Mein Blog informiert Sie über Termine, Neuigkeiten, Wissenswertes, Skurriles und Bewundernswertes aus dem Bereich der Künste, Kino, Fotografie, Bücherwelt und vieles mehr. Die Welt ist bunt! Auch in meinem Blog. Geben Sie ihr im PC 30 Sekunden Zeit zu starten oder 5 Sekunden im Handy! Welcome to my blog and feel free to leave a comment in English or French! World is colorful! Also in my blog. Give it 30 seconds to start in your PC and 5 in your phone.
TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly
- Seite 1
- Regionale Events
- Noch mehr Musik (mit Konzertdaten)
- Noch mehr Kunst, Kultur, Buchmarkt & Co
- Noch mehr Kabarett und Comedy
- Noch mehr Film
- Noch mehr Gesundheit, Wellness und Spiritualität
- Noch mehr Klatsch und Tratsch
- SUPERCHANCEN FÜR KÜNSTLER - KUNST & KULTUR-PREISE, -AUSSCHREIBUNGEN, -FORTBILDUNGEN
- Frankfurter Buchmesse
- Leipziger Buchmesse
- GALLERIA ARTISTICA quattro: free for booking
- GALLERIA ARTISTICA due: free for booking
- GALLERIA ARTISTICA flashlight: free for booking
- GALLERIA ARTISTICA - Gegenwartskünstler in Dauerausstellung
- KÜNSTLERPORTRÄTS
- AUTORENPORTRÄTS
- GALLERIA ARTISTICA otto: Sonderangebot 12 Wochen für den Preis von 8!
- Schmökerecke: TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey d'Aurevilly
- SV VERLAG - Das aktuelle Programm und LESEPROBEN
- (Hobby-)Literarisches Treiben in der Pfalz und Umland - III. Quartal 2023
- Events und Veröffentlichungen bislang unbekannter Autoren
SV Verlag
SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen
Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek
Samstag, 8. September 2012
Ebenfalls heute Abend. DAS LEGENDÄRE GLENN MILLER ORCHESTRA in Bad Bergzabern
Labels:
Bad Bergzabern,
Glenn Miller Orchestra,
In The Mood
Heute Abend: BEATLES-NOSTALGIEKONZERT in Neunkirchen / Saar
Im Stil der legendären Parkhauskonzerte in Liverpool wird heute Abend ab 20 Uhr auf dem Parkdeck West des Saarpark-Centers ein großes Revivalfest der "Re-Beatles" statt. Als Vorgruppe "Amby und Uwe", zwei legendäre saarländische Musiker. Das Ganze geht bis Mitternacht. Abendkasse 13 EUR.
Freitag, 7. September 2012
Fantasien zur Nacht: DROGE DER NACHT von Birgit Burkey
Droge der Nacht
Deine Anwesenheit berauscht,
bist meine Droge der Nacht,
Vernunft hat kein Gewicht,
nur das Federspiel zählt.
Tanzende Zärtlichkeit
auf meinen Brüsten,
sanfte Berührung
auf meiner Haut,
Sinnlichkeit pur.
Bist meine Droge der Nacht –
mein Todesurteil.
© Birgit Burkey, 2012, www.rsd-radio.com
Patti Smith |
bist meine Droge der Nacht,
Vernunft hat kein Gewicht,
nur das Federspiel zählt.
Tanzende Zärtlichkeit
auf meinen Brüsten,
sanfte Berührung
auf meiner Haut,
Sinnlichkeit pur.
Bist meine Droge der Nacht –
mein Todesurteil.
© Birgit Burkey, 2012, www.rsd-radio.com
Labels:
Birgit Burkey,
Brüste,
Droge,
Fantasien zur Nacht,
Nacht,
Todesurteil,
Zärtlichkeit
Hinweis auf ein Theaterfestival zu Monodramen in Kiel von 9.11. bis 16.11.2012
Bei Facebook gelesen und für sehr interessant erachtend möchte ich auf THESPIS aufmerksam machen, ein Festival für Theaterliebhaber, und insbesondere für Liebhaber des Monodramas. Es findet zum 8. Mal vom 9.11. bis 16.11.2012 in Kiel an verschiedenen Orten statt.
Die Veranstalter erklären das Festival und seinen Hauptprotagonist Monodrama so:
Die Veranstalter erklären das Festival und seinen Hauptprotagonist Monodrama so:
"Was das ist, ein 'Monodrama'? Fragen wir jemanden, der es wissen muss. Ein Monodrama,
so der passionierte Monodramenschauspieler Roy Dotrice, das ist 'das
Nonplusultra in Sachen Egoismus. Du brauchst schon ein
überdurchschnittlich großes Ego, dich hinzustellen und zu glauben, du
könntest die Aufmerksamkeit des Publikums für zwei Stunden auf dich
lenken. Aber ich kenne nichts, was mich so befriedigt. Da draußen stehst
nur du und niemand sonst. Es gibt keinen, der dir deine Lacher
vermasselt oder dir das falsche Stichwort gibt.'
Aber, liebes
Publikum, nicht nur der Schauspieler von Monodramen empfindet
allertiefste Befriedigung und schier grenzenlose Freiheit beim Ausüben
seines Handwerks. Wenn alles gut läuft, geht es dem Zuschauer im Parkett
nicht anders. Denn wie selten sonst darf er sich hier, im globalen
Einpersonentheater, als Teil des Ganzen fühlen, als kleines Brettchen,
das die Welt bedeutet, als Ansprechpartner und Komplize desjenigen, der
da auf der Bühne steht und eine Geschichte erzählt, die wahlweise so
groß oder so klein ist wie das Leben selbst. Dabei spielen Sprache und
Herkunft nicht wirklich eine große Rolle."
Labels:
Kiel,
Monodramen,
Schauspiel,
Theater,
THESPIS
Dichterhain: NACHTGEDANKEN von Karin Michaeli
Nachtgedanken
Nachts nicht schlafen können -
vom Surfbrett gesprungen
bevor der Wind mich treibt
ins Land der Unwissenheit.
Es sollte ein Dampfer sein
der uns mit seiner Schubkraft
in die Ewigkeit entführt -
das Schiff war für uns zu klein.
Nachts nicht schlafen können,
die Sterne spucken mir ins Gesicht,
der Mond nimmt Drohgebärden an,
der Nachtwind kühlt mich nicht.
Das Herz schlägt langsam nun -
nicht mehr im Dreivierteltakt
der schillernden Liebesillusionen.
Wer wird mit dir nun wohnen
Auf dem alten rostigen Kahn ?
Springt der Motor nochmal an ?
Ist vielleicht Sand im Getriebe
auf dem Dampfer der Liebe ?
Die Sonne wird mich wecken
nach der langen schlaflosen Nacht.
Wird mich hüllen in ihre Strahlen -
Tagwind wird meine Wunden lecken.
