Immer ungelegen
Ein Mensch, gemartert von der Hitze.
Fleht dürstend nach dem ersten Blitze.
Ein Wolkenbruch wär selbst gesegnet:
Zwölf Wochen lang hat's nicht geregnet.
Jetzt endlich braut sich was zusammen:
Es schlagen die Gewitterflammen
Schon in den Himmel eine Bresche -
Doch, wie?! Der Mensch hat große Wäsche
Nur heute, lieber Gott, halt ein
Und lass noch mal schönes Wetter sein!
Der Tod, der Gläubiger, der Regen,
Die kommen immer ungelegen:
Rechtzeitig zweifellos an sich -
Doch nie zur rechten Zeit für Dich.
Eugen Roth
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