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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 24. Oktober 2013

Liebe/Erotik-Bestseller RUSH OF LOVE, Band 2


Erfolgstitel in der Spiegel-Bestsellerliste - eine erotische Geschichte

Rush of Love - Erlöst

Abbi Glines
272 Seiten, Kartoniert, Band 2 der Reihe RUSH OF LOVE, Band 1: - Verführt

Blaires Welt bricht mit einem Schlag zusammen. Alles, was sie für wahr hielt, ist nichts als Lüge. Sie weiß, dass sie niemals aufhören wird, Rush zu lieben sie weiß aber auch, dass sie ihm niemals verzeihen kann. Sie versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ohne ihn. Bis ihre Welt erneut erschüttert wird. Doch was tun, wenn der Mensch, der einen am tiefsten verletzt hat, der Einzige ist, dem man noch vertrauen kann?


Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, schrieb zahlreiche erfolgreiche Fantasy- und Jugendbücher, bevor ihr mit ihren »New Adult«-Romanen der internationale Durchbruch gelang. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Fairhope, Alabama.WEBSITE


Leseprobe
Rush of Love - Erlöst
Abbi Glines
Rush

Vor dreizehn Jahren …
Es klopfte an der Tür, dann war nur noch leises Fußscharren zu hören. Mir wurde schwer ums Herz. Mom hatte von unterwegs aus angerufen und mir gesagt, wo sie gewesen waren und dass sie sich nun erst mal mit ihren Freundinnen ein paar Cocktails genehmigen müsse. Was bedeutete, dass ich Nan trösten müsste. Meiner Mom wäre das nach all dem, was passiert war, zu stressig. Zumindest hatte sie das bei ihrem Anruf behauptet.
»Rush?«, rief Nan und bekam dann Schluckauf. Sie hatte geweint.
»Ich bin hier, Nan.« Ich rappelte mich aus dem Sitzsack in der Ecke hoch, in den ich mich gekuschelt hatte. Das war mein Versteck. So was brauchte man in diesem Haus. Hatte man keines, geschahen schlimme Dinge.
In Nans tränennassem Gesicht klebten Strähnen ihrer roten Locken. Mit bebender Unterlippe sah sie mit traurigen Augen zu mir auf. Glücklich blickten sie fast nie. Meine Mutter gab sich nur dann mit Nan ab, wenn sie sie herausputzen und mit ihr angeben wollte. Die übrige Zeit behandelte sie sie wie Luft. Ich dagegen tat mein Bestes, Nan das Gefühl zu geben, erwünscht zu sein.
»Ich hab ihn nicht gesehen. Er war nicht da«, flüsterte sie und schluchzte auf. Ich brauchte nicht zu fragen, wer er war. Das wusste ich auch so. Mom hatte Nans ewige Fragerei nach ihrem Vater sattgehabt. Und hatte beschlossen, mit ihr zu ihm zu fahren. Ich wünschte, sie hätte mir Bescheid gegeben und mich mitgenommen. Angesichts von Nans kummervoller Miene packte mich die kalte Wut. Wenn ich diesen Menschen je zu Gesicht bekäme, würde er von mir eins auf die Nase kriegen. Ich wollte ihn bluten sehen.
»Na, komm her«, sagte ich und breitete die Arme aus. Sie schlang ihre zarten Ärmchen um meine Taille und drückte mich fest. Solche Momente schnürten mir die Kehle zu. Sie tat mir so leid. Von meinem Dad wusste ich ja zumindest, dass er mich gernhatte. Er verbrachte Zeit mit mir.
»Er hat andere Töchter. Zwei. Und sie sind … sooo hübsch! Ihr Haar sieht aus wie Engelshaar. Und sie haben eine Mom, die sie draußen im Dreck spielen lässt. Sie hatten Tennisschuhe an. Schmutzige!« Nan war neidisch auf schmutzige Tennisschuhe. Bei unserer Mutter musste sie immer wie aus dem Ei gepellt aussehen. So etwas wie Tennisschuhe hatte sie noch nie besessen.
»Sie können nicht hübscher sein als du«, versicherte ich ihr im Brustton der Überzeugung.
Schniefend löste sich Nan von mir und sah mich mit ihren großen grünen Augen an. »Doch, sind sie. Ich hab sie gesehen. Und ich hab Fotos von beiden mit einem Mann an der Wand hängen sehen. Er liebt sie … und mich, mich liebt er nicht.«
Ich konnte sie nicht anlügen. Sie hatte recht. Er liebte sie nicht.
»Er ist ein Vollidiot. Aber du hast ja mich, Nan. Ich bin immer für dich da!«