(c) Karin Michaeli
Labels:
Dampfer,
Dichterhain,
Karin Michaeli,
Liebe,
Rost,
rostiger Kahn,
Sand im Getriebe
Das bietet die Stummsche Reithalle Neunkirchen / Saar im September
September Diesen Sonntag: |
• Gitarrenchor Wiebelskirchen Ab 14.09. |
• Michael Marx |
• Lars Reichow |
• MachtSpiel |
• Margret Gampper & Bernd Möhl |
• Faszination Tibet |
Labels:
Faszination Tibet,
Lars Reichow,
MachtSpiel,
Margret Gampper,
Michael Marx,
September,
Veranstaltungen Neunkirchen / Saar
Donnerstag, 6. September 2012
Dichterhain: HINTERHOF von Birgit Heid
Hinterhof
Wir zogen uns zurück in jenen
Hinterhof der ein paar Blicke lässt
zum Fluss und auch nach gegen
über Backsteinwände fehlerhaft
und löchrig kleine Käfer Efeuranken
die mit wilden Kräutern schmusen
die Graffitti sind längst selber alt
und überwachsen und aus einer
Fensternische blüht der Flieder
dunkelviolett im Dämmer rotent
flammt du brichst mir einen Zweig
und reichst ihn mir wir sehen durch
das himmelsoffne Fenster in die Weite
engen uns mit meinem Zweiglein und
mit einem Fingerherz auf deiner Stirn
das Zeichen das nur uns gebührt.
(c) Birgit Heid
Wir zogen uns zurück in jenen
Hinterhof der ein paar Blicke lässt
zum Fluss und auch nach gegen
über Backsteinwände fehlerhaft
und löchrig kleine Käfer Efeuranken
die mit wilden Kräutern schmusen
die Graffitti sind längst selber alt
und überwachsen und aus einer
Fensternische blüht der Flieder
dunkelviolett im Dämmer rotent
flammt du brichst mir einen Zweig
und reichst ihn mir wir sehen durch
das himmelsoffne Fenster in die Weite
engen uns mit meinem Zweiglein und
mit einem Fingerherz auf deiner Stirn
das Zeichen das nur uns gebührt.
(c) Birgit Heid
Labels:
Birgit Heid,
Blumen,
Dichterhain,
Gedicht,
Graffitti,
Hinterhof,
Lyrik,
Nischen
Mittwoch, 5. September 2012
Late Night Story - Horror: SMERT von Rolf Netzmann
SMERT
Bläuliche Rauchschwaden waberten durch den Gang, als Xius schwer atmend um die Ecke bog. Erschöpft hielt er inne. Weiter, Weiter...hämmerten seine Gedanken. An die kalte Metallwand gepresst, bewegte er sich vorwärts. Seine klammen Finger tasteten nach der kleinen Vertiefung. Schon wieder war er über einen der leblosen Körper gestolpert, die in diesem schmalen Gang lagen. Blau stiegen geruchslose Gase aus ihnen, vernebelten sein Gehirn und umhüllten ihn.
Endlich hatte er sie gefunden. Wie weit entfernt nahm er das leise Zischen der Hydraulik war und schlüpfte geschmeidig durch die sich öffnende Tür. Den Schließmechanismus fand er sofort. Unruhig blickte sich Xius um. Glänzend weiß war der Raum, seine Augen schmerzten. Aus seinem Kopf quoll es ohne Unterbrechung, er spürte, wie es seine linke Gesichtshälfte zu zerfressen begann.
Schaumig-grau tropfte es auf den Boden.
Ein Schlag, heftig und unerwartet, zwang ihn in die Knie. Das kalte Metall in seinem Rücken ließ ihn für einen kurzen Moment den Schmerz vergessen.
Vor ihm auf dem Boden sammelte sich das klebrige Gelee, floß in kleine Rinnsale und breitete sich aus.
Xius spürte, wie ihn seine Kräfte verließen, als der nächste Schlag ihn traf und ihn in die andere Ecke des Raumes drückte. Ein entsetzlicher Schmerz durchfuhr ihn, ehe er das Knacken seines Schädels spürte.
Nun schoß es aus ihm heraus, zerfrass seine Haut bis auf die Knochen.
Seine Augen brannten wie Feuer, aus seinem Körper stiegen blaue Gase auf.
Das schaumig-graue Gelee bewegte sich vor ihm, es formte sich zu Buchstaben. Regungslos blickte
Xius auf den weißen Boden. Seine Sinne schwanden, er versank in einem Nebel.
Bläuliche Rauchschwaden waberten durch den Gang, als Xius schwer atmend um die Ecke bog. Erschöpft hielt er inne. Weiter, Weiter...hämmerten seine Gedanken. An die kalte Metallwand gepresst, bewegte er sich vorwärts. Seine klammen Finger tasteten nach der kleinen Vertiefung. Schon wieder war er über einen der leblosen Körper gestolpert, die in diesem schmalen Gang lagen. Blau stiegen geruchslose Gase aus ihnen, vernebelten sein Gehirn und umhüllten ihn.
Endlich hatte er sie gefunden. Wie weit entfernt nahm er das leise Zischen der Hydraulik war und schlüpfte geschmeidig durch die sich öffnende Tür. Den Schließmechanismus fand er sofort. Unruhig blickte sich Xius um. Glänzend weiß war der Raum, seine Augen schmerzten. Aus seinem Kopf quoll es ohne Unterbrechung, er spürte, wie es seine linke Gesichtshälfte zu zerfressen begann.
Schaumig-grau tropfte es auf den Boden.
Ein Schlag, heftig und unerwartet, zwang ihn in die Knie. Das kalte Metall in seinem Rücken ließ ihn für einen kurzen Moment den Schmerz vergessen.
Vor ihm auf dem Boden sammelte sich das klebrige Gelee, floß in kleine Rinnsale und breitete sich aus.
Xius spürte, wie ihn seine Kräfte verließen, als der nächste Schlag ihn traf und ihn in die andere Ecke des Raumes drückte. Ein entsetzlicher Schmerz durchfuhr ihn, ehe er das Knacken seines Schädels spürte.
Nun schoß es aus ihm heraus, zerfrass seine Haut bis auf die Knochen.
Seine Augen brannten wie Feuer, aus seinem Körper stiegen blaue Gase auf.
Das schaumig-graue Gelee bewegte sich vor ihm, es formte sich zu Buchstaben. Regungslos blickte
Xius auf den weißen Boden. Seine Sinne schwanden, er versank in einem Nebel.
SMERT
erkannte er und verstand den Sinn nicht.
Tief unten aus seinem Sein bahnte sich die Erinnerung einen Weg in das Heute. SMERT, ein Wort aus einer schon lange ausgestorbenen Sprache, hunderte Jahre alt.
Die Buchstaben flossen auf ihn zu, sie bemächtigten sich seines Körpers, verschlangen ihn langsam.
Sein Gehirn splitterte, wie in Zeitlupe fielen kleinere Stücke auf den Boden und wurden von dem grauen Gelee aufgenommen.
Wie ein Beobachter sah Xius zu, wie das Gelee seine Beine aufnahm und seine Hüften umhüllte. Stumm und regungslos sah er, wie sein Gehirn zerfiel.
