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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 13. Mai 2012

GLÜCK MACHEN von Annette Kallweit

Erinnern Sie sich an mich?
Ich bin´s !
Der Stein von der Verkehrsinsel, dieser da, der weggekickt wurde und dann tagelang auf einem Zebrastreifen ausharrte. Um dann unversehens Karriere als Glücksbringer zu machen.
Ich glaube, das nennt man wirklich Glück! Mit ungewissem Schicksal trüb in den Tag zu schauen und dann auserkoren zu werden. 

 
Neuer Wohnsitz: eine warme und gemütliche Hosentasche.  Dass es so schwierig werden könnte, ein neues Leben als Glücksstein zu organisieren, das hätte ich mir auch nicht gedacht. Ich hatte mir das wirklich ganz einfach vorgestellt, bequem halt, so ein richtiger Sesselpupserjob.
Blauauge würde mich immer dann nett reiben, wenn er grade Glück brauchte. So bekäme ich jeden Tag ein paar wohlige Streicheleinheiten und würde Blauauge in der irrigen Annahme lassen, dass ich etwas mit seinem Glück zu tun haben könnte.
Dieser Mensch mit der wunderbar bequemen Hosentasche hatte aber ganz anderes mit mir im Sinn. Also zunächst mal. Er schrubbte mich wie ein Wahnsinniger mit einer Stahlbürste, weil er fand, dass ich zu schmutzig war und stank wie ein Iltis. Frechheit! Aber ich haderte nicht allzu lang mit meinem Schicksal, denn Blauauge trocknete mich zärtlich ab und legte mich auf die sonnenüberflutete Fensterbank. Okay, dass er mir zwei Kronkorken als Sonnenbrille auf die Augen legte, war jetzt nicht ganz so nett. Oder haben Sie schon mal mit zwei Bierdeckeln auf den Augen aus dem Fenster gucken können?

Irgendwie hatte mein Mensch mich dann vergessen. Tagelang starrte ich also in das Innere zweier Kronkorken und ließ mir dabei die Sonne auf den Bauch scheinen. Das nannte man dann wohl „Dösen für Anfänger und Fortgeschrittene“. Doch irgendwann ging es dann doch los mit uns beiden. Glücksritter und Glücksbringer sollten ein Team werden! Und zwar ein unschlagbares. Herrschaftszeiten, machte dieser Mensch es einem dann aber doch schwer. Er warf mich in Apfelbäume, um schneller an das begehrte Obst zu kommen.
Dann spielte er Fußball mit mir, um endlich Elfmeterkönig in seinem Fußballclub werden zu können. Ab und zu parkte er einen ausgelutschten Kaugummi auf mir, um sich diesen später wieder in den Mund zu schieben. Bah! Dann landete ich schon mal komplett mit Kaugummi in seinem Mund, weil er der Meinung war, dass Steine lutschen gut gegen Durst wäre.
Gestern erst legte er mich in seinen Kühlschrank, weil er hoffte, dass der sich dann durch meine blanke Anwesenheit ganz allein wieder mit Eiscreme auffüllen würde.
Menschen sind abergläubisch. Aber das wussten Sie ja sicher schon. Sonst würden Sie ja nicht auch hin und wieder Steine aufsammeln und sich das große Glück von ihnen erhoffen, oder? 

Alles in allem hatten Blauauge und ich doch großes Glück miteinander. Er nahm mich meistens mit auf seine abenteuerlichen Exkursionen und ich hatte doch den Eindruck, dass ich so den ein oder anderen Unfall verhinderte. Als er kürzlich ein nettes Mädchen kennen lernte, rieb er mich unaufhörlich und brachte schließlich den Satz heraus „Möchtest du mit mir ein Eis essen gehen?“
Und wissen Sie was? Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass sie nur deshalb ja sagte, weil sie unbedingt wissen wollte, was Blauauge da in seiner Tasche hatte. Das war nämlich ich. Und seither mache ich für zwei Menschen das Glück. Ganz schön anstrengend, das kann ich Ihnen aber flüstern!

(c) Annette Kallweit, Düsseldorf

Samstag, 12. Mai 2012

¡NEW AMICI!: Sinnvolles Sprachenspiel vor, während, nach dem Urlaub oder einfach so

¡New Amici! ist ein unterhaltsames Brettspiel über Sprache, Geographie und Kultur aus dem Hueber Verlag, München, das von jedem zwischen 8 und 98 gespielt werden kann. Eine Runde dauert 45 Minuten und kann von 1 bis 4 Spieler gespielt werden.

Ob in der Familie, mit Freunden oder im Unterricht mit Kindern oder Erwachsenen, ¡New Amici! ist für alle gleichermaßen geeignet.

Sie haben Spaß und lernen gleichzeitig gemeinsam mit anderen kinderleicht eine Fremdsprache. Das Spiel eignet sich für alle Sprachniveaus und wurde von Sprachschulen als geeignet getestet.

Die Regeln sind leicht. Jeder Spieler wählt sein eigenes Niveau:
Gelb für Anfänger
Orange für Fortgeschrittene
Rot für Profis

Jeder hat die gleichen Gewinnchancen unabhängig vom Spielniveau!
Es wird in beide Sprachrichtungen gespielt, denn ¡New Amici! ist zweisprachig angelegt und funktioniert deshalb in beide Richtungen.
So können deutsche Muttersprachler z. B. Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch ... lernen oder englische, französische, italienische, spanische ... Muttersprachler können Deutsch lernen. Die darunter gestellte Lautsprache erleichtert das Aussprechen der Wörter und Redewendungen, wobei die Lautschrift der deutschen Begriffe bisweilen von der deutschen Aussprache abdriftet oder nicht als ganz passende erkannt wird. Aber in der Fremdsprache stimmt es dann wieder ...

Die Standardausgabe ist für folgende Sprachen erhältlich:
Deutsch-Französisch / Französisch-Deutsch
Deutsch-Italienisch / Italienisch-Deutsch
Deutsch-Niederländisch / Niederländisch-Deutsch
Deutsch-Türkisch / Türkisch-Deutsch
Die Reise-Version und die Jubiläumsausgabe erhalten Sie in folgenden Sprachen:
Deutsch-Englisch / Englisch-Deutsch
Deutsch-Französisch / Französisch-Deutsch
Deutsch-Italienisch / Italienisch-Deutsch
Deutsch-Spanisch / Spanisch-Deutsch

Fantasien zur Nacht: LASS MICH DOCH DEINE HURE SEIN von Ute AnneMarie Schuster

Lass mich doch Deine Hure sein …

Lass mich doch Deine Hure sein,
nur schlichtes Weib ist zu gemein,
bin nicht devot, nicht untertan,
nur Sehnsuchtsfrau für einen Mann.

Bin Liebchen Dir und  Königin,
geb mich voll Lust und gerne hin.
Doch treibst Duʼs irgendwann zu bunt,
vertreib ich Dich aus meinem Schlund.


(c) Ute AnneMarie Schuster, Weiz, Austria

Für Sie besucht: [em] Wollny, Kruse, Schäfer

Am Samstag, 5. Mai 2012, präsentierte das Trio „[em] Wollny, Kruse, Schäfer“ im Rahmen der Reihe 3x3 JazzPiano Trios ab 20:30 Uhr seine aktuelle CD "Wasted & Wanted" zum 10. Jahr des Bestehens der Band in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen/Saar.

Während sich das letzte Studioalbum „[Em] III“ überwiegend mit Klang-Ästhetik beschäftigte, dreht sich nun (fast) alles um Rhythmus – wie gewohnt mit atemberaubender und überraschender Zäsursetzung. Dies ist vor allem dem Schlagzeug mit Eric Schäfer zuzuschreiben, der mit harten und bedrohlichen Beats, abrupter Intonierung und Zäsuren wie Stakkati Hörgewohnheiten abrupt unterbricht und in Frage stellt. 

Lyrisch, zaghaft beginnend mit dem zurückhaltenden Stück "Whiteout" (polarer Nebel) folgte ein Stück zu Mahler. "Symphony No. V, Mov 1: Trauermarsch" arbeitet mit atonalen Rhythmen, fordernd, mit souveränem Schlagzeug und konzentriertem Pianospiel. Weiter zum nächsten Titel "Phlegmafighter" (Eric Schaefer) mit vorbereitendem Piano-Solo des sehr ins Detail verliebten Pianospielers Michael Wollny in der Exposition, hektischem Einsatz der Drums, deren Beats vom Bass mit der stark präsenten Eva Kruse am Kontrabass aufgegriffen korrespondieren, abbrechen, zu einem schleppenden Tempo übergehen und ein gewaltiges Ende suchen.


"Metal" dann vom japanischen Regisseur Kurosawa und unter anderem Dario Argento, dem
Komponist des legendären Titelsongs von "Spiel mir das Lied vom Tod" inspiriert, ebenfalls aus der Feder von Eric Schäfer, mit Pianoexperimenten von M. Wollny, einer athmosphärischen Geräuschekulisse mit Bells, Melodika und Trombone von E. Schäfer, einem zurückhaltendem, vorsichtigem Kontrabass mit Xylophonintermezzi, dann schlagartigem Übergang zu Rhythmus und chaotischem Ausflug, der mit seriellem Piano, hektischem Zupfen der Pianosaiten und des Basses einhergeht. Im "Cembalo Manifeszt" (wirklich mit z) ein schneller, galoppierender Rhythmus, zunehmend an Lautstärke durch die Drums gewinnend, sehr interessant die Akzente durch Stille und ein leichtes Ping der Minibell. Im Titelsong "Wasted & Wanted" eine totale Steigerung mit harten Beats und abruptem Beginn durch Molllandschaften und atonal peitschenden Rhythmus, brutaler und heftiger Trommelwirbel zur Unterstützung. 
Mit "Kulintang" und "Blank" , darin ein wunderbar gestrichener Bass von Eva Kruse, ging es zu den Zugaben. Beginnend mit "Ihr Bild" und Indie-Rock-Elementen, starkem Bass, inspiriert von Heine und Franz Schubert ....über "Nr. 10", ein Titel von Eva Kruse für sich und ihren Bass geschrieben, zu "Arsenic somnambul" und noch einigen krassen Stakkatieinsätzen und einem spontanen Ende ... Leider.

Freitag, 11. Mai 2012

Im Kino angelaufen: 50/50 - FREUNDE FÜRS (ÜBER)LEBEN


Eine Komödie über Krebs? Im Ernst? Doch, das geht: Autor Will Reiser hat die Krankheit besiegt und weiß aus eigener Erfahrung, dass selbst die schlimmste Katastrophe die absurdesten Situationen mit sich bringt. Mit erfrischendem Witz und großem Feingefühl verarbeitet er in 50/50 – Freunde fürs (Über)leben persönliche Erlebnisse und beweist, dass Lachen eben doch die beste Medizin ist.

Als beste Kumpel im Ausnahmezustand brillieren Joseph Gordon-Levitt („Inception“, „(500) Days of Summer“) und Comedy-Star Seth Rogen („The Green Hornet“, „Superbad“), der auch als Produzent verantwortlich zeichnet: Drehbuchautor Will Reiser zählt zu seinen engsten Freunden. An der Seite des schlagfertigen Duos überbieten sich Oscar®-Preisträgerin Anjelica Huston, Bryce Dallas Howard („The Help“, „Spider-Man 3“) und Oscar®-Kandidatin Anna Kendrick („Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht“, „Up in the Air“) in dieser herzergreifenden Tragikomödie, die den Begriff „Tränen lachen“ neu definiert.
50/50 wurde von der Hollywood Foreign Press Association für die Golden Globe Awards in der Kategorie Komödie/Musical gleich zwei Mal nominiert: BESTER FILM und JOSEPH GORDON-LEVITT als BESTER HAUPTDARSTELLER.
Die liebevolle Tragikomödie wurde vom National Board of Review für das Beste Originaldrehbuch ausgezeichnet und zu einem der Top 10 Independent Filme des Jahres 2011 benannt.
Was passiert in dem Film?
Adam Lerner (Joseph Gordon-Levitt) ist noch keine 30, hat einen coolen Job, eine hübsche Freundin und die beste Zeit seines Lebens. Alles läuft perfekt – bis er plötzlich diese brutalen Rückenschmerzen bekommt. Die schockierende Diagnose: An Adams Wirbelsäule wächst ein monströser Tumor. Er hat Krebs – noch dazu eine seltene Form, die mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich verläuft. Der Himmel stürzt ein, und schlagartig ist Adams Welt eine andere – die vor allem aus Wartezimmern besteht: Arzttermine statt hipper Partys, Chemo statt Cocktails, und seine glorreichen Zukunftspläne schrumpfen auf ein einziges Ziel: Überleben.

