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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 5. Januar 2024

Kaiserslautern: Friend ´n Fellow mit Characters im COTTON CLUB


Friend ´n Fellow
@ Friend ´n Fellow


Characters

Samstag, 20.01.2024 

Einlass: 18:30 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr

COTTON CLUB
Info: Bestuhlt
TICKETS
Vorverkauf: ab 26,20 €      

https://kammgarn.reservix.de/p/reservix/event/2171310


Der Schaffensprozess von CONSTANZE FRIEND und THOMAS FELLOW klingt retrospektiv wie ein Lehrstück über qualitatives Songwriting, konstanten Output und die rauschhafte Kraft des Live-Auftritts. Es sind jene Merkmale, die das Duo im Zeitalter des digitalen Mainstreams herausragen lassen. 

Denn was 1991 in Leipzig begann, hat sich in den Folgejahren in die endlosen Weiten der globalen Musiklandschaft ausgeweitet.

Unter Kennern fällt der Name FRIEND N FELLOW jeher im Zusammenhang mit Größen wie Ray Charles, Al Jarreau und Luther Allison. Letzterer prägte in den 90er-Jahren durch gemeinsame Auftritte die musikalische Entwicklung des Duos. Doch es ist nicht nur die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Allison, die seither als Referenz unter der Oberfläche ihrer eigenen und adaptierten Songs durchhallt. Stil und Besetzung bleiben ungewöhnlich, da der Klang einer mehrköpfigen Band auf zwei Elemente übertragen wird – Gitarre und Stimme. Beide Instrumente sind losgelöst von Konventionen und geben sich sowohl im Studio als auch im Konzertsaal der Melange aus Konzeption und intuitiver Spielfreude hin. Daraus entspringt ein wildes Mosaik: Mal Jazz, mal Blues, mal Country – aber immer Soul.

Auch 2019 ist ihr Sound beides: virtuos und intim. Aus den beiden Vollblutmusikern ist nach 28 Jahren längst ein eingespieltes Team geworden. Zu den Spielstätten zählen mittlerweile Peking, Warschau und New York. 11 Studio-Alben sind produziert, über 100.000 Tonträger verkauft, unzählige Konzerte gespielt. Der Katalog an Songs erweitert sich stetig und auch die früheren Melodien schweben durch die Sphären der charmanten Jazzclubs, Theaterhallen und Open Air Locations, denen die beiden Künstler in den letzten Dekaden ihren Stempel aufgedrückt haben. 

Die Live-Performance zelebrieren sie energisch und dekorieren ihr Zusammenspiel oft mit einem humoristischen Kommentar, sodass Raum und Zeit im Kosmos von FRIEND N FELLOW zu Pulverstaub zerfallen.

Im Herbst 2019 erschien das 12. Album „Characters“ bei Doctor Heart Music. 

In 12 selbst geschriebenen Songs besinnen sich FRIEND N FELLOW auf den akustischen Blues zurück. Erzählt werden 12 Geschichten, die durch ihre Charaktere miteinander verbunden sind.

„Ein Feuerwerk groovender Virtuosität“
(Süddeutsche Zeitung)

Mittwoch, 27. Dezember 2023

Kaiserslautern, 11.01.2024: Lesung von Wladimir Kaminer im Kammgarn, KASINO - Frühstück am Rande der Apokalypse

Wladimir Kaminer © Michael Ihle
Donnerstag, 11.01.2024, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr


Wladimir Kaminer

Frühstück am Rande der Apokalypse

Lesung im Kammgarn, KASINO in Kaiserslautern  

Was haben Familienalltag und Weltuntergang, globale Krisen und Mutters Kreuzworträtsel, Putin und Pilzsaison gemeinsam? Sie existieren gleichzeitig und schaffen damit eine Normalität, die vielen nicht ganz normal erscheint. Und doch haben wir uns irgendwie darin eingerichtet. Tatsächlich war die Sorge, der Himmel könne uns auf den Kopf fallen, hierzulande schon immer weit verbreitet. Dabei liegen die Herausforderungen des Lebens oft in der Suche nach dem Ladekabel oder einem Tenor mit neun Buchstaben. Ein Glück, dass es einen Chronisten gibt, der diese eigenartige Situation mit Humor beschreibt und mit unbeirrbarem Optimismus zu verstehen versucht...

(bestuhlt, ab 26,20 €)

Montag, 13. November 2023

Kammgarn Kaiserslautern: Do, 16.11.2023, 20 Uhr - Nicole Johänntgen mit Jon Hansen und David Stauffacher im Cotton Club

 

Nicole Johänntgen    @Promo 

Auf ihrem aktuellen Album "Labyrinth" tritt die Saxofonistin Nicole Johänntgen in Zusammenarbeit mit dem Tubisten Jon Hansen und dem Perkussionisten David Stauffacher auf. Die Aufnahme fand öffentlich vor Publikum für das Schweizer Radio SRF 2 statt. Die meisten Titel aus dem Album werden an diesem Abend zu hören sein.

Die neuen Kompositionen von Nicole Johänntgen zeichnen sich durch ihre kraftvolle Ausdrucksweise aus, sie seinen "äußerst erfrischend". Tiefes Eintauchen in das Leben sowie das Reflektieren darüber zeigen sich in virtuoser Beweglichkeit, wenn die Band ein Terzmotiv durch verschiedene harmonische Ebenen leiten lässt. "Canyon Wind" transportiert einen subtilen 6/8 Groove, der die Zuhörer in Trance versetzt. "Goodnight my Dear" beeindruckt mit einer raffinierten polyphonen Struktur, während bei "Get up and Dance" Tuba und Perkussion einen treibenden Diskobeat erzeugen. In einigen Stücken wird die Tuba selbst zum Perkussionsinstrument, und in zwei Kompositionen ist sogar ein zweites Bassinstrument zu hören. Für zwei Songs hat Nicole den französischen Sousaphonisten Victor Hege als Gastmusiker eingeladen. 

Das Album steckt voller angenehmer Überraschungen, darunter "Little Song for Nenel", eine zärtliche Ballade, die Nicole Johänntgen ihrem Kind gewidmet hat. Hier wechselt Nicole zwischen Saxophon und Gesang, begleitet nur von sich selbst. 

Mit insgesamt 26 Alben, zahlreichen Auszeichnungen, darunter der Kunstpreis 2022 des Saarlandes im Januar und der Lichtenburgpreis 2023 im Mai, unterstreicht Nicole Johänntgen ihre bemerkenswerte musikalische Leistung.


