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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 9. April 2013

Heute und morgen Abend im Mainzer Unterhaus: Gerd Knebel

Foto: Juergen Spachmann
09.04.2013 bis 10.04.2013
Gerd Knebel (Badesalz)
Wörld of Drecksäck
Sein 2. Solo

20:00 Uhr I Mainzer Unterhaus  
       
Der Hesse kommt! Ohne Badesalz-Kumpel Henni, blond, Haare, präsentiert er, Gerd, blond, keine Haare, sein 2. Solo.

"Wörld of Drecksäck" – auch in diesem Jahr das beliebtesten Spiel aller Zeiten. So gut wie jeder kann es spielen; tut das auch. Und alle sind begeistert, die großen Drecksäcke wie Diktatoren, Waffenschieber, Menschenhändler, Hedgefondsmanager, Spekulanten, Rauschgiftbarone, Vergewaltiger, Selbstmordattentäter, Castingshow-Juroren, aber auch die vielen kleinen Drecksäcke, die uns das Leben schwer machen: windige Gebrauchtwarenhändler, die Tachozähler zurückstellen, renitente Busfahrer, die uns die Tür vor der Nase zu"drücken", Taxifahrer, die uns kreuz und quer durch die Stadt kutschieren, bevor sie das nur 2 km entfernte gewünschte Fahrziel ansteuern, fleißige Handwerker, die erstmal 30 Minuten lang stöhnen, bevor sie ihr Handwerk beginnen, übereifrige Kellner, die Berauschte bescheißen und freche 3 Pils zu viel aufschreiben, Billig-Airlines-Betreiber, die für Gepäck mehr berechnen als für den Flug, "seriöse" Immobilienmakler, die uns kaputte und sanierungsbedürftige Bruchbuden als "Liebhaberobjekte" andrehen, Comedians und Kabarettisten, die auf der Bühne supergute Laune vorgeben, aber privat ihre Frauen, Agenten und Techniker anbrüllen, und nicht zu vergessen Anwälte, die aus jedem fetten Drecksack einen netten Menschen machen. Ja, sie alle spielen "Wörld of Drecksäck"...


Karten: € 20,- / ermäßigt € 15,- (zzgl. VVK-Gebühr)
www.gerd-knebel.de

Heute Abend in Mainz: BASH, GRIMM. EIN DEUTSCHES MÄRCHEN, ZEITGEIST: LIEBE und CLOOZY HABER

BASH | Stücke der letzten Tage
20:00 Uhr I Deck 3 I Staatstheater Mainz

 „ ... ich erzähl es einmal. Einmal, weil es wert ist, erzählt zu werden, aber das war's dann.“

Vollkommen normal wirkende Durchschnittsmenschen erzählen aus ihrem Leben. Trotz Rückschlägen im Leben meistern sie ihren Alltag - wie es scheint - beachtlich. Doch: Normalität ist hier nur eine schrecklich gut funktionierende Fassade. Je vertrauter wir uns als Zuhörer mit dem Gegenüber fühlen, desto stärker verdüstern sich die Erzählungen und wir erfahren ein dunkles Geheimnis, das alles verändert. Wem kann man noch Vertrauen schenken? Was kann man noch glauben?

Der erfolgreiche amerikanische Dramatiker Neil LaBute gibt in drei kurzen Stücken über das  Töten dem Unmenschlichen ein menschliches Antlitz - voll roher Intensität,  voll Gefühl und Sensibilität. Und in höchstem Maße faszinierend.

Premiere war am 4. April 2013



Grimm. Ein deutsches Märchen

19:30 Uhr I Kleines Haus I Staatstheater Mainz

Es ist einer der größten deutschen Bestseller überhaupt: Die Märchensammlung der Brüder Grimm gehört zu den berühmtesten auf der ganzen Welt. In der engen Stube ihrer Bibliothek sammelten sie eifrig Märchen, dichteten sie um und schufen so den bis heute bekannten zauberhaften Märchenton. Befreit man die Erzählungen jedoch von ihrer 200 Jahre alten Staubschicht, offenbart sich in ihnen eine unschätzbare Quelle deutscher Geschichte und Kultur. Die Brüder Grimm entdeckten in ihnen über die Kindermärchen hinaus prototypische Geschichten deutscher Tiefenpsychologie. „In den Volksmärchen liegt lauter urdeutscher Mythos“, begeisterte sich Wilhelm Grimm.

Regisseur Jan-Christoph Gockel macht sich nun gemeinsam mit dem Puppenbauer und -spieler Michael Pietsch auf eine Spurensuche nach der spannenden Biografie der beiden unzertrennlichen und dennoch so verschiedenen Brüder. In ihrem Theaterprojekt folgen sie den Lebensstationen der Grimms und betrachten sie dabei durch den surreal verzerrenden Spiegel ihrer eigenen Märchenkreationen. Wo verschwimmen die Grenzen phantasievoller Märchenwelt und grausamer Realität? Schauspieler des Ensembles und die Marionetten von Michael Pietsch wagen einen Trip in den tiefen, tiefen Wald „Deutschland“.


Jan-Christoph Gockel,
(*1982) arbeitet seit 2009 als freischaffender Regisseur u. a. in Berlin, Wien, Jena, Oldenburg und Heidelberg. Seine Mainzer Uraufführung von „Balkanmusik“ wurde zu den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters in Berlin eingeladen. In der vergangenen Spielzeit inszenierte er in Mainz Schillers „Die Räuber“.

Premiere war am 8. März 2013, Kleines Haus


ZEITGEIST: Liebe
20:00 Uhr I Mainzer Kammerspiele

Diesmal nimmt sich das ZEITGEIST Ensemble ein großes Thema vor: Die Liebe. Dieses Gefühl, das laut Casanova zu drei Viertel aus Neugier besteht, das für Voltaire ein Stoff ist, den die Natur gewebt und die Fantasie bestickt hat und von dem Marie von Ebner-Eschenbach glaubt, dass die meisten Menschen mehr davon brauchen, als sie verdienen.

Auch wenn viele Menschen die Liebe nur für einen schmutzigen Trick der Natur halten, ZEITGEIST widmet der Geschichte dieses einmaligen Gefühls sein neues Programm.
Der Geschichte? Ist diese größte aller Gefühlsregungen denn nicht zeitlos? Vielleicht. Aber nicht, wie man sie betrachtet und lebt. Lassen Sie sich überraschen und mit ZEITGEIST das Zeitalter der Liebe Revue passieren ...


