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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 23. Dezember 2011

Kurzprosa: Der seltsame Mönch von Walter Brusius


Der seltsame Mönch
Collage von Walter Brusius




Der König ritt auf dem Pferd, das Pferd hatte einen ungewöhnlichen, spitz zulaufenden Kopf. Am Himmel waren ein paar Wolken, und eben ritt er auf ein Haus zu. Er klopfte an die Tür, es war um die Mittagszeit, und drinnen im Haus schlief man.

Der König nahm aus einer kleinen Dose eine Prise, auch dem Pferd gab er  Schnupftabak aus Brasilien.

Neben dem Haus war ein Bach mit einer Brücke.

Am Bach saß ein Mönch, der sich die Füße wusch.

Der König nahm nun ein Zimmer, und auch er zog sich dort aus, die Stiefel, die Hosen, den Rock, den Hut. Nackt war er nun im Zimmer.

Rund um das Haus lagen Berge, von denen es nichts Besonderes zu erzählen gibt.

Später in der Gaststube saß an einem Tisch eine einzelne Frau. Auch sie schien auf einer Reise zu sein. Der König setzte sich abseits. Bald brachte man ihm Brot und der Frau Käse. Als dann der Mönch erschien, auch er setzte sich abseits, den Kopf gleich über dem Teller, brachte man ihm Soße. Jeder aß für sich, also das, was zusammen eine Mahlzeit ergeben hätte. Als die Frau gegessen hatte, stand der König auf, er nahm ihren Arm und führte sie zur Tür. Dann, als er sah, dass sie zu Fuß unterwegs war, gab er ihr sogar das Pferd. Nicht etwa leihweise, oh nein, er schenkte es ihr. Er sah ihr nach, wie sie weiter auf der Straße ritt, wo irgendwo eine Stadt lag.

Der König stand noch eine Weile an der Brücke, er sah hier dem Wasser nach, als er wieder die Gaststube betrat, war der Wirt dabei, sie zu schmücken, wie zu einem Ball. Der Mönch saß noch am Tisch, las in einem Buch, Scherzhaft sei gesagt, es waren etwa 500 verschiedene Speisekarten, die man zu einem Buch gebunden hatte. Nun dürfte ein rechtes Licht auf den Mönch fallen. Der Wirt aber stand auf einer Leiter, spannte Schnüre und daran hingen Figuren aus gelbem Papier. Er schob einige Tische und Stühle zur Seite, damit man Platz hatte, erst mal zum Aufhängen und später zum Tanz.

Am Abend jedoch kam niemand, da saß noch immer der Mönch, der im Buch blätterte, der Wirt stand hinter der Theke, wischte einen Krug nach dem andern mit einem Tuch, aber keine Musik erschien, keine Gäste. Aber weder Wirt noch Mönch machten offenbar einen enttäuschten Eindruck. Ebenso still, wie es nun war, ging der König nach oben, in dieser schweigsamen Herberge, unter das Dach, wo er beinah ganz nah bei den Sternen wohnte. Wie gewohnt, denn er wollte die Gewohnheiten unbedingt beibehalten, legte er sich ins Bett. Hierüber schlief er ein.

Am Morgen weckte ihn eine Glocke. In der Tür stand der zufriedene Wirt mit dem Schädel des Mönchs, er schüttelte ihn, und der Schädel klang hell wie eine Glocke.

Der Autor
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach 
als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. 
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er 
parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben. 
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher 
erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte
Er verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis 
und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar. 
Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen. 
Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren, 
sondern andere Künstler in Form einer Koproduktion dazu einzuladen.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Buchbesprechung: Das Herz auf der Haut

Das Herz auf der Haut
Literarische Geschichten über das Tattoo - von Herman Melville bis Franziska Gerstenberg

Hrsg. von Benedikt Geulen, Peter Graf, Marcus Seibert
Mit einem Vorwort von Clemens Meyer
Hamburg 2011, 368 Seiten, Leineneinband mit transparentem Schutzumschlag, Lesebändchen, Fadenheftung,

24,90 €, Mare Verlag

Spätestens seit die Tätowierung der neuen deutschen First Lady Bettina Wulff im Sommer 2010 durch die Medien ging ist klar: Der permanente Körperschmuck ist salonfähig geworden. Dabei war die Geschichte der Tätowierung wechselhaft. Während Charles Darwin auf seinen Entdeckungsfahrten feststellte, dass schon die "Wilden auf ihre persönliche Erscheinung größten Wert legten", und kein einziges Land bereiste, "in welchem die ursprünglichen Bewohner sich nicht tätowierten", war der von den Seefahrern nach Europa getragene Körperkult in Zeiten der Christianisierung hierzulande zunächst verpönt. Dennoch setzte sich die Mode durch: Im 19. und 20. Jahrhundert verbreiteten sich die Tätowierstudios ausgehend von den großen Hafenstädten durch die Lande. Zwar galt die Tätowierkunst noch lange als anrüchig-provokatives Markenzeichen der Subkultur, etablierte sich aber auch als literarischer Topos.

Das Herz auf der Haut 
versammelt Höhepunkte der internationalen Literatur, darunter Erzählungen von Ray Bradbury, Sylvia Plath, Franziska Gerstenberg und John Irving. Darin verausgaben sich geniale Tätowierkünstler, um das perfekte Tattoo zu kreieren, Matrosen schrecken selbst vor Kirchenraub nicht zurück, um das heißersehnte Motiv bezahlen zu können, und von mysteriösen Frauen gestochene Tätowierungen erwachen auf der Haut ihrer Träger zum Leben.


Mit einem Vorwort von Clemens Meyer, Autor von Als wir träumten und Träger des Preises der Leipziger Buchmesse.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Konzert: Amby Deda Marx


Am 29. und 30.12. um 20.00 Uhr geben Amby Schillo, Nino Deda und Michael Marx wieder das traditionelle Jahresabschlusskonzert in der Stengelkirche in Wellesweiler. Wegen der großen Nachfrage gibt es diesmal 2 Termine.
Neben ihren Gedichtvertonungen spielen sie Songs von Sting, Peter Gabriel, John Lennon und anderen.
Vorverkauf: Bücher König in Neunkirchen, Reiner`s Tippladen in Wellesweiler, ev. Gemeindeamt Wellesweiler (das ist aber nur Die. u. Do. von 10-12 Uhr besetzt).
Sie können auch Karten bei Nino Deda (06821/632184) oder bei Michael Marx (06821/58605) tel. reservieren. Für Freitag gibt es nur noch wenige Karten, Donnerstag sind noch genug da.

Dienstag, 20. Dezember 2011

DVD: Kesslers gesammelte Expeditionen


 Michael Kessler freute sich nach vielen Jahren in der „Berliner Nacht-Taxe“ und als Star von  „Switch“ und  „Switch Reloaded“ auf die große Samstagabend-Show… Doch der rbb hatte anderes mit ihm vor und schickte ihn auf Expeditionen ins große Ungewisse. In einem Schlauchboot ging es 400 Kilometer die Spree hinunter, in  Begleitung eines Esels bis rauf zur Ostsee und auf einem Floß ließ er sich 309 Kilometer die Havel hinuntertreiben. Kessler pur. Dabei erlebte er Unerwartetes, Unentdecktes und Unglaubliches. Aus der Zusammenarbeit entstanden drei leise Reisedokumentationen. Alle drei sind jetzt in einer DVD-Box vereint.


1. Reise: Auf der Spree nach Berlin
In der ersten Staffel von Kesslers Expeditionen geht es mit einem Schlauchboot die Spree hinunter. 400 Kilometer lang. Von der Quelle bis ins Herz von Berlin. Das ist alles, was Kessler vorher weiß!
Ausgerüstet mit einem Zelt, einer Angel und einem Smartphone, das ihm den Kontakt in die Netz- und Außenwelt ermöglicht, vertraut er seinem Improvisationstalent und lässt sich spontan auf das Abenteuer ein. Das noble Hotel muss er gegen den Campingplatz eintauschen und das Boot auch schon mal tragen. Kessler erkundet Land und Leute, lernt das Leben auf dem Wasser und die Menschen am Ufer kennen. Die Überraschung fährt mit - und wie Michael Kessler können sich auch die Zuschauerinnen und Zuschauer auf unterhaltsame, interessante und skurile Begegnungen und Momente freuen!


2. Reise: Mit dem Esel zur Ostsee
Nach seinem erfolgreichen Paddel-Abenteuer im heißen Sommer 2010 geht der Schauspieler und Comedian erneut auf Expedition. Bei seiner zweiten Reise wandert er in tierischer Begleitung des Esels Elias von Berlin quer durch die Schorfheide und die Uckermark bis an die Ostsee: Auf dem knapp 200 km langen Weg trägt der 7-jährige Wallach Kesslers Gepäck. In der ersten Folge wird ihre junge Freundschaft bereits auf eine harte Probe gestellt. Sie schaffen es, trotz widriger Umstände, durch die Mitte Berlins und das Brandenburger Tor zu laufen und verbringen die erste Nacht gemeinsam auf einem Kinderbauernhof in Pankow. Dann geht es weiter über Bernau bis Ladeburg. Unterwegs begegnen sie neugierigen Touristen, überraschten Passanten und begeisterten Kindern. Werden Elias und Michael Freunde? Oder treiben sie sich gegenseitig in den Wahnsinn?  „Teamfähigkeit und hohe Leistungsbereitschaft belohne ich mit uckermärkischem Mais“, verspricht Michael Kessler. Aber mag ein Esel überhaupt Mais?


3. Reise: Mit dem Floß auf der Havel
Obwohl er seine Wanderschuhe nach dem Weg mit Esel Elias an die Ostsee gerade erst ausgelüftet hat, zieht es Michael Kessler wieder in die Natur. Auf den Spuren von Tom Sawyer und Huckleberry Finn fährt er diesmal in Begleitung der Papageiendame Lori auf einem Floß mit  kleinem Außenbordmotor von der Quelle bis zur Mündung - nicht des Mississippi, sondern der Havel. In Wesenberg geht Michael Kessler am 4. Juli 2011 an Bord. Dann führt die Reise bis dahin, wo die Havel in die Elbe fließt. Genau 309 Kilometer Wasserweg durch idyllische Landschaft liegen vor ihm. Aber wie immer unterbricht Kessler die Fahrt sofort gern, sobald gesprächige Menschen in Sicht kommen.


Über Michael Kessler
Michael Kessler war "Klausi" in "Manta Manta", "Günther Jauch" in der "Wochenshow" oder "Peter Kloeppel" in "Switch", wohnte im "Männerhort" und in der "Schillerstraße", kümmerte sich um "Pastewka" und fuhr die "Berliner Nacht-Taxe". Mit "Kesslers Knigge" sorgte er weltweit für gutes Benehmen. Der gelernte Schauspieler beweist immer wieder seine Wandlungsfähigkeit und Vielseitigkeit - nicht nur als Schauspieler und Komiker, sondern auch als charmanter Taxi-Talker, Improkanone, Sprecher, Autor und Regisseur. Dafür erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Preise wie mehrere Male den Deutschen Fernsehpreis und den Deutschen Comedypreis.


Pressestimmen:
„Die Entschleunigung ist geglückt“ (epd medien)
„So schön ist unsere Heimat“ (SuperTV)
„Mit ihrer Entdeckung der Langsamkeit entfaltet die Serie eine therapeutische Wirkung“ (Berliner Zeitung)
„Wohltuend anders“ (Der Tagesspiegel)
„Wirklich sehenswert“ (Märkische Oderzeitung)

Ankes Fundstücke: Punschlied

Punschlied

Vier Elemente,
Innig gesellt,
Bilden das Leben,
Bauen die Welt.

Preßt der Zitrone
Saftigen Stern!
Herb ist des Lebens
Innerster Kern.

Jetzt mit des Zuckers
Linderndem Saft
Zähme die herbe
Brennende Kraft!

Gießet des Wassers
Sprudelnden Schwall!
Wasser umfängt
Ruhig das All.

Tropfen des Geistes
Gießet hinein!
Leben dem Leben
Gibt er allein.

Eh es verdüftet,
schöpfet es schnell!
Nur wenn er glühet,
Labet der Quell.

Friedrich von Schiller

Montag, 19. Dezember 2011

Küssen Sie sich lieber unter einem Mistelzweig oder unter dem Weihnachtsbaum?


Was die Frage soll, hängende Weihnachtsbäume? 


Sie ist berechtigt, denn vielleicht pflegen Sie noch die alte Tradition, nicht nur den Mistelzweig, sondern auch den Weihnachtsbaum an der Decke aufzuhängen. 


Sie sparen Platz, Kinder werfen ihn nicht um, alles Gründe, weshalb der Weihnachtsbaum vor dem 18. und 19. Jahrhundert hängend in die Wohnstube drapiert wurde. Und damit es der Tradition entspricht, hängen Sie bitte einen Apfel an das untere Ende des Stamms, damit beim Küssen unter dem Weihnachtsbaum immer der Sündenfall über Ihnen schwebe...






Hörbuch: Poetry Tapes - Der Slam Sampler


Nico Semsrott   Foto: Johannes Henseler
Patrick Salmen        Foto: Fabian Stürtz
Seit einigen Jahren erfreut sich Poetry Slam in Deutschland einer immer größer werdenden Fangemeinde. Mit über 100 Veranstaltungen pro Monat im deutschsprachigen Raum und mehreren regelmäßigen Fernseh- und Radioformaten, ist diese literarische Bewegung von enormer Popularität. Der Höhepunkt der Szene ist die jährliche deutschsprachige Meisterschaft. Nachdem die letztjährigen Meisterschaften im Rahmen der Ruhr.2010 einen neuen Besucherrekord verbuchen konnten, fand im Oktober 2011 Europas größtes Bühnenliteratur-Festival in der Poetry-Slam-Hochburg Hamburg mit rund 15.000 Besuchern statt. Ein neues Kulturgenre ist schon länger geboren, jetzt auf den eigenen Füßen!


Poetry Slam - Das ist Bühnenliteratur live
Gegen und gemeinsam mit den Poeten aus unterschiedlichsten Gattungen treten die Slammer im freundschaftlichen Wettstreit gegeneinander an. Der Inhalt bestimmt den Vortrag: Es wird gedichtet, gerappt, erzählt! Vom brüllend komischen, bis hin zum tiefsinnigen, sozialkritischen Spoken Word Text wird unter tosendem Applaus des Publikums alles auf die Bühne gebracht.

Poetry Tapes - Der Slam Sampler (Feez/Sony)
Florian Cieslik   Foto: Fabian Stürtz
Gemeinsam mit etablierten Slampoeten und Newcomern zusammengestellt, lernen wir kennen: Julian Heun (U20 Meister 2007), Nico Semsrott (Publikumspreis Stuttgarter Besen 2011, NDR Comedy Contest Gewinner), Laurin Buser (U20 Meister 2010), Florian Cieslik (Veranstalter NRW Meisterschaft, Finalist 2008), Sebastian 23 (Deutscher Meister 2008) sowie den amtierenden Deutschen Meister Patrick Salmen und den neuen NRW Meister 2011 Andy Strauß.



Sonntag, 18. Dezember 2011

"Weißer Fleck" in Idar-Oberstein entdeckt

Im "weißen Fleck" von Idar-Oberstein (namens MeilenStein) finden Sie das, was Sie schon immer als kleines oder großes Kunstgeschenk gesucht haben. Ein umfangreiches Kunstangebot, das man so noch nicht an einem Ort gesehen hat. Kunst in allen Variationen ....


Um einen Leerstand zu verhindern, entschlossen sich das ehemalige Geschenkehaus MeilenStein (Frau A. Hartmann) und die GalerieM (Frau M. Klesius) - so schwierig es klingt - Kunst zur Erhaltung der Geschäftsräume und gleichzeitig auch zur Belebung der unteren Fußgängerzone in Idar-Oberstein einzusetzen.
Ein Kunst-Laden wurde kreiert, der tatsächlich 20 Künstlern prominent in mietbaren Vitrinen und weiteren Künstlern in Ständern oder im Geschäft verteilt Raum bietet zur Präsentation ihrer Kunstwerke, von äußerst billigen, aber auch schon handgemachten bis zu höher- und hochpreisigen Geschenkartikeln. Dafür fanden sich bereits viele namhafte Künstler und Top-Schmuck-Designer aus Idar-Oberstein und Umgebung. Die Idee ist es, Künstler mit ihren verschiedensten Werken und Arbeiten an einem Ort zusammenzubringen. Weitere sind willkommen.


Die vertretenen Disziplinen sollen eben nicht lediglich in einer Ausstellung zu sehen sein, sondern vielmehr mit käuflicher Ware zum Verkauf präsentiert und angeboten werden. Deswegen wird auch auf preiswerte Artikel in diesem ungewöhnlichen Kunstgeschenkeladen Wert gelegt.


Großes Plus: Der MeilenStein liegt im selben Haus wie das seit 1987 betriebene Spießbratenhaus Turm-Schänke, Hauptstraße 478-480, an der B 41, direkt am alten unteren Stadtturm von Idar-Oberstein. Zu jeder Jahreszeit sind Events mit Musik, Verköstigung und mehr in der Kombination Kunstladen, Gaststätte, Grillterrasse mit traditionellem Idar-Obersteiner Spießbraten möglich. Parkplatz ist in der Nähe. Oder eben nur ein gepflegter Einkauf mit Essen in der Turmschänke oben drüber.