"Nicole hat etwas sehr Besonderes in ihrem Spiel – ein großes und großzügiges Herz. Eine außergewöhnliche Energie!" - David Liebman

Samstag, 26. November 2022

Kaiserslautern: Pfalzpreise Lebenswerk an Reinhold Gondrom und Erwin Wortelkamp

Die Preisträger und Preisträgerinnen bei der Pfalzpreis-Gala (von links):
Dr. Sven Gütermann, Mirjam Fischer, Reinhold Gondrom, Erwin
Wortelkamp, Anna Plett, Miriam Malthaner und Reiner Voß mit dem
Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder.          (Foto: Agentur view)

 

Spannend und kurzweilig ging es bei der Pfalzpreis-Gala des Bezirksverbands Pfalz im gut besuchten Pfalztheater Kaiserslautern zu, denn die Preisträgerinnen und -träger blieben bis zum letzten Moment geheim. Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder überreichte je einen Lebenswerkpreis im Bereich Medien und Bildende Kunst (Plastik) und je einen Pfalzpreis und Nachwuchspreis beim Medienpreis Pfalz und dem Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde (à 10.000 beziehungsweise 2.500 Euro). Die zwölf Nominierten wurden mit Text und Bild vorgestellt und die Preisträger interviewt. „Ich freue mich außerordentlich, dass wir uns in diesem Rahmen wieder treffen können“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder zu Beginn. Die Medien hätten gerade in der heutigen Demokratie eine wichtige Rolle des Vermittelns und Erklärens von Zusammenhängen. Er erläuterte: „In diesem Jahr hatten wir drei Lebenswerkpreise und eine ganze Reihe an Nominierten, so dass es zwei Veranstaltungen gibt. Das heißt in knapp einer Woche vergeben wir noch den Zukunftspreis Pfalz“. Er erwähnte, dass der Bezirksverband Pfalz insgesamt rund 50.000 Euro in diesem Jahr ausschüttet, um die Talente seiner Region zu würdigen und zu fördern. Auch die Nominierten, die nicht zum Zug kämen, würden nicht leer ausgehen, denn sie erhielten beim Hauptpreis 500 Euro beziehungsweise 200 Euro beim Nachwuchspreis. „Die Vergabe von Pfalzpreisen hat eine lange, fast 70-jährige Tradition, die der Bezirksverband Pfalz gerne pflegt“, so Wieder. Deshalb seien im Laufe der Zeit immer wieder neue Preise hinzugekommen und die Richtlinien angepasst worden. Wieder dankte den Jurys aus Fachleuten, die mit viel Kompetenz ihre Entscheidungen getroffen hätten.

 

Beim Medienpreis Pfalz wurde Reinhold Gondrom für seine Lebensleistung gewürdigt. Laudatorin Kerstin Bachtler vom SWR zeichnete unterhaltsam seine wirtschaftliche Erfolgsstory nach; er sei aber auch „ein faszinierender Mensch“. 1950 in Bayreuth geboren, habe Gondrom den deutschen Buchhandel nachhaltig beeinflusst und zu einer der größten Buchhandelsketten im deutschsprachigen Raum entwickelt. Nach seiner Ausbildung zum Druckfachmann folgte – geprägt durch das Elternhaus – ebenfalls die des Buchhändlers. Danach zog es ihn in viele große Städte, wo er Berufserfahrung in führenden Buchhandelsunternehmen sammelte. 1975 kam Gondrom schließlich aus Oxford (England) nach Kaiserslautern. Er habe neue Impulse für den Buchhandel mithilfe eines modernisierten und einladenden Konzepts gesetzt, das seine Buchhandlung auch als Event-Ort populär machte, und galt als der erste Unternehmer in Deutschland, der großflächige Buchhäuser entwickelte und seine innovativen Ideen selbst oder als Franchise-Geber in andere Städte brachte. Gondrom, der Buddelschiffe sammle, habe seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Seemannschaft gesehen, das heiße „alle müssen zusammenhalten und es darf keine Hierarchie geben“. Jede und jeder sei gleich viel wert. Mit großem Teamgeist habe er sein Unternehmen geführt. Viele Buchhändler in Deutschland hätten seine Philosophie übernommen. Für Autorenlesungen, die heute alltäglich seien, dürfe er als wichtiger Initiator gelten. Als Verleger habe er vor allem Pfälzer Autorinnen und Autoren gefördert.

 

Der Fotograf Reiner Voß gewann den Medienpreis Pfalz für seine Fotoserie, mit der er den Klimawandel und seine Folgen in der Pfalz eindringlich dokumentiert. Unerbittlich zielen seine Fotografien darauf ab, die Menschen aufzurütteln, wenn er beispielsweise ausgetrocknete Seen, vertrocknete Böden, von Dürre gezeichnete Ackerflächen, auf denen kaum noch etwas wächst, festhält. Dabei kommt in den kontrastierenden und Angst einflößenden Schwarz-Weiß-Bildern eine gar apokalyptische Ästhetik zum Einsatz. SWR-Redakteur Patrik Sommer, der Voß interviewte, meinte, er habe sich einem „heiklen und schwierigen Thema“ gewidmet. Voß sprach darüber, dass diese „kaputte Natur“, der er auf Spaziergängen begegnet sei, „große Sorgen in mir auslösen, besonders was die Geschwindigkeit der Veränderung betrifft.“ Darüber hinaus waren Markus Clauer sowie Michael Konrad und Uwe Herrmann nominiert. Mit dem Nachwuchspreis wurden Miriam Malthaner, Lea Schann und Anna Plett für ihr Zeitungsprojekt „Jugend gegen Antisemitismus“ ausgezeichnet, bei dem systematisch und journalistisch bemerkenswerte Arbeit auf Interesse an der Vergangenheit und jüdisches Leben in Deutschland trifft. Thematisiert werden verschiedene Aspekte der Geschichte jüdischer Familien unter der Nazi-Herrschaft bis hin zur Auseinandersetzung mit heute vorzufindendem Antisemitismus. Nominiert waren außerdem Julian Erbersdobler sowie Linda Schwind.

 

Den Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde erhielt der Historiker Dr. Sven Gütermann für seine Untersuchung „Reformation und Konfessionsbildung in Speyer“, bei der er die Jahre 1538 bis 1580 in den Blick nahm. Aufgrund einer intensiven Auswertung der Quellen kommt er zu dem Ergebnis, dass die offizielle Ein- und Durchführung der Reformation in Speyer erst nach dem Augsburger Religionsfrieden (1555) möglich war. Das gut lesbare Buch ist ein Grundlagenwerk zur Speyerer Reformationsgeschichte. Dr. Benjamin Müsegades und Prof. Dr. Markus Raasch mit Team waren ebenfalls nominiert. Über den Nachwuchspreis konnte sich Mirjam Fischer freuen, die mit ihrer Bachelorarbeit „Die ‚große‘ Hungersnot um 1770-1772 in Oggersheim und den umliegenden Gemeinden“ die Jury überzeugte. Auf der Grundlage des sorgsam ausgewählten Quellenmaterials konnte sie einen eindrucksvollen und umfangreichen Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit in Oggersheim und Umgebung ermöglichen. Zu den Nominierten gehörten auch Julia Gilfert und Felix Maskow.

 

