichtigung des Wissens der Alten, aber auch des aktuellen Wissens, 
muss man die totale Unwissenheit zugeben.
Es gibt keinen Anfang oder ein Ende. Nur das Essentielle.
Alles ist undurchdringlich, wie es immer war.

Freitag, 31. Mai 2019

Neuerscheinungen bei Luchterhand 06/07-2019

Luchterhand Literaturverlag



Carys Davies: „WEST“. Roman. Aus dem Englischen von Eva Bonné. 

Pennsylvania 1815: Der Maultierzüchter Cy Bellman findet keine Ruhe mehr, seit er in der Zeitung von der Entdeckung von steinzeitlichen Mammutskeletten gelesen hat. Er bricht auf und macht sich auf die Suche nach den riesigen Tieren. Seine 12-jährige Tochter Bess  lässt er bei ihrer ruppigen Tante zurück. Während Bess einsam zur Frau wird, erlebt Bellman in Begleitung eines schweigsamen jungen Indianers im tiefen Westen ein Abenteuer, das sich völlig anders entwickelt als erwartet. Carys Davies hat eine „eine traurig schöne Geschichte“ (The Times) geschrieben über die Sehnsucht, alles hinter sich zu lassen und seinem Leben einen neuen Sinn zu geben. - Carys Davies wurde in Wales geboren und wuchs in den Midlands auf. Nach einer elfjährigen Zwischenstation in New York und Chicago lebt sie jetzt in Lancaster im Nordwesten Englands. 2015 wurde sie mit dem Frank O’Connor International Short Story Award ausgezeichnet. Erscheinungstermin 10. Juni Mehr


Anna Enquist: „Denn es will Abend werden“. Roman. Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers. 

Nach einer traumatischen Erfahrung findet das Ehepaar Carolien und Jochem keinen Trost mehr im anderen. Sie ziehen sich zurück, kapseln sich ab, kämpfen allein mit ihrer Angst und Wut. Ihre Freunde Hugo und Heleen, die das Unglück miterlebt haben, reagieren mit Verdrängung und Flucht. Sie schämen sich, weil sie einander nicht helfen konnten, aber sie reden nicht darüber. Und das Streichquartett, das den vier Musikern stets Freude bereitet und über vieles hinweggeholfen hat, gibt es nicht mehr. Doch als Carolien nach Shanghai aufbricht, wo Hugo einen neuen Job angenommen hat, empfindet sie zum ersten Mal nach langer Zeit wieder so etwas wie Freiheit und Glück. Allmählich scheint Licht ins Dunkel zu dringen. - Das neue Buch der großen niederländischen Autorin schließt an ihren letzten Roman „Streichquartett“ an, der mit einer brutalen Geiselnahme und der Explosion eines Hausbootes endete und verfolgt das Schicksal der vier Protagonisten behutsam weiter. Erscheinungstermin 24. Juni Mehr


Tim Winton: „Die Hütte des Schäfers“. Roman. Aus dem australischen Englisch von Klaus Berr. 

Ein aufwühlender Roman über einen jungen Mann auf der Suche nach seinem Leben. Der 15jährige Jaxie Clackton hat Angst, nach Hause zu gehen, seit seine Mutter gestorben ist. Sein Vater bedeutet für ihn nur Ärger und Gewalt und er wünscht insgeheim, er wäre tot. Als er bei einem Unfall tatsächlich stirbt, befürchtet er, man würde ihn des Mordes an seinem Vater beschuldigen. Also läuft er davon, weg von den Menschen, immer Richtung Norden, direkt hinein in die heiße, wasserlose Salzwüste Westaustraliens, eine tödliche Gefahr für jeden, der sich dort nicht auskennt. Mitten im Nirgendwo, am Ende seiner Kräfte stößt Jaxie auf einen einsamen alten Mann in einer Schäferhütte, und obwohl sein Leben von ihm abhängt, weiß er nicht, ob er ihm trauen kann. Erscheinungstermin 8. Juli Mehr


Sally Rooney: „Gespräche mit Freunden“. Roman. Aus dem Englischen von Zoë Beck. 