Blaire


Gegenwart …
Fünfzehn Meilen außerhalb Stadt mussten reichen. Niemand aus Sumit würde so weit zu einer Apotheke fahren. Außer natürlich, er war neunzehn und wollte etwas besorgen, worüber niemand in der Stadt Bescheid wissen durfte. Alles, was in der Apotheke in Sumit, Alabama, gekauft wurde, machte in kürzester Zeit die Runde. Vor allem, wenn man unverheiratet war und Kondome kaufte … oder einen Schwangerschaftstest.
Mit gesenktem Blick legte ich die Schwangerschaftstests auf die Ladentheke. In meinen Augen mussten sich Angst und Schuldgefühle spiegeln, und das brauchte keiner zu sehen. Ich hatte es ja noch nicht einmal Cain erzählt. Seitdem ich Rush vor drei Wochen aus meinem Leben verbannt hatte, hatten Cain und ich wieder mehr Zeit miteinander verbracht. Es war so ungezwungen und einfach zwischen uns. Er drängte mich nicht zu reden, aber wenn ich darüber reden wollte, hörte er zu.
»Sechzehn Dollar und fünfzehn Cent, bitte«, sagte die Dame auf der anderen Seite der Ladentheke. Ich hörte die Sorge in ihrer Stimme. Was nicht überraschte. Schließlich handelte es sich um den Schandkauf, vor dem sich alle Mädchen im Teenageralter fürchteten. Ich gab ihr einen Zwanzigdollarschein, ohne den Blick von der kleinen Tüte zu heben, die sie vor mich hingestellt hatte. Diese Tüte enthielt die Antwort, die ich gleichermaßen brauchte und fürchtete. Es wäre leichter gewesen, einfach darüber hinwegzusehen, dass meine Periode zwei Wochen überfällig war, und so zu tun, als wäre alles wie immer. Aber ich musste es wissen.
»So, bitte schön, drei Dollar und fünfundachtzig Cent zurück«, sagte sie. Ich nahm das Wechselgeld aus ihrer ausgestreckten Hand.
»Danke«, murmelte ich und schnappte mir die Tüte.
»Ich hoffe, es wendet sich alles zum Guten«, sagte die Dame in freundlichem Ton. Ich hob den Blick und sah in ein mitfühlendes braunes Augenpaar. Sie war eine Fremde, die ich nie wiedersehen würde, aber in diesem Moment half es, dass es eine Mitwisserin gab. Ich fühlte mich nicht mehr so allein.
»Ich auch«, erwiderte ich, bevor ich mich umdrehte und durch die Tür wieder in die heiße Sommersonne trat.
Ich war auf dem Parkplatz zwei Schritte weit gekommen, als mein Blick auf die Fahrerseite meines Pick-ups fiel. Cain lehnte dagegen, die Arme vor der Brust verschränkt. Seine graue Baseballkappe, auf der ein »A« für »University of Alabama« prangte, hatte er sich tief ins Gesicht gezogen, sodass ich seine Augen nicht sehen konnte.
Ich blieb stehen und starrte ihn an. Es brachte nichts, ihn anzulügen. Ihm war klar, dass ich nicht hergekommen war, um Kondome zu kaufen. Es gab nur die andere Möglichkeit. Auch wenn ich seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte, wusste ich, dass er es wusste.
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter, der mich schon plagte, seitdem ich am Morgen in den Pick-up gestiegen und zur Stadt hinausgefahren war. Nun waren es nicht nur ich und die Fremde hinter der Ladentheke, die Bescheid wussten. Mein bester Freund tat es auch.
Ich zwang mich, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Er würde Fragen stellen, und ich müsste sie beantworten. Nach den letzten Wochen war ich ihm das schuldig. Er verdiente es, die Wahrheit zu erfahren. Nur: Wie fing ich an?
Kurz vor ihm blieb ich stehen. Ich war froh, dass er sein Gesicht beschirmte. Seine Miene wollte ich lieber nicht sehen, wenn ich ihm alles erklärte.
Zunächst mal schwiegen wir uns an. Ich wollte, dass er das Gespräch begann, aber nachdem er gefühlte zehn Minuten nichts sagte, fragte ich schließlich: »Woher hast du gewusst, wo ich bin?«
»Schließlich wohnst du bei meiner Großmutter. Kaum hast du angefangen, dich sonderbar aufzuführen, da hat sie auch schon bei mir angerufen. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht«, erwiderte er.
Tränen brannten in meinen Augen. Ich würde jetzt nicht losheulen. Geheult hatte ich nun wirklich schon genug. Ich drückte die Tüte mit den Schwangerschaftstests fester an mich und straffte die Schultern. »Du bist mir hinterhergefahren«, sagte ich. Es war keine Frage.
»Na logisch«, erwiderte er, schüttelte den Kopf und wandte dann den Blick vom mir ab. »Hattest du eigentlich vor, es mir zu erzählen, Blaire?«
Hatte ich das? Keine Ahnung. So weit war ich mit meinen Überlegungen noch gar nicht gekommen. »Ich bin mir ja noch nicht mal sicher, ob’s überhaupt was zu erzählen gibt«, antwortete ich aufrichtig.
Wieder schüttelte Cain den Kopf und lachte dann höhnisch auf. »Nicht sicher, ja? Du bist die ganze Strecke hierhergefahren, weil du dir nicht sicher bist?«
Er war wütend. Oder verletzt? Für beides gab es überhaupt keinen Anlass. »Ich bin mir auf jeden Fall nicht sicher, bis ich diesen Test gemacht habe. Meine Tage sind überfällig. Das ist alles. Und jetzt sag mir, wieso ich dir davon erzählen sollte. Dich betrifft’s doch gar nicht!«
Langsam richtete Cain seinen Blick wieder auf mich. Er schob seine Kappe zurück, sodass seine Augen nicht länger beschattet wurden. Ungläubigkeit und Kummer waren darin zu lesen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Das war fast schlimmer, als in seinen Augen Verdammung zu entdecken. In gewisser Hinsicht wäre mir das lieber gewesen.
»Wirklich? So siehst du das also? Nach allem, was wir durchgemacht haben, denkst du so darüber?«
Du meine Güte, was wir durchgemacht hatten, lag lange zurück. Genau genommen hatte ich eine Menge mit ihm durchgemacht. Während er seine Highschoolzeit genossen hatte, hatte ich alle Mühe gehabt, dass mir mein Leben nicht entglitt. Was bildete er sich eigentlich ein? Mich packte die Wut, und ich funkelte ihn an.
»Ja, Cain. Genau so sehe ich das! Ich kapiere nicht ganz, was genau wir deiner Meinung nach durchgemacht haben. Wir waren beste Freunde, dann waren wir ein Paar, schließlich wurde meine Mom krank. Aber du hattest nur Sex im Kopf und hast mich betrogen. Und ich habe mich allein um meine Mom gekümmert. Ohne jemanden zu haben, bei dem ich mich hätte anlehnen können. Dann starb sie, und ich fuhr nach Florida. Danach war mein Herz in Stücke zerrissen, und meine Welt lag in Scherben. Ich kam wieder nach Hause. Und du warst für mich da. Ich habe dich nicht darum gebeten, aber so war’s nun mal. Klar bin ich dir dafür dankbar, aber deshalb kann ich noch lange nicht sagen: Okay, was davor war – vergeben und vergessen! Schließlich hast du mich genau da, wo ich dich am dringendsten gebraucht hätte, im Stich gelassen! Verzeih mir also bitte, dass ich, wenn mir gerade wieder der Boden unter den Füßen weggerissen wird, nicht gleich zu dir gerannt komme. Das hast du dir noch nicht verdient!«
Ich atmete schwer, und die Tränen, gegen die ich angekämpft hatte, liefen mir nun über die Wangen. Verdammter Mist, ich hatte doch nicht weinen wollen! Ich ging auf ihn zu und stieß ihn mit aller Kraft aus dem Weg, damit ich zur Wagentür kam. Nur weg von hier. Weg von ihm.
»Geh da weg!«, schrie ich und versuchte, die Tür aufzumachen, gegen die er immer noch lehnte.
Ich rechnete damit, dass er auf mich einreden würde. Ich rechnete mit allem Möglichen, nur nicht damit, dass er tat, worum ich ihn gebeten hatte. Doch so war’s. Ich stieg auf den Fahrersitz, warf die kleine Plastiktüte auf den Sitz neben mich, ließ den Motor an und stieß zurück. Cain hatte sich geradeso viel vom Fleck gerührt, dass ich einsteigen konnte. Er stand da und starrte zu Boden, als würde er dort alle Antworten finden.
Vielleicht hätte ich ihm das nicht alles an den Kopf knallen sollen. Vielleicht hätte ich alles für mich behalten sollen wie all die Jahre zuvor auch schon. Aber jetzt war es zu spät. Er hatte mich zum falschen Zeitpunkt auf dem falschen Fuß erwischt. Und ich würde mir deswegen jetzt keine Vorwürfe machen.
Zu seiner Großmutter konnte ich nun allerdings auch nicht zurück. Ihr schwante etwas. Und wahrscheinlich würde Cain sie anrufen und ihr alles brühwarm erzählen. Na ja, vielleicht nicht die ganze Wahrheit, aber etwas, das ihr nahekam. Also blieb mir nichts anderes übrig, als den Schwangerschaftstest auf der Toilette irgendeiner Tankstelle zu machen. Konnte es noch schlimmer kommen?