Kontakt: 06781-4588866 (MeilenStein)  06781-25154 (Turm-Schänke)  06781-3223  (GalerieM)





Dichterhain: Der Lügner von Walter Brusius

Der Lügner
Collage von Walter Brusius

Ich ging durch die Heide. Unter einem Holunderbusch sah ich einen Hasen, der in ein Schulheft das Lied einer Amsel notierte.

Ich fragte den Hasen, was er da mache, und er sagte, dass er das tue im Auftrag eines gewissen Alex Grabowski, Kiew, Puschkinstraße 8.

Jahre später kam ich nach Kiew. Dort gab es weder einen Grabowski noch fand ich eine Puschkinstraße.




Der Autor
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach 
als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. 
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er 
parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben. 
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher 
erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte
Er verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis 
und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar. 
Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen. 
Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren, 
sondern andere Künstler in Form einer Koproduktion dazu einzuladen.
Der Künstler bei Youtube
Künstler des Monats

Die letzte Ausstellung

Dichterhain: Paare von Heidi Huber

PAARE
An Schaufenstern vorbei 
schiebt ihr euch
mit Abstand
und bedauert mich,
wenn ich allein gehe
                                       

                                                                                              Heidi Huber

Samstag, 17. Dezember 2011

Buchbesprechung: Papst Eduard I


Erwin Hilbert
Papst Eduard I
Der Nachfolger im Vatikan. Eine Satire.
Oldenburg 2011, 176 Seiten, 37 farbige Illustrationen, 

Paperback, € 19,70, Deutscher Buchverlag (Bezug über Amazon)


Der Papst zurück in Deutschland?  Der neue Spontifex im Vatikan gibt sich frisch, fromm, fraulich, frech! … aber lesen Sie selbst: Habemus Papam! Was der Papst nie lesen würde … obwohl der Index des Vatikans seit Johannes XXIII. in den 60er-Jahren offiziell nicht mehr besteht.

 Die Welt staunt nicht schlecht, als Papst Tuschfinger unverhofft von seinem Amt zurücktritt. Nachfolger und ein äußerst beliebter Volkspapst wird Eduard I. Sein Credo: Frisch, fromm, fraulich, frech! revolutioniert den Vatikan. Als neuer Spontifex verwandelt Papst Eduard I. die Versammlung der Steiftiere Roms in ein wahres Haus der Freude. Doch die Kurie tobt.

Eduard und seine Kirchenmaus Anna-Leena entgehen nur knapp einem Attentat. Sie schocken in der Fortsetzung zu ihren Geschichten des Maulwurfs Eduard Kratzfuss mit Unglaublichem und enttuschen Sex im Pfarrhaus, verschenken den Kirchenschatz und erfrischen den Petersplatz mit frechem Rock'n Roll. Unter den Zuhörern ist ein ungewöhnlicher Bettler. Mit ihm gehen beide auf eine abenteuerliche Reise nach Himmelshausen.” 

Erwin Hilberts Satire zielt nicht auf plumpe Verspottung der Kirche. Mit eigenem Humor berührt er ohne Tabus auch traurige Wahrheiten und regt zu ernsthaftem Umdenken an. Manuel Nordus illustrierte den Band. Norbert Denef – von einem katholischen Priester über Jahre sexuell missbraucht (DER SPIEGEL) – schrieb das Vorwort. 


»Einfach liebenswert schön dieses Buch, was nicht nur an den fantasievollen Geschichten, sondern auch an den Illustrationen liegt. Aber auch daran, dass es keine Altersbegrenzung des Lesers – weder nach unten noch nach – oben gibt. Lehrreich unterhalten werden alle. Normalität gerät aus den Fugen!«
Heinz Eggert, Theologe, Staatsminister a.D.

»Manche Erscheinungen in der Katholischen Kirche sind heute nur noch mit Humor zu ertragen. Man lese und lache!«
Foto: Stiftung Weltethos
Prof. Dr. Hans Küng, Theologe und Kirchenkritiker

Freitag, 16. Dezember 2011

Buchbesprechung: Das Beste aus meinem Liebesleben


Axel Hacke
Das Beste aus meinem Liebesleben
München 2011, 144 Seiten, Verlag Antje Kunstmann


Axel Hacke, Ursula Mauder
Das Beste aus meinem Liebesleben
Geschichten und Songs über die Liebe an guten und schlechten Tagen

München 2011, Hörbuch, 78:37 Minuten, 1 CD, Verlag Antje Kunstmann


»Das Beste aus meinem Liebesleben« versammelt Axel Hackes Geschichten aus den Beziehungssümpfen des Alltags – Geschichten, die man mit größtem Vergnügen liest oder hört.
»Wenn man die Alternativen bedenkt, geht es dem Menschen mit seinem Paarungsverhalten nicht schlecht. Wir müssen nicht, wie die Aale, für die Sensation des einzigen Geschlechtsaktes im Leben Tausende von Kilometern, an Haien und Kraken vorbei, in irgendeine Sargasso-See schwimmen. Nur zum Beispiel. Wir haben es ganz gut. Kennen ein Gefühl, das ›Liebe‹ heißt. Leben, in vielen Fällen, friedlich mit einem Menschen anderen Geschlechts ein ganzes Leben lang zusammen. Es gibt ja Leute, die hassen es, wenn schon um fünf vor sechs am Nachmittag im Büro das Telefon klingelt und ihre Stimme ›Wo bleibst du denn?‹ fragt. Es gibt auch welche, die könnten schreien vor Wut, wenn sie auf dem Weg zu einem gemeinsamen Ziel mit dem Auto rechts abbiegen, und die Stimme vom Beifahrersitz fragt sofort, warum sie nicht geradeaus gefahren seien. Jedoch: Ohne die Frage, ohne die Stimme wäre es ihnen auch nicht recht. Natürlich wäre es einfacher zu lieben, wenn es all die Wobleibstdudenns nicht gäbe, wenn die Liebe tagaus, tagein immer so groß bliebe, wie sie eigentlich ist. Aber so einfach sind das Leben und die Liebe nicht zu haben.«


Warum hoffen 75% aller Frauen, dass sich ihr Mann im Laufe der Ehe ändert, 75% aller Männer aber, dass sich ihre Frau nicht ändert? Warum gelingt es dem Mann nicht, seine Frau dazu zu bewegen, die Zahnpastatube im Bad aufrecht hinzustellen? Warum schauen Frauen »Sex in the City« und Männer »Die

Sopranos«? Und wie streitet man sich richtig? In den hinreißenden Geschichten von Axel Hacke wird der Alltag wieder leicht und in den wunderbaren Songs von Ursula Mauder die Liebe wieder groß. 


Der Autor:

Axel Hacke wurde 1956 in Braunschweig geboren und lebt heute als Schriftsteller und Journalist in München. Von 1981 bis 2000 arbeitete er als Reporter und "Streiflicht"-Autor bei der "Süddeutschen Zeitung", für deren Magazin er bis heute unter dem Titel "Das Beste aus aller Welt"seit Jahren eine viel gelesene Alltagskolumne schreibt. Seine journalistische Arbeit wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet: Joseph-Roth-Preis (1987), Egon-Erwin-Kisch-Preis (1987 und 1990) und Theodor-Wolff-Preis (1990). Hackes Bücher, zu denen mehrere Bestseller ("Der kleine Erziehungsberater", "Der kleine König Dezember", "Der weiße Neger Wumbaba") gehören, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Pressestimmen
"Hacke sammelt und hält seine Schätze ins Sonnenlicht, dass sie blitzen, seien es Perlen, seien es Scherben. Hacke lacht. Denn Hacke liebt." 
Benedikt Erenz, Die Zeit
"Es ist immer wieder ein Genuss, die subtilen Texte von Axel Hacke lesen zu dürfen."
Radio Bremen
"Hackes Blick fürs Detail und in die Seele der Menschen gepaart mit einer heiteren Schreibe machen die Kolumnen zu einem überaus unterhaltsamen Lesevergnügen."
Main Echo
"Axel Hacke versteht sich auf die hohe Kunst, alle Wechselfälle des Lebens in zart ironisch grundierter Manier zu beschreiben"
Weser Kurier
"Axel Hacke ist ein Sprachgenießer, kein Sprachdogmatiker. Und er hat sich einen hinreißend federnden Stil geschaffen, mit dem er diese Freude ins Hirn des Lesers trägt."
Die Literarische Welt
"Okay, klar, aus den großen Liebesdramen, aus Trennung, Tod und Eifersucht, machten die Genies schon immer große Literatur. Aber wer, bitte, kümmert sich um die winzigkleinen Dramen der Liebe? (...) Axel Hacke. Und zwar mit einem wunderbar melancholischen Witz." 
Uwe Wittstock, Focus
"Das ist die intime Fortsetzung von Hackes bisherigen Exkursen ins turbulente Alltagsleben"
Tages Anzeiger

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Kabarett: Morgens 15.30 Uhr in Deutschland!

 David Werker
„Morgens 15.30 Uhr in Deutschland! –
Aus dem Leben eines aufgeweckten Studenten“
München 2011, Hörbuch, 1 CD, Langenscheidt Verlag

David Werker, 25, hat - wie so viele junge Erwachsene - keine Ahnung, was er mit seinem Leben anfangen soll, er hat keine Ziele, keinen Bock, etwas Herkömmliches zu machen, oder anders formuliert: Er studiert Germanistik. Nicht auf Lehramt oder auf Magister - nein, auf gut Glück! Und hier fängt das Unglück noch stärker an als bei all den Zehntausenden, die das auch studieren, aber wenigstens einen Abschluss machen. Auch wenn die Hälfte des gesamten deutschen Universitätspersonals (das sind über 300.000) in den Geisteswissenschaften zu finden ist, bedeutet Germanistik nichts Gutes auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Nur Lehrer haben später Glück mit ihrer Studienwahl. Aber faule Germanistikstudenten? Niente!
Was macht unser Held? In seiner “modern geschnittenen 0,5-Zimmer-Wohnung” bleibt dem aufgeweckten Student genug Zeit, um sich den wesentlichen Dingen im Leben zu widmen. So findet er heraus: “Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man’s einfriert!” Bei David Werker wird schnell klar: Es geht nach vorne! Auch wenn ihn die Widrigkeiten des Alltags ständig ausbremsen: „Mein  erstes, eigenes Auto ist so langsam; wenn ich da ins Navi ‚Schnellste Route‘ eingebe, lacht die Frau und sagt: „Steig aus und lauf!“.
Aber der Reihe nach. David Werker wird in den 80er-Jahren über Nacht zum Kind seiner Eltern. Sein stolzer Vater ersteht als erstes einen Strampelanzug mit der Aufschrift: "Frisch gepresst". Es folgt die siebenjährige Stillzeit, anschließend das Abitur in Krefeld.
Nach der Schulausbildung textet sich David als Praktikant in einer Werbeagentur um Kopf und Kragen. Seine bekanntesten Sprüche: "Mindestens haltbar bis: siehe Flaschenhals, … siehe Deckelrand, … siehe Brustunterseite". Doch das genügt David nicht, er will die Welt sehen und fasst den Entschluss, ein soziales Jahr in einem Krisengebiet zu absolvieren. Man schickt ihn auf direktem Weg nach Siegen! Für David ist rasch klar: „Die Stadt besteht im Grunde nur aus einem Puff und einem Leichenschauhaus. Ficken oder faulen, mehr kannste hier nicht machen!“
Erleben Sie den hochgelobten Gewinner der “Quatsch Comedy Club Talentschmiede” und den doppelten Preisträger des “Bonner Paukenschlag” in einem jugendlich erfrischenden Programm und erfahren Sie, was es bedeutet, jeden Tag um halb acht aufzustehen, weil um acht die Läden zumachen! Erst 2009 hat Werker seine Comedian-Karriere angefangen und ist seitdem gefragter Gast in namhaften Unterhaltungsshows. Im November 2009 gewann er die  Jury- und Publikumsauszeichnung beim Kleinkunstpreis Paukenschlag.
Im Oktober 2010 veröffentlichte David Werker sein Buch „Morgens 15.30 Uhr in Deutschland! – Handbuch für aufgeweckte Studenten“ verblüffenderweise im Langenscheidt-Verlag, der Kabarettisten sonst nicht verlegt. Zwischen den Sprachen und Reiseführern, Lexika und Übungsbüchern wartet er auf die Fortsetzung seines Weges. Seit 2011 nun auch in einem Hörbuch.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Für Sie besucht: A Soulful Christmas im Bürgerhaus Neunkirchen

Monika Groß, Markus Bill, Dieter Meier (u.l.)
Dem Publikum entgegeneilend präsentierte sich im 7. Jahr die sensationelle saarländische Weihnachtsshow "A Soulful Christmas 2011", die die Zuschauer auf mehreren Ebenen abholt.
Es wird sehr guter Gesang geboten, ob von Markus Bill oder Monika Groß, gekonnte Tanzeinlagen und Bewegungschoreografie, wobei Markus Bill der Wirbelwind und gekonnte Dancer auf der Bühne ist. Monika Groß wird erst am Ende bei "Run, Moni, Run" auf der Bühne herumgescheucht.
Wir erleben theatralischen Ausdruck in der Gestik und Mimik, Musikstücke voller (fast schon religiöser) Tiefe und Pathos, überschäumender Lebenslust und mit Swing und Drive à la Broadway, kritische, emotionale, witzige und nachdenkliche Texte und hier muss als eine reizvolle Darbietung in der Darbietung die lustige, in drei Teilen ins Programm gestreute Weihnachtsgeschichte vom Schweinnachtsmann hervorgehoben werden. Dieter Meier vom Dudweiler Statt-Theater mimt als Dialektkenner und Umschaltkünstler in verschiedenen Mundarten die Versammlung der Weihnachtsmänner, die mangels Wahl ein Schwein zum Weihnachtsmann ernennen, das seine Arbeit dann doch sehr gut macht.
Am Ende des Abends noch mal Dieter Meier mit einem unvergesslichen Whiskeycream-Rezept, das niemals fertiggestellt wird.
Background-Vocals, Christian Hautz (Guitar), Tobias Klee (Keyboard)
Was ebenfalls dazugehört sind der häufige Stimmungswechsel, eben das Broadway-Feeling mit einem schicken dreiköpfigen Go-Go-Chor und Young-Ladies-Background-Vocals sowie komödiantische Einlagen, mehrfache Anläufe das Propagandistenhandwerk durch Hinweise auf die CD-Angebote zu verfeinern, eine starke Musikbegleitung durch die Band und eine fantasievolle Lightshow. Außerdem Versprecher, Pech, Pleiten und Pannen sowie Blackouts bei der Ansage! Publikumsbeteiligung wird ab einem bestimmten Punkt Pflicht, die Zuschauer dürfen mitsingen, üben noch schnell was ein, stellen sich und schwingen Leuchtstäbchen wie beim Pink-Floyd-Konzert früher die Feuerzeuge. Sogar das Weihnachtsbäumchen auf jedem Tisch muss zu Beginn erst mal fast wie ein Maibäumchen aufgerichtet und geschmückt werden. Zum Glück hatte ich einen befähigten Tischnachbar, seine Begleiterin eine perfekte "Schnipperin" ;-)  Mit "Winter in Kanada", "Slay Ride", "Es ist für uns die Zeit angekommen", "Oh lasset uns anbeten", einer Mitschnipp-Nummer "Me and my Drum", "It's Christmas Time", George Michaels "Last Christmas" und "Petit Papa Noel" kann man sich mehrfach so richtig in diese emotionale Weihnachtswelle werfen und surfen. Jedenfalls der, der einen Sinn dafür hat. Geboren wurde die Idee 2004 von den Neunkirchenern Musikern Christian Hautz und Tobias Klee und ab 2005 jedes Jahr in die Tat umgesetzt. Dieses Jahr das letzte Mal im Bürgerhaus, da die Neunkirchener eine neue Bühne im alten Hüttengelände neben der Stummschen Reithalle einrichten. Ein prall gefüllter Abend, der einen in die Weihnachtszeit katapultierte, ob man es wollte oder nicht.

Dienstag, 13. Dezember 2011

Für Sie besucht: Antonia Fournier im Westerwald

Antonia Fournier
Ausstellung seit 02.12.2011 in der Evangelischen Landjugendakademie in Altenkirchen, Westerwald,
noch bis 22. Februar 2012, montags bis samstags von 9.30 Uhr bis 12.00 Uhr und montags bis freitags von 14.00 bis 16.00 Uhr, im Dieperzbergweg 13-17

geb. 1944 in Königsee / Thüringen
1964-1969 Studium an der Hochschule der Künste (HdK), Berlin
1969 Examen
seit 1969     in Konzernen und Agenturen in der Werbung als Diplom Grafikerin tätig
seit 1980     freischaffende Künstlerin
zunächst im Raum Düsseldorf, jetzt im Westerwald.


