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Dienstag, 24. Oktober 2023

Kunst: Harma-Regina Rieth wurde 70 !


Harma-Regina Rieth aus Fischbach bei Idar-Oberstein feierte am 16. Oktober 2023 ihren 70. Geburtstag und 45 Jahre künstlerisches SchaffenIhre Ausstellung in Fischbach bei Idar-Oberstein, Rheinland-Pfalz, würdigte ihr Leben und künstlerisches Erbe als Selfmade-Künstlerin, die über 500 Gemälde geschaffen hat und noch weitere ins Leben rufen wird. Als lebende Legende in der Kunstszene Nahe-Hunsrück und überregional bekannt ist ihr künstlerisches Erbe nicht nur auf Leinwänden präsent, sondern auch in den Herzen all jener, die ihre Kunst positiv erleben. Ihre Kunst spiegelt die Vielfalt des Lebens und der menschlichen Emotionen wider.

I
n eine  Welt, die oft von Dunkelheit, Bedrohung und Unsicherheit geprägt ist - wie ganz besonders zurzeit - bringt sie durch ihre Kunst Licht. Sie zeigt uns, dass selbst in den schwierigsten Zeiten Schönheit neben all der Hässlichkeit bestehen kann, dass selbst in den düstersten Momenten helle Hoffnung existiert. Ihre Werke sind wie Leuchttürme, die uns den Weg zeigen, selbst wenn der Himmel finster ist. Sie wecken Hoffnung, heben die Stimmung und regen die Fantasie und Beobachtungsgabe an.

Viele ihrer Bilder sind eigene Welten
 voller Emotionen, Stärke und Menschlichkeit, geformt aus Realität und Fantasie, voll von Emotionen, existenziellen Gesetzen, Versuchung, Geburt und Tod. Eine Quelle der Inspiration für uns alle, ein Beweis dafür, dass die menschliche Seele in der Kunst eine unerschöpfliche Quelle der Schönheit und des Trostes findet, aber auch mit Kunst sehr kritisch sein, Veränderungen herbeisehnend und fordernd, neugierig sein kann. Und wir können die heilende und stärkende Kraft der Kunst spüren. Diese Kraft hat der Künstlerin auch bei langwierigen Erkrankungen als Kind und nach einem Autounfall, in dem sie Opfer und Langzeitgeschädigte wurde, auf dem Lebensweg gehalten.

Harma-Regina Rieth ist auch Lehrerin und Mentorin und inspiriert junge Talente, Kunst zu schätzen und zu verstehen. 
Durch ihre Mal- oder Vorleseaktionen in Schulen und Kindergärten hat sie nicht nur die Welt der Kunst, sondern auch die Herzen junger Talente berührt. Sie hat gezeigt, dass Kunst nicht elitär oder abstrakt sein muss, sondern etwas, das jeder verstehen und schätzen kann.

Auch Ihre Bücher gehören unbedingt hierher. Kinderbücher, z. B. zweimal unter dem Haupttitel WINTERHAUCH. Bücher über die eigenen Bilder mit dem Reihentitel FACETTENREICH und ihr neues Buch über sich selbst in Episoden, Streichen und Ereignissen: „KinnaKroom mit Summasprosse“. Da steckt auch ein bisschen Pippi Langstrumpf und deren Streiche drin und liest sich leicht und unterhaltsam. Es stehen noch weitere Bücher vor der Veröffentlichung:  An die zwanzig IDA-Geschichten, auch für Kinder, zwei Romane “Lass mich das Leben noch einmal schmecken“ und im Mittelalter spielend „TITA“.

Herzlichen Dank für ihr unermüdliches Engagement und ihre wertvollen Beiträge zur Welt der Kreativität!



Harma 70 von Stefan Vieregg M.A.

Dienstag, 12. Mai 2015

Vernissage in Birkenfeld/Nahe: Naturkunstwerk

N A T U R K U N S T W E R K

17. Mai bis 28. Juni 2015
Vernissage am 17. Mai, 11 Uhr 


im 

Maler-Zang-Haus

Friedrich-August-Straße 15
55765 Birkenfeld

Eintritt frei
Kostenfreie Parkplätze

Grußwort vom 1. Kreisbeigeordneten Klaus Beck
Einführung vom Vorsitzenden des Kunstvereins Obere Nahe

Musikalische Umrahmung mit Schülerinnen vom Gymnasium Birkenfeld 


17 Künstler/-innen und
Schüler/-innen der Leistungskurse Kunst 
des Gymnasiums Birkenfeld stellen aus.

Mit dabei:

Roland Göttert   +   Harma-Regina Rieth   +   Gerlinde Schäfer   +   Karin Waldmann  u.v.m.



Öffnungszeiten nur während der Laufzeit der jeweiligen Ausstellung: Während der Umbauzeiten sind die Ausstellungsräume geschlossen. Es gibt keine Dauerausstellung.
Montag bis Donnerstag:  10-13 und 14-16 Uhr, Freitag:  10-12 Uhr, Samstag:  geschlossen, Sonntag:  14-17 Uhr
Schließtage in der Regel Rosenmontag, Faschingsdienstag, Christi Himmelfahrt/ Brückentag, Pfingstmontag, Fronleichnam/ Brückentag, Tag der Deutschen Einheit, Allerheiligen
Fragen richten Sie bitte an Regina Hartenberger, Verwaltung und Organisation des Maler-Zang-HausesTel. 06782-15172, Fax 06782-15192, Mail: hartenberger@landkreis-birkenfeld.de




Montag, 19. Mai 2014

Der rosarote Bach - eine Kindheitserinnerung von Harma-Regina Rieth, Fischbach b. Idar-Oberstein


Der rosarote Bach

Es war wieder einmal so ein herrlicher Sommertag, an dem man einfach raus auf die Gasse zum Spielen musste, weil die Sonne einen regelrecht vor die Tür lockte. Doch wie zu erwarten war um diese Zeit auf der Gasse noch nichts los. Meine Geschwister und Freunde, die schon zur Schule gingen, mussten wohl noch Hausaufgaben machen und lernen. Wahrscheinlich brüteten sie noch immer über ihren Aufgaben, wie Oma es stets belustigt
ausdrückte, wenn das Hausaufgabenmachen so lange dauerte. Ansonsten wären sie ja schon längst laut jubelnd aufgetreten, das war sicher. Ich durfte zwar mit Erlaubnis von Mutter schon jetzt zum Spielen raus, aber was nutzte es, wenn niemand zum Versteckspiel, zum Hüpfen, zum Laufen, Springen und Murmelspielen oder für Räuber und Gendarm da war. Nichts! Absolut nichts! Gelangweilt und missmutig, weil an diesem Tage wieder alle Freunde so unendlich lange brauchten für ihre Hausarbeiten, setzte ich mich auf den Stapel Winterholz, der vor der Haustür lag.
Ich stocherte und fingerte launisch und maulend an den verwitterten Baumrinden der Holzstämme herum. Obwohl ich wusste, dass der Baumstamm und die Rinde des Stammes nichts für meine momentane Situation konnten, reagierte ich mich missmutig und verärgert daran ab.
Es wurde Zeit, dass die anderen Kinder endlich Sommerferien bekamen, denn es war schon schlimm genug, dass morgens keiner zum Spielen da war. Aber dass dann auch noch mittags keiner vorbeischaute, das ließ mich regelrecht motzig werden.
Dass ich nach den Sommerferien eventuell selbst nachmittags über Hausaufgaben sitzen und brüten würde, verdrängte ich sogleich. Es war keine schöne Erwartung und wurde sofort von mir beiseite geschoben. Ich wollte mir den schönen Tag mit solchen unliebsamen „Zukunftsvisionen“ auf keine Fall verderben.




Da hörte ich auch schon die Worte meiner Mutter. Während sie sich weit aus dem Küchenfenster lehnte, schaute sie mir nach und rief wie immer etwas hinter mir her:
„Pass auf dein neues Kleidchen auf, Gina, mach dich nicht schmutzig, und sei artig! Ich möchte keine Klagen über dich hören. Hast du verstanden, Gina?“
Schließlich folgte noch wie immer der ermahnende Satz: „Und bleib von Grewaschs Kellerfenster weg, es ist Montag, du weißt, da ist wieder der böse Mann im Keller!“
„Immer dieses Geschiss um Grewaschs Kellerfenster, das nervt doch echt!“, meckerte ich als Antwort auf Mutters nerviges Rufen mehrmals leise in meinen Bart hinein.
Ich konnte es nicht mehr hören, immer das Gerede von Grewaschs Kellerfenster und dem angeblich bösen Mann. Wie immer dasselbe unnötige Gelaber, dachte ich wieder unwirsch.
Alles wie gehabt, Mittag für Mittag dieses Geschrei über Benehmen und Verbote! Mutter könnte sich wirklich mal etwas Neues einfallen lassen, dachte ich ein klein wenig erbost über ihr ständiges Ermahnen, ihre Gebote und Verbote bezüglich Nachmittagsgestaltung.
„Ich bin doch kein Kleinkind mehr! Schließlich gehe ich nach den Ferien schon zur Schule.
Also, was soll das?“, maulte ich.
Schmollend schob ich meine Unterlippe vor und mit zusammengekniffenen Augen schaute ich beleidigt zum Küchenfenster zurück.
Immer dieselbe Leier, immer dieselben Ermahnungen, und gleich ruft sie noch: „Und sei höflich, wenn man dich etwas fragt, Gina! Gib schön Antwort!“
Und im nächsten Moment hörte ich genau diese Worte wie ein Echo in Form von Mutters ermahnenden Rufen meinen Gedanken hinterherhallen.
„Ja, ja, ja“, äffte ich noch Minuten später die Unterhaltung mit meiner Mutter nach, während ich übelgelaunt auf dem Stapel Brennholz für den Winter saß, das vor der Haustür wie jedes Jahr fachgerecht aufgeschichtet und gelagert war. Mit weit aufgerissenen Augen und herausgestreckter Zunge grimassierte ich herum wie ein verrückt gewordener Clown.
„Und wenn du nicht hörst, was ich dir sage – setzt es was!“, kam noch der abschließende Drohsatz von ihr hinterher geflogen, alles ohne Rücksicht auf etwaige weitere Zuhörer in der Nachbarschaft.
Ich zuckte kurz im Genick zusammen und zog blitzschnell wie eine Schildkröte gekonnt meinen Kopf ein, sprang vom Holzstapel runter und weg war ich.
Ich turnte und balancierte nur noch auf einem einzelnen Holzstamm herum. Ja, Mutter schleuderte meist noch etwas Drohendes hinter einem her. Das kannte ich zur Genüge, doch es beeinflusste mein Handeln nicht im Geringsten. Daher prallte der ermahnende Zusatz auch an diesem Tage von mir ab.
Ich überlegte noch einmal genervt und missmutig, was ich jetzt mit mir und dem schönen, sonnigen und warmen Sommernachmittag anfangen könnte.
So ganz alleine als Herrscherin über die Gass!