Rush

Früher hatten die Wellen, die ans Ufer brandeten, mich immer beruhigen können. Wenn ich eine andere Sicht auf die Dinge brauchte, hatte ich mich schon seit Kindheitstagen hier auf die Terrasse verzogen und das Meer beobachtet – und es hatte immer geholfen. Doch jetzt haute das nicht mehr hin.
Das Haus war leer. Meine Mutter und … der Mann, der, wenn es nach mir ginge, für alle Ewigkeit in der Hölle schmoren sollte, hatten es verlassen, als ich vor drei Wochen aus Alabama zurückgekommen war. Ich war wütend, am Boden zerstört und völlig außer mir gewesen. Nachdem ich gedroht hatte, diesen Kerl umzubringen, hatte ich gefordert, dass er und meine Mutter sofort das Haus verließen. Ich wollte keinen von beiden mehr sehen. Eigentlich hätte ich meine Mutter in der Zwischenzeit einmal anrufen und mit ihr reden müssen, aber dazu konnte ich mich einfach nicht durchringen.
Ihr zu verzeihen war leichter gesagt als getan. Nan hatte etliche Male vorbeigeschaut und mich angefleht, mit Mom zu reden. Nan konnte für das alles ja nichts, aber auch ihr konnte ich mich nicht anvertrauen. Sie erinnerte mich daran, was ich verloren hatte. Was ich kaum gehabt hatte. Was zu finden ich nie erwartet hatte.
Ein lautes Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich begriff, dass jemand vor der Tür stehen musste, denn nun klingelte es obendrein noch. Danach wieder Klopfen. Wer, verdammt noch mal, war das? Seitdem mich Blaire verlassen hatte, hatte mich außer Grant und meiner Schwester niemand mehr besucht.
Ich stellte mein Bier auf dem Tisch neben mir ab und stand auf. Wer auch immer es war, er hatte besser einen guten Grund, hier völlig uneingeladen aufzukreuzen. Ich ging durchs Haus, das noch picobello aussah, seit Henrietta, die Zugehfrau, es beim letzten Mal sauber gemacht hatte. Ohne Partys oder überhaupt ein gesellschaftliches Leben war Ordnung zu halten kein Problem mehr. Eigentlich gefiel mir das viel besser so.
Es klopfte mittlerweile wie wild, und ich riss die Tür auf, um der Person dahinter mitzuteilen, sie solle sich zum Teufel scheren. Doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Dass mir dieser Typ wieder unter die Augen käme, hatte ich nicht gedacht. Ich war ihm nur einmal begegnet und hatte auf Anhieb eine tiefe Abneigung gegen ihn verspürt. Nun war er hier, und ich hätte ihn am liebsten an der Schulter gepackt und geschüttelt, damit er mir sagte, wie es ihr ginge. Ob alles okay mit ihr wäre. Wo sie jetzt wohl wohnte? Gott, doch wohl hoffentlich nicht bei ihm? Was, wenn er … Nein, nein, nein, das durfte nicht sein! Das würde sie nicht tun. Meine Blaire doch nicht!
Automatisch ballten sich meine Hände zu Fäusten.
»Eines muss ich wissen«, sagte Cain, der Junge aus Blaires Vergangenheit, den ich ungläubig anstarrte. »Habt ihr«, er stockte und schluckte. »Hast du sie … Ach, fuck …« Er nahm seine Baseballkappe herunter und fuhr sich durchs Haar. Er hatte dunkle Augenringe und sah erschöpft aus.
Mir blieb das Herz stehen. Ich packte ihn am Arm. »Wo ist Blaire? Alles in Ordnung mit ihr?«
»Es geht ihr gut … Also, es ist alles okay mit ihr. Und jetzt lass mich los, verflucht noch mal, du brichst mir ja noch den Arm!«, schnauzte Cain und riss sich von mir los. »Blaire ist gesund und munter in Sumit. Deswegen bin ich nicht hier.«
Ach nein? Wieso denn dann? Außer Blaire verband uns doch nichts!
»Als sie Sumit verlassen hat, war sie unschuldig. Absolut unschuldig. Ich war ihr einziger richtiger Freund. Ich kann das also beurteilen. Wir sind von klein auf beste Freunde gewesen. Die Blaire, die zurückkam, war nicht mehr dieselbe. Aber sie spricht nicht darüber. Ich muss einfach wissen, ob sie und du … ob ihr beide … Hast du sie gevögelt?«
Mein Blick vernebelte sich, und ich hatte nur noch einen Gedanken: Ich wollte ihm den Hals umdrehen. Er hatte eine Grenze überschritten. So durfte er über Blaire nicht reden. Und solche Fragen stellen oder ihre Unschuld anzweifeln schon gleich gar nicht. Blaire war unschuldig, verdammt. Er hatte kein Recht!
»Ach du Scheiße! Rush, Bro, lass ihn los!«, rief Grant. Ich hörte ihn, allerdings nur aus weiter Ferne und wie aus einem Tunnel. Meine ganze Aufmerksamkeit galt dem Kerl vor mir, auf dessen Gesicht gerade meine Faust landete, sodass ihm Blut aus der Nase spritzte. Genau so sollte es sein. Ich wollte, verdammt noch mal, dass er blutete!
Zwei Arme umschlangen mich von hinten und zogen mich weg, während Cain zurückstolperte und sich die Hand an die Nase hielt. In seinen Augen stand die blanke Panik. Genauer gesagt, in einem seiner Augen. Das andere war bereits ratzfatz zugeschwollen.
»Meine Fresse, was hast du ihm denn nur gesagt?«, fragte Grant, der mich schraubstockartig umfasst hielt.
»Wehe, du sagst es!«, brüllte ich, als ich sah, dass Cain antworten wollte. Ich ertrug es nicht, ihn so über sie reden zu hören. Nichts an dem, was Blaire und ich getan hatten, war schmutzig oder falsch. Er tat ja gerade so, als hätte ich sie zugrunde gerichtet. Dabei war Blaire unschuldig. So unglaublich unschuldig. Und nichts von dem, was wir getan hatten, änderte etwas daran.
Grant, der mich noch immer fest umklammert hielt, wandte sich an Cain. »Hey, du ziehst jetzt mal besser Leine! Er hat bald zehn Kilo mehr an Muskelmasse drauf als ich, und ich kann ihn nicht ewig in Schach halten. Also zisch ab. Und lass dich hier nie mehr blicken! Kannst von Glück reden, dass ich rechtzeitig aufgetaucht bin.«
Cain nickte und taumelte dann zu seinem Pick-up. Meine Wut hatte sich inzwischen zwar etwas gelegt, doch ganz verraucht war sie nicht. Am liebsten hätte ich ihn weiter vermöbelt. Ihm jeden Gedanken aus dem Leib geprügelt, von wegen Blaire wäre nicht mehr so vollkommen wie zu dem Zeitpunkt, als sie Alabama verlassen hatte. Er wusste ja nicht, was sie alles durchgemacht hatte. Welche Hölle ihr meine Familie bereitet hatte. Wie konnte er sich da um sie kümmern? Sie brauchte mich.
»Wenn ich dich jetzt loslasse, rennst du dann wie angestochen hinter seinem Pick-up her, oder hast du dich hübsch langsam wieder eingekriegt?«, fragte Grant und lockerte seinen Griff.
»Alles okay«, versicherte ich ihm, schüttelte seine Arme ab und ging zum Geländer, umklammerte es und holte ein paarmal tief Luft. Der Schmerz war wieder mit voller Wucht zurückgekehrt. Ich hatte es geschafft, ihn tief in mir zu vergraben, bis er nur noch leise pochte, aber beim Anblick dieser Memme waren die Erinnerungen wieder hochgekommen. Jene Nacht, von der ich mich nie erholen würde. Die mir für immer einen Stempel aufgedrückt hatte.
»Dürfte ich erfahren, worum’s da eben ging? Oder willst du mir auch die Fresse polieren?«, fragte Grant, nachdem er genügend Sicherheitsabstand zwischen uns gelassen hatte.
Grant war mein Halbbruder. Als wir klein waren, waren sein Vater und meine Mutter miteinander verheiratet gewesen. Lang genug, dass wir uns für immer verbunden fühlten. Obwohl meine Mom seitdem diverse Ehemänner verschlissen hatte, betrachtete ich Grant immer noch als Familie. Er besaß genug Einblick, um zu wissen, dass es um Blaire gehen musste.
»Das war Blaires Exfreund«, erwiderte ich, ohne ihn anzusehen.
Grant räusperte sich. »Und er ist hergekommen, um sich damit zu brüsten? Oder bist du ihm an die Gurgel gegangen, weil er auch mal was mit ihr hatte?«
Beides. Nichts von beidem. Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Er ist hergekommen und hat blöde Fragen gestellt. Über mich und Blaire, Dinge, die ihn einen Dreck angehen.« »Ah so, verstehe. Das macht Sinn. Na, das ist ihm ja wohl teuer zu stehen gekommen. Immerhin hat der Bursche zusätzlich zu seinem blauen Auge vermutlich auch noch eine gebrochene Nase!«
Endlich hob ich den Kopf und sah zu Grant. »Danke, dass du mich von ihm weggezogen hast. Ich hab einfach rotgesehen.«
Grant nickte und öffnete dann die Tür. »Komm. Auf den Schreck trinken wir ein Bierchen!«

