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Sonntag, 19. September 2010

Für Sie besucht: Raimon Ruhleder im Kleinen Kunstbahnhof

KunstExtrakt - Ausstellung von Kunst, von 12.09. bis 14.10.2010 im Kleinen Kunstbahnhof Eschenau bei St. Julian


Traditionelle Verlosung durch D.E. Hofmann-Leitmeritz
und hier Raimon Ruhleder
Bei der Vernissage im gemütlichen Kleinen Kunstbahnhof mit traditioneller Verlosung von Kunstwerken des Ausstellers begrüßte Raimon Ruhleder seine Gäste mit den Worten: "Kunst ist ein Geschenk. Für den, der sie machen darf, und für den, der sie betrachten darf." Dieser Dank ist eben auch deutlich die Dankbarkeit des Künstlers, zu den Herstellern von Kunst zu gehören und viel Esprit und Ideenreichtum aufzubringen. Davon bietet er trotz persönlicher gesundheitlicher Rückschläge genug. Schon die vergangenen Aktionen auf der Expo 2000 oder die Herstellung des längsten Linolschnitts der Welt sind deutliche Zeichen, dass er mit jedem Kunstwerk eine klare Aussage mit hohem Anspruch, eher ein Superlativ zu schaffen, treffen möchte und es auch kann. Genauso sind alle seine Titel. Sie übersetzen die bildliche Aussage glasklar in die sprachliche. Dem Betrachter wird deutlich, der künstlerische Diskurs ist von dem Ringen nach Klarheit, nach präziser Aussage und dennoch schwebender bildlicher Bedeutung im abstrakten Gefüge geprägt. 
11. September + Duisburg ist überall
Die beiden politischen Themen "11. September" und "Duisburg ist überall" zeigen dies, wobei der 11. September mir zu klein oder zu zerlegt in kleine Ausschnitte erscheint. Die nackte Gewalt durch das Bersten der überhitzten Gebäude oder durch das Eindringen der Passagierflugzeuge taucht jedoch klar auf den Teilbildern auf. Bei "Duisburg ist überall" hat R. Ruhleder zuerst eine Fotocollage aus seinen gefaltenen und verschränkten Händen hergestellt, diese dann in Farbe auf Leinwand umgesetzt und das Ergebnis noch einmal fotografiert. So wird aus einer geschaffenen Wirklichkeit eine künstlerische, aus dieser wieder durch Technikeinsatz eine neue, scheinbare Wirklichkeit. Wir werden gewahr, dass alles nur Vorstellung, Idee, nie aber ein Abbild der Wirklichkeit ist, wie uns Arthur Schopenhauer schon vor 150 Jahren in seinem Werk "Der Wille als Vorstellung" klar zu machen versuchte. Und dennoch steht das Klagen, Wehklagen, Nachhilfebitten, das Leid, die Qual und der Tod über diesen beiden Bildersequenzen, ohne dass sie nur ein Quäntchen an Realität verlören. Dort über 3000, hier 21 Tote, die die Nation so schnell nicht vergisst.

von li nach re: Der Sklave, ...auf allen Ebenen,
Die Augen der Bette Davis, Der Kampf, Kornfeld
Von den anderen Bildern fiel mir besonders positiv "Der Sklave", "Kornfeld", "Der Kampf von Dreieck und Quadrat" und "... auf allen Ebenen" auf. Der Sklave trägt eine viel zu schwere Last, die Last des Unterdrückten, hier der Mensch in Schwarz gehalten. Sie beinhaltet nicht nur die gesamte Sklaverei seit 1600 bis in das 20. Jahrhundert, auch die historische Sklaverei der antiken Kulturen und aller Kontinente. Es gehören auch dazu all die Sklaven des täglichen Lebens, die außerhalb von Rassismus und Ideologie unterdrückt werden. Das Kornfeld in einer verstärkten Herbstfärbung mit van-Goghschem Ausdruck, der Kampf der geometrischen Größen als eine aussichtslose Sache, immer ist etwas (jemand?) dazwischen, die Form kann über das Menschliche nicht gewinnen. Mann gegen Frau endlos, dazwischen der Nachwuchs? Das Ebenenbild ist ein hochinteressanter Versuch die Perspektiven zu vertauschen, zu verwischen und einen Täuschungseffekt hervorzurufen. Denkt der eine Betrachter, er sähe die Menschen von unten auf ihren Ebenen, wird ihn sein Nachbar durch die gegenteilige Sicht überraschen. So ist hier der Blickwinkel bei gleichbleibender Transparenz fast schon übersetzbar in das wirkliche Leben. Der Mensch auf dem Präsentierteller - auf allen Ebenen beobachtbar von unten und oben. Es ist einerlei, wie man ihn sieht, er verfügt über keine Intimität mehr. Ein Herabfallen oder Weggehen ist allerdings jederzeit möglich.
Der Künstler im Gespräch
Wenn einer denkt, Des Fisches Nachtgesang
Echte Mitnahmeartikel sind die kleinen, aber ebenso schönen Linol-Schnitt-Gemälde (viele dieser Werke sind bemalte und bedruckte Linolschnitte), so z.B.: "Wenn einer denkt" und "Des Fisches Nachtgesang".
Alles Ausführungen, die den Betrachter auf neue Ideen und Kreationen gespannt machen, schon die Pop Art-Augen der Bette Davis zeigen, wie flexibel der Künstler mit Linol umgeht.



Location: Der Kleine Kunstbahnhof, 66887 St. Julian 3 / Eschenau, 06387-993660, 0174-8986606 





(Fotos: viereggtext)
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Montag, 23. August 2010

Kunstevent: Raimon Ruhleder von 12.09. bis 14.10.2010 im Kleinen Kunstbahnhof St. Julian-Eschenau

KunstExtrakt - Ausstellung von Kunst 
(Duisburg ist überall: Flehen ... Klagen ...)


Vernissage am 12. September 2010, ab 15 Uhr,
mit einer Laudatio von Clemens Jöckle, Historiker
Verlosung von 3 Original-Malbriefen

Raimon Ruhleder, Schriftsetzermeister und freier Künstler, Jg. 1947, besuchte zwischen 1970 und 1975 verschiedene Kunstakademien, lernte bei und arbeitete mit Joseph Beuys von '73 bis '82 zusammen, studierte von '82 bis '84 Kommunikationsdesign bei Prof. Krebs in Mainz, arbeitete 13 Jahre lang als Verlagsillustrator und Art-Director für Werbeagenturen. Im Jahr 2000 war er auf der Expo mit "Die Wiege des Regenbogens" vertreten. Sein Spezialprojekt aus dem Sommer 2005, Herstellung des längsten Linolschnitts der Welt (45 m Länge!) mit Hilfe einer Dampfwalze, verschaffte ihm ebenfalls Geltung auf nationaler und internationaler Ebene. Der Linolschnitt ist im Gutenberg-Museum Mainz zu sehen wie auch seine "Kunstkanäle". Letztes Jahr überraschte er mit einer Inszenierung, in der das Bild "Campari mit Schokoladenverpackung" (160 x 120, in Öl) eine Rolle spielte. Er stellte das "Illuminat", wie er es nennt, in Idar-Oberstein vor.


Einige seiner Arbeiten sind in der Galerie M von Margot Klesius in Idar-Oberstein erhältlich.
Eine repräsentative Auswahl seiner neuen und alten Arbeiten nun bei Dietmar E. Hofmann-Leitmeritz.



Weltbilder - Bildwelten
von D. E. Hofmann-Leitmeritz
aktuell zu sehen
ab 26. September bis 10. Oktober 2010
im Nibelungen-Kunstpalast
in 64686 Lautertal-Elmshausen.

Mittwoch, 18. August 2010

Rheinland-pfälzische Künstler: Der kleine Kunstbahnhof von Dietmar E. Hofmann-Leitmeritz

Der kleine Kunstbahnhof 
(Link 1)
Galerie und private Akademie
Dietmar E. Hofmann-Leitmeritz, Maler und Grafiker
Bahnhof Eschenau, 66887 St. Julian-Eschenau
Telefon: 06387-993660  Mobil: 0174-8986606























Der Hausherr des "Kleinen Kunstbahnhofs" in Eschenau am Glan, Ortsteil von St. Julian im Nordpfälzer Bergland (Link 2), für den Bilder "seine Hängematten" sind, wurde am 6. Juni 1944 in Leitmeritz an der Elbe geboren und wurde ein Jahr später am Ende des Krieges im Viehwaggon nach Thüringen evakuiert. 1949 flüchteten seine Eltern nach Westdeutschland. 10 Jahre später begann er eine Ausbildung zum Gebrauchsgrafiker, die bis 1962 dauerte. Es folgten vier Jahre an der freien Akademie in Mannheim bei den Professoren Bergner-Berger, Nagel und Margin. Danach lebte er 11 Jahre in München, arbeitete als Vorarbeiter im Handwerk, betrieb Kunst am Bau. Dort war er eine bekannte Erscheinung als Unikum mit Rennrad, Brasil-Zigarren und Batschkapp. Nach seiner Rückkehr in die Pfalz gründete er die Mini-Galerie in Mackenbach, war Dozent an der Kreisvolkshochschule und im Weiterbildungszentrum Kaiserslautern, bevor er 1986 den Kleinen Kunstbahnhof gründete, seine Galerie und Atelier sowie seine private Akademie für Malen mit Öl, Aquarelltechnik, experimentelle Techniken und Töpfern eröffnete. Er hat drei Töchter. Sein schelmen- und alles hinterfragendes, auch krass mit Tabus brechendes Wesen ist heute noch ein Anziehungspunkt der Besucher in seinem Kunstbahnhof. Jede Ausstellung ist mit einer Verlosung von kleinen Kunstwerken (Radierungen, Drucken, Bildern von den Ausstellern oder von ihm) bei den Vernissagen verbunden, dass sich oft der weiteste Weg rentiert. Einfach ankommen (Bus, Pkw, Fahrrad, zu Fuß, auch mit der Fahrraddraisine ab Meisenheim oder Altenglan), anschauen, ausspannen und immer wieder die Bilder hinterfragen, Gespräche mit den Künstlern und Gästen anknüpfen, Kunst kaufen. Es wird ein gelungener Tag gewesen sein.



Was die Bilder von D.E. Hofmann-Leitmeritz bestimmt sind elementare Züge des Surrealismus nach 1945, wie bei Mac Zimmermann, Paul Wunderlich, Peter Ackermann und des sog. Phantastischen Realismus in den 50er-Jahren, zu dem die Wiener Schule um Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden gehört, aber auch Friedensreich Hundertwasser gezählt wird. In Wien findet sich auch das beeindruckende und begeisternde Arik-Brauer-Haus (1991-1994) im 6. Bezirk Mariahilf, Gumpendorfer Straße 134-138, das ähnlich wie Hundertwassers grandioses, herrlich weich und farbig auftrumpfendes Krawina-Haus von 1983-1985 im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße, Ecke Kegelgasse/Löwengasse, aber strenger in der Form, den Besucher magisch in seinen Bann zieht.


Überall im Werk von D. E. Hofmann-Leitmeritz dominieren surreale Formen und Figuren, fantastische Farbwelten und archaische Botschaften. Eine Spezialität sind dynamische Bewegungen aus der Bildmitte, wie bei einer Explosion oder einem rotierenden Energieherd. "Plutonium", "Tanz auf dem Vulkan" und "Vulkaninsel" sind deutliche Beispiele. Auf den Bildern tauchen Schutzengel auf, die sehr abstrakt und surreal überzeichnet ungewöhnliche Formen fern der Erwartung annehmen, sich auf ganz langen Beinen fast spinnenhaft bewegen. Schemenhaft schimmern erotische Anziehungskurven durch oder dominieren klar, ohne ihnen mehr Realität zu verleihen. Es spuken Dämonen und Fabelwesen in einem sich wie Nebel breitmachenden Traum, alles wirkt aufeinander ein und ist miteinander verbunden, die Wahrnehmung mehrfach durch fetzenhafte Bilder und Bruchstücke überlagert.


Jedes Bild des Künstlers ist wie ein komplexer Traum an einem Tag, in einer Nacht oder über viele Tage oder Nächte -  immer wiederkehrend, sich verändernd, eine Deutung suchend. "Das Unbewusste ist wie die Sprache strukturiert", sagt Jacques Lacan, der große französische Psychoanalytiker. Es arbeitet vorwiegend in Metaphern und Metonymien, aber auch mit anderen Stilfiguren wie dem Paradoxon, dem Oxymoron, der Alliteration, der Hyperbel und dem gesamten Formenschatz der Rhetorik in der Begrifflichkeit und in den Bildern. Alle Stilfiguren wie bildlichen Aussagen stehen für etwas anderes, etwas Fremdes, Verdrängtes, nehmen einen Platz ein, der ursprünglich immer woanders ist. Insofern sind die handwerklich und kompositorisch meisterhaften und beeindruckenden Werke von D.E. Hofmann-Leitmeritz eine Momentaufnahme aus dem Unbewussten, aus der Traumwelt und fordern den Betrachter, allem einen eigenen Sinn zu geben. Bilder mit sehr hohem Anspruch für große Ausstellungen und moderne Museen, für hochkarätige Kunstbesitzer.



(Im Zorn, 2010)

(Fotos: viereggtext)
Einige Werke aktuell zu sehen 
ab 26. September bis 10. Oktober 2010 
im Nibelungen-Kunstpalast 
in 64686 Lautertal-Elmshausen
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Montag, 19. Juli 2010

Kunstevent: 18. Juli bis 09. Sept. 2010, Armin Metzger im Kleinen Kunstbahnhof St. Julian-Eschenau

Armin Metzger: Mino - des Vogels Flug
Malerei - Grafik - Holzarbeiten

Vernissage am 18.7., 15 Uhr, im Kleinen Kunstbahnhof von Dietmar E. Hofmann - Leitmeritz in St. Julian-Eschenau.

Musik: Klaus Ruth, Walerian Galuszka, Markus Polack  (siehe bei Renate Wandel im Kl. Kunstbahnhof)






Armin Metzger, Familienvater mit 3 Kindern aus Waldenbuch, B.-W., gelernter Schreiner mit Entwicklungshilfeeinsätzen in Lateinamerika, hat sich in seinem Schaffen an den deutschen Expressionisten Kirchner und Nolde, am Impressionisten Monet sowie einzelnen anderen Vorbildern wie Max Beckmann, Egon Schiele, Marc Chagall und Altmeistern wie Dürer oder Rembrandt orientiert. Es fällt auch der Name Fritz Kohlstädt, den er bewundert. Wie er selbst sagt, ist sein Stil "eine eigene Mischung aus diesen Traditionen".
Der so viel Poesie ausstrahlende Titel der Ausstellung ließ sich in einem kleinen Gespräch klären: Der Name "Mino" ist sein Künstlername, den ihm sein Frau früh schon gegeben hatte und der sich in Lateinamerika wesentlich besser durchsetzte als sein Nachname. Und "des Vogels Flug" ist einerseits eine aus einem Lied entnommene Zeile und andererseits eine Metapher für die Zeit ab 1998, seit Peru bis heute.
Zurzeit stehen geflügelte Wesen, Flügel, Engelswesen im Vordergrund seines Schaffens, eine seiner letzten Ausstellungen hieß "de Engelen et Irden". Er arbeitet auch mit Lithografie und Radierung, experimentiert frei auf dem Druckstock. 
In Brasilien entstandene Bilder (hier stehen Ölfarbe und -kreide im Vordergrund) thematisieren den sozialen Gegensatz industrielle Produktion und Herrenhaus, eine Zuckerfabrik, die unglaublich Lärm, Hitze und Gerüche verströmte, das Besitzerhaus gar nicht weit weg davon... Die unglaubliche Härte des Alltags der Zuckerrohrbauern, der Fabrikarbeiter. Er möchte den Mensch in den Verhältnissen und die Verhältnisse selbst zeigen: exemplarisch der Holzschnitt eines verhärmten Zuckermannes als Ausdruck des alltäglichen Leids. 
In Peru entstanden sehr farbenfrohe, lebhafte Bilder, die ein detailreiches Gefüge aus Mensch und Natur zeigen, ein Eingebundensein und Aufgenommensein. Den peruanischen Himmel fängt er am besten in Aquarell ein, die Lebenswelt in Öl. Manchmal kontrastiert er beide.
Metzger bietet auch sehr fein bearbeitete Holzreliefe an. Das Material kann ein Fundstück aus Wald oder vom Strand sein, er liebt die Maserung, das Urwüchsige, arbeitet entlang dieser Naturlinien und verwendet auch Leinöl und Acryl, um sie umzufärben.

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Freitag, 30. April 2010

Kunstevent: "nomen est omen" von Renate Wandel im Kleinen Kunstbahnhof in St. Julian

Bilder, Radierungen, Zeichnungen und Objekte von Renate Wandel im Kleinen Kunstbahnhof, 66887 St. Julian,
von 9. Mai bis 7. Juli 2010, Mi bis So von 14-20 Uhr.

Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, den 9. Mai 2010, 15 Uhr

Begrüßung: Dietmar E. Hofmann-Leitmeritz, Maler und Galerist
Einführung: Jürgen Lindhorst, Eventmanager
Musik: Klaus Ruth, Walerian Galuszka, Bugs der Trommler

Mit der obligatorischen Verlosung eines Kunstwerkes.

Renate Wandel besuchte die Hochschule für Bildende Künste (HfBK), Berlin, studierte Freie Malerei, Bildhauerei und Baugeschichte. Seit 1972 ist sie freiberuflich tätig als Malerin und Bildhauerin und erledigt Auftragsarbeiten für Kirchen unterschiedlicher Konfessionen. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Bad Hersfeld.