Der Künstler Erwin Wortelkamp hatte eigentlich schon im vergangenen Jahr den Lebenswerkpreis zuerkannt bekommen, doch da coronabedingt keine Gala stattfinden konnte, erfolgte nun seine Ehrung. Laudatorin Prof. Dr. Beate Reifenscheid, Direktorin des Ludwig Museum in Koblenz, würdigte den Bildhauer, aber auch Maler und Zeichner sowie Professor und Lehrer in ihrer Laudatio. „Er liebt die Kommunikation und hat viel bewegt.“ Der Mensch rücke als soziales Wesen in den Fokus. Es gebe sowohl große, grobe und spröde Arbeiten als auch ganz filigrane und verletzliche. Er verwende Bronze, aber gerne und vorwiegend auch Holz, das ein Sinnbild unseres Lebens sei. Seine skulpturale Sprache verdichte er auf Wesentliches, reduziere auf eine jeweils sinnstiftende Form, die in den unmittelbaren Dialog mit dem Raum treten – dem städtischen oder rein naturbelassenen Umfeld – und die Blicke bannen würde. Beeindruckt ging sie auch auf Wortelkamps Projekt mit 50 Künstlern und Künstlerinnen „Kunst im Tal“ im Westerwald ein, wo er auch lebe und mit dem er Mitte der 1980er Jahre begonnen habe. Erwin Wortelkamp wurde 1938 in Hamm an der Sieg geboren. Von 1960 bis 1965 studierte er Bildhauerei und Kunstpädagogik an der Kunstakademie München; von 1969 bis 1973 engagierte er sich in der von ihm ins Leben gerufenen Informationsgalerie „ateIier nw 8“ in Beindersheim und Frankenthal. Von 1973 bis 1985 und 1995/96 folgten Lehrtätigkeiten an Gymnasien, unter anderem in Frankenthal, und Hochschulen. Neben Patrik Sommer, der angeregt hatte, dass der Bezirksverband Pfalz einen Klimaschutzpreis ausloben solle, interviewten Thomas Stüber von RPR1 Miriam Malthaner und Anna Plett (Lea Schanne konnte nicht teilnehmen), der Historiker Stefan Schaupp Mirjam Fischer und die Historikerin Dr. Charlotte Glück Dr. Sven Gütermann. Moderiert wurde die Gala auf charmante Weise und in bewährter Manier von Günther Fingerle. Die musikalische Gestaltung der Gala übernahm die Pfalzphilharmonie Kaiserslautern unter Leitung des zweiten Kapellmeisters Anton Legkii; es kamen Stücke von Verdi, Donizetti, Schnittke, Andrew Lloyd Webber und Tschaikowsky zu Gehör; als Solistinnen traten Monika Hügel und Astrid Vosberg auf.

 

 



Dienstag, 19. Juli 2022

Kaiserslautern: ALLES MUSS RAUS! am vergangenen Wochenende

                                     (c) Peter Herzer

Ein lebhaftes Treiben mit Musik und Theater in den Straßen Kaiserslauterns, das mit einem riesigen Programm und vielen Überraschungen aufwartet. Mit dabei auch LATURB, die mit Glückskeksen wirft und fetziges, buntes Treiben auf der Bühne bietet. Die Musik aus Komponenten der Synthie-Generation, Punk, Rap, skurrilem Musiktheater und vielem mehr.

"Das ist mal witzig, mal ernst, politisch und trashig, cool und berührend, laut und leise – zum Träumen, Tanzen, Toben!" (die Veranstalter).

Hier von Peter Herzer zwei Fotos und ein Video als ein Beispiel des jungen Programms - alle sollen raus auf die Straße und tanzen... Gute Idee!


                                                           (c) Peter Herzer


Dienstag, 28. Juni 2022

Kaiserslautern: „Kubra Khademi – Political Bodies” im mpk eröffnet


Im Gespräch: Kubra Khadmi (rechts) vor ihrer Arbeit „Untitled #9“ aus der Serie „Ordinary Women“ von 2020, Gouache auf Papier 
(Foto: Bezirksverband Pfalz)



Kubra Khademi – Political Bodies

Ausdrucksstark und kontrovers wirken die Werke der jungen afghanischen Künstlerin Kubra Khademi in ihrer Ausstellung „Political Bodies”, die bis 11. September im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, zu sehen ist. „Die Kunst von Kubra Khademi verführt mit ihrer Einfachheit, aber sie hat es auf den zweiten Blick in sich“, sagte Museumsdirektor Steffen Egle bei der Eröffnung. Es gehe ihr in ihrem Werk um Unterdrückung, Identität, Heimat und Migration, das „einen vielschichtigen Gesprächsanlass“ biete. Initiiert habe die Ausstellung die langjährige Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann, die ebenfalls unter den zahlreichen Gästen war. Die Kuratorin Hanna G. Diedrichs genannt Thormann habe das Projekt in enger Kooperation mit der Künstlerin und mit großer Sensibilität verwirklicht. „Kubra Khademi erzählt“, so die stellvertretende Bezirkstagsvorsitzende Ruth Ratter, „ihre persönliche Geschichte und tritt ein für die Rechte der Frau.“ Ihre Kunstwerke „artikulieren Botschaften“. In ihrer Wahlheimat Frankreich sei sie auch im Exil eine ernstzunehmende Oppositionelle. Dr. Britta Buhlmann habe uns Kubra Khademi ans Herz gelegt: „eine großartige Entdeckung“. Sie bezeichnete die Ausstellung als eine der interessantesten des Jahres, „die zum Diskurs auffordert“.

France Marquet von der Madanjeet Singh Foundation beschrieb eindrücklich Khademis Flucht nach Paris 2015, bevor Hanna G. Diedrichs genannt Thormann in die Ausstellung einführte. Das feminine Universum von Kubra Khademi sei frei von Scham und voller Selbstbestimmung. Ihre Kunst habe stets politische Dimensionen; sie dränge nach gesellschaftlichem Wandel. In jüngster Zeit arbeite sie vermehrt auch mit fotografischen Techniken und Stickereien. Ihre Bilder hätten zunächst „eine naive Anmutung“. Die gemalten Frauen seien einzeln oder in Gruppen zentral ins Bild gesetzt. Khademi „gibt den Frauen gestalterisch und metaphorisch Raum“. Ihre Figuren eigneten sich zur Reflexion der Rolle der Frauen. „Weltweit sind viele Menschen von ihrer Kunst bewegt.“ Ihre vielschichtigen Werke gingen an Tabus heran und würden Reibungsflächen geben. Das mpk präsentiere das Werk der feministischen Künstlerin und Performerin weltweit erstmals in einer musealen Einzelausstellung.

Kubra Khademi wurde 1989 in der Provinz Ghor, Afghanistan, geboren und studierte Bildende Kunst an der Universität Kabul, Afghanistan, und der Beaconhouse National University in Lahore, Pakistan. Nach der Aufführung ihrer öffentlichen Performance „Armor“ im Jahr 2015 in Kabul, die sie nach etwa acht Minuten abbrechen musste, war Khademi gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen. In Frankreich wurde ihr politisches Asyl gewährt, 2020 die französische Staatsbürgerschaft. Für ihre Arbeit erhielt die in Paris lebende Künstlerin unter anderem vom französischen Kulturministerium den Titel Chevalier de l‘Ordre des Arts et des Lettres (2016), ein MFA-Stipendium der Universität Panthéon-Sorbonne (2016) und eine von der Salomon Foundation geförderte Künstlerinnenresidenz in New York (2021/22). Bislang waren Khademis Werke in Gruppenausstellungen, etwa in Frankfurt (2022), Paris (unter anderem 2021 und 2017), Bangkok (2020) und New York (2018), vertreten.

Künstlerin und Kuratorin (von links): Kubra Khademi und
Hanna G. Diedrichs genannt Thormann
Die monografische Ausstellung im Museum des Bezirksverbands Pfalz stellt eine Auswahl neuer, noch nie gezeigter Arbeiten der aufstrebenden Künstlerin im Kontext ihres bestehenden Œuvres vor. Dabei bietet sie mit rund 50 Kunstwerken (Malerei, Objekte, multimediale und fotografische Arbeiten, Textil und Performances, ergänzt von Audio- und Video-Kontextexponaten) in drei Ausstellungsräumen einen breiten Einblick in das facettenreiche Schaffen von Kubra Khademi. Die Werkschau mit vielfältigem Begleitprogramm und mehrsprachigem Ausstellungskatalog lädt zur thematischen Auseinandersetzung und zum Austausch ein. Ihr Titel „Kubra Khademi – Political Bodies“ reflektiert verschiedene Dimensionen der Politisierung des (weiblichen) Körpers in den Werken: Er verweist auf das Politisieren des weiblichen Körpers im Kampf für (und gegen) Geschlechtergerechtigkeit, auf den konkreten Einsatz des unbekleideten weiblichen Körpers in der Kunst als feministisch-politisches Mittel und nicht zuletzt auf die Politisierung (afghanischer) Migration und Identität.