Tief unten aus seinem Sein bahnte sich die Erinnerung einen Weg in das Heute. SMERT, ein Wort aus einer schon lange ausgestorbenen Sprache, hunderte Jahre alt.
Die Buchstaben flossen auf ihn zu, sie bemächtigten sich seines Körpers, verschlangen ihn langsam.
Sein Gehirn splitterte, wie in Zeitlupe fielen kleinere Stücke auf den Boden und wurden von dem grauen Gelee aufgenommen.
Wie ein Beobachter sah Xius zu, wie das Gelee seine Beine aufnahm und seine Hüften umhüllte. Stumm und regungslos sah er, wie sein Gehirn zerfiel.
SMERT
Kurz vor seinem Herz stoppte das Gelee plötzlich. Die Arme hatte es schon vernichtet, Xius bestand nur noch aus einem leeren Schädel, Halsknochen, Lungen und Herz. Doch er spürte keine Schmerzen, fühlte sich wie in Watte gepackt schwebend.
Das Gelee erhob sich, schwebte auf Xius zu und hüllte ihn ein. Angenehm kühl war es, wie ein leichter Wind. Von allen Seiten drang das Gelee nun in ihn ein. Seine Lungenbläschen platzten, und als die Aorta vom Herz getrennt wurde, floss nicht ein Tropfen Blut. Bevor er starb, fiel ihm plötzlich die Bedeutung des Wortes ein. Es ergab alles einen Sinn.
SMERT -- TOD
Labels:
Auflösung,
Late Night Story,
Rolf Netzmann,
Science Fiction,
SMERT,
Tod,
Zerstörung
NEUES FOTOALBUM: Kuseler Mess 2012
Im nordpfälzischen Ministädtchen Kusel (Verwaltungszentrum des Kuseler Landkreises), das mit Cochem permanent um den Rang der kleinsten Stadt in Rheinland-Pfalz kämpft, findet alljährlich die Kuseler Mess statt, eines der größten Volksfeste der Nordpfalz, wenn nicht das größte. Die Mess bietet nicht nur gastronomisch etwas, sondern auch unterhaltungsmäßig mit Kirmes-Entertainment für Kinder und Jugendliche, Bierzelt- und Hinterhofbewirtung, Shopping bei fliegenden Händlern und - ein Feuerwerk zum Abschluss. Das lässt man sich nicht nehmen, auch wenn die wirtschaftliche Lage schlecht ist.
Der heutige rheinland-pfälzische Justizminister Hartloff (SPD) hat hier 25 Jahre als Bürgermeister gekämpft, damit das Städtchen nicht absinkt. Kaum Stellen für die Schulabgänger, für Erwachsene auch nicht. Alles im Low-Income-Bereich, bis auf selbstständiges Handwerk, Verwaltung, Soldaten, Beamten und Freiberufler, sehr hohe Anzahl an HartzIV-Beziehern. Selbst 400-EUR-Jobs sind Mangelware. Hier prüft Rheinland-Pfalz einige seiner Realschullehrer ins Beamtentum. Wohl der unvorteilhafteste Standort für Junglehrer, wobei die Natur sehr viel zu bieten hat.
Labels:
Arbeitslosigkeit,
Facebook,
Fotoalbum,
Hartz IV,
Kuseler Mess,
Nordpfalz,
Strukturschwäche
Dichterhain: OHNE TITEL II von Viktoria Vonseelen
Ohne Titel II
Schloss Auerbach, Hessen, (c) Stefan Vieregg |
gefangen
im tiefsten kerker meiner seele
die türe fest verriegelt
mauern unüberwindbar
von innen
und außen
ohnmacht und zweifel
sind meine
stillen begleiter.
aber-
mein herz begehrt auf
will sich nicht abfinden
holt atem
gewinnt an kraft
trommelt gegen
wehrhafte mauern
zaghaft erst, dann
schneller
fester
lauter
noch einen atemzug
steine bersten
wände kommen zu fall:
ein schritt
mit erhobenem haupt
über die trümmer
meiner gefallenen festung
FREIHEIT
(c) Viktoria Vonseelen, Frankfurt, 21.8.2012
Labels:
Dichterhain,
Festung,
Freiheit,
Gefühle,
Herz,
Kerker,
Liebe,
Mauern,
Viktoria Vonseelen
Dienstag, 4. September 2012
Saisonauftakt 2012/13 im halbNeunTheater Darmstadt mit CLOUDS und BALU
THE CLOUDS (c) Stefan Vieregg |
THE CLOUDS (c) Stefan Vieregg |
Am 1. September 2012, um 1/2 9 war's wieder soweit im halbNeun-Theater Darmstadt: Saisoneröffnung mit fetzigen Sounds. Auf dem Programm standen zwei Local Hero-Bands mit festem, auch überregionalem Fanstamm und langjähriger Geschichte: THE CLOUDS und die BALU-BAND.
Es war eine echte Seniorenveranstaltung, die Besucher zumeist wie die Musiker zwischen 55 und 65 Jahren. Natürlich auch jüngere Zuschauer dabei, z. B. Jugendliche (in Begleitung ihrer Eltern) mit etwa 12 bis 14 Jahren und eben alle Stufen dazwischen. Dennoch die Musik, die gespielt wurde, war die Musik für Leute der Alterstufe 50+. In den 1960-, 1970-, 1980ern ging bekanntlich die Post ab mit schweren Sounds und harten Ohrwürmern. Und genau die standen auf dem Programm.
Zuerst die CLOUDS mit Jürgen Keller, dem Theaterchef, an Gitarre und mit Gesang.
Außerdem Werner Hocke (Gitarre, Gesang), Frank Gebhardt (Bass, Gesang), Peter „Pitche” Franke (Gesang), Dieter Mahr (Schlagzeug, Gesang), Michael Peschko (Tasten, Gesang).
THE CLOUDS waren in den frühen 70ern eine der gefeiertsten Rockformationen der Republik. Nachdem der Hessische Rundfunk mit dem amerikanischen Discjockey Charlie Hickman auf die CLOUDS aufmerksam wurde, begannen Jahre der Auftritte für die Sieger des Hessischen Beatfestivals von 1970, unter anderem bei der damaligen Kultveranstaltung „Teens, Twens, Toptime auf Reisen” vom Hessischen Rundfunk und später als Vorgruppe zahlreicher internationaler Topacts wie EQUALS, WONDERLAND, YES und vielen mehr. Mitte der 1970er trennten sich die CLOUDS und formierten sich nur 1984, 1994 und 2004 für Benefizkonzerte neu. Nach dem dritten Konzert war die Nachfrage wieder so groß, dass die Gruppe häufiger auftrat.
THE CLOUDS (c) Stefan Vieregg |
BALU (c) Stefan Vieregg |
Nach der Pause die BALU-BAND aus Darmstadt mit ähnlichem Songrepertoire derselben Zeit. Von PINK FLOYD bis ROLLING STONES, von DEEP PURPLE bis PETER FRAMPTON spielte BALU die allseits beliebten Rock-Oldies von vor etwa 50 bis 30 Jahre zurück. Die Band hat sich 2002 zusammengeschlossen und besteht aus Pippo Russo am Schlagzeug (plus Percussion, Gesang, Chor), Norbert Schmidt, Bass und Chor, an der Gitarre plus Gesang, Chor: Edgar Niessen, und am Keyboard plus Chor, Percussion: Norbert Richter.
