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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 10. Oktober 2023

Welche massiven Fehler begehen Israel und (Hamas-)Palästinenser in ihrem Miteinander?

 



Mangelnde Kommunikation und Verständnis zwischen Israelis und (Hamas-)Palästinensern

Einer der größten Fehler, den sowohl Israel als auch die Palästinenser in ihrer Interaktion machen, ist ihr Versäumnis, einen produktiven Dialog zu führen[1]. Anstatt auf eine friedliche Lösung des Konflikts hinzuarbeiten, griffen beide Seiten zu Gewalt und Aggression, was zu weiteren Spannungen und Todesfällen führte[2][3]. Das Fehlen eines produktiven Dialogs hindert beide Seiten daran, die Perspektiven des anderen zu verstehen und eine gemeinsame Basis für eine friedliche Lösung zu finden[4]. Es ist wichtig, dass beide Seiten der Kommunikation Priorität einräumen und einen konstruktiven Dialog führen, um zu einer friedlichen Lösung zu gelangen.

Ein weiterer bedeutender Fehler, den sowohl Israelis als auch Palästinenser machen, ist ihre Unfähigkeit, die Perspektiven des anderen zu verstehen[5]. Beide Seiten haben tief verwurzelte Überzeugungen und Narrative, die sie daran hindern, den Standpunkt des anderen zu erkennen[6]. Dieses Unverständnis führt zu einem Kreislauf aus Gewalt und Aggression, da sich beide Seiten in ihrem Handeln gerechtfertigt fühlen und Kompromisse verweigern. Sowohl für Israelis als auch für Palästinenser ist es von entscheidender Bedeutung, aufgeschlossen und bereit zu sein, sich die Perspektiven des anderen anzuhören, auch wenn sie nicht mit ihnen übereinstimmen[1]. Nur durch Verständnis und Empathie kann eine friedliche Lösung erreicht werden.

Schließlich ist ein Mangel an Vertrauen und gegenseitigem Respekt ein weiterer großer Fehler, den sowohl Israelis als auch Palästinenser im Umgang miteinander machen[3][6]. Jahrelange Konflikte und Gewalt haben das Vertrauen zwischen beiden Seiten untergraben und es schwierig gemacht, gemeinsam auf eine friedliche Lösung hinzuarbeiten. Darüber hinaus greifen beide Seiten häufig auf hetzerische Rhetorik und Handlungen zurück, die die Spannungen weiter verschärfen und den gegenseitigen Respekt untergraben[7][8]. Für beide Seiten ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Aufbau von Vertrauen und gegenseitigem Respekt Priorität hat, auch angesichts von Meinungsverschiedenheiten und Herausforderungen. Nur durch Vertrauen und gegenseitigen Respekt kann eine friedliche und dauerhafte Lösung des Konflikts erreicht werden[1][9].

Vertrauen auf Gewalt und Aggression als Mittel zur Konfliktlösung

Einer der massiven Fehler, die sowohl Israel als auch die Palästinenser in ihrem Zusammenspiel machen, ist der Einsatz von Gewalt und Aggression als Mittel zur Konfliktlösung[1][3]. Der Einsatz militärischer Gewalt und Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele ist ein wiederkehrendes Thema im israelisch-palästinensischen Konflikt und hat zu einem Teufelskreis aus Angriffen und Gegenangriffen geführt. Dieser Ansatz hat nicht nur nicht zur Lösung des Konflikts, sondern hat eher zum Verlust unzähliger Menschenleben und zur Vertreibung von Millionen Menschen geführt. Indem beide Seiten weiterhin auf Gewalt und Aggression setzen, verewigen sie den Konflikt und behindern die Möglichkeit einer friedlichen Lösung.

Ein weiterer Fehler ist die Eskalation der Spannungen und Vergeltungsmaßnahmen[7][3]. Anstatt nach Möglichkeiten zur Deeskalation der Situation zu suchen, unternehmen beide Seiten Maßnahmen, die den Konflikt nur verschärfen. Dazu gehören der Einsatz unverhältnismäßiger Gewalt, gezielte Angriffe auf Zivilisten und die Verhängung von Kollektivstrafen. Das Versäumnis, Zurückhaltung zu üben und friedliche Mittel zur Konfliktlösung zu verfolgen, hat nur zu noch mehr Leid und Zerstörung geführt.

Ein dritter Fehler ist das Versäumnis, die Grundursachen des Konflikts anzugehen[1][10]. Der israelisch-palästinensische Konflikt ist ein komplexes Thema mit tiefen historischen, politischen und kulturellen Wurzeln. Allerdings haben sich beide Seiten oft auf oberflächliche Themen konzentriert, anstatt sich mit den zugrunde liegenden Missständen und Sorgen auseinanderzusetzen. Dazu gehören Fragen wie Grenzen, Siedlungen und Zugang zu Ressourcen, während grundlegende Fragen wie Menschenrechte, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit außer Acht gelassen werden. Indem beide Seiten diese zugrunde liegenden Probleme nicht angehen, verewigen sie den Konflikt und verhindern die Möglichkeit eines dauerhaften Friedens.

Der israelisch-palästinensische Konflikt ist ein komplexes und tief verwurzeltes Problem, das einen vielschichtigen Ansatz erfordert, um eine friedliche Lösung zu erreichen. Beide Seiten müssen ihre Fehler erkennen und Schritte zu Deeskalation, Dialog und Kompromissen unternehmen. Durch die Konzentration auf friedliche Mittel zur Konfliktlösung und die Bekämpfung der Grundursachen des Konflikts besteht Hoffnung auf eine bessere Zukunft sowohl für Israelis als auch für Palästinenser.

Versäumnis, sinnvolle Kompromisse einzugehen und friedliche Lösungen anzustreben

Einer der größten Fehler, den sowohl Israel als auch die Palästinenser in ihrem Zusammenspiel machen, ist ihre Weigerung, notwendige Zugeständnisse für den Frieden zu machen[1]. Beide Seiten waren in zentralen Fragen nicht kompromissbereit, was es schwierig machte, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Die Palästinenser fordern einen eigenen Staat, der Teile des heutigen Staates Israel umfasst, während die Israelis die Anerkennung als jüdischer Staat und das Recht auf Grenzsicherung fordern[6]. Dieser Mangel an Kompromissbereitschaft hat zu anhaltenden Konflikten und Gewalt geführt, wobei die jüngsten Angriffe palästinensischer Militanter in Israel erhebliche Opfer forderten[3]. Ohne die Bereitschaft zu notwendigen Zugeständnissen erscheint eine friedliche Lösung des Konflikts unwahrscheinlich.

Ein weiterer Fehler, den sowohl Israel als auch die Palästinenser begehen, ist ihr mangelndes Engagement, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden[11]. Obwohl in der Vergangenheit Verhandlungen stattgefunden haben, waren die Fortschritte langsam und wurden oft durch Gewalt und politisches Gehabe zunichte gemacht. Auch die arabischen Regierungen waren in ihrer Reaktion auf den Konflikt gespalten, wobei einige auf Diplomatie und andere auf Solidarität mit den Palästinensern setzten[8]. Dieser Mangel an Einigkeit und Engagement für eine friedliche Lösung hat den Kreislauf der Gewalt fortgesetzt und es schwierig gemacht, Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten aufzubauen.