Blaire

Wohin konnte ich gehen? Mir fiel als einziger Ort das Grab meiner Mutter ein. Ich hatte kein Zuhause. Und zu Granny Q konnte ich auch nicht mehr zurück. Cain wartete vermutlich schon bei seiner Großmutter auf mich. Na ja, vielleicht auch nicht. Vielleicht hatte ich es mir mit ihm auch endgültig verdorben. Ich ließ mich am Rand des Grabs nieder und schlang die Arme um meine Beine.
Ich war nach Sumit zurückgekehrt, weil es der einzige Ort war, den ich kannte. Nun musste ich ihn wieder verlassen, da ich hier nicht bleiben konnte. Einmal mehr würde mein Leben eine plötzliche Wendung nehmen. Eine, auf die ich nicht vorbereitet war. Als ich klein war, hatte unsere Mom uns zur Sonntagsschule in der hiesigen Baptistenkirche gebracht. Ich erinnerte mich an ein Bibelzitat, das sie uns dort vorgelesen hatten, in dem es hieß, Gott würde uns nur so viel aufbürden, wie wir auch ertragen könnten. Allmählich fragte ich mich jedoch, ob das nur für diejenigen galt, die jeden Sonntag in die Kirche gingen und vor dem Zubettgehen grundsätzlich beteten. Denn in meinem Fall teilte er wirklich kräftig aus.
Doch Selbstmitleid brachte mich auch nicht weiter. Stattdessen musste ein Plan her. Dass ich nicht ewig bei Granny Q wohnen und mir von Cain Unterstützung in Alltagsdingen holen könnte, war ohnehin klar gewesen. Dafür war zwischen Cain und mir zu viel vorgefallen. Dinge, die ich nicht wiederholen wollte. Es wurde Zeit zu gehen, doch wohin? Das war noch immer die große Frage – wie auch schon drei Wochen zuvor.
»Mom, ich wünschte, du wärst hier. Ich weiß nicht, was ich tun soll, und es gibt auch niemanden, den ich fragen kann«, flüsterte ich ihr auf dem stillen Friedhof zu. Ich hoffte so sehr, dass sie mich hören konnte. Mir gefiel der Gedanke nicht, dass sie unter der Erde lag. Aber nach dem Tod meiner Zwillingsschwester Valerie hatten Mom und ich auch schon hier gesessen und uns mit Valerie unterhalten. Mom hatte gemeint, ihr Geist würde über uns wachen und sie könne uns hören. Ich wünschte mir inständig, dass es so war.
»Ich bin’s nur. Ich vermisse euch beide so. Ich möchte nicht allein sein … Und ich habe Angst!« Bis auf das Rascheln der Blätter in den Bäumen war es still um mich herum. »Du hast mir mal gesagt, wenn ich nur fest genug hinhören würde, dann würde ich die Antwort in meinem Herzen finden. Ich versuche es, Mom, aber ich bin so verwirrt. Vielleicht könntest du mir ja irgendwie einen kleinen Fingerzeig geben?«
Ich stützte mein Kinn auf meine Knie und schloss die Augen. Ich würde nicht weinen!
»Erinnerst du dich, als du mir gesagt hast, ich müsste Cain genau sagen, was ich empfinde? Dass ich mich erst dann besser fühlen könnte, wenn alles gesagt sei? Tja, genau das habe ich heute gemacht. Selbst wenn er mir verzeiht, wird es nie mehr so sein wie vorher. Aber gut, ich sollte mein Leben allmählich selbst in die Hand nehmen. Wenn ich nur wüsste, wie!«
Allein dadurch, dass ich alles einmal aussprach, fühlte ich mich schon besser. Die Stille um mich herum hatte ein Ende, als eine Wagentür zugeschlagen wurde.
Ich löste die Arme von den Beinen und blickte zum Parkplatz, wo ein einziges Auto stand, eines, das für diesen kleinen Ort viel zu teuer war. Als ich sah, wer ausstieg, japste ich nach Luft und sprang auf. Bethy! Sie war hier! In Sumit! Auf dem Friedhof … noch dazu mit einer ausgesprochenen Nobelkutsche!
Das lange braune Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Als sich unsere Blicke trafen, lächelte sie. Ich dagegen konnte es gar nicht wirklich fassen. Bildete ich mir das Ganze vielleicht nur ein? Was wollte sie denn hier?
»Ich find’s mehr als doof, dass du kein Handy hast«, zeterte sie los. »Wie, in drei Teufels Namen, soll ich dir Bescheid geben, dass ich komme, wenn ich keine Nummer habe? Hm?« Ich verstand nur Bahnhof, aber allein der Klang ihrer Stimme bewirkte schon, dass ich das kurze Stück zu ihr rannte.
Lachend breitete Bethy die Arme aus, und ich fiel ihr um den Hals. »Du hier? Ich glaub’s einfach nicht!«, rief ich, nachdem ich sie ausgiebig gedrückt hatte.
»Japp, ich eigentlich auch nicht. Ich hab ewig gebraucht! Aber was tut man nicht alles, wenn man mit jemandem sprechen will, der sein Handy in Rosemary gelassen hat?«
Zu gern hätte ich ihr mein Herz ausgeschüttet, aber es ging nicht. Noch nicht. Ich brauchte Zeit.
»Ich freue mich riesig, dass du hier bist, aber wie hast du mich nur gefunden?«
Grinsend legte Bethy den Kopf schief. »Ich bin einfach in der Stadt herumgefahren und habe mich nach deinem Pick-up umgeschaut. Nachdem es im ganzen Ort gefühlt nur eine Straße gibt, ist das ja kein großes Kunststück.«
Ich bestaunte ihren Wagen. »Mit dem Schlitten musst du hier ganz schön für Aufsehen gesorgt haben«, sagte ich.
»Der gehört Jace und fährt sich einfach traumhaft!«
Also war sie immer noch mit Jace zusammen. Gut. Gleichzeitig verspürte ich einen Stich im Herzen. Denn Jace erinnerte mich an Rosemary. Und Rosemary erinnerte mich an Rush.
»Ich würde dich ja fragen, wie’s dir geht, aber ich seh’s ja«, sagte sie und betrachtete mich von Kopf bis Fuß. »Meine Güte, du bist nur noch ein Strich in der Landschaft! Hast du denn seit deinem Aufbruch in Rosemary nichts mehr gegessen?«
Es stimmte, mir fielen buchstäblich die Klamotten vom Leib. Doch bei all dem Druck, der auf mir lastete, brachte ich einfach nichts herunter. »Ich habe ein paar blöde Wochen hinter mir, aber so langsam kriege ich mich wieder ein, glaube ich zumindest.«
Bethy ließ den Blick zu dem Grab hinter mir wandern. Dann zu dem daneben. Als sie die Inschriften der Grabsteine las, wurde ihre Miene traurig. »Niemand kann dir deine Erinnerungen nehmen. Die bleiben dir«, sagte sie und drückte mir die Hand.
»Ich weiß. Ich glaube sowieso kein Wort von dem, was sie über meine Mom gesagt haben. Mein Vater ist ein Lügner. Und Georgianna – was die behauptet, hätte meine Mom niemals getan. Wenn überhaupt jemand für diesen ganzen Schlamassel verantwortlich ist, dann ist es mein Vater. Er hat uns allen diesen Kummer bereitet. Und nicht meine Mom. Niemals im Leben meine Mom!«
Bethy nickte und behielt meine Hand weiter fest in ihrer. Dass jemand mir zuhörte und mir glaubte und auch von der Unschuld meiner Mutter überzeugt war, tat so unglaublich gut.
»Du und deine Schwester, habt ihr euch denn sehr ähnlich gesehen?«
Valerie, wie sie lächelt, das ist meine letzte Erinnerung an sie. Ihr Lächeln war so viel strahlender als meines. Ihre Zähne waren auch ohne die Hilfe von Zahnspangen vollkommen. Und ihre Augen leuchteten viel intensiver. Dennoch: Alle behaupteten, wir sähen völlig gleich aus. Ihnen fielen die Unterschiede gar nicht auf. Ich hatte mich immer gefragt, wieso nicht. Für mich waren sie nicht zu übersehen.
»Wir glichen uns wie ein Ei dem anderen«, erwiderte ich. Bethy würde die Wahrheit nicht einleuchten.
»Gleich zwei Blaire Wynns – unvorstellbar! Da müsst ihr in diesem Städtchen doch haufenweise Herzen gebrochen haben!« Nachdem sie sich nach meiner verstorbenen Schwester erkundigt hatte, wollte sie nun offenbar die Stimmung auflockern. Wie lieb von ihr.
»Nur Valerie. Ich war schon ziemlich früh mit Cain zusammen. Habe also keine Herzen gebrochen.«
Bethys Augen weiteten sich ein wenig, dann wandte sie den Blick ab und räusperte sich. »Obwohl’s natürlich cool ist, dich wiederzusehen, und wir beide die Stadt total zum Rocken bringen könnten, bin ich, ehrlich gesagt, nicht ganz grundlos hier.«
Dass sie einen Grund gehabt haben musste herzufahren, war mir klar gewesen, nur welchen?
»Okay?«, sagte ich und wartete, dass sie fortfuhr.
»Könnten wir das vielleicht in einem Café bequatschen?« Sie furchte die Stirn und sah dann zur Straße hinüber. »Oder vielleicht in der Eisdiele, nachdem es hier was anderes anscheinend gar nicht gibt?«
Anders als ich schien sie sich zwischen Gräbern unwohl zu fühlen. Das war normal. Aber ich war nicht normal. »Ja, okay«, sagte ich und ging meine Handtasche holen, die am Grab meiner Mutter lag.
»Hier ist deine Antwort«, hörte ich eine Stimme so leise sagen, dass ich fast schon dachte, ich hätte es mir nur eingebildet. Als ich mich zu Bethy umdrehte, die die Hände in ihre Hosentaschen gesteckt hatte, lächelte sie mich an.
»Hast du was gesagt?«, fragte ich.
»Ähm, wie meinst du das? Gerade eben? Von hier aus?«, fragte sie verwirrt.
Ich nickte. »Ja. Hast du irgendwas geflüstert?«
Sie zog die Nase kraus, blickte sich dann nervös um und schüttelte den Kopf. »Nö … ähm … Komm, wir machen uns jetzt lieber mal vom Acker« Sie packte mich am Arm und zog mich hinter sich her zu Jace’ Wagen.
Ich sah zu Moms Grab zurück, und eine tiefe Ruhe überkam mich. War das etwa …? Nein, bestimmt nicht. Kopfschüttelnd wandte ich mich um und setzte mich leise lächelnd auf die Beifahrerseite.