Die Menschen, die ihm am nächsten stehen, sind genauso überfordert wie er selbst: Adams bester Freund Kyle (Seth Rogen) nutzt seine Misere schamlos aus, um mit der bewährten Mitleidsmasche Frauen ins Bett zu kriegen. Seine dominante Mutter Diane (Anjelica Huston) ist für ihren Sohn eher zusätzliche Belastung als seelische Stütze. Adams Freundin Rachael (Bryce Dallas Howard), eine angesagte Künstlerin, stürzt sich ins Szeneleben und rast manisch von einem Termin zum nächsten, um nur ja nicht zum Nachdenken zu kommen. Und Therapeutin Katherine (Anna Kendrick), die ihm in dieser schweren Zeit eigentlich zur Seite stehen soll, ist noch nervöser als ihr Patient: Adam ist gerade mal ihr dritter Fall… 

Joseph Gordon-Levitt (Adam)

Joseph Gordon-Levitt hat inzwischen den Actionthriller „Premium Rush“ unter der Regie von David Koepp abgedreht, der auch am Drehbuch mitwirkte. Für seinen „Brick“-Regisseur Rian Johnson hat Gordon-Levitt an der Seite von Bruce Willis und Emily Blunt eine Hauptrolle in „Looper“ übernommen. Als Nächstes tritt er in „The Dark Knight Rises“ (2012), Christopher Nolans drittem „Batman“, auf. Derzeit steht er als Robert Todd Lincoln für Steven Spielbergs Biopic „Lincoln“ neben Daniel Day-Lewis und Tommy Lee Jones vor der Kamera und zählt auch zum Ensemble von Quentin Tarantinos „Django Unchained“ (2012).

In Christopher Nolans Oscar®-nominiertem Actiondrama „Inception“ („Inception“, 2010) glänzte Joseph Gordon-Levitt an der Seite von Leonardo DiCaprio, Marion Cotillard und Ellen Page und war der Titelheld in Spencer Sussers Drama „Hesher“ (2010, mit Natalie Portman und Rainn Wilson), das beim Sundance Film Festival präsentiert wurde. Für Marc Webbs „(500) Days of Summer“ („(500) Days of Summer“, 2009) mit Zooey Deschanel erhielt Gordon-Levitt Nominierungen für den Golden Globe, Independent Spirit Award und den People’s Choice Award. Darüber hinaus war er in Stephen Sommers’ Actionhit „G.I. Joe“ („G.I. Joe – Geheimakte Cobra“, 2009), Spike Lees Weltkriegsdrama „Miracle at St. Anna“ („Buffalo Soldiers ’44 – Das Wunder von St. Anna“, 2008), das kontroverse Soldatendrama „Stop-Loss“ (2008, mit Ryan Philippe) von Kimberly Peirce und Scott Franks Regiedebüt „The Lookout“ („Die Regeln der Gewalt“, 2007). Großes Kritikerlob erntete er für Independent-Produktionen wie John Maddens „Killshot“ („Killshot“, 2008) mit Mickey Rourke und Diane Lane, „Shadowboxer“ (2005) von Lee Daniels, Rian Johnsons preisgekröntes Debüt „Brick“ („Brick“, 2005), „Mysterious Skin“ (2004) von Gregg Araki und „Manic“ (2001) neben Don Cheadle.

Gleich für seine erste nennenswerte Kinorolle in Robert Redfords Familiendrama „A River Runs Through It“ („Aus der Mitte entspringt ein Fluss“, 1992) wurde Joseph Gordon-Levitt mit einem Young Artist Award ausgezeichnet. Es folgten „Angels in the Outfield“ („Angels – Engel gibt es wirklich“, 1994), „The Juror“ („Nicht schuldig“, 1996) mit Demi Moore, „Halloween H20“ („Halloween H20 – 20 Jahre später“, 1998) und natürlich „10 Things I Hate About You“ („Zehn Dinge, die ich an Dir hasse“, 1999) an der Seite von Heath Ledger.

Als Tommy in der preisgekrönten Comedyserie „3rd Rock from the Sun“ („Hinterm Mond gleich links“) ist Gordon-Levitt auch dem Fernsehpublikum ein Begriff. Die Erfolgsserie lief sechs Jahre. In dieser Zeit gewann Gordon-Levitt zwei Young Star Awards und war als Teil des Ensembles gleich drei Mal für den Screen Actors Guild Award nominiert. Nach Abschluss der Serie nahm sich der Nachwuchsstar eine Auszeit, um an der Columbia University zu studieren.

Joseph Gordon-Levitt hat die Produktionsfirma HITRECORD.ORG in Leben gerufen und auch die Leitung des innovativen Gemeinschaftsprojektes übernommen. Hinter hitRECord steht eine Online-Community von tausenden Künstlern aus aller Welt. Das „Time Magazine“ vergleicht hitRECord mit „einem summenden Bienenstock der Kreativität. Mit mehr als 40.000 Mitgliedern, die gemeinsam Kurzfilme, Musik, Kunst und Geschichten entwickeln, bietet hitRECord jungen Talenten die ideale Kontaktbörse und ein Forum, um ihre Werke zu präsentieren.“ 2010 bestritt hitRECord in Sundance und beim South by Southwest Festival (SxSW) Kurzfilm-Nächte und Live-Unterhaltung. Die Organisation tourt durch Colleges, um ihr Projekt vorzustellen, und hat den Erzählband „Tiny Book of Tiny Stories“ sowie „RECollection Volume 1“ (als DVD/Buch/CD erhältlich) veröffentlicht.

Darüber hinaus versucht sich Joseph Gordon-Levitt auch als Filmemacher: Sein Soloprojekt, der 24-minütige Kurzfilm „Sparks“ nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Elmore Leonard, lief 2009 in Sundance.