 

Ausstellung und Katalog werden durch die Unterstützung der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, der Freunde des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern, der ZukunftsRegion Westpfalz, des Institut français Deutschland, des Gleichstellungsbüros des Bezirksverbands Pfalz, des Rotary Club Kaiserslautern-Sickinger-Land, von G&M Systemtechnik und der Galerie Eric Mouchet ermöglicht. Das mpk ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonn- sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.mpk.de.

 

 




 


Montag, 27. Juni 2022

Kaiserslautern: Lautern liest ... ab jetzt



Bei „LAUTERN LIEST“ handelt es sich um ein „Lesefestival“ von bekannten und unbekannteren Autoren, vorwiegend aus der Region. Man wird hier zwar nicht auf die Berühmtheiten aus der deutschen Top 100 treffen, aber auf erstaunliche gute Autoren, die um die Ecke wohnen. Veranstaltungsorte sind Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen, Theodor-Zink-Museum, Pfalztheater, Apostelkirche sowie Vereine und Geschäfte, aber auch ungewöhnliche Leseorte.

Zurzeit steht dieses Angebot:

27.06. - 06.07.
Hohenstaufengymnasium
"Ich bin ganz Ohr! Lies vor!"
Schüler*innen des HSG lesen in Bus, Bahn und Park
Schüler*innen des HSG lesen alten Menschen im Goethe-Viertel vor 
Schüler*innen des HSG hängen ihre Lieblingstexte in der Schule auf
Schüler*innen des HSG teilen eigene Texte - les- und hörbar
Schüler*innen des HSG lesen und bespielen das Schulgelände
Schüler*innen des HSG lesen kleinen Kindern in der Nachbarschaft vor 

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Ein Projekt von Ina Bartenschlager und Maren Zuber
Klasse 6c 
Montag, 27. Juni, 9.40 Uhr
Rittersberggymnasium: Leseräume
Ob in der Bibliothek, im CDI oder im Gymnastikraum, ob Buch, Hörbuch oder sogar mit Yoga - die Schüler*innen der Klasse 6c bilingual lesen mal entspannt, mal spielerisch die französische Lektüre Aventure à Montpellier von Catherine Grabowski – und ganz nebenbei entdecken sie auch Räume in der Schule neu.


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Theodor Zink – Lesung aus den Tagebüchern
Stadtmuseum Kaiserslautern
Montag, 27. Juni, 18.30 Uhr.
Vortrag und Lesung von Dr. Bernd Klesmann
Veranstaltungsort: Kapelle der Apostelkirche
Heimatforscher und Museumsgründer Theodor Zink hat sich vom Frühjahr 1915 bis kurz vor seinem plötzlichen Tod im Herbst 1934 beinahe täglich Zeit genommen, um Erlebnisse und Gedanken in verschiedenen Tagebüchern zu notieren. Die häufig knappen, aber stets lebensnahen und informativen Berichte des Volksschullehrers und Schriftstellers sind eine wahre Fundgrube für alle, die sich für die Geschichte dieser Zeit und ganz besonders für die Entwicklung der Stadt Kaiserslautern interessieren. Bernd Klesmann liest ausgewählte Passagen aus diesem farbigen und anekdotenreichen, fast zwei Jahrzehnte umfassenden Lebensbild.

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Ein Projekt von Ina Bartenschlager und Maren Zuber
Dienstag, 28. Juni, 12.20 Uhr
Rittersberggymnasium: Leseräume
Ob in der Bibliothek, im CDI oder im Gymnastikraum, ob Buch, Hörbuch oder sogar mit Yoga - die Schüler*innen der Klasse 6c bilingual lesen mal entspannt, mal spielerisch die französische Lektüre Aventure à Montpellier von Catherine Grabowski – und ganz nebenbei entdecken sie auch Räume in der Schule neu.


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Bürgermeisterin Beate Kimmel
liest aus dem Roman
„Fritz und Emma“
Stadtbibliothek Kaiserslautern
Dienstag, 28. Juni, 17 Uhr
Obwohl am gleichen Tag geboren und im gleichen Dorf im Westrich groß geworden, haben Fritz und Emma seit 70 Jahren kein Wort mehr mit einander gewechselt 

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Alžběta Hatajová
Apostelkirche Kaiserslautern
Dienstag, 28. Juni, 18.30 Uhr.
Online-Vortrag mit Büchervorstellung von Pfarrerin Alžběta Hatajová, Sazavá in Tschechien
Geschichte und Gegenwart der Kirche der böhmischen Brüder in Tschechien

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“Lesen begeistert!”
Mittwoch, 29. Juni, 10 - 17 Uhr
Die Azubis der Thalia-Buchhandlung und die Siegerin des diesjährigen Vorlesewettbewerbs (Stadtentscheid Kaiserslautern), Celine Agyeman, lesen aus unterschiedlichsten Büchern vor. Für Kindergärten, Schulklassen, Jugendgruppen oder auch einzelne Zuhörer. Kommt einfach vorbei und lasst euch begeistern!

Thalia Deutschland GmbH & Co. KG
Kerststraße 9-15 | 67655 Kaiserslautern
Tel.: +49 631 36219711 | Fax: +49 631 36219715
E-Mail: k.schliermann@thalia.de | Internet: https://www.Thalia.de

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Mittwoch, 29. Juni, 19 Uhr
“Das Glück schmeckt honigsüß”
Lesung mit Persephone Haasis
Die Kaiserslauterer Autorin von »Ein Sommer voller Himbeereis« und »Küsse im Aprikosenhain« stellt ihren brandneuen Roman bei uns vor.

Thalia Deutschland GmbH & Co. KG
Kerststraße 9-15 | 67655 Kaiserslautern
Tel.: +49 631 36219711 | Fax: +49 631 36219715
E-Mail: k.schliermann@thalia.de | Internet: https://www.Thalia.de

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Klaus Herzler
"Du Veilche uff de Fenschderbank"
Kapelle der Apostelkirche
Donnerstag, 30. Juni, 18.30 Uhr.
Klaus Herzler liest
eigene Texte
in pfälzischer Mundart

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Eva Paula Pick & Morphy Burkhart
"wo der Geist - ein Witzbold - die Materie zwirbelt"
- literarische Stimmen aus der Ukraine -
Eva Paula Pick und Morphy Burkhart lesen satirische und lyrische Texte ukrainischer SchriftstellerInnen zwischen 1930 und heute (u.a. von E. Andijewska,  M. Bulgakow, A. Kurkow, S. Zhadan).
Stadtbibliothek Kaiserslautern
Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr

Veranstalter: Buchhandlung blaue blume & Kultursommer RLP
buchhandlung blaue blume  Inh.: Franz-Josef Burkhart
Richard-Wagner-Str. 46  67655 Kaiserslautern
Tel: 0631-17108  www.buchhandlung-blaue-blume.de

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Ein Projekt von Ina Bartenschlager und Maren Zuber
Klasse 6c
Rittersberggymnasium: Leseräume
Freitag, 1. Juli, 9.40 Uhr
Ob in der Bibliothek, im CDI oder im Gymnastikraum, ob Buch, Hörbuch oder sogar mit Yoga - die Schüler*innen der Klasse 6c bilingual lesen mal entspannt, mal spielerisch die französische Lektüre Aventure à Montpellier von Catherine Grabowski – und ganz nebenbei entdecken sie auch Räume in der Schule neu.