(c) Piper Verlag

Dichterhain: Gemeine Vokale von Anner Griem


Gemeine Vokale

Wer niemals in
Der Gosse lag
Nächtens durch
Die Gassen zog
Hungrig war und
Vom Abfall aß
Keine Worte fand
Und Sätze bog
Wird niemals
Ermessen können
Wie groß ein kleines
Wort sein kann

(c) Anner Griem

Good Sounds: DAUGHTRY 04, Crawling Back To You

Daughtry ist eine US-amerikanische Post-Grunge-Band. MEHR

Experimentalvideo: DeambulationDuet von Nadin Nadege



Installation Regenschirme von Zoggolopoulos Yorgos



Mittwoch, 23. Oktober 2013

Wir lernen Kurpfälzisch 05 - f

Spargeldenkmal in Schwetzingen

Fäng - Schläge, Prügel („Willsch die Fäng? Du fängsch sie glei!“)
Feez - Unsinn, Streiche
fer ume - umsonst
Ferz - überflüssiger Kram, Unfug („Die hawwe do nor so billische Ferz“)
Fieß - Beine (Füße)
fisediere - durchsuchen
Flaaschkieschlin - Frikadellen („Fleischküchlein“)
Flabbes - Schläge, Prügel („Glei gibts Flabbes!“)
Fladderrouse/Dindeblumme/Dinderouse/Schlabbadullä -Klatschmohn (je nach Ort verschieden)
Fleesch, das - Fleisch
fuddle - Ein Dribbling beim Fußball, auch: Fußball spielen, siehe auch: rumfuddle

Heute Abend in Mannheim: "Autschland" von Kabarett Dusche

23.10.2013, 20 Uhr, Klapsmühl am Rathaus


Kabarett Dusche: "Autschland"
Ensemble-Kabarett


Na, heute schon einem auf die Zehen getreten? Oder sich den Mund verbrannt? Nicht? Dann wenigstens in einer Sache geschnitten? Auch nicht? Wahrscheinlich sich auch nie den Kopf zerbrochen oder mal ordentlich den Hintern aufgerissen? Gehören Sie am Ende gar zur „Generation schmerzfrei“? An der alles abperlt wie an einem Lotosblatt? Ertragen Sie Parlamentsdebatten ebenso klaglos wie Talkrunden mit Beckmann? Keinerlei Erregungsspitzen bei Privatsphären-Verlust durch PRISM? Vollstes Vertrauen in Staat und Regierung? Und blicken Sie zu allem noch blind-optimistisch in die Zukunft? Dann herzlichen Glückwunsch zum Einreisevisum nach Autschland! Aber immer daran denken: Frage nie, was Autschland für Dich tun kann – frage immer, was Du für Autschland tun kannst!

Mit Josefin Lössl, Wolfgang Schmitter, Hans Georg Sütsch

Regie: Gerhard Piske

Good Sounds: DAUGHTRY 03, September

Daughtry ist eine US-amerikanische Post-Grunge-Band. MEHR

Heute Abend in Kaiserslautern: Leben des Galilei von Brecht mit Musik von Hanns Eisler


Leben des Galilei
Schauspiel von Bertolt Brecht
Premiere 05|10|2013 | Großes Haus
Musik von Hanns Eisler

Trägt ein Wissenschaftler allein die Verantwortung für die Ergebnisse seiner Forschungen?
Kooperation mit dem Theater im Pfalzbau Ludwigshafen.

Es ist das Jahr 1609. Der ständig unter Geldmangel leidende Galileo Galilei entwickelt durch den Bericht eines neuen Schülers über die Erfindung eines Fernrohrs in Holland ein eigenes, verbessertes Modell. Das neue Fernrohr hilft ihm in zweierlei Hinsicht: Er erhält für diese Erfindung einen besseren Lohn von der Universität und kann nun endlich beweisen, dass die Erde nicht starr im Mittelpunkt des Universums steht. Stattdessen dreht sie sich um ihre eigene Achse und dabei gleichzeitig um die Sonne. Galilei bringt damit das bisherige Weltbild komplett durcheinander und zieht den Ärger der Kirche auf sich, die dadurch auch das derzeitige Gesellschaftsgefüge in Gefahr sieht. Diese „ketzerischen“ Lehren sollen keine Verbreitung finden, Galileis Werke werden sofort verboten. Freunde und Familie warnen ihn vor einem Machtkampf mit der Kirche. Doch Galilei unterschätzt die Bedrohung, bis er sich schließlich mit der Inquisition konfrontiert sieht.

Bertolt Brecht arbeitete lange an diesem Stück und so gibt es drei Fassungen: Die sogenannte dänische Fassung von 1938|1939, die amerikanische von 1947 mit dem Titel „Galileo“ und schließlich die Berliner Fassung von 1955|1956. Die ständige Weiterentwicklung zeugt von seinem Interesse, nicht nur von den historischen Ereignissen um die reale Person Galileo Galilei zu erzählen. Das aktuelle politische Zeitgeschehen fand Eingang in das Stück. Unter dem Eindruck der Atombombenabwürfe 1945 wurde die Frage nach der Verantwortung des Wissenschaftlers zum zentralen Thema.

Good Sounds: DAUGHTRY 02, Leave this town

Daughtry ist eine US-amerikanische Post-Grunge-Band. MEHR

Heute Abend in Darmstadt: BÜCHNER 200: DANTONS TOD


23.10.2013, 19:30 Uhr, Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus

BÜCHNER 200: DANTONS TOD
Inszenierung Malte Kreutzfeldt
Bühne und Kostüme Nikolaus Porz


Paris 1794. Die große Französische Revolution ist in ihr fünftes Jahr gekommen. Wie ein Orkan hat sie die Verhältnisse in ganz Europa durcheinandergewirbelt. Das Ancien Régime wurde weggespült und König Ludwig XVI., neben vielen anderen Vertretern der alten Herrschaft, enthauptet. Doch für die breite Masse des Volks hat sich nichts geändert.

Und die Guillotine steht noch immer nicht still, die Revolution beginnt ihre Kinder zu fressen. Mit Maximilien de Robespierre und Georges Danton stehen sich die Anführer der einflussreichsten politischen Lager konkurrierend gegenüber. Hat Robespierre eine blutige Diktatur errichtet und propagiert radikal die Herrschaft der Tugend, der alles unterzuordnen sei, so ist Danton vom Lauf der Dinge desillusioniert. In der Frage nach den Zielen der Revolution stellt er sich Robespierre in den Weg. Dem Machtkampf der beiden werden nicht nur sie selbst, sondern auch viele ihrer Anhänger zum Opfer fallen.

Georg Büchner studierte die historischen Quellen für sein groß angelegtes Panorama der Französischen Revolution genau. Neben ihren Hauptakteuren gibt er auch dem Volk, auf dessen Rücken letzten Endes alles ausgetragen wird, eine Stimme. In seinem ersten Drama, 1835 in zwei Monaten in Darmstadt fieberhaft niedergeschrieben, gibt Büchner seinem ausgeprägten Geschichtspessimismus Ausdruck. Mit Dantons Tod findet der Zyklus der Inszenierungen von Georg Büchners Bühnenwerk kurz vor seinem 200. Geburtstag seinen Abschluss.

Good Sounds: DAUGHTRY 01, Over you

Daughtry ist eine US-amerikanische Post-Grunge-Band, die 2006 gegründet wurde. Ihr Debütalbum DRAUGHTY (2006) bespielten sie mit Brad Arnold von 3 Doors Down, Rob Thomas von Matchbox Twenty, Chad Kroeger von Nickelback, Slash von Guns N' Roses sowie Profisongschreiber Max Martin und Dr. Luke. Es stieg auf Platz 2 in die US-Albumcharts ein. Nach fünf Wochen bekam die Platte Platin mit einer Million verkaufter Exemplare und erreichte Ende Januar 2007 sogar noch Platz 1 der Billboard Top 200.
Die Debütsingle It’s Not Over erreichte ebenfalls im Januar 2007 die Top 10 der Singlecharts. Des Weiteren wurde der Song als Einspielmusik der Wintersportübertragungen der ARD verwendet.
Draughty tritt als Vorgruppe von Nickelback auf.

Video installation 39˚ 44′ 11″ N x 104˚ 59′ 21″ W in Denver




The interactive video installation 39˚ 44′ 11″ N x 104˚ 59′ 21″ W, ran from November 14, 2009 thru June 7, 2010, as part of EMBRACE!, an international exhibition of 17 site-specific installations at the Denver Art Museum. The temporal works were commissioned as collective artist response to the architecture of the Daniel Libeskind-designed Fredrick C. Hamilton Building.

39˚ 44′ 11″ N x 104˚ 59′ 21″ W is a site-specific interactive video installation that seeks to develop a dialectic between ecological memory and architectural space and form. The work brings forward the ideals of ecological memory as the historical, cosmological and environmental ground for the evolving architectural memory of the Hamilton Building. Ecological memory is re-mediated through the interpretation of contemporary and historical data from the celestial to the terrestrial to the biotic into an immersive interactive environment that responds to audience movement and the range of interactions associated with the data interpretations of the installation.


The title of the work 39˚ 44′ 11″ N x 104˚ 59′ 21″ W is based upon the latitude and longitude coordinates of the Denver Art Museum’s Fusebox Gallery. The gallery is transformed into an “observatory” site for the translation of datastreams into creative ecological memory within the Hamilton building architecture.