Wie immer musikalisch versiert, geistreich und voller Überraschungen, nostalgisch und mit jeder Menge Spaß!
Oder kurz gesagt: Eine echte ZEITGEIST Revue - musikalisch. witzig. klug.




Foto: Thommy Gebhardt
E N T F Ä L L T Cloozy Haber + Zirkus im Gehirn + Berliner Schnauze mit viel Humor
20:00 Uhr I Mainzer Unterhaus

Junge, Junge!
Freche Frauen

Cloozy ist Komikerin, Menschendarstellerin, ausgelernte Berlinerin und verbringt zu viel Zeit mit Computern. Beantwortet Spams noch persönlich. Spielt hervorragend Geige und hat schon mit den New Yorker Philharmonikern musiziert.

Die Frau mit den vielen Gesichtern: Ob Helga Raspel, Hamburger Vorstandssekretärin mit Abgrund oder coole Straßenmusikantin, die frei Schnauze über das Leben philosophiert, alles individuelle, schlagfertige Außenseiterinnen, die mit beiden Beinen mitten im Leben stehen, die sich nehmen, was sie wollen und nicht daran denken, sich anzupassen.


Wie Cloozy Haber alias Claudia Wipfler, studierte Trickfilmerin, die auf New Yorks Stand-Up-Bühnen ihre wahre Leidenschaft entdeckte – intelligente, hintergründige Comedy. "Zirkus im Gehirn" heißt ihr neues Solo. Ob "Bernd & Uschi" wohl auch mitspielen dürfen? Sehen Sie selbst.
www.cloozy.de
Karten: € 17,- / ermäßigt € 12,- (zzgl. VVK-Gebühr)

Heute in Darmstadt: TEXTE ÜBER DIE ZEIT, Der Tartuffe, ANNETTE PEHNT

17:00 Uhr | Kammerspiele
Karin Klein liest Texte über die Zeit
Staatstheater Darmstadt, Georg-Büchner-Platz 1, 64283 Darmstadt
Kammerspiele
freier Verkauf 1,00 € (ohne Ermäßigung)


19:30 Uhr | Kleines Haus – freie Platzwahl
Der Tartuffe
Molière | Komödie | Deutsch von Rainer Kohlmayer
OFFENE PROBE  - Premiere am 13.04.2013
Termine im Verkauf

Eigentlich hatte Orgon Marianne schon Valère versprochen. Doch jetzt trägt er sich mit dem Gedanken, die Hand seiner Tochter Tartuffe zu geben. Dieser penetrante Heuchler hat aber nicht nur ein Auge auf Orgons Tochter geworfen. Auch dessen Frau Elmire will er verführen. Einmal eingenistet im Haus des wohlhabenden Pariser Bürgers, hat er es, neben seinen amourösen Abenteuern, obendrein auf Orgons Vermögen abgesehen. Und der merkt es nicht einmal. Der naive Herr des Hauses scheint von aller Vernunft verlassen. Um seiner wirtschaftlich soliden Situation auch ein ethisch-moralisches Fundament zu geben, geht er dem scheinheiligen Frömmler auf den Leim.



 Annette Pehnt
„Chronik der Nähe“ 

19 Uhr I Literaturhaus, Vortragssaal

Annette Pehnts hell leuchtender Roman „Chronik der Nähe“ ist die schonungslose, einfühlsame Geschichte von Großmutter, Mutter und Tochter: Wortgewaltige, nicht auf den Mund gefallene Lästermäuler, Plaudertaschen versuchen immer und immer wieder, einander nahezukommen. Schwierig wird es nur, wenn das Schweigen ausbricht. Das war so zwischen der Großmutter und der Mutter. Und auch bei Mutter und Tochter ist es so. Sie schweigen, bis eine klein beigibt, bis eine die Stärkere ist und ihren Willen bekommt. Aber wie wollen sie so eine Antwort auf die Frage finden: Liebst du mich auch? Auf einer Reise lässt sich das vielleicht besser herausfinden. Bevor die Mutter stirbt. Aber ob der Ausflug nach Rügen hält, was sich die Tochter von ihm verspricht?

Annette Pehnt, geboren 1967 in Köln, lebt als freie Schriftstellerin in Freiburg. Zahlreiche Romane und Erzählungen, darunter ihr überaus erfolgreiches Debüt „Ich muss los“, „Insel 34“, „Haus der Schildkröten“ und „Mobbing“. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Thaddäus-Troll-Preis und dem Italo-Svevo-Preis.

Eintritt 6 €, ermäßigt 4 €
Kartenverkauf an der Abendkasse



HINWEIS FÜR FAMILIEN

Morgen, Mittwoch, 10.04.
15:30 Uhr | Treffpunkt Foyer Kammerspiele

Theaterführung für Familien




Dichterhain: INSEL IM MEER von Birgit Burkey


Insel im Meer


Du bist meine Insel
im sturmgepeitschten Meer,
der sichere Hafen
für meine Lebensträumereien.

Du bist Ankerplatz
für meine Sehnsuchtslieder,
der heimische Hort
all meiner Gedankenspiele.

Ich bin das Schiff
und du mein heller Leitstern
auf meinem Weg
durch Gefahr und Untiefen.



© Birgit Burkey 2010

Montag, 8. April 2013

Buchvorstellung: DIE INSELN, AUF DENEN ICH STRANDE von Lucien Deprijck

Stranden, aber wie? Das zeigt dieses einzigartige Buch in 18 verschiedenen Facetten. Auf einsamen und bewohnten, lebensfeindlichen und paradiesischen, tropischen und windumtosten Inseln erfüllen sich Schicksale, enden Träume, bieten sich neue Chancen. 
»Man strandet ja schließlich nicht jeden Tag, und wenn es schon mal passiert . . . und man das Glück hat, auf einer Insel angeschwemmt zu werden, dann soll es doch auch stilecht sein«, beschwert sich einer von Lucien Deprijcks Schiffbrüchigen, dem es ganz und gar nicht passt, am Strand von Menschenmassen empfangen zu werden. Ein anderer strandet mit einer Frau, mit der er sich rein gar nichts zu sagen hat. Ein weiterer vermisst schmerzlich seine große Liebe.

Die kürzeste Episode lässt sich leicht wiedergeben:
"Am Ufer der siebten Insel, auf der ich strande, weht eine deutsche Fahne. Ich versuche mit letzter Kraft, das noch fehlende Stück zum rettenden Strand zu kraulen, wo ein Mann steht und mir zuruft: 'Mann, können Sie nicht lesen? Hier ist Schwimmen strengstens untersagt!'"
 