Frances und ihre Freundin Bobbi, Studentinnen in Dublin, lernen das gut zehn Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Sie treffen sich bei Events, zum Essen, führen Gespräche. Persönlich und online diskutieren sie über Sex und Freundschaft, Kunst und Literatur, Politik und Genderfragen und über sich selbst. Während Bobbi von Melissa fasziniert ist, fühlt sich Francis immer stärker zu Nick hingezogen. Ein intensiver Roman über Intimität, Untreue und die Möglichkeit der Liebe, eine kluge Antwort auf die Frage, wie es ist, heute jung und weiblich zu sein. - Sally Rooney, 1991 geboren, studierte am Trinity College Dublin Politik und Literatur. Ihr Debütroman „Gespräche mit Freunden“ war Book of the Year in Sunday Times, Guardian, Observer, Daily Telegraph und Evening Standard und erscheint inzwischen in 30 Ländern. Ihr zweiter Roman „Normal People“ war auf der Longlist des Man Booker Prize 2018 und kommt 2020 auf Deutsch bei Luchterhand. Erscheinungstermin 22. Juli Mehr

Donnerstag, 30. Mai 2019

Speyer: Lesung mit Musik „Der Frühling buchstabiert sein Grün“ am 02.06.2019

Am Sonntag, 2. Juni.2019, 16 Uhr 

findet in der 

Gotischen Kapelle, Adenauerpark, Bahnhofstraße 56 A in Speyer

eine  Lesung  mit Musik: „Der Frühling buchstabiert sein Grün“


Veranstalter: Die Autorengruppe Spira des Literarischen Vereins 
der Pfalz e.V., Sektion Speyer.
Eintritt 5 €  (erm. 3 €)  nur Abendkasse 

Diese Veranstaltung findet statt in Zusammenarbeit mit der Stadt Speyer innerhalb des 
kulturellen Rahmenprogramms „Das Gryne Band“ zu den Kulturtagen 
der Stadt Speyer 

Podcast: Poetry Slammer


Mittwoch, 29. Mai 2019

Fantasien zur Nacht (Video): BLACK VELVET




BLACK VELVET - Architectures And Archetypes

Satire: Die Blinke-Kippa oder noch besser die Hakenkreuz-Kippa zur Besänftigung der Antisemiten



(c) Noktara.de


Im Moment bietet sich die Strategie des Kippatragens an, um die Neonazis an die jüdische Symbolik zu gewöhnen. Eine langsame Desensibilisierung, um die Betrachter vor Gesundheitsschäden durch Wut- und Schreiausbrüche zu bewahren, gleichzeitig ihre emotionale Festigkeit und Toleranz zu trainieren.
Ganz ausgefallen ist der folgende Vorschlag: Der Präsident des Zentralrats der Juden sagte schon letztes Jahr, dass eine Kippa mit nationalsozialistischer Symbolik viel weniger provozierend wirke. Gerade deutsche Rechtsradikale, die immer noch den Großteil der antisemitischen Angriffe zu verantworten haben, wären dadurch angetan und wären gleich versöhnlicher gestimmt. Hilfreich wäre auch noch zusätzlich den Hitlergruß anzubieten, im Stechschritt zu marschieren und im Wechsel “Sieg Heil!” und “Ausländer raus!” zu rufen. Das animierte GIF zeigt eine Blinkversion, die sich auch durchsetzen könnte. Hier steht das emotionale Training im steten Wechsel zwischen hochkochenden Urängsten und -aggressionen einerseits beim Anblick des Davidsterns und tiefe Zufriedenheit beim Sehen des Hakenkreuzes, was sich in ähnlichem Gegensatz befindet wie Kampfgebell und freudiges Winseln. Allerdings wird das daran scheitern, dass das Hakenkreuz weiterhin verboten bleibt. Vielleicht besser ein grimmiges Foto vom Führer in rhetorischer Kampfpose?

Dienstag, 28. Mai 2019

Die EU-Wahlsieger nach Bundesländern



(statista/kbuchholz) Die Grünen gehen als zweitstärkste Partei aus der Europawahl hervor. Die Partei konnte in den deutschen Großstädten viele Stimmen sammeln und wurde in drei Bundesländern - Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin - stärkste Kraft. Mit 20,5 % der Wählerstimmen liegt sie hinter der CDU, die 28,9 % der Stimmen und weitaus mehr Bundesländer gewann. Mit 40,7 % in Baden-Württemberg fuhr sie außerdem das höchste Landesergebnis in Deutschland ein, wie der Bundeswahlleiter berichtet.

Der SPD bleibt nur die Führung in einem Bundesland, Bremen. Gleichzeitig verlor die Partei dort ihre Position als stärkste Kraft in der Bürgerschaft, die sie seit 1946 innehatte, an die CDU. Die AfD gewann in Sachsen und Brandenburg die meisten Wähler.

Das vorläufige amtliche Endergebnis wird morgen bekannt gegeben.



