Interview
mit Carolin Lüdemann und Kathrin Emely Springer
Das
Geheimnis der positiven Ausstrahlung
„Wir
gestalten unser Leben mit unseren Gedanken selbst – und wenn diese
positiv sind, ist es kein Wunder, wenn uns Positives widerfährt.“
Im Gespräch äußern sich Karriere-Expertin Carolin Lüdemann und
Diplom-Psychologin Kathrin Emely Springer, beide Autorinnen des
Buches „Das Geheimnis der positiven Ausstrahlung“, zu Schönheit,
Ausstrahlung, Körpersprache und den Vorzügen eines sympathischen
Auftretens.
Im
Allgemeinen herrscht die Auffassung, dass jemand entweder
Ausstrahlung hat – oder eben nicht. Ihr Buch behauptet, man könne
positive Ausstrahlung lernen – warum sollte man das tun?
Springer:
Menschen, die mit einer positiven Ausstrahlung durchs Leben gehen,
widerfährt mehr Positives als anderen. Jeder umgibt sich lieber mit
einem fröhlichen, positiven Menschen als mit einem traurigen,
missmutigen Menschen.
Eng
mit positiver Ausstrahlung ist der Begriff der Schönheit verbunden.
Was verstehen Sie unter Schönheit und wo beginnt der „schöne
Schein“?
Springer:
Eine Definition, was schön ist und was nicht, gibt es – zum Glück
– nicht. Es ist jedoch zum Beispiel so, dass wir symmetrische
Gesichter häufig schöner finden als unsymmetrische. Für mich hat
Schönheit viel mit Ausstrahlung zu tun. Sicher haben Sie auch schon
einmal beobachten können, dass eine Bekannte oder ein Freundin, der
es gerade besonders gut geht, viele Komplimente erntet, ohne sich
optisch verändert zu haben.
„Schöner
Schein“ ist eher bei Menschen anzutreffen, die sich rein um das
Äußere bemühen. Dadurch verlieren sie meist den Blick fürs
Wesentliche. Wer positiv auf andere zugeht, wirkt dadurch attraktiv.
Das
viel gerühmte „Charisma“ hatte ursprünglich eine religiöse
Bedeutung. Auch Sie sprechen vom „inneren Feuer“, das zum
Leuchten gebracht werden kann. Wie lässt sich dieses Feuer entfachen
und wodurch springt der Funke auf andere über?
Springer:
Um das „innere Feuer“ zu entfachen, ist es wichtig,
Selbstbewusstsein zu entwickeln, das heißt sich seiner selbst
wirklich bewusst zu sein. Damit dieser Schritt gelingt, muss man sich
darüber klar werden, wer man eigentlich ist. Um das herauszufinden,
ist es wiederum wichtig, sich mit der eigenen Persönlichkeit
auseinander zu setzen. Wer seine Stärken, aber auch seine Schwächen
kennt und bestrebt ist, sich weiterzuentwickeln, wird keine
Schwierigkeiten haben, andere für sich zu gewinnen. Wenn man es
geschafft hat, in sich selbst zu ruhen, hat man automatisch eine
Ausstrahlung, die auch andere Menschen anzieht.
Psychologische
Studien bestätigen die starke Bedeutung des „ersten Eindrucks“.
Gibt es eine Chance, hier noch etwas zu retten, wenn am Anfang alles
schiefgeht?
Lüdemann:
Man sagt ja, es sei nie zu spät... In diesem Fall wird es aber
zumindest schwierig werden. Wir glauben nämlich, was wir sehen und
was wir im „ersten Eindruck“ wahrnehmen. Wir hinterfragen den
„ersten Eindruck“ normalerweise nicht mehr und ordnen den
Menschen innerhalb kürzester Zeit in eine Schublade ein. Sollte also
tatsächlich einmal „alles schief“ laufen, muss ich mich ganz
schön ins Zeug legen und hoffen, dass das Sprichwort „Fehler sind
menschlich (und machen sympathisch)“ stimmt...