Ich tröstete mich damit, dass ich zwar wie immer zu dieser Zeit alleine auf der Gasse war, aber dafür die nächsten Stunden ohne Streitereien mit Geschwistern oder Freunden, letztendlich einmal machen konnte, was ich wollte. Ich war also die Anführerin! Endlich hatte ich das Sagen. Ich konnte selbst bestimmen, was ich machen wollte.
Begeistert über diese Tatsache, obwohl ja sonst niemand da war, den oder die ich anführen konnte, sprang ich begeistert, jedoch allzu ruckartig vom letzten Holzstamm. Der sogleich bedrohlich ins Rollen kam.
Und augenblicklich machte es raaaatsch…! Ich blieb mit meinem Kleidchen hängen. Im gleichen Moment sprang Mauzi, die Nachbarskatze, mit ihrer Beute, einer kleinen Feldmaus, im Schlund durch meinen allzu hastigen Sprung aufgeschreckt aus ihrem Versteck hinter dem Holzstapel hervor.
Auch ich erschrak durch das laute Miauen und Aufschreien von Mauzi, und wir starrten uns gegenseitig, allmählich durchaus ängstlicher werdend, entgeistert in die erschrockenen Augen. Es war in der Kürze des Augenblicks nicht festzustellen, wer vor wem mehr Angst hatte! Mauzi mit Maus im Maul und ihrem kämpferischen Verteidigungsblick, oder ich, ohne Beute, jedoch mit Riss im neuen Kleidchen. Die Maus nutzte die augenblickliche Verwirrsituation zwischen uns beiden aus, entwich Mauzi und flitzte zurück in ihr Holzstapelversteck. Weg war sie. Ich denke noch heute, dass die Maus mich doch eher dankbar als ängstlich angesehen hatte, als sie verdattert um die Ecke geflitzt war. Und Mauzi schlenderte, sich eine neue Beute suchend, verärgert weiter… Nun begutachtete ich mein Kleidchen und meckerte sogleich laut drauf los: „Auch das noch!“
Natürlich war ich mit meinem Kleidchen an einem Aststumpf hängen geblieben. Nun hatte es einen langen hässlichen Riss. Mein schönes gelb, rosa und grün kariertes Kleidchen war lädiert! Na ja, da ist der Ärger für heute Abend schon vorprogrammiert, durchzuckte mich der flüchtige Gedanke an eine eventuelle Strafpredigt von Mutter.
Aber ich wollte jetzt nicht an die bevorstehende, eventuell stressige Diskussion über den Riss im karierten Kleidchen denken.




Kurz entschlossen machte ich mich auf den Weg, um endlich etwas Abenteuerliches zu erleben oder wenigstens ein ausgefallenes Spiel zu spielen. Da ich ja heute endlich mein eigener Anführer war. In Gedanken versunken schlenderte auch ich wie Mauzi weg, ungeachtet der Tatsache, dass ich mich eigentlich nicht vom Hof entfernen sollte, und machte mich heimlich auf den Weg ins Abenteuer.
Mein geheimer Weg führte mich übers Mühleck in Richtung Dorfmitte. Und noch immer war ich in Gedanken damit beschäftigt, was ich denn nun alleine spielen könnte. Doch mir wollte absolut kein Spiel einfallen, das alleine Spaß gemacht hätte.
Da entschied ich mich, mir kurzerhand die Fische im nahe gelegenen Bach anzusehen und sie heimlich zu besuchen. Vielleicht freuen sie sich, mich zu sehen, dachte ich für mich. Es ist auf alle Fälle einen Versuch wert, bevor ich hier weiter ganz lustlos und gelangweilt alleine rumhänge. Und ich schlich geradewegs in die Richtung des nahe gelegenen Baches.
Vorsichtig bog ich an der Grewerschen Hausecke ab. Und da, plötzlich stand ich vor einem mächtigen braun-weißen Ungeheuer! Erschrocken blickte ich in zwei riesengroße braune Augen mit unendlich langen, dichten, schwarzen Wimpern. Sie sahen mir direkt in meine Augen. Ich purzelte vor Schreck über den Boden, unmittelbar dem großen komischen Tier vor die Füße.
Einen Augenblick blieb ich verdattert sitzen. Augen in Augen blickend starrten wir uns an. Fluchtartig krabbelte und rutschte ich auf meinem Hosenboden rückwärts von dem braun-weiß gefleckten Ungeheuer weg! Als ich weit genug weg war, stellte ich mich auf meine Beine und rannte, so schnell ich nur konnte, fluchtartig davon, um das Ungeheuer, vorsichtshalber aus sicherer Entfernung, etwas genauer zu begutachten. Was war denn das für ein komisches Vieh?
Das Tier sah mich mit traurigen Augen an, und ich kam zu dem Schluss, dass das eventuell eine Kuh sein müsste. Ja, doch! Natürlich - das war eine Kuh! Aber wieso steht denn hier eine Kuh angebunden an der Hauswand herum?
Freundlich sah ich sie nun an, ich kam wieder näher heran und fragte neugierig: „Was machst du denn hier?“ Sie antwortete mit einem lauten „Muuuh“, und ich ergriff sofort wieder die Flucht! Atemlos und mit wild pochendem Herzen lief ich, so schnell ich nur konnte, weiter in Richtung Bach. Doch der Gedanke an das seltsame Zusammentreffen mit der traurig dreinschauenden Kuh beschäftigte mich weiter, bis ich dann endlich noch ein Stück weg den Bach erspähte. Beim Anblick des herrlich plätschernden Wassers vergäße ich die Kuh sicher wieder. Der Bach, der wirklich nur einige wenige Häuser weiter unterhalb der Gasse entlang plätscherte, glitzerte prächtig zwischen den Häusern hervor. Er zog mich immer an wie ein Magnet. Nur noch wenige Meter. Ich sah den Bach nun direkt vor mir, lief eilig mit Freudensprüngen geradewegs auf ihn zu. So kam ich gehetzt, jedoch mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht völlig außer Puste an dem kleinen Bach an.




Ohne Probleme und ohne Hilfe von meinen Geschwistern den Bach zu erreichen war mit knapp sechs Jahren schon eine beachtliche Leistung, und es machte mich unheimlich stolz, dass es mir geglückt war. Ich war stolz wie Bolle und strahlte mit der Mittagssonne um die Wette. Flüchtig dachte ich noch daran, dass ich zwar stets ermahnt wurde, mich vom Bach, und somit auch vom Wasser fernzuhalten.
Doch das war da gerade einmal in diesem Augenblick völlig in Vergessenheit geraten.
Vielleicht sehe ich heute ein paar Fische, kam mir wieder der Gedanke auf einige neue Spielgefährten in den Sinn. Alle Warnungen bezüglich Fernhalten vom Bach und Wasser großzügig zur Seite schiebend, schlich ich mich vorsichtig weiter an das herrlich verlockende Wasser heran.