Infografik: Die EU-Wahlsieger nach Bundesländern | Statista 


Change: Enver, ein Schriftsteller sitzt seit fast 2 Jahren ohne nachvollziehbare Gründe in U-Haft

Zeynep Potente:

Die Wiederholung der Bürgermeisterwahl in Istanbul macht mich unglaublich traurig. Das zeigt wieder, wie undemokratisch das Lands regiert wird und der Präsident alles nach seinen Interessen drehen kann. 


Bei meinem Vater verhält es sich ähnlich. Leider gibt es immer noch keinen Fortschritt, was seine Inhaftierung betrifft. Er ist weiterhin ohne Anklage und Kenntnis einer Schuld im Gefängnis. Er ist bald 2 Jahre in Isolationshaft. 

Alle diplomatischen Bemühungen der deutschen Regierung sind bisher fehlgeschlagen. Die türkische Regierung bleibt stur und hält meinen Vater unschuldig gefangen. Seine Akte bleibt weiterhin leer. Es ist eine willkürliche Beraubung seiner wertvollen Lebenszeit! 

Ich selbst reise immer noch nicht in die Türkei. Mit meiner Mutter war ich eine Woche an der Nordsee und ich hatte das erste Mal seit der Verhaftung meines Vaters die Gelegenheit, ihn am Telefon zu sprechen. Es wurden mir 5 Minuten Sprechzeit gewährt. Es war das schönste und traurigste Erlebnis seit langem.

Als ich seine Stimme gehört habe, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten und fühlte mich wieder wie ein kleines Kind. Mein Vater bat mich stark zu sein, er selbst ist es. Diese Zeit wird vorübergehen und ich solle mir keine Sorgen um ihn machen. Ihm gehe es gut und alles wird letztlich gut werden. Auch mit seinem Enkel konnte mein Vater kurz sprechen. Der Kleine sagte „Opa Evner, ich liebe Dich, ich vermisse Dich! Mach’s gut!“. Wir vermissen ihn alle so sehr.

Es gibt keinen Tag an dem ich nicht an ihn denke. Natürlich lebt man sein Leben weiter und der Alltag hat einen fest im Griff. Trotzdem ist eine tiefe innere Trauer in mir, die ich immer mittrage. 

Seit neuestem darf er deutsche Literatur lesen, was wir dem deutschen Botschafter Herrn Erdmann zu verdanken haben. So schicken meine Schwestern und ich, aber auch Freunde, ihm Bücher, die er lesen darf. Das hilft ihm, die Zeit zu überstehen und auf seine Freilassung zu warten.


Petition für die Freilassung unterschreiben

Montag, 27. Mai 2019

Wahlergebnisse Europa 2019: Was wählen junge Wähler?


(statista/mjanson) Der Blick auf das Wahlverhalten der 18 bis 29-Jährigen zeigt: Die Grünen haben in dieser Wählergruppe mehr Stimmen bekommen als Union und SPD zusammen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Abstieg der beiden großen Volksparteien in Zukunft fortsetzen wird, ist somit groß. Die Satirepartei Die Partei kommt bei den jungen Wählern auf starke 8 Prozent und liegt damit gleichauf mit der FDP. Die Partei fällt u.a. in sozialen Netzwerken regelmäßig durch Videoclips auf, in welchen sie das Geschehen im EU-Parlament kritisch begleitet. Das starke Abschneiden der Partei kann als ein mögliches Indiz dafür gewertet werden, dass die Präsenz in digitalen Medien für alle Parteien immer wichtiger wird.



Infografik: So haben die Jungen für Europa gewählt | Statista



Problem erkannt: Nur das staatliche Angebot zur lustbetonten Ignorierung der schleichenden Erdrosselung der Bürger durch steigende Kosten, Verwaltung, Rentenschrumpfung und Freiheitsreduzierung bringt die Leute noch zur Fortpflanzung statt folgenlosem Sex




Der Bürgermeister des französischen Dorfes Montereau hat jungen Paaren bis 40 Jahren die Potenzpille Viagra kostenlos in Aussicht gestellt, um dem Bevölkerungsrückgang in seiner Gemeinde Einhalt zu gebieten. Einmal so richtig wieder Lust haben können ohne schlechtes Gewissen im Genick, weil dieses und jenes noch nicht erledigt ist, ist der beste Weg zu mehr Kindern. Flutet die Städte mit Nachwuchs, dass diese Rentenmisere schneller endet! Die Umverteilung über die Politik klappt ja weniger, mehr ins Ausland jedenfalls.

