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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 14. Juni 2015

70 Jahre nach Kriegsende: Internisten analysieren die Bürde der Nazizeit


In einer Untersuchung der Internistenvereinigung DGIM tauchen wieder all die Verbrechen auf, die heute keiner mehr erwähnt oder nie gewusst hat. Etliche Schüler und Studenten zum Großteil gar nicht mehr lernen und sich auch oft selbst nicht darum kümmern. Es gab bändeweise Material und Belastungen, Details und Schilderungen. Hier werden nur einige Beispiele genannt. 

Ingesamt hat die Medizin in etlichen Disziplinen unter Hitler viele Verbrechen begangen. Die Aktion T4 gegen psychisch Kranke, wie auch Behinderte aller Ausprägung,  ging in die Geschichte ein. Offiziell über 200 000 Patienten in Krankenhaus- und Heilanstalten wurden getötet. Rechnet man Mengele in Auschwitz dazu und andere KZ-Ärzte und ihre Versuche erhöht sich diese Zahl um ein Vielfaches. 

Vom 9. Dezember 1946 bis 19. Juli 1947 mussten sich 20 Militärärzte und drei hohe Beamte wegen schwerer Verstöße gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verantworten. Dazu gehörten die „Euthanasie“ sowie Menschenversuche zu Unterdruck, Unterkühlung, Impfstoffen (Fleckfieber) und Knochentransplantationen. Das Verfahren war der erste der zwölf großen Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher bis 1949 vor dem Militärgerichtshof der USA in Nürnberg. 
Sieben der Angeklagten wurden am 20. August 1947 zum Tode verurteilt, so auch Karl Brandt, vormals Reichskommissar für das Sanitäts- und Gesundheitswesen und Begleitarzt Hitlers. Neun weitere erhielten Haftstrafen, sieben wurden freigesprochen
Für das internationale Recht bedeutsam wurde der von den Richtern entwickelte „Nürnberger Kodex“, eine medizinethische Richtlinie, die vor allem als Antwort auf die NS-Humanexperimente zu verstehen ist.


Karl Brandt vor dem Nürnberger Tribunal
Urteilsverkündung in Nürnberg, Saal 600, Justizpalast, 20. August 1947: 
Karl Brandt (1904-1948; Mitte, stehend) war ranghöchster Angeklagter im 
Nürnberger Ärzteprozess. Er wurde zum Tod durch den Strang verurteilt.  
Bild: US Government, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Zurück zu den Internisten: Einer der Verbrecher war Professor Hans Eppinger. Er erhielt 1946 eine Vorladung zum Nürnberger Ärzteprozess. Er sollte sich mitverantworten für perfide Meerwasserversuche mit Häftlingen, die sein Assistent Wilhelm Beiglböck im Konzentrationslager Dachau gemacht hatte. Eppinger fuhr nicht nach Nürnberg. Er nahm sich im September 1946 das Leben. 
Wie Christoph Fuhr in seinem Artikel in der ÄrzteZeitung darstellt, war Eppinger, Mitglied der NSDAP ab 1937, als "schwieriger Charakter" bekannt - "er öffnete die Arteria radialis eines Patienten ohne medizinischen Grund", "er stahl die Katze einer Oberschwester für einen Tierversuch".

Ein anderer war Kurt Plötner, DGIM-Mitglied und SS-Sturmbannführer. Er infizierte als Assistenzarzt im KZ Dachau Gefangene mit Malaria. Die Ärzte steigerten das Fieber der Häftlinge künstlich, weil sie erkennen wollten, ob eine heilende Wirkung aufträte. Mehrere Versuchsopfer starben.


Siegfried Handloser, Chef des Sanitätswesens der Wehrmacht, DGIM-Ausschussmitglied, wurde wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt. Handloser war der Verantwortliche für Medizinverbrechen im Bereich von Wehrmacht und Waffen-SS schlechthin, weil er umfassend über Humanexperimente an KZ-Insassen informiert war, ohne je zu intervenieren.

Daneben war der Reichsärzteführer Gerhard Wagner einflussreichster Internist des NS-Apparats, der zugleich auch einem Gremium der DGIM angehörte.


Kritische Selbstbetrachtung erhöht das ethische Bewusstsein

Der heutige DGIM-Generalsekretär Professor Ulrich R. Fölsch aus Kiel bezeichnete die in Mannheim vorgelegte Untersuchung als einen wichtigen und notwendigen Schritt für die Fachgesellschaft.

Die Arbeit zeigt, dass nach dem Krieg manche Ärzte aus den Reihen der DGIM wieder weitgehend unbehelligt praktizieren konnten, obwohl sie sich in der NS-Zeit schuldig gemacht hatten.

Die DGIM entschloss sich auch, die von 1996 bis 2010 verliehene Gustav-von-Bergmann-Medaille 2013 durch die Leopold-Lichtwitz-Medaille zu ersetzen, weil Bergmann trotz seiner Qualität 1933 an der Berliner Charité diskussionslos durchsetzte, dass 1933 alle Juden entlassen wurden.

