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Höhepunkt und Abschluss des einjährigen Stipendiums im REGIEstudio am Schauspiel Frankfurt bildet das Festival am 12., 13. und 14. Juni.
Beim Kauf von drei Tickets für verschiedene Veranstaltungen des Festivals gibt es das günstigste gratis. Die Karten sind an der Vorverkaufskasse am Willy-Brandt-Platz erhältlich. URAUFFÜHRUNGEN IN DEN KAMMERSPIELEN
Zwei Menschen, die sich gegenüberstehen. Wenn sie einander ansehen, wissen sie nicht, wie ihnen geschieht, daher reden sie. Wenn sie reden, fallen ihre Worte übereinander her, bis es keine Worte mehr gibt. So versiegt die Sprache, und sie legen Hand aneinander, bis nichts mehr da ist: kein Wort, keine Sonne, kein Mensch. EXIT:LULU handelt von der Möglichkeit, sich alles vorstellen zu können, dem Wunsch, alles tun zu müssen, und dem Schmerz der freien Entscheidung.
Es war einmal ein Fischer und seine Frau, die wohnten zusammen in einer kleinen Fischerhütte, dicht an der See, und der Fischer ging alle Tage hin und angelte – so beginnt das grimmsche Märchen, das der Autor Simon Paul Schneider als Ausgangssituation für sein Stück nimmt. Doch hier trifft der Fischer nicht auf einen Butt, sondern auf die Festung Europa. Simon Paul Schneider entwirft einen surrealen Roadtrip eines Mannes auf der Flucht, verlässt dabei Zeit und Raum und verwebt Realität und Traum miteinander.
Kammerspiele
Mit Verena Bukal, Heidi Ecks / Carina Zichner (Mitglied im SCHAUSPIELstudio); Thorsten Danner, Viktor Tremmel
Frankfurt, Deutschland, später. Die Stadt leuchtet wie ein Drache. Seit einigen Jahren gehört sie den Chinesen. Im Untergrund vegetieren die Überreste des ehemaligen Deutschlands, bis Lisa entsandt wird, um das Überleben der weißen Rasse zu sichern. Heldenhaft wirft sie sich in ein unvergleichliches Abenteuer. Bonn Park entwirft im Rahmen des AUTORENstudio ein utopisch-dystopisches Zukunftsszenario, in dem die Chinesen die lange angekündigte Weltherrschaft erlangt haben und die deutsch-frankfurterischen Werte in eine neue Ordnung bringen.
Kammerspiele
Mit Paula Hans, Paula Skorupa (Mitglied im SCHAUSPIELstudio); Vincent Glander
Der Auftrag ist die Versinnbildlichung der letzten Zuckungen der ersten Welt, es ist der Abgesang einer jeden Revolution und die Frage: Wann ist ein Mensch ein Mensch? Mit Ines Schiller; Isaak Dentler, Maximilian Meyer-Bretschneider, Martin Rentzsch
Eine sprachwütige Überschreibung des bekannten Pocahontas-Mythos’, betrachtet im Spannungsfeld territorialer, psychischer und physischer Grenzen. Mit Paula Hans, Paula Skorupa; Oliver Kraushaar
Wann waren Sie das letzte Mal in Ihrem Keller? Und – was haben Sie gefunden? In der Box werden Sie auf einen Menschen treffen, der sich seit Jahren in ein selbstgewähltes Exil zurückzieht, ein Kellerloch, um dort sein Recht auf Selbstbestimmung zu finden. Mit Verena Bukal
EAST CAMERON FOLKORE – Kingdom Of Fear Tour +Support: Torpus & The Art Directors Mittwoch, 17. Juni 2015, Trier – Exhaus, Beginn: 20.30 Uhr Porta³-Open Air: GENTLEMAN & The Evolution – Live 2015 + Support: Jochen Leuf & BandFreitag, 19. Juni 2015, Trier – Porta Nigra - Vorplatz, Beginn: 20.00 Uhr Porta³-Open Air: THE NIGHT OF CLASSIC & POP mit den Frankfurter Sinfonikern Samstag, 20. Juni 2015, Trier – Porta Nigra - Vorplatz, Beginn: 20.30 Uhr
AMIGOS – Sommerträume Tournee 2015 Samstag, 20. Juni 2015, Morbach – Baldenauhalle, Beginn: 19.30 Uhr Porta³-Open Air: GREGOR MEYLE – New York Stintino Sommerkonzert Sonntag, 21. Juni 2015, Trier – Porta Nigra - Vorplatz, Beginn: 20.00 Uhr
DAVID GARRETT - "Classic Revolution Open Air 2015" Freitag, 26. Juni 2015, St. Wendel/Bosen – Festwiese am Bostalsee, Beginn: 20.00 Uhr
Am
Samstag,
den 20.