Jonathan Levine (Regie)

Jonathan Levine wuchs in seiner Geburtsstadt New York auf und wollte schon als 12-Jähriger Regisseur werden. Er studierte zunächst Kunst und Semiotik an der Brown University und stieg direkt nach seinem Abschluss als persönlicher Assistent des bekannten Filmemachers und Drehbuchautors Paul Schrader in die Filmbranche ein. 2002 zog Levine nach Los Angeles und schrieb sich am American Film Institute Conservatory für Regie ein. Hier lernte er den Autor und die Produzenten von „All The Boys Love Mandy Lane“ („All The Boys Love Mandy Lane“, 2006) kennen, die ihm prompt die Regie anvertrauten. Nach seinem Abschluss stellte Levine den Highschool-Thriller beim internationalen Filmfestival in Toronto vor, wo sich The Weinstein Co. umgehend den Verleih sicherte.

2008 gewann Levines zweite Regiearbeit „The Wackness“ („The Wackness – Liebe ist eine Droge“), sein erster Film nach eigenem Drehbuch, die Publikumspreise der Festivals in Sundance und Los Angeles. Für sein Skript zu der romantischen Komödie mit Ben Kingsley und Josh Peck erhielt der Filmemacher zudem eine Nominierung für den Independent Spirit Award.

Zurzeit dreht Levine mit Teresa Palmer und Nicholas Hoult die Zombie-Romanze „Warm Bodies“ nach dem Roman von Isaac Marion, den der Regisseur auch selbst für die Leinwand adaptierte. Seine nächsten Projekte sind der Thriller „Little Girl Lost“, dem futuristischen Teeniefilm „Legend“ und das Roadmovie „Jamaica“, bei dem er erneut mit dem 50/50-Team Will Reiser, Seth Rogen und Evan Goldberg zusammenarbeitet.

Offizielle Website:


 

Dichterhain: FALSCHE FREUNDE von Norbert van Tiggelen

Falsche Freunde

Falsche Freunde gibt es häufig,
lauern einfach überall,
täuschen Dich oft viele Jahre,
ist nicht selten dieser Fall.

Falsche Freunde heucheln Mitleid,
so als meinten sie es ernst.
Meistens dauert es ’ne Weile,
bis Du ihre Falschheit lernst.

 


Falsche Freunde helfen selten,
wenn einmal, dann nur zum Schein;
stecken sie in tiefen Nöten,
musst Du immer Helfer sein.

Falsche Freunde sind wie Wunden,
sei jetzt ehrlich und gesteh!
Merkst Du plötzlich ihre Arglist,
tut es lange in Dir weh.

© Norbert van Tiggelen

NetzwerkB kämpft für Verfolgung u. Wiedergutmachung bei sexuellem Missbrauch

Das Berliner Lügentheater

Politik-Chaos belastet Betroffene
Nach dem Bekanntwerden der “Missbrauchsfälle” im Canisius-Kolleg Berlin am 28. Januar 2010 durch die Berliner Medien und der darauffolgenden Welle von Offenlegungen von sexualisierter Gewalt gegen Kinder in einer Vielzahl von Einrichtungen, versuchten die meisten Verantwortlichen in Politik, Kirche und anderen Institutionen so zu tun, als hätten sie davon nichts gewusst. “

Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche” wird seit Jahrzehnten verleugnet, verschwiegen und vertuscht. Und sexualisierte Gewalt in der Familie - und das macht fast 90% aller Betroffenen aus - – wurde und wird fast gar nicht thematisiert. 
Wir sprechen hier von einem Massenverbrechen. Insgesamt geht es um mehr als 10 Millionen Menschen in unserer Gesellschaft, die von sexualisierter Gewalt in der Kindheit betroffen sind (siehe Häuser-Studie). Und die Politik bildete am 23. April 2010 einen Runden Tisch, an dem vorwiegend die Täterorganisationen vertreten waren. Das Ergebnis, dass nämlich die Täter weiterhin durch die Verjährungsfristen unter staatlichem und rechtlichem Schutz stehen, sollte deshalb nun nicht wirklich überraschen. 
Es ist heuchlerisch und verlogen, wenn die meisten Verantwortlichen in Politik, Kirche und sonstigen Einrichtungen nun so tun, als hätten sie zum ersten Mal nach dem 28. Januar 2010 von diesen Verbrechen gehört. 
Der Fall Norbert Denef ist exemplarisch für das Lügentheater, welches sich hinter den Kulissen abspielt. Bereits seit März 1994 wurde darüber in den Medien berichtet. Von Seiten unseres Rechtsstaates wurde nichts unternommen. 
Weiter lesen unter: http://netzwerkb.org/2012/05/09/das-berliner-lugentheater/

Donnerstag, 10. Mai 2012

Poetry Slam Meisterschaft 2011 in Hamburg: 45 Beiträge

Poetry Slam kennt jeder mittlerweile, ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer vorgegebenen Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Die Zuhörer und Zuschauer bewerten anschließend die Ergebnisse und bestimmen ihre Favoriten. Poetry Slam entstand 1986 in Chicago.
Viele waren jedoch noch nicht dort, um es live zu erleben, obwohl es tatsächlich empfehlenswert ist. Bei Jugendlichen total beliebt, wird der Abend ein rauschendes Performancefest, das die Besucher fasziniert. Ich halte solche Wettbewerbe für hochgradig kreativ. Sie schaffen eine literarische Szene in Städten und auf dem Land, die sich um Kunst, Literatur und Gesellschaft kümmert - auf ihre Art und Weise. Nicht immer sind es die großen Wettbewerbe, sondern die kleinen in der Szenenkneipe, im Treff oder Club, die richtig Spaß machen. Dennoch die nationalen und internationalen Meisterschaften sind auch ein absoluter Hit.


VIEL SPASS BEIM ANHÖREN UND NACHMACHEN!