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"Geschichten aus der Schreibwerkstatt"
Volkshochschule, im Garten
Freitag, 1. Juli, 18 Uhr
Zeitungsartikel, Alltagsbeobachtungen, Songtitel, mitgehörte Gespräche in Zügen, verlorene Einkaufszettel; nichts ist vor uns sicher.
Wir, die Schreibwerkstatt KL, sammeln nicht nur all die Wörter, Stimmungen, Töne und Gerüche, wir bauen daraus Geschichten. Geschichten, die abenteuerliche, vergnügliche und meist ungeahnte Wendungen nehmen.
Und ein paar davon möchten wir wieder mit Ihnen teilen.

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Annette Coen
"Spät(i). Kleine Kioskgeschichten"
Kurpfalzstraße 7. Vor dem Fenster.
Freitag, 1. Juli, 21 Uhr  
Lesung mit Annette Coen

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Katrin Sommer: Das Gewicht von Badeschaum.
Lesung mit Musik, es spielen
Helmut Engelhardt und Martin Haberer.
Pfalzbibliothek
Samstag, 2. Juli, 11 Uhr  

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Ukrainische Märchenstunde
Lesung in der Gemeinschaftsunterkunft Erzhütten (Bürger-Büsing-Haus)
Montag, 4. Juli, 14.30 Uhr
Ukrainische Flüchtlingsmütter lesen in ukrainischer und russischer Sprache Märchen für Kinder.
Die Lesung findet im Freien statt.

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Ein Projekt von Ina Bartenschlager und Maren Zuber
Dienstag, 5. Juli, 12.20 Uhr
Rittersberggymnasium: Leseräume
Ob in der Bibliothek, im CDI oder im Gymnastikraum, ob Buch, Hörbuch oder sogar mit Yoga - die Schüler*innen der Klasse 6c bilingual lesen mal entspannt, mal spielerisch die französische Lektüre Aventure à Montpellier von Catherine Grabowski – und ganz nebenbei entdecken sie auch Räume in der Schule neu.

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Jugendzentrum (JUZ)
Beigeordnete Anja Pfeiffer
liest aus "The Big Game - Die Jagd beginnt"
JUZ, Steinstraße
Dienstag, 5. Juli, 15.30 Uhr

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STADTANSICHTEN
Textcollage von und mit Ina Bartenschlager
Schaufenster Belleville
Belleville wortwerkstadt, Gaustraße 4, KL
Dienstag, 5. Juli, 19.00 Uhr

Grün, geräumig, aussichtsreich – Attribute einer schönen Stadt, tatkräftig umgesetzt mit urbanen Interventionen der Belleville wortwerkstadt. Stadtgärtner*innen säen Saatkugeln in der Innenstadt, ein Parkraum wird wohnlich besetzt und neue Aussichten mit einem Stuhl-Spaziergang erprobt. Textcollagen, gelesen unter freiem Himmel, erzählen von neuen Einsichten, Aussichten und Stadtansichten.


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Nobert Scheuer liest
aus dem mehrfach ausgezeichneten Roman „Winterbienen“
Theodor-Zink-Museum
Dienstag, 5. Juli, 20 Uhr

Veranstalter: Volkshochschule, Theodor-Zink-Museum und Blaue Blume

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Christina Bacher liest aus ihrem Buch "Haialarm"
Grundschule Morlautern
Mittwoch, 6. Juli

Gefördert im Rahmen von "Neustart Kultur" durch den Deutschen Literaturfonds

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Renate Demuth
MUNDART unARTig
Gereimtes u. Ungereimtes, witzig-frech
Musikalische Beiträge v. Norbert Christmann
Pfalzbibliothek
Mittwoch, 6. Juli, 17 Uhr
Renate Demuth liest eigene Texte

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BBS II - Wirtschaft und Verwaltung, Schreibwettbewerb:
"Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt"
Finale mit Kür der Siegerinnen und Sieger
Donnerstag, 7. Juli, 9.45 Uhr

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Röhmschule, Vorlesewettbewerb
Finale mit Kür der Siegerinnen und Sieger
Donnerstag, 14. Juli, 10 Uhr

Freitag, 24. Juni 2022

Kaiserslautern: Lange Nacht der Kultur, Samstag, 25.06.22



Endlich setzt sich die Immunlage in Kaiserslautern mal gegen Corona durch und lässt eines der wichtigen Top-Events der rheinland-pfälzischen Kulturszene wieder stattfinden: die „Lange Nacht der Kultur“ in Kaiserslautern.

An über 25 Spielorten in der Innenstadt wird fast alles geboten, was das Herz begehrt. Mit über einhundert Angeboten präsentiert die Stadt und ihre Bewohner wieder Kultur aus allen Sparten. Was spricht Sie mehr an, der Copacabana–Club, die Pälzer Bagage e. V. oder die Freimaurerloge Galilei 810? Los geht es um 18.00 Uhr in der Fruchthalle. Parallel an den genannten Orten läuft das volle Programm, aus dem sich jeder seine Leckerbissen herausfischen kann. Die Werkstattbühne des Pfalztheaters lädt ein zum Konzert der Lautrer Sängerin „Djulia“, Chormusik in der Martinskirche, das Museum Pfalzgalerie bietet „Nacht der weißen Handschuhe“, das Studio des SWR bringt ein Konzert mit „Mon Mari et Moi“. Im Japanischen Garten Illuminationen, Wandermusikant:innen aus dem Westrich unterwegs und stationär, Singer/Songwriterin Lena Hauptmann aus Cottbus tritt erstmals in Kaiserslautern auf, die russlanddeutsche Comédienne Liza Kos wird ihren unnachahmlichen musikalischen Witz entfalten. Sicher beeindruckend die einzigartige ÄL JAWALA – Balkan Big Beats // Oriental Brass, Bluesmusiker direkt aus St. Louis und natürlich literarische Lesungen.

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Samstag, 25.Juni,15 Uhr („Lange Nacht der Kultur“)

Christina Bacher
liest aus
„Das Römergrab“
Lesung für Kinder im Rahmen des Programms „Tausende literarische (Wieder-)Begegnungen mit Autorinnen und Autoren“.

Gefördert im Rahmen von "Neustart Kultur" durch den Deutschen Literaturfonds
Veranstaltungsort: Theodor-Zink-Museum

Schaufenster von Belleville
Ina Bartenschlager
Samstag, 25.Juni, 21. 30 Uhr und 22.30 Uhr
(„Lange Nacht der Kultur“)
GAUSTRASSE & WASCHBRETT GERAHMT (2) –
Lesung & Hauswand-Projektion

Texte unter freiem Himmel erzählen, was war und was ist. Hier, mitten in der Stadt, zwischen Polizeiinspektion 1 und dem Platz, wo einst Benders Hauswirtschaft stand und das „Waschbrett“ Geschichte machte. Mit wunderbaren Dias vom "Waschbrett" aus dem Fundus von Norbert und Doris Roth.

Ein Projekt auf dem Bürgersteig von Ina Bartenschlager und Annette Coen.
Veranstaltungsort: BELLEVILLE wortwerkstadt, Gaustr. 4

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Ein kostenpflichtiges Armband berechtigt zum Eintritt, dort, wo es etwas kostet. An vielen Orten ist der Eintritt frei.