Vorsichtig, ganz zögerlich hielt ich einen Finger in das kühle Nass. Kurz nach rechts und links umschauend, erkannte ich sogleich, dass ich alleine am Bach war. Schnell zog ich meine Sandaletten aus und streifte die von Oma Alwine aus weißer Baumwolle gestrickten Kniestrümpfe eilig ab.
Zuerst streckte ich den linken Zeh ins Wasser, anschließend den rechten Zeh. Da das Kleidchen schon zu Beginn meines Ausfluges Schaden genommen hatte, wollte ich jetzt doch achtsam sein und auf den Rest meiner Kleidung Acht geben. Langsam tastete ich mich vom flachen Rand bis in die Mitte des Baches vor. Dann setzte ich vorsichtig einen Fuß vor den anderen und umging vorsorglich die großen kantigen Bachwacken, die mir doch allzu glitschig erschienen.
Ich entschied mich dann, eine Steinbrücke für eventuell weitere Bachbesuche zu bauen. Das würde ich leicht meinem großen Bruder nachbauen können, überlegte ich kurz, und fing sofort an Stein für Stein als Brücke aneinanderzureihen, um später den Bach als stolze Baumeisterin der Steinbrücke zu überqueren. Durch die große Kraftanstrengung kam ich allerdings schon schnell ganz schön ins Schwitzen, und ich entschied mich daraufhin, kurzerhand auch das lädierte Kleidchen abzulegen. Gerade in diesem Moment hörte ich die grantige Stimme meines Großvaters, der die Dorfstraße entlang kam und mich verärgert vom Brückelchen aus beobachtet hatte. Schnell hob ich mein Kleidchen auf und streifte es wieder über.
„Schick dich, Gina, und behalte schön dein Kleidchen an, das macht man nicht! Hat dir das deine Mutter nicht gesagt?“, rief Großvater mir noch fragend zu.
Natürlich hatte Mutter mir das gesagt, doch es war gerade so herrlich warm, und ich wollte mir schließlich nur ein kleines Bad zur Abkühlung gönnen.
Doch das war jetzt vorbei, artig nickte ich meinem Großvater zu, er ging mit ermahnendem Zeigefinger in meine Richtung zeigend weiter seines Weges.
Na dann eben kein Bad, schmollte ich. Ich hüpfte und sprang weiter im kühlen Nass herum.
Die Wasserspritzer flogen bis an die andere Bachseite.



Plötzlich tauchte ein eigenartiges rosarotes Rinnsal auf, das mir von der anderen Bachseite unverhofft entgegenkam.
„Was ist den das?“, fragte ich mich laut. „Ja, wo kommt denn das schöne farbige Wasser her?“
Eilig machte ich mich auf den Weg, um das rosarote Phänomen zu erkunden. Immer weiter in Richtung des ungewöhnlichen Wassers blickend stampfte ich durch den Bach, der wunderschönen Farbenquelle entgegen. Voller Begeisterung und glückstrunken hüpfte ich, da nur ich dieses rosarote Wasserspiel genießen durfte, im Bachlauf herum! Keiner hatte je von diesem schönen farbigen Wasser erzählt! Da war ich mir ganz sicher… Das wird mein Geheimnis bleiben! Niemandem werde ich das erzählen oder gar verraten.
„Das ist geheim, geheim, geheim!“, rief ich begeistert laut aus und sprang wild im rosaroten Bach herum.
Während ich so herumtollte und hüpfte, verfärbte sich das Wasser weiter ins Rote hinein, mittlerweile war es ungewöhnlich dunkelrot. Ich hielt in meiner Hüpfbewegung inne und starrte gebannt auf den unheimlichen Farbwasserteppich, der mir jetzt langsam und unaufhörlich entgegen kam … Plötzlich wurde aus meiner anfänglichen Begeisterung pure Angst, und ich rettete mich aus dem Bach ans Ufer.
Was ist denn das nur? Wo kommt denn das rote Wasser her? Ich starrte wie hypnotisiert in den Bach und beobachtete den sich nähernden und immer größer werdenden dunkelroten Teppich genau. Ein eigenartiges Fischgewimmel folgte dem Farbrinnsal und bewegte sich in und unter dem roten Wasserteppich.
Als dann plötzlich aus den dunklen Löchern am Ufer des Baches eine ganze Rattenfamilie herauskam und kreischend in Richtung Fischgewimmel hechtete, schaute ich angeekelt und erschrocken auf. Das war’s dann - schnell weg! Da gab es kein Halten mehr für mich.
Das Wasserplanschen und Baden war mir jetzt endgültig verleitet. Hastig zog ich meine Kniestrümpfe über die nassen Füße, streifte meine Sandaletten an und hastete, ohne zurückzublicken, vom Bach weg heim in Richtung Mühleck.




Gerade als ich um Grewaschs Hausecke bog, erinnerte ich mich an das unliebsame Zusammentreffen auf meinem geheimen Schleichweg zum Bach mit der Kuh und ihren riesigen traurigen Augen. Jetzt war sie nicht mehr da! Eigentlich schade, dachte ich für mich so im Nachhinein. Ich schlich jetzt gebückt weiter um Grewaschs Hausecke, schließlich sollte niemand etwas von meinem heimlichen Ausflug zum Bach mitbekommen.
Wie ein Indianer auf dem Kriegspfad bewegte ich mich vorwärts. Kurz vor Grewaschs Kellerfenster hörte ich das Blut in meinen Ohren pulsieren und fing an zu zittern. Ich blieb stehen und holte laut Luft. Angst beschlich mein Inneres, und ich überlegte krampfhaft wie ich unbemerkt heim kommen könnte.
Da fiel mein Blick versehentlich ins Kellerfenster! Laut aufschreiend stand ich auf und rannte ohne Rücksicht darauf, dass man mich eventuell doch noch entdecken könnte, auf und davon.
Sofort erschienen meine Mutter und meine Geschwister auf der Gasse, ich rannte laut und hemmungslos schreiend in die ausgebreiteten Arme meiner Mutter. „Kind, Kind, was ist los, was ist mit dir?“, hörte ich die besorgte Stimme meiner Mutter. Ich zitterte noch immer am ganzen Körper wie Espenlaub. Und ich versuchte ihr zu erzählen, was mich so erschreckt hatte. Stotternd brach es aus mir heraus. Ich stammelte nur noch einige Wortfetzen: „ Der - böse – Mann - ich habe den bösen Mann gesehen!“ Andächtig und ängstlich dreinblickend flüsterte ich immer und immer wieder diese Worte. Liebevoll streichelte mir meine Mutter mit einem fürsorglichen Lächeln im Gesicht über den Kopf und sagte: „Na, Gina, was hatte ich dir denn gesagt, Kleines?“ Schuldbewusst senkte ich meinen Kopf, ich erinnerte mich sogleich an ihre ermahnenden Worte bezüglich Grewaschs Kellerfenster. Mit einem leisen Seufzer stellte sie mich dann zur Rede. Auf meine roten Beine schauend seufzte sie erneut leise, dann fügte sie noch kopfschüttelnd hinzu: “Am Bach warst du auch, wie ich sehe! Warum folgst du mir nicht, wenn ich dir etwas sage, Gina? Das macht mich traurig, Kind. Von dem Riss in deinem Kleidchen möchte ich erst gar nicht reden.“ Ich schaute betreten zu Boden und sah meine Beine an. Sie waren total mit Blut verschmiert. Da erschrak selbst ich. Entschuldigend stammelte ich, dass es mir unerklärlich wäre, wieso meine Beine so aussähen, da ich mich ja nicht verletzt hätte! Meine schönen, vormals weißen Kniestrümpfe hatten jetzt unschöne dunkle und rote Flecken. Ich erschrak erneut und flüchtete mich wieder in die beschützenden Arme und den Schoß meiner Mutter.
„Ach Gina, hör doch, wenn ich dir etwas sage“, wiederholte sie sich, wieder kopfschüttelnd. Sie streichelte mir weiter liebevoll über meine Stirn und Kopf. Dieses Gefühl der Geborgenheit nutzte ich für mich voll aus, ich drückte mich noch enger, gierig nach Streicheleinheiten suchend, an meine Mutter.
Alles war vergessen in diesem Moment der Zweisamkeit und Geborgenheit bei meiner Mutter.