Leopold Lichtwitz dagegen, Leiter der Inneren Abteilung des Virchow-Krankenhauses in Berlin, wurde von der DGIM nach der Machtergreifung wegen seiner jüdischen Herkunft weggedrängt. Er verließ Deutschland, bekam später in den USA eine leitende Position in einem New Yorker Krankenhaus und wurde Professor an der Columbia University.

Ebenfalls auf der Flucht waren Walter Griesbach, Internist in Hamburg. Ihm wurde 1934 die Lehrerlaubnis entzogen. Nach Entzug der Approbation 1938 arbeitete er als „jüdischer Krankenbehandler“. Er wurde zur Emigration gedrängt, floh mit Familie nach Neuseeland, erhielt dort keine Zulassung als Arzt, widmete sich ausschließlich Forschung und Lehre.

Erwin Jacobsthal, Oberarzt mit jüdischen Wurzeln am Allgemeinen Krankenhaus Hamburg, entzog man die Lehrbefugnis am 31. Juli 1933. Die damalige NS-Zeitung „Hamburger Tagblatt“ nannte seinen Namen im Artikel und setzte dazu: „Es wird gesäubert!“ 1933 wanderte Jacobsthal nach Guatemala aus und wird dort Leiter eines Kliniklabors.


Euthanasie im Dritten Reich - einige Beispiele

(Quelle: Zeitgeschichte Online, Abwehren, Verschweigen, Aufklären. Der Umgang mit den NS-Medizinverbrechen seit 1945 von Ralf Forsbach)

Abtransport von Behinderten aus der Pflegeanstalt
Schloss Bruckberg bei Neuendettelsau (Franken) in
den berüchtigten grauen Bussen der „Aktion T ",
Frühjahr 1941              
© Diakonie Neuendettelsau | Wikimedia Commons


 Der langjährige Ärztefunktionär Hans Joachim Sewering (1916-2010) war ab 1942 in der Heilanstalt Schönbrunn tätig und für die Überweisung von einigen Behinderten verantwortlich, die dann getötet wurden. Er war Mitglied in Nazivereinigungen und NSDAP sowie antisemitisch eingestellt. Es wurde nie gegen ihn ermittelt.  Aufnahme eines SS-Fotografen, Februar 1934.
(c) 
Bundesarchiv, Bild 152-04-28/Friedrich Franz Bauer, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0



Paul Martini (1889–1964) wurde 1932 ordentlicher Professor und Direktor der Medizinischen Klinik Bonn, die er bis zu seiner Emeritierung 1957 leitete. Sein Fakultätskollege Friedrich Panse (1899-1973) gehörte zu denjenigen, die warten mussten, bevor sie wieder hohe Positionen einnehmen konnten. Panse, während der NS-Zeit Professor für Neurologie, Psychiatrie und Rassenhygiene in Bonn, war einer der Gutachter der „Aktion T4“ und schickte nach richterlicher Auffassung 15 Menschen in den Tod. Trotzdem stieg er nach 1945 bis zum Direktor der Universitätsnervenklinik Düsseldorf auf und wurde vom Bundesarbeitsministerium als Sachverständiger hinzugezogen.

Zwei Professoren und ein Lehrstuhl: der NS-ferne Hans Gruhle (1880-1958) und der „Euthanasie“-Gutachter Kurt Pohlisch (1893-1955). 1934 wurde im Berufungsverfahren Pohlisch der Vorzug gegeben, nach Ende des NS-Regimes wurde Gruhle diese Position zugesprochen, bis 1952 der Lehrstuhl aufgrund eines Gerichtsbeschlusses wieder an Pohlisch ging. Nach dessen Tod 1955 übernahm Gruhle dessen Position kommissarisch erneut.

Der Leipziger Professor für Kinderheilkunde Werner Catel (1894-1981) engagierte sich als Gutachter für das „Kindereuthanasie“-Programm, konnte aber bereits 1947 wieder als Chefarzt einer Landeskinderheilstätte praktizieren. 

Ab 1951 lehrte er Kinderheilkunde an der Universität Kiel, wo er 1960 auf öffentlichen Druck hin von seiner Position zurücktrat. 
Zwei Jahre später erschien seine Schrift „Grenzsituationen des Lebens“, in der er in positiver Weise auf „Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens“ (1920) von Karl Binding und Alfred Hoche Bezug nahm.



Josef Mengele,
KZ-Arzt in Auschwitz
Der Psychiater Werner Heyde (1902-1964) floh 1947 aus dem Gewahrsam des US-Militärs und lebte zwölf Jahre unter falscher Identität, unter anderem als Sportarzt in Flensburg. Er entzog sich einer Verurteilung 1964 durch Selbstmord. Während des Nationalsozialismus war der Würzburger Ordinarius Heyde, der auch Mitglied in der SS war, Obergutachter der „Aktion T4“. Oben der ehemalige Lagerarzt in Auschwitz Josef Mengele (1911-1979) auf einem Foto, das für seine argentinischen Ausweispapiere 1956 entstand. Er war ab 1945 untergetaucht und bis zu seinem Tod 1979, der erst 1985 bekannt wurde, nicht greifbar.  (c) Wikimedia Commons



Jussuf Ibrahim, NS-Euthanasiekinderarzt,
beliebt in der DDR und verteidigt. 
(c) Deutsche Fotothek, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Jussuf Ibrahim (1877-1953) war als Leiter der Jenaer Universitäts-Kinderklinik in der ersten Hälfte der vierziger Jahre für Überweisungen von Kindern in das Landeskrankenhaus in Stadtroda (Thüringen) verantwortlich, wo diese teils auf seinen Vorschlag hin ermordet wurden. 
1952 erhielt der angesehene Mediziner, dessen NSDAP-Mitgliedschaft an seiner halbägyptischen Herkunft scheiterte, den Nationalpreis der DDR Erster Klasse. Sein Grab in Jena trägt die Einschrift „Der Vater der Kinder und Helfer der Mütter“ und „Sein Leben war Liebe, Güte, Helfen“.  