Das Programm

Verfolgen Sie live die Events unter dem Hashtag #ln8dk.




Dienstag, 21. Juni 2022

Kaiserslautern: Fliegende Teppiche im mpk

Kubra Khademis fliegender Teppich: „Untitled #9“ aus
der Serie „Ordinary Women“ von 2020, Gouache auf
Papier 
(Privatsammlung, Dijon, Frankreich, Foto:
Bertrand Hugues, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022)


Märchenstunde zur Ausstellung „Kubra Khademi – Political Bodies” im mpk

 

Zur Ausstellung „Kubra Khademi – Political Bodies” bietet Nadine Choim im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, eine Märchenstunde am Sonntag, 26. Juni, um 15 Uhr an, in der es um „Fliegende Teppiche“ geht. Anschließend ist gemeinsames Gestalten angesagt. Die Märchenstunde findet vor Ort und digital statt. Eine Anmeldung wird erbeten unter anmeldung@mpk.bv-pfalz.de; auch Kurzentschlossene sind herzlich willkommen.

Auch im digitalen Zeitalter haben Geschichten nichts an ihrer Faszination verloren: So beschäftigt sich die afghanische Künstlerin Kubra Khademi mit bekannten Erzählungen und den damit verbundenen Bildern. Darin sind die Hauptpersonen sehr oft Männer. Humorvoll tauscht die Künstlerin die Rollen: Sie lässt eine Frau das Meer teilen, mit Tieren sprechen oder auf einem Teppich fliegen. Im Rahmen der aktuellen Ausstellung liest Nadine Choim den „Fliegenden Teppich“. Im kreativen Teil der Märchenstunde basteln die Kinder ihren eigenen fliegenden Teppich. Benötigt werden für das Online-Format Papierbögen (gerne auch bunt), eine Schere, ein Teppichmesser (unter Mithilfe der Eltern/Aufsicht) und Buntstifte. Für die Teilnehmenden vor Ort sind die Materialien vorhanden.

Ausstellung und Katalog werden unter anderem durch Unterstützung der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, der Freunde des mpk, der ZukunftsRegion Westpfalz und des Bureau des arts plastiques des Institut français Deutschland ermöglicht.

 

 


 

Sonntag, 6. Februar 2022

Kaiserslautern: Wollen Sie alte Schriften lesen können?


Lernen, alte Schriften zu entziffern:
Online-Kurs vermittelt Fertigkeiten (Foto: Bezirksverband Pfalz)





Alte Schriften lesen
Sechsteiliger Online-Kurs des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde

„Alte Schriften lesen“ heißt ein Paläographie-Online-Kurs für Anfänger und Anfängerinnen ohne Vorkenntnisse, den das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern anbietet. Der sechsteilige Kurs findet ab 28. Februar jeweils montags von 16.30 bis 18 Uhr statt. Wer zu historischen Themen in Archiven recherchieren möchte, muss alte Handschriften lesen können. Das ist jedoch gar nicht so einfach, änderten sich in den vergangenen Jahrhunderten oft Schriftarten und Buchstabenformen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen alte Schriften kennen und sammeln erste praktische Erfahrungen beim Transkribieren von Quellen des 15. bis 20. Jahrhunderts.

Aufgrund der großen Nachfrage ist es ratsam, sich umgehend, spätestens jedoch bis 15. Februar für den kostenlosen Kurs unter info@institut.bv-pfalz.de anzumelden; die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Für das Webinar wird GoToMeeting genutzt; die Einwahldaten sowie weitere Informationen erhalten die Teilnehmenden rechtzeitig vor Kursbeginn. Die Stunden werden im Wechsel von Dr. Sabine Klapp, Dr. Christian Decker und Barbara Schuttpelz geleitet.


 

Montag, 17. Januar 2022

Kaiserslautern: Leistikows „Lofotenlandschaft“ - Kurzführung


Malte unzählige Landschaften:
Walter Leistikows „Lofotenlandschaft“ von 1898
(Foto und © mpk)



Walter Leistikows „Lofotenlandschaft“ von 1898 steht im Mittelpunkt einer Kurzführung am Mittwoch, 26. Januar, um 12.30 Uhr in der Dauerausstellung des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1. 
Er malte unzählige Landschaften, besonders häufig den Berliner Grunewald- oder Schlachtensee. Immer wieder reiste der Maler auch nach Skandinavien. Die Lofoten hat er allerdings nur einmal 1898 besucht. Und so gehört die Darstellung aus der Sammlung nicht allein zu den besonders qualitätvollen Werken, sondern auch zu den sehr seltenen Motiven innerhalb seines Oeuvres. Welche Rolle der Maler für die deutsche Landschaftsmalerei einnahm und was die Lofotendarstellung so besonders macht, bringt Dr. Svenja Kriebel in dieser Führung auf den Punkt. Der Eintritt ist frei; die aktuell geltenden Corona-Regeln finden sich unter www.mpk.de.

 

 


Mittwoch, 1. Dezember 2021

Kaiserslautern: Objekt des Monats „1.246.804 Sandkörner“ und Kaffee, Tee und Kuchen


Jochem Hendricks‘ „1.246.804 Sandkörner“ von 2013/2014
(Foto: mpk © VG Bild-Kunst, Bonn 2021)


Zum „Bild des Monats und Treffen mit Freunden“ lädt das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, am Samstag, 4. Dezember, um 15 Uhr ein. Die Führung dreht sich um „Ein Bild der zeitgenössischen Kunst – Sonderausstellung Finale: Vom Wachsen einer Sammlung“. Die Sammlungen des mpk wurden in den zurückliegenden Jahrzehnten durch Ankäufe und Schenkungen grundlegend bereichert. Dank dieser Zuwächse können viele wichtige Strömungen der zeitgenössischen Kunst anhand herausragender Werke vorgestellt werden – und so wird die Bandbreite der künstlerischen Schaffenskraft in der Gegenwart deutlich. Die große Sonderausstellung „Finale – Director’s Cut“ führt nun viele dieser plastischen wie malerischen Arbeiten zu einem vielfältigen Parcours durch das gesamte mpk zusammen. Bei der Veranstaltung mit Dr. Sören Fischer steht nicht ein Bild im Mittelpunkt, sondern eine Auswahl von wichtigen Sammlungsobjekten, die gemeinsam ein Bild der Gegenwartskunst schaffen, das durch die Führung zu entdecken ist. Im Anschluss laden die Freunde des mpk zu Kaffee, Tee und Kuchen ein. Es gilt die 2G-Regel.

Dienstag, 30. November 2021

Kaiserslautern: Fast unbemerkte Übergabe der Franz Bernhard-Plastik vor dem mpk vor lauter, lauter Covid 19


Übergabe der Franz Bernhard Plastik „Aufragende“

Zu Beginn umhüllte eine rote Plane das Werk und Michael Gärtner stimmte das Publikum mit einer Klangperformance mit Schlagwerk in die Matinee ein. „Wir feiern, dass es Franz Bernhards ‚Aufragende‘ gibt und dass sie einen wunderbaren Platz vor dem Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern bekommen hat“, sagte Tanja Hermann, Kulturkoordinatorin des Bezirksverbands Pfalz, bei der Übergabe der Plastik. Dies sei der angemessene Ort für einen „Bernhard für die Pfalz“ und spielte damit auf die Bürgerinitiative an, die dies möglich gemacht habe. Viele hätten diese Aktion unterstützt: die Witwe Lucia Bernhard, die beiden Initiatoren Wolfgang Thomeczek und Manfred Geis, die vielen Künstlerinnen und Künstler, die Werke gespendet hätten, die Andreas C.H. Schell Stiftung, die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und der Freundeskreis des Museums sowie zahlreiche Pfälzerinnen und Pfälzer. Die „Aufragende“ habe eine positive Ausstrahlung und verbreite Zuversicht. Der rheinland-pfälzische Staatsminister Alexander Schweitzer überbrachte die Grüße der Landesregierung und der Kulturministerin Katharina Binz. Das Kunstwerk werde „von vielen Menschen in der Pfalz getragen“. Er könne sich „kaum einen besseren Standort inmitten der Pfalz“ vorstellen.