So stillt dieses einzigartige Gesamtkunstwerk aus 18 kurzen und längeren Inselepisoden und  Illustrationen von Christian Schneider die Sehnsucht nach dem Eintauchen in unbekannte Welten und erzählt zugleich von der Begegnung mit sich selbst, den Mitmenschen und den ganz großen Fragen. Und wer in klassischen Robinsonaden die weiblichen Helden vermisst: Hier wird er - wird sie - sie finden. Ob geheimnisvoll, dramatisch oder von absurder Komik: Lucien Deprijcks Variationen der existenziellen Erfahrung des Strandens sind höchst originell und zutiefst menschlich. Sie zeigen allerdings auch ein Stück Sisyphusarbeit, weil der Erzähler nämlich gar nicht aus dem Stranden herauskommt.
Lucien Deprijck * Die Inseln, auf denen ich strande * 208 Seiten * mit 18 farbigen Illustrationen von Christian Schneider * Halbleinenband, Fadenheftung, dreiseitiger Farbschnitt, Lesebändchen * mare Verlag

Am Mittwoch: Vernissage zu MOSES - Abstrakter Expressionismus von Rainer Magold

Kunstausstellung von Rainer Magold unter der Schirmherrschaft von Forum Interreligiöser Dialog:
 
"MOSES"

Abstrakter Expressionismus

Vernissage am Mittwoch, 10. April 2013, um 19:00 Uhr in der
Synagoge Speyer - Am Weidenberg 3

Einführung:
NN

 
Im Rahmen der Ausstellung finden folgende Veranstaltungen in der Synagoge Speyer statt:

Flamenco - Gitarren Quintett
Café del Mundo

Jan Pascal & Alexander Kilian
Freitag, 24. April 2013, 19 Uhr
freie Platzwahl
Preis: 10,--


Rainer Magold - nächste Ausstellungen:

"OPERNGEFLÜSTER" ab 05.05.2013 Haus des Gastes Bad Bergzabern


Dichterhain: NEUN MONDE von Heidi Huber

 

NEUN MONDE
IM 
MUTTERSCHOSS
SIND
GENUG

(c) Heidi Huber

Sonntag, 7. April 2013

Buchvorstellung: Der Weisheit des Herzens folgen vom Dalai Lama


  
Der Dalai Lama, der große spirituelle Führer ist überzeugt, dass den Frauen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung unserer Zukunft zukommt. Weibliche Werte wie Mitgefühl, Großherzigkeit und Güte müssen ihm zufolge mehr Gewicht haben, außerdem sollten Frauen deutlich mehr Positionen in der Politik besetzen, damit es zu nachhaltigem Frieden auf der Welt kommen kann.

Auch wenn sich der Dalai Lama primär an Frauen wendet, beziehen sich doch viele seiner Betrachtungen auf beide Geschlechter, es geht um Liebe und Sexualität, persönliches Glück und Erfüllung, Mitgefühl und Güte, Spiritualität, Krankheit und Tod oder den Dialog der Religionen. Kurze Schlaglichter auf den Dalai Lama, etwa von seiner Mutter, seiner Schwester oder Annie Lennox, runden den Band ab.

Die Journalistin Catherine Barry kennt den Dalai Lama seit mehr als 20 Jahren, von 1997 bis 2007 präsentierte sie im französischen Fernsehen die wöchentliche Sendung ›Voix bouddhistes‹. Sie hatte mehrmals Gelegenheit, den Dalai Lama zu interviewen, führte einen intensiven Briefwechsel mit ihm und konnte so diesen Band zusammenstellen.

     
Dalai Lama
Geboren 1935 als Sohn einer Bauernfamilie in Osttibet, wurde er im Alter von zwei Jahren als Wiedergeburt des 13. Dalai Lama erkannt und drei Jahre später in Lhasa unter seinem Mönchsnamen Tenzin Gyatso als 14. Dalai Lama, geistliches und weltliches Oberhaupt von Tibet, feierlich inthronisiert. Nach der Besetzung Tibets durch das kommunistische China floh er 1959 ins indische Exil. Durch zahllose Reisen in der ganzen Welt, Bücher, Vorträge und Gespräche mit Politikern, Wissenschaftlern und religiösen Führern wurde aus dem mythenumrankten »Gottkönig« eine der weltweit bekanntesten Persönlichkeiten. 1989 erhielt er den Friedensnobelpreis.


Der Weisheit des Herzens folgen  *  Deutsche Erstausgabe  *  220 Seiten  *  Juni 2010

Heute in Ludwigshafen: RAINER MAGOLD "Reflect Dark Secret", Vernissage I Susanne Kutter, DIE ZUCKERDOSE im Wilhelm-Hack-Museum I Ämol iss Kämol, Komödie im Prinzregententheater

Vernissage am Sonntag in Ludwigshafen: RAINER MAGOLD "Reflect Dark Secret"

Kunstausstellung von Rainer Magold: 
"Reflect Dark Secret"

Abstrakter Expressionismus

Vernissage am Sonntag, 7. April 2013, um 16:00 Uhr, in der Friedenskirche,  Ludwigshafen

Einführung:
Dr. Chris Gerbing, Karlsruhe, ZKM

Mit einem Konzert von Nicola Werra (Violine) und Markus Ecseghy (Klavier)

Heute, 16 Uhr

Friedenskirche, Leuschnerstraße 56, 67063 Ludwigshafen

im Rahmen der Ausstellung.


Susanne Kutter

DIE ZUCKERDOSE, 2011 I  Wilhelm-Hack-Museum
17.03. – 02.06.2013

Ganz harmlos beginnt das Video Die Zuckerdose mit einer häuslichen Nachmittagstee-Szene. Eine Zigarette wird angezündet, ein Stück Zucker darf zum Tee nicht fehlen, und im Hintergrund spielt die Schallplatte „Der Rosenkavalier“. Dann nimmt ein zunächst nur schwer zu begreifendes Unheil seinen Lauf. Unter ohrenbetäubendem Lärm schieben sich die Wände zusammen, das eben noch unversehrte Zimmer wird zusammengequetscht.
Das Video endet mit der völligen Auflösung der Szene: Die Teetrinker sind verschwunden – zurück bleiben die komprimierten Überreste eines radikalen Zerstörungsaktes sowie ein nicht zu definierender Raum zwischen Fülle und Leere.
Der Raum als solcher – zur Zeit auch Thema der aktuellen WHM-hackordnung #4 – steht in vielen Arbeiten Susanne Kutters im Zentrum ihrer künstlerischen Forschung. Wie Versuchsanordnungen aufgebaut, untersuchen ihre Videos räumliche, häufig häusliche Situationen:

Langsam füllt sich ein Wohnzimmer mit Wasser (Flooded Home, 2003), Mäuse bewohnen eine Burg aus Brotteig und verleiben sie sich schließlich ein (Panic Room, 2009), ein Puppenhaus dient als Kulisse für die gnadenlose Jagd einer Spinne auf drei Fliegen, die dank Aufbau und Perspektive als überlebensgroße Kreaturen erscheinen (Trilogie der Illusion. Die Maske. Die Täuschung. Die Falle, 2010). Dabei ist die Verunklärung oder gar Dekonstruktion des vermeintlich Vertrauten stets im Versuchsaufbau vorgesehen beziehungsweise bilden dessen Ziel und sind zugleich Ausgangspunkt für ein neues Denken über Raum und Perspektive.

Susanne Kutter (geboren 1971 in Wernigerode) studierte von 1992 bis 2000 an der Kunstakademie Münster bei Paul Isenrath und Guillaume Bijl und gleichzeitig Philosophie und Germanistik an der Universität Münster. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, zuletzt in der Herbert-Gerisch Stiftung, Neumünster , im Kunstmuseum Ahlen, in der Galerie Rasche
Ripken, Berlin, und ab Mai 2013 im Kunstmuseum Bonn in der Ausstellung „Heimsuchung“. Zur Zeit hat die Künstlerin einen Lehrauftrag im Fachbereich Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Susanne Kutter lebt in Berlin. 


Ämol iss Kämol    ...was mache Sie in moinem Bett???

von Ray Cooney und John Chapman 

Heute, 19 Uhr

Prinzregenten Theater, Prinzregentenstraße 45, 67063 Ludwigshafen

Komödie


Das Original: Wie wär′s denn, Mrs. Markham? (Move over, Mrs. Markham) wurde hier vom Prinzregenten-Theater gekonnt als “Ämol iss Kämol” in Szene gesetzt. Philipp Treulich und seine Frau Vivian sind ein ganz gewöhnliches Ehepaar um die 30. Philipp hat mit seinem besten Freund Theo Lotsch einen Bücherverlag. Da es weder sein Geschäftspartner noch dessen Frau Linda mit der Treue in der Ehe so eng sehen und beide natürlich unabhängig voneinander auf die Idee kommen, die Treulichs, die am Abend einen Besuch auf einem Verlegerball planen, um die doch leere Wohnung zu bitten, kommt es unweigerlich zu einigen Verwirrungen.

Diese werden dann noch »unwesentlich« verkompliziert, weil auch das Au-pair-Mädchen Angelique mit dem Designer Timotheus eine Bleibe für den Abend sucht, sich die bekannte Autorin Helga-Maria Schmitt auf der Suche nach einem neuen Verleger ankündigt und die Treulichs gar nicht mehr auf den Ball gehen wollen. Philipp hält zudem Timotheus für homosexuell und umgekehrt und einige Zeichen deuten daraufhin, dass Vivian auch ein Verhältnis hat…

Autor Ray Cooney, ein Garant für pausenlose Lachsalven und Bauchmuskelkater. Das Theater spielte bereits: Alles auf Krankenschein, Ewig rauschen die Gelder, Alles unter Kontrolle und weiterhin im Programm die Sensations- Komödie „Baby Baby – Balla Balla“.

Heute Abend in Heidelberg: TEEN - Indie, Pop, Folk

So 07.04.13 / 21.00 Uhr / KARLSTORBAHNHOF

TEEN
Indie, Pop, Folk

TEEN besteht aus den drei Schwestern Teeny, Kathrine und Lizzy, sowie deren langjähriger Freundin Jane Hership. Im Sommer 2011 vereinten die Vier ihre Leidenschaft zur Musik und schufen ihr erstes Album „In Limbo“. Die Songs der Platte imponieren durch einen einzigartig psychedelischen Sound, dem euphorische Texte und amorphe Orgelklänge entgegengesetzt werden. Dazu ein düster wirkender, geisterartiger Gesang, der jeden auf eine musikalische, tranceartige Reise entführt. Allgemein verstehen es TEEN hervorragend, aus einem komplexen Ganzen aus verwandlungsreichen Keyboards, treibenden Synthesizern und Buschtrommeln ihre geniale Stimmakrobatik strahlend hervortreten zu lassen und somit jedes Mitglied der Band klar herauszuheben.

Dichterhain: HÖHENFLUG von Norbert van Tiggelen



Höhenflug

Wie oft kommt es im Leben vor,
dass Du steigst zum Flug empor,
es geht Dir gut, was soll passieren,
denkst nicht dran, was zu verlieren.

Dann unerwartet kommt der Fall,
stürzt gnadenlos ins tiefe Tal,
statt oben auf des Berges Gipfel,
rettet Dich ein karger Zipfel.

Drum lass Dir bitte eines sagen,
geh Dein Ziel mit Vorsicht jagen,
denn am Ende wär’s nicht klug,
wenn es war Dein letzter Flug! 


 

© Norbert van Tiggelen

Samstag, 6. April 2013

Fantasien zur Nacht: WIR von Birgit Heid



WIR


Meine Hände fahren Wolken
auf deinem Haar und meine
Zunge gleitet über deinen Nacken
mit Fingernägeln füge ich dein Ohr

es perlen Klänge in arabisch Moll;
forme meinen Körper ganz und gar
mit deinen Schöpferhänden
lege deinen Löffel tief in meinen Kelch

lass uns Nester pflücken mit den
Körperwänden und die Federn sammeln
meinen Kopf willst glätten du
ich tropfe dir derweil mit meinen Wimpern

einen Segen in dein Nasenloch
es atmet aus und ein die Wärme
die mein Hals dir schenkt
und meine Brust

doch ganz verborgen in den Winkeln
deines Zauberreichs
stehen scharfe Gräser
damit ich nicht vergesse

wie stark du bist ich habe
keine Chance gegen dich
nicht in geringster Hinsicht
doch auch du kaum gegen mich.


(c) Birgit Heid

Heute Abend in Heidelberg: La Nuit Bohème

Sa 06.04.13 / 22.00 Uhr / Saal

LA NUIT BOHÈME


The Electro Swing Club

Mes dames et messieurs, das Warten hat ein Ende: 
La Nuit Bohème eröffnet endlich wieder die Swing-Saison! Den Auftakt der diesjährigen La Nuit gibt das Projekt „Soundnomaden“, das bei den Electro Swing Awards 2012 zum „Besten Electro Swing Dj Live Act“ ausgezeichnet wurde. Hinter dem Konzept verbirgt sich Tobias Kroschel, der hierzulande einer der ersten war, der durch seinen energetischen und positiven Mix aus alten Swing- und Vintagesamples mit wummernden House und Tech-Beats, Dubstep oder Breaks die Dancefloors zum Kochen brachte. Ein weiteres Spektakel erwartet Sie auf der Bühne mit der Band „Die Herren Schneider“. Das siebenköpfige Ensemble vertont bis zu 300 Jahre alte erotische Lyrik mit der Frechheit einer Punkband und der Nonchalance der wilden 1920er Jahre. Betörende Geschichten von Autoren wie Heinrich Heine, Johann Wolfgang von Goethe oder François Villon werden mit einer elektrischen Gitarre abgestaubt und geflüstert, gesungen, geschrien und zu neuem Leben erweckt. Eine energiegeladene Sensation aus Theater- und Bandperformance, die in dieser Form ihresgleichen sucht! Der Maitre de Plaisir Costa Le Gitan, sein Copain Patrrice und der neue La Nuit Bohème Resident Dj Kay Piranha runden das musikalische Abendprogramm mit einer Melange aus klassischem Swing & Charleston, Chansons, Nu Jazz und Electro Swing ab. Im Klub K können sich die Gäste im eigens eingerichteten Spielcasino am Roulette- bzw. Black Jack-Tisch vergnügen und das Glück herausfordern oder sich an der Retro Photo Wall von unserem Fotografen nostalgisch ablichten lassen. Im Foyer haben Sie die Möglichkeit, sich Hochprozentiges an unserer Absinth Bar zu gönnen und sich von den bezaubernden Bauchladenmädchen mit feinen Pralinen und aromatischen Zigarren verwöhnen zu lassen. Meine Damen und Herren, wir freuen uns auf einen berauschenden Abend mit Ihnen.
 

Live: Die Herren Schneider (Vertonte Frivolitäten toter Dichter)
DJ: Soundnomaden
(Münster) – Ausgezeichnet als „Bester Dj Live Act 2012“ bei den Electro Swing Awards
DJ: Costa Le Gitan
(Musique Estetica), Patrrice & Kay Piranha (La Nuit Bohème)
Bohèmian Contest:
Wahl der Top 5 durch das Publikum
Im Klub K:
Casino mit Roulette & Black Jack (Spielgeld) , Retro Photo Wall mit Fotograf
Im Foyer:
Absinthe Bar & Bauchladenmädchen

www.lanuitboheme.com

Überraschungstheater in Heidelberg: KOPFSALAT FREI!

Kopfsalat - Theater
frei!
in Spielfilmlänge
TiKK, Heidelberg

20:00Uhr (Einlass: 19:30Uhr)
8.00€ (ermäßigt: 5.00€)


Kopfsalat spielt frei in Spielfilmlänge – eine abendfüllende, große Geschichte. Was genau passiert, das weiß noch keiner. Sicher ist nur: Es wird bunt, kräftig, dramatisch, fein, schräg, leise und impulsiv. Es wird energisch, energetisch, liebevoll, episch, frisch, frei und subtil. Es wird jedenfalls eine phantastische wie unterhaltsame Reise.

Auf der einen Seite: Improvisations-Comedy mit ausgeflippten energiegeladenen Shows, in knalligem Rot, mit vollster frei-frischer Impro-Energie aus Herz und Bauch, Action, wummernder Tiefbass, Wortneuschöpfungen, Katapultstart 5-4-3-2-1 - Power! Auf der anderen Seite: Theater, großartige Geschichten, Schicksale und tragische Momente – die Kraft der Improvisation für waschechtes Theater nutzen, eingehüllt in himmelblau - das derzeitige Projekt, mit großartigem Ausblick. Lasst euch überraschen und begleitet KOPFSALAT auf diesem spannenden Weg - Improtheater ist erwachsen geworden.

Heute Abend in Mannheim: WOYZECK von Robert Wilson, Tom Waits, THE FIRST RASTA, Kinofilm vorab frei

Woyzeck
Robert Wilson/Tom Waits/Kathleen Brennan, nach Georg Büchner
Premiere am 6. April, 19.30 Uhr, Schauspielhaus, NATIONALTHEATER

Am 18. November 2000 feierte das von Robert Wilson so genannte »art musical« seine Uraufführung am Betty Nansen Theater in Kopenhagen. Tom Waits’ Songs eröffnen Büchners Text eine weitere Ebene. Die Musik erzählt auf ihre eigene, intuitive Weise von den Wünschen, Sehnsüchten, Ängsten und Qualen, die in den Figuren toben. Der Regisseur Georg Schmiedleitner inszenierte in Mannheim zuletzt Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare.




The First Rasta

Beginn 20.00 Uhr I ALTE FEUERWACHE
Eintritt frei
I Dokumentarfilm im Rahmen der Reihe "Culturo Oferto" der Disko Esperanto

Ideen aus der Bibel, von Marx, Eisenstein und Gandhi – Leonard Percival Howell „The Gong“ vereinte sie zu einer neuen Weltanschauung: Rastafari. Die Musik von Bob Marley, Max Romeo, The Abyssinians und vieler anderer machten seine Gedanken weltberühmt. Leonard Percival Howell war „The First Rasta“, der Begründer der Rastafaribewegung, aber auch Matrose, Weltreisender und Revolutionär. Seinen Spuren folgend begibt sich der Film auf eine Reise durch die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie führt von Jamaika über Panama, New York und Russland bis in die von ihm gegründete, Rastafari Kommune Pinnacle. Seine Lebensgeschichte erzählt von jamaikanischen Aufständen – erst gegen King George und später gegen die moderne Form der Sklaverei globaler Bananenkonzerne. Aber sie zeigt auch in beeindruckenden Szenen die aufkommende Industrialisierung in Panama und die Blütezeit der schwarzen Kultur im New York der zwanziger Jahre. Reggaegrößen wie Max Romeo, The Abyssianians, die Count Ossie Drummers oder Miss Audrey Whyte Lewis geben dem Film ihre Stimme. Sie lassen uns an einem faszinierenden, tragischen, von Mut und Revolutionsdurst geprägten Leben teilhaben.

Regie: Hélène Lee; Kamera und Ko-Regie: Christophe Farnarier; Schnitt: Nini Ranaivoarivony; Ton: Fred Gremeaux and Jean-Christophe Caron; Archive: Catherine Jivora; Producer: Alexandre Perrier; Koproduzent: Percy Yip Tong (Ile Maurice)
Kinostart: 26.04.2012

Die Schlösser in der Kurpfalz: Letzter Tag Miro in Schwetzingen, Leben bei Hofe in Heidelberg, Musik und Theater bei Hofe in Mannheim


 

Letzter Tag: Joan Miro "Phantastische Welten"
Heute, 10-18 Uhr
Schloss, 68723 Schwetzingen

Geöffnet: Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Donnerstag von 10 bis 22 Uhr

Mit rund 150 ausgewählten Exponaten aus nationalen und internationalen
Sammlungen zeigt die Ausstellung „Joan Miró – phantastische Welten“
im Schloss Schwetzingen Werke des weltbekannten Katalanen aus der Zeit
von 1928 bis 1980.

Joan Miró gehört sicher zu den populärsten und prägendsten Künstlern des
vergangenen Jahrhunderts, seine Bilder zieren Kalenderblätter und Poster,
er schuf das Logo für die Olympischen Spiele in Barcelona und zahlreiche
Museen besitzen seine Werke. Die Ausstellung demonstriert nachvollziehbar
die Entwicklung seines einzigartigen graphischen Schaffens. Ergänzt wird
die Ausstellung durch Keramiken und Skulpturen sowie Fotos, die das Leben
Mirós und die Stätten seines Wirkens zeigen: sein Atelier auf Mallorca,
seine Jahre in Paris und Barcelona, Begegnungen mit Künstlerkollegen und
Freunden.

Von besonderem Reiz sind eine Reihe von Unikaten, Gouachen und
Monotypien, die Mirós Bildwelt mit ihren geheimnisvollen Symbolen
lebendig werden lassen: Sonne, Mond und Sterne, Vögel und Schlangen,
aber auch die Frau als das Prinzip des ewig Weiblichen. Im Zusammenwirken
mit den Grundfarben Rot, Blau, Gelb und Grün und mit seiner unerschöpflichen
Phantasie entführt Miró den Betrachter seiner Bilder in eine märchenhafte
Welt und erschafft dabei einen eigenen Kosmos voller Zauber und Poesie.


Schloss Heidelberg
DAS LEBEN BEI HOFE – 14:30 Uhr

KOSTÜMFÜHRUNG FÜR DIE GANZE FAMILIE



Referenten: Mitarbeiter des Service Centers
Wie mag er wohl ausgesehen haben, der Alltag der Bewohner des Heidelberger Schlosses vor Jahrhunderten? Welche Nöte und Sorgen plagten die Menschen früherer Zeiten? Bei diesem Rundgang geht es mit einer Magd, einer Bürgersfrau oder auch einer Hofdame durch das Schloss Heidelberg und man hört Geschichten über „gemeines Tagwerk und höfischen Glanz“ in der Kurpfalz.



Schloss Mannheim
"HIER SCHIMMT MAN IN DEN WOLLÜSTEN DER MUSIK..." 
MUSIK UND THEATER BEI HOFE

Referent: Alexander Wischniewski oder Dr. Ralf Wagner
 
Was wäre der berühmte Mannheimer Musenhof ohne Musik und Theater! Vom Hoftheater und der italienischen Opera seria bis hin zum Deutschen Nationaltheater – und die weithin bekannte Kulturblüte endete keineswegs mit dem 18. Jahrhundert, sondern wirkte bis in die Zeit der Großherzogin Stéphanie de Beauharnais. Bei dieser Führung besucht man auch Orte der Musik und des Theaters außerhalb des Schlosses.




Ankes Fundstücke: Ostern im Rückblick



Der Karpfen kocht, der Truthahn brät,
man sitzt im engsten Kreise
und singt vereint den ersten Vers
manch wohlvertrauter Weise.
Zum Beispiel "o, du fröhliche",
vom "Baum mit grünen Blättern" -
und aus so manchem Augenpaar
sieht man die Tränen klettern.
Die Traurigkeit am Weihnachtsbaum
ist völlig unverständlich:
man sollte lachen, fröhlich sein,
denn Er erschien doch endlich!

Zu Ostern, da wird jubiliert,
manch buntes Ei erworben!
Da lacht man gern - dabei ist Er
erst vorgestern gestorben.....


(c) Heinz Erhardt

Freitag, 5. April 2013

Fantasie zur Nacht: LAST DAYS OF POLTERABEND von Thomas Reich



LAST DAYS OF POLTERABEND

in der verbliebenen Stille
schnürt es mir
die Kehle zu
auf das Format einer Stecknadel

wo Arschloch Fotze Drecksau
noch zum harmlosesten Vokabular gehören
wo alles lärmt & rauscht
wo man sich schämt
den Nachbarn im Hausflur
in die Augen zu sehen
doch gibt es nichts
was dieser anonyme Wohnblock
nicht schon erlebt hätte.

Ich sehe die Briefkastenschlitze
wie zusammengekniffene Augen
und aus den Mülleimern lacht es
während sie Teppiche klopfen
wie sie es immer schon taten

und ich fühle mich geprügelt
wie dieser Teppich.


(c) Thomas Reich

Vernissage am Sonntag in Ludwigshafen: RAINER MAGOLD "Reflect Dark Secret"

Kunstausstellung von Rainer Magold:
 

"Reflect Dark Secret"
Abstrakter Expressionismus

Vernissage am Sonntag, 7. April 2013, um 16:00 Uhr, in der Friedenskirche,  Ludwigshafen

Einführung:
Dr. Chris Gerbing, Karlsruhe, ZKM

 
Im Rahmen der Ausstellung finden folgende Veranstaltungen in der Friedenskirche statt:

Zauberhafte Melodien
Raissa Tscheptscherenko (Sopran)

Konzert mit Sopran und Klavier
Samstag, 13. April 2013, 19 Uhr
Preis: 20,--
ermäßigter Preis : 17,--

Flamenco - Gitarren Quintett
Café del Mundo

Jan Pascal & Alexander Kilian
Freitag, 26. April 2013, 19 Uhr
freie Platzwahl
Preis: 20,--
ermäßigter Preis : 17,--

Sister Hits Act
Musical-Show

Freitag, 10. Mai 2013, 20 Uhr
freie Platzwahl
Preis: 27,--
ermäßigter Preis : 24,--



Rainer Magold - nächste Ausstellungen:

"Moses" ab Mi 10.04.2013, Synagoge Speyer
"La Traviata" ab 05.05.2013 Haus des Gastes Bad Bergzabern


... zur Zeit läuft noch:
München
Ludwigshafen
Wien

Heute Abend: Chris de Burgh in Trier, Schill-Out-Party in Mannheim und TRIOSENCE in Neunkirchen

Chris de Burgh & Band - live in concert 2013 I  Arena Trier Eineinhalb Jahre nach der letzten Deutschland-Tournee kommen Chris de Burgh & Band 2013 wieder zu Konzerten in ihre zweite Heimat Deutschland. Am 5. April 2013 eröffnet der Sänger seine Tour in der Arena Trier, Einlass 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.