„Aber Gina, Kleines, jetzt ist es genug… Komm, Liebes, ich erkläre dir, was passiert ist!“
Und endlich bekam ich die Erklärung zu den täglichen Ermahnungen, denen ich heute wieder einmal nicht gefolgt war. Ich hatte an diesem Tag meine Lektion erhalten. Mit offen stehendem Mund und übergroßen ängstlich blickenden Augen lauschte ich den Worten meiner Mutter. Jetzt erhielt ich endlich Antwort auf all meine Fragen bezüglich Grewaschs Kellerfenster, dem bösen Mann und dem rosaroten Wasser im Bach.
Das komische Tier mit den übergroßen traurigen Augen, die Kuh also, die angebunden an Grewaschs Hauswand geduldig wartend verharrte, befand sich jetzt ein Stockwerk tiefer in Grewaschs Keller. Allerdings portioniert… Und jeden Montag kam eine andere dran.
Der Blutteppich wurde von dem bösen Mann in eine Bodenöffnung gefegt und erschien dann wenige Augenblicke später im Bach. Das war die Erklärung, die ich an diesem Tag von Mutter bekam. Ich bekam riesige Augen und einen gewaltigen Schreck. Selbstverständlich mied ich ab diesem Tage Grewaschs Kellerfenster und Grewaschs Hausecke.
Der seltsame Eisenbügel an der Wand, der dort eingelassen war, an dem meistens ein dicker Strick herunterbaumelte, genau, jetzt war das klar. „Wieso hatte ich den Strick vorher nie beachtet?“, fragte ich mich.



Beim Abendbrot saßen wir alle am Tisch. Meine Geschwister bissen schmatzend in ihre Wurstbrote. Ich saß andächtig da und schaute mein Abendbrot nur an. Wie durch einen Nebel hörte ich Mutter sagen: „Gina, iss doch endlich dein Wurstbrot auf!“ Doch ich konnte nicht in das Wurstbrot hineinbeißen. Ich sah plötzlich wieder die großen traurigen Augen vor mir, in die ich am Nachmittag geschaut hatte, und dachte beschämt an den rosaroten Bach, in dem ich übermütig, voller Freude herumgetollt war…
Ich hatte an diesem Tag meine Lektion gelernt und bevorzugte danach Marmeladenbrote…


© HarmaRegina Rieth




Sonntag, 13. April 2014

Finissage zur Online-Ausstellung von Harma-Regina Rieth

Heute Abend letzte Blicke in die Ausstellung Harma-Regina Rieth werfen! Ab morgen kann die GALLERIA ARTISTICA otto neu gebucht werden.

http://viereggtext.blogspot.de/p/galleria-artistica-otto-free-for-booking.html

Dienstag, 25. März 2014

Wie war's bei der Lesung im Rahmen der Ausstellung "schrecklich schön" von Harma-Regina Rieth in Birkenfeld/Nahe?


Frauen und Schuhe! :-) - Bundestagsabgeordnete Antje Lezius
brachte ein paar Schuhe ihrer Tochter mit, um das Kunstwerk
"Rast vorm Schuhberg. Untertitel: Heute ist kein Wandertag!"
mitzugestalten.
Meine Wenigkeit beim Vorlesen.

Deckengemälde à la Harma

Seelenfarben ganz hautnah erlebt

Letzten Sonntag, den 23.3.2014, luden die Malerin Harma-Regina Rieth und ich, der ich schon die Laudatio zu ihrer Geburtstagsausstellung hielt und ihr Schaffen würdigte, zu einer Lesung eines ihrer Texte ins Maler-Zang-Haus in Birkenfeld/Nahe ein.

Ausgewählt hatte Harma-Regina eine ihrer Schriften, die ihr spezielles "Seelen-Schaffen" und ihre "Seelenfarbenlehre" sehr ausdrucksstark vermittelt, der Titel: „SeelenFarbenMIschen“. Ihr philosophischer und übers Transzendente reflektierender Diskurs über Seelen, Farben, ihre Bedeutungen und ihre Anwendungen in ihrem Bedeutungssystem faszinierte die Besucher erneut. Anwesend war neben Gästen, Bekannten und Freunden auch Frau Antje Lezius (Bundestagsabgeordnete, CDU). Die Texte wurden von mir vorgetragen.

Der Fischbacher Malerin Harma-Regina Rieth wird anlässlich ihres 60. Geburtstages im Oktober 2012 seit 9. Februar bis einschließlich 6. April 2014 eine Ausstellung in allen Räumen des Maler-Zang-Hauses gewidmet. Die Werke stammen aus den letzten 12-18 Monaten ihres 35-jährigen Schaffens.

