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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 18. Dezember 2013

Dichterhain: DAS HERZ SCHMERZT von Heiko Hildebrandt

Frauen um Jesus bei Pier Paolo Pasolini

Das Herz schmerzt

„Bück Dich im Gegenwind
Lass es zu!“, sagt Jesus
Eben noch war es so schön
Die Liebste nah,
doch traurig spiel ich Akkordeon
und baue auf Zeitfenster
der Sicherheit
Ich versuche nun Lasten
nach oben abzugeben
und es dadurch
halb so schwer
zu nehmen
Taten
und warten

(c) Heiko Hildebrandt aus: "Unter der Uniform der Libelle"

Samstag, 14. Dezember 2013

Dichterhain: WENN DER MOND DEN WOLF ANHEULT von Heiko Hildebrandt


wenn der mond den wolf anheult

es ist die zeit immer diese zeit der
gegenwart
in der das feuer die liebe in den herzen
der menschheit verbrennt weil heuer ein
jeder
nur nach dem golde rennt.

liebe ist die nahrung für das herz, doch
gibt es nichts zu essen !
so kommt der schmerz denn die menschen
haben sie vergessen.

In meiner Liebe zu dir
schwanke ich zaghaft
hin und wieder
wie ein dürrer Ast von Flieder
Es ist Winter,
doch in deiner Wärme
sind wir Kinder
und schauen auf das Wetter

Da wird es Frühling...
-„Blätter!!!“


(c) Heiko Hildebrandt, aus "Unter der Uniform der Libelle"

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Dichterhain: SCHRIFTSTELLER von Thomas Reich



Schriftsteller


Die Abende

wo du in der Küche sitzt
und am Zocken bist
um dir
die Zeit zu vertreiben

während ich

neue Welten erschaffe
die Worte
in meine Schreibmaschine haue
wie ein Garnknäuel
welches ich
zu entwirren versuche
Satz um Satz

manchmal

hätte ich dich
öfter in den Arm nehmen sollen
bei dir bleiben
weil du
mein Rückgrat bist.

Montag, 2. Dezember 2013

Dichterhain: VERRÜCKT, VOLLKOMMEN von Norbert Sternmut


Verrückt, vollkommen

Am Ende sind wir vollkommen
verliebt, blind, taub
und leer wie die Träne.

Verrückt stehen wir
in einem Wirbelsturm, verstehen nicht,
was uns bestimmt.

Über Hirn und Haut kommt
Licht zwischen die Beine,
ins Gästebuch des Nichts.

Am Ende sind wir
vollkommen verrückt.

(c) Norbert Sternmut, aus: ZEITSCHRUNDEN, edition monrepos

Sonntag, 1. Dezember 2013

Dichterhain: IN LEUCHTENDEN LETTERN von Kerstin Seidel


In leuchtenden Lettern

Büttenpapier, hunderte
kleine Stimmen sprechen
von Not und nennen uns
doch keine Namen, ich
und du wir teilen uns eine
einzige Gewissheit,
es gibt keine Freiheit
ohne die Opfer, dafür mein
dein Leben, das jeden Morgen
näher dem Abend rückt,
ich bleibe in meiner Haut,
auf der die Zeit sich furcht,
schon werden die Schatten
länger und die Kraft
der Worte wächst.

(c) Kerstin Seidel

Samstag, 30. November 2013

Dichterhain: den maßstab vergrößern von Andreas Noga


den maßstab vergrößern

aus der sicht des universums
ist die erde nur eine blaue zelle
die sich um sich selbst dreht

menschen kann es sich nicht vorstellen
sie sind da die darauf wartet
entschlüsselt zu werden fragt sich

von wem


(c) Andreas Noga, aus: Lücken im Lärm

Freitag, 29. November 2013

Dichterhain: 16 JAHRE von Artem Zolotarov


16 Jahre

Haltestellen flackern schimmrig
in den Nähten ohne Dach.
Trübe Scheiben, harter Sitzplatz,
und das Brummen hält sie wach.

Sie kann lange nicht mehr hoffen,
denn sie kennt die Welt zu gut.
Ewig ist sie schon alleine.
Angst vorm Tod gibt Lebensmut.

