Auf dem Heimweg verfiel ich mal wieder in ganz großartige Diskussionen mit mir selbst.
„Das war ein harter Tag heute und die Nacht davor hast du doch so schlecht geschlafen. Außerdem tun dir die Knochen noch von Samstag weh. Und morgen ist doch auch wieder Sport. Es macht rein gar nichts, wenn du den heutigen Abend strickend auf dem Sofa verbringst.“
Zuhause angekommen standen die Chancen für den Schweinehund bei gefühlten neunzig Prozent. Die restlichen zehn Prozent musste nur noch der Gatte richten, indem er hoffentlich sagen würde, dass er heute auch keine Lust hat auf die Rennerei durch die Botanik. Leider hatte er aber extrem viel Lust, zumindest acht Kilometer gemütlich durch den Wald zu wackeln.
Mit einem tiefen Seufzen holte ich die Laufsachen aus dem Schrank, maulte innerlich vor mich hin und stellte zum wiederholten Male fest, wie wenig Lust ich gerade habe, meine Freizeit dreimal wöchentlich im Laufschritt zu verbringen.
In dieser ausgeprägten Form gab es das noch nie. Ja, natürlich, mal einen Tag dazwischen zu haben, wo so gar nichts geht und man seine Seele einfach ohne jedwede Körperbewegung vor sich hinbaumeln lässt ... das ist wohl völlig normal. Aber über Wochen und Monate nach allen möglichen Ausreden zu suchen, die eine Auszeit von einer bestimmten Sportart legitimieren, das fühlt sich doch anders an.
Zeiten ändern sich. Und auch die Interessen und Vorlieben. Für mich als menschliches Gewohnheitstier ist es allerdings nicht einfach, das einfach so zu akzeptieren. So oft schon musste ich auf die Lauferei verletzungsbedingt verzichten. Und ich habe mich jedes Mal maßlos darüber geärgert. Anstatt mich also jetzt zu freuen, gesund und munter meinen Lebensweg flotten Schrittes durchlaufen zu können, hadere und zaudere ich und kann mich selbst am allerwenigsten leiden.
Andere Sportarten machen mir derzeit mehr Spaß, Bewegung zu bummernder Musik und dazu Tanz- oder Stepschritte, die meine Seele derzeit ganz anders entknittern können als die Stille des Waldes. Das, was ich immer so sehr geliebt habe, ist plötzlich so nebensächlich. Und ich schaffe es nicht, mir einfach einzugestehen, dass hier wirklich eine längere Pause vonnöten ist, um den Spaß an der Freud nicht ganz und gar zu verlieren.
Mir fehlt der Mut, aus meiner Haut zu fliegen und einfach mal ganz was anderes zu tun.
Und somit lief ich also doch wieder mal die altbekannte Acht-Kilometer-Schleife. Spürte die Schmerzen im Knie und meinen fliehenden Atem stärker als sonst. Rannte so schnell wie selten. Als würde es um mein Leben gehen und nicht um eine lockere Trainingseinheit.
Tatsächlich war ich danach ein wenig ruhiger und gelassener.
„Siehste, geht doch!“
Morgen werde ich die nächste Ausrede mit mir ausdiskutieren. Oder ich werde die Laufschuhe tatsächlich mal eine Weile komplett an den Nagel hängen.
“ flieg, flieg, fahr aus der Haut
weit, weit raus ins Freie
flieg, flieg, und eh der Morgen graut
wächst Dir 'ne nagelneue“
(Silly „Flieg“)
„Das war ein harter Tag heute und die Nacht davor hast du doch so schlecht geschlafen. Außerdem tun dir die Knochen noch von Samstag weh. Und morgen ist doch auch wieder Sport. Es macht rein gar nichts, wenn du den heutigen Abend strickend auf dem Sofa verbringst.“
Zuhause angekommen standen die Chancen für den Schweinehund bei gefühlten neunzig Prozent. Die restlichen zehn Prozent musste nur noch der Gatte richten, indem er hoffentlich sagen würde, dass er heute auch keine Lust hat auf die Rennerei durch die Botanik. Leider hatte er aber extrem viel Lust, zumindest acht Kilometer gemütlich durch den Wald zu wackeln.
Mit einem tiefen Seufzen holte ich die Laufsachen aus dem Schrank, maulte innerlich vor mich hin und stellte zum wiederholten Male fest, wie wenig Lust ich gerade habe, meine Freizeit dreimal wöchentlich im Laufschritt zu verbringen.
In dieser ausgeprägten Form gab es das noch nie. Ja, natürlich, mal einen Tag dazwischen zu haben, wo so gar nichts geht und man seine Seele einfach ohne jedwede Körperbewegung vor sich hinbaumeln lässt ... das ist wohl völlig normal. Aber über Wochen und Monate nach allen möglichen Ausreden zu suchen, die eine Auszeit von einer bestimmten Sportart legitimieren, das fühlt sich doch anders an.
Zeiten ändern sich. Und auch die Interessen und Vorlieben. Für mich als menschliches Gewohnheitstier ist es allerdings nicht einfach, das einfach so zu akzeptieren. So oft schon musste ich auf die Lauferei verletzungsbedingt verzichten. Und ich habe mich jedes Mal maßlos darüber geärgert. Anstatt mich also jetzt zu freuen, gesund und munter meinen Lebensweg flotten Schrittes durchlaufen zu können, hadere und zaudere ich und kann mich selbst am allerwenigsten leiden.
Andere Sportarten machen mir derzeit mehr Spaß, Bewegung zu bummernder Musik und dazu Tanz- oder Stepschritte, die meine Seele derzeit ganz anders entknittern können als die Stille des Waldes. Das, was ich immer so sehr geliebt habe, ist plötzlich so nebensächlich. Und ich schaffe es nicht, mir einfach einzugestehen, dass hier wirklich eine längere Pause vonnöten ist, um den Spaß an der Freud nicht ganz und gar zu verlieren.
Mir fehlt der Mut, aus meiner Haut zu fliegen und einfach mal ganz was anderes zu tun.
Und somit lief ich also doch wieder mal die altbekannte Acht-Kilometer-Schleife. Spürte die Schmerzen im Knie und meinen fliehenden Atem stärker als sonst. Rannte so schnell wie selten. Als würde es um mein Leben gehen und nicht um eine lockere Trainingseinheit.
Tatsächlich war ich danach ein wenig ruhiger und gelassener.
„Siehste, geht doch!“
Morgen werde ich die nächste Ausrede mit mir ausdiskutieren. Oder ich werde die Laufschuhe tatsächlich mal eine Weile komplett an den Nagel hängen.
“ flieg, flieg, fahr aus der Haut
weit, weit raus ins Freie
flieg, flieg, und eh der Morgen graut
wächst Dir 'ne nagelneue“
(Silly „Flieg“)
(c) Annette Kallweit, Düsseldorf
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