Studio 4.0 Party - Schill-Outs  I  Nationaltheater Mannheim

EINE VERANSTALTUNG IM RAHMEN VON STUDIO 4.0

77 Tage vor dem Start der 17. Internationalen Schillertage treffen sich im Werkhaus Schill Out und Studio 4.0 Party! Die Pussywarmers sorgen mit ihrer einzigartigen Melange aus Gipsy-Musik mit Blues und 20er-Jahre Jazz- Rock ’n’ Roll für Vorfreude auf den Sommer. Im Anschluss rockt DJ Polymux mit einem Mix aus Pop, Rock und Elektro die Turntables und wer selbst aktiv werden will, kommt bei der legendären Karaoke im Casino auf seine Kosten.

Fr. Verk./€ 5,-


3x3 JazzPianoTrios - Triosence Tour 2013
Freitag, 05. April 2013, 20:30 Uhr, Stummsche Reithalle Neunkirchen




Am Freitag, dem 05. April 2013 gastieren im Rahmen der Reihe 3x3JazzPianoTrios ab 20:30 Uhr Triosence in der Stummsche Reithalle in Neunkirchen.

Das Magazin „stern“ nennt sie „die neuen jungen Gesichter des deutschen Jazz“ – und in der Tat sorgt das mit zahlreichen Jazzpreisen ausgezeichnete Trio seit einigen Jahren zunehmend für Furore in der Fachpresse: „Der neue Meilenstein in Sachen Jazztrio“, „Klangtipp und Exempel für musikalische Dreieinigkeit“, „Ein unter die Haut gehendes Highlight“ – so lauten nur einige Reaktionen namhafter Magazine auf die Veröffentlichungen von Triosence. Was ihre Musik – neben der Gleichberechtigung der Instrumente – vor allem auszeichnet, sind die Stärke und Klarheit der Melodien. Sie sind zu einem hohen Grad lyrisch, poetisch und verträumt und bilden den Kern aller Kompositionen. Stilistisch sind der Musik von triosence kaum Grenzen gesetzt. Das begeistert nicht nur Kenner, sondern auch jene, die mit Jazz bislang wenig anfangen konnten.

Karten für die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Jazzförderverein Neunkirchen und der Sparkasse Neunkirchen sind zum Preis von 10 Euro bei allen Vorverkaufsstellen von CTS-Eventim, Ticket Regional und ProTicket (u.a. bei allen Pressezentren von Wochenspiegel und Saarbrücker Zeitung), unter der Tickethotline 0681 - 5025522, 0651 - 9790777 und 0231 – 9172290, sowie online unter: www.nk-halbzeit.de erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 12 Euro.

Dichterhain: GEWESENE ERINNERUNGEN von Anner Griem

Groß: Rückblick der Vergangenheit


Gewesene Erinnerungen


Für Tilly Boesche-Zacharow

Erst das Zerbrochene
Gewinnt an Schönheit
Tausend Funken
Tausend Farben
Brechen sich im
Auge der Erkenntnis

Erst das Gewesene
Gewinnt an Erinnerung
Tausend Gedanken
Tausend Worte
Fallen in die
Fülle der Vergangenheit

Erst das Zerflossene
Gewinnt an Bedeutung
Tausend Katonische Reden
Tausend aleatorische Worte
Schweben in der
Weite des Unendlichen

Erst das Dunkel
Gewinnt an Helle
Tausend Kandelaber
Tausend Narzissen
Leuchten in die
Ferne des Gewollten


(c) Anner Griem

Donnerstag, 4. April 2013

Wie war's bei Molières TARTUFFE im Nationaltheater Mannheim?



Im Nationaltheater Mannheim läuft diese Saison Molières Komödie "Tartuffe" vom Schauspiel Stuttgart, ein sehr umstrittenes Stück, das 1664 sofort nach der Aufführung vor König Louis XIV., der Molière sehr zugetan war, durch ihn verboten wurde, um nicht Geister, "die einer richtigen Unterscheidung weniger fähig" wären (Hofbericht), zu verwirren. Laster und Tugend, echte Religiosität und Frömmelei waren ihm zu dicht beieinander. Molières kritischer, seiner Zeit weit vorauseilender Ansatz entlarvte religiöse Zeitgenossen und Frömmler des Eigennutzes und der Skrupellosigkeit. Erst eine spätere, dritte Fassung durfte nach Gerichtsverhandlungen und Intervention des Königs dann 1669 in die Öffentlichkeit. Schuld hatte wohl ein Geheimbund namens "Compagnie du Saint-Sacrement", eine Lobby aus Erzkonservativen und Hochadel in der Tradition der Gegenreformation, die Moliére als Auflöser der strengen Sitten bekämpften.

In der Inszenierung von Claudia Bauer wird die Modernität des Stückes reichlich deutlich. Sie umschließt die historische Handlung quasi mit einem modernen Rahmen, lässt Orgon als zeitgenössischen Mensch zu Beginn und am Ende aus der Illusionswelt in die Zuschauerwelt heraustreten und hineinsprechen, quasi erklären wie der Zeitbezug zum Heute ist, die Zuschauer sich mit einem Schlag darin erkennen.

Der zeitgenössische Mensch des gehobenen Bürgertums, saturiert mit gutem Einkommen, Auto, Urlaub, Sofalandschaft, seinem bürgerlichen Interieur, der Kunstsammlung  und seiner Anhäufung von Statussymbolen. Orgon spricht uns aus der Seele: "Die Dinge beherrschen mich". Die Bürger dieser Gattung schmücken sich mit Attributen des Erfolgreichen, des Reichtums, des Fortschritts und leiden im Endeffekt darunter.