Hama-Regina Rieth ist dem Kunstverein Obere Nahe assoziiert, hat jedoch einen völlig unakademischen realistischen, symbolschweren und ausdrucksstarken Stil entwickelt, der gleichnishaft oder allegorisch wichtige Grundthemen im Alltag behandelt. Ob das die Vergänglichkeit, der Zyklus von Werden und Vergehen ist oder - worum es in dieser Ausstellung geht - die Frau, die Erwartungen an sie, ihr Rollenverhalten, ihre Rollenprobleme und die Vermarktung ihres Körpers entgegen allen anderen Wünschen. Der Titel der Ausstellung lautet dementsprechend auch "schrecklich schön".

Die Last, die auf Frauen liegt, einem Schönheitsideal entsprechen zu müssen, das sie eigentlich gar nicht mittragen wollen, wird in der Gegenüberstellung des grazilen, formvollendeten Frauenkörpers und einem Stück rohen Fleisch in der aktuellen Konsumzwanggesellschaft manifestiert. Aus der femininen Seelentiefe und Erotik wird zur Wollust beauftragte käufliche Ware. Das Frausein bekommt damit seit vielen Jahrzehnten enorme Schattenseiten, die dem ebenso knechtenden konservativen Verhüllen und Verstecken des Frauenkörpers vergangener Epochen zwar diametral gegenüberstehen, beide aber die Selbstbestimmung der Frau als vollwertiger Mensch in der Gesellschaft - mit gleichen Positionen, gleichem Einkommen, Unbehelligtsein von männlichen Rollensystemen - immer noch verhindern.

Die Künstlerin stand jeden Sonntagnachmittag zu Führungen und als Gesprächspartnerin zur Verfügung.

Am 30.03. und am 06.04.2014 findet ein Ostereiermalen für Kinder im Maler-Zang-Haus statt, bei dem Harma-Regina Rieth ihre Ostergeschichte für Kinder vortragen wird. Der Unkostenbeitrag beträgt 2 Euro.
In den nächsten Monaten sollen ein E-Book und ggf. das gedruckte Buch zu den Seelenfarben im SV Verlag auf den Markt kommen.


Künstlerseite              SV Verlag

Montag, 10. Februar 2014

Wie war's bei der Vernissage zur Ausstellung SCHRECKLICH SCHÖN von Harma-Regina Rieth?

Gestern war die sehr schöne Vernissage zu Harma-Regina Rieths neuer Ausstellung SCHRECKLICH SCHÖN im Maler-Zang-Haus in Birkenfeld / Nahe. Sie kann bis einschließlich 6. April 2014 besucht werden, Mo bis Do 10-13 und 14-16 Uhr, Frei nur bis 12 Uhr und So 14-17 Uhr. 

Von Oktober 2012 bis 0ktober 2013  hatte sie 65 Bilder bis über ihren 60.Geburtstag am 20.10.2013 hinaus gemalt, von denen etliche in der Ausstellung zu sehen sind. Farbenfrohe, direkte, schelmische, erschreckende und auch irritierende Aussagen über Frauen unter dem Rollenjoch. 

Landrat Dr. Matthias Schneider eröffnete die Ausstellung und begrüßte die Gäste, wies auf das langjährige Schaffen der Jubilarin hin und freute sich, Harma-Regina  im Maler-Zang-Haus mit einer großen Ausstellung begrüßen zu dürfen. Er schenkte ihr ein Schreibset für ihre weiteren Pläne, sich nun verstärkt dem Schreiben ihrer Geschichten widmen zu wollen, erhoffte sich aber dennoch, dass sie nicht ganz vom Malen wegkäme. 

Anschließend trugen sie und ich je ein Gedicht vor, ihres über das Blau, meines ein Sonett, ihr zum Geburtstag gewidmet. 

Anwesend unter anderem auch Ilona Brombacher von der Künstlervereinigung Atelierstraße e.V., Idar-Oberstein, sowie von der Autorengruppe Nahe. Karin Waldmann, eine Künstlerin, die bevorzugt mit Holz arbeitet, frech-witzige Figuren aus ihrem Werkstoff herausarbeitet, siehe in meinem Blog: http://viereggtext.blogspot.de/search?q=Karin+waldmann . Ferner der Sparkassenleiter Thomas Späth aus Birkenfeld, der schon fast im Februar-Kulturstress stand, da sich sehr viele Events ansammelten, bei denen die Sparkasse - Gott sei Dank - aktiv oder passiv im Landkreis beteiligt ist.






Sonntag, 9. Februar 2014

Dichterhain: ROTER TRAUM von Knut Busch

Harma-Regina Rieth: Verführung, zurzeit bis 06.04.2014 mit der
Ausstellung SCHRECKLICH SCHÖN (Die Frau zwischen
Werbung und Rollenzwang) in Birkenfeld / Nahe im Maler-Zang-Haus
 
Roter Traum

In meinem Garten neben der Mauer
da steht ein alter riesiger Baum
mit halbreifen Kirschen behängt in der Sonne
darin sitzt der Vogel schon auf der Lauer
träumt immer neu seinen einzigen Traum
von reifen Kirschen, von lockender Wonne

dann, nach sieben Tagen flüstert ein Reigen
nimm mich, hol mich, pflücke mich gleich
und jede will dass er als Erste sie nähme
von überall lockt es ihn aus den Zweigen
so rot, so süß und so rund und so weich
nur eine wünscht, dass er noch nicht käme

sie hängt ganz oben im Kirschengeäst
bittet ihn, dass er nicht nach ihr greife und
mag sich ihm jetzt noch nicht geben
und die Zeit, die sie braucht ihr noch lässt
für besondere Schönheit und süße Reife
sonst hätt er für immer die Chance vergeben

die süßeste, reifeste, saftigste Frucht
vom ganzen Baum, und andren gar zu besitzen
der Vogel hält ein, sieht das Kirschlein erbeben
dann fliegt er eilig davon und besucht
im Kirchengeäst die anderen Spitzen
denn überall ruft ihn lockend das Leben

nimmt hier eine feste und ganz große Helle
und dort eine weiche, dunkle, ganz Reife
holt sich dort zwei kleine Rote zugleich
findet eine besonders Süße an anderer Stelle
und jede lockt, dass er nach ihr greife
dann fliegt er zum Wipfel, findet sie gleich

sie wiegt sich ganz saftig im Abendlicht
und flüstert, nun sollst du mich haben
er schaut voll Begehren spricht, du hattest Recht
nun bist du die Schönste, mehr Kirsche geht nicht
doch zu lang konnt ich mich anderswo laben
und jetzt ist mir einfach nur schlecht

(c) Knut Busch

Samstag, 8. Februar 2014

Am 09.02. Ausstellungseröffnung in Birkenfeld/Nahe: SCHRECKLICH SCHÖN von und mit Harma-Regina Rieth


HERZLICHE EINLADUNG ZUR AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG 
am Sonntag, den 9. Februar 2014, 11 Uhr

(Die Frau im Zeichen der Vermarktung und Rollenzuweisung)





Mai 2013, Laptop mit der HerzTaste
Untertitel: „Nur 1,95 Cent pro Minute fürs Glücklichsein…“




Mai 2013,
Tablet-PC für die modere Hausfrau -
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Montag, 21. Oktober 2013

Harma feierte ihren 60. Geburtstag mit zahlreichen Gästen

Julia Klöckner, Harma-Regina und Gerhard Rieth 


Gestern, den 20.10.2013,  feierte Harma-Regina Rieth ihren 60. Geburtstag mit Familie, Freunden, Bekannten und Ehrengästen im Fischbachtal bei Idar-Oberstein gebührlich in der Gemeindehalle. Zum geselligen Beisammensein gesellte sich auch Oppositionsführerin in Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, die früher Weinkönigin an der Nahe und Deutsche Weinkönig war und in ihrem ehemaligen Wahlkreis Bad Kreuznach-Birkenfeld der Jubilarin herzlich gratulierte. Sie versprühte eine Stunde Dynamik und musste dann weiter zum Flughafen. Es gratulierten auch eine frisch gebackene Bundestagsabgeordnete, eine Oberärztin aus dem Klinikum Idar-Oberstein, der Landrat Dr. Matthias Schneider und die Vorsitzende des Kunstvereins Obere Nahe. 


 ... fast wie in einer Episode aus Edgar Reitz' HEIMAT  ... :-)


Die Frau und ihre Verbundenheit mit der Natur bei Harma-Regina Rieth

(c) Novemberblues von Harma-Regina Rieth

Ausstellung in der 


Über 30 interessante, farbenprächtige, verträumte, verwunschene und verspielte Werke von Harma-Regina Rieth sind zurzeit in der Online-Galerie otto zum Thema zu sehen. 


Die Ausstellung trägt den Titel: "Die Frau und ihre Verbundenheit mit der Natur bei Harma-Regina Rieth"

Diese und andere Ausstellungen finden in den nächsten Monaten anlässlich ihres 60. Geburtstages am 16.10.2013 statt.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Ausstellungseröffnung in der 


Über 30 interessante, farbenprächtige, verträumte, verwunschene und verspielte Werke von Harma-Regina Rieth sind ab heute in meiner Online-Galerie zum Thema zu sehen. 


Die Ausstellung trägt den Titel: "Die Frau und ihre Verbundenheit mit der Natur bei Harma-Regina Rieth"

Diese und andere Ausstellungen finden in den nächsten Monaten anlässlich ihres 60. Geburtstages am 16.10.2013 statt.

Harma-Regina Rieth wird 60! Ich gratuliere

Harma-Regina Rieth: Feuchtgebiete



Herzliche Gratulation 

an Harma-Regina Rieth 
zu ihrem heutigem Jubiläum

In der Galleria Artistica otto sind über 30 Werke von ihr zum Thema "Die Frau und ihre Verbundenheit mit der Natur bei Harma-Regina Rieth" zu sehen. Sie sind alle unverkäuflich. Wer jedoch ein Bild besonders mag, kann ein zweites bei ihr bestellen.

Die Kunst ist frei, eine Selbstverständlichkeit? Nicht bei allen Menschen und nicht in allen Ländern. Manche fühlen sich bedroht durch Kunst, sprechen ihr Inhalt, Form und Qualität ab, sind schockiert und gedemütigt, wenn sie sich Dinge anschauen sollen, die sie nicht mögen oder die sie ablehnen. Oder wenn die Kunst gar aus dem Konkurrenzumfeld stammt. Wölfe unter Wölfen sind die schlimmsten, oder reicht es, wenn wir sagen: Künstler unter Künstlern?

Harma Regina Rieth hat vor über 13 Jahren diese für sie leidige Erfahrung machen müssen, ein belastender Prozess der Verleumdung, der noch dazu parallel zu einer Erkrankung verlief. Völlig überflüssige, unsinnige und abwegige Diskussionen um heiße Luft! Sie hat auch dies überstanden in ihren 60 Lebensjahren, die sie heute, am 16.10.2013, vollendet.

Sie hat sich stets der Kunst gewidmet, das ist die stolze Bilanz ihres häufig von Krankheiten durchsetzten Lebens. Sie verbrachte mehr Zeit zu Hause, im Krankenhaus oder in Kuren als andere Kinder. In Dutzenden von Bildern, etliche einfach verschenkt oder wie sie es nennt: in gute Hände gegeben – bzw. einem guten Zweck geopfert, und in Dutzenden von Aktionen für Kinder, Mitmenschen, Gemeinden, ihr Dorf, die Feuerwehr hat sie das festgehalten, was sie immer bewegt hat: den Mensch, vorwiegend die Frau, oft sogar sich selbst, im Einklang oder im Widerstreit mit der Natur, außerdem die Umwelt, die Mitmenschen und last not least das Schicksal.
Deswegen spricht sie auch von MenschenBildern = HarmaBildern.

Den Umweltthemen widmet sie sich seit 1973 - vorwiegend mit Tusche und Graphit.
1978 hatte sie ihre erste öffentliche Ausstellung in Nahbollenbach und Fischbach, und zwar vorwiegend Ölbilder, der Mensch im Mittelpunkt.
1983 trat sie dem Europäischen Kulturkreis, Herrsteiner Kreis und Kunstverein Obere Nahe bei. Unter den Titeln Kupfer-Kunst-Kaprice, FACETTENReich und FrauenBilder-Bogen organisierte sie auch Ausstellungen zum Thema Frauen.
Die eigentlich 40 Jahre HarmaKunst sind 35 Jahre HarmaKunst in der Öffentlichkeit.