Buchbesprechung: ICH BIN EINE NOMADIN von Ayaan Hirsi ALi

ICH BIN EINE NOMADIN, Piper, 2010, 325 S.

Ayaan Hirsi Ali, geboren 1969 in Somalia, floh 1992 in die Niederlande. Sie ist Abgeordnete im niederländischen Parlament und Autorin ('Submission'). Trotz ständiger Todesdrohungen islamistischer Fanatiker kehrte die 'meistgefährdete Person der Niederlande' Anfang 2005 aus ihrem Versteck in die Öffentlichkeit zurück, um weiter für ihre Sache einzutreten.

Sie weiß, dass ihr Kampf lebensgefährlich ist, aber sie gibt nicht auf. Ayaan Hirsi Alis Engagement gilt dem Schicksal der muslimischen Frauen, und sie ruft diese dazu auf, die Fesseln der unterdrückerischen Tradition abzustreifen, damit sie endlich selbst  bestimmen können, wie sie leben wollen. Die Texte dieses Buches brechen Tabus, verändern unseren Blick und zeigen, wie notwendig Ayaan Hirsi Alis Kampf für die unterdrückten islamischen Frauen ist.

Ein unglaubliches Leben der Autorin Ayaan Hirsi Ali und ein unermüdlicher Kampf für die Rechte der Frau und der Kinder, gerade im Islam, machen mir diese Frau sehr sympathisch. Wer die Stationen ihres Lebens liest, erschrickt. Ein Leben voll mit Flucht, im Zeichen der väterlichen politischen Widerstandtätigkeit durch Afrika und Arabien, schließlich landet sie in Holland und schafft es, eines der 28 Mandate der rechtsliberalen Volkspartij voor Vrijheid en Democratie zu bekommen, die sie abgeworben hatte. Sie wird Abgeordnete, obwohl sie vorher noch für die Amsterdamer Arbeiterpartei gekämpft hatte.  
Sie klagt die Rechtlosigkeit der Frau im Islam, die brutale Behandlung und depersonalisierende Beschneidung von Frauen und Jungen nach dem islamischen Recht an. Sie klagt an die von der Religion verordnete Hochzeit von Männern mit 8-jährigen Mädchen, die nichts anderes ist als erlaubte Pädophilie im Zeichen der Religion. Ayaan Hirsi Ali wird bekämpft und bekriegt. Bereits seit 2000 schützt man sie mit Bodyguards, da die Morddrohungen zunehmen. Sie schrieb das Drehbuch für einen Kurzfilm mit dem Titel »Submission« (Unterwerfung). Zusammen mit dem Regisseur Theo van Gogh realisierte sie den Film, der am 29. August 2004 im holländischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Bereits im November 2004 wird van Gogh in Amsterdam ermordet. Ein in den Niederlanden geborener und aufgewachsener Marokkaner, namens Mohammed Bouyeri, schoss van Gogh vom Fahrrad und schnitt dem wehrlosen Regisseur die Kehle durch. Mit dem blutigen Messer spießte Bouyeri einen fünfseitigen Bekennerbrief mit einer an Ayaan Hirsi Ali gerichteten Morddrohung in die Brust des Toten. Der Film bricht Tabus, deckt auf und klagt an. Er zeigt eine nackte Frau mit dem islamischen Schleier. Arme Fanatiker halten das nicht aus und werden blutrünstig. Hirsi Ali musste wochenlang versteckt und bewacht werden. Sie bekam eine Räumungsklage, weil die Nachbarn die Sicherheitskräfte nicht mehr ab konnten. Die Integrationsministerin hatte nichts anderes im Sinn als ihr die niederländische Staatsbürgerschaft abzuerkennen, weil sie angeblich bei der Einbürgerung falsche Angaben gemacht hatte. Widerliches politisches Taktieren, Hirsi Lai legte ihr Mandat nieder, es kam zu Parlamentsdebatten, die damalige Regierung Balkenende zerbrach. 2005 kehrte sie kämpfend in die Öffentlichkeit zurück.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Festival des Nuits du Château de la Moutte: JAZZ



En marge du concert hommage à Django Reynardt donné par Christian Escudé, Darryl Hall et Thuryn Mitchell jouent ensemble au coeur de la nuit tropezienne. Un duo au son chaleureux.
Sis sur les rives de la Méditerranée, le Festival des Nuits du Château de la Moutte fait dialoguer les cultures et les arts. Organisée du 20 juillet au 13 août, sa 35e édition convie Django Reinhardt et Denis Diderot, Renaud Capuçon et Pierre-Antoine Volondat, tango argentin et harmonies françaises.

Juri Cherkashin - Herbst





HERBST
Lied von Juri Cherkashin

Und heute war ich nicht mehr in Eile,
Zechen mit Freunden aus der Nacht bis zum Morgengrauen.
Ich habe all meinen Willen für morgen aufgehoben,
Ich werde gehen, um Abschied von dem scheidenden Sommer zu nehmen.
Geändert haben die ersten Kühlen die Sommerhitze.
Und, betrunken, brach das Leichentuch,
Ich verwirre Sie ...
Und verwechsle sie mit Sie.
Ich werde gehen und für Sie schauen in den öffentlichen Gärten und Höfen.
Ich werde ein Taxi nehmen, um den Bahnhof zu erreichen.
Wir haben etwas Wichtiges verloren gestern.
Ah, Herbst, was ist aus uns geworden ...
Und heute bin ich nach wie vor nicht in Eile.
Zechen mit Freunden aus der Nacht bis zum Morgengrauen.
Ich habe all meinen Willen für morgen aufgehoben,
Ich werde gehen, um Abschied von dem scheidenden Sommer zu nehmen.

Heute Abend in Frankfurt: Die Geierwally von Wilhelmine von Hillern


22.10.2013, 20 Uhr, Schauspiel Frankfurt, Box

Die Geierwally
Wilhelmine von Hillern (ausverkauft bis Ende November)

1873 erscheint Wilhelmine von Hillerns Roman über den Mythos der Geierwally: Einer jungen Frau, einer Außenseiterin, die mit dem von ihr gezähmten Geier in der Einsamkeit der Bergwelt lebt, nachdem sie sich dem patriarchalischen Zwang der Heirat mit einem ungeliebten Mann und den Traditionen des scheinbar idyllischen Dorfes verweigert. In ihrer selbstgewählten Vereinsamung in den Gebirgen hat sie wundersame Erlebnisse und Begegnungen. Doch der Sog zurück in die Gemeinschaft ist stark und es kommt zu Verstrickungen von Liebe und Hass, Natur und Zivilisation, Gemeinschaft und Außenseitertum. Es ist die Geschichte einer starken Frau, einer Krawallmacherin in ihrem Kampf um Anerkennung in einer Gesellschaft, die sich in der Aufrechterhaltung eines verstaubten Wertesystems nicht irritieren lässt.

Regie: Johanna Wehner + Bühne / Kostüme: Hannes Hartmann + Musik /Dramaturgie: Rebecca Lang + Besetzung: Constanze Becker, Heidi Ecks, Torben Kessler, Daniel Rothaug

Good Sounds: CHARLIE McMAHON, GONDWANA, Shade


Heute Abend in Mainz: LAICHEN von Johannes Hoffmann


Di 22.10.2013, 20:00 Uhr, DECK 3 (Gutenberplatz 7), Staatstheater Mainz

LAICHEN

Johannes Hoffmann

Samstag. Wochenendbeginn. Sommer. Es ist heiß. Die Vögel zwitschern im Grünen - direkt neben dem herrlich plätschernden Pool. Herwig, Sandra und Marko sind die netten Leute von nebenan. Mit gepflegtem Grundstück. Mit großem Haus. Alles läuft gut, Familie und Vorstadtexistenz sind gesichert. Und dennoch ... Was passiert eigentlich, wenn alle Wunschträume erfüllt sind, die Hälfte des Lebens aber noch vor einem liegt? ... Ein Windstoß von Osten. Und im Pool laichen die Frösche.

Juliane Kann
(*1982) ist eine gefeierte Dramatikerin. Ihre Stücke wurden u. a. in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Mannheim und Stuttgart uraufgeführt. Seit 2009 studiert sie an der Hochschule „Ernst Busch“ in Berlin Regie. 

Zu Beginn der Spielzeit wurde präsentiert und prämiert – nun wird „premiert“. Das im September zur Eröffnung der neuen Spielstätte Deck 3 gekürte Stück wird endlich in Gänze gezeigt.
Die Beschäftigung mit einem Stück aus dem Wettbewerb „Text trifft Regie“ wird intensiviert, der inszenatorische Zugriff vertieft und der im September als rohe Werkstattinszenierung vorgestellte Text zur abendfüllenden Uraufführung gebracht.


