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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 28. September 2023

--> ---> Oper Frankfurt erneut "Opernhaus des Jahres"

Opernhaus Frankfurt (Foto: Barbara Aumüller)


(Opernwelt) Sie haben es wieder getan.

Bereits zum siebten Mal ist die Oper Frankfurt in der diesjährigen Umfrage der führenden Fachzeitschrift „Opernwelt“ zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt worden – davon schon sechs Mal unter der Intendanz von Bernd Loebe. Mit dem sicheren Gespür für einen dramaturgisch plausiblen, innovativen und abwechslungsreichen Spielplan sowie die Wahl der richtigen Regisseurinnen und Regisseure für die unterschiedlichsten Werke hat das Haus damit erneut unter Beweis gestellt, dass Oper selbst dort attraktiv sein kann, wo man es auf den ersten Blick nicht unbedingt vermuten würde. Ein Beispiel ist die „Wiederentdeckung des Jahres“, Rudi Stephans in Vergessenheit geratene Oper Die ersten Menschen aus dem Jahr 1914, die ihre postume Uraufführung 1920 in Frankfurt erlebt hatte und nun, 103 Jahre später, am gleichen Ort unter der musikalischen Leitung des scheidenden Generalmusikdirektors Sebastian Weigle und in der Regie von Tobias Kratzer den Weg auf die Bühne der Oper Frankfurt fand. Auch eines der beiden mit derselben Stimmenanzahl zur „Uraufführung des Jahres“ gewählten Bühnenwerke kam am Main heraus – Vito Žurajverdichtetes, hochpoetisches

Bernd Loebe
(Foto: Kirsten Bucher)

Die ersten Menschen
(Foto: Matthias Baus)



Blühen
              (Foto: Barbara Aumüller)
              
Musiktheater 
Blühen auf ein Libretto von Händl Klaus. Teilen muss der slowenische Komponist diesen Titel mit Charles Tournemire, dessen Oper La Légende de Tristan knapp 100 Jahre nach ihrer Entstehung erstmalig 
am Theater Ulm zu erleben war. Einigkeit herrschte hingegen bei der Wahl zum „Chor des Jahres“. Wie im vergangenen Jahr ging dieser an den Chor der Oper Frankfurt, der unter seinem Chordirektor Tilman Michael insbesondere für seine herausragenden Leistungen in Georg Friedrich Händels Hercules und Wagners Meistersinger von Nürnberg geehrt wurde.

 

Chor der Oper Frankfurt
(Foto: Barbara Aumüller)

Mit Dmitri Tcherniakov wurde nach Kirill Serebrennikov 2022 erneut ein russischer Regisseur in der Kategorie „Regisseur des Jahres“ geehrt. Tcherniakov erhielt die Auszeichnung für seine ambitionierte Lesart von Wagners Ring des Nibelungen an der Berliner Staatsoper und vor allem für seine tiefsinnige, luzide und politisch sensible Durchdringung von Sergej Prokofjews ambivalenter Tolstoi-Vertonung Krieg und Frieden an der Bayerischen Staatsoper in München, die zudem zur „Aufführung des Jahres“ gekürt wurde. An der Isar sitzt auch der Seriensieger in der Rubrik „Orchester des Jahres“, das Bayerische Staatsorchester, das 2023 sein 500-jähriges Bestehen feiert. Mit Kirill Petrenko wurde der ehemalige Chefdirigent dieses Klangkörpers, der inzwischen in gleicher Position an der Spitze der Berliner Philharmoniker steht, zum „Dirigenten des Jahres“ gewählt. Ausschlaggebend war Petrenkos feinnerviges und hochdifferenziertes Dirigat der Frau ohne Schatten von Richard Strauss bei den Festspielen in Baden-Baden. Klare Voten gab es in den Rubriken „Sänger des Jahres“ und „Nachwuchssänger des Jahres“. Michael Volle wurde für seine glanzvollen Rollenporträts als Wotan in Wagners Ring und als Hans Sachs in den Wiener Meistersingern gekürt, Konstantin Krimmel für seine herausragenden Darbietungen in den Opern Mozarts, Hosokawas und Haas’ sowie für die Neuaufnahme von Schuberts Liedzyklus Die schöne Müllerin. Den Titel „CD des Jahres“ teilen sich die Einspielung von Dessaus Lanzelot (audite) und Händels Theodora; auch beim Buch des Jahres gab es mit Jörn Peter Hiekels Band Helmut Lachenmann und seine Zeit und Barrie Koskys Hallo, Vorhang auf! zwei Sieger. Als „ungewöhnlichste Opernerfahrung des Jahres“ bewerteten die Kritikerinnen und Kritiker die achtstündige Aufführung von Olivier Messiaens St. Françoise d’Assise an der Oper Stuttgart in der Regie von Anna-Sophia Mahler. „Bühnenbildner des Jahres“ wurde Michael Levine (für Turandot in Amsterdam und Madama Butterfly in Bregenz), „Kostümbildner des Jahres“ Giuseppe Palella (für Alessandro nell’Indie beim Festival Bayreuth Baroque).

 

 


Kommentare

Bernd Loebe, Intendant / Geschäftsführer der Oper Frankfurt:

„Die Oper Frankfurt darf sich zum siebten Mal ‚Opernhaus des Jahres‘ nennen und siegt dabei in gleich vier Kategorien. Das ist bei weitem kein Selbstläufer, vielmehr steckt dahinter harte, beharrliche Arbeit, gepaart mit fachlicher und künstlerischer Exzellenz. Ich danke allen Mitarbeiter*innen für den unermüdlichen Einsatz und freue mich über diese phantastischen Auszeichnungen durch die Fachpresse in diesem Jahr. So haben Chordirektor Tilman Michael und sein Kollektiv erneut bewiesen, dass Musiktheater weit mehr ist als ‚nur‘ schön zu singen. Zudem gibt es nicht viele Opernhäuser, die mit gleicher Regelmäßigkeit Uraufführungen in Auftrag geben; bei uns gehören das Neuerfinden und die Bereicherung der Opernliteratur ganz fest mit dazu –  diesmal hat der Komponist Vito Žuraj mit Blühen besonders überzeugt. Und nicht zuletzt freut es mich sehr, dass Sebastian Weigle die Entscheidung, zu seinem Abschied die vollkommen unbekannte Oper Die ersten Menschen zu dirigieren, nicht bereut hat, sondern im Gegenteil das Wagnis mit dem Titel ‚Wiederentdeckung des Jahres‘ belohnt wurde. All das zeichnet unsere Arbeit aus: künstlerische und handwerkliche Spitzenleistungen, Spaß am Neuen, Wagemut und eine gewisse Risikobereitschaft. Diese Auszeichnungen sind dabei ein wichtiges Signal an die Politik, zeitnah den zukünftigen Standort der Städtischen Bühnen zu bestimmen und die Oper auch künftig zu unterstützen, damit Frankfurt weiterhin ein Zentrum für qualitativ hochwertiges Musiktheater bleiben kann.“

 

Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main:

„Unsere Frankfurter Oper ist erneut und zum siebten Mal „Opernhaus des Jahres“ geworden. Die Oper als Serienmeister unter diesen Bedingungen ist eine Glanzleistung des Opernintendanten Bernd Loebe und der gesamten Belegschaft. Der Titel steht für die ausgezeichnete Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und macht deutlich, dass es nun wirklich auch an der Zeit ist, zügig eine Standortentscheidung zu treffen. Das hat unsere Oper von Weltruf mehr als verdient.“

 

Dr. Ina Hartwig (SPD), Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main:

„Kontinuierlich kreativ und innovativ zu sein, das zeichnet die Arbeit der Frankfurter Oper aus und findet breite fachliche Anerkennung. Erneut und zum siebten Mal wurde das Haus mit dem Titel „Opernhaus des Jahres“ ausgezeichnet. Das zeugt von unermüdlicher Lust an Neuem und von der Bereitschaft, spannende und unvorhergesehene Wege zu gehen. Dass sich die Oper gleich in vier Kategorien an die Spitze der Ausgezeichneten setzen konnte, belegt die hohe künstlerische Qualität, an der Intendant Bernd Loebe und sein Team tagtäglich arbeiten. Hierfür meinen großen Dank an Bernd Loebe und alle Beteiligten im Namen der Stadt Frankfurt. Mit ihrer herausragenden Qualität trägt die Oper Frankfurt zum Ruhm unserer  Stadt wesentlich bei. Meinen allerherzlichsten Glückwunsch zu diesem Titel! Diese Auszeichnung zeigt einmal mehr, welchen Stellenwert unsere Oper deutschlandweit genießt und welche Qualität in Frankfurt geboten wird. Sie sollte uns zugleich eine Mahnung sein: zügig eine Entscheidung für die Zukunft von Oper und Schauspiel zu treffen, um dieses Niveau auch künftig zu sichern. Es ist allein dem Durchhaltevermögen und der Kreativität der Intendanten sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken, dass trotz widriger Bedingungen diese auszeichnungswürdige Qualität gehalten werden konnte.“

Freitag, 15. September 2023

ECM im September





Frozen Silence – womöglich Maciej Obaras bisher stärkstes musikalisches Statement – ist die dritte ECM-Veröffentlichung des polnisch-norwegischen Quartetts um den Altsaxophonisten und setzt die Geschichte von Unloved und Three Crowns fort. Eindringliches Zusammenspiel ist das Markenzeichen der Gruppe und prägt hier ein Programm neuer Obara-Kompositionen, die von den dramatischen Landschaften des „Riesengebirges“ im Südwesten Polens inspiriert sind. In den Stücken kommt Maciejs intuitive musikalische Beziehung zum Pianisten Dominik Wania zur Geltung, während Bassist Ole Morten Vågan und Schlagzeuger Gard Nilssen immer wieder über die Rolle der Rhythmusgruppe hinauswachsen und ihre kraftvollen Ideen einbringen. Das Album wurde im Juni 2022 in Oslo aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.

Es ist die zeitlose Kraft der Volksmusik, die die Lebenskraft der Kompositionen von Veljo Tormis (1930-2017) antreibt. Wie der estnische Komponist bekanntlich sagte: "Nicht ich bediene mich des Volkslieds. Das Volkslied bedient sich meiner". Dieses Gefühl wird in den einzigartigen Aufführungen des Estnischen Philharmonischen Chors und des Tallinner Kammerorchesters unter der Leitung von Tõnu Kaljuste, dem jahrzehntelangen engsten musikalischen Gefährten von Tormis, auf dem neuen Album Reminiscentiae wiedergegeben. Es wurde im Oktober und November 2020 in der Methodistenkirche in Tallinn aufgenommen.

Mitte des Monats folgt eine neue Aufnahme mit Sinikka Langeland:


"Wenn man sich mit Sinikka Langeland in einem Raum befindet, ist es, als würde man in einen nördlichen Wald unter einem Nachthimmel verzaubert werden", schrieb Fiona Talkington im britischen Magazin Songlines. "Ihre Präsenz und ihre Stimme sind magisch, aber wenn sie ihre Kantele spielt, kann man fast spüren, wie die Natur selbst vor Freude bebt."