Heidis Gedichtetipps: DU GEHST DEINEN WEG von Helga Niessen


Du gehst Deinen Weg,,
ich geh meinen Weg,
irgendwo treffen wir uns,
bleiben einige Minuten
zusammen stehen,
freuen uns,
dass wir doch noch
sprechen.                                   
Helga Niessen

DAS LEBEN MIT DER ANGST, ein Beitrag von Marco Meissner


Das Leben mit der Angst - Wenn Panik den Alltag bestimmt


Die Kehle schnürt sich langsam, aber immer unaufhaltsamer zu. Die Welt verschwimmt. Konzentriert sich zunehmend auf das eine Problem. Der Atem überschlägt sich und das Blut zirkuliert in immer schneller werdenden Schüben durch die Adern des Körpers. Es pocht, pulsiert, wabert durch den Körper und scheint aus der Halsschlagader austreten zu wollen. Die Welt verwandelt sich in einen Hochofen und kalter Schweiß tritt auf die Stirn. Der Tunnel verjüngt sich. Kein Platz mehr für andere Gedanken. Was zählt ist die Angst. Zittrig bahnt sich die Hand ihren Weg zur Haustür. Schweißbenetzt. „Ich werde es schaffen. Ich werde nicht aufgeben.“ Gedanken kämpfen gegen Gedanken. Doch der Gegner scheint zu mächtig. Schlaff verlässt die Hand die Klinke. „Ich probiere es später noch einmal.“

Zwischen 1997 und 2004 nahm die Zahl von erkannten und behandelten psychischen Erkrankungen um 70% zu. Tendenz steigend. Mittlerweile sprechen Experten davon, dass jeder zweite EU-Bürger mindestens einmal in seinem Leben unter einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung leiden wird. Bei jedem vierten Arztbesuch ist eine psychische Erkrankung der Grund. Das Risiko zu erkranken liegt bei 50%. Circa 8 Millionen Deutsche leiden an neuronalen Krankheiten.
Dabei führen Depressionen und Angststörungen die traurige Rangliste der Erkrankungen an. Meist treten sie auch noch in Kombination auf. Doch statt den Betroffenen zu helfen werden die Erkrankten auch in hoch entwickelten Gesellschaften meist stigmatisiert und diskriminiert. Das Leben mit der Angst. Ein ewiger Kampf mit der eigenen Psyche und um die Anerkennung der Umwelt.

Im folgenden Interview berichtet eine Betroffene über ihr Leben mit der Angst und über ihren tapferen Weg durchs Leben.


Seit wann leiden Sie unter Panikattacken? Kann man sagen, wann es angefangen hat?
Frau M: Ich könnte es sogar stündlich benennen. Es begann alles mit der Geburt meines Sohnes.

Und direkt an diesem Tag haben Sie die ersten Symptome bemerkt?
Frau M: Ja. Am nächsten Morgen ging es direkt los.

Wie hat sich das bemerkbar gemacht?
Frau M: Mir war unheimlich schwindelig. Erschwerend kam hinzu, dass meine Bettnachbarin an diesem Tag in Ohnmacht gefallen war. Seit diesem Tag hat mich die Angst ohnmächtig zu werden nicht mehr verlassen.

Also war der Auslöser dafür die Geburt?
Frau M: Laut den Ärzten löste die Frühgeburt, mein Baby kam 27 Tage zu früh, die Krankheit aus. Für mich kam alles viel zu überraschend. Ich war noch gar nicht vorbereitet.

Also war das Ganze dann stressbedingt oder war es eher eine hormonelle Sache? Kann man dazu etwas sagen?
Frau M: Das weiß man nicht so genau. Eigentlich hatte ich keine Angst, dass ich mein Kind nicht erziehen könnte oder ähnliches. Es kam aus dem Nichts. Panikattacken kommen sowieso aus heiterem Himmel. Das kann man nicht immer begründen.

Kann man davon ausgehen, dass die Angst auch ohne Geburt irgendwann aufgetaucht wäre?
Frau M: Ich denke schon.

Also war die Geburt eher ein Schlüsselreiz?
Frau M: Auf jeden Fall. Ich denke, ich wäre so oder so krank geworden.

Inwiefern hat sich Ihr Alltag danach verändert?
Frau M: Das war eine ganz schlimme Geschichte. Ich konnte die ersten Monate gar nicht mit dem Kind spazieren gehen. Oder einkaufen. Ich habe das Haus kaum verlassen. Mich hat die Angst einfach überall gepackt. Ich war total eingeschränkt. Nur an zu Hause gebunden. Durch Medikamente hat es sich dann etwas gebessert.

Konnten Sie direkt begreifen, dass Sie krank waren? Haben Sie sich direkt behandeln lassen?
Frau M: Ich war beim Arzt, der direkt eine Angstneurose feststellte. Er verschrieb mir einfach ein paar Psychopharmaka und meinte, dass es so bald wieder besser würde. Aber dem war nicht so.

Fühlen Sie sich in der Hinsicht fehlbehandelt?
Frau M: Zumindest wüsste ich es heute besser. Ich würde direkt mit einer Gesprächstherapie anfangen und mich nicht Medikamenten vollstopfen. Damit wurde ich nur oberflächlich behandelt. Eigentlich wurde nur der Scherz betäubt. Aber zur Heilung hat es nicht beigetragen.

Wie ging es dann weiter?
Frau M: Ich ging von Facharzt zu Facharzt. Bis ich dann 1994 in die Kur geschickt wurde. Dort wurde dann festgestellt, dass ich tablettenabhängig war. Das traf mich wie ein Schlag. Ich machte einen kalten Entzug. Doch darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet. Ich bin quasi kranker nach Hause gekommen, als ich hingefahren bin. Daraufhin habe ich mich dann für eine stationäre Psychotherapie entschieden. Danach ist es immer besser geworden. Durch die Gesprächstherapien bin ich dann erst mal darauf gekommen, dass ich viele Dinge mache, die ich eigentlich gar nicht will und dass ich sehr wenig Selbstbewusstsein habe. Ein gewaltiger Grund vor allem Angst zu haben. Durch die Gespräche ist es stetig besser geworden. Aber geheilt werde ich leider nie. Doch die Therapien halfen sehr. Wenn ich Angst vorm Fahrstuhl fahren hatte, musste ich so lange Fahrstuhl fahren, bis die Angst weg war.

Also die Angstbewältigungstrainings, der ständige Umgang mit der Angst, ist schon ein Mittel das hilft?
Frau M: Ja. Auf jeden Fall. Am Anfang zwingt einen die Angst echt in die Knie. Aber je öfter man etwas übt, umso einfacher fällt es einem dann auch. Und man merkt dann doch wieder, dass man etwas kann.

Haben sich die Therapiemöglichkeiten heutzutage verbessert?
Frau M: Ja. Wenn ich vor 30 Jahren direkt darüber aufgeklärt worden wäre, welche Krankheit ich habe und mit ABTs und Gesprächstherapien angefangen hätte, dann wäre ich heute geheilt oder würde nur wenig darunter leiden.

Also gibt es Chancen komplett geheilt zu werden?
Frau M: Ja. Bei mir wurde es nur zu lang vernachlässigt oder ich habe mich nicht ausreichend darum gekümmert.

Oft werden psychische Erkrankungen eher belächelt. Fühlen Sie sich heute besser verstanden als früher?
Frau M: Früher habe ich mich immer geschämt für meine Krankheit. Habe mich nicht getraut darüber zu sprechen. Das hat die Sache verschlimmert. Heute schäme ich mich nicht mehr darüber zu sprechen, weil bald jeder Dritte Erfahrungen auf diesem Gebiet hat.

Behindert Sie diese Krankheit heute immer noch im Alltag?
Frau M: Es ist eine Einschränkung. Behinderung kann man nicht sagen. Aber es schränkt schon ein.

Aber das war nicht immer so?
Frau M: Als es ganz schlimm war, bin ich nirgendwo mehr hingegangen. Habe mich nur noch in der Wohnung eingeigelt. Dadurch kapselt man sich total von der Außenwelt ab und dann kommen irgendwann auch noch Depressionen dazu. Früher hatte ich „nur“ eine Angststörung, und dann kamen auch noch die Depressionen. Früher waren die Depressionen Begleiterscheinungen. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem man mehr unter den Depressionen leidet als unter der Angst. Dagegen gibt es dann halt ein Antidepressivum. Diese werde ich wohl bis an mein Lebensende nehmen. Doch das hilft mir, halt mein Leben (ringt nach dem richtigen Wort) … zu bewerkstelligen, … auszuhalten … Eben irgendetwas dazwischen.

Helfen Selbsthilfegruppen bei der Heilung?
Frau M: Sie sind schon hilfreich. Man fühlt sich halt nicht mehr so als Außerirdischer. Man weiß: Diese Leute verstehen einen. Doch stellenweise muss man sich auch mal zurückziehen, um nicht zu sehr unter dem Leid der anderen zu leiden. Aber es ist wichtig, sich verstanden zu fühlen. Darüber reden ist unheimlich wichtig.

Sind medikamentöse Therapien sinnvoll?
Frau M: Begleitend schon. Sie helfen einem das Ganze leichter zu ertragen.

Was könnten Angehörige für Erkrankte tun, um ihnen zu helfen?
Frau M: Einfach für die Erkrankten da sein. Ich hätte oft weinen wollen. Doch ich wollte es nicht vor meiner Familie tun. Das hatte in diesem Raum nichts zu suchen. Doch es hätte mir sehr geholfen. Irgendwann fing ich dann an, offener mit meiner Erkrankung umzugehen.

Hat der offene Umgang mit der Krankheit Heilungsfortschritte gebracht?
Frau M: Ja, seitdem ich mich nicht mehr verstecke und spüre, dass ich so sein kann, wie ich bin. Das ist ein unheimlich schönes Gefühl.

Ein Blick in die Zukunft. Wird das Leben besser oder schlechter?
Frau M: Da bin ich etwas zweigeteilt. Zum Einen bin ich zufrieden mit dem, was ich habe. Denn da weiß ich, wo ich stehe. Zum anderen gibt’s mit Sicherheit noch einige Träume, z.B. mal wieder tanzen zu gehen, die ich noch verwirklichen möchte. Es ist schön zu wissen, dass es noch schöne Dinge gibt, die kommen können. Wer weiß, was noch passiert. Aber alles peu a peu.

©Marco Meissner, Gladbeck
mmmarcomeissner@googlemail.com

Mittwoch, 9. Mai 2012

Buchbesprechung: MAL DEINE WÜNSCHE IN DEN HIMMEL

CHRISTINE KNÖDLER (HRSG.)
Mal deine Wünsche in den Himmel
Kunst und Gedichte für Kinder und Erwachsene
Ab 6 Jahren
München 2012, 160 Seiten, gebundenes Buch, Pappband, 70 farbige Abbildungen, 19,99 € [D], Prestel Verlag
Lesarten der Kunst und Poesie
Gedichte und Kunst quer durch alle Jahrhunderte: Moderne Lyrik sowie Klassiker der Weltliteratur von Joachim Ringelnatz, Heinrich Heine und Johann Wolfgang von Goethe stehen bekannten Werken von Albrecht Dürer, Pablo Picasso, Gabriele Münter und vielen anderen Künstlern gegenüber. Paar für Paar werden Themen wie Freundschaft, Glück und Familie aufgegriffen. Sie wecken die Freude am Klang der Sprache und eröffnen Bilderwelten. Das Buch ist eine schöne Einladung, Lyrik und Kunst kennen und lieben zu lernen.
Mit vielen Abbildungen, aufgelöster Schriftsatzform und pastell-buntem Eindruck kommt das Buch lustig, aber ein bisschen altbacken daher. Es bietet genug Entdeckungspotenzial für Kinder, aber erreicht nicht die Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die das Bunte, Schrille, Hippige aus dem Massenmedien oder Videokanälen gewöhnt ist. Das Rückwärtsgewandte kann jedoch der Käuferschicht wiederum am besten gefallen. Vielleicht auch nur so altbacken, weil die Abbildungen zumeist lizenz-, also kostenfrei für den Verlag sind ...?
Christine Knödler wurde 1967 geboren, studierte Theaterwissenschaften, deutsche und französische Literaturwissenschaften in München und Paris. Sie arbeitet als freie Journalistin, Lektorin und Herausgeberin. Sie lebt mit ihren beiden Kindern in der Nähe von München.

Dichterhain: WAS BLEIBT von Birgit Burkey


Was bleibt

Der Wein schmeckt sauer,
roter Apfelessig im Glas,
notgedrungen schlucke ich ihn,
kalt und bitter, wie mein Leben,
aber er schenkt Vergessen.

Das Wohnzimmer gleicht
einem verlassenen Schweinestall,
nur riecht es hier nach Zigaretten,
nach den Resten des Essens,
und immer noch nach dir.

Die Galanacht ist vorbei,
einsam bleibe ich zurück,
versuche meine Gedanken
minimalistisch zu halten.
Geblieben ist die Sehnsucht.

© Birgit Burkey, Ramstein, 2012, www.rsd-radio.com

Walter Brusius: Ausstellung und Lesung in Bad Kreuznach


Ausstellungseröffnung und Lesung
Buchhandlung Rottmann
Bad Kreuznach, Mannheimer Straße 167
Sonntag, 13. Mai, 11 Uhr

Walter Brusius zeigt neue Aquarelle
Der Hund von Baskerville
Großer Büchertisch und Bilder
Lesung mit Matthias Harke

Wir freuen uns auf Ihr Kommen
Herzlich Klaus-Eckard Heinrich
und
Walter Brusius


Heinrich 90 hell

Dienstag, 8. Mai 2012

Buchbesprechung: YES SHE CAN - Zukunftsfaktor Frau



Marianne Heiß
Yes she can
Die Zukunft des Managements ist weiblich
München 2011, 19,99 €  (D), 240 S. ,
Hardcover, 
Redline Verlag


Das Einkommen der Frauen liegt auch heute noch knapp ein Viertel unter dem der Männer. Und auch der Anteil von Frauen in Chefetagen ist erschreckend gering. OECD und Europäische Kommission sind davon überzeugt, dass mehr Frauen in Führungspositionen wirtschaftlich sinnvoll sind. Sie bescheinigen Frauen ein sorgfältigeres Abwägen der Entscheidungen mit einer Risikostreuung. Erfreulicherweise waren die Voraussetzungen für Frauen in Chefetagen noch nie so erfolgsversprechend. Denn qualifizierte Arbeitskräfte werden für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung in Zukunft fehlen.
Marianne Heiß hat ein Buch über den „Zukunftsfaktor Frau“ geschrieben. Die Top-Managerin möchte darin die Wirtschaft aufrütteln, indem sie auf die Gefahren des demografischen Wandels hinweist. Die Frauenquote kann für Heiß allerdings nicht die Lösung sein. Ihr Zauberwort heißt Chancengleichheit und nicht Feminismus. „Es muss sich in den Köpfen etwas ändern und nicht auf dem Papier“, fordert die Autorin.

YES SHE CAN ist ein Buch für Frauen, die an die Spitze wollen und es auch ohne Frauenquote schaffen können. Es ist aber auch ein Ratgeber für Unternehmen, die rechtzeitig die Gefahr erkennen, nur dann nachhaltig erfolgreich zu sein, wenn sie sich vor der Realität der zukünftigen wirtschaftlichen Herausforderungen nicht verschließen.
Marianne Heiß zeigt, dass es sich die Wirtschaft in Zukunft einfach nicht leisten kann, anspruchsvolle Management-Positionen nicht mit Frauen zu besetzen.

Marianne Heiß, geboren 1972, ist European Finance Director der BBDO. Als Chief Financial Officer hat sie den Erfolgskurs der BBDO in Deutschland in den Jahren 2006 bis 2011 ent­scheidend mitgeprägt. Führ­ungsverantwortung hat sie bereits in jungen Jahren über­nommen. Mit 21 Jahren war sie die jüngste Betriebsbüroleiterin der Dorint AG. Mit 24 übernahm sie die Leitung des Finanz- und Rechnungswesens der SELLBYTEL, und damit begann ihr erfolg­reicher Weg bei BBDO. Während des Studiums der Betriebs­wirtschaft mit den Schwer­punkten Unternehmensrech­nung und Revision sowie Management, Organisations- u. Personalberatung, arbeitete sie als Finance Director bei PKP BBDO Wien. 


Dichterhain multimedial: Der RABE von Anner Griem - eine Lyrikslideshow







(c) Anner Griem, Cannobio, Piemont

Heute Abend


Pippo Pollina und Jörg Schreiner (KL) ab 20.00 Uhr in der
Donnersberghalle in Rockenhausen
im "Roten Saal".


Mehr bei den REGIONALEN EVENTS

Montag, 7. Mai 2012

Neues Literaturheft aus der Schweiz: orte 169


 



orte 169: Erika Burkart: Die Sprache der Schatten verstehen
Die Freiämterin Erika Burkart gehört zu den prägenden Gestalten der Schweizer Literatur im 20. Jahrhundert – und auch heute, nach ihrem Tod 2010 im aargauischen Muri, sind ihre Gedichte, ihre Aufzeichnungen in Prosa und ihre Erzählwerke so lebendig wie je. Wie sehr Erika Burkarts Texte uns nach wie vor ergreifen, Abgründe ahnen lassen und nachdenklich machen, wird in diesem orte-Heft fassbar: drei Lyrikkenner, der Literaturkritiker Roman Bucheli, orte-Herausgeber Werner Bucher und der Schriftsteller Ernst Halter, haben dafür ihre jeweils persönliche Auswahl an Erika Burkart-Gedichten zusammengestellt und beleuchten so dieses reiche Oeuvre von verschiedenen Seiten. Dazu kommen persönliche Erinnerungen an die Autorin und Würdigungen ihres Werks von Brigitte Fuchs, Ernst Halter, Markus Manfred Jung, Ana Lang, Fridolin Stähli und Heidi Widmer – und nicht zuletzt eine Auswahl bisher unveröffentlichter Prosanotate aus dem Nachlass von Erika Burkart. Damit bietet orte 169 allen, die diese grosse Dichterin schon besser kennen, Gelegenheit, Erinnerungen aufzufrischen – und bei den anderen weckt das Heft hoffentlich die Neugierde, sie genauer kennenzulernen.
8 EUR.

Dichterhain: HAIKU 1 von Volker Friebel


Aus: Die sieben Töne des Waldes. Gedichte, Haiku und ein Essay. 2011.

Haiku 1


Das Gleis entlangsehen,
bis die Biegung es fortnimmt.
Wolken.


Wohin ich gehöre –
über der dunklen Walderde
ein Leuchten ...


Mairegen.
Ein Hut vor dem Mann
und dem Hund.


Sommerhitze.
Auf dem Klappstuhl der Alte
streicht seinen Zaun.


Konzertnacht.
Die indische Tänzerin wirft Blumen
ins Nichts.


Ende des Wegs
vor dem Fels, im Donnern
der Wasserfälle. 


Tote Fichte.
Ein Kuckuck ruft,
ruft ...


Nach dem Gespräch –
in der Spüle die Gläser
berühren sich.


Stiller Fluss ...
Verschwinden will ich,
im Stadtlärm.


Am Mönchsbrunnen –
die Zeit
zwischen Amselstrophen.


Gewitterwolken ...
Die schwarzen Schoten
des Besenginsters.


Feiner Niesel.
Die Kappe des Harmonikaspielers
auf dem Asphalt.


(c) Volker Friebel Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.

Neues vom Wetterfrosch: STREIK


Hallo Freunde, Streik beim Wetterfrosch!

Aufgrund einer spontanen Arbeitsniederlegung (1. Mai !) bei der Reim-Redaktion eures Wetterfroschs erscheint die aktuelle Ausgabe in leicht abgespeckter Form.
Die Bild-Redaktion - nicht BILD, nein, unsere eigene Wetterfrosch-Bild-Redaktion - war so freundlich einzuspringen bzw. zu-hüpfen.

 
Zitat aus der Froccupy-Bewegung: "Wenn die Krisenbewältigung so vor sich hintümpelt, dann sind wir Frösche gefragt!"
Aber als wir gestern auf die Straße gehen wollten, waren mal wieder diese als Naturschutz getarnten niedrigen Straßensperren für uns errichtet und so konnten wir nicht unsere übliche Teichbesetzung abhalten, sondern, siehe Bild. Gesungen haben wir natürlich trotzdem!
Wir wünschen einen schönen Mai und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen in dem
ein oder anderen Teich oder Theater.
Quak

TERMINE FALTSCH WAGONI
4.05. Kaisheim, Kleinkunstbrauerei Thaddäus
5.05. Unterföhring, Aula in der Grundschule
10.05. Haar, Kleines Theater
12.05. CH - Häggenschwil, Kultur im Bären
18.05. Regensburg, Turmtheater
24.05. Reutlingen, Projekt Albschnecke

VORSCHAU SOMMER 2012
22. + 23.06. Regensburg, Turmtheater
15. + 16.07. München, Lach- und Schießgesellschaft

26. + 27. + 28.07. Frankfurt/Main, Theaterzelt Comoedia Mundi

http://www.faltsch-wagoni.de

Sonntag, 6. Mai 2012

Neue CD von ZWIRBELDIRN bei TRIKONT - Our Own Voice (die Stimme Bayerns): SCHEIBE EINS


ZWIRBELDIRN
Scheibe Eins
München, November 2011, TRIKONT

Was verbirgt sich hinter diesem geheimnisvollen Namen? Eine Dirn aus den Bergen, die zwirbelt und dabei singt? Das schon mal, aber es sind drei Frauen, drei Stimmen, drei Geigen und ein Herr am Kontrabass. ZWIRBELDIRN ist Geigengroove mit Dreigesang.

Die Entstehung von Zwirbeldirn geht auf das gemeinsame und der Überlieferung nach auch erfolgreiche Ansingen gegen einen Wolkenbruch zurück. Dieses Verfahren braucht kräftige Stimmen, laute Geigen und einen rhythmischen Kontrabass. Wenn noch ein urgewaltiger Charme, eine gute Prise bröseltrockener Humor und ein großes Quantum an Können dazukommen, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. 


Denn auch wenn Maria Hafner, Evi Keglmaier, Beatrix Klöckner und Simon Ackermann sich quer durch fast alle Genres spielen und singen - sie verleihen eigenen und geliehenen Nummern immer die Schubkraft eines Wolkenbruchtages. Da werden auch die Songs der Jacob Sisters zu wirtshauserprobten Liedern und auf alle Fälle regenfest. Manchen Anhängern des Gesangs wärs ja sogar wichtiger, es würde Bier regnen ... 

Sei's drum, ob Balladen und Couplets, Jodler, niederbayerische Arien, Fern-Nah-Östliches, Südamerikanisches, Zwiefaches oder „wos Schnölls!" (was Schnelles) - Zwirbeldirn können wie ein "beschleunigter, morbider Niederbayernkrimi" (trikont) klingen, wie ein schöner Sommertag unter weiß-blauem Himmel oder eben wie nach einem verregneten Sonntag mit aufreißendem Himmel im Bayerischen Wald.

Die Drei brauchen keine hochgeschnürten Dirndlbalkone und der Mann am Kontrabass auch keine Lederhose: Zwirbeldirn stehen auf der Bühne und wirken, wie sie eben sind.
Nach jenem ersten feuchtfröhlichen Treffen der Band beim Steirischen Geigentag 2007 spielten sie kreuz und quer durch Bayern und andere Gefilde - in Wirtshäusern, auf Festivals, in Clubs und auf Gartenfesten. 2008, nur ein Jahr später, gewann die Band den Fraunhofer Volksmusikpreis, weil sie „..am musikalisch interessantesten und charmantesten waren." 
Also, hinein ins Musikabenteuer ...

„... wahre Individualisten, zu denen das Etikett alternativ hervorragend passt." Süddeutsche Zeitung
„Zwirbeldirn sind der höchst unterhaltsame Beweis, dass die Tradition der Volkssänger fortbesteht und dass sie gerade Blutauffrischung bekommt." Münchner Merkur

www.Zwirbeldirn.de
www.trikont.de

Fantasien zur Nacht: DAS GLAS von Ute AnneMarie Schuster


Das Glas

(c) Art by Joy, FotoManie
Ich lege meine Lippen auf,
ganz leicht nur an das Glas.
Schließ meine Augen, träume dann,
was ich noch nicht vergaß.


All Deine Worte sind bei mir,
ganz nah an meinem Ohr,
hör Deiner Stimme träumend zu,
genauso wie zuvor.


Nur kühlen soll des Glases Rand,
den brennend heißen Mund,
auf meiner Zunge trag ich noch,
für Sehnsucht all den Grund.


Halt an die Stirn das Bleikristall,
verzehre mich nach Dir,
möcht drehen meine Zeit zurück,
Dich spüren tief in mir.


Als ob Du spürtest meinen Schmerz,
rufst Du mich endlich an,
erzählst mir von dem Wasserglas,
aus dem ich trinken kann.


»Denk Dir«, sagst Du, »ich wär dies Glas,
in Deiner zarten Hand,
schmeck meine Küsse sinnlich heiß
und fühl das starke Band«.


Ein kleines Lächeln schenk ich Dir,
weil Du mich so gut kennst,
wie immer sitz ich weinend hier,
wenn Du Dich von mir trennst.


Und morgen ist ein neuer Tag,
wir stoßen darauf an,
entfernt hebt jeder nun sein Glas,
träumt, wie es klingen kann.

(c) Ute Annemarie Schuster, Weiz, Austria