Die stellvertretende Direktorin Dr. Annette Reich, die die Skulpturen-Sammlung des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) leitet, freute sich über diesen herausragenden Neuzugang und stellte Franz Bernhard (1934-2013) und sein Werk vor. Die „Aufragende“, vier mal sechs mal zwei Meter dreißig groß, sei ein Jahr vor dem Tod des Künstlers entstanden. Die Plastik aus wetterfestem Cortenstahl habe einen rotbraunen Farbton, der mit der Museumsfassade korrespondiere. Bernhards Figuren „tragen Bewegung in sich“; und so bedeute die Aufwärtsbewegung der Plastik „ein Weiter“ und könne „als Hoffnungszeichen“ gelten. Franz Bernhard, den der Bezirksverband Pfalz 1975 mit dem Pfalzpreis für Bildende Kunst und 2014 posthum mit dem Lebenswerkpreis ausgezeichnet habe, sei einer der bedeutendsten Plastiker der Gegenwart gewesen.

Wolfgang Thomeczek, Leiter des KunstKabinetts Tiefenthal, zeigte sich beeindruckt vom großen bürgerlichen Engagement, aber auch von der Witwe, die diese Plastik der Allgemeinheit gegeben habe. Manfred Geis, Vorsitzender des Kulturausschusses des Bezirksverbands Pfalz, betonte denn auch: „Die Plastik gehört jetzt der Pfalz.“ Mit dabei hatte er die Plakette, die über Künstler und Werk Auskunft gibt und an der Skulptur befestigt wird. Nach der Enthüllung sprach Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder von einem „besonderen Moment“; es handele sich um ein „imposantes Werk“ von einem Künstler mit herausragendem Ruf. Er sei dankbar für das beachtliche Engagement für Kunst und Kultur und lud alle ein, das mpk zu besuchen.


Donnerstag, 16. September 2021

Kaiserslautern: Pfalzpreis und Nachwuchspreis für Bildende Kunst in der Sparte Plastik



Aus ausgedienten Fahrradschläuchen:

Fritzi Haußmann mit ihrer Installation „tube object“
(Foto: Hanna G. Diedrichs, mpk © VG BildKunst, Bonn 2021)

Fritzi Haußmann erhält Pfalzpreis für Bildende Kunst (Plastik)

                                                                                                               Nachwuchspreis geht an Theresa Lawrenz

Die Gewinnerinnen des Pfalzpreises und Nachwuchspreises für Bildende Kunst in der Sparte Plastik stehen fest: Den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält Fritzi Haußmann aus Frankenthal; darüber hinaus wurden Michael Dekker, Madeleine Dietz, Fabian Knöbl und Michael Volkmer nominiert, die jeweils 500 Euro bekamen. Der Nachwuchspreis, der mit 2.500 Euro dotiert ist, geht an die Mainzerin Theresa Lawrenz, die an der Technischen Universität Kaiserslautern als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist; nominiert war außerdem Valentina Jaffé, die 200 Euro erhält. Eine Auswahl eingereichter Arbeiten der ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern ist in der Ausstellung im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, bis 3. Oktober zu sehen. Die Ausstellungsräume im Erdgeschoss sind derzeit aus klimatischen Gründen nicht begehbar; sie sind als Schauräume eingerichtet.

„Die Krisen reißen gar nicht ab“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Preisverleihung und verwies auf Afghanistan, das Hochwasser im Ahrtal und die Pandemie. Diese verhindere seit über eineinhalb Jahren, dass Künstlerinnen und Künstler ihr Schaffen öffentlich machen könnten. Wieder gab zu bedenken, dass „Kultur ein Lebensmittel für die Menschen ist“. Auch eine Pfalzpreisgala könne nicht stattfinden, weshalb die Preisverleihung am gleichen Tag der Jurierung in kleinem Rahmen stattfinde. Der Bezirksverband Pfalz schreibe seit 1953 den Pfalzpreis zur Förderung und Pflege der Bildenden Kunst in der Pfalz aus. Zum mpk sagte er, dass es „unser Museum für Kunst in der Pfalz und Kunst für die Pfalz“ sei. Der Pfalzpreis sei weitaus mehr als das Preisgeld, denn hinzu kämen eine Einzelausstellung und der Ankauf eines Werks. Die Spielregeln der Jury, die er leite und moderiere, seien streng. Ausstellungskuratorin Dr. Annette Reich erläuterte, dass 51 zum Teil großformatige und installative Arbeiten von 29 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen seien. Viele zeitgenössischen Künstler „verlassen weitgehend die herkömmlichen Gattungen“, würden eine „übergreifende Arbeitsweise“ vorziehen. Schnittstellen gebe es, das sei bemerkenswert, zwischen den einzelnen Medien, Themen und Materialien.

Die Jury lobte Fritzi Haußmanns „souveränen Umgang mit dem Material – ausgedienten Fahrradschläuchen – und den perfekten und raumgreifenden Stil, wie sie das weiche Material verarbeitet“ habe. Eine eigenständige künstlerische Sprache käme bei ihrer Installation zum Ausdruck. Bei Theresa Lawrenz fiel der „hoch kreative thematische Umgang mit Bauschuttstücken, die Verbindung von künstlerischem Schaffen und städtebaulichen Aspekten“ auf, der mit der besonderen Bausituation der Ludwigshafener Hochstraße assoziiert sei. Neben Wieder gehörten Bettina Bachem, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (APK), Jana Franze, Direktorin des Ludwigshafener Kunstvereins, Stefanie Kleinsorge, Kulturbereichsleiterin der Stadt Ludwigshafen, Dr. Thomas Köllhofer, Kurator der Graphischen Sammlung der Kunsthalle Mannheim, Prof. Dr. Beate Reifenscheid, Direktorin des Ludwig Museums Koblenz, Prof. Tina Stolt, Professorin am Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst der Universität Koblenz-Landau am Campus Landau und René Zechlin, Direktor des Wilhelm-Hack-Museums Ludwigshafen der Jury an.

Die Ausstellung präsentiert Werke folgender Künstlerinnen und Künstler: Veronica Andres, Betty Beier, Stefan Böhm, Natascha Brändli, bukowski, Adam Cmiel, Michael Dekker, Alexandra Deutsch, Richard Diery, Madeleine Dietz, Stefan Engel, Fritzi Haußmann, Valentina Jaffé, Franz Julien, Birgit Jung, Fabian Knöbl, Joachim Koch, Theresa Lawrenz, Reiner Mährlein, Andrea Niessen, Cornelia Rößler, Yvonne Roth, Silvia Rudolf, Martin Schöneich, Alicia Schmitz, Paul Schuseil, Johannes Hugo Stoll, Michael Volkmer und Friederike Zeit Narum. Zur Schau ist ein Katalog mit Abbildungen der ausgestellten Werke und einem Vorwort des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder zum Preis von 18 Euro erschienen. Das mpk ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonn- sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Es gelten neben der 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) mit dem entsprechenden Nachweis die Abstands- und Hygieneregeln.