Jean Debouzy will die Bewohner zur Zeugung von mehr Kindern anregen, weil Montereau (600 Einwohner) und die Nachbargemeinde La Cour-Marigny im Département Loiret südlich von Paris ein augenscheinliches Nachwuchsproblem haben. Es gebe nicht genügend Kinder, um künftig alle Schulklassen zu füllen, sagte der Bürgermeister. Er erließ schleunigst Mitte Mai eine Gemeindeverordnung, die die Verteilung von Viagra an interessierte Paare vorsieht. Ungeklärt ist die Finanzierung der Maßnahme und die Akzeptanz.

Wir kennen die Problematik von unserer eigenen niedrigen Geburtenrate. Nicht umsonst mussten 6 Mio Menschen einwandern, um das Loch sofort zu stopfen, dabei können die wenigsten erst nach Jahren der Wartezeit und Ausbildung arbeiten. Frauen fast überhaupt nicht, nur die üblichen Neben- oder Familienjobs für ganz wenig Geld. Hier schon früh familienfreundlicher und anspornend zur Kinderzeugung hätte viele Probleme vermieden. Allerdings ist keinem mit einem Heer von HartzIV-Kindern gedient, die so assozialisiert aufwachsen, dass sie auch nicht arbeiten gehen können/wollen.

Sonntag, 26. Mai 2019

Europawahlsonntag: THE NATION I & II im Schauspiel Frankfurt


(c) Schauspiel Frankfurt, Produktionsbild



DOUBLE FEATURE
SPECIAL ZUR EUROPAWAHL 2019
THE NATION I & II
VON ERIC DE VROEDT


Das Schauspiel Frankfurt unterstützt den Gedanken der unabhängigen und unparteiischen Bürgerinitiative »Pulse of Europe«, die sich zum Ziel gesetzt hat, »den europäischen Gedanken wieder sichtbar und hörbar [zu] machen«. Anlässlich der Europawahl 2019 haben Sie daher am Wahlabend die Möglichkeit, ein Double Feature von »The Nation« I & II zu erleben. In der Pause bieten wir Ihnen verschiedene europäische Gerichte an. Ebenso können Sie die Wahlergebnisse live in der Panorama Bar verfolgen. Die anschließende öffentliche Wahlparty findet ab circa 22 Uhr in der Panorama Bar statt.


Love and Peace: Andalucia Nights








 Andalucia Nights


Beyond religious, racist and political oppression

Donnerstag, 23. Mai 2019

70 JAHRE GRUNDGESETZ

(statista/fsuhr) Heute vor siebzig Jahren, am 23. Mai 1949, wurde die deutsche Verfassung beschlossen und das Grundgesetz aus der Taufe gehoben. Seitdem hat sich in Deutschland einiges geändert.

Männer und Frauen arbeiten heute fast zu gleichen Teilen - um 1950 blieb ein großer Teil der Frauen dagegen noch zuhause am Herd. Die Bevölkerung ist seit 1950 von 51 Millionen Menschen auf fast 83 Millionen Einwohner angewachsen. Gleichzeitig ist die Bevölkerung gealtert: Das Durchschnittsalter, das um 1950 noch bei 34,8 Jahren lag, beträgt heute rund zehn Jahre mehr, wie die Statista-Grafik zeigt. Der Anteil der unter 20-Jährigen ist von 30,5 Prozent auf 18,54 Prozent gesunken.

Um durchschnittlich 2,5 Prozent ist die deutsche Wirtschaft seit 1950 gewachsen. Die durchschnittliche Inflationsrate in dieser Zeit betrug 3,4 Prozent.

Die Verkündung des Grundgesetzes gilt als die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland in ihrer heutigen Form. Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 gilt es für ganz Deutschland.


Europawahl: Wer kandidiert für mich und was sind die wichtigsten Themen für die Wähler?

Sie wollen wissen, wer in Ihrem Wahlbereich in Europa kandidiert? Sie haben Fragen und wollen wissen, wer Sie am besten vertreten kann? Fragen Sie nach auf dem Portal abgeordnetenwatch.de/eu - hier finden Sie alle 1.295 Kandidierenden auf einen Blick! (Das Portal wurde übrigens vom Change.org-Vorstand Gregor Hackmack mitgegründet.)
Zwischen März und April wurden Change.org Nutzer*innen befragt, was ihre Hoffnungen und Wünsche für Veränderungen in der EU sind:



                                                             Alle weiteren Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.