Good Sounds: SOUNDS OF THE OUTBACK, Red Center Awakens


Heute Abend in Mainz: Weltmusik mit Cécile Corbel


22.10.2013, 20 Uhr, unterhaus MAINZ

Cécile Corbel

Roses
Eine Harfe, eine Stimme, Weltmusik & akustischer Folk-Pop

In der Verwirrung um die Feen von Cottingley machte sich Sir Arthur Conan Doyle zum Bewunderer und Fürsprecher der Fotografien, die Feen und Elfen abbildeten. Diese Fotos waren Fälschungen. Aber wenn der Autor von Sherlock Holmes ein Zeitgenosse von Cécile Corbel gewesen wäre, hätte es ihm genügt und gefallen, auf sie als Fee Morgana verweisen.

Geboren ist dieses mädchenhaft-märchenhafte Wesen in Pont-Croix, im Département Finistère, und schon die rötlichen Haare und ihre gälische Erscheinung zeigen ihre Affinität zur keltischen Welt. Seit dem 15. Lebensjahr spielt sie Harfe und schöpft dabei als Autorin aus der Sagenwelt König Arthurs, Lieder, die – wie Fabeln – voll sind von Hexen, Feen, besiegten Kriegern und triumphierender Liebe. Und mit ihrer expressiven Stimme kann sie Gipfel erklimmen, die sonst nur Kate Bush erreicht.

Cecile Corbel lehnt, wie eine Magierin, musikalische Grenzen ab und läßt perfekt keltischen Folk mit mittelalterlichen türkischen Gesängen, barockes Madrigal mit irischen Märschen verschmelzen. Eine Zauberin mit großer Pop-Stimme, die den überlieferten alten Mythen vertraut, in denen die Reise gleich die Initiation bedeutet. Und so hat sich die echte Fee mit ihren Musikern auf ihre Konzert-Reise begeben, durch Europa, nach Amerika, Japan... und glücklicherweise nach Mainz in's unterhaus.

Karten: € 17,- / ermäßigt € 12,- (zzgl. VVK-Gebühr)

www.cecile-corbel.com

Good Sounds: ED DRURY, Universal Dance


Geistreiche Gespräche mit Michel Friedman: heute Thema "Angst!"


22.10.2013, 20 Uhr, Schauspiel Frankfurt/Städt. Bühnen

Friedman im Gespräch mit Borwin Bandelow:

Angst!

(leider schon ausverkauft, aber das Schauspiel Frankfurt bietet Mitschnitte der Gespräche in voller Länge an: 
http://www.schauspielfrankfurt.de/schwarzer_bereich/friedman.php)

Was macht uns Angst? Wieso lähmt die Angst unseren Verstand und treibt uns gleichzeitig zu Höchstleistungen an? Welche genetischen und psychosozialen
Faktoren begünstigen Phobien, Neurosen und eine damit einhergehende Angst? Kann der Mensch überleben ohne das wichtige Frühwarnsystem Angst? Professor Borwin Bandelow ist Präsident der Gesellschaft für Angstforschung und Herausgeber von »Das Angstbuch«.

Die nächsten Gespräche im Überblick:

Leben! Mit Christiane Woopen (ausverkauft)
Dienstag, 12. November 2013

Solidarität! Mit Christine Hohmann-Dennhardt (noch wenige Plätze frei)
Dienstag, 26. November 2013

Gier! Mit Otfried Höffe
Dienstag, 21. Januar 2013

Gewalt! Mit Jan Philipp Reemtsma
Dienstag, 18. Februar 2014

Arbeit! Mit Michael Sommer
Dienstag, 11. März 2014

Good Sounds: ARIEL KALMA, Didgeridoo Groove


Berühmte Pfälzer: Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde wirft Schlaglicht


In der Nordpfalz geboren, in den USA gestorben:

Johannes Eckhard
Teilnehmer der Pfälzer Revolution 1848/49


Vor 200 Jahren wurde der Pfarrer Johannes Eckhard geboren, der als „Urheber, Theilnehmer, Mitschuldiger und Gehilfe des [1848/49] stattgefundenen bewaffneten Aufstandes und der damit verbundenen hoch- und staatsverrätherischen Unternehmungen“ in die Annalen der Geschichte einging. Er konnte sich einer Verhaftung entziehen, indem er über Frankreich in die USA flüchtete. In Abwesenheit wurde er zum Tod verurteilt. Als Bauernsohn am 20. Oktober 1813 im nordpfälzischen Callbach geboren, übernahm er 1845 in Gönnheim die protestantische Pfarrstelle und gründete dort auch einen Sing- und Leseverein. In Amerika verdiente er sein Brot als Weinwirt, Hauslehrer und Arzt in New York sowie als Musiklehrer in Philadelphia. Er starb am 9. Juni 1870 in Torresdale nach einem Asthma-Anfall. Eine ausführliche Beschreibung seines Lebens findet sich von Pfarrer Helmut Meinhardt auf der Internetseite des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde: www.pfalzgeschichte.de (unter „Historisches Schlaglicht“).

It Feels Like Just Too Close To Love You. Video-Remix von Tomas Uribe



Strobe Remix von Tomas Uribe

Juri Cherkashin - Woman in White



Unser Bus verlässt die Stadt mit dem freudigen Treffen
Wolkenlose sonnige Tage und Wunder hatten auf uns gewartet.
Und die Kälte kam ins Land. Wir konnten die Wärme nicht konservieren.
Wir froren in Gedanken - aber wie den Moment des Abschieds verzögern?
Die Fenster der Häuser sehen aus irgendeinem Grund so traurig aus,
Und Tränen vermischen sich mit dem Spaß des scheidenden Sonntags.
Frage ich, sage nichts, frage ich, sage nichts, geh einfach.
Wenn du in diesem Herbst wartest, triffst du auf einen Schneesturm.

CHORUS :
Das Lied des Sommers machte eine Pause, Stoppelfelder verwaist,
Aufgelockert die Eberesche in Scharlach mit dem Pinsel.
Oh, wie fern, wie fern ist diese Frau in Weiß.
Durch den Dunst schwebt sie in gelben Blättern.
Oh, wie fern, wie fern ist diese Frau in Weiß.
Durch den Dunst schwebt sie in gelben Blättern.

Meine Gedichteklassiker: IM NEBEL von Hermann Hesse


Im Nebel
von Hermann Hesse

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.


Voll Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.


Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.


Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.



Montag, 21. Oktober 2013

Good Sounds: KASABIAN 06, Shoot The Runner

Kasabian ist eine britische Rockband aus Leicester, bestehend aus Tom Meighan, Sergio Pizzorno, Chris Edwards und Ian Matthews. Ihre Einflüsse sind sehr weitreichend, von den Rolling Stones über die Doors und Beatles, hin zu Motown, Hip-Hop, Krautrock, dem Ravesound der späten 1980er und frühen 1990er Jahre und Britpop.

Fauré, Ravel, Debussy beim Festival des Nuits du Château de la Moutte in Südfrankreich


Harma feierte ihren 60. Geburtstag mit zahlreichen Gästen

Julia Klöckner, Harma-Regina und Gerhard Rieth 


Gestern, den 20.10.2013,  feierte Harma-Regina Rieth ihren 60. Geburtstag mit Familie, Freunden, Bekannten und Ehrengästen im Fischbachtal bei Idar-Oberstein gebührlich in der Gemeindehalle. Zum geselligen Beisammensein gesellte sich auch Oppositionsführerin in Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, die früher Weinkönigin an der Nahe und Deutsche Weinkönig war und in ihrem ehemaligen Wahlkreis Bad Kreuznach-Birkenfeld der Jubilarin herzlich gratulierte. Sie versprühte eine Stunde Dynamik und musste dann weiter zum Flughafen. Es gratulierten auch eine frisch gebackene Bundestagsabgeordnete, eine Oberärztin aus dem Klinikum Idar-Oberstein, der Landrat Dr. Matthias Schneider und die Vorsitzende des Kunstvereins Obere Nahe. 


 ... fast wie in einer Episode aus Edgar Reitz' HEIMAT  ... :-)


Die Frau und ihre Verbundenheit mit der Natur bei Harma-Regina Rieth

(c) Novemberblues von Harma-Regina Rieth

Ausstellung in der 


Über 30 interessante, farbenprächtige, verträumte, verwunschene und verspielte Werke von Harma-Regina Rieth sind zurzeit in der Online-Galerie otto zum Thema zu sehen. 