Schließlich sind sowohl Israel als auch die Palästinenser schuldig, ihre politischen Interessen über das Wohlergehen ihres Volkes zu stellen[6]. Der andauernde Konflikt hatte verheerende Auswirkungen sowohl auf Israelis als auch auf Palästinenser, mit unzähligen Todesopfern und auseinandergerissenen Gemeinschaften[11][2]. Dennoch waren beide Seiten nicht bereit, das Wohlergehen ihres Volkes über ihre eigenen politischen Ziele zu stellen. Dies hat zu mangelnden Fortschritten bei der Suche nach einer friedlichen Lösung geführt und den Kreislauf von Gewalt und Leid fortgesetzt. Nur wenn Israel und die Palästinenser dem Wohlergehen ihres Volkes Priorität einräumen und auf eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung hinarbeiten, können sie auf dauerhaften Frieden und Stabilität in der Region hoffen[12].


  1. Der Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern. www.lpb-bw.de/nahostkonflikt
  2. Israel: 260 Tote auf Festivalgelände nach Hamas-Angriffen. www.tagesschau.de/ausland/asien/gaza-israel-angriff-112.html
  3. Eskalation in Nahost Massiver Angriff auf Israel. www.tagesschau.de/ausland/asien/gaza-israel-raketen-102.html
  4. Konfliktstoff im israelisch-palästinensischen Dialog. kops.uni-konstanz.de
  5. Perspektiven verstehen in Israel und Palästina. www.agdd.de
  6. Nahostkonflikt | Politik für Kinder, einfach erklärt. www.hanisauland.de
  7. Gründe für Angriff auf Israel: Sabotage und Vergeltung. taz.de/Gruende-fuer-Angriff-auf-Israel/!5962210/
  8. Nach Angriff auf Israel: Gemischte Reaktionen aus ... www.tagesschau.de
  9. Palästinensische Gebiete | BMZ.  www.bmz.de/de/laender/palaestinensische-gebiete
  10. Chronik: Konflikte zwischen Israel und Palästinensergruppen. www.zdf.de
  11. Konfliktanalyse - Frieden für Israel und Palästina - ... www.friedensbildung-bw.de/israel-nahostkonflikt
  12. Debatte Israel und Palästina: Der Konflikt nützt den ... taz.de/Debatte-Israel-und-Palaestina/!5472152/

Montag, 9. Oktober 2023

Oper Frankfurt a.M.: Don Carlo (Audio)

 

HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM OKTOBER 2023

 

Sonntag, 1. Oktober 2023, um 18 Uhr im Opernhaus

Premiere

LE NOZZE DI FIGARO

Adriana González
Foto: 
Marine Cessat-Bégler

Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Thomas Guggeis / Alden Gatt; Inszenierung: Tilmann Köhler

Mitwirkende: Kihwan Sim / Božidar Smiljanić (Figaro), Elena Villalón (Susanna), Danylo Matviienko / Domen Križaj (Graf Almaviva), Adriana González / Verity Wingate (Gräfin Almaviva), Kelsey Lauritano / Helene Feldbauer (Cherubino), Cecelia Hall / Katharina Magiera (Marzelline), Donato Di Stefano / Thomas Faulkner (Bartolo), Magnus Dietrich (Basilio, Don Curzio), Idil Kutay (Barbarina), Franz Mayer (Antonio) u.a.

Weitere Vorstellungen: 6., 8. (18 Uhr), 12., 14., 21. Oktober, 28., 30. (18 Uhr) Dezember 2023,
5., 7. (18 Uhr), 18., 21. (18 Uhr) Januar 2024

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.

Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Mit Le nozze di Figaro bewies Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) ein großes Maß an politischer Kühnheit: Wurde doch die literarische Vorlage des Werkes, Beaumarchais’ La folle journée, ou Le mariage de Figaro, nicht nur in Frankreich, sondern auch in Wien verboten. Dabei hatte der Librettist Lorenzo da Ponte mit diplomatischem Geschick die politische Brisanz des Stoffes entschärft. Als die Oper am 1. Mai 1786 am Wiener Burgtheater uraufgeführt wurde, war die Wirkung zwar nicht mehr ganz so revolutionär wie die des Originals – ein Affront gegen den Adel war sie jedoch allemal. Die Adaption spiegelt eine zeitlos gültige, menschliche Komödie, die zunächst aus besagten Gründen auf Ablehnung stieß, allmählich aber zu einer der beliebtesten Mozart-Opern aufrückte. Die Neuproduktion löst die Inszenierung von Guillaume Bernardi ab, welche 2006/07 Premiere an der Oper Frankfurt feierte.

Als das Diener-Paar Figaro und Susanna heiraten möchte, pocht deren Dienstherr, Graf Almaviva, auf das „Recht der ersten Nacht“. Damit bringt er nicht nur die Verlobten, sondern auch die eigene Gattin Rosina sowie fast alle Schlossbewohner gegen sich auf. Was folgt ist ein Tag voller Intrigen, Verkleidungen, Verwirrungen und Irrungen, an dessen Ende der Graf das Nachsehen hat...

Die musikalische Leitung der Neuproduktion liegt bei dem 1993 in Dachau geborenen Dirigenten Thomas Guggeis, der an der Oper Frankfurt ab der Spielzeit 2023/24 den Posten des Generalmusikdirektors bekleidet. Sein Frankfurt-Debüt gab er im Mai 2021 zunächst mit einer Aufführung von Mozarts Requiem, gefolgt von Strauss’ Ariadne auf Naxos. 2019/20 wurde er zum Staatskapellmeister der Staatsoper Berlin ernannt. Der in München und Mailand ausgebildete Dirigent ging nach seiner Assistenz an der Berliner Staatsoper zunächst von 2018 bis 2020 als Kapellmeister an die Staatsoper Stuttgart. Inzwischen ist Thomas Guggeis regelmäßiger Gast auch an der Wiener Staatsoper. Kürzlich debütierte er an der Metropolitan Opera und unmittelbar darauf bei den Festspielen in Santa Fe – jeweils mit dem Fliegenden Holländer. Sein Debüt an der Mailänder Scala ist im Februar 2024 geplant.
Weitere Aufführungen der Premierenserie von Mozarts Figaro übernimmt der Amerikaner Alden Gatt, der hier ab 2023/24 als Kapellmeister und Assistent des GMDs wirkt.
Der ursprünglich vom Schauspiel kommende Regisseur Tilmann Köhler ist ein gern gesehener Gast in Frankfurt, wo er mit Alexander Zemlinskys Der Traumgörge bald eine weitere Arbeit für das Musiktheater vorlegen wird. Angeführt von Kihwan Sim (Figaro), Elena Villalón (Susanna), Danylo Matviienko (Graf Almaviva) und Kelsey Lauritano (Cherubino) stammt die Figaro-Besetzung größtenteils aus (ehemaligen) Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt. Zu den Gästen zählen neben dem italienischen Bassisten Donato Di Stefano (Bartolo) auch die guatemaltekische Sopranistin Adriana González, die als Gräfin an der Oper Frankfurt bereits 2020/21 im Rahmen ihres Deutschland-Debüts auftrat. Nun kehrt sie in der Partie nach Frankfurt zurück und wird sie zuvor auch bei den Salzburger Festspielen interpretieren.


Samstag, 7. Oktober 2023, um 18 Uhr im Opernhaus

Foto: Monika Rittershaus

Siebte Wiederaufnahme

DON CARLO

Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Thomas Guggeis; Inszenierung: David McVicar



Mitwirkende: Otar Jorjikia (Don Carlo), Magdalena Hinterdobler (Elisabeth von Valois), Andreas Bauer Kanabas (Philipp II.), Dshamilja Kaiser (Prinzessin Eboli), Domen Križaj (Rodrigo, Marquis von Posa), Kudaibergen Abildin (Graf von Lerma / Herold), Bianca Andrew (Tebaldo), Simon Lim (Der Großinquisitor), Thomas Faulkner (Ein Mönch), Kateryna Kasper (Eine Stimme von oben) u.a.

Weitere Vorstellungen: 13., 22. (18 Uhr), 27., 29. (15.30 Uhr ) Oktober, 4. (18 Uhr) November 2023

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.30 Uhr. Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Die Inszenierung des Don Carlo von Giuseppe Verdi (1813-1901) durch David McVicar feierte am 30. September 2007 Premiere im Opernhaus – als erste Frankfurter Neuproduktion des Werkes seit 37 Jahren. Vom Publikum wurde die aufwändig ausgestattete Aufführung mit den prachtvoll-historischen Kostümen von Brigitte Reiffenstuel überwiegend bejubelt, doch meldeten sich auch kritische Zuschauerstimmen zu Wort, denen die Sicht des schottischen Regisseurs auf Verdis Erfolgsoper zu konventionell ausgefallen war. Dennoch wurde die Inszenierung von der Kritik in erster Linie positiv beurteilt. So war z.B. in der Welt zu lesen: „Gespielt wird die lange, fünfaktige Fassung von 1886. McVicars großartige Regieleistung geht dabei weit über die Grundsatzentscheidungen für eine streng stilisierte Bühne samt historisch korrekten Kostümen hinaus. Er führt seine Figuren mit viel Liebe fürs psychologische Detail und schlüsselt so die komplexe Handlung überzeugend auf.“

Zum Inhalt: Don Carlo, Sohn des spanischen Königs Philipp II., soll die französische Königstochter Elisabeth von Valois heiraten. Die beiden verlieben sich ineinander, doch muss die junge Frau schließlich aus Gründen der Staatsraison den König selbst zum Mann nehmen. Zudem verweigert Philipp seinem Sohn den Auftrag, dem durch Spanien unterdrückten Flandern den Frieden zu bringen und damit seinen Jugendfreund Rodrigo zu unterstützen. Durch eine Intrige der in Carlo verliebten Prinzessin Eboli entfremden sich Vater und Sohn immer mehr voneinander. Carlo ist hin und her gerissen zwischen seiner Liebe zu Elisabeth und dem Begehren nach politischer Anerkennung. Schließlich kommt es nach der durch den Großinquisitor geforderten Ermordung des politisch unliebsamen Rodrigo am Grab von Carlos Großvater Karl V. zu einem entscheidenden Zusammentreffen aller Beteiligten...

Die Erfolgsproduktion aus der Spielzeit 2007/08 wird nun zum siebten Mal wiederaufgenommen, und die Besetzungsliste weist neben mit McVicars Regie vertrauten Künstler*innen wie Andreas Bauer Kanabas (Philipp II.), Simon Lim (Der Großinquisitor) – der 2019 sein Haus-Debüt als Philipp II. gab und hier 2024 auch als Kardinal Brogni in La Juive zu erleben sein wird –, Bianca Andrew (Tebaldo), Thomas Faulkner (Ein Mönch) und Kateryna Kasper (Eine Stimme von oben) auch neue Namen auf: In der Titelpartie ist der georgische Tenor Otar Jorjikia erstmals im Haus am Willy-Brandt-Platz zu Gast und gab diese unlängst auch an der Oper Graz. Zu seinen jüngsten Erfolgen gehören Auftritte als Pinkerton (Madama Butterfly) bei den Bregenzer Festspielen und an der Israeli Opera in Tel Aviv sowie als Gabriele Adorno (Simon Boccanegra) an der Oper Zürich und am Mariinski-Theater St. Petersburg. Die in Straubing geborene Sopranistin Magdalena Hinterdobler (Rollendebüt als Elisabeth) zählt als neues Ensemblemitglied Partien wie Grete in Zemlinksys Der Traumgörge und Chrysothemis in Strauss’ Elektra zu ihren Frankfurter Aufgaben. Dshamilja Kaiser (Prinzessin Eboli) begeisterte an der Oper Frankfurt mehrfach als Adalgisa (Norma), sprang als Carmen ein und sang Madame Flora in Menottis The Medium. Anschließend wird sie als Venus in der Neuproduktion von Wagners Tannhäuser hierher zurückkehren. Zukünftige Engagements führen die Mezzosopranistin zudem als Verdis Lady Macbeth an die Oper Graz. Seit der Saison 2020/21 im Ensemble, zählen Papageno (Die Zauberflöte) und Wolfram (Tannhäuser) zu den kommenden Aufgaben des slowenischen Baritons Domen Križaj (Rodrigo). Sein aus Kasachstan stammender Kollege Kudaibergen Abildin (Graf von Lerma / Herold) ist als Tamino (Die Zauberflöte) zu erleben und übernimmt Partien in den Neuproduktionen Aida und Die Banditen. Die musikalische Leitung der Inszenierung liegt erstmals bei Generalmusikdirektor Thomas Guggeis, der nach Mozarts Le nozze di Figaro nun seine Qualitäten im italienischem Repertoire unter Beweis stellt.


Sonntag, 15. Oktober 2023, um 18 Uhr im Opernhaus

Foto: Barbara Aumüller

Erste Wiederaufnahme

FEDORA

Melodramma in drei Akten von Umberto Giordano

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Mitwirkende: Nadja Stefanoff / Svetlana Aksenova (Fedora), Alfred Kim (Loris Ipanow), Mikołaj Trąbka (De Siriex), Bianca Tognocchi (Olga Sukarew), Frederic Jost (Gretch), Bianca Andrew (Dimitri), Theo Lebow (Desiré), Michael Porter (Rouvel), Thomas Faulkner (Cirillo), Jarrett Porter (Borow), Sebastian Geyer (Lorek) u.a.


Weitere Vorstellungen: 20., 28. Oktober, 12. (18 Uhr), 17. November 2023

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr.

Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im 

externen Vorverkauf)

Übernahme einer Produktion der Königlichen Oper Stockholm, Premiere 10. Dezember 2016


Die Frankfurter Erstaufführung der Fedora von Umberto Giordano (1867-1948) war ursprünglich 2020/21 als Übernahme von der Königlichen Oper Stockholm geplant, was jedoch – wie so viele andere Projekte auch – Corona vereitelte. Die Produktion musste daher auf die folgende Saison verschoben werden, so dass nun 2023/24 die erste Wiederaufnahme der Inszenierung erfolgt. 
„Fedora wird in Deutschland nicht besonders häufig aufgeführt. Aber die lukullische, intelligente Inszenierung von Christof Loy belegt, dass es um Gewohnheiten geht, nicht um die Sache. (…) Der jubelnde Beifall in einem vollen Haus selbstverständlich: uneinholbar. Den Mitwirkenden müssen die Herzen geklopft haben, sogar beim Zuhören war es so“, urteilte die Frankfurter Rundschau. Und im Website-Auftritt der neuen musikzeitung war zu lesen: „Natürlich steht und fällt der Abend mit der Titelheldin. Nadja Stefanoff hat den Wechsel aus dem Mezzo-Fach in die ‚lirico spinto‘-Sopranpartien beeindruckend vollzogen: ihre Bühnenerscheinung vereint genau das rollengerechte Maß an herbem Selbstbewusstsein, leidenschaftlicher Frau und souveräner Grande Dame, also vom dolce piano in harten Furor.“ Daher handelt es sich um einen glücklichen Umstand, dass die Sopranistin auch bei dieser Wiederaufnahme besetzt ist. Sie wechselt sich mit ihrer russischen Fachkollegin Svetlana Aksenova ab, die während der Premierenserie bereits einmal eingesprungen war.

Der Verlobte von Fürstin Fedora Romazow fällt in St. Petersburg einem vermeintlich politischen Attentat zum Opfer. Schnell wird Graf Loris Ipanow als Hauptverdächtiger ermittelt. Monate später trifft die Fürstin Loris auf einem Ball in ihrem Pariser Palais und sieht den Moment ihrer Rache gekommen. Der Graf hat sich unsterblich in sie verliebt und gesteht, ihren Verlobten tatsächlich getötet zu haben. Fedora bittet Loris, später wiederzukommen. Schnell schreibt sie einen Brief an den russischen Polizeichef, in dem sie ihn des Mordes an ihrem Geliebten anklagt. Nachdem Loris zurückgekehrt ist, muss Fedora hören, dass ihr Verlobter sie mit Loris’ Frau betrogen und dieser ihn daraufhin in Notwehr erschossen hat. Nun kann auch Fedora ihre Gefühle nicht mehr verbergen. Das Liebespaar flieht vor der Polizei ins Berner Oberland. Dort erfährt Loris durch einen Brief vom Tod seines Bruders und seiner Mutter, ausgelöst durch die Nachforschungen der Geheimpolizei in St. Petersburg. Er schwört, an der unbekannten Denunziantin Rache zu nehmen. Als er jedoch erkennen muss, dass es sich dabei um Fedora handelt, verflucht er sie. Voller Schuldgefühle vergiftet sie sich, und Loris verzeiht der Sterbenden. 

Der italienische Dirigent Carlo Montanaro arbeitet regelmäßig an der Oper Frankfurt, wo er zuletzt 2022/23 mit Puccinis Tosca gastierte. Zu seinen Plänen gehören u.a. Verdis Aida an der Deutschen Oper Berlin. Der gebürtige Koreaner Alfred Kim (Loris Ipanow) war von 2008 bis 2013 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt, wo er zuletzt 2022/23 als Cavaradossi (Tosca) auftrat. Zu den Neubesetzungen aus Ensemble und Opernstudio gehört u.a. Mikołaj Trąbka (De Siriex), während Bianca Tognocchi (Olga Sukarew) und einige wenige Kolleg*innen bereits mit der Produktion vertraut sind.

Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.

Montag, 2. Oktober 2023

Literarischer Verein der Pfalz e.V.: Edith Brünnler, Renate Demuth und Manfred Dechert lesen "Geschichtete Zeiten"

Unter dem Titel „Geschichtete Zeiten“ lesen am Samstag, 7. Oktober, um 11 Uhr in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, zwei Autorinnen und ein Autor des Literarischen Vereins der Pfalz, die sich selbst „Lauter Autor*innen“ nennen. Edith Brünnler, Renate Demuth und Manfred Dechert präsentieren Kurzprosa, Gedichte und szenische Dialoge in Mundart und Hochdeutsch. Alle drei Lesende sind Preisträger und Preisträgerinnen verschiedener Literatur- und Mundartwettbewerbe. Aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit verspricht es eine anregende und abwechslungsreiche Lesung zu werden (Eintritt frei, Parkmöglichkeit im Hof).

Edith Brünnler
(Fotostudio Backofen,
Ludwigshafen)


Edith Brünnler, 1953 in Ludwigshafen im Hemshof geboren, lebt heute im Stadtteil Edigheim.
Die ehemalige IT-Beraterin schreibt seit 2001 satirische Kurzgeschichten auf Hochdeutsch und Pfälzisch, die sie in eigenen Büchern veröffentlicht hat. Die mehrfache Preisträgerin des Mundart-Wettbewerb Dannstadter Höhe ist vor allem bekannt durch ihre zahlreichen Lesungen (
satirische Kurzgeschichten)





                                   Renate Demuth         
                 (Foto: Miriam Wagner)
Renate Demuth, 1944 in Homburg geboren, lebt seit 40 Jahren in Kaiserslautern. Nach Schreibseminaren bei verschiedenen Dozentinnen nimmt sie seit 2002 mit ihren Gedichten und Erzählungen an Literaturwettbewerben in Hochdeutsch und Mundart teil und gewann bisher über 30 Preise. Sie veröffentlicht unter anderem in Zeitungen, Heimatjahrbüchern, Anthologien und bestreitet zahlreiche Lesungen (Erzählungen und Gedichte).










Manfred Dechert
(Foto: Peter Herzer; KL)

Manfred Dechert, 1957 in Kaiserslautern geboren, lebt in Ludwigshafen und verfasst Gedichte, Kurzgeschichten und Mundart-Szenen. Er wirkt bei vielen Autoren- und Kabarettgruppen sowie bei Poetry-Slam-Wettbewerben mit. Von ihm erschienen zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitungen und Literaturzeitschriften. Er hat auch einige Stücke für das Theater Oliv in Mannheim  geschrieben und engagiert sich zudem für vereinsamte und mit psychischen Problemen belasteten Menschen (Gedichte, Kurzgeschichten und Mundart-Szenen).









                                                             

Donnerstag, 28. September 2023

Landau/Pfalz: Late-Night-Shopping oder Kultur? --> Zwischen den Bühnenbesuchen einkaufen!





Nach dem 130. Landauer Herbstmarkt wirft mit der ersten Landauer Kulturnacht schon der nächste Veranstaltungs-höhepunkt seine Schatten voraus. Ergänzend zum bunten und kostenfreien Programm, das die freie Landauer Kunst- und Kulturszene für Freitag, 29. September, auf die Beine gestellt hat, haben sich auch die Wirtschafts-förderung der Stadt Landau, das Stadtmarketing, der Landauer Einzelhandel und die Gastronomie besondere Angebote für diesen Abend ausgedacht.

„Zuschauen, mittanzen, zuhören, staunen, shoppen, schlemmen oder hinter die Kulissen der Jugendstil-Festhalle blicken: Das alles wird am 29. September in der Landauer Innenstadt möglich sein“, kündigt Dominik Geißler an. „Ich bin sicher, das wird ein ganz großartiger Abend für die Landauerinnen und Landauer und ihre Gäste. Mit dem Zusammenspiel von Kunst, Kultur, Handel und Gastronomie zeigt sich unsere Südpfalzmetropole von ihrer besten Seite und verwandelt sich an diesem Abend einmal mehr in den ‚Place to be‘.“ Der Oberbürgermeister unterstützt die Veranstaltung mit einer Spende aus Mitteln der Sparkassenstiftung Südpfalz, mit der ein Kulturbähnel finanziert werden konnte, das alle Besucherinnen und Besucher kostenlos zu den 22 verschiedenen Veranstaltungsorten in der Innenstadt bringen wird.