Langelands neue Gruppe mit Mathias Eick, Tryve Seim, Mats Eilertsen und Thomas Strønen ist eine optimale Zusammenstellung von norwegischen Musikern, von denen jeder für sich ein ECM-Bandleader ist, und die alle ihre Ideen in die musikalischen Dialoge einbringen – und, wie Sinikka meint, "die Musik in ihren fulminanten improvisierten Soli nochmals weiterentwickeln." Für ihre Songtexte wendet sich Sinikka diesmal den Schriften des Dichters und Romanciers Jon Fosse zu, einem der wichtigsten zeitgenössischen Autoren Norwegens. Wind and Sun, Sinikka Langelands achtes ECM-Album, wurde im September 2022 im Rainbow Studio in Oslo aufgenommen und im März 2023 im Bavaria Tonstudio in München gemischt.

Eine Woche darauf, am 22.September, gibt es auch bei New Series zwei weitere Neuheiten:

Nach einem Programm mit Werken, die sich thematisch um die Lachrimae Pavans (ECM
2189) des Renaissance-Komponisten John Dowland drehten, widmen sich der Geiger John Holloway und sein Ensemble nun in einer neuen Einspielung den Fantazias des Barockkomponisten Henry Purcell. In seinem ausführlichen Begleittext zu den Fantasien bemerkt Holloway, dass man „rückblickend versucht ist, dieses brillante Kondensat des Allerbesten von Byrd, Lawes, Jenkins und Locke als persönlichen Abschied von einer Musikform zu sehen, die auch in seiner eigenen Kammermusik bald von Sonaten abgelöst werden sollte." Purcells Fantasien gelten als einige der feinsten und anspruchsvollsten Werke der Gattung, die mit profundem Kontrapunkt und großer Beherrschung aller polyphonen Techniken der damaligen Zeit auftrumpfen.


In seinem Éventail de musique française durchstreift der Schweizer Oboist und Komponist Heinz Holliger eine breite Auswahl französischer Werke für Oboe und Klavier in einem weit gefächerten Programm der Musik des frühen 20. Jahrhunderts. "Die Nähe der Oboe zur menschlichen Stimme brachte mich auf die Idee,“, so Holliger im CD-Begleittext, „anhand der noch viel zu wenig bekannten Sammlung von Vocalises-Etudes, den farbenreichen Fächer der französischen Musik ein Stück weit zu öffnen.“ In diesem umfangreichen Rezital sind Kompositionen von Ravel, Debussy, Milhaud, Saint-Saëns, Casadesus sowie Koechlin, Jolivet und Messiaen enthalten – zu mehreren der Komponisten pflegte Holliger auch persönliche Beziehungen. Am Klavier ist Anton Kernjak zu hören, der 2014 auf Holligers Aufnahme Aschenmusik vertreten war, während die französische Harfenistin Alice Belugou auf André Jovilets ‚Controversia pour hautbois et harpe‘ ihren Beitrag leistet. Éventail folgt auf die Veröffentlichung von Heinz Holligers mehrfach preisgekrönter Oper Lunea aus dem Jahr 2022.

Den Monat beschließt dann ein besonderes Jazz-Highlight:

Wolfgang Muthspiel und sein Trio mit Scott Colley am Bass und Brian Blade am Schlagzeug erreichen auf Dance of the Elders einen neuen kreativen Höhepunkt. Das besondere Jazzidiom des Gitarristen ist sowohl vom Folk als auch von der klassischen Musik geprägt – beide Aspekte werden auf dem Album deutlich herausgestellt. Brians schwebend-perkussive Einwürfe und Scotts wendiger Kontrapunkt am Bass ergänzen Wolfgangs akustisches und elektrisches Spiel in fließendem Interplay über vertrackte Polyrhythmen und abenteuerliche harmonische Landschaften.


 

Donnerstag, 14. September 2023

Start in den meisten Kinos am 14.09.2023

 







Höchste Bewertung





A HAUNTING IN VENICE

Kinostart: 14.09.2023 | USA (2023) | Kriminalfilm, Horrorfilm | 103 Minuten | Ab 12

Kriminalfilm von Kenneth Branagh mit Kenneth Branagh und Michelle Yeoh.

Mit A Haunting in Venice verfilmt Kenneth Branagh nach Mord im Orient Express und Tod auf dem Nil seinen dritten Agatha-Christie-Krimi: Die Schneewittchen-Party. Auf einer Halloween-Party mit Séance kommt es dabei in Venedig zum Mord.


TRAUZEUGEN

Kinostart: 14.09.2023 | Deutschland (2023) | Romantische Komödie, Komödie | 100 Minuten | Ab 6

5.4

Romantische Komödie von Finn Christoph Stroeks und Lena May Graf mit Edin Hasanovic und Almila Bagriacik.

In der deutschen Romantikkomödie Trauzeugen sollen Edin Hasanovic und Almila Bagriacik als Scheidungsanwalt und Paartherapeutin die Hochzeit ihrer besten Freunde zu Erfolg führen, obwohl sie partout nicht miteinander auskommen.


RETRIBUTION

Kinostart: 14.09.2023 | Frankreich, Deutschland, Spanien, USA (2023) | Actionfilm, Thriller | 91 Minuten | Ab 12

4.8

Actionfilm von Nimród Antal mit Liam Neeson und Embeth Davidtz.

Im Actionthriller Retribution, nach dem spanischen Original Anrufer unbekannt von 2015, schlüpft Liam Neeson in die Rolle eines Familienvaters, in dessen Auto eine Bombe versteckt wurde. Aussteigen: verboten.


FALLENDE BLÄTTER

Kinostart: 14.09.2023 | Finnland, Deutschland (2023) | Tragikomödie, Komödie | 81 Minuten | Ab 12

7.1

Tragikomödie von Aki Kaurismäki mit Alma Pöysti und Jussi Vatanen.

Zwei einsame Menschen treffen sich eines Nachts durch Zufall in der finnischen Hauptstadt Helsinki und versuchen, ineinander die erste und zugleich nachhaltige Liebe ihres Lebens zu finden. Doch dass Holappa (Jussi Vatanen) dem Alkohol etwas zu sehr zugetan ist und er noch dazu Ansas (Alma Pöysti) Nummer verlegt, erleichtert dieses Unterfangen nicht eben.

Mit der finnischen Tragikomödie Fallende Blätter (OT: Kuolleet lehdet) schließt Aki Kaurismäki nach Schatten im Paradies (1986), Ariel - Abgebrannt in Helsinki (1988) und Das Mädchen aus der Streichholzfabrik (1990) an seine Proletariats-Trilogie an und beleuchtet wieder den Kampf des kleinen Mannes gegen die große gesichtslose Maschine ... und sich selbst. (ES)


VOLL INS LEBEN

Kinostart: 14.09.2023 | Frankreich, Belgien (2023) | Komödie | 109 Minuten

Komödie von Dany Boon mit Dany Boon und Kad Merad

In der französischen Komödie Voll ins Leben von und mit Dany Boon will Tridan Lagache seine Existenz mit 50 Jahren umkrempeln. Er hat sein gesamtes Leben in einem mexikanischen Urlaubs-Club verbracht, reist jetzt aber mit einem erklärten Ziel nach Paris: Er muss unbedingt seine große Kindheitsliebe Violette wiederfinden. Die hat er allerdings zuletzt vor 42 Jahren gesehen. Seinem Halbbruder Louis (Kad Merad), der bislang nichts von ihm wusste, ist der ungebetene Gast eher lästig. Doch wenn er seine alte Flamme Roxane (Charlotte Gainsbourg) davon überzeugen kann, sich als Violette auszugeben, könnte er Tridan vielleicht schnell wieder loswerden? (ES)


AUF DER ADAMANT

Kinostart: 14.09.2023 | Frankreich, Japan (2023) | Dokumentarfilm | 109 Minuten | Ab 0

Dokumentarfilm von Nicolas Philibert.

Die französische Doku Auf der Adamant, der Berlinale-Gewinner-Film 2023, zeigt das Leben in einem schwimmenden psychiatrischem Zentrum für Erwachsene in Paris.


TEL AVIV - BEIRUT

Kinostart: 14.09.2023 | Zypern, Deutschland, Frankreich (2022) | Drama | 116 Minuten | Ab 12

Drama von Michale Boganim mit Zalfa Seurat und Sarah Adler.

Das Historiendrama Tel Aviv - Beirut von Michale Boganim spielt über 20 Jahre hinweg, zwischen 1982 und 2006, vor dem Hintergrund des israelisch-libanesischen Konflikts: Die Schicksale zweier Familien auf unterschiedlichen Seiten der Grenze werden durch den Krieg verbunden. Zwei Frauen, die libanesische Myriam und die israelische Tanya, begeben sich daraufhin auf einen gemeinsamen Roadtrip, um diejenigen zu retten, die sie lieben. Als sie ihre Ängste teilen, beginnen sie durch das geteilte Leid zu heilen. (ES)


SIEBEN WINTER IN TEHERAN

Kinostart: 14.09.2023 | Deutschland, Frankreich (2023) | Dokumentarfilm | 97 Minuten | Ab 16

Dokumentarfilm von Steffi Niederzoll mit Zar Amir-Ebrahimi.

Der Dokumentarfilm Sieben Winter in Teheran folgt der Geschichte einer Studentin, die in der iranischen Hauptstadt wegen Mordes gehängt wurde: Im Juli 2007 hat die 19-jährige Reyhaneh Jabbari ein Geschäftstreffen mit einem Kunden. Er versucht, sie zu vergewaltigen. Sie ersticht ihn in Notwehr. Das anschließende Gerichtsverfahren verhängt die Todesstrafe über sie. Wenn sie ihre Aussage widerrufen hätte, wäre sie nach sieben Jahren begnadigt worden. Mit Privataufnahmen und Interviews von Angehörigen wird ihr Tod zu einem Symbol des Widerstandes und für mehr Frauenrechte im Iran.

Sieben Winter in Teheran gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Friedensfilmpreis sowie den Kompass-Perspektive-Preis. (ES)


KURS SÜDWEST

Kinostart: 14.09.2023 | Deutschland (2023) | Reisedokumentation, Dokumentarfilm | 102 Minuten | Ab 0

Reisedokumentation von Lukas Borchers.

Im Dokumentarfilm Kurs Südwest erfüllt sich der Student Lukas Borchers einen großen Traum und macht sich in seinem Kajak auf eine Reise. Das südliche Europa ist sein Ziel: 2000 Kilometer von Genf die französische Rhône hinab zum Mittelmeer und dann an der Küste entlang bis nach Gibraltar. Doch zahlreiche Schwierigkeiten tun sich auf: zum einen besitzt der Fluss, den er nimmt, viele Dämme, sodass er seine 80kg-Last jedes Mal umtragen muss, zum anderen hat er keine Erfahrung mit dem Paddeln auf hoher See, wo im Herbst regelmäßig Stürme über ihn hinwegziehen. So verlegt er sich schließlich darauf, das Segeln zu erlernen. (ES)


LUCKY DAY

Kinostart: 14.09.2023 | Kanada, Frankreich (2019) | Actionfilm, Komödie | 99 Minuten | Ab 16

5.8

Actionfilm von Roger Avary mit Luke Bracey und Nina Dobrev.

In Lucky Day versucht ein ehemaliger Safe-Knacker namens Red (Luke Bracey) seine Familie zusammenzuhalten. Der gerade aus dem Gefängnis Entlassene sieht sich jedoch mit seiner Vergangenheit konfrontiert, als der Psychopath Luc (Crispin Glover) seinen getöteten Bruder rächen will.

Lucky Day entstand unter der Regie und nach einem Drehbuch von Roger Avary,

MPK Kaiserslautern: Neue Plastik von Gabriela Oberkofler („Erdenkugel“)

Skulpturenpark um das mpk

Versteckt im Grünen hinter dem mpk:
Erwin Wortelkamps „Skulptur Nr. 92/8 oder für Brancusi“

Acht Plastiken laden zum Entdecken ein - genug Esprit?

 

Seit Beginn der derzeitigen Sonderausstellung „Artists for Nature“ Anfang Mai im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, ist auch der Vorplatz um eine Plastik reicher: die „Erdenkugel“ (2023) von Gabriela Oberkofler (Jahrgang 1975). Die Künstlerin schafft mit dieser „lebendigen Skulptur“ einen  Mikrokosmos, der mitunter seltene Nutzpflanzen, darunter essbare Wildkräuter, vereint. Außerdem verweist sie auf ihr umfangreiches Archiv, in dem sie Samen auch von zu verschwinden  drohenden Pflanzenarten bewahrt. In der Sonderausstellung des mpk, die den Klimawandel, den Verlust von  Biodiversität und die Naturzerstörung  aus künstlerischer Sicht in den Blickpunkt rückt, setzt Gabriela Oberkoflers „Erdenkugel“ ein Zeichen für biologische Vielfalt.  

 

Hinter dem Museumsgebäude steht versteckt im Grünen die „Skulptur Nr. 92/8 oder für Brancusi“ von Erwin Wortelkamp (Jahrgang 1938), der Ende des vergangenen Jahres vom Bezirksverband Pfalz mit dem Lebenswerkpreis für Bildende Kunst ausgezeichnet wurde. Diesen Platz hat sich der Künstler selbst ausgesucht. Blickt man von einem der Ausstellungsräume im zweiten Obergeschoss des mpk in Richtung Meisterschule für Handwerker (MHK), dann kann man sie entdecken. Wortelkamp hat die Skulptur 1992 in Holz gearbeitet. Für die dauerhafte Aufstellung im Außenbereich wurde sie 2004 in Bronze gegossen. Sie bezieht sich formal auf die umliegenden Treppen und ist zugleich eine Hommage an den rumänischen Bildhauer Constantin Brancusi und dessen berühmte 1937/38 monumental ausgeführte „Endlose Säule“.

 

Kaum zu übersehen ist die vier mal sechs mal zwei Meter dreißig große „Aufragende“ von Franz Bernhard (1934-2013), entstanden 2012, die in der Mitte vor dem Museum ihren Platz einnimmt. Im späten Frühjahr 2022 folgte links vorne Werner Pokornys Plastik „Circolo“ von 2013, ebenfalls aus wetterfestem Cortenstahl. Sie ersetzt Stefan Rohrers Leihgabe „Yellow Arrow“ (2011), ein Opel-Kadett, der sich um einen Baum wand und wegen anfallender Reparaturen abgebaut wurde. Werner Pokorny (1949-2022) pflegte viele Jahre lang eine gute Beziehung zum mpk und hat dort 2007 mit einer großen Einzelausstellung, die erstmals umfassend das Werk des bekannten Bildhauers vorgestellt hat, Aufmerksamkeit erregt; sechs Plastiken von ihm befinden sich im Bestand. Die dynamische Spiralform von „Circolo“ schafft Volumen; mithilfe von Durchbrechungen und Aushöhlungen entsteht ein spannungsreiches Wechselspiel von innen und außen. 

 

Ebenfalls links stehend sticht die leuchtend rot gestrichene „Große Wenga“ von Christoph Freimann (Jahrgang 1940) ins Auge, eine 13 Tonnen schwere Stahlplastik aus 12 vorgefertigten Stahlelementen, die von den Kanten eines Würfels abgeleitet sind. Dahinter, direkt vor dem Museumsgebäude, wartet Lon Pennocks (1945-2020) schwarz-braun lackierte Stahlplastik von 2018 auf ihre Entdeckung. Den rechten Teil des Vorplatzes beherrscht Erich Hausers (1930-2004) ausladende „Raumsäule 7-68“ (1968) aus Edelstahl, während sich rechts hinten vor dem Gebäude die schwarze „Große Figur“ (1991) von Hans Steinbrenner (1928-2008) erhebt. Mit diesen acht Skulpturen lädt das Museum Pfalzgalerie ein, seiner reichhaltigen Sammlung einen Besuch – am besten gleich mehrmals – abzustatten. Das mpk ist donnerstags von 11 bis 20 Uhr und dienstags, mittwochs, freitags sowie an Wochenenden und feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Sonderausstellung „Artists for Nature“ wird noch bis 24. September gezeigt.

 

 


 


Auf der rechten Seite des Museumsvorplatzes: Gabriela Oberkoflers halbe „Erdenkugel“, Erich Hausers ausladende „Raumsäule 7-68“ und im Hintergrund die schwarze „Große Figur“ von Hans Steinbrenner (rechts) und Lon Pennocks schwarz-braun lackierte Stahlplastik (links neben der Treppe).

(Alle Fotos: mpk)

Montag, 21. August 2023

Die alten und neuen „Ikonen des Unechten“


Die alten und neuen „Ikonen des Unechten“








(SV)  In der Unterhaltungsindustrie ist seit Jahren ein Anstieg des Gender-Hoppings und der Künstlichkeit von Stars zu verzeichnen, bei dem Prominente das Geschlecht durch Operationen wechseln oder künstliche „unechte“ Rollen (quasi Game-, Cartoon-Heroes) präsentieren. Während einige argumentieren, dass dieser Trend Inklusion und Kreativität fördert, glauben andere, dass er negative Auswirkungen auf die Identitätsbildung von Heranwachsenden hat, schädliche Stereotypen aufrechterhalten und sich auf ihre geistige Gesundheit auswirken kann. Hier sollen die Auswirkungen des Gender-Hoppings und der Künstlichkeit von Prominenten auf Heranwachsende kritisch betrachtet und Argumente und Gegenargumente diskutiert werden, um ein Verständnis des Problems zu erreichen.

