Daniel
Helfrich. Kennen Sie? Ein Kabarettist, der schon bei Ottfried Fischer
im Schlachthof und bei den Fränkischen Kabaretttagen auftrat? Das
Bayrische Fernsehen hat ihn schon länger entdeckt? Der richtig was
drauf hat und bis zum Anschlag witzig wortgewandt sein kann, die
Doppeldeutigkeit von Wörtern durch Neologismen herstellt, dabei auch
noch sein (E-)Piano klasse bedient?
Machen Sie den Test, fragen Sie einmal herum, ob ihn jemand kennt.
Machen Sie den Test, fragen Sie einmal herum, ob ihn jemand kennt.
Genau
das war auch sein Problem beim letzten Auftritt: Es kamen eindeutig
zu wenig Besucher, aber die paar, die da waren - ich denke hier
wieder an Showman Olli Schulz: "In Kaiserslautern muss man
außerhalb des Kammgarns damit rechnen, dass nicht mehr als 25 Leute
inklusive des Tresenpersonals anwesend sind"-, wussten sein
Programm und Können eindeutig zu schätzen. Insofern war es eine
gute Wahl, weil er was drauf hat, aber ein Versagen der Werbung,
trotz RPR.1-Ansage, Plakaten etc., und Desinteresse der effektiv
erreichbaren 200 Leute. Noch wohl ein Kommunikations- und
Bekanntheitsproblem ...Und das des übersättigten Bürgers, der nur noch schwer unter der Woche aus dem Haus zu locken ist. Mut von "Kunstgriff", den
Veranstaltern, mal wieder heiße Kartoffeln anzufassen.
Großes
Thema von Daniel Helfrich ist Alltag und Normalität. Einmal beim
"Tag der Offenen Tür" in der geschlossenen Abteilung
erleben wir absonderliche Vorkommnisse auf der Straße: 25 Taucher
schlagen sich Fische über die Köpfe, alles ist neurotisch und
schizophren, egoistisch, psychotisch, idiotisch und despotisch. Der
Papst schwebt in diesem absurden, grotesken Liedgeschehen mit
Luftballons vorüber zum Bahnhof, bis auch dem Letzten klar wird,
dass es kein Tag der offenen Tür ist, denn die ist den ganzen Tag
zugeblieben, sondern der ganz normale Wahnsinn...
In "Leben ohne Limit" wird das völlig Normale schon als etwas ganz Besonderes gesehen und zum Außergewöhnlichen stilisiert. Keine Sinn fürs Extraordinäre mehr, das ja schon im roten Bereich liegt, wo keiner hin will.
Im "Bionade"-Song wird die verflossene Liebe besungen, ein Ritt durch die Getränkewelt, und Schluss mit der Flasche, dem ehemals hochgelobten Fanta ohne Chemie, die doch nur mit Dr. Oetker fremdgeht. Der verschmähte Liebhaber kehrt demonstrativ zurück zu Coca-Cola, da Bionade eh nur die Beine für jeden breit macht.
In "Leben ohne Limit" wird das völlig Normale schon als etwas ganz Besonderes gesehen und zum Außergewöhnlichen stilisiert. Keine Sinn fürs Extraordinäre mehr, das ja schon im roten Bereich liegt, wo keiner hin will.
Im "Bionade"-Song wird die verflossene Liebe besungen, ein Ritt durch die Getränkewelt, und Schluss mit der Flasche, dem ehemals hochgelobten Fanta ohne Chemie, die doch nur mit Dr. Oetker fremdgeht. Der verschmähte Liebhaber kehrt demonstrativ zurück zu Coca-Cola, da Bionade eh nur die Beine für jeden breit macht.
Die
"Musizierfische" ein ganz besonderer Biologiekurs ... So
der Spezi-Fisch (spezifisch) mit den Feinden Al-Kohol und
Kai-Piranja... der Pornogra-Fisch mit den Unterarten Ohr-Aal, An-Aal
und Koi-Tus und den Feinden Menstru-Aal, Aal-ice Schwarzer, oder eben
der Geogra-Fisch, der sich beim Urknall paart, 7 Tage Reifezeit hat
und eine Lebenserwartung bis zum jüngsten Tag hat, hierher gehören
auch der Aal-Catraz und der lokale Landläu-Fisch.
Ebenfalls
ein Hit "Die Erdkundelehrerin", mit der der Sänger nichts
mehr anfangen möchte, denn sie schläft im Ti-Bett, will
neurotisch-intellektuell in der nonverbalen Phase gen Italien und
treibt ihren Freund durch ständige erdkundliche Bezüge in den
Wahnsinn...
"Der
Abgesang auf eine Kerze" ebenso pfiffig, gewollt depressiv
überzeichnet, der Vater stirbt an Burn-out ...
In "Nachtaktiv" ist der Mörder wie der von Reinhard Mey schwer aktiv, mit seinem T-MoBeil. Er legt alle um , vom Versicherungsvertreter bis zu den eigenen Eltern: "Es ist schöner gehasst zu werden, denn geliebt."
Im "Ohrwurm" wird aus dem Ohrwurm in der Geschichte ein Endlos-Potpourri, bei dem die letzten Silben oder Wörter des Vorgängerohrwurms den nächsten bilden und schließlich in absurder Übersteigerung alles überfluten ...
In "Nachtaktiv" ist der Mörder wie der von Reinhard Mey schwer aktiv, mit seinem T-MoBeil. Er legt alle um , vom Versicherungsvertreter bis zu den eigenen Eltern: "Es ist schöner gehasst zu werden, denn geliebt."
Im "Ohrwurm" wird aus dem Ohrwurm in der Geschichte ein Endlos-Potpourri, bei dem die letzten Silben oder Wörter des Vorgängerohrwurms den nächsten bilden und schließlich in absurder Übersteigerung alles überfluten ...
Man kann Daniel Helfrich nur wünschen, viele gute Auftritte vor dem Publikum zu haben, das er verdient, und weiterhin so pfiffige Lieder zu schreiben und zu vertonen. Eines seiner Vorbilder war übrigens der im November 2011 verstorbene Meister des schwarzen Humors Georg Kreisler, den er auch persönlich kennen lernte. Auf Daniel Helfrichs Website unter News oder bei Youtube in seinem Channel kann man all die genannten Songs hören und im Konzert natürlich noch weitere kennen lernen ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen