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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 24. April 2012

Buchbesprechung: DAS GLÜCK GEHT NICHT ZU FUSS von Ines Kiefer



INES KIEFER
Das Glück geht nicht zu Fuß
Wie mein Leben ins Rollen kam
München 2011, 280 Seiten, Knaur TB / E-Book
EUR (D) 9,99, Droemer Knaur 


Ines Kiefer ist 19, begeisterte Tänzerin und gerade dabei, das Leben zu entdecken. Doch dann wird bei ihr ein Rippentumor diagnostiziert, der alles für immer verändern wird: Bei der Operation treten Komplikationen auf, und als Ines aus der Narkose erwacht, spürt sie ihre Beine nicht mehr. Sie ist querschnittgelähmt, alle ihre Zukunftsträume scheinen auf einen Schlag zerplatzt. Doch Ines gibt nicht auf. Mutig erobert sie sich Stück für Stück ihren selbstbestimmten Alltag zurück und sucht ihr Glück – nun eben auf Rädern. Sie erlebt die Höhen und Tiefen der Liebe, bekommt ein Kind, das sie alleine erzieht, und erfüllt sich einen langgehegten Traum: Sie nimmt an einem Modelwettbewerb teil.


Der Leser wird Zeuge, wie ignorant die Mitmenschen sein können, wenn es um Rollstuhlfahrer geht. Die Wohnungssuche eine Tortur, weil Makler selbst bei klarer Ansage noch ein bisschen mauscheln wollen, um doch noch zu vermieten, oder tatsächlich gar nicht wissen, wie viele Stufen zur Wohnungstür führen. Man denke auch nur mal an öffentliche Verkehrsmittel. Das schafft kein Gehbehinderter, kein alter Mensch, keine Mutter mit kleinen Kindern, diese knappen Umsteigezeiten! Die Warterei Stunde um Stunde ist vorprogrammiert. Ich weiß selbst, wie schon die nahe gelegene Bahnstrecke eine Falle sein kann, auf 20 Kilometern bereits Verspätungen, Busanschlüsse verpasst oder nachts sogar der letzte Zug zurück! Busse in der Stadt, ein Abenteuer, auch das Fortbewegen in  Häusern. Ines Kiefer hat es gepackt, arbeitet, ist zweifache Mutter und hat sich mit ihrem Problem eingerichtet.

Biografie:
Ines Kiefer ist dreißig Jahre alt und lebt im Saarland. Seit ihrem 19. Lebensjahr sitzt sie im Rollstuhl. Trotz ihrer Behinderung hat sie ihre Ausbildung zur Hotelkauffrau beendet und arbeitet nun im saarländischen Wirtschaftsministerium. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Söhnen. Nebenher arbeitet sie als Model. 

INTERVIEW DES VERLAGS
Liebe Frau Kiefer, seit einer Operation im Alter von 19 Jahren sitzen Sie im Rollstuhl. Trotz einiger Rückschläge haben Sie sich mit viel Power und Schwung ein selbstbestimmtes Leben aufgebaut. Würden Sie heute sagen, Sie haben Ihr Schicksal angenommen?

Was den Rollstuhl betrifft, habe ich keine Wahl. Aber ich kann entscheiden, wie ich mit meiner Situation umgehe und was ich aus ihr mache. Sicher ist es manchmal schwer, das Gute an meiner Lage zu erkennen. Aber es gibt sie – die schönen Dinge. Ich jammere nicht, weil ich im Rollstuhl sitze. Ich freue mich lieber über meine tolle Familie, meine lieben Freunde und meinen beruflichen Erfolg. Natürlich ist in meinem Alltag nicht alles rosarot. Der Rollstuhl brachte viele Veränderungen in mein Leben, auf die ich gern verzichtet hätte, aber die ich akzeptieren muss.
Egal wohin ich gehe, es müssen Aufzüge oder Rampen vorhanden sein. Ich bin oft auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. Es ist unangenehm, wenn man vor einer Treppe steht und ohne Hilfe nicht hoch kommt. Der Dackelblick hat mir in so einer Situation schon manchmal geholfen ... Oder zwei Freundinnen. Dann geht alles leichter. Aber mir fällt es immer noch schwer einzusehen, dass viele Dinge nicht mehr allein gehen. Am meisten musste ich mich an die ständige Beobachtung wegen meines Rollstuhls gewöhnen. Der Mensch im Rollstuhl wird leider nur selten gesehen … 

Es gibt natürlich auch Situationen, in denen ich meine fahrbare Hilfe sehr schätze. Ich habe immer einen Sitzplatz … und meine Kinder auch: auf meinem Schoß. 

Wie gehen denn Ihre Söhne generell mit Ihrer Behinderung um?

Kinder sehen Menschen mit Behinderungen mit anderen Augen. Nicht nur mit meinen Jungs Tim und Erik ist es unkompliziert. Tim war fast drei Jahre alt, als ich ihm erklärte, warum ich nicht laufen kann. Das hat ihm genügt. Es ist im Alltag kein Thema mehr. Er nutzt die Vorteile, die sich durch den Rollstuhl ergeben. Er hat zum Beispiel immer einen Sitzplatz, wenn seine Beine müde sind. Für Kinder, die mich kennen, ist meine Behinderung Alltag und Normalität. Sie sind damit groß geworden. Sie kennen mich nicht anders. Eine Freundin von Tim sagte mal zu ihrer Mutter: „Ich hätte auch gern so eine Mama wie Tim.“

Sie haben ja regelmäßig als Model gearbeitet – trotz Rollstuhl. Sind Sie in dem Bereich auch 
weiterhin aktiv? Was gibt Ihnen die Arbeit als Model?

Wenn ich als Model gebucht werde, sind die Reisen zu Foto- oder Filmaufnahmen für mich eine willkommene Abwechslung im Alltag. Es ist aufregend, neue Menschen und Orte kennen zu lernen. Wenn ich gestylt werde, verwandle ich mich in eine ganz andere Ines, als ich sie zu Hause im Alltag bin. Das Make-up sitzt perfekt, die Haare sind in Form gebracht, beim Fotografieren zupft mich die Stylistin zurecht. Eine perfekte Welt, in der der Rollstuhl mehr Accessoire als Fortbewegungsmittel ist.

Montag, 23. April 2012

Dichterhain: REIFEZEIT von Carmen Olivar

Reifezeit

Ich lebe mein Leben im Hier und Jetzt.
Bin nun nicht mehr so verletzt.
Ließ die Vergangenheit nun endlich los.
Mein Selbstvertrauen ist grandios.

Seelische Reife war mein Ziel,
verlange von mir nicht mehr zu viel.
Kleine Schritte –von Stund´ zu Stund´,
Hinabtauchen auf der Seele Grund.

Gefühle fuhren Karussell.
Die Jahre vergingen gar so schnell.
Jetzt kommt Gelassenheit hinzu.
Fand so meine innere Ruh´!

Gestärkt meine Seele.
Anvertraut dem Leben.
Welche Steigerung kann es noch geben?