Juni
sind Alice Hoffmann und Bettina Koch als „Die ään und das anner“
in der Kabarettshow „Knete, Kerle, Karma!“ ab 20 Uhr zu Gast in
der Neuen Gebläsehalle
Neunkirchen.
Die
"Kommedie" mit Köpfchen um demografischen Wandel zwischen
Lust und Lagerfeld, zwischen Herdanziehung und Tauschhandel. Vom
Friedhof über Facebook zu „Finde heraus, wofür du stirbst!"
Ein Abend um Frauen und das liebe Geld, um abscheulichen Mangel und
salonfähige Gier.
Alice
Hoffmann, geliebt als Hilde Becker aus der ARD Kultserie „Familie
Heinz Becker" und Bettina Koch, bekannt aus verschiedenen
ARD-"Tatorten", ZDF-Krimis und berüchtigt durch schöne,
eigene Projekte, sind im Zusammenspiel geübt aus ihrer Zeit als
Musik-Theater-Kabarett "Sirene". Mit ihrer neuen, drallen
und gagreichen Kabarettshow trainieren sie Bauchmuskeln und
Beckenboden und lassen Lachtränen Lieder singen.
Karten
für die Veranstaltung sind zum Preis von 18
Euro zzgl. Gebühren bei
allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional (u. a. bei allen
Pressezentren von Wochenspiegel und Saarbrücker Zeitung), unter der
Tickethotline 0651
– 9790777 sowie online unter: www.nk-kultur.de/halbzeit
erhältlich.
Der Preis an der Abendkasse beträgt 22
Euro.
Kostenfrei auszuleihen mit der Buchnummer 2a 16270
Die Pfalz ist ein Land der Superlative: der beste Wein, die größten Gläser, die schwersten Politiker. Ein Land für Genießer also, und wer in der Pfalz lebt, der ist quasi schon ein bisschen in der Toskana und gleichzeitig auch in Frankreich.
Hier wird die Pfalz nun von zwei urpfälzischen Journalisten beschrieben, die ihre Heimat fest ins Herz geschlossen haben, aber auch alle ihre Schwachstellen und Kuriositäten kennen und zum Glück für alle Nichtpfälzer Hochdeutsch schreiben.
Für Nichtpfälzer ein netter Einstieg in die (un)typischen Pfalzlegenden und für Pfälzer eine Wiederholung der ortsüblichen Laudationes plus etwas mehr.
„Wir möchten die Pfalz feiern, mit allen die dabei sein wollen.“ unter diesem Motto stellen die beiden SWR-Moderatoren Kerstin Bachtler und Heinz Moosmann ihr neues Buch vor. Mit Augenzwinkern erfahren Urpfälzer wie Neuankömmlinge Kurioses und Spannendes über diesen wunderbaren Flecken Deutschlands.
Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder wird die Gäste begrüßen.
Am 2. Juni wurde das JugendtheaterBüro Berlin für seine KulTür auf! Kampagne mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung ausgezeichnet: "Danke an alle, die uns bis jetzt unterstützt haben. Weiter geht’s! Wir sind noch lange nicht fertig! Wir kämpfen bis die letzte KulTür auf ist!"
Begründung der Jury:
“In der Initiative „KulTür auf!“ setzen sich Jugendliche für einen gleichrangigen Zugang zu Kunst und Kultur für Jugendliche ein. Sie reklamieren eine ernstgemeinte Öffnung der Kulturinstitutionen sowie Freiräume für selbstbestimmte kulturelle Mitgestaltung und schalten sich mit ihren Forderungen kraftvoll in aktuelle kulturpolitische Diskurse ein. Mit „Festiwalla“ organisieren sie seit 2011 ein jährliches Theaterfestival am Haus der Kulturen der Welt mit ca. 400 Beteiligten und 4.000 Besucherinnen und Besuchern, eigenen Produktionen und Gastspielen und bereichern damit den Kulturkalender. Sie haben darüber hinaus ein eigenes Theater gegründet und bringen selbstbewusst Themen auf die Bühne, die sie bewegen. Mit neuen Formaten erreichen sie auch junge Kulturproduzenten und ein junges Publikum in etablierten Kunsteinrichtungen. Sie sind somit gleichermaßen Gastgeber, Kuratoren, „Vermittler“ und Künstler.”
In historischen Bussen und Bahnen können Besucher Nahverkehrshistorie in Frankfurt/Main erleben
(pia) Wer sich schon immer auf eine Zeitreise durch die Verkehrsgeschichte Frankfurts begeben wollte, hat am Sonntag, 14. Juni, von 10 bis 17 Uhr beim Frankfurter Tag der Verkehrsgeschichte dazu wieder Gelegenheit.