BALU (c) Stefan Vieregg |
BALU (c) Stefan Vieregg |
Labels:
1960er,
1970er,
1980er,
BALU,
Child in Time,
CLOUDS,
Darmstadt,
halbNeun,
Hessischer Rundfunk,
Jürgen Keller,
Pippo Russo,
Smoke on the Water,
YES
Dichterhain: ZERRISSENE HARMONIE von Judith Faller
zerrissene harmonie
zaghaft verletzlich
innerlich nackt
dünnzarte haut
um stark sinnliches rund
mit hammer und meissel
schnitte im stein
verratene sicherheit
ohnmacht im blut
augennahe unschuldsblicke
kindes berührung
mit glitschigem grund
du vereiniger vieler gestalten
nimm dir eine fackel
beschreite den uralten weg
durchs bizarre labyrinth
tanze durch die hölzerne wand
der zerrissenen harmonie
(c) Judith Faller, aus: WACHSTUMSSCHMERZEN, 2012
zaghaft verletzlich
innerlich nackt
dünnzarte haut
um stark sinnliches rund
mit hammer und meissel
schnitte im stein
verratene sicherheit
ohnmacht im blut
augennahe unschuldsblicke
kindes berührung
mit glitschigem grund
du vereiniger vieler gestalten
nimm dir eine fackel
beschreite den uralten weg
durchs bizarre labyrinth
tanze durch die hölzerne wand
der zerrissenen harmonie
(c) Judith Faller, aus: WACHSTUMSSCHMERZEN, 2012
Labels:
Harmonie,
Judith Faller,
Kind,
Labyrinth,
Ohnmacht,
wachstumsschmerzen
Montag, 3. September 2012
Heidis Gedichtetipps: JEDE MINUTE von Rose Ausländer
Labels:
Atem,
Heidis Gedichtetipps,
Rose Ausländer,
Vergänglichkeit,
Zeit
Die drei beliebtesten Gedichte der Woche 35
Von den veröffentlichten neuen Gedichten wurden letzte Woche besonders besucht - und hier danke ich meinen Lesern für das starke Voting -:
1. Dichterhain: ABSCHIED III von Stefan Vieregg
2. Dichterhain: RUINEN von Harald Göbel
und
Newcomer des Monats:
IN ARMSTRONGS AUFZEICHNUNGEN KEINE ENGEL von Matthias Engels
3. Fantasien zur Nacht: TRÄUMEN VON DIR von Erika Ott
und
Dichterhain: EISZEIT von Ute AnneMarie Schuster,
dicht gefolgt von Fantasien zur Nacht: BITTE LIEB MICH von Birgit Burkey
1. Dichterhain: ABSCHIED III von Stefan Vieregg
2. Dichterhain: RUINEN von Harald Göbel
und
Newcomer des Monats:
IN ARMSTRONGS AUFZEICHNUNGEN KEINE ENGEL von Matthias Engels
3. Fantasien zur Nacht: TRÄUMEN VON DIR von Erika Ott
und
Dichterhain: EISZEIT von Ute AnneMarie Schuster,
dicht gefolgt von Fantasien zur Nacht: BITTE LIEB MICH von Birgit Burkey
Labels:
Abschied,
Armstrong,
Birgit Burkey,
Die drei beliebtesten Gedichte,
Eiszeit,
Erika Ott,
Fantasien zur Nacht,
Harald Göbel,
Liebe,
Matthias Engels,
Ruinen,
Stefan Vieregg,
Traum,
Ute AnneMarie Schuster,
Woche 35
Buchbesprechung: SMS VON LETZTER NACHT von Ben Bator und Lauren Leto
riva verlag, München, 2012, 178 S., 8,99 €
Es gibt nur wenige Arten der Kommunikation, die kurzweiliger und lustiger sind als SMS, besonders
wenn man in den frühen Morgenstunden Kurznachrichten von einem Kumpel bekommt, der etwas zu viel Tequila intus hat. Ben Bator und Lauren Leto, die Gründer der beliebten Website "Texts from last night" haben die lustigsten, schlimmsten und seltsamsten SMS, die jemals geschickt worden sind, gesammelt und für dieses Buch zusammengestellt. Über 50 Millionen Besucher kann die Seite der Autoren aufweisen. In deutscher Übersetzung sind einige Nachrichten dabei, die wir nicht amerikanisch-lustig finden, aber wissen, was gemeint ist. Und gegen Seichtigkeit ist natürlich auch kein Gras gewachsen - fragt sich, ob man alles Seichte auch übernehmen muss. Aufgeteilt in verschiedene Kategorien (z. B. Der Morgen danach, Sinnestäuschungen, Drinks, Es ist einfach passiert u. v. m.) bringen die Autoren SMS wie »Ich weiß nicht, wo ich bin, aber das Essen im Kühlschrank ist klasse!« oder »Du hast Brot im Briefkasten, ich werde es essen … vergiss es, es war die Zeitung« oder »Ich hab keine ahnung, was gestern nacht passiert ist, aber da liegt ein kerl ohne hose bewusstlos auf meiner couch ...!!!«. Dennoch kann mit 160 Zeichen so viel Humbug, Nonsense und Witziges mitgeteilt werden, dass es schon ein Buch wert ist. Das vorliegende Buch ist das zweite zu der genannten Website der Autoren bei Riva.
Es gibt nur wenige Arten der Kommunikation, die kurzweiliger und lustiger sind als SMS, besonders
wenn man in den frühen Morgenstunden Kurznachrichten von einem Kumpel bekommt, der etwas zu viel Tequila intus hat. Ben Bator und Lauren Leto, die Gründer der beliebten Website "Texts from last night" haben die lustigsten, schlimmsten und seltsamsten SMS, die jemals geschickt worden sind, gesammelt und für dieses Buch zusammengestellt. Über 50 Millionen Besucher kann die Seite der Autoren aufweisen. In deutscher Übersetzung sind einige Nachrichten dabei, die wir nicht amerikanisch-lustig finden, aber wissen, was gemeint ist. Und gegen Seichtigkeit ist natürlich auch kein Gras gewachsen - fragt sich, ob man alles Seichte auch übernehmen muss. Aufgeteilt in verschiedene Kategorien (z. B. Der Morgen danach, Sinnestäuschungen, Drinks, Es ist einfach passiert u. v. m.) bringen die Autoren SMS wie »Ich weiß nicht, wo ich bin, aber das Essen im Kühlschrank ist klasse!« oder »Du hast Brot im Briefkasten, ich werde es essen … vergiss es, es war die Zeitung« oder »Ich hab keine ahnung, was gestern nacht passiert ist, aber da liegt ein kerl ohne hose bewusstlos auf meiner couch ...!!!«. Dennoch kann mit 160 Zeichen so viel Humbug, Nonsense und Witziges mitgeteilt werden, dass es schon ein Buch wert ist. Das vorliegende Buch ist das zweite zu der genannten Website der Autoren bei Riva.
Sonntag, 2. September 2012
Dichterhain: RUINEN von Harald Göbel
(c) Stefan Vieregg, Schloss Auerbach, Bensheim |
Ruinen
Die Ruinen von damals
Wo ich spielte als Kind
Die Verbotenen Plätze
Die Burgen und Forts
Schlummernde Geschichte
Das was Mutter erzählte
Meine kindliche Welt
So geheimnisvoll
Was ist heute
Die Welt der Kinder
Ruinen nicht mehr
Perfektion überall
Beengt und komplett
Verbotene Plätze
Wohin man auch schaut
Die Ruinen von morgen
(c) Harald Göbel, Mannheim, Sommer 1992
Labels:
Beengung,
Dichten,
Dichterhain,
Freiheit,
Harald Göbel,
Hessen,
Kindheit,
Lyrik,
Mannheim,
Ruinen,
Schloss Auerbach
Samstag, 1. September 2012
Fantasien zur Nacht: BITTE LIEB MICH von Birgit Burkey
© Mars Distribution
Guillaume Canet, Marion Cotillard: Liebe mich, wenn du dich traust(Jeux d'Enfants) |
Bitte lieb mich
Bitte lieb mich, schenk dich mir,
sei Feuer, das mich nicht verzehrt,
sei Wind, der mich nicht entwurzelt,
sei Wasser, das mich nicht ertränkt,
sei Erde, die mich nicht verschüttet.
Bette mich in ein Netz aus Freiheit und Geborgenheit.
©Birgit Burkey 2012, www.rsd-radio.com
sei Feuer, das mich nicht verzehrt,
sei Wind, der mich nicht entwurzelt,
sei Wasser, das mich nicht ertränkt,
sei Erde, die mich nicht verschüttet.
Bette mich in ein Netz aus Freiheit und Geborgenheit.
©Birgit Burkey 2012, www.rsd-radio.com
Labels:
Birgit Burkey,
Fantasien zur Nacht,
Feuer,
Freiheit und Geborgenheit,
Liebe,
Wind
Skurriles: WIE MEIN VATER MIILLIONÄR WURDE von Walter Brusius
Wie mein Vater Millionär wurde
Mein Vater baute
eine Werkstatt. Sie hatte Wände, ein Fenster und eine Tür. Durch
das Fenster konnte man auf den Bach schauen. Die Ziegel für das Dach
ließ er auf einem Pferdewagen aus Kusel kommen. Neben der Tür
pflanzte er einen Rosenstrauch, in den er einen Starenkasten nagelte.
Hinter dem Haus montierte er ein großes Rad aus Lindenholz, das der
Bach drehte. Auch drinnen gab es ein solches Rad, und von dort hatte
er einen Riemen aus Ochsenleder gespannt, der die Kraft der Räder
auf eine Maschine übertrug. Die Maschine selbst war in einem
hölzernen Kasten verborgen. Wenn sie jedoch lief, klapperte sie
schön. Sie war auch mit einer Drehorgel kombiniert, und wenn er auf
einen Knopf drückte, ertönte eine kurze lustige Melodie und aus
einer verzierten Verlängerung, einem Vogelhals nicht unähnlich,
schoss pft-pft ein leiser Luftstoß. Den ganzen Tag hatte mein Vater
frei, auch noch den Abend, er saß mit der Zeitung vor der Tür, aber
dann etwas später musste er oft auf den Knopf drücken, denn etwas
später kamen die Bauern, und mein Vater drückte den Knopf, denn die
Maschine war eine Kerzenausblasmaschine. Im Dunkeln kamen die Bauern,
vorm Einschlafen, und trugen die brennenden Kerzen vor sich her. Sie
kamen in die Werkstatt und mein Vater sprach ein paar Worte mit
ihnen. Dann setzte er die Maschine in Gang, die Melodie ertönte, er
kassierte seinen Dollar, und die Bauern stolperten im Dunkeln, mit
erloschenen Kerzen, aber zufrieden heim. Natürlich hätte er ihnen
sagen können, daß sie ihre Kerzen selber ausblasen gekonnt hätten.
Aber war er blöd? Viel hatte er in die Maschine investiert, und
langsam fing sie an, sich bezahlt zu machen. So sagte er natürlich
nichts, so dumm war mein Vater nicht. – Tja, so war das damals, in
der guten alten Zeit, kurz vor oder nach dem Krieg, da war noch
locker so das ein oder andere Milliönchen zu machen, aber heut, wo
alle lesen und schreiben können, nein, da wär so was nicht mehr
möglich.
© Walter Brusius
Der Künstler arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier.
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben.
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte. Er verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar. Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen. Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren, sondern andere Künstler in Form einer Koproduktion dazu einzuladen.
Der Künstler arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier.
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben.
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte. Er verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar. Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen. Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren, sondern andere Künstler in Form einer Koproduktion dazu einzuladen.
Labels:
Kerzenausblasmaschine,
Millionär,
Skurriles,
Walter Brusius
Freitag, 31. August 2012
Fantasien zur Nacht: TRÄUMEN VON DIR von Erika Ott
Träumen von dir
Wenn ich nur wieder bei dir sein könnte
deine Blicke sich mit meinen
verschmelzen
mein erotisches Feuer
weiter und weiter steigern
bis du mich gefangen hast
weil ich vor Lachen
dir nicht davon laufen kann
und mich nimmst
in deine
starken zärtlichen Arme
und ich dich drücke
fest
bis du stöhnst
dann feiern wir
unsere Erotik
mit unserem Nektar
und einer Stunde
voller Träume.
Wenn ich nur wieder bei dir sein könnte
deine Blicke sich mit meinen
verschmelzen
mein erotisches Feuer
weiter und weiter steigern
bis du mich gefangen hast
weil ich vor Lachen
dir nicht davon laufen kann
und mich nimmst
in deine
starken zärtlichen Arme
und ich dich drücke
fest
bis du stöhnst
dann feiern wir
unsere Erotik
mit unserem Nektar
und einer Stunde
voller Träume.
Newcomer des Monats: IN ARMSTRONGS AUFZEICHNUNGEN KEINE ENGEL - POETISCHE BETRACHTUNGEN von Matthias Engels
In Armstrongs Aufzeichnungen keine Engel
- poetische Betrachtungen -
- poetische Betrachtungen -
90 Seiten, worthandel : verlag, 14,90€
In Armstrongs Aufzeichnungen keine Engel
I
an der ecke gehen die schranken runter,
aber davon steht nichts in der zeitung.
sie gehen wieder hoch,
aber nichts kommt darüber im radio.
im zug sitzt ein stigmatisierter,
aber das interessiert zum beispiel
die steine im gleisbett wenig.
etwas prallt an die scheibe,
der umriss auf der netzhaut sagt: vogel,
ohne spezifikation: vogel,
aber das interessiert zum beispiel
die gartengruppe gar nicht.
aber davon steht nichts in der zeitung.
sie gehen wieder hoch,
aber nichts kommt darüber im radio.
im zug sitzt ein stigmatisierter,
aber das interessiert zum beispiel
die steine im gleisbett wenig.
etwas prallt an die scheibe,
der umriss auf der netzhaut sagt: vogel,
ohne spezifikation: vogel,
aber das interessiert zum beispiel
die gartengruppe gar nicht.
II
tägliches existenzfragen-voodoo
kein suchergebnis für Ihre anfrage: -Ich-.
im fernsehen: ein special über fallenden schnee.
eilmeldungen als schriftband: nichts passiert.
heute- nachrichten:
weltweit wurde geatmet,
alte männer starben natürliche tode in betten.
paare zeugten kinder.
in einem waldstück fraß ein bär
behutsam früchte von einem busch.
das im spiegel bist du.
kein suchergebnis für Ihre anfrage: -Ich-.
im fernsehen: ein special über fallenden schnee.
eilmeldungen als schriftband: nichts passiert.
heute- nachrichten:
weltweit wurde geatmet,
alte männer starben natürliche tode in betten.
paare zeugten kinder.
in einem waldstück fraß ein bär
behutsam früchte von einem busch.
das im spiegel bist du.
III
in einem labor entsteht eine neue waffe,
aber das interessiert zum beispiel die paarhufer wenig.
die lottozahlen werden gezogen,
aber der brahmaputra fließt weiter.
„sherry zur suppe!“, sagt der zen-meister
auf die frage nach der letzten wahrheit.
der gorilla sitzt glücklich lächelnd
an der ameisenstraße während die bäume fallen.
die schöpferkraft edisons ist ein gottesbeweis,
die energiesparlampe aber nicht.
aber das interessiert zum beispiel die paarhufer wenig.
die lottozahlen werden gezogen,
aber der brahmaputra fließt weiter.
„sherry zur suppe!“, sagt der zen-meister
auf die frage nach der letzten wahrheit.
der gorilla sitzt glücklich lächelnd
an der ameisenstraße während die bäume fallen.
die schöpferkraft edisons ist ein gottesbeweis,
die energiesparlampe aber nicht.
IV
im meer schrumpfen sich fische
durch netzmaschen,
vögel imitieren mobiltelefone.
eine stadtamsel versteht keine landamsel
und die haut des eisbären ist schwarz.
10 jahre arbeit für ein stück ton,
das am ende aussieht wie kreidezeit.
baal und beelzebub lesen sich aus der bibel vor,
aber in armstrongs aufzeichnungen keine engel.
(c) Matthias Engels
durch netzmaschen,
vögel imitieren mobiltelefone.
eine stadtamsel versteht keine landamsel
und die haut des eisbären ist schwarz.
10 jahre arbeit für ein stück ton,
das am ende aussieht wie kreidezeit.
baal und beelzebub lesen sich aus der bibel vor,
aber in armstrongs aufzeichnungen keine engel.
(c) Matthias Engels
Labels:
Armstrong,
Baal,
Beelzebub,
Matthias Engels,
Newcomer,
Newcomer des Monats,
Zen-Meister
Donnerstag, 30. August 2012
Buchbesprechung: KNASTREPORT von Kai Schlieter
Kai Schlieter: Knastreport, Westend Verlag, 253 Seiten, 17,95 Euro
Kinderschänder, Vergewaltiger, U-Bahn-Schläger und rechtsradikale Kommandos sind der Anlass emotionaler Diskussionen über Art und Dauer von Gefängnisstrafen. Die meisten Leute fordern krasse und strenge Bestrafungen, erleben in den Medien ewiglange Prozesse und nicht selten ganz milde Strafen ... Stimmt die Meinung, dass die Strafen zu lasch seien? Sind sie zu streng und wäre nur die Todesstrafe noch eine notwendige Steigerung?
Kai Schlieter besuchte für sein Buch deutsche Strafvollzugsanstalten, interviewte Gerichtspsychiater, Forensiker und Kriminologen. Er stellt Vorurteile gegen Statistiken und den Gefängnisalltag gegen Gesetze. Er zeigt, was sich in der Welt hinter Gittern wirklich abspielt, und kommt letztlich zu dem Schluss: Der jetzige Vollzug schadet unserer Gesellschaft mehr, als dass er ihr nutzt.
Manche Kriminelle werden zu Medienstars, doch nach der Verurteilung verschwinden auch sie hinter den Mauern. Gefängnisse zählen zu den schattigsten Regionen der Gesellschaft. Wo keine Öffentlichkeit ist, herrscht auch im Rechtsstaat Willkür. Eigentlich soll der offene Vollzug die Regel sein, tatsächlich ist er die Ausnahme. Mit Straftätern wird nicht schonend umgegangen, es werden auch nicht weniger, sondern seit 1990 immer mehr Menschen, die in Haft geraten. Allerdings weniger die gefürchteten gewalttätigen Jugendliche.
Das lasche Image des Strafvollzugs kommt eigentlich nur daher, dass das Leben in Haft den allgemeinen Lebensverhältnissen weitmöglichst angeglichen sein soll. Denen geht's zu gut, heißt es oft, aber das Ziel der Haft ist, die Gefangenen als sozialverträgliche Zeitgenossen zu entlassen. Fakt ist allerdings, dass nur drei Prozent von ihnen eine Sozialtherapie gewährt bekommen.
Das ist einer von vielen Rechtsbrüchen, die zur Sprache kommen. Natürlich gibt es gefährliche Menschen, vor denen die Gesellschaft geschützt werden muss. Doch die Mittel, um sie zu entschärfen bzw. sicher zu verwahren, sind in vielen Fällen nutzlos und verkehrt. Dies wird am Beispiel der Sicherungsverwahrung deutlich. Gutachten allein aufgrund von Gesprächen können nie wirklich treffsicher die zukünftige Gefährlichkeit einer Person klären. Nur der Umgang mit Situationen in lebensnahen Situationen geben Aufschluss, allerdings will auch keiner Experimente, die die Bevölkerung gefährden.
Schlieter rückt in diesem Buch sachlich argumentierend gerade, was in der öffentlichen Debatte immer wieder falsch dargestellt wird. Ausführung eben nur alle 3 Monate, eher noch größere Intervalle, Totalvereinsamung statt soziale Gemeinschaft, völlig falsche Verhaltensprognostik, die unzuverlässig ist, z.B. wurden von 33 freigelassenen schweren Straftätern 24 rückfällig, wobei man an viel weniger dachte.
Über den Autor
Kai Schlieter, 37 Jahre, ist Soziologe und Sozialpädagoge und arbeitet als Redakteur bei der taz. Seit 1998 ist er als Journalist tätig, zuerst beim Südwestrundfunk, später als Parlamentskorrespondent der Thüringer Allgemeine in Berlin und als Autor für den Deutschlandfunk.
Labels:
Forensiker,
Gefängnis,
Haftstrafen,
Knast,
Sozialtherapie,
Strafgefangenenrehabilitierung,
Strafvollzug
Dichterhain: ABSCHIED III von Stefan Vieregg
Labels:
Abschied,
Dichterhain,
Küsse,
Münder,
Tränen
Mittwoch, 29. August 2012
Buchtipp: NUTELLA HAT LICHTSCHUTZFAKTOR 9,7 gesammelt von der Facebookgruppe "Unnützes Wissen"
Nutella
hat Lichtschutzfaktor 9,7
Die
volle Dosis unnützes Wissen
8,99
€ (D), Broschur,
202 Seiten
riva
Verlag, München 2011
Bücher
mit unnützem Wissen gibt es viele, doch keines, welches so eine
Themenvielfalt bietet.
So
erfährt man viel Kurioses und Spannendes. Viagra
hält Schnittblumen länger frisch! Oder: Den Master of Desaster
gibt es wirklich. Dabei handelt es sich um einen Studienabschluss,
der in den Niederlanden im Bereich des Krisenmanagements gemacht
werden kann. Unvorstellbar, aber war: Würde die Bevölkerung Chinas
in einer Reihe an einem vorbeigehen, würde diese aufgrund der hohen
Geburtenrate niemals enden. Allgemein bekannt ist sicherlich nicht jedem, dass rechtlich gesehen Feuerwehrmänner beim Überqueren einer
roten Ampel während eines Einsatzes nicht versichert sind? Auch
Geschichtliches wird im Buch nicht ausgelassen. Im Duden in der
ehemaligen DDR war das Wort Freizeit nicht vorhanden. Tierisches
erfährt man am Beispiel der Waldameise, die als einziges Tier selbst
Haustiere (diverse Lausarten) hält. Und auch Menschliches, z.B. über
die Liebe, die ein Jucken in der Nähe des Herzen ist, das man nicht
kratzen kann.
Das
Fazit: Unnützes Wissen ist nicht immer nutzlos, sondern bietet eine
Menge neue Erkenntnisse.
Die
Autoren
Bekannt
aus Facebook gehört „Unnützes Wissen“ mit 652.443 „gefällt
mir“-Klicks zu einer der zwei größten deutschen Gruppen. Das Buch
entstand auf Basis dieser Facebook-Gruppe. Täglich tragen zahlreiche
Fans zahlreiche amüsante und teilweise absurde Fakten und Ereignisse
zusammen und teilen sie mit anderen.
Labels:
Facebook,
Master of Desaster,
München,
riva,
Unnützes Wissen
Dichterhain: EISZEIT von Ute AnneMarie Schuster
(c) Gabriele Springer: Anders - Roter Mond |
Eiszeit
Auch wenn ich bloß und nackt hier sitze,
so bin ich doch warm eingehüllt,
in einen Schleier ganz aus Seide,
der meine Hitze wohlig kühlt.
Glaub nicht, dass ich im Eis erfriere,
nur weil ich nackt mich präsentier,
ein Mensch wie ich wird stets verschweigen,
wie es ihm geht,
im Jetzt und Hier.
© Ute AnneMarie Schuster
Labels:
Dichterhain,
Gabriele Springer,
Gedichte,
Lyrik,
Malerei,
Roter Mond,
Ute AnneMarie Schuster
Dienstag, 28. August 2012
Buchtipp: VERFLIXTE HÜHNERSUPPE von Veronika Aretz
Veronika Aretz
Verflixte Hühnersuppe
gebunden, 236 Seiten
17,90 Euro, Dresdner Buchverlag
Nadine ist ein ganz normales zwölfjähriges Mädchen …
Also gut – ihr Leben ist alles andere als normal: Sie ist die Hüterin des Trigonischen Friedenskristalls der Sieben-Welten und sie wurde vor 37 Jahren auf die Erde geschickt, um den kostbaren Stein vor den Feinden ihrer Welt zu beschützen.
Und hier sitzt sie nun fest, immer noch zwölf Jahre alt – und schon wieder kommt sie in eine neue Schule! Dort gerät sie auch gleich an eine Clique, die die Schüler terrorisiert. Ihr Banknachbar Yannik scheint sie komplett abzulehnen und dann taucht zu allem Überfluss auch noch ihr Englischlehrer auf, den sie von früher kennt und vor dem sie schon einmal ihr Geheimnis verbergen musste.
Nach all dieser Aufregung wird ihr eines klar: Sie will endlich wieder nach Hause! Also setzt sie den Kristall ein, um ihren Eltern zu zeigen, wo sie zu finden ist. Doch damit lockt sie vor allem die gefährliche Schwarze Seite an …
Ein fantastischer Kinder- und Jugendroman für Leser ab 10 Jahren – mit über 100 lustig illustrierten Kommentaren im Manga-Stil.
LESEPROBE
VORWORT
oder
Damit du kapierst, warum das Buch so heißt
Hi, ich heiße Nadine und – verflixte Hühnersuppe! – wenn du wissen willst, warum
ich immer so fluche: Das lernte ich bei den Tablebrakers, bei denen ich ein paar Jahre
gelebt habe. Eines Tages, als sie zum Arbeiten auf die Felder gingen, sollte ich
Hühnersuppe kochen. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich ein Huhn schlachte! Nee, ich versteckte es
natürlich im Wald. Stattdessen habe ich ein paar Eier hart gekocht, gepellt und in Lebertran eingeweicht. Mit altem Brot, Bitterschokolade, einer Kirschbaumwurzel und blühenden Kräutern von der Pferdewiese ließ ich sie stundenlang im Wasser brodeln. Da das aber noch immer nicht die gewünschte Färbung brachte, fügte ich zum Schluss noch Hundefutter hinzu.
Ich war fix und fertig, als die Tablebrakers hungrig von der Maisernte heimkehrten, aber die verflixte Suppe hat ihnen so gut geschmeckt, dass ich von da an immer wieder Hühnersuppe kochen musste. (Schreib mir ’ne E-Mail, wenn ich dir das Rezept schicken soll!)
Und um genau so ein Tohuwabohu geht es in dieser Geschichte. Denn hier mühe ich mich ebenso verzweifelt ab wie der arme Hund der Tablebrakers, der immer wieder sein Futter aus der Suppe schlecken wollte. Am Ende gibt es zwar keine Hühnersuppe und auch keine freien Hühner im Wald, aber dafür einen Wolf (das ist
ein gefürchtetes Blechmonster aus meiner Heimat), der dem Huhn (das bin dann ich) ganz gehörig das Fell rupft.
HE, IHR DA HINTEN! HALTET
ENDLICH MAL DIE KLAPPE!
JETZT BIN ICH DRAN!
Und wer über meine Frisur motzen will – da, wo ich herkomme, ist das
modern!
Ka p i t e l 1
oder
Der Tag, den ich am meisten hasse
Verflixte Hühnersuppe, weißt du, wie das ist, wenn du Schritte hörst und dir die Brühe eisig-schaurig den Rücken hinunterläuft, weil du keine zwei Meter weit sehen kannst? Wenn du befürchtest, dass ein bärenartiges Monstrum von Hund durch den Nebel auf dich zuhetzt, du dann aber feststellen musst, dass es nur ein vorlauter Dackel ist?
Wenn dir daumendicke Tropfen in den Nacken pladdern und du hoffst, dass es nicht das gewisse Etwas eines Vogels ist? Und – verflixte Hühnersuppe! – wenn du auch noch weißt, dass du dir diese ganze Milchbrühe selbst eingebrockt hast, weil sich deine miese Stimmung gelegentlich aufs Wetter überträgt? Das Dumme ist, dass du es nicht ändern kannst, weil du eben solche Tage hasst.
Vermurkst-verflixter Hühnersuppen-Albtraum! Ich hasse den allerersten Tag an einer neuen Schule – und genau so einer ist heute.
Mit tief in den Taschen vergrabenen Händen schlurfe ich an der tristen Mauer entlang, die sich wie ein Gefängniswall rund um die Schule windet. In den letzten Tagen hat es in Strömen geregnet und nun platscht bei jedem meiner Schritte literweise Wasser zur Seite.
Endlich komme ich zu dem wuchtigen Eingangstor. „Gymnasium Birkenbleich“ prangt in abgeblätterten Buchstaben auf einem Schild, genauso grau und stumpf wie dieser Frühlingsmorgen, genauso trüb wie meine Laune. Wem sollte es nicht einleuchten, dass es in meinem Bauch rumort, so, als hätte ich ein Dutzend Schnecken zum Frühstück gefuttert? So ein Neuanfang ist echt nicht von Pappe, jeder glotzt dich an, bis du das Gefühl hast, ein Außerirdischer zu sein, dem grüner Rauch aus den Ohren quillt.
Verflixte Hühnersuppe
gebunden, 236 Seiten
17,90 Euro, Dresdner Buchverlag
Nadine ist ein ganz normales zwölfjähriges Mädchen …
Also gut – ihr Leben ist alles andere als normal: Sie ist die Hüterin des Trigonischen Friedenskristalls der Sieben-Welten und sie wurde vor 37 Jahren auf die Erde geschickt, um den kostbaren Stein vor den Feinden ihrer Welt zu beschützen.
Und hier sitzt sie nun fest, immer noch zwölf Jahre alt – und schon wieder kommt sie in eine neue Schule! Dort gerät sie auch gleich an eine Clique, die die Schüler terrorisiert. Ihr Banknachbar Yannik scheint sie komplett abzulehnen und dann taucht zu allem Überfluss auch noch ihr Englischlehrer auf, den sie von früher kennt und vor dem sie schon einmal ihr Geheimnis verbergen musste.
Nach all dieser Aufregung wird ihr eines klar: Sie will endlich wieder nach Hause! Also setzt sie den Kristall ein, um ihren Eltern zu zeigen, wo sie zu finden ist. Doch damit lockt sie vor allem die gefährliche Schwarze Seite an …
Ein fantastischer Kinder- und Jugendroman für Leser ab 10 Jahren – mit über 100 lustig illustrierten Kommentaren im Manga-Stil.
LESEPROBE
VORWORT
oder
Damit du kapierst, warum das Buch so heißt
Hi, ich heiße Nadine und – verflixte Hühnersuppe! – wenn du wissen willst, warum
ich immer so fluche: Das lernte ich bei den Tablebrakers, bei denen ich ein paar Jahre
gelebt habe. Eines Tages, als sie zum Arbeiten auf die Felder gingen, sollte ich
Hühnersuppe kochen. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich ein Huhn schlachte! Nee, ich versteckte es
natürlich im Wald. Stattdessen habe ich ein paar Eier hart gekocht, gepellt und in Lebertran eingeweicht. Mit altem Brot, Bitterschokolade, einer Kirschbaumwurzel und blühenden Kräutern von der Pferdewiese ließ ich sie stundenlang im Wasser brodeln. Da das aber noch immer nicht die gewünschte Färbung brachte, fügte ich zum Schluss noch Hundefutter hinzu.
Ich war fix und fertig, als die Tablebrakers hungrig von der Maisernte heimkehrten, aber die verflixte Suppe hat ihnen so gut geschmeckt, dass ich von da an immer wieder Hühnersuppe kochen musste. (Schreib mir ’ne E-Mail, wenn ich dir das Rezept schicken soll!)
Und um genau so ein Tohuwabohu geht es in dieser Geschichte. Denn hier mühe ich mich ebenso verzweifelt ab wie der arme Hund der Tablebrakers, der immer wieder sein Futter aus der Suppe schlecken wollte. Am Ende gibt es zwar keine Hühnersuppe und auch keine freien Hühner im Wald, aber dafür einen Wolf (das ist
ein gefürchtetes Blechmonster aus meiner Heimat), der dem Huhn (das bin dann ich) ganz gehörig das Fell rupft.
HE, IHR DA HINTEN! HALTET
ENDLICH MAL DIE KLAPPE!
JETZT BIN ICH DRAN!
Und wer über meine Frisur motzen will – da, wo ich herkomme, ist das
modern!
Ka p i t e l 1
oder
Der Tag, den ich am meisten hasse
Verflixte Hühnersuppe, weißt du, wie das ist, wenn du Schritte hörst und dir die Brühe eisig-schaurig den Rücken hinunterläuft, weil du keine zwei Meter weit sehen kannst? Wenn du befürchtest, dass ein bärenartiges Monstrum von Hund durch den Nebel auf dich zuhetzt, du dann aber feststellen musst, dass es nur ein vorlauter Dackel ist?
Wenn dir daumendicke Tropfen in den Nacken pladdern und du hoffst, dass es nicht das gewisse Etwas eines Vogels ist? Und – verflixte Hühnersuppe! – wenn du auch noch weißt, dass du dir diese ganze Milchbrühe selbst eingebrockt hast, weil sich deine miese Stimmung gelegentlich aufs Wetter überträgt? Das Dumme ist, dass du es nicht ändern kannst, weil du eben solche Tage hasst.
Vermurkst-verflixter Hühnersuppen-Albtraum! Ich hasse den allerersten Tag an einer neuen Schule – und genau so einer ist heute.
Mit tief in den Taschen vergrabenen Händen schlurfe ich an der tristen Mauer entlang, die sich wie ein Gefängniswall rund um die Schule windet. In den letzten Tagen hat es in Strömen geregnet und nun platscht bei jedem meiner Schritte literweise Wasser zur Seite.
Endlich komme ich zu dem wuchtigen Eingangstor. „Gymnasium Birkenbleich“ prangt in abgeblätterten Buchstaben auf einem Schild, genauso grau und stumpf wie dieser Frühlingsmorgen, genauso trüb wie meine Laune. Wem sollte es nicht einleuchten, dass es in meinem Bauch rumort, so, als hätte ich ein Dutzend Schnecken zum Frühstück gefuttert? So ein Neuanfang ist echt nicht von Pappe, jeder glotzt dich an, bis du das Gefühl hast, ein Außerirdischer zu sein, dem grüner Rauch aus den Ohren quillt.
Abonnieren
Posts (Atom)