© Carmen Olivar, 15.06.2000

Heute Abend

20 Uhr: Bärbel Reetz liest aus ihrem neuen Buch "Hesses Frauen"


Location: Landgrafensaal im Alten Rathaus / Schloßplatz Pirmasens 

Eine Veranstaltung  am UNESCO-Welttag des Buches und im Rahmen des Hesse-Jahres 2012 auf Einladung der Geschäftsführung Hugo-Ball-Preis in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Pirmasens und der Hugo-Ball-Gesellschaft. 

Mehr siehe REGIONALE EVENTS

TV-Satire: KALKOFES RADIO-MATTSCHEIBE VOL.1

1991 entstand - quasi aus Versehen - auf radio ffn Oliver Kalkofes Fernsehsatireformat, das später zu einer festen Größe im deutschen TV werden würde. Doch wie begann das eigentlich alles damals am 25.02.1991 mit einem unschuldigen Rückblick auf die „Lindenstraße" vom Vortag? Dieses Geheimnis und viele mehr lüftet die CD-Edition „Kalkofes Radio-Mattscheibe" auf insgesamt acht Doppel-CDs, die nach und nach erscheinen.

Vol.l der Edition bietet alle Radio-Mattscheiben vom 25.02.1991 bis 28.10.1991 auf zwei CDs. Als Bonusmaterial gibt es u.a. Kalkofes Interview mit David Hasselhoff sowie exklusive mp3-Tracks im CD-ROM-Bereich. Das Booklet enthält die Sendedaten und den umfassenden Text „20 Jahre Mattscheibe" von Oliver Kalkofe. Dazu gibt es eine randvolle Bonus-CD Best-of „Kalkofes Radio-Mattscheibe" - Je ein Highlight aus den CDs Vol. 2 bis 8! Ein Happen aus jeder Phase als Ausblick auf den folgenden Wahnsinn...

Hier der Inhalt:
CD 3: Best-of „Kalkofes Radiomattscheibe"
1. Nimm dir Zeit 2 - Teaser (25.11.1991)
2. Nimm dir Zeit 2 (25.11.1991)
3. Wider den tierischen Ernst - Teaser (17.02.1992)
4. Wider den tierischen Ernst (17.02.1992)
5. Grand Prix 92 - Teaser (11.05.1992)
6. Grand Prix 92 (11.05.1992)
7. Musikantenstadl 2 - Teaser (03.08.1992)
8. Musikantenstadl 2 (03.08.1992)
9. Cluedo - Teaser (08.02.1993)
10. Cluedo (08.02.1993)
11. Phantastische Phänomene - Teaser (23.08.1993)
12. Phantastische Phänomene (23.08.1993)
13. Wetten, dass...? 10 - Teaser (17.01.1994)
14. Wetten, dass...? 10 (17.01.1994)
15. Superlachparade - Teaser (20.06.1994)
16. Superlachparade (20.06.1994)
17. Die Deutsche Superhitparade - Teaser (05.09.1994)
18. Die Deutsche Superhitparade (05.09.1994)    —- ————
19. Werbung - Teaser (12.06.1995)
20. Werbung (12.06.1995)
21. Dalli Dalli - Teaser (16.10.1995)
22. Dalli Dalli (16.10.1995)
23. Bärbel Schäfer 2 - Teaser (17.06.1996)
24. Bärbel Schäfer 2 (17.06.1996)
25. Je t'aime - Wer mit wem - Teaser (19.09.1996)
26. Je t'aime - Wer mit wem (19.09.1996)


Damit noch nicht genug Kalkofe, denn parallel dazu hat Turbine Classics KALKOFES MATTSCHEIBE - THE COMPLETE PROSIEBEN-SAGA veröffentlicht. Die vier kompletten Staffeln "Kalkofes Mattscheibe" von 2004 bis 2008 plus interaktive Menüs mit Oliver Kalkofe, Audiokommentar mit Oliver Kalkofe und Regisseur Marc Stöcker zu allen Folgen, Making-of-Material, Jahresrückblick, Kalkofe als Gast bei "Bernd das Brot", "Mattscheibe"-Uncut, Best ofs, Outtakes und vieles mehr ...







Oliver Kalkofe wurde 1965 in Hannover geboren und ist in Peine aufgewachsen. Nach einem Publizistik-, Anglistik- und Germanistik-Studium in Münster machte der gelernte Fremdsprachenkorrespondent im FRÜHSTYXRADIO erstmals als Comedian auf sich aufmerksam. Die sonntägliche Kultshow des niedersächsischen Radiosenders ffn bot den passenden Rahmen für Kalkofes respektlos bissigen Humor. Es entstanden viele, zum Teil preisgekrönte Comedy-Figuren und -Serien wie ONKEL HOTTE, KALKOFES MATTSCHEIBE, DIE ARSCHKRAMPEN, ISERNHAGEN LAW und HERR RADIOVEN, die zunächst im Radio, später auch auf CD erschienen und erfolgreich auf die Bühne gebracht wurden.
Dennoch war das Fernsehen immer Oliver Kalkofes Lieblingsmedium. Mit der preisgekrönten TV-Satire KALKOFES MATTSCHEIBE wurde er zu einem der bekanntesten und beliebtesten Comedians und zu Deutschlands schärfstem Medienkritiker. Die Sendung wurde 1996 mit dem renommierten Grimme-Preis und 1999 mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet.
Das Kino eroberte er mit den Edgar-Wallace-Parodien DER WIXXER (2004) und NEUES VOM WIXXER (2007), in denen er eine der Hauptrollen spielte, an deren Drehbüchern er mitwirkte und die er mitproduzierte.
Darüber hinaus ist Oliver Kalkofe ein erfahrener und beliebter Synchronsprecher: Er war u. a. die deutsche Stimme des gefräßigen Katers „Garfield" in GARFIELD 2 (2006) und sprach neben Gastrollen in DR. DOOLITTLE II (2001), DER KLEINE EISBÄR II (2005) und KONFERENZ DER TIERE (2010) weitere Hauptfiguren in den computeranimierten Kinofilmen ROBOTS (2005), URMEL VOLL IN FAHRT (2008), MONSTERS VS. ALIENS (2009) und MEGAMIND (2010). Für die deutsche Fassungen der TV-Serien LITTLE BRITAIN und COME FLY WITH ME und den französischen Kinohits OSS 117 - DER SPION, DER SICH LIEBTE und OSS 117 - ER SELBST IST SICH GENUG war er neben seiner Tätigkeit als Synchronsprecher auch als Autor für die Synchronbücher aktiv.
Für die Bühne des Hamburger Schmidt Theaters schuf Oliver Kalkofe aktuell die Fernseh-Revue VOLLES PROGRAMM -DIE WIRKLICH GANZ TOLLE TV-SHOW-SHOW!
Außerdem verfasst er für die Programmzeitschrift TV Spielfilm regelmäßig die medienkritische Kolumne KALKOFES LETZTE WORTE.

Sonntag, 22. April 2012

STEIN SEIN von Annette Kallweit


Dieses Miststück von kleinwüchsigem Altrocker hatte mich mit Wucht und Wut im Bauch über die Straße getreten. Und da lag ich nun im Rinnstein einer Hauptverkehrsstraße, gefährlich nah neben einem Gully.

"Jetzt bloß kein Starkregen", bibberte meine kleines steinernes Herz.

Ich fror. Und zwar ganz erbärmlich!

Vorher hatte ich es mir so schön gemütlich gemacht. Auf einer kleinen begrünten Verkehrsinsel, im kuscheligen Gras. Das war schon voll okay, dass es der Stadt an Geld fehlte und sie hier nur alle Jubeljahre mal das Gras schneiden ließ. Das war zwar auch schon Hundebesitzern aufgefallen und manch ein stinkender Haufen war direkt neben mir gelandet. Aber so alles in allem hatte ich doch meine Ruhe und konnte den fließenden Verkehr beobachten.

Das hatte schon was Meditatives.
Bis auf die Huper und Blinker und Bremsenquietschenlasser. Das brachte dann aber mal Stimmung in die grasgrüne Bude, war mir also ganz recht. Da hatte ich wenigstens was, womit ich mich zusammen mit den Hundeführern aufregen konnte.

Mein Leben war ja sonst eher langweilig.

Bis zu dem Tag, als sich dieser Idiot mit der Lederkutte und den Springerstiefeln wild kotzend auf diese Verkehrsinsel begab und mich durch die Gegend kickte. 
 

Als wenn so ein Stein keine Seele hätte!
Außerdem hat das sowieso weh getan. Werden Sie mal mit solcher Wucht getreten! Das gibt doch irre blaue Flecken!

Da lag ich also.
Die LKW-Reifen rückten mir auf die Pelle und ab und zu wurde ich auch von einem Fahrradreifen getroffen und kullerte dem Gullydeckel immer näher entgegen.

Da!
Ein Geisterfahrer!
Riss an seinem Lenkrad, rollte mit einem Affenzahn auf mich zu. Ich schrie noch auf, sah mein frühes Ende gekommen.
Aber er touchierte mich nur.
Also flog ich wieder.
Weg vom Gullydeckel, in einem hohen Bogen über die Straße.
Und blieb mitten auf einem Zebrastreifen liegen.

Es war richtig spannend. Ich lag dort und sah mir diverse Automarken von unten an. Linste in rostige Auspuffrohre und versuchte anhand der Abgase die jeweiligen Kennzeichen zu erraten. Das war natürlich absoluter Schwachsinn, vertrieb mir aber zumindest die Zeit. Nach zwei Tagen konzentrierte ich mich auf die Schuhe der Fußgänger. Ganz schnell war ich so weit, dass ich die Turnschuhmarken anhand ihres Profils auseinanderhalten konnte. Nur vor Stöckelschuhen hatte ich richtig Angst. Nicht auszumalen, wenn mich so ein Pfennigabsatz mitten im Bauch treffen sollte.

So tröpfelten die Tage vor sich hin und ich hatte schlimme Sehnsuchtsattacken nach dem Grün meiner Verkehrsinsel. Ich war ein Vertriebener. Ohne Aussicht auf Asyl. Wer würde mich schon haben wollen? Hässlich und grau wie ich nun mal war.

Ich hatte sämtliches Zeitgefühl längst verloren, als mich eines Tages eine kleine Hand hoch hob. Ich blickte in große und strahlende Blauaugen und traute meinen Ohren kaum:

„Du bist es!! Dich habe ich gesucht!! Du bist mein Glücksbringer und kommst jetzt in meine Hosentasche!!“
 

Asyl!
Man hatte mir doch noch Asyl gewährt!
Ich hatte ein neues Zuhause!
Eine Hosentasche...konnte mein Glück himmlischer und vor allem: wärmer sein?

Der Winter konnte kommen.
Und ich würde mein Glück machen.
Vor allem für Blauauge mit dieser bequemen Hosentasche.

Sie fragen sich, wie man wohl Glück macht?

Das ist wieder eine ganz andere Geschichte.



(c) Annette Kallweit, Düsseldorf

(4) Und wenn sie nicht ... Hundert Jahre Schönheitsschlaf - und seine Folgen


Dornröschen reckte sich und gähnte ausgiebig. Dieser verdammte Fluch wirkte immer noch! Hundert Jahre Schlaf... und trotzdem ständig müde. Mürrisch schlug sie die Bettdecke zurück und stand auf. Wo steckte nur Kunibert? Bestimmt wieder bei Drosselbart, diesem Mistkerl. 


Was für eine Ehe! Dornröschen fragte sich, warum ausgerechnet Kuni sie hatte wecken müssen. Sie schüttelte sich immer noch bei dem Gedanken an diesen feuchten Schlabberkuss. Und der Mundgeruch! Grauenhaft! Dass sie nicht gleich wieder ins Koma gefallen war, war das reinste Wunder. 


Sie kratzte sich am Kopf und schlurfte ins Bad. Erst mal duschen und dann einen starken Kaffee. Vielleicht half das ja. Den Blick in den Spiegel mied sie tunlichst. Von wegen Schönheitsschlaf! Hundert Jahre – und sie sah aus, wie die Zwillingsschwester von Quasimodo. Es war zum Heulen! 


Nachher würde sie mal Daisy anrufen. Jahrelang hatte man sie als das häßliche Entlein verspottet. Seit einigen Monaten war sie allerdings vollkommen verändert. Bildschön sah sie aus. Angeblich war die Veränderung ganz von selbst eingetreten, sozusagen mit dem Erwachsenwerden. Hah! Wer’s glaubt wird selig! Da hatte mit Sicherheit jemand nachgeholfen. Und sie würde schon rauskriegen, wer das war. 


Dornröschen seufzte. Ach, selbst wenn sie es wüsste.. was nützte ihr das? Sie hatte eh kein Geld, um einen Schönheitschirurgen zu bezahlen. Kunibert hatte nix mit in die Ehe gebracht, außer den Klamotten, die er auf dem Leib trug. Nicht mal das Schwert konnte man noch verscherbeln, es war vom Rosenschneiden total ruiniert. Tja, das hätte der Gute sich auch nicht träumen lassen, dass er eine verarmte Prinzessin wachgeküsst hat. Daran konnte man erkennen, dass er nicht unbedingt eine Intelligenzbestie war. Jeder Grundschüler mit rudimentären Rechenkenntnissen hätte sich ausrechnen können, dass bei ihr nix zu holen war. 


War doch wohl offensichtlich, oder? Hallooo?!? Ein König, der nur 12 goldene Teller besaß? Sie war immer noch stinksauer auf Papa. Da macht er einen auf dicke Hose und hat nix auf Sack. Und wer musste darunter leiden? Richtig! Da startet der Mann die Riesenwelle, lädt "Jan und alle Mann" zu ihrer Taufe ein ... und einen Tag vorher fällt es ihm wie Schuppen aus den Haaren, dass nicht genug Geschirr da ist. Anstatt sich bei den Nachbarn was zu borgen, lädt dieser Trottel ausgerechnet Tante Agathe wieder aus. Dabei weiß doch jeder, wie nachtragend die ist. 


Natürlich rauschte sie dann zur Taufe doch an. Mit Blitz und Donner war sie über die Gesellschaft hereingebrochen und hatte hysterisch gekeift: “Die Königstochter soll sich in ihrem 15. Jahr an einer Spindel stechen und tot hinfallen!“ Tante Maria war dann so lieb, es in einen hundertjährigen Schlaf umzuwandeln.. aber das hätte sie besser bleiben lassen. 