Der Einzelhandel in der attraktiven Landauer Innenstadt veranstaltet auf Initiative der städtischen Wirtschaftsförderung parallel zur Kulturnacht ein Late-Night-Shopping, bei dem viele Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet bleiben und mit bunten Licht-Attraktionen illuminiert werden. Zusätzlich zu den Gastronomiebetrieben in der Innenstadt werden außerdem bis 22 Uhr Foodtrucks von Bagage, Joul’s und Black Metal Grill Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer auf dem Rathausplatz mit Leckereien versorgen.

Alle Informationen zur ersten Landauer Kulturnacht gibt es im Internet unter www.kulturnacht-landau.de.

--> ---> Oper Frankfurt erneut "Opernhaus des Jahres"

Opernhaus Frankfurt (Foto: Barbara Aumüller)


(Opernwelt) Sie haben es wieder getan.

Bereits zum siebten Mal ist die Oper Frankfurt in der diesjährigen Umfrage der führenden Fachzeitschrift „Opernwelt“ zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt worden – davon schon sechs Mal unter der Intendanz von Bernd Loebe. Mit dem sicheren Gespür für einen dramaturgisch plausiblen, innovativen und abwechslungsreichen Spielplan sowie die Wahl der richtigen Regisseurinnen und Regisseure für die unterschiedlichsten Werke hat das Haus damit erneut unter Beweis gestellt, dass Oper selbst dort attraktiv sein kann, wo man es auf den ersten Blick nicht unbedingt vermuten würde. Ein Beispiel ist die „Wiederentdeckung des Jahres“, Rudi Stephans in Vergessenheit geratene Oper Die ersten Menschen aus dem Jahr 1914, die ihre postume Uraufführung 1920 in Frankfurt erlebt hatte und nun, 103 Jahre später, am gleichen Ort unter der musikalischen Leitung des scheidenden Generalmusikdirektors Sebastian Weigle und in der Regie von Tobias Kratzer den Weg auf die Bühne der Oper Frankfurt fand. Auch eines der beiden mit derselben Stimmenanzahl zur „Uraufführung des Jahres“ gewählten Bühnenwerke kam am Main heraus – Vito Žurajverdichtetes, hochpoetisches

Bernd Loebe
(Foto: Kirsten Bucher)

Die ersten Menschen
(Foto: Matthias Baus)



Blühen
              (Foto: Barbara Aumüller)
              
Musiktheater 
Blühen auf ein Libretto von Händl Klaus. Teilen muss der slowenische Komponist diesen Titel mit Charles Tournemire, dessen Oper La Légende de Tristan knapp 100 Jahre nach ihrer Entstehung erstmalig 
am Theater Ulm zu erleben war. Einigkeit herrschte hingegen bei der Wahl zum „Chor des Jahres“. Wie im vergangenen Jahr ging dieser an den Chor der Oper Frankfurt, der unter seinem Chordirektor Tilman Michael insbesondere für seine herausragenden Leistungen in Georg Friedrich Händels Hercules und Wagners Meistersinger von Nürnberg geehrt wurde.

 

Chor der Oper Frankfurt
(Foto: Barbara Aumüller)

Mit Dmitri Tcherniakov wurde nach Kirill Serebrennikov 2022 erneut ein russischer Regisseur in der Kategorie „Regisseur des Jahres“ geehrt. Tcherniakov erhielt die Auszeichnung für seine ambitionierte Lesart von Wagners Ring des Nibelungen an der Berliner Staatsoper und vor allem für seine tiefsinnige, luzide und politisch sensible Durchdringung von Sergej Prokofjews ambivalenter Tolstoi-Vertonung Krieg und Frieden an der Bayerischen Staatsoper in München, die zudem zur „Aufführung des Jahres“ gekürt wurde. An der Isar sitzt auch der Seriensieger in der Rubrik „Orchester des Jahres“, das Bayerische Staatsorchester, das 2023 sein 500-jähriges Bestehen feiert. Mit Kirill Petrenko wurde der ehemalige Chefdirigent dieses Klangkörpers, der inzwischen in gleicher Position an der Spitze der Berliner Philharmoniker steht, zum „Dirigenten des Jahres“ gewählt. Ausschlaggebend war Petrenkos feinnerviges und hochdifferenziertes Dirigat der Frau ohne Schatten von Richard Strauss bei den Festspielen in Baden-Baden. Klare Voten gab es in den Rubriken „Sänger des Jahres“ und „Nachwuchssänger des Jahres“. Michael Volle wurde für seine glanzvollen Rollenporträts als Wotan in Wagners Ring und als Hans Sachs in den Wiener Meistersingern gekürt, Konstantin Krimmel für seine herausragenden Darbietungen in den Opern Mozarts, Hosokawas und Haas’ sowie für die Neuaufnahme von Schuberts Liedzyklus Die schöne Müllerin. Den Titel „CD des Jahres“ teilen sich die Einspielung von Dessaus Lanzelot (audite) und Händels Theodora; auch beim Buch des Jahres gab es mit Jörn Peter Hiekels Band Helmut Lachenmann und seine Zeit und Barrie Koskys Hallo, Vorhang auf! zwei Sieger. Als „ungewöhnlichste Opernerfahrung des Jahres“ bewerteten die Kritikerinnen und Kritiker die achtstündige Aufführung von Olivier Messiaens St. Françoise d’Assise an der Oper Stuttgart in der Regie von Anna-Sophia Mahler. „Bühnenbildner des Jahres“ wurde Michael Levine (für Turandot in Amsterdam und Madama Butterfly in Bregenz), „Kostümbildner des Jahres“ Giuseppe Palella (für Alessandro nell’Indie beim Festival Bayreuth Baroque).

 

 


Kommentare

Bernd Loebe, Intendant / Geschäftsführer der Oper Frankfurt:

„Die Oper Frankfurt darf sich zum siebten Mal ‚Opernhaus des Jahres‘ nennen und siegt dabei in gleich vier Kategorien. Das ist bei weitem kein Selbstläufer, vielmehr steckt dahinter harte, beharrliche Arbeit, gepaart mit fachlicher und künstlerischer Exzellenz. Ich danke allen Mitarbeiter*innen für den unermüdlichen Einsatz und freue mich über diese phantastischen Auszeichnungen durch die Fachpresse in diesem Jahr. So haben Chordirektor Tilman Michael und sein Kollektiv erneut bewiesen, dass Musiktheater weit mehr ist als ‚nur‘ schön zu singen. Zudem gibt es nicht viele Opernhäuser, die mit gleicher Regelmäßigkeit Uraufführungen in Auftrag geben; bei uns gehören das Neuerfinden und die Bereicherung der Opernliteratur ganz fest mit dazu –  diesmal hat der Komponist Vito Žuraj mit Blühen besonders überzeugt. Und nicht zuletzt freut es mich sehr, dass Sebastian Weigle die Entscheidung, zu seinem Abschied die vollkommen unbekannte Oper Die ersten Menschen zu dirigieren, nicht bereut hat, sondern im Gegenteil das Wagnis mit dem Titel ‚Wiederentdeckung des Jahres‘ belohnt wurde. All das zeichnet unsere Arbeit aus: künstlerische und handwerkliche Spitzenleistungen, Spaß am Neuen, Wagemut und eine gewisse Risikobereitschaft. Diese Auszeichnungen sind dabei ein wichtiges Signal an die Politik, zeitnah den zukünftigen Standort der Städtischen Bühnen zu bestimmen und die Oper auch künftig zu unterstützen, damit Frankfurt weiterhin ein Zentrum für qualitativ hochwertiges Musiktheater bleiben kann.“