 





 


Aus Betonguss und in Folie eingeschweißten Bauschuttstücken:
Theresa Lawrenz und ihr Werk „hold in trust“ von 2019
(Foto: Hanna G. Diedrichs, mpk © Theresa Lawrenz, Mainz)

Sonntag, 8. August 2021

Kaiserslautern: Kunstwerk des Monats - Hans Steinbrenners „Große Figur“

Stelenartig aus Eichenholz geformt:
Hans Steinbrenners „Große Figur“ von 1991
(Foto und © mpk)


Die stelenartig geformte „Große Figur“ von Hans Steinbrenner aus dem Jahr 1991, die auf dem Vorplatz vor dem Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, steht, ist das Kunstwerk des Monats, das Dr. Svenja Kriebel, Leiterin der Sammlung für angewandte Kunst, am Samstag, 4. September, um 15 Uhr vor Ort kurzweilig erläutert. 

Steinbrenners Arbeitsweise vollzieht sich im klassischen Dreierschritt: Auf die Papierskizze folgt mit dem Bozzetto die Skizze im Raum, bis er die Skulptur in Holz oder Stein ausführt. Die abstrakte Plastik wurde aus Eiche gefertigt und zählt zur dritten Schaffensperiode des Künstlers. 

Im Anschluss an die Kunstbetrachtung laden die Freunde des mpk auf dem Museumsvorplatz wieder zu Kaffee und Kuchen ein; der Eintritt ist frei, Spenden willkommen. Der Freundeskreis freut sich auch über neue Mitglieder, die ihre Ideen einbringen. Wer teilnehmen will, sollte sich umgehend anmelden unter anmeldung@mpk.bv-pfalz.de.


 


 


[Abb. s. Anlage]



Sonntag, 28. März 2021

Kaiserslautern: Anthro Polis – Mensch und Stadt


Aus weiß gefasster und montierter Kiefer: 
Klaus Hackes Werk „Polis – expressiv“ von 2019
(Foto: Florian Selig Fotodesign, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021)


„Anthro Polis – Mensch und Stadt im Werk von Klaus Hack“ heißt die Sonderausstellung, die das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) vom 19. März bis 6. Juni zeigt. Wer sich dem Werk von Klaus Hack nähert, betritt eine eigentümliche Welt. Es ist eine Welt rätselhafter Mischwesen, die sich still und erhaben in den Raum erheben. Im Licht der Sonne zaubern sie konkret anmutende Schattenbilder auf den Boden, daneben teils fantastisch anmutende Türme, die sich spitz und geschwungen-grazil gen Himmel richten – instinktiv suchend vielleicht, Ausschau haltend, wie die Sinnestentakel rudimentärer Lebewesen.

Klaus Hack, 1966 in Bayreuth geboren, umkreist das faszinierende Spannungsfeld zwischen Bildhauerei und Holzschnitt. So formt er aus Holzstämmen filigrane turmartige Gebilde, menschenähnliche Gestalten oder Stadt- und Architekturreliefs. Die Einzelausstellung, die mit ihrem dem Griechischen entlehnten Titel auf die zentralen Themen „Mensch“ und „Stadt“ verweist, stellt diese außergewöhnliche Bildwelt erstmals in Kaiserslautern vor. Das Gesamtwerk von Klaus Hack, der unter anderem mit dem Kunstpreis der Stadt Limburg und dem Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ausgezeichnet wurde, ist sehr vielfältig und über die Jahre zu einem eigenständigen Kosmos angewachsen. Seine Skulpturen leben durch ihre archaisch anmutende Vereinfachung. Ihm geht es nicht um die Unkenntlichmachung des Werkprozesses. So löscht er die Spuren der Bearbeitung nicht aus. Vielmehr lässt der Künstler Ausbrüche, Grate, Beitelkratzer, auch tiefe, durch die Kettensäge verursachte Verletzungen stehen. Klaus Hack entwickelt seine architektonischen Phantasien und anthropomorphen Figuren aus unterschiedlichen Hölzern. Eiche, Linde oder Kirsche sind einige davon. Sie alle werden weiß bemalt und damit zu einem großen Ganzen zusammengeschlossen. Farbe und Struktur sind ein besonderes Merkmal der wiedererkennbaren, eigenwilligen Handschrift des Künstlers. Seine figürlichen Skulpturen sind dabei ebenso geheimnisvoll und in ihrer gewagten Balance unheimlich wie die Kathedralen, die er mit Fenstern, Treppen, Rundbögen und zahlreichen Türmen versieht, ohne sie bei aller Detailfreude wie reale Architekturen wirken zu lassen.

Die intensive Befragung von Räumlichkeit findet in Hacks großen Holzschnitten ihre finale Steigerung. Bereits 1999 begann der Künstler die Arbeit an einem Totentanz-Zyklus, für die er die alte Technik des Rollbildes ins Monumentale übertrug. Wieder dienten ihm Baumstämme als Werkstoffe und Ausgangsmaterialien. Nun aber haute und schnitzte er aus ihnen keine Figuren oder figurativen Gebilde, sondern legte an der Oberfläche ein umlaufendes Relief frei, durchbohrte die Kerne, erzeugte Vertiefungen und Hohlräume. Dann nutzte er die menschenhohen, mit schwarzer Farbe bestrichenen Stämme als Druckstöcke und rollte sie auf Nesselstoff ab. Hack gelingt es auf diese Weise, die von ihm bearbeiteten Themenfelder „Figur“, „Architektur“ und „Stadt“ von der Vollplastik in das Medium der Druckgrafik zu übertragen. Der Druckstock hat dabei eine zweifache Gestalt: Er ist Werk und Werkzeug zugleich. Dass Hack es als Teil seines Konzeptes ansieht, die Druckstöcke in unmittelbarer räumlicher Beziehung zu den flachen Drucken an der Wand zu präsentieren, verdeutlicht, wie wichtig ihm das Beziehungsspiel zwischen Baum und Figur ist. Der Ausstellungsraum verwandelt sich in ein begehbares Stelenfeld. Klaus Hack eröffnet damit ein Spiel von Wechselwirkungen, von poetischen Anverwandlungen an Gedankenbilder – könnte man diesem Spiel wirklich widerstehen?

Filigrane Gebilde: Klaus Hackes „Stadt der Türme“ 
von 2011/12, zwei Holzdrucke auf Leinwand, Kupferdruckfarbe      
(Foto: Florian Selig Fotodesign, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021)


Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Texten von Britta E. Buhlmann und Sören Fischer. Der Katalog kann ausschließlich direkt über den Künstler erworben werden (www.klaushack.de). Mit einer interaktiven Online-Schulklassenführung lädt das mpk Schulen ein, die Ausstellung live auf virtuellem Weg zu besuchen. Jeder Schüler und jede Schülerin entwirft ein eigenes dreidimensionales Gebäude – so entsteht eine „Klassenstadt“. Anmeldung und Information unter a.loeschnig@mpk.bv-pfalz.de, Telefon 0631 3647-219. Das mpk am Museumsplatz 1 kann nach Voranmeldung (Telefon 0631 3647-201) unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln und mit einer FFP2- oder medizinischen Maske besucht werden. Das Museum ist mittwochs bis sonntags sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Weitere Informationen, auch zu kurzfristigen Änderungen, sind unter www.mpk.de abrufbar.