JugendtheaterBüro Berlin: Gender & Ich am 23. und 24.06.2015

Fotos: Esra Rotthoff

Gender & Ich ist ein intergeneratives Projekt zu Lebensentwürfen und Geschlechterrollen und wird von Gorki X in Kooperation mit der Beethoven Schule, dem JugendtheaterBüro und der Tanztangente gestaltet. Kommt zur Premiere und/oder zur Vorstellung am Dienstag, 23. Juni und am Mittwoch, 24. Juni, jeweils um 19h30.



Das Wort »Gender« löst immer noch Stammtischreden von ungeahnten Dimensionen aus, egal ob zuhause, am Arbeitsplatz oder in der Universität. Was hat es nur mit diesem Wort auf sich, das es bis heute zu unkontrollierten Schweiß- und Wutausbrüchen kommt?
Im Projekt Gender & Ich treffen die Vorstellungen und Perspektiven verschiedener Generationen zu diesem Thema aufeinander.
Von Februar bis Juni 2015 proben parallel drei altersgemischte Gruppen (unter 25- und über 52-Jährige), die von verschiedenen Fragen aus-gehen: Ist wirklich alles so feststehend, wie behauptet wird? Was hat Geschlechter-Ungleichheit mit Klasse und Rassismus zu tun? Wie beeinflusst das unser alltägliches Leben oder die Beziehung zu unserer Familie und auf der Arbeit?
Im JTB trifft sich seit April wöchentlich eine Gruppe und werden die Teilnehmer am 23. und 24. Juni die Möglichkeit haben, ihre Erkenntnisse auf der Bühne zu präsentieren.
Mit Tanz, Theater, Musik und Theorie suchen über 60 Teilnehmer*innen nach neu entstandenen Beziehungsmodellen und spüren die Geschlechterrollen auf, die ihnen in dieser Stadt privat als auch öffentlich begegnen. Vier Gruppen, die aus Menschen unter 25 Jahren und über 52 Jahren zusammengesetzt sind, durchleuchten die Wirren der Debatten im Koordinatensystem der Geschlechter und stellen die wohl wichtigsten Fragen: Wer bin ich, wie will ich leben und wie will ich lieben?

Künstlerische Coaches: Beethoven Schule, Jenni Schnarr / Gorki X Suna Gürler, Mazlum Nergiz / JugendtheaterBüro, Çığır Özyurt, Annika Füser / Tanztangente, Bahar Meriç, Christina Wüstenhagen

::: WO :::
Maxim Gorki Theater
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin

::: TICKETS :::
Tickets 3 €
Kartenbestellung unter: ticket@gorki.de oder Tel. 030 20221-115

Fotos: Esra Rotthoff


Samstag, 13. Juni 2015

Fantasien zur Nacht (Video): "Room №04: Start of the game" (BACKSTAGE)


Frankfurt/Main: REGIEstudio - Abschlussarbeiten der Stipendiaten auf der Bühne


Höhepunkt und Abschluss des einjährigen Stipendiums im REGIEstudio am Schauspiel Frankfurt bildet das Festival am 12., 13. und 14. Juni.

Beim Kauf von drei Tickets für verschiedene Veranstaltungen des Festivals gibt es das günstigste gratis. Die Karten sind an der Vorverkaufskasse am Willy-Brandt-Platz erhältlich.




URAUFFÜHRUNGEN IN DEN KAMMERSPIELEN


SIMON PAUL SCHNEIDER NACH FRANZ WEDEKIND: EXIT:LULU
REGIE: MIZGIN BILMEN / URAUFFÜHRUNG 12.6. & 13./14.6.

(c) Jessica Schäfer
Zwei Menschen, die sich gegenüberstehen. Wenn sie einander ansehen, wissen sie nicht, wie ihnen geschieht, daher reden sie. Wenn sie reden, fallen ihre Worte übereinander her, bis es keine Worte mehr gibt. So versiegt die Sprache, und sie legen Hand aneinander, bis nichts mehr da ist: kein Wort, keine Sonne, kein Mensch. EXIT:LULU handelt von der Möglichkeit, sich alles vorstellen zu können, dem Wunsch, alles tun zu müssen, und dem Schmerz der freien Entscheidung.

Kammerspiele

Mit Marina Frenk; Max Mayer
TICKETS

SIMON PAUL SCHNEIDER: 
VOM FISCHER UND SEINER FRAU
REGIE: LAURA LINNENBAUM / URAUFFÜHRUNG 12.6. & 13./14.6.