 

Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main:

„Unsere Frankfurter Oper ist erneut und zum siebten Mal „Opernhaus des Jahres“ geworden. Die Oper als Serienmeister unter diesen Bedingungen ist eine Glanzleistung des Opernintendanten Bernd Loebe und der gesamten Belegschaft. Der Titel steht für die ausgezeichnete Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und macht deutlich, dass es nun wirklich auch an der Zeit ist, zügig eine Standortentscheidung zu treffen. Das hat unsere Oper von Weltruf mehr als verdient.“

 

Dr. Ina Hartwig (SPD), Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main:

„Kontinuierlich kreativ und innovativ zu sein, das zeichnet die Arbeit der Frankfurter Oper aus und findet breite fachliche Anerkennung. Erneut und zum siebten Mal wurde das Haus mit dem Titel „Opernhaus des Jahres“ ausgezeichnet. Das zeugt von unermüdlicher Lust an Neuem und von der Bereitschaft, spannende und unvorhergesehene Wege zu gehen. Dass sich die Oper gleich in vier Kategorien an die Spitze der Ausgezeichneten setzen konnte, belegt die hohe künstlerische Qualität, an der Intendant Bernd Loebe und sein Team tagtäglich arbeiten. Hierfür meinen großen Dank an Bernd Loebe und alle Beteiligten im Namen der Stadt Frankfurt. Mit ihrer herausragenden Qualität trägt die Oper Frankfurt zum Ruhm unserer  Stadt wesentlich bei. Meinen allerherzlichsten Glückwunsch zu diesem Titel! Diese Auszeichnung zeigt einmal mehr, welchen Stellenwert unsere Oper deutschlandweit genießt und welche Qualität in Frankfurt geboten wird. Sie sollte uns zugleich eine Mahnung sein: zügig eine Entscheidung für die Zukunft von Oper und Schauspiel zu treffen, um dieses Niveau auch künftig zu sichern. Es ist allein dem Durchhaltevermögen und der Kreativität der Intendanten sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken, dass trotz widriger Bedingungen diese auszeichnungswürdige Qualität gehalten werden konnte.“

Freitag, 15. September 2023

ECM im September





Frozen Silence – womöglich Maciej Obaras bisher stärkstes musikalisches Statement – ist die dritte ECM-Veröffentlichung des polnisch-norwegischen Quartetts um den Altsaxophonisten und setzt die Geschichte von Unloved und Three Crowns fort. Eindringliches Zusammenspiel ist das Markenzeichen der Gruppe und prägt hier ein Programm neuer Obara-Kompositionen, die von den dramatischen Landschaften des „Riesengebirges“ im Südwesten Polens inspiriert sind. In den Stücken kommt Maciejs intuitive musikalische Beziehung zum Pianisten Dominik Wania zur Geltung, während Bassist Ole Morten Vågan und Schlagzeuger Gard Nilssen immer wieder über die Rolle der Rhythmusgruppe hinauswachsen und ihre kraftvollen Ideen einbringen. Das Album wurde im Juni 2022 in Oslo aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.

Es ist die zeitlose Kraft der Volksmusik, die die Lebenskraft der Kompositionen von Veljo Tormis (1930-2017) antreibt. Wie der estnische Komponist bekanntlich sagte: "Nicht ich bediene mich des Volkslieds. Das Volkslied bedient sich meiner". Dieses Gefühl wird in den einzigartigen Aufführungen des Estnischen Philharmonischen Chors und des Tallinner Kammerorchesters unter der Leitung von Tõnu Kaljuste, dem jahrzehntelangen engsten musikalischen Gefährten von Tormis, auf dem neuen Album Reminiscentiae wiedergegeben. Es wurde im Oktober und November 2020 in der Methodistenkirche in Tallinn aufgenommen.

Mitte des Monats folgt eine neue Aufnahme mit Sinikka Langeland:


"Wenn man sich mit Sinikka Langeland in einem Raum befindet, ist es, als würde man in einen nördlichen Wald unter einem Nachthimmel verzaubert werden", schrieb Fiona Talkington im britischen Magazin Songlines. "Ihre Präsenz und ihre Stimme sind magisch, aber wenn sie ihre Kantele spielt, kann man fast spüren, wie die Natur selbst vor Freude bebt."

Langelands neue Gruppe mit Mathias Eick, Tryve Seim, Mats Eilertsen und Thomas Strønen ist eine optimale Zusammenstellung von norwegischen Musikern, von denen jeder für sich ein ECM-Bandleader ist, und die alle ihre Ideen in die musikalischen Dialoge einbringen – und, wie Sinikka meint, "die Musik in ihren fulminanten improvisierten Soli nochmals weiterentwickeln." Für ihre Songtexte wendet sich Sinikka diesmal den Schriften des Dichters und Romanciers Jon Fosse zu, einem der wichtigsten zeitgenössischen Autoren Norwegens. Wind and Sun, Sinikka Langelands achtes ECM-Album, wurde im September 2022 im Rainbow Studio in Oslo aufgenommen und im März 2023 im Bavaria Tonstudio in München gemischt.

Eine Woche darauf, am 22.September, gibt es auch bei New Series zwei weitere Neuheiten:

Nach einem Programm mit Werken, die sich thematisch um die Lachrimae Pavans (ECM
2189) des Renaissance-Komponisten John Dowland drehten, widmen sich der Geiger John Holloway und sein Ensemble nun in einer neuen Einspielung den Fantazias des Barockkomponisten Henry Purcell. In seinem ausführlichen Begleittext zu den Fantasien bemerkt Holloway, dass man „rückblickend versucht ist, dieses brillante Kondensat des Allerbesten von Byrd, Lawes, Jenkins und Locke als persönlichen Abschied von einer Musikform zu sehen, die auch in seiner eigenen Kammermusik bald von Sonaten abgelöst werden sollte." Purcells Fantasien gelten als einige der feinsten und anspruchsvollsten Werke der Gattung, die mit profundem Kontrapunkt und großer Beherrschung aller polyphonen Techniken der damaligen Zeit auftrumpfen.