Künstlerische Arbeiten
Karikatur, Zeichnung, Aquarell, Pastell, Acryl. Kinderbuch: Illustration und Text
Zahlreiche Einzel- und Gruppenaus­stellungen im In- und Ausland:
Altes Stadthaus, Wipperfürth. Forum Niederberg,Velbert. Sundsvall, Schweden. Galerie Taube, Berlin. Schelmenturm, Monheim. Bad Leonfelden, Österreich. Niederbergisches Museum, Wülfrath. Haus des Gastes, Bad Orb. Laval, Frankreich. Lancashire, England. Schloßmuseum Hückeswagen. Kreiskunstausstellung Mettmann. Haus Metternich, Koblenz. Bergische Kunstausstellung, Klingenmuseum Solingen. Kreismuseum Neuwied. Künstlerforum Bonn.
Ankäufe in öffentlichem und privatem Besitz.


Die Künstlerin wohnt in Oberdreis, im Westerwald und ist in erster Linie Kinderbuchillustratorin, freiberufliche Grafikerin, Malerin, aber auch Kinderbuchautorin. Ihre Bandbreite geht von stimmungsvollen, ruhigen, bis hin zu bewegungsreichen und witzigen Illustrationen, über schwarzweiße Drucke, Bilder oder Zeichnungen, explodierende Infernos, Landschaftsaquarelle und - ja tatsächlich - Hühnerköpfe und Raben ... Die Kinderbücher und Malkalender voll mit witzigen, detailreichen Zeichnungen und allerhand Szenen zum Entdecken.
Ansprechende Motive, sehr überzeugende Ausarbeitungen, dynamische Aussagen, beeindruckende Farben und, wie mir scheint, eine Vorliebe für die dunklen Landschaften im Mondschein ... Antonia Fournier bietet in jeder Ausstellung andere Schwerpunkte, die letzte Ausstellung in Altenkirchen stellte Karikaturen in den Vordergrund. Getroffen in Altenkirchen habe ich: Marlies Huhn, Malerin aus Döttesfeld, dieses Jahr 70 Jahre geworden, die in der Malerei zurzeit von Steinen fasziniert ist, Malerin Marlies Eifert aus Rüscheid, 72 Jahre, und Sportlerin Brigitta Biermanski aus Seimel, eine Extrem-Marathonläuferin, die die 4621 km von Lissabon nach Moskau 2003 in 64 Tagen lief, dieses Jahr im Frühjahr auf den Kilimandscharo hochrannte, und ebenso den Pilgerweg nach Santiago di Compostela. Und das mit gerade mal 62 Jahren!


Dichterhain: Der Herr der Kugel von Walter Brusius

Collage von Walter Brusius

Der Herr der Kugel

Die Frau saß in der Pizzeria. Der Tisch war lang und aus Holz. Im Raum nur ein Fenster, hoch oben und mit Stäben vergittert. Drinnen war es dunkel, draußen flutete das Licht. Ein Mann ging vorbei. In der Hitze trug er einen leichten cremefarbenen Mantel. Der Mann war ich. Das Messer der Frau knirschte auf dem Teller, sprang am Porzellan ab. In der Manteltasche formte ich die Finger zum Kopf eines Hundes.

Tauben flogen.

Blau auch im Flug. 




Der Autor
Walter Brusius arbeitet und lebt seit 1982 in Bad Kreuznach 
als freischaffender Maler und unterhält dort ein Atelier. 
Er hat in Köln studiert. Vor etwa zehn Jahren begann er 
parallel zur Malerei Geschichten zu schreiben. 
Im Eigenverlag sind bisher einige kleine Bücher 
erschienen und seit zwei Jahren seine Atelierhefte
Er verkauft sie im Atelier an einen kleinen interessierten Kreis 
und in einer dortigen Buchhandlung. Sie sind auch abonnierbar. 
Neben seinen Ausstellungen veranstaltet er regelmäßig Lesungen. 
Ziel ist, die Atelierhefte nicht selbst zu illustrieren, 
sondern andere Künstler in Form einer Koproduktion dazu einzuladen.
Der Künstler bei Youtube
Künstler des Monats

Montag, 12. Dezember 2011

125 Jahre Hugo Ball in Pirmasens - Abschlussveranstaltung

+ So., 18. Dezember 2011, 19 Uhr, Evangelisch-methodistische Kirche Pirmasens, Alleestraße 23, IN DER AVANTGARDE LAUERT DIE RELIGION, Vortrag mit Rezitation und Gesang von Joachim Bähr und Katharina Ihlefeld, Tel.: 06331-73260, pirmasens@emk.de, www.emk.de/pirmasens Eintritt: 5 / 3 Euro



Keineswegs das letzte Wort von und zu Hugo Ball soll am 18. Dezember um 19 h in der Zionskirche in Pirmasens gesprochen werden. Auch wenn Joachim L. Bähr sogar das Grab des toten Dichters im Tessin besucht hat, um sich auf die letzte Veranstaltung im Hugo-Ball-Jahr vorzubereiten, soll dabei der religiöse, suchende Hugo Ball noch einmal zum Leben erweckt werden. Auf seiner Spurensuche nach diesem religiösen Hugo Ball hat Joachim L. Bähr, "selbst Pirmasenser und dennoch Opernregisseur, Theaterinspizient, Literat, Methodist und Ballbevollmächigter", wie er sich selbst beschreibt, in Bergdörfern und Bibliotheken übernachtet. 
`Hugo Balls Weg zu Gott´, wie eine seiner Biographien lautet, zeigt, dass Balls Leben ein Stationen-Theater ist, welches einer wahrhaft expressionistischen Dramaturgie entspringt. 
Hugo Ball soll ja bereits in seiner frühesten sprachwildesten Phase mit Gott oder seinem Engel gerungen haben. Diese Behauptung, so Joachim L. Bähr "will Hoffnung und Verzweiflung in Deckungsgleichheit bringen. Sein späteres Leben voll Katholizismus und Mystizismus war durch Magenkrebs gekrönt". Dass sich daraus eine "dadaistische Weltauffassung" Gottes ableiten ließe, geht dann Olav Schmidt, Pastor an der Zionskirche dann doch zu weit. Aber er ließ sich nicht davon abhalten, diesem herausfordernden, unbequemen und sicherlich manchmal auch irritierenden Abend in der Zionskirche Raum zu geben. "Methodismus versteht sich als Gemeinschaft aus Suchenden und Glaubenden", erinnert er. "Auch der suchende, vielleicht irrende und doch wegweisende Hugo Ball hätte sich bei uns wohlgefühlt", meint er. Es ist jedoch nicht überliefert, dass Hugo Ball jemals die Zionskirche betreten hätte. So wird an diesem Abend die Spurensuche nach der Sinnsuche Balls in vielen Originalzitaten, aus Lyrik, Prosa und Theaterstücken, aus Essays, Aufzeichnungen und sonstigen Äußerungen durch verschiedenste Lebens- und Sprachphasen nachvollzogen. Der rezitierende Joachim L. Bähr wird dabei von der in Bielefeld geborenen Sängerin, Muse und Diseuse Katharina Ihlefeld begleitet. 



Die Spieletester: Avalam





Spieleabend: Heute mal Avalam, ein Klassiker seit 1996. Das Spiel  gewann 1998 den Mensa Select Preis, mit dem laut Verlag  "nur diejenigen Spiele prämiert werden, die auf eine einzigartige Weise den Intellekt fordern." Auf der Schachtel auch der Hinweis, dass es den 6/6 Québec und den AS D'OR, Jeu de  l'année, Cannes gewonnen hätte. Es ist für 2 Spieler gedacht, ab 7 Jahren spielbar und dauert nicht einmal 20 Minuten, oft nur 5 und weniger ... Der fantasievolle Name kommt aus dem Kamasutra und bezeichnet eine Liebesstellung, was den Kleinen relativ egal ist. Es wird von Asmodee Deutschland vertrieben und kostet regulär ca. 25 EUR. Getestet von Birgit, Adriana, Thomas und mir.

Es erwartet einen ein schwarz glanzlackiertes Holzbrett und Holzsteine in Gelb und Rot. Die Farben werden laut Spielanleitung mit unterschiedlichen Punktzahlen bewertet, warum auch immer. Die Spielanleitung ist in mehreren gängigen Sprachen auf Karten gedruckt, die einem einen schnellen Überblick verschaffen können. Ein Leinensäckchen sammelt anschließend die Steine, allerdings geht dann alles nicht mehr in die sehr flache Schachtel, die ziemlich edel designed ist.
Die Spieler kommen schnell ins Spielen, die Anleitungen sind zügig erfassbar. Allerdings doch ein bisschen zu knapp, denn es bleiben elementare Fragen offen: Warum wird Rot nur 6 Punkte zugewiesen, Gelb 8? Ziel ist es doch, die meisten Türme oder isolierten Spielsteine - heißt leere oder besetzte Felder im Umfeld, kein Zug mehr möglich - mit der eigenen Farbe oben aufliegend zu haben. Türme zählen abschließend 1 Punkt und die Einzelsteine? Keine Information. Wohl die genannte Punktezahl?  Ist ein Turm 5 Steine hoch, ist Schluss mit Turmbau und er darf nicht mehr bewegt werden. Unbesetzte Felder dürfen nicht als Standort benutzt werden, auch nicht übersprungen. Ein Spieler darf dagegen die Steine des Gegners bewegen, also zum Beispiel ruckzuck vier feindliche und oben den eigenen. Nach wenigen Minuten ist Schluss, wer angefangen hat, bekommt den Punkt mehr und gewinnt. Nein, das kann es nicht sein... Also immer viele Türme bauen, wenige ganz hohe sind langweilig. Ist Gelb wegen der Punktezahl immer im Vorteil...? Auf die Dauer gewinnt man nicht, weil der andere Spieler Fehler macht, sondern weil man mit der Zeit die überlegene Strategie entwickelt.

Leider fehlt dem Spiel tiefer gehende Raffinesse, es langweilt nach nicht allzuvielen Durchgängen. Fun-Faktor und Langzeitnutzen fallen daher für größere Kinder und Erwachsene leider niedriger aus. Kleine können sich schon länger damit vergnügen.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Medizinisches Kabarett: Liebesbeweise


Dr. Eckhart von Hirschhausen
Liebesbeweise
München 2011, Doppel-DVD (DVD Bonusmaterial),
Sony Spaßgesellschaft München

„Liebesbeweise" beginnt da, wo „Glück kommt selten allein" aufhört. Alleine glücklich zu werden ist auf Dauer so frustrierend wie sich alleine zu kitzeln oder immer nur solo Sex zu haben. Höchste Zeit, dass sich Dr. von Hirschhausen der Sache annimmt, damit es auch bei aller Liebe was zu lachen gibt. Vor 2000 begeisterten Zuschauern im historischen Berliner Admiralspalast beantwortet er Fragen, wie "Was haben Verliebte und Zwangsgestörte gemeinsam? Darf man Freunde bleiben ohne sich zu trennen? Und wenn man sagt: Liebe geht durch den Magen - was wird dann aus der Liebe, wenn sie durch den Magen durch ist?"
„Liebesbeweise" ist seit Oktober auf DVD - ungekürzt und unzensiert, mit reichhaltigem Bonusmaterial und einem liebevoll gedrehten „Making-Of" für alle Fans und Neugierigen. Erleben Sie Eckart von Hirschhausen in gewohnter Spontaneität mit dem Publikum und in ungewohnten Rollen: als Liebesduett-Sänger, mit Gymnastikbändern und als Chorleiter. Ein echtes Live-Erlebnis für Zuhause, direkt eine Chance einen netten Abend mit Pausenprogramm zu gestalten für EvH-Fans! Und anschließend weiß man(n) für immer, woran man bei Frauen die richtige Länge ihrer Beine erkennen kann. Und noch viel mehr (un)nützliches Gedankengut! ;-)