(c) Jessica Schäfer
Es war einmal ein Fischer und seine Frau, die wohnten zusammen in einer kleinen Fischerhütte, dicht an der See, und der Fischer ging alle Tage hin und angelte – so beginnt das grimmsche Märchen, das der Autor Simon Paul Schneider als Ausgangssituation für sein Stück nimmt. Doch hier trifft der Fischer nicht auf einen Butt, sondern auf die Festung Europa. Simon Paul Schneider entwirft einen surrealen Roadtrip eines Mannes auf der Flucht, verlässt dabei Zeit und Raum und verwebt Realität und Traum miteinander.


Kammerspiele

Mit Verena Bukal, Heidi Ecks / Carina Zichner (Mitglied im SCHAUSPIELstudio); Thorsten Danner, Viktor Tremmel
TICKETS
BONN PARK: 
FLANKUFUROTO
REGIE: HANS BLOCK / URAUFFÜHRUNG 12.6. & 13./14.6.

(c) Jessica Schäfer
Frankfurt, Deutschland, später. Die Stadt leuchtet wie ein Drache. Seit einigen Jahren gehört sie den Chinesen. Im Untergrund vegetieren die Überreste des ehemaligen Deutschlands, bis Lisa entsandt wird, um das Überleben der weißen Rasse zu sichern. Heldenhaft wirft sie sich in ein unvergleichliches Abenteuer. Bonn Park entwirft im Rahmen des AUTORENstudio ein utopisch-dystopisches Zukunftsszenario, in dem die Chinesen die lange angekündigte Weltherrschaft erlangt haben und die deutsch-frankfurterischen Werte in eine neue Ordnung bringen.
Kammerspiele

Mit Paula Hans, Paula Skorupa (Mitglied im SCHAUSPIELstudio); Vincent Glander
TICKETS
ZUSATZTERMIN
Die drei Uraufführungen sind außerdem auch am 8. Juli in den Kammerspielen zu sehen.
TICKETS



VORSTELLUNGEN IN DER BOX

HEINER MÜLLER: 
DER AUFTRAG
REGIE: MIZGIN BILMEN / 12.6., 22.00 UHR


(c) Birgit Hupfeld 
Der Auftrag ist die Versinnbildlichung der letzten Zuckungen der ersten Welt, es ist der Abgesang einer jeden Revolution und die Frage: Wann ist ein Mensch ein Mensch?
Mit Ines Schiller; Isaak Dentler, Maximilian Meyer-Bretschneider, Martin Rentzsch
TICKETS

GERHILD STEINBUCH: 
MS POCAHONTAS
REGIE: LAURA LINNENBAUM / 13.6., 16.00 UHR


Eine sprachwütige Überschreibung des bekannten Pocahontas-Mythos’, betrachtet im Spannungsfeld territorialer, psychischer und physischer Grenzen.
Mit Paula Hans, Paula Skorupa; Oliver Kraushaar
TICKETS


FJODOR DOSTOJEWSKI: 
AUFZEICHNUNGEN AUS DEM KELLERLOCH
REGIE: HANS BLOCK / 14.6., 13.30 UHR


(c) Birgit Hupfeld 
Wann waren Sie das letzte Mal in Ihrem Keller? Und – was haben Sie gefunden? In der Box werden Sie auf einen Menschen treffen, der sich seit Jahren in ein selbstgewähltes Exil zurückzieht, ein Kellerloch, um dort sein Recht auf Selbstbestimmung zu finden.
Mit Verena Bukal 
TICKETS
INFORMATIONEN
Kontakt

Neue Mainzer Straße 17
60311 Frankfurt am Main
info@schauspielfrankfurt.de
www.schauspielfrankfurt.de
Kartentelefon

069.212.49.49.4
(Mo-Fr 9-19 Uhr, Sa und So 10-14 Uhr)

TICKETS ONLINE


Heißer Juni in TRIER und Umgebung

EAST CAMERON FOLKORE – Kingdom Of Fear Tour +Support: Torpus & The Art Directors
Mittwoch, 17. Juni 2015, Trier – Exhaus, Beginn: 20.30 Uhr

Porta³-Open Air: GENTLEMAN & The Evolution – Live 2015 + Support: Jochen Leuf & Band     Freitag, 19. Juni 2015, Trier – Porta Nigra - Vorplatz, Beginn: 20.00 Uhr
Porta³-Open Air: THE NIGHT OF CLASSIC & POP mit den Frankfurter Sinfonikern
Samstag, 20. Juni 2015, Trier – Porta Nigra - Vorplatz, Beginn: 20.30 Uhr

AMIGOS – Sommerträume Tournee 2015
Samstag, 20. Juni 2015, Morbach – Baldenauhalle, Beginn: 19.30 Uhr

Porta³-Open Air: GREGOR MEYLE – New York Stintino Sommerkonzert
Sonntag, 21. Juni 2015, Trier – Porta Nigra - Vorplatz, Beginn: 20.00 Uhr

DAVID GARRETT - "Classic Revolution Open Air 2015"
Freitag, 26. Juni 2015, St. Wendel/Bosen – Festwiese am Bostalsee, Beginn: 20.00 Uhr

Neunkirchen, Saar am 20.06.2015: Alice Hoffmann & Bettina Koch als Die ään und das anner in Knete, Kerle, Karma!

Comedy/Kabarett


Bettina Koch & Alice Hoffmann
Die ään und das anner in 

Knete, Kerle, Karma!

Samstag, 20. Juni 2015

20:00 Uhr

Neue Gebläsehalle Neunkirchen


Am Samstag, den 20. Juni sind Alice Hoffmann und Bettina Koch als „Die ään und das anner“ in der Kabarettshow „Knete, Kerle, Karma!“ ab 20 Uhr zu Gast in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen.
Die "Kommedie" mit Köpfchen um demografischen Wandel zwischen Lust und Lagerfeld, zwischen Herdanziehung und Tauschhandel. Vom Friedhof über Facebook zu „Finde heraus, wofür du stirbst!" Ein Abend um Frauen und das liebe Geld, um abscheulichen Mangel und salonfähige Gier.
Alice Hoffmann, geliebt als Hilde Becker aus der ARD Kultserie „Familie Heinz Becker" und Bettina Koch, bekannt aus verschiedenen ARD-"Tatorten", ZDF-Krimis und berüchtigt durch schöne, eigene Projekte, sind im Zusammenspiel geübt aus ihrer Zeit als Musik-Theater-Kabarett "Sirene". Mit ihrer neuen, drallen und gagreichen Kabarettshow trainieren sie Bauchmuskeln und Beckenboden und lassen Lachtränen Lieder singen.

Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 18 Euro zzgl. Gebühren bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional (u. a. bei allen Pressezentren von Wochenspiegel und Saarbrücker Zeitung), unter der Tickethotline 0651 – 9790777 sowie online unter: www.nk-kultur.de/halbzeit erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 22 Euro.


Freitag, 12. Juni 2015

Fantasien zur Nacht (Video): ANNA. STRIP PLASTIC

Anna. Strip plastic

Pfalzbibliothek Kaiserslautern: Buchtipp des Monats - Erfreuen Sie sich zum 1001. Mal an der Pfalz


Bachtler Kerstin und Moosmann, Heinz:
111 Gründe, die Pfalz zu lieben

Kostenfrei auszuleihen mit der Buchnummer 
2a 16270

Die Pfalz ist ein Land der Superlative: der beste Wein, die größten Gläser, die schwersten Politiker. Ein Land für Genießer also, und wer in der Pfalz lebt, der ist quasi schon ein bisschen in der Toskana und gleichzeitig auch in Frankreich.

Hier wird die Pfalz nun von zwei urpfälzischen Journalisten beschrieben, die ihre Heimat fest ins Herz geschlossen haben, aber auch alle ihre Schwachstellen und Kuriositäten kennen und zum Glück für alle Nichtpfälzer Hochdeutsch schreiben.

Für Nichtpfälzer ein netter Einstieg in die (un)typischen Pfalzlegenden und für Pfälzer eine Wiederholung der ortsüblichen Laudationes plus etwas mehr.


Lesung 
am 13. Juni, 11 Uhr

Pfalzbibliothek, Bismarckstraße 17, Kaiserslautern
Eintritt frei

„Wir möchten die Pfalz feiern, mit allen die dabei sein wollen.“ unter diesem Motto stellen die beiden SWR-Moderatoren Kerstin Bachtler und Heinz Moosmann ihr neues Buch vor. Mit Augenzwinkern erfahren Urpfälzer wie Neuankömmlinge Kurioses und Spannendes über diesen wunderbaren Flecken Deutschlands.

Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder wird die Gäste begrüßen.

HKW Berlin: Erster Platz für das Jugendtheaterbüro beim BKM-Preis Kulturelle Bildung 2015!

Am 2. Juni wurde das JugendtheaterBüro Berlin für seine KulTür auf! Kampagne mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung ausgezeichnet: "Danke an alle, die uns bis jetzt unterstützt haben. Weiter geht’s! Wir sind noch lange nicht fertig! Wir kämpfen bis die letzte KulTür auf ist!"





Begründung der Jury:

“In der Initiative „KulTür auf!“ setzen sich Jugendliche für einen gleichrangigen Zugang zu Kunst und Kultur für Jugendliche ein. Sie reklamieren eine ernstgemeinte Öffnung der Kulturinstitutionen sowie Freiräume für selbstbestimmte kulturelle Mitgestaltung und schalten sich mit ihren Forderungen kraftvoll in aktuelle kulturpolitische Diskurse ein. Mit „Festiwalla“ organisieren sie seit 2011 ein jährliches Theaterfestival am Haus der Kulturen der Welt mit ca. 400 Beteiligten und 4.000 Besucherinnen und Besuchern, eigenen Produktionen und Gastspielen und bereichern damit den Kulturkalender. Sie haben darüber hinaus ein eigenes Theater gegründet und bringen selbstbewusst Themen auf die Bühne, die sie bewegen.
Mit neuen Formaten erreichen sie auch junge Kulturproduzenten und ein junges Publikum in etablierten Kunsteinrichtungen. Sie sind somit gleichermaßen Gastgeber, Kuratoren, „Vermittler“ und Künstler.”

