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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 18. Juni 2010

Buchvorstellung: Six Books of Euclid - Noch mehr Mathe ...



Byrne, Six Books of Euclid
Werner Oechslin
Hardcover (300 pp.), accompanied by a booklet
(96 pp.) in a clamshell box, 18.7 x 23.3 cm, 396 Seiten
€ 39.99
ISBN: 978-3-8365-1775-1
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch

Durchblättern!

Euklids Elemente in lebendigen Farben

Eine seltene, prächtige Geometrie-Fibel aus dem 19. Jahrhundert

Rot, Gelb, Blau – und natürlich auch Schwarz – sind jene Farben, die Oliver Byrne 1847 für die Figuren und Diagramme in seiner höchst ungewöhnlichen Euklid-Ausgabe verwendet, die von William Pickering verlegt und bei Chiswick Press gedruckt wurde und den verdutzten Leser unweigerlich an Mondrian denken lässt. Wie der Autor im Untertitel klarstellt, verfolgte er mit diesem didaktischen Kunstgriff das Ziel, seine Ausgabe von allen anderen zu unterscheiden: "Euklids Elemente, in denen farbige Diagramme und Symbole anstatt Buchstaben zur Erleichterung für die Lernenden verwendet werden". Byrne vertraut nicht allein auf die angeblich intuitiv erfassbare "logische" Struktur von Euklids Axiomen und Theoremen – wer kennt nicht die berühmten ersten Sätze von Euklids Elementen: "I. Ein Punkt ist, was keine Teile hat. II. Eine Linie ist breitenlose Länge"? –, sondern übersetzt sie in farbige Diagramme und Symbole. Dabei ist ihm stets die Situation des Klassenzimmers präsent, denn er vergleicht seine Farben mit den farbigen Kreiden für den Tafelanschrieb.

Oliver Byrne (um 1810 – um 1880) war ein irischer Autor und Bauingenieur. Über sein Leben ist kaum etwas bekannt, obwohl er eine erkleckliche Zahl von Büchern verfasste. Als Feldmesser der Königlichen Siedlungen auf den Falkland-Inseln hatte Byrne bereits mathematische und technische Schriften veröffentlicht, doch noch niemals so etwas wie diese Euklid-Ausgabe. Dieses bemerkenswerte Beispiel der viktorianischen Druckkunst gilt als eines der extravagantesten und zugleich prachtvollsten Bücher des 19. Jahrhunderts.

Jedes Theorem erscheint in Caslon kursiv, mit einer vier Zeilen hohen Initiale. Der Rest der Seite ist ein einziges Fest aus Rot, Gelb und Blau. Auf manchen Seiten sind nur Buchstaben und Zahlen in Farbe gedruckt und gleich winzigen Wildblumen auf den Seiten verstreut, was ein überaus exaktes Register der einzelnen farbigen Druckplatten erfordert. Anderswo wiederum sind Quadrate, Dreiecke und Kreise in leuchtenden Farben gedruckt – von einer Ausdruckskraft, wie man ihr erst in der Ära eines Dufy, Matisse und Derain erneut in einem Buch begegnen wird. 



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Mittwoch, 16. Juni 2010

Buchbesprechung: Albrecht Beutelsbachers Kleines Mathematikum

Albrecht Beutelspacher's
Kleines Mathematikum
Die 101 wichtigsten Fragen und Antworten zur Mathematik
München 2010, 189 S. mit 10 Abbildungen, Halbleinen,
14,95 €, Verlag C.H. Beck

Mathematik hat viele von uns mit entsetzlichem Nervenaufrieb und andererseits mit Genugtuung verfolgt. Oft stand wenigstens ein mathematisches Problem dem Aufstieg in die nächsthöhere Notenstufe im Weg und die volle Punktzahl war nicht so leicht zu erzielen. Kein Wunder, Mathe hat es in sich, auch wenn sie klar und deutlich scheint. Bei der Gelegenheit... Ist Mathe eine Naturwissenschaft? Nein, sie ist die "radikalste" Geisteswissenschaft.
Dass es auch anders geht und Mathematik durchaus spannend über die Jahrtausende verfolgt werden kann, das hat Alfred Beutelspacher in seinem Buch zur Mathematik bewiesen. Die Anfänge vor 30.000 Jahren, später bei den Phöniziern und Ägyptern und entscheidend dann Euklid. Er ist der Urvater unserer heutigen Mathematik. Vor 2300 Jahren hat er die wichtigsten, bis dahin schon bekannten  Regeln in der heute verstehbaren Form zusammengefasst, so auch den Satz des Phythagoras, der angeblich erst richtig durch denselben, eigentlich aber bereits duch Euklid und de facto erst später echt bewiesen wurde.
Mathe hat die Gemüter erhitzt, Jahrhunderte vergingen, um mathematische Axiome und Behauptungen zu beweisen. Die Japaner haben unlängst die Zahl der Stellen nach dem Komma bei der Zahl Pi in nur 3 Jahren auf rund 2,576 Billionen Stellen festlegen können. Kein Mensch rechnet das im Alltag, und es geht doch.
Hochinteressant der Vergleich der perfekten Naturplanung mit Formen. Eine Bienenwabe ist ein Großkunstwerk aus optimal gelagerten Kugeln und Sechsecken, ohne dass die Bienen je Mathe gehabt, geschweige denn Informationen über platonische Körper erhalten hätten. ;-) Die Ausflüge in die Wahrscheinlichkeit (Sechser im Lotto? 0,0000007 %! Zwei Menschen am selben Tag Geburtstag? Bei 40 Personen bereits eine Wahrscheinlichkeit von 90 %!) sind ebenso interessant wie die Ausführungen über Logarithmen, Wurzeln, unlösbare mathematische Probleme und nichteuklidsche Geometrie. Wer es endlich wissen, erklärt haben will, ist hier gut bedient, Hotline zum Autor inbegriffen.
Albrecht Beutelspacher ist Professor für Mathematik in Gießen und Direktor des dortigen Mathematikums.

www.mathematikum.de

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