Sie war schön, ihr Körper lockte
viele Männer mit viel Geld.
Jetzt hängt schlaff ein roter Pulli
am Skelett, das ihn noch hält.

16 Jahre, wirre Träume,
keine Grenzen, auf und weg.
Aufgewacht in nassen Gossen,
durch die Adern fließt jetzt Crack.

Und die Männer, die jetzt kommen,
haben immer noch viel Geld,
doch bekommt sie keine Achtung,
stumpfer Trieb regiert die Welt.

Wenn der Mond scheint in den Nächten,
dann fließt wieder etwas Mut.
Sie kann fliegen und kann tanzen,
denn ihr Glück spritzt sie ins Blut.

Diese Scheiben trüben alles,
und die Lampe flackert auf.
Schließt die Augen sie vom Weinen,
wird sie 16, bleibt zu Haus.

Diese Jugend, diese Jahre,
sie sind weg und keiner weiß,
ob die Zeit, die wir noch haben,
wieder so wird, wie zu Haus.

Weiter laufen, weiter kriechen, weiterkommen, irgendwie.
Wir verrecken, wie wir leben,
leise lacht die Ironie.

Wieder stumpfes Wiederkehren,
von der Arbeit, die er hasst.
Wiederholt er diese Dinge,
immer wieder ohne Hast.

In der Wohnung auch dasselbe.
Essen, Schlafen, Surfen durch
abenteuerreiche Welten.
Große Schlachten ohne Furcht.

Und im Bett, da ist er einsam.
Diese Stille frisst ihn auf.
In der Welt der schneller Liebe,
kennt er Nähe nur durch Kauf.

16 Jahre, keine Sorgen,
keine Pflichten, warmes Haus.
Ausgezogen in die Ferne.
Außen Mann, doch innen Maus.

Keine Freunde, nur Kollegen.
Keine Liebe, nur der Druck.
Er bewegt sich auf die Schienen.
Keiner mehr, der ihn bespuckt.

In den letzten Augenblicken
seines endlos langen Laufs
schließt die Augen er vom Weinen.
Wird er 16, bleibt zu Haus.

Diese Jugend, diese Jahre.
Sie sind weg und keiner weiß,
ob die Zeit, die wir noch haben,
wieder so wird, wie zu Haus.

Weiter laufen, weiter kriechen, weiterkommen, irgendwie.
Wir verrecken, wie wir leben,
leise lacht die Ironie.

Diese Menschen sterben elend,
durch die Waffe seiner Hand.
In den Nächten träumt er wieder
von dem Blut im Wüstensand.

Dient er folgsam seiner Heimat.
Tötet er den Feind, das Kind.
Weiß er nicht, ob Gott ihm zusieht.
Schüsse, Schreie, stummer Wind.

Ob es Sinn macht hier zu denken,
fragt er sich schon lang nicht mehr.
Keine Fragen, die ihn quälen.
Er ist folgsam, stumpf und leer.

Seine Frau wartet nicht mehr.
Sie ist weg, Melissa auch.
Dieser Weg nahm ihm die Hoffnung.
Keiner mehr, der ihn noch braucht.

16 Jahre, heißer Sommer.
Footballspielen mit dem Dad.
Er wollt dienen seiner Flagge.
Blutet nun im Lazarett.

Diese Nacht wird es entscheiden.

Er steht auf und nimmt den Lauf
seiner Waffe, lädt sie leise,
keine Zweifel flackern auf.

Und als Ruhe ihn durchflutet,
vor den Augen läuft der Film
seiner Jugend, jener Tage,
als er glaubte an den Sinn.

Trübe Scheiben, kalte Schienen
und der letzte Schuss im Lauf.
Schließt die Augen, du vom Weinen
werde 16, bleib zu Haus.

Diese Jugend, diese Jahre.
Sie sind weg und keiner weiß,
ob die Zeit, die wir noch haben,
wieder so wird, wie zu Haus.

Weiter laufen, weiter kriechen, weiterkommen, irgendwie.
Wir verrecken, wie wir leben,
leise lacht die Ironie.