Sonntag, 14.06.: Frankfurter Tag der Verkehrsgeschichte


In historischen Bussen und Bahnen können Besucher 
Nahverkehrshistorie in Frankfurt/Main erleben

(pia) Wer sich schon immer auf eine Zeitreise durch die Verkehrsgeschichte Frankfurts begeben wollte, hat am Sonntag, 14. Juni, von 10 bis 17 Uhr beim Frankfurter Tag der Verkehrsgeschichte dazu wieder Gelegenheit.

Zum 13. Mal organisieren die Vereine „Historische Straßenbahn der Stadt Frankfurt am Main“ (HSF), „Frankfurter Feldbahnmuseum“ und „Historische Eisenbahn Frankfurt“ den Frankfurter Tag der Verkehrsgeschichte. Wie im Vorjahr beteiligt sich auch wieder der Verein „Museumseisenbahn Hanau“.

Am Sonntag im HKW, Berlin: Ausstellungsführung - Ape Culture / Kultur der Affen

Mi–Mo und feiertags, 11h-19h


Ape Culture / Kultur der Affen

Die Ausstellung Ape Culture / Kultur der Affen zeigt künstlerische Arbeiten und Dokumente, die das Verhältnis des Menschen zu den anderen Primaten betrachten.


So, 14. Juni 2015, 17 Uhr, in Englisch

Ausstellungsführung

Ausstellungsticket plus 3 € Führung

Im Anschluss: Videopräsentation zur Installation „Kouros (walking man)“

Kulturelle Bildung: Führungen | © Annabell Böhrer
Kulturelle Bildung: Führungen | © Annabell Böhrer
Führungen geben Einblicke in kunstwissenschaftliche Fragestellungen der Ausstellung und thematisieren persönliche Eindrücke.
Im Anschluss an die Führung wird ein Video gezeigt, das Klaus Webers Installation „Kouros (walking man)“ ergänzt. Bei „Kouros“ handelt es sich um zwei Halbschalen: die Negativform eines hochgewachsenen, schlanken Mannes in der Pose der archaischen griechischen Skulptur, mit erigiertem Geschlechtsteil. Der ursprüngliche Gipsabguss entstand in einer Neumondnacht bei einem Experiment als Teil einer erotischen Party in einem Berliner Club. Ein Video des Experiments mit dem Sound von Webers „Large Dark Wind Chime“ begleitet die Arbeit.

Donnerstag, 11. Juni 2015

Im September: Großes Mittelalterfest in Selb

Corvus Corax

Auf der Spur der Kelten - Das Festival-Mediaval VIII steht an

Jedes Jahr im September versammeln sich Freunde des Mittelalters von allerorts auf dem Goldberg in Selb, um drei Tage buntes Markttreiben,stimmungsvolle Konzerte und vieles mehr bei einzigartiger Stimmung zu erleben.

So wird es auch dieses Jahr sein, denn das größte Mittelalterfestival Europas findet vom 11. - 13. September 2015 zum nunmehr achten Mal statt. Dabei kann man sich als Besucher auf so manches freuen, denn im vielfältig gestalteten Programm findet jeder etwas nach seinem Geschmack.

Die in den letzten Jahren begonnene Reise durch die verschiedenen Stile der mittelalterlichen Musik geht weiter. So folgt auf das "Nordic-" und das "Irish- Scottish-" nun ein "Celtic Special", unter anderem mit der international erfolgreichen Ashley Davis und
Carlos Núñez
dem galizischen Sänger Carlos Núñez.


Des Weiteren darf man sich auf Künstler und Gruppen wie die bekennenden Mediaval-Fans "Omnia", den "Chor on Air", "poeta magica" und viele weitere tolle Live-Acts freuen.

Etwas ganz Besonderes ist das am Donnerstagabend stattfindende Konzert der "Capella Antiqua Bambergensis", gemeinsam mit zwei Solisten, das in der Selber Christuskirche aufgeführt wird.
Dabei erklingen zahlreiche mittelalterliche Instrumente in ganz besonderer Akustik.

Auch das Rahmenprogramm bietet wie immer alles, was das Herz begehrt.
Zahlreiche Kleinkunstacts werden auf den Bühnen und dem Gelände zu beobachten sein. Der große und vielfältige Markt mit allerlei Waren aus Handel und Handwerk lädt wie immer ein, sich umzusehen und das ein oder andere Schnäppchen zu machen. Auf dem Gastromarkt kann jeder speisen wie ein König. Um zu zeigen, wie es sich damals lebte, erscheinen Lagergruppen, die die unterschiedlichsten Facetten des Mittelalters darstellen.

Wer nicht nur zuschauen, sondern auch mitmachen möchte, der nimmt am Besten an einem der angebotenen Workshops teil, bei denen man so einiges erlernen kann, so etwa das Spielen einer Drehleier oder aber das Tanzen mittelalterlicher Tänze. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich in seinem Können an Pfeil und Bogen in einem Turnier mit anderen zu messen.