In seinem Éventail de musique française durchstreift der Schweizer Oboist und Komponist Heinz Holliger eine breite Auswahl französischer Werke für Oboe und Klavier in einem weit gefächerten Programm der Musik des frühen 20. Jahrhunderts. "Die Nähe der Oboe zur menschlichen Stimme brachte mich auf die Idee,“, so Holliger im CD-Begleittext, „anhand der noch viel zu wenig bekannten Sammlung von Vocalises-Etudes, den farbenreichen Fächer der französischen Musik ein Stück weit zu öffnen.“ In diesem umfangreichen Rezital sind Kompositionen von Ravel, Debussy, Milhaud, Saint-Saëns, Casadesus sowie Koechlin, Jolivet und Messiaen enthalten – zu mehreren der Komponisten pflegte Holliger auch persönliche Beziehungen. Am Klavier ist Anton Kernjak zu hören, der 2014 auf Holligers Aufnahme Aschenmusik vertreten war, während die französische Harfenistin Alice Belugou auf André Jovilets ‚Controversia pour hautbois et harpe‘ ihren Beitrag leistet. Éventail folgt auf die Veröffentlichung von Heinz Holligers mehrfach preisgekrönter Oper Lunea aus dem Jahr 2022.

Den Monat beschließt dann ein besonderes Jazz-Highlight:

Wolfgang Muthspiel und sein Trio mit Scott Colley am Bass und Brian Blade am Schlagzeug erreichen auf Dance of the Elders einen neuen kreativen Höhepunkt. Das besondere Jazzidiom des Gitarristen ist sowohl vom Folk als auch von der klassischen Musik geprägt – beide Aspekte werden auf dem Album deutlich herausgestellt. Brians schwebend-perkussive Einwürfe und Scotts wendiger Kontrapunkt am Bass ergänzen Wolfgangs akustisches und elektrisches Spiel in fließendem Interplay über vertrackte Polyrhythmen und abenteuerliche harmonische Landschaften.


 

Donnerstag, 14. September 2023

Start in den meisten Kinos am 14.09.2023

 







Höchste Bewertung





A HAUNTING IN VENICE

Kinostart: 14.09.2023 | USA (2023) | Kriminalfilm, Horrorfilm | 103 Minuten | Ab 12

Kriminalfilm von Kenneth Branagh mit Kenneth Branagh und Michelle Yeoh.

Mit A Haunting in Venice verfilmt Kenneth Branagh nach Mord im Orient Express und Tod auf dem Nil seinen dritten Agatha-Christie-Krimi: Die Schneewittchen-Party. Auf einer Halloween-Party mit Séance kommt es dabei in Venedig zum Mord.


TRAUZEUGEN

Kinostart: 14.09.2023 | Deutschland (2023) | Romantische Komödie, Komödie | 100 Minuten | Ab 6

5.4

Romantische Komödie von Finn Christoph Stroeks und Lena May Graf mit Edin Hasanovic und Almila Bagriacik.

In der deutschen Romantikkomödie Trauzeugen sollen Edin Hasanovic und Almila Bagriacik als Scheidungsanwalt und Paartherapeutin die Hochzeit ihrer besten Freunde zu Erfolg führen, obwohl sie partout nicht miteinander auskommen.


RETRIBUTION

Kinostart: 14.09.2023 | Frankreich, Deutschland, Spanien, USA (2023) | Actionfilm, Thriller | 91 Minuten | Ab 12

4.8

Actionfilm von Nimród Antal mit Liam Neeson und Embeth Davidtz.

Im Actionthriller Retribution, nach dem spanischen Original Anrufer unbekannt von 2015, schlüpft Liam Neeson in die Rolle eines Familienvaters, in dessen Auto eine Bombe versteckt wurde. Aussteigen: verboten.


FALLENDE BLÄTTER

Kinostart: 14.09.2023 | Finnland, Deutschland (2023) | Tragikomödie, Komödie | 81 Minuten | Ab 12

7.1

Tragikomödie von Aki Kaurismäki mit Alma Pöysti und Jussi Vatanen.

Zwei einsame Menschen treffen sich eines Nachts durch Zufall in der finnischen Hauptstadt Helsinki und versuchen, ineinander die erste und zugleich nachhaltige Liebe ihres Lebens zu finden. Doch dass Holappa (Jussi Vatanen) dem Alkohol etwas zu sehr zugetan ist und er noch dazu Ansas (Alma Pöysti) Nummer verlegt, erleichtert dieses Unterfangen nicht eben.

Mit der finnischen Tragikomödie Fallende Blätter (OT: Kuolleet lehdet) schließt Aki Kaurismäki nach Schatten im Paradies (1986), Ariel - Abgebrannt in Helsinki (1988) und Das Mädchen aus der Streichholzfabrik (1990) an seine Proletariats-Trilogie an und beleuchtet wieder den Kampf des kleinen Mannes gegen die große gesichtslose Maschine ... und sich selbst. (ES)


VOLL INS LEBEN

Kinostart: 14.09.2023 | Frankreich, Belgien (2023) | Komödie | 109 Minuten

Komödie von Dany Boon mit Dany Boon und Kad Merad

In der französischen Komödie Voll ins Leben von und mit Dany Boon will Tridan Lagache seine Existenz mit 50 Jahren umkrempeln. Er hat sein gesamtes Leben in einem mexikanischen Urlaubs-Club verbracht, reist jetzt aber mit einem erklärten Ziel nach Paris: Er muss unbedingt seine große Kindheitsliebe Violette wiederfinden. Die hat er allerdings zuletzt vor 42 Jahren gesehen. Seinem Halbbruder Louis (Kad Merad), der bislang nichts von ihm wusste, ist der ungebetene Gast eher lästig. Doch wenn er seine alte Flamme Roxane (Charlotte Gainsbourg) davon überzeugen kann, sich als Violette auszugeben, könnte er Tridan vielleicht schnell wieder loswerden? (ES)


AUF DER ADAMANT

Kinostart: 14.09.2023 | Frankreich, Japan (2023) | Dokumentarfilm | 109 Minuten | Ab 0

Dokumentarfilm von Nicolas Philibert.

Die französische Doku Auf der Adamant, der Berlinale-Gewinner-Film 2023, zeigt das Leben in einem schwimmenden psychiatrischem Zentrum für Erwachsene in Paris.


TEL AVIV - BEIRUT

Kinostart: 14.09.2023 | Zypern, Deutschland, Frankreich (2022) | Drama | 116 Minuten | Ab 12

Drama von Michale Boganim mit Zalfa Seurat und Sarah Adler.

Das Historiendrama Tel Aviv - Beirut von Michale Boganim spielt über 20 Jahre hinweg, zwischen 1982 und 2006, vor dem Hintergrund des israelisch-libanesischen Konflikts: Die Schicksale zweier Familien auf unterschiedlichen Seiten der Grenze werden durch den Krieg verbunden. Zwei Frauen, die libanesische Myriam und die israelische Tanya, begeben sich daraufhin auf einen gemeinsamen Roadtrip, um diejenigen zu retten, die sie lieben. Als sie ihre Ängste teilen, beginnen sie durch das geteilte Leid zu heilen. (ES)


SIEBEN WINTER IN TEHERAN

Kinostart: 14.09.2023 | Deutschland, Frankreich (2023) | Dokumentarfilm | 97 Minuten | Ab 16

Dokumentarfilm von Steffi Niederzoll mit Zar Amir-Ebrahimi.