Montag, 25. November 2013

Dichterhain: Woman von Ute AnneMarie Schuster mit einem Bild von Gabriele Springer

(c) Gabriele Springer


Woman

Längst verlor sich die Eleganz der frühen Gesichter,
der Zeit vor unserer Zeit,
vor eurer Zeit,
vor der Zeit,
die die einen bejammern
und die anderen verherrlichen.
Eisgekühlte Schönheit,
undurchsichtig und unnahbar,
distanziert und doch so begehrenswert.
So begehrenswert wie die Zeit,
die noch heute aus den kalten Augen
der Schaufensterdiven in euer müdes Gesicht fällt.

(c) Ute AnneMarie Schuster

Sonntag, 24. November 2013

Dichterhain, politisch, vertont: Freiheit in Ketten von Erich Mühsam, interpretiert von Christoph Holzhöfer



Freiheit in Ketten (Erich Mühsam) Christoph Holzhöfer



Freiheit in Ketten


Erich Mühsam

Ich sah der Menschen Angstgehetz;
ich hört der Sklaven Frongekeuch.
Da rief ich laut: Brecht das Gesetz!
Zersprengt den Staat! Habt Mut zu euch!
Was gilt Gesetz?! Was gilt der Staat?!
Der Mensch sei frei! Frei sei das Recht!
Der freie Mensch folgt eignem Rat:
Sprengt das Gesetz! Den Staat zerbrecht! -
Da blickten Augen kühn und klar,
und viel Bedrückte liefen zu:
Die Freiheit lebe! Du sprichst wahr!
Von Staat und Zwang befrei uns du! -
Nicht ich! Ihr müßt euch selbst befrein.
Zerreißt den Gurt, der euch beengt!
Kein andrer darf euch Führer sein.
Brecht das Gesetz! Den Staat zersprengt! -
Nein, du bist klug, und wir sind dumm.
Führ uns zur Freiheit, die du schaust! -
Schon zogen sie die Rücken krumm:
O sieh, schon ballt der Staat die Faust! ...
Roh griff die Faust mir ins Genick
des Staats: verletzt sei das Gesetz!
Man stieß mich fort. - Da fiel mein Blick
auf Frongekeuch und Angstgehetz.
Im Sklaventrott zog meine Schar
und schrie mir nach: Mach dein Geschwätz,
du Schwindler, an dir selber wahr!
Jetzt lehrt der Staat dich das Gesetz! --
Ihr Toren! Schlagt mir Arm und Bein
in Ketten, und im Grabverlies
bleibt doch die beste Freiheit mein:
die Freiheit, die ich euch verhieß.
Man schnürt den Leib; man quält das Blut.
Den Geist zwingt nicht Gesetz noch Staat.
Frei, sie zu brechen, bleibt mein Mut -
und freier Mut gebiert die Tat!

Zur Biographie von Erich Mühsam

Samstag, 23. November 2013

Dichterhain: WÄSCHELEINEN-TRÄUME von Karin Michaeli





Wäscheleinen-Träume

Es weht so lustig im Wind
das bunte Tuch an der Leine -
In Gedanken fliege ich mit
und denke nur an das eine:

Fliegen will ich über das Meer
bis hin zum Strand von Tahiti.
Dort tanze ich munter Hula-Hula -
und bewege rhytmisch und graziös
die musikalischen Arme und Beine !

(c) Karin Michaeli


Dienstag, 19. November 2013

Dichterhain: Kleine Ballerina von Ute AnneMarie Schuster (Gemälde: Gabriele Springer)

 (c) Gabriele Springer: Kleine Ballerina

Kleine Ballerina - In deinem Rosengarten

Tanzen würde ich in deinem Rosengarten,
würde aufspringen - würde blühen - würde vergehen.

I n deinem Rosengarten möchte ich Tag und
N acht blühen. 