Ihre Bilder sind gegenständlich, leben, sind farbenfroh. Sie teilen mehr als eine Botschaft mit, fordern zu Interpretation und zum Gespräch auf, weil sie etliche Hinweise geben, denen der interessierte Betrachter nachgehen will. Manchmal sind sie in gewisser Weise aufdringlich, provokativ, wollen bewegen und erschüttern, bisweilen sogar schockieren.

Oder sie sind einfach pfiffig und nehmen das ein oder andere auf den Arm. Ganz aktuell ihre Interpretation der „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche oder für die kommende Ausstellung im Februar 2014 die Frau als Opfer von Werbe- und Konsumgesellschaft. Einige ihrer Bilder sind Allegorien, die subjektive Wahrnehmungen und Erlebnisse in allgemeingültige Aussagen übertragen.

Ein anderer Teil ihrer Werke widmet sich den eigenen Kindern und seit 4 Jahren (bevorzugt) den Enkelkindern.
Paul, vier Jahre jetzt, war das erste Enkelkind. Es folgten Moritz fast drei Jahre und Frida
zweieinhalb Jahre.
Es entstanden verstärkt Serien mit Kindermotiven – so 2012 das großformatige Bild „Vergangenheit – Zukunft – Gegenwart“, in dem sie die drei Enkelkinder im Bildmittelpunkt, im Geschehen präsentiert. Es handelt sich dabei um die Serien „…und Kinder haben Hunger“, „Schutzengel“, „Kinder der Erde“, „Kinder im Krieg“.

Liebe und Sexualität, Magie und Selbstporträts fehlen ebenso wenig wie Landschaftsbilder, die ihr sehr gut gelingen und deutlich ihren Pinselstrich zeigen. Nur malen möchte sie Landschaftsbilder sehr selten. Denn für sie gibt es Wichtigeres.

Harma-Regina berichtet zurückblickend, dass die Kindheit zwar schöne Erlebnisse mit sich brachte, aber eben auch eher bescheidene Lebensumstände und viel Krankheit.
Die Künstlerin wurde als drittes Kind ihrer Mutter geboren, die allerdings erst 19 Jahre zählte und in dieser Situation eher überfordert war.
Sie hatte wenig Zeit für ihr drittes Kind, missachtete es sogar, für Harma ein Gefühl, vergessen worden zu sein. Bei ihrer Tante Brigitta und Oma Alwine jedoch fühlte sie sich willkommen.
Ihre Mutter eher wirklichkeitsfremd und sich in die Traumwelt der Drei-Groschen-Romane flüchtend, der Vater egoistisch, ungerecht und ein nicht selten gewalttätiger Choleriker, musste sie sich zwischen fünf Kindern behaupten lernen, was ihr nicht immer gelang. Kraft gab ihr der Name Harma, der Hermelin bedeutet, also eine seltene Erscheinung, als finnischer Nachname aber auch Schatz, so erklärte ihr es der Opa Otto.
Und diese Bedeutungszuweisung gab ihr Stärke! Opa Otto schenkte ihr mit 10 Jahren auch den ersten Ölfarbkasten zum Malen.
Mit 12 Jahren malte sie bereits die Felsenkirche ansehnlich.

Mit 15 verkaufte sie erstmals zwei Bilder, nämlich Landschaftszeichnungen, in einer Idar-Obersteiner Buchhandlung.
Mit 16 Jahren erlitt sie bei einem schweren Unfall eine Gehirnquetschung und schwere Verletzungen an der Wirbelsäule, mit den Folgeschäden hat sie noch heute zu kämpfen …
Sie hatte auch zeitlebens Probleme mit den Atemwegen und sah ihren Hausarzt öfter als manches Familienmitglied. Und genau der schenkte ihr auch Bleistifte und Zeichenblätter, damit sie nicht mit Kohle, Streichhölzern und Bröckelgips allein malen musste. Als Gegenleistung für die geschenkten Zeichenblätter, Bleistifte und Farbstifte erbat er sich bei jedem Krankenbesuch eine Zeichnung von ihr. Die erste Bildersammlung ihrer frühen Werke entstand sozusagen schon in den 50er und 60er Jahren als sein Privatbesitz.
Ebenso geprägt haben sie auch die Fahrten in die Kur, wo man unzärtlich in den Zug geschubst und eng wie die Hühner auf der Stange im Zugabteil wieder einmal bis zum Zielort in der Fremde aushalten musste.

Auch wenn sie in all den Jahren schwer daniederlag, die Krankheit sie oft „zeichnete“ und sie in diesem Zusammenhang von starken Ängsten und sogar Nahtodfantasien spricht, dachte sie immer an ihre charakterstarke Oma Alwine, die für sie eine Vorbildfunktion hatte. Alwine war kämpferisch, zielstrebig, gradlinig, stets für alles offen, das Gespräch suchend, unerschrocken, konfrontationsbereit, aber auch kompromiss- und hilfsbereit. Diese Eigenschaften färbten schon früh auf sie ab und bestimmten und prägten oftmals auch Harma-Reginas Leben. Sie war der Maßstab sozusagen. Für Harma lebt die Oma Alwine in ihr weiter.
Auch das Malen war ihr schon immer Hilfe und Motivation, half ihr immer wieder auf die Füße. Ohne die tatkräftige Unterstützung ihrer Familie, durch ihren Mann Gerhard und die Kinder Torsten und Janina hätte sie viele Schaffensprozesse nicht abschließen können.
Oder doch? Denn sie ist ja, wie sie sagt, ein Steinbeißer, ein Rotachat in der hiesigen Edelsteinregion im Sternzeichen der Waage - sie pendelt sich ein und alles ist in Balance.

Ich wünsche ihr – und das tue ich selbstverständlich auch in Ihrem Namen – für ihren weiteren Lebensweg alles, alles Gute, viel Glück und Gesundheit!