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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 29. November 2010

Buch und CD: Witziges und nachdenkliches Jugend-/Erwachsenenbuch "Eduard Kratzfuss" und CD "Herztöne" von E.P. Hilbert:

EDUARD KRATZFUSS
Geschichte eines Maulwurfs

Eine Parabel von Erwin P. Hilbert
Illustrationen von  Manuel Nordus
Vorwort von Prof. (Univ. dubna) Barbara Maasche
Kisslegg 2010, Hardcover, mit farbigen Illustrationen,
14,80 €, www.himmelscafe.de
Für Leseratten von 12 bis 112!
„Vor Eduard Kratzfuß zieh ich meinen Hut“ Udo Lindenberg


e.p. hilbert
herztöne


CD, Kisslegg 2010, fe medienverlag, Kisslegg, 07563-92006, 14,80 €, Bestellungslink im „Himmelscafé“
Alle Titel produziert von E.P. Hilbert, Florian Olszewski & Sebastian Winkler





Samstag, 27. November 2010

Für Sie besucht: KlangWelten 2010 von Rüdiger Oppermann mit internationalen Teammitgliedern

Dieses Jahr war es das erste Mal, dass ich zu den Klangwelten stieß, und zwar im postmodernen Kulturtempel Illipse in Illingen. Irgendetwas lag in der Luft, erst Mari Boine und ihre Schamanen- und Sámigesänge, dann diese Anziehung durch die KlangWelten. Es hat sich voll rentiert. Ein sehr überzeugendes Programm.
24 Jahre internationale Musik und Musikexperimente unter der Leitung und Mitwirkung von Rüdiger Oppermann sind schon in die Lande gezogen, und wenn man mit den alten CDs ein wenig zurückhört, stellt man fest, dass man etwas versäumt hat: Alles sehr interessante Abende bzw. Konzerte, wobei den KlangWelten ein gewisser Fortsetzungscharakter zu eigen ist.

Die Klangwelten haben sich in dieser Zeit zu Deutschlands größtem und nachhaltigsten Weltmusik-Tournee-Programm entwickelt, mit über 600 Konzerten für ca 250.000 Besucher, mit Musikern aus 38 Ländern, dokumentiert durch ca 50 Stunden Radio- und TV-Mitschnitte. Das Hörbuch zum Thema erschien 2006. Oppermann ist Preisträger des German World Music Award 2006, Juror und Preisstifter bei Creole 2009. KlangWelten 2009 war die größte deutsche Weltmusik-Tournee mit 43 Konzerten.

Was erwartet einen im Programm 2010?

Mit Ayarkhaan und ihrer Studentin aus Jakutien eine große Faszination und ein magischer Zauber mit Maultrommeln, Schamanengesängen, Kehlkopfgesang, Obertonmelodien, typisches Trillern mit der Stimme, Pferdegeigengetrappel, Wolfsgeheul und Bärenlauten: Folklore aus dem fernen Sibirien! In sehr licht- und bühnenwirksamen Folkore- wie Schamanenkleidern und eigenwilliger Musikgestaltung ein sehr imposantes und reizvolles Entree in den Abend.




Das Lotus Duo aus Vietnam spielt traditionelle vietnamesische Instrumente, so ein Monochord, ein Einsaiteninstrument, dass durch Anspannen und Schlagen der Saite fantastische Slideguitartöne entwickelt oder die spezielle Zither aus Asien, die mit dem vibrierenden, zitternden und leicht heulenden Asiasound die Leute begeistert.

Eine ganz besondere Gesangsperle ist Russudan Meipariani aus Georgien, die zugleich an Klavier oder Orgel spielend fremdländisch, verzaubernd und mittelalterlich-atonal wirkende georgische Gesänge präsentiert, die auch bei Schönberg, Jan Gabarek oder Terje Rypdal zu Hause sein könnten. Gemeinsam mit den Damen aus Jakutien ein völlig andersartiges und außergewöhnliches Gesangserlebnis der Extraklasse.

Oganga aus Luo/Kenia, am Ostufer des Viktoriasees, einem Nachbardorf zu dem Dorf, aus dem Obamas Oma stammen soll, präsentiert sich als eitler, stolzer, gockelhaft-archaischer, sehr agiler und stimmkräftiger Sänger wie Lautenspieler, der mit einem Schellenbein den Takt zur Musik stampft. Das Instrument hält instrumentenbaulichen Kriterien zwar nicht stand, Oganda entlockt ihm jedoch eine kraft- und klangvolle Musik. Sein exorbitanter Federschmuck hüpft und fegt bei seinem Sitztanz durch die Luft wie beim Fruchtbarkeits-, Initiations- oder Hochzeitstanz ...
Jatinder Thakur aus Indien zeigt sich uns als absoluter Meister der Tablas, dem kein Rhythmus zu schnell, zu schwierig oder zu gewagt ist. In herrlichen Tablawellen und -kaskaden aus der indischen Töneküche tritt er dominant oder begleitend unverzichtbar für die Dynamik auf.
Rüdiger Oppermann aus Deutschland, der preisgekrönte Spieler von Harfen aller Art, ganz beliebt und überzeugend an der Keltischen Harfe, der Spiritus Rector der KlangWelten, mit der Erfahrung von über 1500 Konzerten weltweit und Dutzenden von Tonträgern, hat nicht nur das Konzept und die Arrangements kreiert, er moderiert auch den gesamten Abend mit einer sehr ansprechenden Art und spielt immer wieder bei den unvergesslichen musikalischen Ritualen mit. 150 Minuten mit Pause, die wie im Flug vergehen, ein unvergleichlicher, interessanter und abwechslungsreicher musikalischer Abend.
(Fotos: KlangWelten, R. Oppermann)

Weitere Konzerte

Donnerstag, 25. November 2010

Rückblick: Roundabout 2010 in St. Wendel

Mehr hier

Buchbesprechung: Big Sue aus dem mareverlag (Unabhängige Verlage in Deutschland)

Zora del Buono
Big Sue
Hamburg 2010, 192 S., gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen, € 18,– [D] / € 18,50 [A] / sFr. 31,90, mareverlag




