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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 20. Juni 2015

Heute Anfahrtsprobleme (nicht nur) zu Schauspiel und Oper Frankfurt a.M.

Die Polizei erwartet heute, Samstag, den 20. Juni 2015, ab ca. 13.30 Uhr in der Frankfurter Innenstadt eine mehrere Stunden dauernde Demonstration der Pegida- und Hooligan-Szene sowie eine entsprechende Gegendemonstration mit vielfach höherer Teilnehmerzahl. Es wird damit gerechnet, das der Verkehr in weiten Teilen der Stadt zum Erliegen kommt.

Die Oper Frankfurt bittet ihre Besucher daher, diesen Umstand bei der Planung der Anfahrt zur abendlichen Vorstellung mit einzubeziehen und sich aktuell mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Medien über den genauen Stand der Dinge zu informieren.

Nähere Informationen befinden sich hier:
http://www.vgf-ffm.de/de/aktuellpresse/news/einzelansicht/news/samstag_demonstrationen_behindertn_busse_und_bahnen/

HUMAN RIGHTS WATCH FILM FESTIVAL, New York 03

The Dream of Shahrazad



Filmmaker Francois Verster explores how music and storytelling can serve as an outlet
for citizens to process political upheaval. Using the metaphor of Shahrazad–the princess in the classic tale of The 1001 (Arabian) Nights who saves lives by telling stories to the murderous Sultan Shahriyar–and filmed before, during, and after the so-called Arab Spring, the film weaves together a web of music, politics, and storytelling to explore the ways in which creativity and politics coincide in response to oppression. A series of unforgettable characters all draw their inspiration from The 1001 (Arabian) Nights, including a conductor who uses Rimsky-Korsakov's Scheherazade suite as a tool for Istanbul political education, a young female Lebanese internet activist, a visual artist who finds his own "dream of Shahrazad", and a Cairo theater troupe who turn the testimonies of mothers of the Egyptian revolution martyrs into storytelling performances. This richly kaleidoscopic film is at once observational documentary, concert film, political meditation, and visual translation of an ever-popular symphonic and literary classic.


Filmmaker(s): 

Francois Verster

Country of Production: 

South Africa/Egypt/Jordan/France/The Netherlands

Year: 

2014
107m

Language(s): 

In English, Arabic and Turkish with English subtitles

Genre: 

Documentary
Filmmaker Bio(s): 
Francois Verster
Director, Producer, Camera, Editor
Francois Verster is a multiple-award winning independent documentary filmmaker based in Cape Town, South Africa.  His films generally follow “creative” observational approaches to social issues and have all won local and international awards and been broadcast around the world. He has taught documentary directing and film studies and his films have been used in various seminars on the intersection between creative documentary and social activism.
Presented in partnership with: 

Freitag, 19. Juni 2015

Fantasien zur Nacht (Video): WET


Wie war's im Anti-Ödipus in Mannheim?

Zizek auf der Leinwand                    (c) Christian Kleiner

Udi Alonis ANTI-ÖDIPUS OR: KADDISH TO SHULAMIT ist ein eigenwilliges Stück. Es wirkt sprunghaft und sehr anspruchsvoll, es ist philosophisch, religiös und nihilistisch. Eigenwilliger ist der Nachspann, das Symposium in Mannheim nach der Premiere am 17.06. gewesen. Das Symposium glitt ganz schnell in einen Monolog des slowenischen Philosophen Slavoj Zizek, der unbarmherzig und lückenlos, manchmal kaum nachvollziehbar und streckenweise wie ein Bruder des legendären Marcel Reich-Ranickis wirkte, der seine Philosophie, seine Schillerinterpretation und seine politische Richtung offenlegte. Hier kommt noch eine steife Brise Anti-Schiller zum Anti-Ödipus dazu.

Es ist mehr als ein Stück, es ist eine Proklamation der neuen Philosophie und Psychoanalyse, eine Agitation auf politischer Ebene und Deklaration der Daseinsberechtigung und Notwendigkeit des ödipalen Strebens. Proklamiert wird durch den Freund Alonis und geistigen Mentor Slavoj Zizek das Fortbestehen des Strukturalismus, die Anerkennung des Anti-Ödipus als Machtprinzip, aber gleichzeitig auch die Rückkehr zum Ödipus als einzige dynamische Neuerungsmethode. Proklamiert wird ein Theater als Refugium für alle Wünsche, Begehren, Eigenheiten und nihilistische Strebungen. Für Aloni ein Raum für unendlichen Schmerz, der alle Juden überkommt, denken sie an all das Leid der Jahrhunderte, kumuliert im Vernichtungslager Auschwitz als pars pro toto. Die Bühne ist aber auch ein Ort des ungestraften Auslebens des ödipalen Strebens für den Regisseur. Das Stück ist seiner Mutter Schulamit Aloni, einer großen Menschenrechtsaktivistin, Erziehungsministerin, Kulturministerin unter Rabin und Vorsitzende der Meretz-Partei, Rechtsanwältin und Schriftstellerin, gewidmet, die am 24.01.2014 mit 85 Jahren verstarb. Zizek tröstete Aloni damals damit, dass er an seine Mutter denken sollte, als sie begehrenswert war (recht krass, die Ödis unter sich: "fuckable") und nicht alt, dadurch würde die ödipale Kraft ihm wohl weiterhelfen. Die Kamera hielt denn auch mit unabgewendetem Blick und begehrlich die Mutter vor dem Tod fest.
 (c) Christian Kleiner

Agitiert wird - dies nur im Symposium - ein marxistisch-leninistischer Weg, den sich Ödipus wünscht, oder es tun sollte, als Ausweg aus der Krise, aus dem Neutralisierten, aus der Schwäche. Das Bild der bolschewikischen Frau, die stark, kampfbereit, gewalttätig tötet und liebt, mordet und dennoch gefühlvollen Sex mit Männern will, nicht darauf hingebungsvoll wartet, sondern ihn sich gleich holt, ist der Kastration des Mannes gleichzusetzen, denn bei ihr hat er Pech mit Schwäche! Anti-Ödipus geht hier die Bach runter, nur Ödipus schafft den heroischen Alleingang, in der Frau seine Mutter sehend, den Feind, den Vater, auszuschalten. Im Umkehrschluss dann gesund ödipal zu sein, wenn er so vorgeht wie die Bolschewikin, was man kaum will. Das war Stalin, heute sieht das anders aus. Durch die Evidenz der Schwäche, des Kastriertseins zeigt man eigentliche Stärke! Insofern ist auch das Totalitäre Vergangenheit. Die Sowjetunion erlebte einen Terror nach innen, wie kaum ein Land sonst. 57 Mio. Opfer der Politik unter Stalin! NS-Deutschland verwirklichte diese Innen- und später auch Außenpolitik zwischen 33 und 45 ebenfalls. Ob Schiller den schwarzen Peter bei Caroline von Schlegel gezogen hatte, die laut lachte, als sie die Glocke las, ist mir nicht bekannt, jedenfalls war sie auch eine kastrierende Frau, mit anderen Waffen allerdings. Aber Zizeks politische Vorstellungen sind so nicht zu fassen, dazu braucht es dann schon einen Text, wie auch alles, was er verlas, besser von den Zuschauern gelesen worden wäre, denn kaum einer wird ihm in seinem Gewimmel von Gedanken der Strukturalisten Jacques Lacan, dem großen Psychoanalytiker, der in Paris mit seinen Lesungen die größten Häuser füllte, sowie Gilles Deleuze und Felix Guattari (die Autoren des für Geisteswissenschaftler, Psychoanalytiker, Philosophen, Sozialwissenschaftler usw. großen 70er-Jahre-Buches Anti-Ödipus [1972]) wirklich gefolgt sein. Ergänzend wurden die poststrukturalistischen Ideen abgegrenzt, aber um solch anspruchsvollen Stoff verstehen zu können, muss man erstens strukturalistisch vorgebildet sein, zweitens hervorragende Englischkenntnisse haben, denn der Philosoph sprach nur Englisch (mit Akzent).


 (c) Christian Kleiner
Deklariert wird u.a. ein neues Weltbild des Ödipus nach Auschwitz. Das Wissen um die Massenmorde, all die Verbrechen an der Menschheit, den Sturz des Heiligtums Mensch durch Barbaren hat die große Schwäche, das Nichts, das Grauen vor dem Bösen, von dem fast alle Nachkriegsphilosophen oder -dichter sprachen, eingeleitet. Dieses Grauen muss neutralisiert werden, um es ertragen zu können. Hier kreuzen sich die Agitation und Deklaration, denn der neue Ödipus birgt beide in sich, den Anti-Ödipus und den klassischen Ödipus. Wo er nicht mehr begehren kann, weil der Tod dazwischen steht, fehlt die Kraft des Begehrens der Mutter, ihn zur Stärke zu bringen. Lösungen bieten Marx, Engels, Lenin und Zizek (wirklich?). Sie helfen auch, Schiller auf dem frühen Weg des Faschismus zu sehen (!).

Alonis Bühnenstück - mehr eine Show - fesselt und kommt sehr gut an. Wir verlassen ausgetretene Wege, experimentieren und und genießen das Minimalistische, Moderne ... Ein Popsänger, ein Rapper, Schauspieler und Regisseur, der Philosoph und der Regisseur des Stückes selbst inkl. seiner Mutter gestalten das komplett offene Stück. Der Fluch des Ödipus wird mit wunderschönen Worten besungen, währenddessen vielleicht 15 Minuten lang ein Mann mit nacktem Oberkörper und Kapuze über den Kopf sich tänzelnd im Kreis bewegt, das Ende im Anfang, das Gift mit der Muttermilch ... Später dann immer wieder, "Ödipus war von Anfang an tot!" Natürlich, das Omen will es so, es ist prophezeit. Szenische Zitate aus der Antike, die verhüllten Musiker, ein trauriges Lied mit Gitarre und Violine gipfeln in der Aussage: Nachts sind beide allein miteinander, "der Schmerz und ich". Hier wird die Parallelhandlung, Gedenken an die Mutter eröffnet, Aloni bringt seinen eigenen Ödipus ins Spiel. Ein verhüllter Musiker am Schlagzeug auf der Leinwand, er selbst im Spiel. Die Erlebnisse der Juden schwingen mit.

Eine weitere Handlungsschiene in der Videoprojektion ist die theoretische Unterlegung und Erläuterung von Zizek, vor allem zu Franz Rosenzweigs (*1886 Kassel, +1929 Frankfurt a.M.) jüdischer Religionsphilosophie, ihre Auswirkungen etc.
Rosenzweig musste die letzten Jahre seines Lebens komplett gelähmt mit Verlust der Sprechfähigkeit
(Amyotrophe Lateralsklerose [ALS] wie Stephen Hawking und Lou Gehrig) seine Gedanken zu Papier bringen und diktierte zuletzt seiner Frau mittels Augenblinzeln (wohl nach dem Morsealphabet).
Das patriarchalische und sehr konservative Bild ist im Prinzip frauenfeindlich, kennt keine Demokratie oder Gleichstellung. Frauen sind für ihn eine Katastrophe in der Politik, Rosenzweig denkt sie weg. Die ergebene, dienende Frau, die nur unter reifen Männerhänden wirklich gedeihen kann, ist sein Ideal. (Hier lässt sich Ödipus am besten ausleben ...)

Zu Beginn der Schöpfungsgeschichte steht das Aleph, der Anfangsbuchstabe der hebräischen Wörter Gott, Welt, Mensch, es umfasst alles, die Offenbarung oder Philosophie, die Schöpfung oder Kunst, die Erlösung oder Politik, zugeordnet ist in dieser Reihenfolge auch das Ich (Kind), Mutter und Vater (Positionen sind sehr wahrscheinlich austauschbar). Und diese Triaden wie auch Verbindungen untereinander zeigt und symbolisiert in perfekter Weise der Davidsstern. Der Davidstern wird an dieser Stelle zur Metapher für eine komplexe Religions- und Weltanschauung, und damit die Religion zur Kunst. Auch wenn Don Quichote als Emblem für die Ausweglosigkeit besser geeignet wäre. Ich konstatiere hier, dass dasselbe Prinzip für das christliche Kreuz, den Schwarzen Stein und Buddha etc. funktioniert, nur die Inhalte der Religion sowie ihre Auslebung sind unterschiedlich. Fragt sich auch, ob das dann noch Kunst oder lediglich brutales Herrschaftsinstrument ist.
 (c) Christian Kleiner


Die Weissagung des Teiresias ist denn auch die Schlüsselszene aus dem antiken Sagengut, Bühnenstück und Deutung. Weil die Wahrheit unerträglich ist, seinen Vater Laios getötet zu haben, ohne zu wissen, dass er es ist, um die Mutter besitzen zu können, ohne es zu wissen, dass sie es ist, und Vater wie Bruder seiner Kinder (die Zwillinge Eteokles und Polyneikes sowie Antigone und Ismene) zu sein, der Anblick nicht länger möglich, muss Ödipus erblinden. Ein Bote deckte alles auf, und die Welt stürzt ein. Ödipus versucht seine Mutter Iokaste zu töten, weil er sie wohl für alles verflucht, verantwortlich macht (die Geburt!), aber sie hat bereits Selbstmord begangen, weil sie die Katastrophe ebenfalls verstanden hatte. Er sticht sich danach bei Sophokles die Augen aus mit den Nadeln ihrer Kleiderspangen, um die Wahrheit nicht mehr sehen zu müssen und um sich selbst zu kastrieren! Es war ja kein Vater mehr da! In der Psychonanalyse wird die Kastrationsdrohung des Vaters entscheidend für den Abschluss des ödipalen Strebens, erfolgt sie nie, dauert sie an oder endet sie durch (symbolische) Selbstkastrierung. Aloni bringt auch den Tod von Jesus Christus ins Spiel, der ebenfalls in größter Not Schwäche zeigen muss, die zur Stärke wird, was später die Macht der Religion entstehen ließ.
Worin aber besteht die Macht und Stärke des Ödipus? Eigentlich doch nur einer der größten Tabubrecher der Geschichte zu sein. Er hat ES getan! Und hier lassen sich Unmengen von Tabubrechern ansiedeln, von der antiken Mythologie über das römische Reich, die Christenzeit und Entstehung der Weltreligionen bis zur Gegenwart und zurückliegenden Totalitärstaaten in Europa. Caligula, Karl der Große, viele Päpste, die Türken, Hunnen und Mongolen, die Zaren, die Könige und Kaiser, die Bolschewiki, Stalin 
und Hitler undundund waren ebenfalls große Tabubrecher, die den "heiligen" Mensch mit Füßen traten. Erschreckend ist: Ödipus ist der Motor der Geschichte! Bestraft hat sich Ödipus selbst, mit ihm viele seiner Leidensgenossen, denken Sie an den letzten Tag im Bunker ..., der Rest wurde durch Dritte bestraft oder entkam ...
Es sind auch Bilder von Alonis Mutter, die Schwäche zeigen, die am Ende gezeigt werden, die ihre Macht über den Sohn und Stärke in der Erinnerung vieler Staatsbewohner mitbegründete. Ein finales Meditieren über seine Mutter. Ihr Eintreten für eine Befriedung des benachbarten Palästina: "Lass uns zwei getrennte Wege zusammen gehen und lass uns einfach eins sein..." wird auch für die weitere Mutter-Sohn-Beziehung entscheidend.


FAZIT: Das Stück bei den 18. Schillertagen in Mannheim konfrontiert den Zuschauer auf mehreren Ebenen mit unterschiedlichen und schwierigen Sachverhalten und Botschaften, schafft aber durch seine assoziative Verknüpfung von Inhalten auch einen Erklärungshorizont für vieles. Eine wirkliche Antwort zu finden bleibt dennoch schwer, Alonis "Anti-Ödipus" ist weit weg von einer Teleologie, Ödipus komplett offen und zirkulär, weil genetisch bedingt, sogar auswegslos. Zumindest die Lebensrealität mit Palästina scheint klar als Ziel formuliert, aber auch hier toben die "ödipalen Bestrebungen" im Kreis.

HUMAN RIGHTS WATCH FILM FESTIVAL New York 02

What Tomorrow Brings


What Tomorrow Brings follows one year in the life of the first all-girls school in a remote, conservative Afghan village. The film traces the inter-connected stories of those who bring the school to life: students, teachers, village elders, parents, and school founder Razia Jan. While the girls learn to read and write, their education goes far beyond the classroom to become lessons about tradition and time. They discover their school is the one place they can turn to understand the differences between the lives they were born into and the lives they dream of leading.
Filmmaker(s): Beth Murphy
Country of Production: Afghanistan/US
Year: 2015, 90m
Language(s): In English and Dari with English subtitles
Genre: Documentary
Filmmaker Bio(s): 
Beth Murphy
Director, Producer
Beth Murphy founded Principle Pictures in 1999 to do what she loves doing most: meeting inspiring people, telling great stories, and using media as a catalyst for good. She has directed, produced, written and in some cases narrated nearly 20 documentary films for national and international media outlets.

Donnerstag, 18. Juni 2015

Freitag, 19.06.: Große christliche Geste und Kunstvernissage in Saarbrücken



Performance und Rauminstallation 

In der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag, der „Langen Nachtder Kirchen 2015“, startete in der Johanneskirche ein Projekt der Bildhauer Werner Bärmann und Martin Steinert, welches in zwei Phasen stattfindet: einer kreativen Phase des Aufbaus und einer Ausstellung.

Wünsche
Die raumgreifende Installation besteht aus zwei korrespondierenden Ebenen. In der ersten Phase entsteht eine Konstruktion aus Holzstäben, die Martin Steinert in einem 4 Wochen andauernden Prozess mit Wünschen beschreibt und nach und nach vor Ort zusammenbaut.
Die persönlichen Wünsche von Besuchern der Johanneskirche werden auf Holzlatten geschrieben, welche das „Baumaterial“ für die Installation bilden.
Gleichzeitig kann man über woodencloud.de auch virtuell und anonym einen Wunsch formulieren, der dann in der Kirche auf ein Stück Holz übertragen wird.

Martin Steinert, der bereits mehrere Objekte aus Holzlatten geschaffen hat, wird aus etwa 1000 laufenden Metern dieses gängigen Werkstoffes nach und nach eine etwa 7x7 Meter breite und 4 Meter hohe Skulptur in der Apsis der Johanneskirche zusammen fügen und in die Höhe wachsen lassen. Die fertige Holzkonstruktion, wird wie ein überdimensionaler locker geflochtener Ring die Apsis nahezu ausfüllen und von dünnen Metallstäben getragen 2,5 Meter über dem Boden schweben, sodass man bequem darunter durchgehen kann.

Menschen
Auf dieser Ebene stehen dann in zwangloser Aufstellung Skulpturen von Werner Bärmann. Bärmann, der bevorzugt mit dem Material Buntsandstein arbeitet, schafft aus massiven Blöcken Figuren und Figurengruppen mit innewohnender Körperspannung und Gestik. Dargestellt sind Menschen mit ihren Emotionen, Sehnsüchten und sozialen Bezügen, die quasi mit den festgehaltenen Wünschen in der hölzernen Raumskulptur kommunizieren.

Schatten
Mit einer gut gewählten Beleuchtung durch Leuchtstrahler tritt als weiteres Element ein riesiges Schattengeflecht hinzu, welches beide Ebenen verbindet, Boden und die Wände überzieht und durch die Position der Betrachter ständig in Bewegung ist.
So wird ein Szenario entstehen aus sich bewegenden Menschen und deren Abbildungen in Stein, die in einem Netzwerk alle miteinander verbunden sind.


Zerstören und Bewahren
Nach einer fünf Wochen dauernden Ausstellung der fertigen Installation wird die „hölzerne Wolke“ im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst in einem letzten Akt demontiert, an Interessenten verteilt und die Reste im Kirchgarten verbrannt. Die gesamte Entstehung der Skulptur begleitet der Fotograf André Mailänder. Jeder einzelne, mit einem Wunsch beschriftete Holzstab wird dokumentiert.
Zusammen mit Porträts einzelner Teilnehmer, festgehaltenen Entstehungsphasen der Skulptur sowie Kommentaren und Erlebnisschilderungen wird daraus ein Buch entstehen.

Saarbrücken – Berlin – New York
Die Installation in der Johanneskirche ist der Auftakt für das internationale Projekt „wooden cloud“, welches im Herbst in Berlin und innerhalb der nächsten zwei Jahre jeweils mit ähnlichen Performances in vier weiteren Metropolen fortgeführt wird. Alle werden in eigenen Bänden der Reihe publiziert.



Angelika Mueller von Brochowski

HUMAN RIGHTS WATCH FILM FESTIVAL, New York 01


Life Is Sacred

Violence is part of everyday life in Colombia, where the military, guerrillas, paramilitaries, and drug cartels have been fighting for decades, and hundreds of thousands of people have been killed. But the unorthodox presidential candidate Antanas Mockus and his enthusiastic young activist supporters attempt to reverse the vicious cycle with an imaginative and positive election campaign. As mayor of Bogotá, dressed in a Superman costume and with an indomitable trust in the good of his fellow citizens, he took on towering crime rates and people's bad traffic habits. But his idealism is both his strength and his weakness in an aggressive political system in which he struggles to restore people’s faith in being able to make a difference. Can good ideas and an idealistic drive alone change a political culture where violence is rampant? This is the portrait of an inspiring man and a powerful youth movement, whose stories are relevant far beyond Colombia's borders. 


Filmmaker(s): Andreas Dalsgaard
Country of Production: Denmark
Year: 2014, 104 min
Language(s):  In Spanish with English subtitles
Genre: Documentary
Filmmaker Bio(s): 
Andreas Dalsgaard
Director
Andreas M. Dalsgaard graduated from the National Film School of Denmark as a fiction film director in 2009. In 2012 Dalsgaard finished the documentary/fiction hybrid called “Traveling with Mr. T” (co-directed by Simon Lereng Wilmont – premiered at CPH:DOX in November 2012) which is also produced by Signe Byrge Sørensen for Final Cut for Real. In 2013 Andreas M. Dalsgaard started ELK Film, a production collective. Most recently Andreas M. Dalsgaard finished “Life is Sacred”, produced by Anne Köhncke and Signe Byrge Sørensen, Final Cut for Real.
Presented in partnership with: 

Alljährlicher Rheinland-Pfalz-Tag, dieses Mal in Ramstein-Miesenbach






32. Rheinland-Pfalz-Tag in Ramstein-Miesenbach

Die Stadt erwartet bei entsprechendem Wetter zwischen 150.000 und 200.000 Besucher an den drei Tagen. Insgesamt 24 Veranstaltungsflächen stellt die Gemeinde zur Verfügung. Es wird sieben bis acht Musikbühnen geben, darunter auch die großen Bühnen von SWR und RPR, Straßenzüge werden in „Informationsmeilen“ umgewandelt oder für Ausstellungen und Märkte genutzt. Die Regionen von Rheinland-Pfalz präsentieren sich auf dem „Markt der Städte und Landkreise“, Sportbund und Landesverband der Musikschulen sind mit Programmangeboten vor Ort und auch die „Blaulicht-Organisationen“ und Streitkräfte sind auf eigens ausgewiesenen Aktionsflächen zu sehen.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Meinung zur Bahn: Streikauswirkungen bis heute

Immer noch herrscht ein nicht zumutbares Chaos im Reiseverkehr, das sich wohl nur schwer legt. Die meisten RE (Regionalexpress) haben viel, viel stärker als zuvor große Verspätungen oder fallen ganz aus. Regionalbahnen fallen ebenfalls aus, und zwar genau dann, wann sie nicht nicht sollen, zum Beispiel die letzten Züge in der Nacht oder wichtige Lokalverbindungen. ICE einmal ganz außen vor gelassen.

Das Reisen in der Region wird zum Abenteuer und bleibt wie während des Streiks unattraktiv. Der GDL-Streik hat damit freundlicherweise den Fernreiseverkehr per Bus gesponsert, der davon profitiert. Den Regionalverkehr dagegen in Schräglage gebracht, aus der sich offensichtlich die ordentliche Struktur wohl nur schwer wieder herstellen lässt, also auch hier Schäden für die Nutzer und schwer bezifferbar für die ganzen Regionen. Last not least der Bahn erhebliche Schäden zugefügt, die sich wohl oder übel rückwärts auf die Arbeitsplätze auswirken werden. Der Bumerang kehrt zurück.



Music Video: Passenger 27 Dir: JAMES LEE (Oder was 27-Jährige aushalten müssen)


Ludwigshafen am Rhein: Das Programm des 11. Festivals des deutschen Films

Das Programm des 11. Festivals des deutschen Films

Nur die besten und sehenswertesten Werke der deutschen Kino- und Fernsehproduktion aus dem letzten Jahr sind unter den 19 Filmen der Reihe „Wettbewerb“ und weitere elf Filme in der Reihe „Lichtblicke“ des Programms des 11. Fesitval des deutschen Films. Die Jury 2015, um Marita Breuer (Schauspielerin), Claudia Steffen (Produzentin) und Stefan Gubser (Schauspieler und Regisseur), wird am Ende entscheiden, welcher Film des Wettbewerbs den mit 50.000 € dotierten „Filmkunstpreis 2015“ erhält.

Die Kinobesucher dürfen sich auf insgesamt acht Premieren in den Reihen „Wettbewerb“ und „Lichtblicke“ freuen. Und weitere 6 Premieren laufen in der Reihe „Kriminell gut“. Alles Filme, die sich den kritischen, klugen Besuchern des Festivals stellen, bevor sie im Kino oder im Fernsehen zu sehen sein werden. Unter den Premieren in der Reihe „Wettbewerb“ zeigt das Festival den neuen Tatort „Wer bin ich?“ von Bastian Günther mit Ulrich Tukur und gibt ihm zugleich einen Preis – den Medienkulturpreis 2015 – denn diese Produktion ist vorbildhaft für den Erhalt von Medienkultur und Qualitätsfernsehen in Deutschland.

In der Reihe „Filme aus der Schweiz“ zeigt das Festival vier Filme, die demonstrieren, wie vielfältig das Filmschaffen unseres südlichen Nachbarlandes ist. Von der Literaturverfilmung in Form einer filmischen Lesung über die politische Satire und ein Melodram bis hin zum sozial-realistischen Film.

Viel Spaß versprechen die Filme aus der Reihe „Wehe, wenn sie losgelassen...“ – eine Filmreihe mit deutschen Klassikern von 1954 bis 1960. Es wird viel und grob gescherzt in diesen Filmen. Und die Festivalbesucher können ein Wiedersehen mit Stars des deutschen Unterhaltungskinos von Hans Albers bis Peter Alexander, von Vivi Bach bis Cornelia Froboess feiern.

Sehenswerte deutsche Klassiker gibt es auf dem Festival auch zum Frühstück. „Meisterwerke zum Frühstück“ lädt ein beim Brunchen in den Film eingeführt zu werden und ihn dann als Mittagshappen zu verschlingen. Und wer dann noch nicht satt ist, der gibt sich abends noch der „Sinn und Sinnlichkeit“ hin. Dinner, Filmbesprechungen mit Festivaldirektor Dr. Michael Kötz und Redakteur Dr. Josef Schnelle und im Anschluss wieder ein Film, aber diesmal aus den Reihen „Wettbewerb“ oder „Lichtblicke“.



Wettbewerb 2015

Blütenträume von Paul Harather
Das Golddorf von Carolin Genreith 
Das richtige Leben von Robert Heber
Der Liebling des Himmels von Dani Levy (Eröffnungsfilm 2015) 
Der Verlust von Thomas Berger
Die Klasse - Berlin '61 von Ben von Grafenstein (Premiere) 
Frau Roggenschaubs Reise von Kai Wessel (Premiere) 
Im Sommer wohnt er unten von Tom Sommerlatte 
Kafkas Der Bau von Jochen Alexander Freydank 
Müdigkeitsgesellschaft - Byung-Chul Han in Seoul / Berlin von Isabella Gresser
Nachspielzeit von Andreas Pieper 
Schmitke von Štepán Altrichter 
Spreewaldkrimi - Die Sturmnacht von Christoph Stark (Premiere) 
Tatort: Wer bin ich? von Bastian Günther (Premiere & Medienkulturpreis 2015) 
Über den Tag hinaus von Martin Enlen (Premiere)
Und am Ende sind alle allein von Kolja Malik (Premiere)
Verfehlung von Gerd Schneider (Drehbuchpreis 2015)
Wir können nicht den hellen Himmel träumen von Carmen Tartarotti 
Zerrumpelt Herz von Timm Kröger



Lichtblicke 2015

ABDO von Jakob Gross
Der Bauer bleibst Du von Benedikt Kuby
Die Abmachung von Peter Bösenberg 
Ein idealer Ort von Anatol Schuster
Marry Me! von Neelesha Barthel (Premiere) 
Mein Vater, sein Vater und ich von Jan Schmitt (Premiere) 
Nachthelle von Florian Gottschick
Parcours d'Amour von Bettina Blümner
Taxi von Kerstin Ahlrichs
Wir Monster von Sebastian Ko 
Worst Case Scenario von Franz Müller

Höhere Mortalität bei Digitalispräparaten?

Herzerkrankungen

Früher tot durch Digitalis-Therapie?

Deutsche Kardiologen haben in einer umfangreichen Auswertung die derzeit verfügbaren Studiendaten zum Zusammenhang zwischen Digitalis-Therapie und Sterberisiko aufgearbeitet. Ihre Analyse wirft kein gutes Licht auf diese Therapie.

Dienstag, 16. Juni 2015

Programm fürs Capitol Mannheim vom 17. bis zum 27. Juni

Bevor es in die Sommerpause geht, bringen noch einmal hervorragende Künstler das alte Lichtspielhaus CAPITOL zum Beben! Eingeleitet werden die nächsten zwei Wochen durch Jens Wienand – in der Region bestens für feinsten Improvisationstheater und anderes bekannt! Spätestens wenn das improvisierte Drama vorbei ist und er sich mit einem musikalischen Merci verabschiedet hat, weiß das Publikum, wie schön es sein kann, textuell belästigt zu werden. Auch von dem harmlos klingenden Programmtitel wie „Liebe“ von Hagen Rether sollte man sich nicht beirren lassen. Hinter lockeren Klavierakkorden verbergen sich nämlich die bitterbösen Wahrheiten, doch genau das macht ihn zu einem ausgezeichneten Kabarettisten. Wir freuen uns ihn bereits zum zweiten Mal begrüßen zu dürfen. Alles Weitere erfahren Sie in dieser kleinen Übersicht:


Mittwoch, 17 Juni Jens Wienand Comedy im Casino
Donnerstag, 18. Juni Luke Mockridge Comedy, AUSVERKAUFT
Freitag, 19. Juni Hagen Rether Kabarett
Samstag, 20. Juni Here comes the Sun again Flower Power in Concert
Sonntag, 21. Juni Das SAMS Kindertheater im Casablanca, Beginn 11.00 Uhr
Freitag, 26. Juni I Want It All Musiktheater
Samstag, 27. Juni MÄNNERABEND Comedy-Theater
      

Dance History: Anna Pavlova mit 'The Dragonfly', 1915





music by Lucas Thanos
footage: Anna Pavlova performing 'The Dragonfly' (premier: early 1915)

Anna Pavlovna (Matveyevna) Pavlova (Russian: Анна Павловна (Матвеевна) Павлова; February 12 [O.S. January 31] 1881 – January 23, 1931) was a Russian prima ballerina of the late 19th and the early 20th centuries. She was a principal artist of the Imperial Russian Ballet and the Ballets Russes of Sergei Diaghilev. Pavlova is most recognized for the creation of the role The Dying Swan and, with her own company, became the first ballerina to tour ballet around the world.
[...]
Anna Pavlova choreographed several solos herself, one of which is The Dragonfly, a short ballet set to music by Fritz Kreisler. While performing the role, Pavlova wore a gossamer gown with large dragonfly wings fixed to the back.

(en.wikipedia.org/wiki/Anna_Pavlova)

18. Internationale Schillertage // 17.06.2015: Anti-Oedipus or: Kaddish to Shulamit (Premiere)

18. Internationale Schillertage:
Anti-Oedipus or: Kaddish to Shulamit
am 17. Juni, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

Am 17. Juni ist Udi Aloni mit einer Auftragsproduktion des Nationaltheater Mannheim bei den 18. Internationalen Schillertagen zu Gast. Udi Aloni, 1959 in Israel geboren, ist Regisseur, Filmemacher und Autor. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit den Wechselbeziehungen zwischen Kunst, Theorie, politischem Aktivismus und Theologie in der israelisch-palästinensischen Geschichte sowie der deutsch-jüdischen Philosophie. Sie werden weltweit in führenden Museen, Galerien und auf Festivals gezeigt.

Anti-Oedipus or: Kaddish to Shulamit ist ein visueller Midrasch für einen slowenischen Philosophen, einen israelischen Schauspieler, einen palästinensischen Hip-Hop Künstler und einen Trickster, inspiriert von leidenschaftlichen Debatten über Schillers Gedicht Die Freundschaft! Der jüdische Begriff Midrasch beschreibt dabei die forschende und deutende Struktur des Theaterstücks, die weder linear noch assoziativ ist – vielmehr baut sie Interpretation auf Interpretation. Der Trickster nimmt uns als Visual Jockey mit auf eine Reise durch die Zerstörung der Kernfamilie. Sie beginnt beim ersten Sohn, Kain, und folgt seiner Reinkarnation als Ödipus, Hamlet, Don Carlos und endet im Gespräch des Autors mit dem Geist seiner Mutter.

Regisseur Udi Aloni bittet Kollegen aus verschiedenen Disziplinen auf die Bühne, mit denen er seit Jahren in Dialog steht: Itay Tiran, renommierter israelischer Film- und Theaterschauspieler; Tamer Nafar, Gründer des palästinensischen Rap-Trios DAM; den israelischen Musiker Itamar Ziegler sowie Slavoj Žižek, den aus Slowenien stammenden Psychoanalytiker und Kulturkritiker und einen der führenden zeitgenössischen Philosophen.

Pfalzbibliothek: Büchersammlung von Pfarrer Helmut Kimmel erschlossen

Bartholomäusnacht (Pariser Bluthochzeit) war ein Massaker an französischen
Protestanten, den sogenannten Hugenotten, das in der Nacht
vom 23. zum 24. August 1572 verübt wurde.
Ihre Verfolgung dauerte von 1530 bis 1791,
Höhepunkt war unter Ludwig XIV.
Gemälde von Francois Dubois.


Hugenotten- und Waldenser-Bibliothek in der Pfalzbibliothek zugänglich

„Ich bin froh, dass wir diesen Fundus an Wissen bewahren konnten und er nicht auseinandergerissen wurde“, freut sich Roland Paul, Direktor der Pfalzbibliothek, dass die umfangreiche Hugenotten- und Waldenser-Bibliothek  des verstorbenen Forschers und Pfarrers Helmut Kimmel  der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.  Die Sondersammlung erweitert den hauseigenen Bestand an Büchern über diese religiösen Gruppierungen um rund 270 Werke. Der Fokus richtet sich dabei nicht nur auf die Pfalz oder Deutschland, sondern auch Frankreich und die Schweiz werden thematisiert, um  das Schicksal der verfolgten Hugenotten nachzuvollziehen.
Die Werke können kostenfrei in der Pfalzbibliothek entliehen werden