Die Ausstellung trägt den Titel: "Die Frau und ihre Verbundenheit mit der Natur bei Harma-Regina Rieth"

Diese und andere Ausstellungen finden in den nächsten Monaten anlässlich ihres 60. Geburtstages am 16.10.2013 statt.

Herstellung von handgemachten Schuhen


Die Reise und die Reisenden als Metapher für Identitätssuche



Director Maxim Didenko and Choreographer Vladimir Varnava present:
Ballet «The Passenger»
(based on the novel by Amélie Nothomb «Cosmétique de l’ennemi»)
Text, transformed into the genre of ballet, by the method of free associations. 
Homicidal maniac’s story, packed into 5 parts and 2 jokes, addressed to the split consciousness of the character, unfettered by fear of accepting his own integrity.
Only death can help him escape the failure to live.
Libretto and Director: Maxim Didenko
Choreographer: Vladimir Varnava
Artists: Vladimir Varnava, Vladimir Dorokhin, Evgenia Shtaneva

Good Sounds: KASABIAN 05, Days Are Forgotten

Kasabian ist eine britische Rockband aus Leicester, bestehend aus Tom Meighan, Sergio Pizzorno, Chris Edwards und Ian Matthews. Ihre Einflüsse sind sehr weitreichend, von den Rolling Stones über die Doors und Beatles, hin zu Motown, Hip-Hop, Krautrock, dem Ravesound der späten 1980er und frühen 1990er Jahre und Britpop.


Heute Abend in Frankfurt: Stadt der 1000 Feuer (Uraufführung) PERFORMANCE/AUDIO-INSZENIERUNG



Sa., 19.-Mo., 21.10.2013, 20.00 Uhr, € 17 / erm. € 8, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt a.M., Saal, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main

Augst/Birke (DE)
Stadt der 1000 Feuer
Uraufführung
PERFORMANCE/AUDIO-INSZENIERUNG

„Das Laufband läuft, das Laufband läuft!“ – Die deutsche Arbeiterbewegung als Diskursmaschine, zwischen ihren Rädern das Individuum. Mit einem Großaufgebot an Frankfurter Sprechchoristen und vier Solo-Performern, Françoise Cactus, der Sängerin von Stereo Total, Hamburger-Schule-Performerin Bernadette La Hengst, dem Genialen Dilettanten Frieder Butzmann und Free-Jazz-Pionier Sven-Åke Johansson, nehmen Oliver Augst und John Birke den Begriff der Arbeit auseinander. Von Schweiß und glühendem Eisen in der „Stadt der tausend Feuer“ hin zu Softskills und 3D-Druckern in der postindustriellen Informationsgesellschaft. Heute ist das Arbeitsethos als Leitkultur noch übrig, ansonsten aber nötigt der Mangel an Arbeit zu neuen Konzepten: „Wir brauchen keine Arbeit, wir haben immer was zu tun“, singt Bernadette La Hengst.

Good Sounds: KASABIAN 04, Where Did All The Love Go?

Kasabian ist eine britische Rockband aus Leicester, bestehend aus Tom Meighan, Sergio Pizzorno, Chris Edwards und Ian Matthews. Ihre Einflüsse sind sehr weitreichend, von den Rolling Stones über die Doors und Beatles, hin zu Motown, Hip-Hop, Krautrock, dem Ravesound der späten 1980er und frühen 1990er Jahre und Britpop.

Heute Abend in Mainz: Florian Schroeder +++ Offen für alles und nicht ganz dicht +++ DIE SHOW

Foto: Frank Eidel
21.10.2013, 20 Uhr, unterhaus, MAINZ


Florian Schroeder
Offen für alles und nicht ganz dicht – DIE SHOW
Das aktuelle Kabarett-Solo

Diese Show wird Ihr Leben verändern! Wenn Du unter 39, wirst Du Dich und Deine Altersgenossen am Ende des Abends wirklich verstehen. Wenn Sie über 39 sind, werden Sie begriffen haben, warum Ihre Kinder, Neffen, Nichten, Halbschwestern, Halbbrüder... und der Rest Ihrer Patchwork-Bagage so ist wie sie sind. "Offen für alles – und nicht ganz dicht" – ein Abend im Zeichen der Völkerverständigung zwischen den Generationen.

Florian Schroeder, gerade mal 34, der Junge Wilde unter Deutschlands Kabarettisten, zieht Bilanz: Wir sollen offen für alles bleiben, aber heiraten uns schneller denn je gegenseitig vom Markt. Wir bekommen Kinder – ohne Eltern zu werden. Wir sind erwachsen, doch benehmen uns wie unsere Sprößlinge. Wir arbeiten in unserer Freizeit und machen die Arbeit zu unserer Freizeit.

Kurz: Wir sind offen für alles – und nicht ganz dicht. Sagen nicht mehr "Ja" oder "Nein", sondern "Jein".

Nach dieser Show werden Sie reicher, glücklicher und schöner sein, denn Florian gibt die Antworten, die Sie brauchen. Wie kann man verhindern, daß das eigene Kind BWL studieren will? Muß ich mir einen Schal umbinden, wenn ich abends in der Lounge einen Aperol Spritz bestelle? Warum war Kristina Schröder schon mit 14 Jahren Kohl-Fan? Vor allem: warum ist sowas nicht strafbar?

Florian Schroeder ist der Rebell mit Florett. Kabarett vom Feinsten: pointiert, scharf, aktuell, sprengt die Grenzen zwischen Kabarett, wohldosierter Parodie und Comedy: respektlos, gnadenlos, lustig. Er bietet Orientierung im Chaos. Einer, der weiß, wo's langgeht. Der Lebenserfahrung mit Jugendlichkeit verbindet. Einer, dem die Menschen vertrauen, weil er verhedderte MCs mit dem Bleistift in die Rädchen zurückdrehen kann und doch weiß, daß sich das Rad der Zeit nicht zurückdrehen läßt. Allein deshalb, weil's heute keine 'Walkmänner' mehr gibt. Coach und Personal Trainer in einem. Florian Schroeder stellt sich dieser Herausforderung!

Karten: € 20,- / ermäßigt € 15,- (zzgl. VVK-Gebühr)


www.florian-schroeder.com

Good Sounds: KASABIAN 03, Club Foot

Kasabian ist eine britische Rockband aus Leicester, bestehend aus Tom Meighan, Sergio Pizzorno, Chris Edwards und Ian Matthews. Ihre Einflüsse sind sehr weitreichend, von den Rolling Stones über die Doors und Beatles, hin zu Motown, Hip-Hop, Krautrock, dem Ravesound der späten 1980er und frühen 1990er Jahre und Britpop.

Heute Abend in Mainz: FIL. Die Fil – Show von FIL


21.10.2013, 20 Uhr, unterhaus MAINZ

FIL
Die Fil – Show
Kult-Komik: Das Beste aus 20 Jahren

Der Ur-Berliner FIL ist einer der erfolgreichsten Comictexter und Comiczeichner Deutschlands, "Vater" von "Didi & Stulle", die Stimme Berlins, der Top-Typ aus der Trabantenstadt, Satans Singer-Songwriter mit Kultstatus, "der komischste Deutsche der Welt." (Berner Zeitung).

Seit 20 Jahren erfreut er uns mit seinen Einfällen, seinen Denk- und Bühnenfiguren, seinen – wie er sie nennt – "characters" und deren immensem Sprachvermögen. Die Kritiker überschlagen sich: "Fil, the Papst" jubelt die Berliner Zeitung, die Hamburger Morgenpost rätselt: "Er ist echt gut, obwohl er lustig ist." "Manches Werk (...) ist große Kunst, anderes ist so flach, daß es fast schon wieder tiefgründig wirkt." (Der Tagesspiegel)

Mehr als 100 Lieder und Gedichte hat FIL in den vergangenen Jahren geschaffen. Die Besten, oder auch die Skurrilsten, oder auch die Vergessensten, von denen es ganz schön viele gibt, hat er für seine Jubiläumsshow zusammengesucht. Typisch für FIL, daß ihm nach der Auswahl sofort große Zweifel plagen. Und alles wieder umschmeißt.

Deshalb ist jede Show anders. Für eingefleischte Fans eh ein Muß und eine Mordswiedersehensfreude mit alten Krachern. Für Neueinsteiger in's FILversum der perfekte Moment. Manchmal mischt sogar Handpuppen-Hai Sharkey mit, aber nur selten, man weiß ja nie – und wann. Tja. Trotzdem eine grandiose Show. Auch ziemlich lang, so daß man 'ne Menge rausholt aus den Euros, die bald ja sowieso nicht mehr gelten. Fazit: Nix wie hin!

Karten: € 17,- / ermäßigt € 12,- (zzgl. VVK-Gebühr)

www.fil-berlin.de