Was hatte ihr das letzten Endes eingebracht? Ein Gesicht wie ein ungemachtes Bett und einen bisexuellen Ehemann. Welcher sich allerdings in letzter Zeit ausschließlich auf Menschen seines eigenen Geschlechtes konzentrierte. Zum Glück! Dornröschen hatte eh keinen Bock auf Sex mehr. Tja, so ist das, wenn man hundert Jahre schläft. Da vergeht die Zeit zwar langsamer, aber sie bleibt leider nicht stehen. In der Pubertät einzuschlafen und im Klimakterium aufzuwachen – das ist nicht besonders witzig! 


Ach – egal! Sie würde sich jetzt ein bisschen zurecht machen und dann Eulalia besuchen. Mal sehen, ob die etwas von Erdal gehört hatte. Eulalia hatte ihm nämlich eine Eil-Brieftaube geschickt. Seit Erdal weg war ging hier alles drunter und drüber. Drosselbart war seinem Amt überhaupt nicht gewachsen. Das Beste wäre, er würde sich die ganze Zeit mit Kunibert im Himmelbett vergnügen. Dann käme er wenigstens nicht mehr auf so bescheuerte Ideen! Diese bekloppte Kampagne zum Beispiel: „Du bist Märchenland!“ Total krank! Wer denkt sich so was aus? Könnte glatt aus dem Menschenreich kommen, idiotisch wie das ist! 


Hoffentlich konnte Eulalia ihren Bruder dazu überreden, zurückzukommen. Die Ärmste war auch mit den Nerven am Ende. Die Behandlung ihres Gatten bei Dr. Allwissend verschlang ein Vermögen, brachte aber keine Besserung. Und dann noch die Sorge um Rotkäppchen. Die Kleine war vom letzten Besuch bei der Großmutter total verstört heimgekommen. Seitdem war kein Wort aus ihr herauszukriegen. Fest stand, dass sie etwas Unglaubliches gesehen haben musste! Aber was?? Dornröschen schüttelte den Kopf. Nur Kummer, Sorgen und Ärger, wohin man auch schaute. 


Und da sagen die Menschen, wenn sie etwas Schönes beschreiben wollten, das sei „märchenhaft“. Wenn die wüssten! 




© Siglinde Goertz, Uedem

Heute Nachmittag/Abend


URUK

Sonntag, 22. April 2012

Das Gilgamesch Epos auf der Binger Bühne 
Das Gilgamesch Epos | Quelle: Veranstalter
Das Gilgamesch Epos
Quelle: Veranstalter
Veranstaltung: Szenische Lesung 
Veranstaltungsort: Binger Bühne 
Beginn: 17:00 Uhr 


Das Gilgamesch-Epos zählt zu den ältesten Epen der Menschheitsgeschichte. Es handelt von Themen, die uns Menschen auch heute noch bewegen: Freundschaft, Liebe, Macht und dem Traum von der Unsterblichkeit. Das Epos, ursprünglich in akadischer Sprache auf zwölf Tontafeln in Keilschrift geschrieben, wurde im vergangenen Jahrhundert in den Ruinen des Tempels von Nabu in Ninive wieder entdeckt. 

Gilgamesch, König von Uruk, Erbauer der Stadtmauer, erstmals zweitausendneunhundert vor Christus erwähnt, Held und Lebemann, der zu zwei Teilen ein Gott ist und zu einem Teil Mensch. Der unsterbliche Gilgamesch, König von Uruk, begegnet dem ebenbürtigen Enkidu, der zwei Teile Mensch, ein Teil Tier, in der Steppe lebt. Die beiden messen im Kampf ihre Kräfte, um festzustellen, dass nur ihre Freundschaft siegen wird. So leben sie fortan zusammen, teilen Bett und Tisch miteinander und pflegen eine homoerotische Männerfreundschaft. 

Die Abenteuer, die sie sich selbst auferlegen, um ihre Grenzen auszuloten, führen sie in die heiligen Zedernwälder, wo sie auf Chumbaba treffen, einem Gott der Unterwelt, den sie überlisten. Weitere Abenteuer führen sie zur Göttin Ishtar, die versucht, Gilgamesch mit Liebesversprechen zu umgarnen. 
Gilgameschs Lebensfreude wird durch den unerwarteten Tod des Enkidu zerstört. 

Rüdiger Heins | Quelle: privat
Rüdiger Heins
Quelle: privat
Rüdiger Heins www.ruedigerheins.de unternimmt den Versuch, sich diesem alten Epos in zeitgenössischer Ausdrucksformen anzunähern. 

Mit Felicitas Göbel und Viktoria Vonseelen (Tanz und Rezitation) Helmuth Janßen hat die Entstehung des Theaterstücks filmisch begleitet und Gespräche mit dem Autor über das Epos geführt: 
Auf YouTube ist das Interview mit Rüdiger Heins.: http://www.youtube.com/watch?v=qfWRIZe3eDg 

Veranstalter: KoKu 
Ansprechpartner: Rüdiger Heins 
Telefon: 06721 921060 
E-Mail: info@inkas-id.de 

Link: 
www.ruedigerheins.de 

Buchbesprechung: Ein Alien in Frankreich


Franca Pott
Ein Alien in Frankreich
Dresden 2010, A5, gebunden, 272 Seiten (auch als TB erhältlich), 19,90 Euro, Dresdner Buchverlag

Ein nettes Lesevergnügen, Wissenswertes über Frankreich. Die Autorin streut Rezepte, Infos zu Steuern, zum Wohngeld, Wie melde ich mein Auto um?, die Nachbarn und Betrachtungen über die Sprache ....Im Laufe der Jahre, die die Autorin Franca Pott inzwischen schon in Frankreich lebt, hat sie so viel Schönes, Amüsantes und Spannendes erlebt, mit dem sie all diejenigen, die sich ebenfalls mit dem Gedanken tragen, in Frankreich leben zu wollen, ein bisschen neugierig machen möchte.

Ihr Buch soll amüsant informieren und zum Abbau von Missverständnissen beitragen. So stellt es einen Versuch dar, den Leser auf eine unterhaltsame Art und Weise mit den typischen Phänomenen und Gepflogenheiten in Frankreich bekannt zu machen. Mit einem Blick für Alltagsskurrilitäten, mit viel Humor und Liebe für dieses Land möchte sie den Leser mit einem Augenzwinkern zum Schmunzeln verführen und ihn an ihrer Zuneigung zu diesem „besonderen“ Völkchen teilhaben lassen.

„Ein Alien in Frankreich“ ist eine Betrachtung der Franzosen aus der Sicht einer Deutschen, gespickt mit hilfreichen Informationen über Land und Leute. Es ist die Geschichte einer Frau, die mit 49 Jahren Deutschland den Rücken kehrte und sich ohne ein Wort Französisch auf den Weg machte, um sich in Frankreich eine neue Existenz aufzubauen. Heute wohnt sie dort. Es beschreibt weiterhin den schwierigen Weg der Autorin von ihren anfänglichen Problemen bis hin zur Integration in diesem Land, in dem sie aufgrund ihrer lebensbejahenden und positiven Denkweise schließlich doch Fuß fasst. Mehr und mehr beherrscht sie die französische Sprache und fängt an, sich mit den Franzosen und ihrer Lebenseinstellung zu identifizieren. Und eines steht für sie fest: Hier will sie bleiben!





Biografie
Franca Pott – Pseudonym der Autorin Christine Zahn – studierte Anfang der 70er-Jahre an der Humboldt-Universität zu Berlin Mathematik. Während dieser Zeit begegnete sie ihrem späteren Mann, einem Rechtsanwalt aus dem Westteil der Stadt. Nach Beantragung der Ausreise gehörte sie 1975 zu den Ersten, die die DDR offiziell verlassen durften (Freikauf durch die Bundesrepublik Deutschland). Aufgrund ihrer Ehescheidung hat sie ihre zwei Söhne schließlich allein aufgezogen. In Berlin besaß und leitete sie 15 Jahre lang eine eigene Softwarefirma. 2001 entschloss sie sich schließlich, Deutschland den Rücken zu kehren, um in Frankreich zu leben. Sie ging nach Lyon, da ihr jüngster Sohn dort studierte.

Samstag, 21. April 2012

Sprung in eine Lauterer Vernissage mit Bodypainting: Ute Waldmann und RomAndy luden ein


Bodypainting oder Benefiz? Was zieht mehr? Die Frage darf jeder für sich beantworten. Jedenfalls waren die beiden Angebote schon mal im Gepäck zur Ver-nissage „Malgründe“ am 18. April 2012, 18:00 Uhr, in der Gemeinschaftspraxis Dres. Waldmann und Pahn, Riesenstr. 2, 67655 Kaiserslautern. Ich nenne hier dann auch alle Beteiligten, obwohl mir keiner das wie einem Wochenblatt etwa bezahlt ;-)  So bin ich zu den Lautrern und anderen Gewerbetreibenden, damit sich das Ganze auch lohnt. Ach ja, und für mich? Bin ich jetzt ein kostenloser Werbeblog? 


Werbewirksam und Menschenrechte anmahnend die Aktion Bodypainting, afrikanische Motive auf der Haut eines sehr schlanken und knabenhaften Mo-dels. Die linke Körperhälfte mit einem Zebra-, die rechte mit einem Giraffenfell "bedeckt", der Kopf, die Haare schwarz, der gesamte Körper schokobraun. Das Hairstyling stammte vom Salon Marth-Haar, Kaiserslautern. Auf dem Bauch ein großer Totenschädel zu Ruanda. Im rechten Auge das zu sponsernde Krankenhaus, im linken Auge die Flagge Ruandas. Und ganz groß 1994 auf der Stirnplatte, der Beginn des Völkermords an den Tutsis in Ruanda am 6. April.  Das Bodypainting wurde von „Atelier RomAndy“, den frisch verheirateten Romy Mann-Wollan und Andreas Langen, www.unique-artist.com, gemeinsam durchgeführt, und zwar in 5 Stunden 15 Minuten. Die Weltmeister  lagen zuletzt bei 6 Stunden (mit anderen Motiven natürlich), aber dennoch ein rekordträchtiges Ergebnis. Das Modell präsentierte das Ergebnis mit stoischer Gelassenheit in aufrechter Haltung und stand auch noch zum Shooting zur Verfügung. Fotos an diesem Abend schoss neben den Gästen vor allem Kordula Grohe-Schünemann.
Zur Unterstützung des Vereins „Krankenhaus Ruanda e.V.“ wurden außerdem handgefertigte Figuren aus Bananenblättern angeboten, die durch ihre handwerkliche Schlichtheit, aber Ausdrucksstärke gefielen (siehe Collage 2). 

Untertitel bzw. Motto der Ausstellung war „Vom Papier über die Leinwand zu Metall und auf die nackte Haut“. Zu sehen waren eben in erster Linie auch Aquarelle und sehr lebhaft bunte und detailtreue gegenständliche Acrylmalerei von Ute Waldmann, die vor Jahren die Praxis ihrem Sohn übergab. Einige Werke waren auf Metall angelegt. Die sehr schönen und leuchtenden Venedig-, Sachsen-, New York- und Landschaftsimpressionen beleben Räume ungemein. Die Preise für die Bilder sehr zurückhaltend und für jeden erschwinglich. Für den musikalischen Rahmen sorgte eine Enkelin der Künstlerin mit ihrer Violine und sehr schönem Spiel. 
Zu sehen sind die Bilder noch eine ganze Weile,  werktags von 9:00 bis 13:00 und mittwochs zusätzlich 14:00 bis 17:00 Uhr.

Heute Abend: Emmanuelle Rauch liest Walter-Brusius-Geschichten


Heute,
Beginn 19:30 Uhr,
mit
Emmanuelle Rauch
und
neuen skurrilen Geschichten
von Walter Brusius


Walter Brusius gelesen von »Emmanu­elle Rauch«-Burgmül­ler




An diesem Abend bieten wir Ihnen neben viel Spaß und Unterhaltung
der Jahreszeit entsprechend eine Auswahl an Spargel-Gerichten
(und auch ohne Spargel) :-)
Hohmanns Restaurant
Im Leiterich (Tenniscenter)
55585 Norheim Telefon 0671 25505
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage:

Neue CD von TRIKONT (Die Stimme Bayerns): Woo Hah Marienkäfer


LABRASSBANDA  feat. BUSTA  RHYMES
Woo Hah Marienkäfer NEU!
Remix by „Maximi"
12" VINYL Maxi

Aus dem Musikverlag mit dem eigenwilligen Bayernprogramm neu eine Maxisingle von LaBrassBanda, die schon durch auffällige  Blechbesetzung und lärmendes Toben im Fernsehen auf sich aufmerksam machten. Es handelt sich hier um eine limitierte Auflage mit kostenlosem Download-Code.

Auf Seite A:  LaBrassBanda feat.  Busta Rhymes - Woo Hah Marienkäfer / Remix by „Maximi".

Auf B: LaBrassBanda - Marienkäfer / Album Version & Remix instrumental.

Mundwerk-Crew,  die Hip-Hop-Formation vom Chiemsee, bestehend aus den beiden Frontmännern und MCs Touzev und Sebaino, sowie DJ und Beatproduzent Maximi  bezeichnen ihre Remixes als einen gesunden Mix aus HipHop, Funk, Reggae und experimentellen Elementen.



Zu LaBrassBanda nur soviel:  Das Quintett mit Trompete, Posaune, Tuba, Bass und Schlagzeug hat sich seinen Kultstatus in kürzester Zeit erspielt und das mit Brass Pop auf Bayrisch.
LaBrassBanda haben die großen Popstar-Posen nicht nötig, um Tausende einfach umzublasen mit ihrer Einzigartigkeit. Der Song „Marienkäfer" ist von der ersten CD „habediehre". Busta Rhymes soll übrigens sehr begeistert gewesen sein von diesem Remix. Alles klar? 


HÖRPROBE:
Woo Hah
Intermailand

Autobahn
Bayrischer Techno

Freitag, 20. April 2012

Dichterhain: Wunschblock 5 (MaXXX) von Willi van Hengel

Je tiefer der hinter den Worten mitschwingende Gleichklang in ihm zu spüren war, umso mehr begann sich die Sprache des Onkels in Edmond breitzumachen, allein von diesem einen Wort her, und umso mehr fühlte Edmond sich zu ihm hingezogen. Er fühlte sich diesem einfachen Menschen dann ganz nah. Und zum ersten Mal in seinem Leben nahm er Nähe nicht als Gefahr wahr. Aber warum? Er suchte doch immer schon die Nähe: zu einer schönen Frau, einem Gedicht oder aber einem einfachen, ehrlichen Menschen.

(c) Willi van Hengel, Auszug aus dem unveröffentlichten Roman "MaXXX braucht Schrott"

Lesetermin mit Heiner Geißler im Rahmen des Eifel-Literatur-Festivals 2012

Der »Stuttgart 21«-Schlichter Heiner Geißler plädiert für mehr  Bürgerbeteiligung in der Politik!  Freitag, 27. April 2012, 20 Uhr, Wittlich, Atrium des Cusanus-Gymnasiums

Einlass: 19 Uhr, VVK 18,– Euro, AK 20,– Euro


Der Faden ist gerissen: Politik und Bürger driften auseinander. Immer  mehr Menschen wollen ihr Schicksal ohne die politischen Parteien selbst in die Hand nehmen. Sie gehen nicht mehr zur Wahl, sondern auf die Straße. Diese Krise der Demokratie braucht eine Antwort. Flughafen Berlin, Stuttgart 21, Atomkraft, Schulreform: In Deutschland findet ein Bürgeraufstand statt. Heiner Geißler, der Schlichter von S 21, nennt die Hintergründe für den zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen die offizielle Politik: Die Trennung von Geist und Macht, die Herrschaft der Märkte über die des Volkes, die Ökonomisierung der Gesellschaft, die fehlende Transparenz der bürokratischen Genehmigungsverfahren. Geißler sieht eine Krise der Demokratie, sieht Defizite des Parlamentarismus in einer Mediendemokratie mit Internet und Facebook. Vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen mit S 21 entwirft Geißler neue Formen einer Bürgerbeteiligungsdemokratie und offenen Diskursrepublik. Sie sollen das verloren gegangene Vertrauen der Bürger zurückgewinnen und der Demokratie neue Perspektiven geben.

Endlich sieht auch ein prominenter CDU-Vertreter die Notwendigkeit einer verstärkten Bürgerbeteiligung, statt der dort propagierten allein gültigen Mitgliedermitbestimmung gegen Mitgliedsbeitrag.

Heute Abend


NORLAND WIND, Neunkirchen/Saar   (AUSVERKAUFT)       
siehe   REGIONALE EVENTS

Für Sie besucht: Daniel Helfrichs "Musizierfische" in KL-Siegelbach, am 17.4.2012




Daniel Helfrich. Kennen Sie? Ein Kabarettist, der schon bei Ottfried Fischer im Schlachthof und bei den Fränkischen Kabaretttagen auftrat? Das Bayrische Fernsehen hat ihn schon länger entdeckt? Der richtig was drauf hat und bis zum Anschlag witzig wortgewandt sein kann, die Doppeldeutigkeit von Wörtern durch Neologismen herstellt, dabei auch noch sein (E-)Piano klasse bedient?
Machen Sie den Test, fragen Sie einmal herum, ob ihn jemand kennt.
Genau das war auch sein Problem beim letzten Auftritt: Es kamen eindeutig zu wenig Besucher, aber die paar, die da waren - ich denke hier wieder an Showman Olli Schulz: "In Kaiserslautern muss man außerhalb des Kammgarns damit rechnen, dass nicht mehr als 25 Leute inklusive des Tresenpersonals anwesend sind"-, wussten sein Programm und Können eindeutig zu schätzen. Insofern war es eine gute Wahl, weil er was drauf hat, aber ein Versagen der Werbung, trotz RPR.1-Ansage, Plakaten etc., und Desinteresse der effektiv erreichbaren 200 Leute. Noch wohl ein Kommunikations- und Bekanntheitsproblem ...Und das des übersättigten Bürgers, der nur noch schwer unter der Woche aus dem Haus zu locken ist. Mut von "Kunstgriff", den Veranstaltern, mal wieder heiße Kartoffeln anzufassen.
Großes Thema von Daniel Helfrich ist Alltag und Normalität. Einmal beim "Tag der Offenen Tür" in der geschlossenen Abteilung erleben wir absonderliche Vorkommnisse auf der Straße: 25 Taucher schlagen sich Fische über die Köpfe, alles ist neurotisch und schizophren, egoistisch, psychotisch, idiotisch und despotisch. Der Papst schwebt in diesem absurden, grotesken Liedgeschehen mit Luftballons vorüber zum Bahnhof, bis auch dem Letzten klar wird, dass es kein Tag der offenen Tür ist, denn die ist den ganzen Tag zugeblieben, sondern der ganz normale Wahnsinn...
In "Leben ohne Limit" wird das völlig Normale schon als etwas ganz Besonderes gesehen und zum Außergewöhnlichen stilisiert. Keine Sinn fürs Extraordinäre mehr, das ja schon im roten Bereich liegt, wo keiner hin will.
Im "Bionade"-Song wird die verflossene Liebe besungen, ein Ritt durch die Getränkewelt, und Schluss mit der Flasche, dem ehemals hochgelobten Fanta ohne Chemie, die doch nur mit Dr. Oetker fremdgeht. Der verschmähte Liebhaber kehrt demonstrativ zurück zu Coca-Cola, da Bionade eh nur die Beine für jeden breit macht.
Die "Musizierfische" ein ganz besonderer Biologiekurs ... So der Spezi-Fisch (spezifisch) mit den Feinden Al-Kohol und Kai-Piranja... der Pornogra-Fisch mit den Unterarten Ohr-Aal, An-Aal und Koi-Tus und den Feinden Menstru-Aal, Aal-ice Schwarzer, oder eben der Geogra-Fisch, der sich beim Urknall paart, 7 Tage Reifezeit hat und eine Lebenserwartung bis zum jüngsten Tag hat, hierher gehören auch der Aal-Catraz und der lokale Landläu-Fisch.
Ebenfalls ein Hit "Die Erdkundelehrerin", mit der der Sänger nichts mehr anfangen möchte, denn sie schläft im Ti-Bett, will neurotisch-intellektuell in der nonverbalen Phase gen Italien und treibt ihren Freund durch ständige erdkundliche Bezüge in den Wahnsinn...
"Der Abgesang auf eine Kerze" ebenso pfiffig, gewollt depressiv überzeichnet, der Vater stirbt an Burn-out ...
In "Nachtaktiv" ist der Mörder wie der von Reinhard Mey schwer aktiv, mit seinem T-MoBeil. Er legt alle um , vom Versicherungsvertreter bis zu den eigenen Eltern: "Es ist schöner gehasst zu werden, denn geliebt."
Im "Ohrwurm" wird aus dem Ohrwurm in der Geschichte ein Endlos-Potpourri, bei dem die letzten Silben oder Wörter des Vorgängerohrwurms den nächsten bilden und schließlich in absurder Übersteigerung alles überfluten ...

Man kann Daniel Helfrich nur wünschen, viele gute Auftritte vor dem Publikum zu haben, das er verdient, und weiterhin so pfiffige Lieder zu schreiben und zu vertonen. Eines seiner Vorbilder war übrigens der im November 2011 verstorbene Meister des schwarzen Humors Georg Kreisler, den er auch persönlich kennen lernte. Auf Daniel Helfrichs Website unter News oder bei Youtube in seinem Channel kann man all die genannten Songs hören und im Konzert natürlich noch weitere kennen lernen ...


Donnerstag, 19. April 2012

Dichterhain: ALLTAGSHELDEN von Norbert van Tiggelen

Feuerwehr 11 (c) Harma-Regina Rieth
Alltagshelden
Alltagshelden werden oftmals
von der Masse überseh‘n.
Sie sind keine Prominenten,
die im hellen Lichtschein steh‘n.

Sie vollbringen häufig Taten,
die nicht selbstverständlich sind,
weil sie ihren Nächsten helfen,
ihnen schenken Rückenwind.

All den starken Menschenseelen
widme ich nun dies‘ Gedicht.
Einer aber ganz besonders -
„DU“ bist dieses warme Licht.


© Norbert van Tiggelen

Noch bis 4. Mai 2012: Bewerbung für den Georg-K.-Glaser-Preis 2012

Das MINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT, WEITERBILDUNG UND KULTUR in MAINZ und der SWR schreiben Georg-K.-Glaser-Preis 2012 aus


In neuer Form loben das Land Rheinland-Pfalz und der Südwestrundfunk (SWR) auch in diesem Jahr den Georg-K.-Glaser-Preis aus. Der viel beachtete Literaturpreis wird weiterhin in zwei Kategorien vergeben: als Hauptpreis, der mit 10.000 € dotiert ist, und als Förderpreis (3.000 €).


Mit dem Hauptpreis ehrt die Jury Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die durch Leben oder Werk eng mit dem Land verbunden sind und sich über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht haben. Ausgezeichnet werden kann also, wer in Rheinland-Pfalz geboren wurde, dort lebt oder durch literarische Arbeiten regional verankert ist.


Um den Förderpreis des Georg-K.-Glaser-Preises können sich Autorinnen und Autoren, die bis zu 35 Jahre alt sind, selbst bewerben, sofern sie ihn in der Vergangenheit nicht schon einmal erhalten haben. Manuskripte einreichen können Autorinnen und Autoren, die aus Rheinland-Pfalz stammen, dort leben oder die durch ihr literarisches Schaffen mit dem kulturellen Leben in Rheinland-Pfalz besonders verbunden sind. 


Die Altersbegrenzung wurde neu eingeführt. Zudem müssen Bewerberinnen und Bewerber eine literarische Buchveröffentlichung oder eine literarische Veröffentlichung in einer Anthologie oder in einer Zeitschrift nachweisen können. Wie bislang sind bei den Bewerbungen um den Förderpreis alle literarischen Gattungen zugelassen (Prosa, Lyrik, Szene, Essay etc.).


Einzusenden ist in zweifacher Ausfertigung ein unveröffentlichter Text in deutscher Sprache von maximal zehn Din-A4-Seiten mit bio-bibliografischen Angaben an das Literaturreferat des Ministeriums:


Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur
Referat 9825
Postfach 3220
55022 Mainz


Die Bewerberin beziehungsweise der Bewerber versichert in dem Anschreiben, dass der eingesandte Text bislang noch nicht veröffentlicht worden ist. Über die Vergabe des Georg-K.-Glaser-Preises befindet eine unabhängige Fachjury. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist Freitag, 04. Mai 2012 (es gilt das Datum des Poststempels). Die Unterlagen können im Anschluss leider nicht wieder zurückgesandt werden.


Der Preis ist benannt nach dem 1910 in Guntersblum in Rheinhessen geborenen und 1995 in Paris gestorbenen Autor des als „Jahrhundertwerk" gerühmten Romans Geheimnis und Gewalt, Georg K. Glaser.


Im vergangen Jahr ging der Hauptpreis des Georg-K.-Glaser-Preises an Rafik Schami, der Förderpreis an Joachim Geil.

Deutsche Herzstiftung warnt vor Gebrauch der E-Zigarette

Gesundheitsschädigende Wirkung wird unterschätzt

(Frankfurt a. M., 4. April 2012) E-Zigaretten sind in Mode gekommen. Im Gegensatz zu den üblichen Zigaretten, die bekanntlich das Risiko für Krebs- und Herzkrankheiten dramatisch erhöhen, mag die E-Zigarette immer noch von vielen für harmlos gehalten werden. Bei der Elektro-Zigarette wird — anders als bei herkömmlichen Zigaretten — kein Tabak verbrannt, deshalb fallen auch keine Teerstoffe an. „Dennoch ist die E-Zigarette keine gesundheitlich unbedenkliche Alternative zur herkömmlichen Zigarette", sagt der Kardiologe  Prof. Dr. med. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Bei der E-Zigarette wird eine nikotinhaltige Tabakalkaloidflüssigkeit verdampft und vom Raucher als Aerosol eingeatmet. Sie besteht zu 90 Prozent aus Propylenglykol, das industriell auch als Frostschutzmittel eingesetzt wird. Hinzu kommen Nikotin, meist Ethanol, Glyzerin und andere Geschmacksstoffe. „Niemand sollte das seiner Lunge zumuten", warnt Prof. Gohlke.
Bei einer Untersuchung, die in der medizinischen Fachzeitschrift CHEST (Vardavas C. et al; Chest, ahead of print 12-2011) veröffentlicht wurde, inhalierten 30 Nichtraucher über fünf Minuten aus einer E-Zigarette. Dabei kam es zu einer sofortigen bedeutsamen Einengung der Bronchialwege, einer Art Spasmus der Bronchien. Außerdem ergaben sich Hinweise für eine Entzündungsreaktion der Bronchien. Für diesen schädlichen Effekt machten die Autoren vor allem den Stoff Propylenglykol verantwortlich.


Wissenschaftlicher Beleg für positive Wirkung fehlt

Bei intensivem und schnellerem Ziehen an der E-Zigarette kann so viel Nikotin inhaliert werden, dass es zu einer Nikotinvergiftung kommen kann. Mehrere Krankenhausaufnahmen wegen Nikotinvergiftung nach E-Zigarettenkonsum wurden berichtet. „Allein wegen des hohen Nikotingehalts müsste die E-Zigarette rezeptpflichtig sein", bemerkt Prof. Gohlke. Aber vor einer Zulassung als Medikament, das erleichtert, vom Rauchen loszukommen, müssten wissenschaftliche Studien durchgeführt werden, die eine positive Wirkung der E-Zigarette auf das Rauchverhalten belegen. „Sowohl Studien zum Langzeiteffekt bei wiederholtem Gebrauch der E-Zigarette als auch Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität von Propylenglykol, also zu möglichen Schädigungen des Erbgutes, stehen noch aus", fügt der Kardiologe hinzu.

 Verbot wegen unklarer Risiken


Wegen der vollständig unklaren Risiken, die mit der E-Zigarette verbunden sind, ist der Verkauf und Vertrieb der E-Zigarette in Bayern bereits seit Jahren, in Nordrhein-Westfalen seit November 2011, in Bremen seit Januar 2012 verboten. Verboten ist die E-Zigarette u.a. auch in der Schweiz, in Norwegen, in der Türkei und sogar in China, wo die E-Zigarette vor 15 Jahren erfunden wurde. Eine strikte Regulierung gibt es in Dänemark, Kanada und auch in Österreich. Die EU-Kommission will die gesundheitlichen Folgen jetzt genauer untersuchen. Das Bundesgesundheitsministerium sieht das Verbot im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen als einen wichtigen Schritt.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung warnte: „Die benutzten Kartuschen enthalten häufig neben dem Suchtstoff Nikotin auch andere gesundheitsschädigende Substanzen. Deshalb ist vom Konsum der E-Zigarette abzuraten." Die E-Zigarette könne ebenso süchtig machen wie die normale Zigarette, betonte Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Dass sie angeblich helfe, mit dem Rauchen aufzuhören, sei nicht belegt. „Sicher ist: Die E-Zigarette schädigt die Gesundheit der Verbraucher auf andere Weise als die reguläre Zigarette. Ob die Schädigung geringer ist, steht noch dahin", meint Prof. Gohlke.


Kostenfreier Sonderdruck der Herzstiftung:
Zum Ausstieg aus dem Rauchen bietet die Deutsche Herzstiftung kostenfrei den Sonderdruck „Ausstieg aus der Sucht - Wie man vom Rauchen loskommen kann"/"Rauchstopp: Helfen Medikamente?" mit Expertenbeitragen von Dipl.-Psych. P. Lindinger(DKFZ), Dr. med. A. Hansen u. Prof. Dr. med. T. Eschenhagen (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) an.
Der Sonderdruck kann angefordert werden bei: Deutsche Herzstiftung e. V., Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt a. M.




Mittwoch, 18. April 2012

Für Sie besucht: Walter Brusius, Der Ziegenmelker (Ausstellung)

Das Nahetal gehört zu den schönsten Tälern in Deutschland. Es ist abwechslungsreich, zerklüftet, bietet Bade- und Sonnenbuchten, Bahnüberführungen wie im Modellbauland und viel Natur - am schönsten zwischen Birkenfeld und Bad Münster am Stein. Wer sich nicht nur die Natur, sondern auch eine humorvolle und sehr beeindruckende Ausstellung im Maler-Zang-Haus in Birkenfeld anschauen möchte, der kann Walter Brusius mit älteren und ganz jungen Werken kennen lernen: DER ZIEGENMELKER. Der Künstler wohnt am anderen Ende des Nahetals, in Bad Kreuznach, hat dort sein Atelier und ist mit seinen gesprochenen Geschichten auf Video im städtischen Blog vertreten. Eine Auswahl davon habe ich sehr gerne in meinen Blog aufgenommen. Seine Geschichten werden gemocht, zahlreich besucht, sind ungewöhnlich, scheinbar sinnentleert, wirken skurril und bizarr, absurd und lassen manch einen mit einem großen Fragezeichen und Erstaunen zurück. In seinen Atelierheften bekommt man quartalsweise Nachschub an den schönen Geschichten, außerdem lernt man Zeichner und Karikaturisten aus ganz Deutschland kennen, denn die Hefte entstehen in einer Koproduktion mit ihnen. Walter Brusius schreibt seine Geschichten nach deren Vorlage oder diese entstehen umgekehrt zu seinen Geschichten.




In diese Welt gehören auch die neuen Werke im Birkenfelder Maler-Zang-Haus, Saarstraße, die im letzten dreiviertel Jahr entstanden sind. Angeregt durch die ungewöhnlichen Postkarten der Onkel, die sie aus Paris schickten, zeigt uns Walter Brusius Dutzende von Motiven, die er von ihnen aus der Larousse-Enzyklopädie oder dem Wörterbuch ausgeschnitten und auf Postkarten geklebt erhielt. Alle aus der Erinnerung nachgemalten Postkarten sind mit grünlich-blauen oder mal gelben Hintergründen versehen und mit dunkelblauen Filzstiften bemalt. Er setzte für diese Erinnerungsarbeit, das Vorüberziehenlassen der Kindheit, der Erlebnisse und der Bedeutungen, die er den Postkarten und ihren Motiven zumaß, Plakafarben ein, die sich schwerer verarbeiten ließen als andere. Das brachte ihm mehrere Arbeitsgänge ein, denn die Farbwirkung war ganz anders als erwünscht und erst nach mehreren Durchgängen dort, wo er sie haben wollte. So sind in verschiedenen Ensembles Dutzende Porträts, Gegenstände und vereinzelt Wortfetzen arrangiert, die sich erst im Begehen der Zimmer als das outen, was sie sind ... Denn die Wortfetzen erlauben erst zwei Zimmer weiter eine Bedeutung herzustellen. Die Botschaft des Malers bewusst brüchig und Gedankenarbeit erfordernd, so wie wohl damals dem kleinen Jungen sich bruchstückhaft ein Bild von Paris zusammensetzte, quer durch die Jahrhunderte, wie er es heute in keinem Film erfahren würde. Versatzstücke einer entfernten, fremden, reizvollen, aber auch lustigen Welt von Menschen und Vorgängen.



Im Erdgeschoss die etwa 10 Jahre alten großformatigen, plakativen und intensiv durch kräftige große Acryl-Farbtupfen im Hintergrund wirkenden Bilder, von denen eines den Ziegen-melker darstellte. Ebenfalls Kind-heitserinnerungen an das länd-liche Geschehen in Nieder-wörresbach, dem Geburtsort von Walter Brusius, und zwar aufge-wachsen in der "Gass", einer steilen Straße, aus der die Urbe-wohner des Dorfes stammten ...



Eröffnet wurde die Ausstellung von Manfred Dreier, dem letzten Bürgermeister der Stadt Birken-feld (danach nur noch einer für die Verbandsgemeinde), dem ehemaligen Landrat, dem Kreis-tagsabgeordneten Prof. Wild, vielen Honoratioren der Stadt und Verbandsgemeinde sowie Ver-tretern der Kunst, z.B. Herrn Schmied, Vorsitzender des Kunstvereins Nahe, und Harma-Regina-Rieth, freie Künstlerin. Ferner Pressevertreter und last not least die CDU-Spitzenkandidatin in Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, ehemalige Wein-königin, die eine sehr ausführliche und informative Würdigung des Künstlers vornahm und ihm auch lachend verzeiht, wenn er lieber nichts mit ihrer politischen Richtung oder Religion zu tun haben will. Künstlerisch begegneten sich die beiden mit einer vom Künstler illustrierten und der Laudatorin betexteten Meditation über Bibeltexte für einen guten Zweck in Ruanda. Dort liebte man die Bilder von W. Brusius sehr, konnte man doch auch aus Gründen der Schrift- und Sprachunkenntnis die Texte gar nicht lesen. Für ansprechende Musik und Verköstigung war gesorgt. Die Ausstellung geht noch bis 10. Juni 2012.

Ankes Fundstücke: Innerer Reichtum

Den Reichtum eines
Menschen kann man
an den Dingen
messen, die er entbehren
kann, ohne seine gute
Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau