SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Posts mit dem Label Rockmusik werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Rockmusik werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 25. Oktober 2012

CD-Tipp: DEEP IN MY SOUL von Kieran Hilbert & Friends

Udo Lindenbergs "Paniksohn" und Erwin Hilberts leiblicher Sohn Kieran Hilbert stellt mit Freunden sein Debütalbum "DEEP IN MY SOUL" vor. Wie die Väter so der Sohn, alle machen sehr interessante (Rock-)Musik, Udo, der Altmeister als Vorbild.

Hier ist seine unglaubliche Geschichte
Gedanken und Texte im
www.himmelscafe.de                       Zum neuen Album

Freitag, 6. Juli 2012

ZAHNABGANG BEI KLASSISCHER MUSIK von Karin Michaeli



Vor Jahren schon hatte ich beim ersten ernsthaft zu ziehenden Zahn die Idee, mein Walkman könnte mir mit Musik helfen, das Ganze zu überstehen. Wegträumen wollte ich mich, während der Backenzahn oben links für immer aus meinem Mund verschwinden sollte.

Ich entschied mich für Verdi's „Requiem“, rund um den gezogenen Zahn wurde geschliffen und gebohrt, um eine Brücke zu erstellen und das dauerte fast so lange wie das gesamte Requiem mit einer Dauer von fast zwei Stunden. Eine angemessene Musik zur Verabschiedung eines so wichtigen Beißgerätes wie einem Backenzahn.

Die nächste, schon etwas größere Brücke – einhergehend mit der Extraktion von zwei Zähnen, bedurfte schon dreier Musikkassetten. „Die toten Hosen“ und "AC/DC" sangen mir zu unruhig zum Bohrer – also schnell raus aus der Kassette und da ich nur Richards Strauß „Alpensinfonie“ noch dabei hatte, hörte ich mir die Alpenmusik dreimal hintereinander an.

Weitere Zähne durften sich verabschieden zu Mozarts „Requiem“, Trommelmusik aus Kuba – aber auch zu hektisch und schnell abgelöst durch die „Stimme der Stille“ (Gesänge tibetanischer Mönche mit dem Ziel, zu entspannen und zu beruhigen).

Aber ich kam immer wieder auf die „Alpensinfonie“ von Richard Strauß zurück, wenn es mal wieder hieß, beim Zahnarzt lange auszuharren unter Bohrer und Schleifmaschine.

Heute wurde der Grundstein zur neuen Brücke gebaut, die nun drei Zähne ersetzen soll – Richard Strauß hat mich mal wieder kräftig mit aufkommendem Gewitter, Blitzen und Donner begleitet und ich sage Ihnen, was ist eine Bohrmaschine beim Zahnarzt gegen die Pauken und Trompeten bei Richard Strauß, wenn ein Gewitter in den Bergen imaginiert werden soll. Nichts – aber auch gar nichts. Selbst wenn die Zahnärztinnen sich über meine Ohren hinweg laut darüber unterhalten, wie man eine Bluse näht und der Bohrer schreiend im Mund herum tobt, klingt das gegen Richard Strauß' bombastische Klänge der Berge eher wie Meeresrauschen.

Vor zwei Jahren hatte ich das Vergnügen, die „Alpensinfonie“ life zu hören in der Düsseldorfer Tonhalle und was soll ich sagen: Ich weinte heftigst vor mich hin in Erinnerung an die vielen schönen neuen Brücken und Kronen, die ich nun habe – dankbar und berührt lauschte ich den Klängen und spendete am Ende noch ein lautes „Bravo“ als Sonderzahnzulage. Das wusste aber niemand, außer mir.

Kurz und gut: Alpensinfonie und Zahnbehandlung – ein Spektrum von A bis Z – passen erstaunlicherweise sehr gut zusammen.

(c) Karin Michaeli, Düsseldorf

Sonntag, 15. Januar 2012

Another night out with the boys von Annette Kallweit




ZECHE BOCHUM | Das war also meine zweite Nacht mit den Jungs von Saxon.

Spät, sehr spät ist die Musik von dieser Gruppe in meinem Leben angekommen.
Irgendwann legte der mir Angetraute eine CD ein und mir schallte das erste Mal „Princess of the night“ entgegen. Richtig guter Oldschool-Rock vom Allerfeinsten.

Nacheinander hörte ich mir CD´s von Saxon an, forschte im Internet nach ihren Tourdaten und machte mein erstes Date mit ihnen aus. Das war 2005 im Dezember, und zwar genau an meinem Hochzeitstag im altehrwürdigen Düsseldorfer Tor 3, das es heute zu meinem Bedauern leider nicht mehr gibt.

Die Band feierte in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen.
Und zwar zünftig!
Es gab signierte Poster für alle anwesenden Hardrockjünger und als meine Nacht mit den Jungs vorbei war, bekam ich tagelang das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Und das Klingeln in meinen Ohren begleitete mich ebenfalls noch ein Weilchen.

Es blieb ein paar Jahre lang bei dem ersten und letzten Date mit Biff Byford und seinen Jungs, bis der beste Fußballkumpel von allen dieses Jahr entschied, dass mir ein Wochenende in Bochum ganz gut zu Gesicht stehen würde. Also zunächst mal am Samstag zum Auswärtskick der Fortuna nach Bochum und sonntags dann in die Zeche, um dem Hardrock zu huldigen. In meinem nächsten Leben werde ich wahrscheinlich Bochumer! ;-))

Bei unserer Ankunft war die Zeche bereits rappelvoll und die Vorgruppe Anvil heizte dem Auditorium mächtig ein. Hier ein kleines Plätzchen zum Abrocken zu finden, gestaltete sich ausgesprochen schwierig. Wir fanden aber unseren Platz, und zwar direkt neben dem Mischpult. Die Sicht war nicht besonders gut und ich verstehe ja nie so richtig, warum sich ausgerechnet immer vor mir so Riesenkutten aufbauen müssen.

Egal, Hauptgrund ist die Musik und die kommt an.
Laut, lauter, am lautesten.

Während ich all die Jahre vorher immer besonders auf die Klassiker wie „Crusader“ oder „747“ abgefahren bin, habe ich in den letzten Monaten gemerkt, dass mir die neue Scheibe von Saxon „Call to arms“ so richtig gut gefällt. Daher habe ich mich auch riesig gefreut, dass die Band viele Lieder aus ihrem neuesten Album gespielt hat. Bei dem Lied „Chasing the Bullet“ konnte ich dann auch nicht mehr aufhören zu hüpfen und die Haare zu schütteln. Und „Call to Arms“ ist sowieso eins meiner Lieblingsstücke und mir ging das Herz auf, als die ersten Klänge des Stücks meinen Solarplexus in Schwingung brachten.

Die Zeche ist eine gute Location für gute Rockmusik. Allerdings war es mir alten Rockerlilly teilweise doch zu brechend voll und kurz vor Schluss bekam ich dann doch die gefürchteten Beklemmungen, die nur eins von mir verlangten: nichts wie raus hier. Ausgerechnet vor dem letzten Lied des Abends und meinem Lieblingsstück, das mich vor langer Zeit zum Saxon-Fan hat werden lassen…“Princess of the night“. Ich konnte dem Lied aber im Nebenraum mit viel Platz vor einem der Bildschirme huldigen. Immerhin!

Alles in allem war das ein ganz großer Abend!
Und auf der Rückfahrt bummerte „Call to Arms“ aus den Autolautsprechern direkt in mein Herz.

Danke Saxon!




Annette Kallweit, Düsseldorf