D ir die Rose sein, die dich mit
E ndloser Blütenpracht erfreut, sich
I n demütiger Hingabe
N ach dir ausstreckt, sich
E inzig und allein für dich öffnet.
M eine Knospen werden das

R ot der aufgehenden Sonne tragen.
O rientalische Duftgebinde tropfen langsam und
S anft in deinen
E rregten Schoß.
N iemals wieder wird eine Rose die
G leiche
A ufmerksamkeit erflehen. Ich möchte nichts als die
R ose sein, deren Dornen dich schmerzfrei umwerben. Die
T anzenden Schmetterlingen Freundin und dir
E ndlose Freude ist. Blühen will ich Tag und
N acht in deinem Rosengarten – Blühen – ganz allein für DICH.

© Ute AnneMarie Schuster

Donnerstag, 7. November 2013

Dichterhain: ALTE KANALPLÄNE von Jörg Laue-Weltring


Alte Kanalpläne

unschuldig gelb und grün
zwischen den Stadtteilen
ein breites Band

unserer Dächer rot
wie darunter die Hauswände
vom vergossenen Blut
flüstert hier keiner mehr
seit Jahrzehnten frei

unbebaut
diese Fläche
für den Adolf-Hitler-Kanal*
samt großzügigen Yachthafen

ist man hier schon immer vorsichtig
umgegangen mit Plänen
wer weiß denn
im Landkreis der „Moorsoldaten“
wohin der nächste Spaten durch wen sticht

*in Lingen ist heute noch eine Fläche quer durch die Stadt frei aufgrund von Planungen in der Nazi-Zeit für einen Adolf-Hitler-Kanal

© bild + text jörn laue-weltring lingen 2013

Mittwoch, 6. November 2013

Dichterhain: Der Herbst des Einsamen von Georg Trakl


Der Herbst des Einsamen

Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle,
Vergilbter Glanz von schönen Sommertagen.
Ein reines Blau tritt aus verfallener Hülle;
Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen.
Gekeltert ist der Wein, die milde Stille
Erfüllt von leiser Antwort dunkler Fragen.

Und hier und dort ein Kreuz auf ödem Hügel;
Im roten Wald verliert sich eine Herde.
Die Wolke wandert übern Weiherspiegel;
Es ruht des Landmanns ruhige Geberde.
Sehr leise rührt des Abends blauer Flügel
Ein Dach von dürrem Stroh, die schwarze Erde.

Bald nisten Sterne in des Müden Brauen;
In kühle Stuben kehrt ein still Bescheiden
Und Engel treten leise aus den blauen
Augen der Liebenden, die sanfter leiden.
Es rauscht das Rohr; anfällt ein knöchern Grauen,
Wenn schwarz der Tau tropft von den kahlen Weiden.

Georg Trakl (1913)

Dienstag, 5. November 2013

Dichterhain: MEHR ALS ALLES ... von Silvia J. Bartl


Mehr als alles …

Es wär´, als hätt´ das Schicksal zwei Seelen sanft geweckt
durch ihre Herzsignale, die lenken ganz versteckt –
Emotionen wollen verbinden, mit Träumen insgeheim,
dass Wege, die sich kreuzen, kein Zufall sind im Sein …

Auf unerklärlich Weise sind Fremde so vertraut,
ihr Geist schwingt nun gemeinsam, hat Karma aufgebaut –
Ein unscheinbarer Funken, entzündet seine Kraft,
ergießt in lodernd Flammen des Lichtblicks Lebenssaft …

So still und doch so drängend, ergreifet er Besitz
von gleicher Seelenschwingung, in Wege Zeichen ritzt –
bedarf es keiner Worte, die Regungen beschreibt
Gewissheit stumm und leise, die Herzen dann vereint …

Auch währt dies Schicksal nur von kurzer Dauer,
unsäglich Glück durchbrach die Daseinsmauer –
mit Augenblicken inspirierend,
den Sinn des Lebens definierend …

Und könnt´ der Himmel jubilieren,
würd` er mit Freudentränen reagieren –
sich Seelen wundersam gefunden,
die teilten sich den Puls der Stunden …

Die Muse blieb mit leichtem Hauch
zurück wie Schmetterlinge im Bauch -
So muss es auch im Erdenleben
noch mehr als dieses „alles“ geben…

(c) Silvia J. Bartl 

Sonntag, 3. November 2013

Dichterhain: LACHEN von Birgit Heid


Lachen

Nicht immer war es Dauergast
zwischen unsren Mundwinkeln
woanders weilte es bei Fragen
doch nicht zuverlässig und bei

Schweigen drängte es sich schon
sehr bald und auch im Flüster
ton warfs rosa Pfeile dass das
unterbrochne Glucksen klirrend

Kitzelscherben traf sich über uns
im Flug das Lachen gegenwärtig
das uns bleiben wird ach deines auf
mein Augendrehn und meins

auf deine Reaktion davon auch
unsere Verfolgungsjagden badeten
in lautem Lachen und noch immer
lächle ich wenn ich dran denk

an deinen Telefonpartner als du
mich eng umschlungen in Empfang
nahmst und das stille Lachen bei den
leisen Treppenhausgeräuschen

umso offener mein Kichern als ich
dein Erstaunen sah wozu man
diesen wunderbaren Secco noch
verwenden kann.

(c) Birgit Heid

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Dichterhain: normal null 47 von Hermann Mensing


normal null 47


sie waren gut angezogen
machten vorschläge
und hatten ideen
langsam wurde mir klar
dass ich jede von ihnen kannte
mit offenen augen
war ich auf sie hereingefallen
und hatte mich kaum geschämt
ich wusste
dass sie da sind
um auf sie hereinzufallen
und niemand sich schämen muss
sie sind so geboren
das ist ihr job
man fällt auf sie herein
oder nicht
und ganz gleich
wie es ausgeht
man zahlt
deshalb dachte ich
ist es gleich wie es kommt
es ist ein höllenspaß
auf neue hereinzufallen
die uralt sind
es ist absurd
sich dabei zuzusehen
aber ich werde es tun
auf jeden fall werde ich's machen
das bringt mich in teufels küche
da ist es warm
und versengt mir die eier

(c) Hermann Mensing

Dienstag, 29. Oktober 2013

Dichterhain: AUTOPILOT von Birgit Burkey



Autopilot

Gedanken auf Autopilot,
Gefühle automatisiert,
ich laufe durch die Nacht,
ohne Ziel, ohne Licht.
Fehlgeleitete Wege,
entrückte Erinnerungen,
ich eile - hinweg von mir,
kurslos, orientierungslos.

© Birgit Burkey

Montag, 28. Oktober 2013

Dichterhain: Unser fürstliches Totenhaus von Jörn Laue-Weltring



Unser fürstliches Totenhaus

wir schlafen in blutigen Laken
wir wälzen uns im Morast
tanzen ausgelassen mit Skeletten
unserer Gier und Hast

unser Totenhaus sieht doch fürstlich aus
kochen wir der Welt hier ihren Schmaus

wir halten uns stets up to date
wir können und wollen schaffen
unseren Raub nicht auch noch teilen
nicht stören lassen uns beim Raffen

unser Totenhaus sieht doch fürstlich aus
kochen wir der Welt hier ihren Schmaus

ja, alles dieser Welt ist endlich
ein Geschenk unser Leben hier
was soll kann uns das bremsen
warum da abgeben und wofür

unser Totenhaus sieht doch fürstlich aus
kochen wir der Welt hier ihren Schmaus

(c) Jörn Laue-Weltring

Sonntag, 27. Oktober 2013

Blick ins Atelier: THE SECRET OF LIFE von Reinhard Stammer

Reinhard Stammer: The secret of Life ( verkauft)



The secret of Life wird demnächst bei mir auch auf der Titelseite einer E-Book-Neuerscheinung zu sehen sein. Band 6 im Dichterhain von und mit Reinhard Stammer, der hier eine Auswahl seiner Gedichte von 1969 bis 1980 mit 33 Werken aus seinem Atelier präsentiert.

Vorbestellungen hier
Einfach kaufen und bezahlen. Auslieferung nach Fertigstellung in den nächsten Tagen.

Samstag, 26. Oktober 2013

Dichterhain: KLEINE SCHRITTE von Norbert van Tiggelen


Kleine Schritte

Kleine Schritte sind oft mühsam,
man erreicht meist spät das Ziel.
Aber man mit großen Sprüngen
oft schon auf die Schnauze fiel.

© Norbert van Tiggelen