In diesem sehr kurzweiligen und geschickt auf einen Skandal hin ausgerichteten Roman geht es von Anfang an um Abwehr von übler Nachrede, um Gerüchte, Rufschädigung, Vertuschung und Aufdeckung.
Zwei Berufe, die sich gern um solche Inhalte kümmern, treffen aufeinander: eine deutsche Journalistin, die es leid ist, Artikel über Langweiliges zu schreiben, und stattdessen lieber Rechercheaufträge gegen Honorar ausführt, und ein zehn Jahre jüngerer Kunsthistoriker, Sohn eines Schriftstellers, der bemüht ist, die üble Nachrede gegenüber seinem Vater, vielleicht einmal durch eine romanhafte Gegendarstellung, zurückzuweisen. 
In Atlanta (Georgia) sich zuerst kurz begegnet, in Savannah (Georgia) sich wieder zufällig getroffen und dann eine eigenwillige Bekanntschaft eingegangen, die beide durch die Geschichte South Carolinas führt. Sie auf der Suche nach den Gullah-Bräuchen und -Traditionen, einer Mischung aus afrikanischen und amerikanischen Einflüssen, er, Carl Fenner, auf der Flucht vor den Verleumdungen eines jungen Schweizer Schriftstellers namens Christian Abegg seinen Vater, Ferdinand Fenner, betreffend. Dem Vater werden wüstester Lebensstil und Ausschreitungen, Drogenkonsum und vieles mehr vorgeworfen, obwohl er ein ganz renommierter Schrifststeller und wichtiger Mann in der Schweiz geworden ist, den Abegg, ein Schulfreund von Carl Fenner, nun demontiert. Abeggs Roman "Verfehlungen" ist ein Omen und markantes Zeichen für das Geschehen. 
Carl Fenner, der über die Geschichte einer alten Villa auf Humphrey Island vor der Küste South Carolinas schreiben soll, gerät  mehr und mehr in den Sog der Geheimnisse auf seiner in den Sümpfen gelegenen Insel. Die Mitbewohnerin Sue in der Villa, in der er wohnt, hat regen Männerverkehr und er sieht sie anfangs nie, dann einmal kurz und erst am Ende des Romans lernt er sie kennen. Währenddessen erfährt die Journalistin, dass dieses Humphrey-Island der Ausgangspunkt einer groß angelegten Betrugsaktion gegen die Schwarzen war, die von Präsident Lincoln nach dem Bürgerkrieg ihre Unabhängigkeit und eigenes Land bekommen sollten. Der alte John Humphrey, nach dem die Insel benannt ist, war ein Anhänger der Sklaverei und er hielt sich Hunderte von Sklaven auf der Insel, die von Alligatoren und Sümpfen umlagert, nicht fliehen konnten. Sie hätten vor dem Bürgerkrieg bei Flucht auch kein Pardon genossen, hätte man sie geschnappt. Der alte Humphrey legte seine und noch Tausende andere Sklaven rein, veräußerte Land an Geschäftsleute aus dem Norden, aber nicht an die neuen Bürger der USA. Andere Großgrundbesitzer taten es ihm nach. Hinzu kamen die Regulierungen seitens der Lincoln-Nachfolger, die durch die Parole "equal but separated" bekannt wurden. Diese Regeln waren bis 1955 gültig und hielten Schwarze strikt von weißen Lebens- und Alltagsarealen fern. Die Antirassismusströmungen brauchten noch weitere Jahrzehnte, um den Rassismus spürbarer zurückzudrängen - der erschossene Martin Luther King, die schwarze Bürgerbewegung, der getötete John F. Kennedy, der gewaltbereite und ebenfalls getötete Malcolm X und alle weiteren Kämpfer und Opfer auf diesem Weg inkl. dem Attentatsopfer Abraham Lincoln nach dem Bürgerkrieg des 19. Jahrhunderts seien hier genannt.
Die amerikanische Geschichte und die Geschichte der Humphreys in der Parallele werfen Licht auf Carl Fenner, seinen Vater und jene Unbekannte, die - so entdeckt Fenner - das aktivste Sexleben aller Zeiten hat. Er verliebt sich, überhört die Warnungen der Erzählerin, dass es nur Prostitution und Feeding sei, was da passiere, und will nichts sehnlicher, als mit Big Sue zu schlafen. Es wird der Journalistin im Gespräch mit schwarzen Zeitzeugen immer klarer, dass diese opulente, voluminöse und äußerst dralle Big Sue die Tochter von John Humphreys Sohn war. Eine völlig überraschende Wendung konfrontiert Carl mit der ödipalen Tatsache, dass die Frau, die er begehrt, seine Mutter ist. So vermischen sich die unglaubliche Geschichte um den polizeilich verfolgten Demonstranten, späteren Medizinstudenten und Vater Ferdinand Fenner mit der blutigen Geschichte der Humphreys, einem Mord und einer brutalen Trennung von Mutter und Sohn. Diese Trennung mündete in eine Reaktionsbildung der totalen Hingabe an jedermann. In einem grandiosen Finale wird das ganze Chaos aufgedeckt und Fenner mit seiner Mutter, einer Hure aus Rachemotivation, konfrontiert. Ein Roman, der fesselt, en passant Geschichtliches, und zwar dieses ganz Schockierende der Südstaaten-Rassenideologie, aufrollt. Big Sue, die Mutter von 17 Kindern, eine Metapher für das aufbegehrende US-Amerika, das alle Rassen-, Nationalitäts- und Standesschranken über den Haufen warf.  Die Lektüre lohnt sich. Man spürt ein bisschen Peter Handke, denkt an Phillip Roth und seine Darstellungen der amerikanischen Gesellschaft. Bei Zora del Buono werden europäische und reaktionäre amerikanische Welten verknüpft und die Problematik dadurch greifbarer, näher gerückt.


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Dienstag, 23. November 2010

CD + DVD: Resumee des Blödel-Liedermachers Mike Krüger

Mike Krüger
Is' das Kunst oder kann das weg? 
LIVE zum 35. Bühnenjubiläum 2010, 
Sony, DVD 9 (200 Min.) & Audio-CD (64 Min.)




Jeder kennt ihn, er ist so bekannt wie Jürgen von der Lippe, Otto oder Didi Hallervorden und kaum noch aus dem Musikprogramm vieler volks- und bürgernaher Tanz- oder Unterhaltungsabende wegzudenken. Es ist nicht nur die Schunkelmusik "Der Nippel" oder "Bodo mit dem Bagger" oder das Lied, mit dem Mike Krüger im Jahr 1975 seine Karriere begann: "Mein Gott Walther". Auch die etwas kritischeren Songs wie "120 Schweine nach Beirut" oder "Bim Bam" kommen an und brennen sich ein. Pünktlich zum 35-jährigen Bühnenjubiläum erscheint nun die erste Live-DVD seiner Karriere mit dem aktuellen Erfolgsprogramm "Is' das Kunst, oder kann das weg?", eine bunte, unterhaltsame Mischung aus neuen Stand-Ups und vielen seiner großartigen Lieder. Außerdem dabei: eine Audio-CD mit seinen Hits.


Mike Krügers Witze und Wortspiele kommen immer an. Seine Ohrwürmer sind den ganzen Abend zum Mitsingen, wenn man es denn so lange aushält. Immer im Kreis, immer ein bisschen ein Spiegel zu Doofheit, Außenseitertum, Einfältigkeit, Kauzigkeit, Eitelkeit, Modebesessenheit usw. Man sieht es deutlich auf der neuen DVD. Unser Mike Krüger - ein verdammt cooles Stück DNA, wie er sich beschreibt - betritt die Bühne und sorgt gleich für Stimmung. Heute ist er aus Deutschlands Komikerszene nicht mehr wegzudenken. Auch seine Kinoerfolge wie "Die Supernasen" und TV-Shows wie "7 Tage, 7 Köpfe" haben ihm generationsübergreifend eine große Fangemeinde eingebracht.

Sonntag, 21. November 2010

Benefiz-CD: Herztöne von Prof. Trappe an der Orgel, Musik als sanfte Medizin

Herztöne – Musik für die Gesundheit“

Gesamtlänge: 76 Min.
Für 15 Euro zu bestellen bei: Deutsche Herzstiftung e.V., Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt
am Main, Tel. 069/955128-0, E-Mail: info@herzstiftung.de, http://www.herzstiftung.de
Der Erlös kommt der Arbeit der Herzstiftung zugute.


Musikliebhaber und -therapeuten wissen: Musik, besonders klassische Musik, wirkt entspannend und Experten zufolge sogar heilend. 

Wie gezielt sie je nach ihrer Wirkung bei bestimmten Krankheiten eingesetzt werden kann, zeigt eine neue Zusammenstellung von Werken großer Komponisten, die der Kardiologe und passionierte Organist, Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe, Professor für Innere Medizin und Kardiologie an der Ruhr-Universität Bochum, interpretiert hat. „Durch Musik kommt es zu physiologisch gesicherten Wirkungen wie Senkung von Herzfrequenz, Blutdruck oder Stresshormonen“, sagt Prof. Trappe.
Nach mehreren Orgelkonzerten an weltbekannten Orten, darunter 2009 im Passauer Dom
auf der größten Domorgel der Welt, spielt der Kardiologe, der auch Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung ist, Werke u. a. von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Tomaso Albinoni und Arcangelo Corelli. An der Trompete begleitet ihn Markus Mester, der seit 1992 Solotrompeter der Bamberger Symphoniker ist. Die Musikwerke wurden an berühmten Orgeln in bekannten Kirchen, Klöstern und Kathedralen eingespielt.
Aus eigener klinischer Erfahrung als Herzspezialist hat Prof. Trappe die insgesamt 20 Titel verschiedenen Krankheiten oder Befindlichkeiten zugeordnet. So kann der Hörer die Stücke nach ihren unterschiedlichen Wirkungen auf die Gesundheit auswählen: ein Werk von Mouret, um das Immun- und Nervensystem zu entspannen, ein Stück von Corelli bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder bei Depressionen ein Werk von J. S. Bach, zum Beispiel „Schmücke Dich, o liebe Seele“.
Allerdings: Menschen haben einen eigenen Musikgeschmack und reagieren auf bestimmte
Musik verschieden. „So gesehen ist diese Zuordnung nicht als eine Art ‚musikalischer
Arztkoffer‘ zu verstehen, sondern vielmehr als eine Anregung“, betont der Kardiologe.
“Unbestritten ist, dass Musik vielfältige Effekte auf Organismus, Psyche und geistige Kapazitäten hat – und dass sie einfach nur die Seele in Bewegung setzen und die Menschen verzaubern kann“, so Prof. Trappe.


"Es ist jedem Menschen bekannt, dass Musik entspannen, aber auch Stress verursachen kann. Musik weckt und verstärkt Emotionen, die von der jeweiligen Persönlichkeit, von Alter, Lebensumständen und Stimmungen abhängig sind.
Musik ist in der Lage, innere Anspannungen zu lösen und führt zu einer Verstärkung der Konzentration. Es ist darüber hinaus seit mehr als 2800 Jahren bekannt, dass Musik zu einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit führt: Die griechische Kithara, eine Form des Saitenspiels, und Flötenspiel wurden beim Training von Olympiateilnehmern eingesetzt und führten zu einer Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit.
Neben der Wirkung auf Leistungsfähigkeit, Konzentration und Stress ist Musik seit jeher Bestandteil aller auf Heilung ausgerichteten Rituale und ist heute im Rahmen der Musiktherapie fest etabliert." (Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe, Herztöne – Musik und Gesundheit)

Samstag, 20. November 2010

Kalenderblatt: 152. Geburtstag von Selma Lagerlöf (für Anke Freifrau von Fredenbeck)


Selma Lagerlöf, die der ganzen Welt als die erste Frau, die den Literaturnobelpreis bekam und Autorin des berühmten Romans "Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen", bekannt ist, war eine beachtliche und tatkräftige Frau. Die Familie hatte tiefbürgerliche Ausprägungen mit christlicher Tradition. Die Großeltern und weitere Vorfahren stammten aus Pfarrerfamilien, der Vater ein Offizier und Besitzer von Gut Mårbacka in der heutigen Gemeinde Sunne, Värmland, Schweden.
Auf diesem Gut wurde die Literatin - mit vollem Namen Selma Ottilia Lovisa Lagerlöf - am 20. November 1858 geboren und starb nach Verlust des Familienbesitzes, Umweg ihres Lebens über etliche Stationen und Rückerwerb des Gutes im Jahr 1908, am 16. März 1940 auch dort. Sie hatte zwei Brüder, von denen einer nach Amerika emigrierte, drei Schwestern, von denen Anna früh an Tuberkulose starb (Selma L. beschäftigte sich in Nils Holgersson und Der Fuhrmann des Todes mit diesem Thema) und die jüngere Gerda, mit der sie zu Hause von Gouvernanten unterrichtet wurde.

Die weltberühmte Autorin litt ihr ganzes Leben an einem Hüftproblem und war als Kleinkind sogar gelähmt. Ihr wurde zwar durch Physiotherapie geholfen und ihre Gehfähigkeit weitgehend wiederhergestellt, sie blieb aber aber immer gehbehindert und eine Außenseiterin, was sie in ihre Werken einfließen ließ. Sie hätte auch heutzutage keine Anerkennung als Behinderte bekommen, denn die aktuelle Logik betrachtet angeborene Leiden nicht als unterstützenswerte Behinderung. Und ob die Lähmung Anerkennung bei Gutachtern gefunden hätte, weiß kein Mensch.

Gut Mårbacka, Lagerlöf Museum Sunne © FSchremp
Bevor Lagerlöf zu ihrer Berufung als Schriftstellerin gelangte, besuchte sie ein Mädchengymnasium, ließ sich als Volksschullehrerin ausbilden und war von 1885 bis 1895 als Volksschullehrerin beschäftigt. Sie hoffte mit ihrem ersten Roman Gösta Berling sehr bekannt zu werden und so viel Geld zu verdienen, dass  sie sich nur noch der Schriftstellerei und dem Landleben widmen könnte, was sich allerdings erst zwei Jahre nach Erscheinen des Buches mit einer positiven Besprechung des Romanes durch den berühmten Kritiker Georg Brandes im Jahr 1893 abzeichnete. Danach ging es stetig aufwärts. Sie wurde bekannt und bekannter, konnte ihr elterliches Gut zurückkaufen und dessen Größe und Wirtschaftkraft vermehren. Auf diesem Weg halfen ihr die ebenfalls zu wichtiger schwedischer Literatur werdenden Bücher Die Wunder des Antichrist und Jerusalem, schließlich 1906 "Nils Holgersson".

Selma Lagerlöf war eine Verfechterin des Gleichberechtigungsgedankens, kritisierte das fehlende Wahlrecht für Frauen und erhielt neben dem Nobelpreis zahlreiche Ehrungen wie die Ehrendoktorwürde der Universitäten Uppsala und später Greifswald. 1914 wurde Selma Lagerlöf zum ersten weiblichen Mitglied der Schwedischen Akademie gewählt. Sie engagierte sich 1933 für die Rettung jüdischer Flüchtlinge, verhalf Nelly Sachs zum Entkommen vor den Nazikrallen und spendete ihre Nobelpreismedaille zur Unterstützung der notleidenden Finnen im Winterkrieg 1939. Da sie nicht verheiratet war und keine Kinder gebar, vermittelten die Leute ihr einen "echten" kleinen Nils Holgersson, der tatsächlich auch so hieß und den sie  adoptierte und an Sohnes Statt aufzog.

Ihr Stil war einfach, fast folkloristisch und mythologisch. Neben Romanen schrieb sie auch Kurzgeschichten, Erzählungen und Legenden, ihre Theaterstücke waren Misserfolge.

  • Selma Lagerlöf
  • Nils Holgerssons wunderbare Reise

    Würzburg 2002, 88 Seiten, Hardcover
  • 10,95 €, Arena Verlag
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 4 - 5 Jahre
Die Geschichte von Nils Holgersson: Als der kleine Nils einem Wichtelmännchen einen bösen Streich spielte, wurde er selbst in ein kleines Wichtelmännchen verwandelt. Den zahmen Gänserich Martin konnte er, weil er so klein geworden war, nun nicht mehr davon abhalten, sich den Wildgänsen anzuschließen. Auf dem Rücken von Martin hebt sich Nils in die Lüfte über Skandinavien, Ostsee, Pommern ... und wollte nicht mehr zurück, weil es so schön war. Seine Verwandlung wird erst später zurückgenommen, als er mit Martin heimkehrt und diesen vor der Tötung bewahrt.

"Im ersten Augenblick wußte der Junge gar nicht, was er mit seinem Fang tun solle. Er schwang nur immer das Netz sorglich hin und her, damit das Wichtelmännchen keine Zeit bekomme, herauszuklettern.
Jetzt begann das Wichtelmännchen zu sprechen; es bat und flehte um seine Freiheit und sagte, es habe der Familie seit vielen Jahren viel Gutes getan und wäre wirklich einer besseren Behandlung wert. Wenn der Junge es loslasse, wolle es ihm einen alten Speziestaler geben sowie eine silberne Kette und eine Goldmünze, die so groß sei wie der Deckel an der silbernen Uhr seines Vaters.
Dem Jungen kam zwar das Lösegeld nicht gerade groß vor; aber seit er das Wichtelmännchen in seiner Gewalt hatte, fürchtete er sich gewissermaßen vor ihm. Er fühlte, daß er sich in etwas eingelassen hatte, was fremd und unheimlich war und nicht in diese Welt gehörte; deshalb war er nur sehr froh, es loszuwerden.
Er ging also schnell auf das Angebot ein und hielt das Netz still, damit das Wichtelmännchen herauskriechen könne. Als dieses aber beinahe aus dem Netz heraus war, fiel dem Jungen ein, daß er sich größere Dinge und alles mögliche Gute hätte ausbedingen können. Jedenfalls hätte er die Bedingung stellen können, daß ihm das Wichtelmännchen die Predigt in den Kopf zaubern müsse. „Wie dumm von mir, daß ich es freiließ,“ dachte er und begann das Netz aufs neue hin und her zu schwingen, damit das Wichtelmännchen wieder hineinpurzle.
Aber kaum hatte der Junge das getan, da bekam er eine fürchterliche Ohrfeige, daß ihm war, als zerspringe ihm der Kopf in tausend Stücke. Er flog zuerst an die eine Wand und dann an die andre, schließlich fiel er auf den Boden und blieb da bewußtlos liegen.
Als er wieder erwachte, war er noch in der Hütte. Von dem Wichtelmännchen war keine Spur mehr zu sehen. Der Truhendeckel war geschlossen, und das Fliegennetz hing an seinem gewöhnlichen Platz am Fenster. Wenn dem Jungen nicht die rechte Wange von der Ohrfeige so sehr gebrannt hätte, hätte er sich versucht gefühlt, alles für einen Traum zu halten. „Was aber auch geschehen sein mag, jedenfalls werden Vater und Mutter behaupten, daß es nichts gewesen sei als ein Traum,“ dachte er. „Sie werden mir wegen des Wichtelmännchens sicher nichts von der Predigt abziehen, und es wird am besten sein, wenn ich mich jetzt eilig dahinter mache.“
Aber als er an den Tisch ging, kam ihm etwas sehr verwunderlich vor. Das Zimmer konnte doch unmöglich größer geworden sein. Woher kam es denn aber, daß er jetzt so viel mehr Schritte machen mußte als sonst, wenn er an den Tisch ging? Und was war denn mit dem Stuhl? Er sah zwar nicht gerade aus, als sei er größer als vorher, aber der Junge mußte zuerst auf die Leiste zwischen den Stuhlbeinen steigen und dann vollends auf den Sitz hinaufklettern. Und gerade so war es auch mit dem Tisch. Er konnte nicht auf die Tischplatte hinaufsehen, sondern mußte auf die Armlehne des Stuhles steigen.
„Was ist denn aber das?“ sagte der Junge. „Ich glaube wahrhaftig, das Wichtelmännchen hat den Lehnstuhl und den Tisch und die ganze Stube verhext.“
Historische Illustration zu Nils Holgersson
Die Postille lag auf dem Tische, und anscheinend war sie unverändert. Aber etwas Verkehrtes mußte doch daran sein, denn er konnte kein Wort lesen, sondern mußte erst auf das Buch selbst hinaufsteigen.
Er las ein paar Zeilen, dann aber sah er zufällig auf. Dabei fiel sein Blick in den Spiegel, und da rief er ganz laut: „Ei sieh, da ist ja noch einer!“
Denn im Spiegel sah er ganz deutlich einen winzig kleinen Knirps in einer Zipfelmütze und Lederhosen.
„Der ist genau so angezogen wie ich,“ sagte der Junge und schlug vor Verwunderung die Hände zusammen. Aber da sah er, daß der Kleine im Spiegel dasselbe tat.
Da begann er sich an den Haaren zu ziehen, sich in den Arm zu kneifen und sich im Kreise zu drehen, und augenblicklich tat der Kleine im Spiegel dasselbe.
Jetzt lief der Junge ein paarmal um den Spiegel herum, um zu sehen, ob vielleicht so ein kleiner Kerl hinter dem Spiegel verborgen sei, aber er fand niemand dahinter, und da begann er vor Schrecken am ganzen Leibe zu zittern. Denn jetzt begriff er, daß das Wichtelmännchen ihn selbst verzaubert hatte, und daß er selbst der kleine Knirps war, dessen Bild er im Spiegel sah."
(Selma Lagerlöf: Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen. Ein Kinderbuch.
Einzige berechtigte Übersetzung aus dem Schwedischen von Pauline Klaiber, München 1920)




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Freitag, 19. November 2010

Buchbesprechung: dtv-junior Literatur-Lexikon

Heinrich Pleticha (Hrsg.)
dtv junior
Literatur-Lexikon
München 1986/2006, Originalausgabe, 256 Seiten, 
Paperback, 10 €, dtv

Genau richtig für die Schule! Eigentlich sollte es jeder interessierte Deutschschüler ab der 9. Klasse im Regal stehen haben, denn damit wird einem so manches klarer als im Unterricht. Aber auch unkundige Eltern wissen schnell, worauf es ankommt.
Buchbesprechung in winner's cool blog


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Donnerstag, 18. November 2010

Todestag wichtiger Künstler: Man Ray, Jeanne-Claude und Marcel Proust

2009 - Jeanne-Claude, amerikanisch-französische Verhüllungskünstlerin, die Frau von Christo, Verhüllung des Reichtstagsgebäudes in Berlin 1995, geb. 1935

1976 - Man Ray, amerikanischer Maler, Fotograf und Filmemacher (Fotogramme: «Rayographien»), geb. 1890
 

1922
- Marcel Proust, ein französischer Schriftsteller und Kritiker, sein Hauptwerk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ (À la recherche du temps perdu) ist ein monumentaler Roman in sieben Bänden, eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jahrhunderts, geb. 1871

Denke immer daran, dass es nur eine allerwichtigste Zeit gibt, nämlich: sofort!
Leo Tolstoi

Neuer Taschenkalender: Poesie-Agenda 2011 (Unabhängige Verlage in der Schweiz)

POESIE-AGENDA 2011
Herausgegeben von Werner Bucher, Virgilio Masciadri und Jolanda Fäh
Mit Kalendarium, Eintragungen, Adressverzeichnis und vielen Gedichten.
256 Seiten, broschiert
CHF 16.00 / EUR 10,00

„Nirgends sonst gibt es Lyrik und Humor in einer so anregenden Verbindung. ‚Poesie-Agenda’ ist das Gegenteil von Langeweile.“ (Andreas Noga auf „lyrikzeitung.de“)

Der orte verlag aus Oberegg, Schweiz, hat seinen neuen Taschenkalender  vorgelegt, mit seinen handverlesenen Lyrik- und Kalenderblatteinträgen. Ein wunderbarer Wegbegleiter, der die Tage verschönert, zum Nachdenken und Schmunzeln anregt und Kulturelles, Lyrisches herrlich in den Alltag integriert.

PHASEN                                                                         erste schritte

                                                                                       die treppe
Es gibt ein Licht in der Dämmerung,                                  hinunter
das glimmt auf den Zweigen wie Schnee,                           frühstück für
Muschelinnres der Himmel,
wo er die Erde umfaßt                                                     die familie
                                                                                       bereitet genau
Die erste Sichel, die zweite                                               wie letztes Jahr sie
Wenn  die Kugel voll ist,                                                  schläft noch ich schreibe
ändert das Wetter,                                                           ihr den ersten gruss
die Nacht trübt ein
und die Flut verebbt                                                         Niels Zubler

Es gibt ein Licht in der Nacht,
das wartet, solang wir es suchen
                                                                                                    (Neujahr/Berchtoldstag)
                        Erika Burkart




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Minutentraum mit Klabund

Winterschlaf


Indem man sich nunmehr zum Winter wendet,
Hat es der Dichter schwer,
Der Sommer ist geendet,
Und eine Blume wächst nicht mehr.


Was soll man da besingen?
Die meisten Requisiten sind vereist.
Man muß schon in die eigene Seele dringen
- Jedoch, da haperts meist.


Man sitzt besorgt auf seinen Hintern,
Man sinnt und sitzt sich seine Hose durch,
~ Da hilft das eben nichts, da muß man eben überwintern
Wie Frosch und Lurch.


                                                              Klabund

(Quelle: Poesie-Agenda 2010, orte verlag, Schweiz)

Mittwoch, 17. November 2010

Unabhängige Verlage in Österreich: Droschl Verlag, Graz

Der Droschl Verlag in Graz ist vielen Lesern als ein kleiner, aber feiner Verlag für Literatur bekannt, der solche Klassiker der (Post-)Moderne wie Michel Leiris und Jean Baudrillard neben neuen, interessanten und aufregenden nationalen und internationalen Schriftstellern anbietet. Droschl widmet sich ausschließlich und mit bemerkenswerter Kontinuität der Gegenwartsliteratur, deutsch- und fremdsprachigen Autoren gleichermaßen.
Der Verlag möchte neugierige Leser und Leserinnen ansprechen, die etwas entdecken möchten, Wortfixierte, deren große Liebe der Sprache gehört, den Sprachen, den zahllosen verschiedenen Sprechweisen. Dieses Programm – das auch die Nationalbibliothek in Wien mit dem Ankauf des Archivs der ersten beiden Verlagsjahrzehnte würdigte – war das Werk des Verlagsgründers Maximilian Droschl, der das Unternehmen mit bemerkenswerter Kontinuität die ersten 25 Jahre lang führte. Seit 2003 lenkt seine Tochter Annette Knoch die Geschicke des Verlages.


Die ersten Titel erschienen 1978 (Kunstbücher von Giuseppe Zigaina und Adolf Frohner), nachdem es Droschl schon seit mehreren Jahren als Galerie und Buchhandlung gegeben hatte.
Schon sehr früh war es klar, dass von den vielen Schreibweisen besonders die Tradition der Aufsässigen, der formalen Erneuerer und Traditionsbrecher einen Publikationsort gefunden haben würde.

Die ersten Bücher in den 80er-Jahren – von Autoren wie Michael Donhauser, Antonio Fian, Eleonore Frey, Ingram Hartinger oder Peter Waterhouse – errangen durchwegs die Aufmerksamkeit der Kritiker, literarische Preise und Auszeichnungen. Der Siegeszug von Werner Schwab begann 1992 mit den Stücken in seinem Erstlingsband Fäkaliendramen. Eine Auswahl der literarischen Preise: 1988 ging der 3sat-Preis des Bachmann-Preises an anselm glück; Klaus Händl erhielt 1994 sowohl den Rauriser Literaturpreis als auch den Robert Walser Preis für sein Debüt; 1997 erhielt Gundi Feyrer den Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg Bachmann Wettbewerb; 1999 wurde Bettina Balàka mit dem Meta-Merz-Preis und dem Ö1-Essay-Preis ausgezeichnet; die erste Trägerin des Holfeld-Tunzer-Preises war 2001 Sissi Tax, Bodo Hell wurde 1991 der Erich-Fried-Preis, 2003 der Preis der Literaturhäuser und 2006 der Telekom-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs verliehen; Thomas Stangl erhielt für sein Debüt 2004 den aspekte-Preis, Monique Schwitter den Robert Walser Preis 2005, Rosa Pock den Italo-Svevo-Preis und Alfred Kolleritsch den Horst-Bienek-Preis. 2008 erhielt Bettina Balàka den Friedrich-Schiedel-Literaturpreis, Andrea Winkler war 2008 die erste Preisträgerin des Wartholtzer Literaturpreises.

Das risikofreudige Publizieren von Erstveröffentlichungen und Pflege der bereits anerkannten älteren, die im Droschl-Programm mit Werkausgaben vertreten sind, um nur Alfred Kolleritsch zu nennen, Autoren, deren Bedeutung von Kritik, Literaturwissenschaft und Preisgebern untermauert wurde, setzt Droschl bis heute fort. Ein zweiter Schwerpunkt der Droschl-Aktivitäten sind die Übersetzungen. 1986: Frisbees, zweisprachige Gedichte von Giulia Niccolai, später Julien Gracq, Michel Butor, Michel Leiris, Paul Bowles usw. Für seine Henri-Michaux-Übersetzungen erhielt Dieter Hornig den Aristeion-Preis der Europäischen Union.
Ein besonderes Nahverhältnis hat der Verlag zur Literatur der östlichen Nachbarländer zu Österreich: Mir ist vor kurzem von diesen Autoren Oksana Sabuschko aufgefallen.

Seit 1992 gehört auch Heimrad Bäckers Verlag edition neue texte zu Droschl. In ihr waren kompromisslose Entwürfe einer neuen Art von Literatur in einem konsistenten Programm gesammelt. Elfriede Gerstl wurde 1999 für ihr Werk sowohl mit dem Trakl-Preis als auch mit dem Erich-Fried-Preis ausgezeichnet, und Heimrad Bäckers Lebenswerk wurde Ende 2002 in einer umfassenden Ausstellung in der Landesgalerie in Linz gewürdigt.

"Die österreichische Literatur, wie sie sich durch die Brille des Droschl Verlags darstellt, ist unter den deutschsprachigen Literaturen die einzige, die an den ästhetischen Positionen der Moderne festhält und ihre Denk- und Formtraditionen fortsetzt. Kein Wunder, dass der Droschl Verlag eine inzwischen stattliche Essay-Reihe im Programm hat, poetologische, auch literaturhistorische Texte, die modellhaft zeitgenössische Literaturtheorie vorstellen." (Sibylle Cramer)
"Die Qualität von Droschl liegt für mich darin, dass er genau die Bücher macht, die anderen Verlagen zu riskant, zu avantgardistisch, zu schräg sind." (Doris Glaser, ORF Hörfunk) 






Montag, 15. November 2010

3 Hörbücher für Kinder und Jugendliche: Robin Hood, Die drei Musketiere, In 80 Tagen um die Welt


Howard Pyle
Robin Hood
Gekürzte Lesung, Sprecher: Bodo Primus

Wien 2009, 2 Audio-CDs, Spielzeit: 158 Minuten
9,95 €, Carl Ueberreuther Verlag

Robin Hood, der "Gesetzesbrecher", ist bereits seit der Mitte des 13. Jahrhunderts bekannt und wird seit dieser Zeit in allen Varianten dargestellt und angeboten. Es gibt ihn als grausamen Mittelalterbewohner, als Kinder- und Jugendheld und er wird sogar mit Richard Löwenherz in Verbindung gebracht. Es gibt heute etliche Kinofilme und Buchausgaben. Er war ein Volksheld, beraubte die Reichen, beschenkte die Armen und behandelte diese und Frauen stets zuvorkommend. 

Howard Pyle. ein amerikanischer Jugendbuchautor, veröffentlichte seine "Abenteuer des Robin Hood" im Jahr 1883. Viele Eigenschaften, die das Bild Robin Hoods bis heute prägen, werden schon in frühen Fassungen erwähnt. So lebte er als Räuberhauptmann mit seinen Gefährten Little John, Will Scarlet, Much, dem Müllersohn u. a. als Geächteter im Sherwood Forest (Nottinghamshire). Er brach das Jagdverbot in den königlichen Forsten, wilderte sozusagen, um Menschen zu ernähren, und war ein klarer Feind der als korrupt und habgierig beschriebenen weltlichen und geistlichen Oberschicht, aus der seine bevorzugten Opfer stammten. Charakterisiert wird er als lustig, tollkühn, listig sowie als ausgezeichneter Sportsmann und Bogenschütze. Obwohl er ein Feind der Kirchenfürste war, blieb er gottesfürchtig und ein Verehrer der Jungfrau Maria. Seine größten Gegner waren der Sheriff von Nottingham und der Abt des Benediktinerklosters St. Mary’s in York. Der Sheriff wird schließlich getötet, ebenso wie der Kopfgeldjäger Guy of Gisborne. Durch die Unzugänglichkeit der Verstecke in den Wäldern, gekonnten Umgang mit Waffen, Listenreichtum und geschickte Verkleidung können die ihrem Anführer treu verbundenen Outlaws den Kampf mit der Obrigkeit bestehen. Ein Muss für junge Leser und Hörer!


Alexandre Dumas
Die drei Musketiere
Gekürzte Lesung, Sprecher: Bodo Primus
Wien 2009, 2 Audio-CDs, Spielzeit: 158 Minuten 
9,95 €, Carl Ueberreuther Verlag

In Dumas' Roman von 1843/44 (der bis 1847 mit zwei weiteren Bänden fortgesetzt wurde), dreht sich alles um den Helden d’Artagnan und seine drei Freunde, die Musketiere Athos, Porthos und Aramis. D’Artagnan verlässt seine Heimat, die Gascogne, und will unter König Ludwig XIII. kämpfen. Auf dem Weg dorthin freundet er sich mit den unzertrennlichen Musketieren Athos, Porthos und Aramis an. D’Artagnan wird später auch Mitglied der Musketiere der Garde. Zusammen bestehen die vier Freunde etliche Abenteuer im Kampf gegen Kardinal Richelieu und Lady Winter und geraten schließlich in ihr größtes und gefährlichstes Abenteuer, das sie aber mit Bravour bestehen: Sie stellen Lady Winter und  töten sie. Athos und Porthos ziehen sich ins Privatleben zurück, Aramis tritt in ein Kloster ein, und d’Artagnan wird Leutnant der Musketiere. Ein Lob der Freundschaft und ein Meisterwerk der Erzählung. Spannend bis zum Schluss.




Jules Verne
In 80 Tagen um die Welt


Gekürzte Lesung, Sprecher: Bodo Primus
Wien 2009, 2 Audio-CDs, Spielzeit: 158 Minuten 
9,95 €, Carl Ueberreuther Verlag

Der reiche englische Gentleman Phileas Fogg wettet in seinem Londoner Club, dass er es schaffen würde, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Noch am selben Abend bricht er mit Diener Passepartout auf. Es geht mit dem Zug durch Europa bis Brinisi, dort auf ein Dampfschiff via Suez-Kanal nach Bombay. Im Koffer 20.000 Pfund Sterling, die Hälfte des Vermögens. Da am Abend der Abreise aber auch die Bank of England ausgeraubt wurde, gerät Fogg in Suez einem Detektiv ins Visier, der ihn für den Täter hält. Während die Reisenden im indischen Dschungel eine unschuldige hübsche Witwe vor dem Flammentod retten und mitnehmen, wartet der Detektiv Mister Fix in Hongkong auf sie, um Fogg zu verhaften, falls der Haftbefehl eintrifft. Passepartout wird betäubt und muss sich alleine nach Yokohama durchschlagen. Dort trifft er wieder auf Fogg, der nun den "Begleiter" Fix dabei hat, ohne zu wissen, was der will. Gemeinsam geht's nun nach San Francisco, von dort gegen Bisons, einen verrückten Colonel und Sioux-Indianer (Passepartout wird gefangengenommen und verschleppt) nach New York. Sie verpassen wegen der Zeitverschiebung das reguläre Schiff, aber Fogg chartert einen Dampfer, dessen Holzaufbauten unterwegs verfeuert werden müssen. Eine Revolte verschafft ihnen den Kurswechsel von Bordeaux Richtung England und über Dublin in Irland gelangen sie nach Liverpool. Fogg wird durch Fix verhaftet, alles scheint aus, 20.000 Pfund auf der Strecke geblieben, aber da Aouda, die befreite Witwe, Fogg heiraten möchte und der Pfarrer aufgesucht werden soll, bemerken sie, dass Samstag ist und die Wette doch noch gewonnen werden kann. Fogg eilt in den Club, bekommt zwar nur ein kleines Wettgeld von ein paar Tausend Pfund, aber eine große Liebe. Ein hinreißendes Erlebnis für Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene als Buch, CD und Film!



Sonntag, 14. November 2010

Kalenderblatt: 103. Geburtstag von Astrid Lindgren

Neues von Alina Ivanova ab Frühjahr 2011

Neue Bilder sind entstanden, mit der bekannten aufwändigen Technik der wilden Zartheit, der chaotischen Ordnung und der typischen Gestaltung mit dem Spachtel unter Verwendung von Acryl- oder Ölfarben. Und weitere kommen hinzu.


Alina Ivanova wird im Frühjahr 2011 neue Stadtbilder, Menschen, eine Spezialkatze, ein verliebtes Paar unter dem Regenschirm und noch viel mehr zeigen ... Wie immer farbenfroh, voller gut gelaunter Geheimnisse!

Alina Ivanova bei viereggtext 

Malkurse bei Alina Ivanova

Samstag, 13. November 2010

Kalenderblatt: 160. Geburtstag von Robert Louis Stevenson

Robert L. Stevenson
Die Schatzinsel
München 2010, 286 Seiten, Broschur
Sonderedition Klassiker der Weltliteratur
7, 90 €, dtv
„Fünfzehn Mann auf des toten Mannes Kiste
Yo-ho-ho und ’ne Buddel voll Rum!“
          Robert Louis Stevenson, Die Schatzinsel
Die abenteuerliche Geschichte "Die Schatzinsel" dreht sich ausschließlich um ein Thema: Die Suche nach einem vergrabenen Piratenschatz. Sie ist hauptsächlich aus der Sicht des jungen Jim Hawkins geschrieben, einige kurze Passagen werden dagegen von Dr. Liversy und Mister Trelawney erzählt. Jim Hawkins, ein etwa 13-jähriger Knabe, führt zusammen mit seiner Mutter und seinem todkranken Vater ein Gasthaus an der Küste Britanniens. Eines Tages findet er in einer Seemannstruhe, die einem verstorbenen Gast gehört hat, eine Schatzkarte. Der frühere Besitzer ist ein alter Seebär gewesen, der dem Rum verfallen ist und durch einen Schlaganfall den Tod gefunden hat. Jedoch auch andere Personen sind an der Schatzkarte interessiert: Kapitän Flints Crew, der der verstorbene Seemann auch einmal angehört hat ... Die Jagd nach dem Schatz beginnt. Der Kampf gegen die Piraten wird gewonnen und die überlebenden Helden teilen sich den Schatz brüderlich.

An die Käufer seines Werkes 1882/83:

Der Seemann und sein Kiste

TO THE HESITATING PURCHASER

If sailor tales to sailor tunes, 
Storm and adventure, heat and cold,
If schooners, islands, and maroons

And Buccaneers and buried Gold,

And all the old romance, retold

Exactly in the ancient way,

Can please, as me they pleased of old,

The wiser youngsters of to-day:
- So be it, and fall on! If not, 
If studious youth no longer crave,
His ancient appetites forgot,

Kingston, or Ballantyne the brave,

Or Cooper of the wood and wave:

 So be it, also! And may I 
And all my pirates share the grave
 Where these and their creations lie!


Stevenson, den fast die ganze westliche Welt und sicher auch etliche Menschen der östlichen Welt durch seinen Roman "Die Schatzinsel" (1882/83) kennen, hieß mit vollständigem Namen Robert Louis Balfour Stevenson. Er wurde am 13. November 1850 in Edinburgh/Schottland geboren. Sein Vater war Leuchtturmingenieur. So studierte er wohl auf Wunsch des Vaters auch Ingenieurwissenschaften, entwarf auch einige Leuchttürme, erkrankte jedoch 1880 an Tuberkulose, der er auch 14 Jahre später erlag. Um einen weniger ungesunden Beruf zu haben, wechselte er das Fach und studierte Jura. Aber auch in diesem Beruf arbeitete er nie, da die Krankheit ihn in wärmere Gefilde trieb, fern der schottischen Heimat. Er heiratete 1880 Fanny Osbourne (1840–1914), die sich mit ihren drei Kindern von ihrem Mann in Amerika getrennt und erst als Stevenson seine Wünsche dingfest gemacht hatte, auch ein Jahr zuvor vom ersten Mann scheiden ließ. Sie war ein rechter Skandal für die Familie: geschieden, Zigarettenraucherin und Malerin. Aber nicht der erste. Stevenson selbst hatte mit Kneipentouren, Rotlichtmilieubesuchen und Rauschgiftkonsum zusammen mit seinem Cousin schon früher für Aufruhr gesorgt. Der Weltgrößenautor begann schon früh zu schreiben, er hielt ähnlich wie Mark Twain seine Reisen fest und veröffentlichte 1876 seine erste Essaysammlung. Auch war er zunächst Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften, bevor er  freier Schriftsteller wurde. 

»Etwas von der misstrauischen Wachsamkeit … spürt man überall in seinen Werken, dazu eine fast abgöttische Liebe zu Meer und Reisen, Abenteuer und Phantastik, nebst einem bewährten, verfeinerten Humor.« Hermann Hesse


Sein Leben spielte sich zwischen Schottland, England, Paris, Südfrankreich, Kalifornien, Australien, Südsee und bis 1890 immer wieder in dem Kurhotel Belvedere in Davos ab. Die letzten vier Jahre seines Lebens flüchtete er ins warme Klima Samoas. Dort erwarb er eine Plantage unweit von Apia auf der Insel Upolu und starb auch dort (3. Dezember 1894). Er war als ein sehr versierter Vielschreiber bekannt, der manchmal parallel an seinen Werken arbeitete, die Krankheit im Nacken.