Orgons Familie ist inklusive der wuchtigen Maman, der Zofe Dorine, die kleine Schmächtige, groß durch eine Hochfrisur und wenn sie auf Zehenspitzen in Pirouetten sich sächselnd, versoffen, streitschlichtend und gelegentlich ein bisschen proletarisch durch das Geschehen dreht, und des Schwagers Cléante - eine Mischung aus Woody Allen und Olaf Schubert im Pullunder und Louis-XIV-Beinkleidern - eine grotesk gezeichnete Menschengruppe, die durch ihr bizarres Outfit, ihre weißen Gesichter und ihr treibendes Spiel in der Sinnlosigkeit ein Abbild der Sinnentleerung, der absurden Gefangenheit in den Strukturen der Lust und des Genusses abgibt. Tochter Mariane eine depressiv wirkende, viel zu weibliche und große Frau für ihren geistigen infantilen Zustand. Ihr Geliebter Valére eine Mischung aus Szenenlover und Höfling in Röckchen und Schnallenschuhen. Ihre Mutter Elmire eine Frau mit Hochfrisur, überbetontem weiblichem Becken und High-Heels.

Man merkt immer mehr über allem herrscht das Abbild des Ödipus, das als Zeichen der Macht
von einem zum andern wandert, sie wie ein Virus befällt und vor Tartuffe in die Knie gehen lässt. Tartuffe ist der Begehrte. Ob Orgon, der sich ihn aus bloßem Eigennutz einverleibt, in die Familie geholt (wie man damals geistige Beistände anheuerte, um erzieherische oder Statusaufgaben zu erfüllen)  und in die Familie integriert hat, der Tartuffes Religiosität scheinbar so schätzt und bewundert, aber etwas ganz anderes von ihm will, die Demütigung sich als geheimes Ziel gesetzt hat, den Genuss der religiösen Devotheit Tartuffes erleben möchte. Tartuffe erscheint nicht umsonst als Flagellant, der sich blutig peitscht zur Buße.

Die Strukturen des Begehrens sind es, die Tartuffe einbinden, ihn als Objekt der Begierde,
durchaus im Sinne der aktuellen SM-Mode, oder als Störenfried im Reigen des Begehrens betrachten. Mme Pernelle, die Mutter Orgons findet ihn wundervoll, lobt ihn, preist ihn, will ihn behalten, begehrt ihn. Orgons Frau Elmire kann und will der Liaison mit Tartuffe kaum noch ausweichen, möchte aber zur Ehrenrettung ihrem Mann zeigen, was für ein gemeiner Schuft dieser Tartuffe sei. Mariane will zwar keine Heirat mit Tartuffe, die aber auch schon geplant ist, und steht ihrer Liebe, ihrem Versprochenen Valére plötzlich skeptischer und distanzierter gegenüber. Der Sohn Damis erkennt in ihm einen Widersacher in seinem Begehren der Mutter, sieht den Kuss zwischen ihnen, greift ihn an und später ist er ein Begehrter, den er küsst. Als Damis merkt, wie und dass er auch betrogen wurde, will er Tartuffe umbringen, auch seinen Vater greift er an. Orgon selbst im Widerstreit der verborgenen Regungen und Zuneigung zu Tartuffe und dessen absolute Unverschämtheit, ihn, Orgon, zu beleidigen, als ein Nichts zu bezeichnen, den man hinters Licht führen müsse, wie sich in der Verführungsszene Elmire-Tartuffe im 4. Akt zeigt, der Orgon unter dem Tisch, auf dem sich der Ehebruch zu vollziehen scheint, beiwohnen darf. Hätte Orgon alles geduldet, auch die Liaison mit seiner Frau - seinem besten Freund erlaube er dies - aber nicht die Beleidigung. Doch hier ist bereits alles zu spät, ein Rausschmiss kann nicht mehr stattfinden. Orgon hat Haus und Hof, sein Geld dem geliebten Tartuffe überschrieben, der, ganz skrupelloser Geschäftsmann, in klerikaler Verkleidung den Spieß rumdreht. Eine ominöse Mappe mit Dokumenten, die Orgon als Staatsverbrecher, Betrüger entlarven können und in Tartuffes Gewahrsam gegeben wurde, besiegelt den Zusammenbruch der Fassadenwelt. Die Kulisse bricht zusammen, als der Staatsbeauftragte mit einem Haftbefehl auftaucht, Gefängnis droht. Hier wird denn auch spätestens klar, welche Rolle Tartuffe einnehmen sollte, die Heuchelei zu verbessern, den Schein nach außen zu wahren! "Nichts ist statisch, alles bricht zusammen", deklamiert (ausgerechnet) Orgons Familie.

Vorschau: Mannheimer Bürgerbühne Satoe – Gesegnete Heimat

Gastspiel auf Einladung der Mannheimer Bürgerbühne:
Satoe – Gesegnete Heimat
Eine Koproduktion von Label Noir und dem Staatstheater Mainz
am 16. April, 19.00 Uhr, Studio


Wie nah ist „fremd“ uns eigentlich täglich? Was ist „fremd“, wer, warum und wodurch?
Im Sommer 2011 fand sich am Staatstheater Mainz ein Ensemble von Menschen zwischen 16 und 73 zusammen, um sich über ganz persönliche Erfahrungen, Hintergründe und Geschichten im Zusammenhang mit Heimat auszutauschen. So entstand das Stück Satoe – Gesegnete Heimat, in dem Spieler verschiedenster kultureller, sprachlicher und nationaler Hintergründe das Fremd- und das Heimischsein in all seinen Facetten bespielen, betanzen, besingen, beweinen und belachen. Für- und miteinander erinnern sie sich daran, was für sie Fremd-Sein, Heimat und Migration (nicht) bedeutet und nehmen dabei das Publikum mit auf eine Reise durch zwölf Kapitel: zwölf Geschichten von zwölf Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, und dennoch sind es am Ende zwölf Kapitel einer einzigen großen Geschichte, die von der ewigen Suche des Menschen nach Zugehörigkeit erzählt.

Preise:  14,- / 8,50 €

Im Anschluss Publikumsgespräch in der Lobby Werkhaus.

Die Aufführung ist Teil des Bundesaktionstags „Wir für Demokratie – Tag und Nacht für Toleranz“ und wird im Rahmen des Mannheimer Aktionsplans für Toleranz und Demokratie (MAP) gefordert.