In der im letzten Jahr eröffneten "Goldbergbucht" als ausgelagertem, kostenlos zugänglichen Bereich am Haidt-Teich vor dem Festivalgelände ankert wieder das Piratenfloß mit Glücksrad, Piraten-Bar und Konzerten. Zudem ist auch das Raubvogellager mit täglichen Flugshows wieder vor Ort. Neu dazu kommen Wikingerschiffe, auf denen Besucher selbst mitrudern können und eine Seeschlacht zwischen Piraten und Wikingern am Sonntag.

Der Goldberg lädt ein, und wer dieser Einladung Folge leistet, dem sei ein Wochenende voller Abwechslung, Spaß und einzigartiger Momente garantiert.

Music Video: CHILDISH GAMBINO - SOBER (oder wenn sie ablehnt)


Mittwoch, 10. Juni 2015

Wie war's bei AN UNSEREM FLUSS von Lior Navok in Frankfurt a.M.?

Michael Porter (Sipho) und Kateryna Kasper (Lucia)
(c) 
Monika Rittershaus

Seit 31.05.2015 als Uraufführung startet auf der Bühne der Frankfurter Oper im Bockenheimer Depot die neue Oper AN UNSEREM FLUSS von Lior Navok (*1971, Tel Aviv). Navok traut sich an Themen heran, die nicht gerade klassischen Opernstoff hergeben. Künstlerische Umsetzung des Holocaust-Verbrechens erscheint doch vielen sehr schwierig, vielleicht auch deplatziert. Er hatte es 2007 mit seinem Stück "And the Trains Kept Coming..." versucht und denkt über eine möglicherweise besser gewesene Bombardierung von Auschwitz bereits nach erster Kenntnisnahme der Existenz der Tötungsmaschine nach. Die Verhinderung der folgenden systematischen Massenmorde durch Vernichtung der Anlagen. Diese Diskussion ist nicht neu.

In der vorliegenden Oper beschäftigt er sich mit dem leidigen Thema der dauerhaften und enervierend die Weltöffentlichkeit beschäftigenden Problematik der aggressiven Koexistenz der beiden Feinde, Aufrührer und Opfer Israel und Palästina, auf kleinstem Raum. Das Geschehen spielt in einem Dorf namens Naos, beiderseits eines fast ganz versiegten Flusses (das Wasser wurde gedrosselt), mit Trümmern und Zerstörungsspuren - es gab bereits 19 Tote hier - vor einem großen Staudamm. Dahinter gibt es wohl Unmengen Wasser.


Was von Anfang an bei dieser Inszenierung auffällt ist eine Ungewissheit in der Kontur der Personen und der Gruppierung, in der Zugehörigkeit der Agierenden und der jeweiligen Seite insgesamt, aber auch eine Unverbindlichkeit in den geschichtlichen Bezügen. Es wird schnell klar, dass es sich hier um eine Bühnenmetapher für alle ähnlich gelagerten Konflikte handelt, ob religiös motiviert oder nicht, obwohl hier die treibende Motivation, von Gott beauftragt worden zu sein, in seinem Namen zu handeln, wie so oft bei kriegerischen Auseinandersetzungen, im Vordergrund steht. Dieser Auftrag ist die Legitimation für beide Seiten, so zu leben und zu handeln, wie sie es gerade tun. Dass Navok diesen Auftrag dramaturgisch der Gottgegebenheit entzieht und den Zustand verweltlicht und banal erklärbar macht gibt dem Geschehen eine eigene Brisanz.

Er lässt zwei Botschafter als entsprungene höfische Biedermeierlinge der reichen Welt auftreten, die voneinander wissen, miteinander agieren und alles am Leben erhalten, durch Geld für Waffen, Widerstand & Co inkl. Bonus für die Rädelsführer. Für sie ist der Kriegsschauplatz wie ein Schießübungsgelände (wahrscheinlich auch für die gelieferten Waffen), ein PC-Spiel um Geld, bei dem man Punkte, und vor allem viele Millionen machen kann, eine Freizeitbeschäftigung in der Beobachtung des Live Games und Belustigung über die Naivität der rivalisierenden Seiten. Und wird es langweilig oder versiegen die Kräfte der Kämpfer oder endet der Konflikt, ziehen sie woanders hin. Tapetenwechsel, "frischer Rauch", dort ist die Fortsetzung. Man kann hier leicht an die Subventionierung des Konflikts durch die Supermächte und andere Interessierte denken, z. B. die Erbauer, Betreiber des Stausees.


Michael Porter (Sipho) 
sowie im Hintergrund das Ensemble

(c) Monika Rittershaus

Die Liebe zwischen Lucia (sehr emotional und menschlich fassbar Kateryna Kasper im Gegensatz zu den weniger ausgestalteten Kunstfiguren der Kontrahenten) auf der einen (jüdischen) Seite und Sipho (tragisch in die islamische Konfliktzone des Hochverrats geratend, mit ebenfalls guter Stimme Michael Porter) auf der anderen Seite zeigt den schwelenden Konflikt, die Verbindung zweier Jugendlicher, die sich nicht verbinden dürften, steht doch Ächtung in Aussicht, und viel mehr noch, Todesstrafe wegen Hochverrats. Auch die beiden Jungen gehen zunächst aufeinander los, als sie erfahren, dass sie aus den gegnerischen Lagern stammen, ihre Eltern von der jeweils anderen Seite getötet wurden, obwohl das Wasser des Flusses, an dem sie sich treffen, eigentlich jedem gehören soll. Und dieses Symbol für Einheit bleibt auch stützend für das ganze Geschehen. Es kommt zu keiner Einheit, aber das Treiben wird sehr stark in Frage gestellt, die Erschießung von palästinensischen Terroristen wird verhindert, auch von Sipho, der zum Selbstmordattentat durch seinen Oheim und Führer verführt werden soll ... Der Abgang der Personen könnte eine Flucht sein, auch die des jungen Paars, aber es bleibt ungewiss. Klar ist im Endgespräch  zwischen dem palästinensischen Oheim und dem erschossenen Künstler Chicken-Heart (Alexander Mayr), dass die religiöse Borniertheit Nahrung für alle Konflikte und gerade hier im Streit um das Wasser des Flusses bleibt. Würde Unbekannt die Wasserzufuhr erhöhen, könnten alle Konflikte entschärft sein, Gott müsste für das Kämpfen nicht so bemüht werden. 

Das Geschehen wird von einer Musik begleitet, die in einer völlig anderen Tonlage pendelt, als wir es gewöhnt sind. In ihrer Düsterheit, Abstraktion und Schwere integriert sie Zitate von Bruckner, Berg und Wagner. Schlagwerk/Percussion, Glocken/Schellen, Xylophon, Stick-Slip-Effekte, Legati, „springende“ Spiccati, Schlagen des Bogenrückens auf Saiten z.B. bei den Streichern etc. setzen markante Akzente. Der Zuschauer fühlt eine Verweigerung des Gefälligen, Warmen, es ist alles in abstrakte Kühle, Unwirklichkeit und Verzerrtheit getaucht, was es erlaubt, das Geschehen analytisch zu verfolgen, Reden und Gegenreden zu sammeln, die Handlungen zu hinterfragen. Bedrohlichkeit schwingt kontinuierlich mit. In dieser Position als (internationaler) Beobachter fallen die guten Stimmen, die diffusen Konturen und die Ratlosigkeit im Geschehen sowie ein sehr überzeugendes Frankfurter Opern- und Museumsorchester auf. Kostüme und Maske sind ganz spärlich eingesetzt.

Ludwigshafen - dasHaus - am 12.06.2015: Erika Stucky plays Stucky mit den Vanecek-Twins


Erika Stucky plays Stucky
mit den Vanecek Twins


Freitag, 12. Juni 2015

im

Kulturzentrum dasHaus 
Bahnhofstrasse 30, 67059 Ludwigshafen 

Beginnt um 21:00 Uhr.
Konzert. Im Saal. Bestuhlt.

18 € zzgl. Gebühren im Vorverkauf. 22 € an der Abendkasse.
Tickets online kaufen.

Irgendwo zwischen Jazz und Cabaret, Blues und Pop, Punk und Rock experimentiert die amerikanisch-schweizerische Jazz-Sängerin, Musikerin, Performerin und Akkordeonistin Erika Stucky mit ihrer unverwechselbaren Stimme und ihrem rebellischen, skurrilen Humor. Wenn die unerschrockenste Musikerin der Schweiz die Bühne betritt, kann man sich auf ein paar Eruptionen gefasst machen. Erika Stucky hat aus dem „Zwischen-Allen-Stühlen“ eine helvetisch-amerikanische Tugend gemacht: suizidal jodelnd, anarchisch nörgelnd, dylanesk näselnd, unterwegs mit Fats Domino im U-Bahn-Schacht und mit Michael Jackson auf der Alm. "Spidergirl" heisst Stuckys neuer Streich und ist eine Adaption von „Black Widow“, ihrem letzten Programm. Ob Tom Waits oder Tim Burton, die „Amazing Spiderwoman“ mit Stimme, Mini-Akkordeon und Videoprojektion wickelt uns so oder so wieder im Nu um den Finger. 

Sie wird unterstützt von den Vanecek Twins, das sind Bernhard (Posaune) und Roland
Vanecek (Tuba), Nordpfälzer Zwillinge, die auf hohem Niveau die Wandermusikantentradition neben allen anderen Musikrichtungen pflegen. Beide haben ein sehr breites Repertoire – von Jazz, Klassik, Funk und Soul bis hin zur Volksmusik – und beide komponieren.
Bernhard Vanecek machte bei zahlreichen Fernseh- und Rundfunkproduktionen mit und ist Mitglied in verschiedenen Ensembles. Roland Vanecek war unter anderem Mitglied des Europäischen Jugendorchester E.U.Y.O., er hatte Soloauftritte mit Klaus-Maria Brandauer und ist festes Orchestermitglied des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. 2004 gründeten die Zwillinge die neuen Wandermusikanten und 2002 das TWINTETT. Sie sind ferner zu hören u.a. im „Ditzner Twintett“, im Quartett „Netnar Tsinim“ (na? rückwärts ...) und im Septett "Das Blech".



Kooperation mit dem Verein Kultur-Rhein-Neckar e.V.