Eines der Hauptanliegen im Zusammenhang mit dem Gender-Hopping und der Künstlichkeit von Imitatoren durch Annahme einer modellmäßigen, prostitutionsähnlichen oder misslungenen Rollenübernahme, manchmal fast schon karikaturähnlichen Rolle oder Verkleidung als wikingerähnliche Rebellen mit Genderakzent (Wippschwänzchen oben oder am Hinterkopf) oder Heroes aus dem Krieg ist die potenzielle Verwirrung, die sie bei Kindern und Jugendlichen über ihre eigene Identität hervorrufen kann. Es präsentiert sich uns eine Kultur der Täuschung. Was ist noch echt? Die Transhure oder der Faschoboy? Lerne ich später eine Frau oder einen Mann kennen, der Trans ist? Muss ich mich sexuell verstärkt zur Verfügung stellen oder den „Helden“ anschließen? Wo bin ich und die anderen noch authentisch? Reicht mein Körper aus?



Samstag, 19. August 2023

Fantasien zur Nacht (Video): danse 3129

 


Une minute de danse par jour
08 08 2023 / danse 3129
One Minute of Dance a Day
Nadia Shadow Dance
from
Nadia Vadori-Gauthier

Freitag, 18. August 2023

Fantasien zur Nacht (Video): lisann bed beach

 

lisann bed beach
from 

Fantasien zur Nacht (Video): Moment of Truth

 


Moment of Truth
from

Fantasien zur Nacht (Buch): Araki. Bondage

 

TASCHEN
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Lust auf Bondage? 

Wandeln Sie auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Erotik in dieser Hommage an eines der wichtigsten Themen in Nobuyoshi Arakis Fotografie – die japanische Fesselkunst Kinbakubi. Die Ausgabe versammelt die Highlights seiner Bondagefotos und bezeugt sein Talent für die sinnliche Suche nach dem Gleichgewicht zwischen Verletzlichkeit und Verführung.


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Donnerstag, 17. August 2023

Sensation: Neurowissenschaftler rekonstruieren einen Pink-Floyd-Song aus der Gehirnaktivität der Zuhörer

Plasmasphere WIKIPEDIA


Künstliche Intelligenz hat die elektrischen Signale des Gehirns in etwas verstümmelten klassischen Rock zurückverwandelt


Forscher hoffen, dass Gehirnimplantate eines Tages Menschen, die nicht mehr sprechen können, dabei helfen können, ihre Stimme – und vielleicht sogar das Singen – zurückzugewinnen. Nun haben Wissenschaftler erstmals gezeigt, dass die elektrische Aktivität des Gehirns entschlüsselt und zur Rekonstruktion von Musik genutzt werden kann.

Wie Scientific American berichtete wurden in einer neuen Studie Daten von 29 Personen analysiert, die bereits auf epileptische Anfälle überwacht wurden, wobei man Elektroden in Briefmarkengröße verwendete, die direkt auf der Oberfläche ihres Gehirns platziert wurden. Während die Teilnehmer Pink Floyds Lied „Another Brick in the Wall, Part 1“ aus dem Jahr 1979 hörten, erfassten die Elektroden die elektrische Aktivität mehrerer Gehirnregionen, die auf musikalische Elemente wie Ton, Rhythmus, Harmonie und Texte abgestimmt waren. Mithilfe maschinellen Lernens rekonstruierten die Forscher verstümmelte, aber unverwechselbare Audiodaten dessen, was die Teilnehmer hörten. Die Studienergebnisse wurden in PLOS Biology veröffentlicht.

Neurowissenschaftler arbeiten seit Jahrzehnten daran, allein aus der Gehirnaktivität zu entschlüsseln, was Menschen sehen, hören oder denken. Im Jahr 2012 gelang es einem Team, dem der leitende Autor der neuen Studie angehörte – der kognitive Neurowissenschaftler Robert Knight von der University of California, Berkeley – als Erstem, Audioaufzeichnungen von Wörtern zu rekonstruieren, die die Teilnehmer hörten, während sie implantierte Elektroden trugen. Andere haben seitdem ähnliche Techniken verwendet, um kürzlich angesehene oder vorgestellte Bilder aus den Gehirnscans der Teilnehmer zu reproduzieren, darunter menschliche Gesichter und Landschaftsfotos. Aber der jüngste Artikel von Knight und seinen Kollegen in PLOS Biology ist der erste, der darauf hinweist, dass Wissenschaftler das Gehirn belauschen können, um Musik zu synthetisieren.

„Diese aufregenden Ergebnisse bauen auf früheren Arbeiten zur Rekonstruktion einfacher Sprache aus der Gehirnaktivität auf“, sagt Shailee Jain, Neurowissenschaftlerin an der University of California in San Francisco, die nicht an der neuen Studie beteiligt war. „Jetzt sind wir in der Lage, wirklich in das Gehirn vorzudringen, um den Kern des Klangs zu entdecken.“

Um in der Studie Gehirnaktivitätsdaten in musikalische Klänge umzuwandeln, trainierten die Forscher ein Modell der künstlichen Intelligenz, um Daten zu entschlüsseln, die von Tausenden von Elektroden erfasst wurden, die an den Teilnehmern angebracht waren, während sie während einer Operation das Lied von Pink Floyd hörten.

Warum hat sich das Team für Pink Floyd entschieden – und speziell für „Another Brick in the Wall, Teil 1“? „Der wissenschaftliche Grund, den wir in der Arbeit erwähnen, ist, dass das Lied sehr vielschichtig ist. Es bringt komplexe Akkorde, verschiedene Instrumente und unterschiedliche Rhythmen mit, die die Analyse interessant machen“, sagt Ludovic Bellier, kognitiver Neurowissenschaftler und Hauptautor der Studie. „Der weniger wissenschaftliche Grund könnte sein, dass wir Pink Floyd einfach wirklich mögen.“

Das KI-Modell analysierte Muster in der Reaktion des Gehirns auf verschiedene Komponenten des akustischen Profils des Liedes und identifizierte Änderungen in Tonhöhe, Rhythmus und Ton. Dann setzte ein anderes KI-Modell diese entwirrte Komposition wieder zusammen, um die Geräusche abzuschätzen, die die Patienten hörten. Sobald die Gehirndaten durch das Modell geleitet wurden, kehrte die Musik zurück. Die Melodie war einigermaßen intakt, und der Text war verstümmelt, aber erkennbar, wenn man wusste, worauf man achten sollte: „Alles in allem war es nur Another Brick in the Wall.“

Das Modell enthüllte auch, welche Teile des Gehirns auf unterschiedliche musikalische Merkmale des Liedes reagierten. Die Forscher fanden heraus, dass einige Teile des Audioverarbeitungszentrums des Gehirns – das sich im oberen Schläfengyrus direkt hinter und über dem Ohr befindet – auf das Einsetzen einer Stimme oder eines Synthesizers reagieren, während andere Bereiche auf anhaltendes Summen reagieren.

Obwohl sich die Ergebnisse auf Musik konzentrierten, erwarten die Forscher, dass ihre Ergebnisse am nützlichsten für die Übersetzung von Gehirnwellen in menschliche Sprache sind. Unabhängig von der Sprache enthält die Sprache melodische Nuancen, einschließlich Tempo, Betonung, Akzente und Intonation. „Diese Elemente, die wir Prosodie nennen, haben eine Bedeutung, die wir nicht allein mit Worten kommunizieren können“, sagt Bellier. Er hofft, dass das Modell Gehirn-Computer-Schnittstellen verbessern wird, also Hilfsmittel, die sprachassoziierte Gehirnwellen aufzeichnen und mithilfe von Algorithmen beabsichtigte Nachrichten rekonstruieren. Diese noch in den Kinderschuhen steckende Technologie könnte Menschen helfen, die aufgrund von Erkrankungen wie Schlaganfall oder Lähmungen die Fähigkeit zum Sprechen verloren haben.

Jain sagt, dass zukünftige Forschungen untersuchen sollten, ob diese Modelle von der Musik, die die Teilnehmer gehört haben, auf die imaginäre innere Sprache ausgeweitet werden können.


Dienstag, 15. August 2023

Ausstellung in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern: Starke Frauen - „Aus dem Schatten ins Licht“

Eine starke Frau:
die Kaiserslauterer Unternehmerin
Lina PFAFF (Nähmaschinen)
„Aus dem Schatten ins Licht“ – so der Titel einer Ausstellung über Frauenporträts aus der Pfalz, die am Samstag, 2. September, um 11 Uhr in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, eröffnet wird. Sie widmet sich starken Frauen aus 1000 Jahren Pfälzer Geschichte. Nach der Begrüßung durch die stellvertretende Bezirkstagsvorsitzende Ruth Ratter hält Dr. Charlotte Glück den einführenden Vortrag. Sie hat als Historikerin des Stadtmuseums Zweibrücken zusammen mit Dr. Regina Heilmann, der Leiterin des Stadtmuseums Ludwigshafen, die Wanderausstellung erstellt (Eintritt frei, parken im Hof möglich).

Die Geschichtsschreibung war von jeher stark männlich dominiert. Je weiter man zurückgeht, desto schlechter ist die Quellenlage. Die Leistungen der Frauen lagen meist in den familiären und privaten Bereichen, wurden als selbstverständlich angesehen und selten bewusst anerkannt oder gar öffentlich gemacht. Es war ein langer Weg bis zur Durchsetzung der Frauenrechte. Erst 1903 wurden in der Pfalz zum ersten Mal Frauen zum Studium zugelassen, 1918 erhielten sie das Wahlrecht, und es dauerte bis 1949, als die rechtliche Gleichberechtigung im Grundgesetz verankert wurde. Und erst ab 1977 durften Frauen ohne Zustimmung des Ehemanns berufstätig sein. Die Ausstellung stellt schlaglichtartig die Lebensbedingungen und Leistungen der ausgewählten Frauen dar, die exemplarisch für viele andere namenlos gebliebene Heldinnen aus gut tausend Jahren Geschichte stehen. Die Ausstellung ist bis 28. Oktober in der Pfalzbibliothek montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 16 Uhr, mittwochs von 9 bis 12 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr zu sehen.


 


 


[Abb. s. Anlage]


Eine starke Frau: die Kaiserslauterer Unternehmerin Lina Pfaff

Mittwoch, 2. August 2023

Grand Est Mondial Air Ballons: Die Erben der Heißluftballonfahrt in Frankreich

19. Oktober 1783 im Garten der Papierfabrik Réveillon, Paris

Geschichte:

Die Brüder Montgolfier, Joseph Michel und Jacques Etienne, spielten 1783 eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Heißluftballonfahrens in Frankreich. Ihre frühen Experimente und Innovationen legten den Grundstein für den ersten bemannten Heißluftballonflug. Die Leistung der Montgolfier-Brüder beruhte auf ihrem Verständnis der wissenschaftlichen Prinzipien des Ballonfahrens. Das Auftriebsgesetz, das die wissenschaftliche Grundlage des Heißluftballonfahrens bildet, war das Ergebnis umfangreicher Forschungen von Wissenschaftlern wie Archimedes und Galileo. Die Brüder Montgolfier nutzten dieses Wissen, um ihre Heißluftballons zu entwerfen und zu bauen, mit denen sie Menschen in die Luft befördern konnten. Am 4. Juni 1783 starteten die Brüder erfolgreich ihren ersten unbemannten Heißluftballon. Dieser Meilenstein markierte den Beginn einer neuen Ära in der Luftfahrt und weckte großes Interesse und Neugier auf die Möglichkeiten des Fliegens.

Inspiriert vom Erfolg ihres unbemannten Fluges baten die Montgolfier-Brüder König Ludwig XVI. um die Erlaubnis, einen bemannten Heißluftballonflug durchzuführen. Am 21. November 1783 stieg der erste bemannte Heißluftballon namens Montgolfière vom Dach des Chateau La Muette in Versailles in die Lüfte. Der Ballon war 20 Meter hoch und hatte einen Durchmesser von 14 Metern. Der von Jean-François Pilâtre de Rozier und François Laurent d'Arlandes gesteuerte Ballon blieb etwa 25 Minuten lang in der Luft und legte dabei eine Strecke von etwa 8 Kilometern zurück. Diese historische Leistung war das erste Mal in der Geschichte, dass Menschen erfolgreich in einem Fahrzeug geflogen sind.

Der bahnbrechende Heißluftballonflug der Brüder Montgolfier hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Welt. Ihre Leistung spornte die Fantasie von Menschen in ganz Europa an und entfachte eine Leidenschaft für die Luftfahrt und Erkundung aus der Vogelperspektive. Die Montgolfière wurde zu einem ikonischen Symbol für den menschlichen Einfallsreichtum und die Möglichkeiten des Fliegens und ebnete den Weg für weitere Fortschritte in der Luftfahrt und Luftfahrt. Dieser Erfolg trieb die Entwicklung von Heißluftballons für wissenschaftliche und militärische Zwecke voran. Beispielsweise ließ Professor Jacques Charles am 27. August 1783 in Paris einen mit Wasserstoff gefüllten Ballon starten, der 45 Minuten in der Luft blieb und eine Strecke von 24 Kilometern zurücklegte.  Das Vermächtnis der Gebrüder Montgolfier wird auch heute noch gefeiert, da ihr Pioniergeist und ihre Innovation den Grundstein für die moderne Heißluftballonindustrie legten.

Heute finden weltweit Heißluftballon-Veranstaltungen und -Festivals statt, die Enthusiasten zusammenbringen und die Schönheit und Wunder dieser majestätischen Fluggeräte präsentieren. Darüber hinaus sind ihre Namen im Bereich der Luftfahrt verewigt, da nach ihnen Auszeichnungen und Ehrungen benannt wurden, um Personen zu würdigen, die bemerkenswerte Beiträge zum Ballonfahren und zur Luftfahrt geleistet haben.


Eine belgische Mongolfière mit
gut 20 Personen im Korb
Foto: #GEMAB 2023
Wie war's bei Grand Est Mondial Air Ballons?

Die Grand Est Mondial Air Ballons sind eine mit Spannung erwartete Veranstaltung, die
Heißluftballon-Enthusiasten aus der ganzen Welt anzieht. Diese alle zwei Jahre im Nordosten Frankreichs stattfindende Veranstaltung ist die größte Heißluftballonveranstaltung in Europa. Es nehmen immer Dutzende von Piloten teil. In 2023 waren es rund Teilnehmer aus 60 Ländern. Das Spektakel findet auf dem Flugplatz Chambley-Bussières statt, der als perfekter Ort für den Massenstart  der den Himmel füllenden Heißluftballons dient. Die Veranstaltung erstreckt sich über mehrere Tage und bietet den Besuchern reichlich Gelegenheit, die Magie des Heißluftballonfahrens zu erleben und in die lebendige Atmosphäre einzutauchen.

Die Veranstaltung „Grand Est Mondial Air Ballons“ zielt darauf ab, Ballonfahrer und Zuschauer zusammenzubringen, um die Schönheit und Freude des Heißluftballonfahrens zu feiern. Es dient Ballonfahrern als Plattform, um ihr Können und ihre Kreativität durch verschiedene Aktivitäten und Wettbewerbe unter Beweis zu stellen. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung ist die große Startlinie (La Ligne), an der sich Hunderte von Ballons versammeln, um sich auf ihren Aufstieg in den Himmel vorzubereiten. Die Veranstaltung bietet außerdem morgens und abends Massenstarts, die es den Besuchern ermöglichen, den atemberaubenden Anblick fliegender Ballons zu erleben. Darüber hinaus besteht für Besucher die Möglichkeit, Erstflüge zu buchen und den Nervenkitzel des Schwebens zwischen den Wolken zu erleben. 

Die Veranstaltung „Grand Est Mondial Air Ballons“ ist eine kostenlose Veranstaltung, die Menschen jeden Alters und jeder Herkunft willkommen heißt. Es bietet sowohl den Teilnehmern als auch den Zuschauern ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis. Die Veranstaltung findet vom 21. bis 30. Juli statt und gibt den Besuchern ausreichend Zeit, die verschiedenen Aktivitäten und Attraktionen zu erkunden und zu genießen. Vom farbenfrohen Spektakel der Ballons bis zur lebhaften Atmosphäre am Boden verspricht Grand Est Mondial Air Ballons allen Besuchern ein unvergessliches Erlebnis. Ganz gleich, ob Sie ein Heißluftballon-Enthusiast oder einfach nur neugierig sind, die Schönheit dieses Ereignisses mitzuerleben, Grand Est Mondial Air Ballons ist ein Muss für jeden, der ein unvergessliches Abenteuer sucht.



Fotostrecke Grand Est Mondial Air Ballons 2023