Der Dokumentarfilm Sieben Winter in Teheran folgt der Geschichte einer Studentin, die in der iranischen Hauptstadt wegen Mordes gehängt wurde: Im Juli 2007 hat die 19-jährige Reyhaneh Jabbari ein Geschäftstreffen mit einem Kunden. Er versucht, sie zu vergewaltigen. Sie ersticht ihn in Notwehr. Das anschließende Gerichtsverfahren verhängt die Todesstrafe über sie. Wenn sie ihre Aussage widerrufen hätte, wäre sie nach sieben Jahren begnadigt worden. Mit Privataufnahmen und Interviews von Angehörigen wird ihr Tod zu einem Symbol des Widerstandes und für mehr Frauenrechte im Iran.

Sieben Winter in Teheran gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Friedensfilmpreis sowie den Kompass-Perspektive-Preis. (ES)


KURS SÜDWEST

Kinostart: 14.09.2023 | Deutschland (2023) | Reisedokumentation, Dokumentarfilm | 102 Minuten | Ab 0

Reisedokumentation von Lukas Borchers.

Im Dokumentarfilm Kurs Südwest erfüllt sich der Student Lukas Borchers einen großen Traum und macht sich in seinem Kajak auf eine Reise. Das südliche Europa ist sein Ziel: 2000 Kilometer von Genf die französische Rhône hinab zum Mittelmeer und dann an der Küste entlang bis nach Gibraltar. Doch zahlreiche Schwierigkeiten tun sich auf: zum einen besitzt der Fluss, den er nimmt, viele Dämme, sodass er seine 80kg-Last jedes Mal umtragen muss, zum anderen hat er keine Erfahrung mit dem Paddeln auf hoher See, wo im Herbst regelmäßig Stürme über ihn hinwegziehen. So verlegt er sich schließlich darauf, das Segeln zu erlernen. (ES)


LUCKY DAY

Kinostart: 14.09.2023 | Kanada, Frankreich (2019) | Actionfilm, Komödie | 99 Minuten | Ab 16

5.8

Actionfilm von Roger Avary mit Luke Bracey und Nina Dobrev.

In Lucky Day versucht ein ehemaliger Safe-Knacker namens Red (Luke Bracey) seine Familie zusammenzuhalten. Der gerade aus dem Gefängnis Entlassene sieht sich jedoch mit seiner Vergangenheit konfrontiert, als der Psychopath Luc (Crispin Glover) seinen getöteten Bruder rächen will.

Lucky Day entstand unter der Regie und nach einem Drehbuch von Roger Avary,

MPK Kaiserslautern: Neue Plastik von Gabriela Oberkofler („Erdenkugel“)

Skulpturenpark um das mpk

Versteckt im Grünen hinter dem mpk:
Erwin Wortelkamps „Skulptur Nr. 92/8 oder für Brancusi“

Acht Plastiken laden zum Entdecken ein - genug Esprit?

 

Seit Beginn der derzeitigen Sonderausstellung „Artists for Nature“ Anfang Mai im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, ist auch der Vorplatz um eine Plastik reicher: die „Erdenkugel“ (2023) von Gabriela Oberkofler (Jahrgang 1975). Die Künstlerin schafft mit dieser „lebendigen Skulptur“ einen  Mikrokosmos, der mitunter seltene Nutzpflanzen, darunter essbare Wildkräuter, vereint. Außerdem verweist sie auf ihr umfangreiches Archiv, in dem sie Samen auch von zu verschwinden  drohenden Pflanzenarten bewahrt. In der Sonderausstellung des mpk, die den Klimawandel, den Verlust von  Biodiversität und die Naturzerstörung  aus künstlerischer Sicht in den Blickpunkt rückt, setzt Gabriela Oberkoflers „Erdenkugel“ ein Zeichen für biologische Vielfalt.  

 

Hinter dem Museumsgebäude steht versteckt im Grünen die „Skulptur Nr. 92/8 oder für Brancusi“ von Erwin Wortelkamp (Jahrgang 1938), der Ende des vergangenen Jahres vom Bezirksverband Pfalz mit dem Lebenswerkpreis für Bildende Kunst ausgezeichnet wurde. Diesen Platz hat sich der Künstler selbst ausgesucht. Blickt man von einem der Ausstellungsräume im zweiten Obergeschoss des mpk in Richtung Meisterschule für Handwerker (MHK), dann kann man sie entdecken. Wortelkamp hat die Skulptur 1992 in Holz gearbeitet. Für die dauerhafte Aufstellung im Außenbereich wurde sie 2004 in Bronze gegossen. Sie bezieht sich formal auf die umliegenden Treppen und ist zugleich eine Hommage an den rumänischen Bildhauer Constantin Brancusi und dessen berühmte 1937/38 monumental ausgeführte „Endlose Säule“.

 

Kaum zu übersehen ist die vier mal sechs mal zwei Meter dreißig große „Aufragende“ von Franz Bernhard (1934-2013), entstanden 2012, die in der Mitte vor dem Museum ihren Platz einnimmt. Im späten Frühjahr 2022 folgte links vorne Werner Pokornys Plastik „Circolo“ von 2013, ebenfalls aus wetterfestem Cortenstahl. Sie ersetzt Stefan Rohrers Leihgabe „Yellow Arrow“ (2011), ein Opel-Kadett, der sich um einen Baum wand und wegen anfallender Reparaturen abgebaut wurde. Werner Pokorny (1949-2022) pflegte viele Jahre lang eine gute Beziehung zum mpk und hat dort 2007 mit einer großen Einzelausstellung, die erstmals umfassend das Werk des bekannten Bildhauers vorgestellt hat, Aufmerksamkeit erregt; sechs Plastiken von ihm befinden sich im Bestand. Die dynamische Spiralform von „Circolo“ schafft Volumen; mithilfe von Durchbrechungen und Aushöhlungen entsteht ein spannungsreiches Wechselspiel von innen und außen. 

 

Ebenfalls links stehend sticht die leuchtend rot gestrichene „Große Wenga“ von Christoph Freimann (Jahrgang 1940) ins Auge, eine 13 Tonnen schwere Stahlplastik aus 12 vorgefertigten Stahlelementen, die von den Kanten eines Würfels abgeleitet sind. Dahinter, direkt vor dem Museumsgebäude, wartet Lon Pennocks (1945-2020) schwarz-braun lackierte Stahlplastik von 2018 auf ihre Entdeckung. Den rechten Teil des Vorplatzes beherrscht Erich Hausers (1930-2004) ausladende „Raumsäule 7-68“ (1968) aus Edelstahl, während sich rechts hinten vor dem Gebäude die schwarze „Große Figur“ (1991) von Hans Steinbrenner (1928-2008) erhebt. Mit diesen acht Skulpturen lädt das Museum Pfalzgalerie ein, seiner reichhaltigen Sammlung einen Besuch – am besten gleich mehrmals – abzustatten. Das mpk ist donnerstags von 11 bis 20 Uhr und dienstags, mittwochs, freitags sowie an Wochenenden und feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Sonderausstellung „Artists for Nature“ wird noch bis 24. September gezeigt.

 

 


 


Auf der rechten Seite des Museumsvorplatzes: Gabriela Oberkoflers halbe „Erdenkugel“, Erich Hausers ausladende „Raumsäule 7-68“ und im Hintergrund die schwarze „Große Figur“ von Hans Steinbrenner (rechts) und Lon Pennocks schwarz-braun lackierte Stahlplastik (links neben der Treppe).

(Alle Fotos: mpk)