Sein Werk besteht aus Reiseerzählungen, Abenteuerliteratur und historischen Romanen, aber auch aus autobiografischen Skizzen, Lyrik und Essays. Bekannt wurde er auch durch die Erzählung „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ (1886), die sich dem Phänomen der Persönlichkeitsspaltung widmet. Dieser Roman wurde mehrfach bis in die Jetztzeit verfilmt und zählt zu den spannendsten Horror- bzw. Kriminalromanen der Weltliteratur.

Buchbesprechung: Der Pilot in der Libelle beim Wallstein Verlag (Unabhängige Verlage in Deutschland)

Hendrik Rost
Der Pilot in der Libelle
Gedichte
Göttingen 2010, 112 Seiten, Hardcover
18 €, Wallstein Verlag

Der Autor ist Jahrgang 1969, hat bislang vier Gedichtbände und eine Übersetzung aus dem Niederländischen vorgelegt und veröffenlicht Lyrik und Essays in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Neuen Zürcher Zeitung, Jahrbuch der Lyrik, ndl und Sprache im technischen Zeitalter. Der studierte Philosoph und Literaturwissenschaftler hat bereits acht Literaturpreise erhalten, so zuletzt den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Literatur 2004 (mehr siehe bei Wikipedia).
In sieben Schritten gruppiert Hendrik Rost seine Gedichte, die Einblicke und Interpretationen seiner und fremder Lebenssituationen geben, mitunter eine strenge Brisanz bekommen wie "400-Euro-Job", und seine Tochter und ihr/sein Welterleben thematisieren.
Der erste Schritt heißt "Mnemosyne", das gleichnamige Gedicht darin der Besuch bei der Großmutter im Rollstuhl, umgeben von Erinnerungen, Dinge und Sachen des Lebens, "Gesammelt, gestapelt und faulend". Das Absterben als ein Vergeben, Vergessen der Erlebnisse, der Modergeruch als Auflösung ... Oder ein Bild aus Hamburg-Altona, eine Plastiktüte im Unwetter wie eine Qualle im Wasser vor den Fenstern im 2. Stock im Regen tanzend ...


Aquatisches Altona


Eine Scheibe im Hausflur fällt dem Sturm zum Opfer.
Eine schwarze Plane, gegen Regen im Fensterrahmen,
schlagt im Wind wie Segel eines Havaristen.

Wenn das Wetter der nächsten Tage so wird
wie der hektische Ansager bei der Vorhersage,
werden wir untergehen.

Oder wir sind es längst. Vorm Schlafzimmerfenster

im zweiten Stock treibt eine Plastiktüte, Qualle im Strom.
Wolken brechen am Riff der Mietshäuser gegenüber.

In Gruppe 2 "Recherche" das Ergründen des Gewesenen, das Vergangene als ein inhaltsarmes und sinnentleertes Leben im Zeichen des verlorenen Arbeitsplatzes, den Kopf jedoch voll damit. In "Fraktur" das Erlebnisses eines Unfalls, ein Kieferbruch lähmt, vieles vergessen aus dieser Zeit, ein Verlust. Die Fraktur machte handlungsunfähig, Halt gab nur der Anblick eines gesunden OP-Schwestern-Kinns... Später Vermissen, Hingezogensein, immer dieses Bild und die nachfolgende Schwärze der Narkose, die alles ausblendete. "Die Libelle" als ein Vergleich mit der persönlichen Entwicklung, die Notizen aus der Larvenzeit, tausend Seiten vernichtet, verbrannt, als nichtig erklärt, bevor der Flug begann. Hier weiß der Pilot genau, dass er das zukünftige Leben steuert ...
"Aus alten Heften" thematisiert im nächsten Schritt die Liebe, den Liebestaumel, den Zeitausschalter (oder den Zeitvertreiber?), im sich wiederholenden Ritual des Davonfließens den anderen als Quelle wahrnehmen, ihn nutzen: "Sei Dieb, damit die Dinge endlich Wert bekommen, zur Quelle bringt man leere Gefäße mit."
In der Gruppe "Meditation" scheint mir das Eindringen der Außenwelt in verschiedenen Perspektiven thematisiert. Laut und eindringlich, einen Bruch mit den Ideen und Empfindungen hervorrufend, eher zu einem Rückzug veranlassend. Hier singende Kegelschwestern, die allzu zotig, zu derb, etwas ansprechen, das so nicht bei jedem funktioniert ...
"Für Solostimmen. Schuhmann-Korrespondenz" fokussieren das Gefangensein im Begehren und Zurückstoßen der Geliebten aus Pflichtbewusstsein, Schutzangebot für den anderen, hier eingefangen im Krankheitsbild des syphillitischen Robert Schumann, der aus Schaffensdrang in der Endphase seiner Lebenszeit Städtenamen aus dem Atlas abschrieb ...
Die "Blindbewerbung" eine ungewöhnliche, eine menschliche Bewerbung auf eine Stelle, die noch nicht ausgeschrieben ist. Man liest nichts über das Prahlen mit Fertigkeiten und Wissen, sondern nur über das Menschsein an sich. Sie bekommen einen Menschen, mit allen Vorzügen und ... sterblich. Und ganz überraschend in "Gebrechen": Demenz ist überall und die höchste Form davon die Liebe. Das Vergessen, das Versiegen von Sprache, das Ende?
In der letzten Gruppe dann der Namensgeber "Deutschlandradio". Ein Aufruf, auszusteigen, wenn "der Wagen liegen geblieben ist." In Mut zu investieren und große Gedanken zu pflegen, um Gewinne machen zu können, denn alles kann immer "noch billiger" angeboten werden. Qualität eher selten.
Im "400-Euro-Job" gekonnt eingefangen die Betrachtung des langzeitarbeitslosen Geisteswissenschaftler durch Arbeitskollegen im Minijob-Milieu... "Was ihr könnt, will keiner wissen oder haben." Was bleibt ist Literatur schaffen, Gedichte schreiben, die sich mehr oder weniger leicht verkaufen ...


4oo-Euro-Job

Wer "wird denn jetzt Millionär? Und kannst du
Heckeschneiden? Das Problem mit euch
Studierten ist, man muss euch alles erklären.
Was ihr könnt, will keiner wissen oder haben.
Ein Pfund Versuchen wird ein Gramm Gelingen.
Sommer, unter den Silberlinden verhungern
die Hummeln an Nektar ohne jeden Nährwert.
Warst du so klug, wärst du gar nicht hier,
oder willst du nichts erreichen? Zwei Tage
halten die meisten aus, dann sind sie weg.
Willst du nicht reich werden? Die paar Fragen.
Du sitzt doch den ganzen Tag über Büchern.
Davon vergreist du auch nur oder du willst
auswandern oder wirst auf der Stelle depressiv.
Krieg ich was ab von deiner Million? Hol mal
Mettbrötchcn. Überall diese krepierten Bienen.


Ein Gedichtband, den man mehrmals lesen will, Deutungen suchen und immer wieder neue Aspekte hinzufügen. Hendrik Rost hat uns vieles zu sagen, den nächsten Band erwartet man mit großer Neugierde.

Drei Gedichte von ihm selbst vorgetragen.

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