Neben vielen mythologischen, religiösen Motiven und Naturdeutungen fällt eine spektakuläre Aktion vom 16. September 2005 besonders auf: Um 11:55 Uhr wurde eine Installation ("Denk"mal) vor dem Berliner Reichstag enthüllt, die sehr eigenwillig ist. Sie heißt "...immer richtig".
Eine knallrote, schwarz, aber spärlich beschürzte, gestiefelte Domina peitscht andere der Farben, Rot, Gelb, Schwarz, Grün, die mit dem Kopf voraus in einem Postsack der Deutschen Bundespost stecken, mal kräftig durch.

(Foto: Alle Rechte bei Renate Wandel)

Ob es sich um eine politische Gruppierung handelt, die unterdrückt und Leute beiseiteschafft (verschickt) oder um eine Menschwerdung des Teufels, der ein böses Spiel mit anderen treibt, oder um Käuflichkeit im politischen Gebaren oder alles zusammen, bleibt unbeantwortet. Mehr nach meinem Besuch.

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Dienstag, 16. März 2010

Kunstevent: Ab 21.3.2010 Michael Reutlinger zum Wieder- oder Neuentdecken



21. März bis 7. Mai 2010:
ausstellung - begegnung - inspiration

Der kleine Kunstbahnhof, 66887 St. Julian

+ Begrüßung am 21.3., um 15 Uhr mit einer Rede von D.E. Hofmann-Leitmeritz
+ Einführung von Andreas Bronkalla, leitender Musikdramaturg in Kaiserslautern
+ Musik (Piano) von Lothar Bendel

Michael Reutlingers naive und schalkhafte Detailkunst ist immer wieder eine Entdeckung wert. Ganz in der Tradition von Rizzi und dem berühmten Mainzer, Otmar Alt, kann man ihn wirklich als den "Lautrer Otmar Rizzi" bezeichnen, wobei er einen Weg ganz für sich gefunden hat. Keine 3-D-Darstellungen, keine Altschen Collagen, sondern ein Hauch von besserer Welt in der Vergangenheit. Die Welt ohne Rambos, PC und Irrsinnsverkehr, dennoch nicht langweilig, sondern menschentypisch wie eh und je.

Ich mag seine verspielten Details und leicht spöttelnden Darstellungen sehr, die Farben immer intensiv im Kontrast zu Schwarz ... und eben die Katzen ... Alle seine Bilder sind Momentaufnahmen, an denen man sich nicht sattschaut.


Mitaussteller sind Otmar Zimmermann und Uschi Niederberger.

Otmar Zimmermann betreibt neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Berufsmusiker (Trompete) am Pfalztheater Kaiserslautern klassische Fotografie und versteht es, viele Dinge ganz anders einzufangen, als man es gewohnt ist. Sein Bruch mit der Sehgewohnheit, nicht aufgehellt, sondern sehr häufig mit Dunkelheit oder Farbe spielend, lässt einen immer forschend suchen oder staunend aufnehmen, und nicht selten ist man geneigt mit der Taschenlampe in das Halbdunkel zu leuchten. Im Kunstbahnhof zu sehen: sehr ästhetische Ballettfotos und eine internationale Kopf- bzw. Gesichterstudie in Schwarzweiß. Mein Favorit: Frankreich (s.u.).


Uschi Niederberger kreiert sehr schöne Glaskunstwerke und Skulpturen, witzig-frech, das Meiste abstrakt. In ihrem Atelier Rote Robbe in Kaiserslautern-Erlenbach gibt sie ihr Wissen weiter und malt mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf Glas (zurzeit keine Kurse) und arbeitet mit dem neuen flüssigen Kaltglas, das bei 800° C gebrannt sehr schöne Effekte erzielt. Persönliches Highlight für mich im Kunstbahnhof der Katzenkopf in Patinagrün auf Holzkörper und das Glasgemälde. Die anderen Objekte fallen im Vergleich nur unwesentlich ab, ganz toll auch die Fenstergesichter oder eigenwillig die Teufelsfratzen.




Die Künstler sind zu Gast bei Dietmar E. Hofmann-Leitmeritz, Jg. '44, Maler und Grafiker mit eigenem Atelier seit 1986, der mit immer wieder fantasievollen Ausstellungen und Themen auftritt. Er bietet darüber hinaus eine private Akademie für Malinteressierte an.
Seine Werke zeigen einen sehr hohen Reife- und Könnergrad, perfekte Farbkompositionen in surrealistisch-abstrakten Formen sowie eine überaus ansprechende Gesamtgestaltung. Bilder für die großen Museen, Bilder für sehr anspruchsvolle Kunden, Bilder für den außergewöhnlichen Lebensraum.

Mehr in diesem Blog über Michael Reutlinger



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