Zum 13. Mal organisieren die Vereine „Historische Straßenbahn der Stadt Frankfurt am Main“ (HSF), „Frankfurter Feldbahnmuseum“ und „Historische Eisenbahn Frankfurt“ den Frankfurter Tag der Verkehrsgeschichte. Wie im Vorjahr beteiligt sich auch wieder der Verein „Museumseisenbahn Hanau“.
Führungen geben Einblicke in kunstwissenschaftliche Fragestellungen der Ausstellung und thematisieren persönliche Eindrücke.
Im Anschluss an die Führung wird ein Video gezeigt, das Klaus Webers Installation „Kouros (walking man)“ ergänzt. Bei „Kouros“ handelt es sich um zwei Halbschalen: die Negativform eines hochgewachsenen, schlanken Mannes in der Pose der archaischen griechischen Skulptur, mit erigiertem Geschlechtsteil. Der ursprüngliche Gipsabguss entstand in einer Neumondnacht bei einem Experiment als Teil einer erotischen Party in einem Berliner Club. Ein Video des Experiments mit dem Sound von Webers „Large Dark Wind Chime“ begleitet die Arbeit.
Auf der Spur der Kelten - Das Festival-Mediaval VIII steht an
Jedes Jahr im September versammeln sich Freunde des Mittelalters von allerorts auf dem Goldberg in Selb, um drei Tage buntes Markttreiben,stimmungsvolle Konzerte und vieles mehr bei einzigartiger Stimmung zu erleben. So wird es auch dieses Jahr sein, denn das größte Mittelalterfestival Europas findet vom 11. - 13. September 2015 zum nunmehr achten Mal statt. Dabei kann man sich als Besucher auf so manches freuen, denn im vielfältig gestalteten Programm findet jeder etwas nach seinem Geschmack. Die in den letzten Jahren begonnene Reise durch die verschiedenen Stile der mittelalterlichen Musik geht weiter. So folgt auf das "Nordic-" und das "Irish- Scottish-" nun ein "Celtic Special", unter anderem mit der international erfolgreichen Ashley Davis und
Carlos Núñez
dem galizischen Sänger Carlos Núñez. Des Weiteren darf man sich auf Künstler und Gruppen wie die bekennenden Mediaval-Fans "Omnia", den "Chor on Air", "poeta magica" und viele weitere tolle Live-Acts freuen. Etwas ganz Besonderes ist das am Donnerstagabend stattfindende Konzert der "Capella Antiqua Bambergensis", gemeinsam mit zwei Solisten, das in der Selber Christuskirche aufgeführt wird. Dabei erklingen zahlreiche mittelalterliche Instrumente in ganz besonderer Akustik. Auch das Rahmenprogramm bietet wie immer alles, was das Herz begehrt. Zahlreiche Kleinkunstacts werden auf den Bühnen und dem Gelände zu beobachten sein. Der große und vielfältige Markt mit allerlei Waren aus Handel und Handwerk lädt wie immer ein, sich umzusehen und das ein oder andere Schnäppchen zu machen. Auf dem Gastromarkt kann jeder speisen wie ein König. Um zu zeigen, wie es sich damals lebte, erscheinen Lagergruppen, die die unterschiedlichsten Facetten des Mittelalters darstellen. Wer nicht nur zuschauen, sondern auch mitmachen möchte, der nimmt am Besten an einem der angebotenen Workshops teil, bei denen man so einiges erlernen kann, so etwa das Spielen einer Drehleier oder aber das Tanzen mittelalterlicher Tänze. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich in seinem Können an Pfeil und Bogen in einem Turnier mit anderen zu messen. In der im letzten Jahr eröffneten "Goldbergbucht" als ausgelagertem, kostenlos zugänglichen Bereich am Haidt-Teich vor dem Festivalgelände ankert wieder das Piratenfloß mit Glücksrad, Piraten-Bar und Konzerten. Zudem ist auch das Raubvogellager mit täglichen Flugshows wieder vor Ort. Neu dazu kommen Wikingerschiffe, auf denen Besucher selbst mitrudern können und eine Seeschlacht zwischen Piraten und Wikingern am Sonntag. Der Goldberg lädt ein, und wer dieser Einladung Folge leistet, dem sei ein Wochenende voller Abwechslung, Spaß und einzigartiger Momente garantiert.
Michael Porter (Sipho) und Kateryna Kasper (Lucia) (c) Monika Rittershaus
Seit 31.05.2015 als Uraufführung startet auf der Bühne der Frankfurter Oper im Bockenheimer Depot die neue Oper AN UNSEREM FLUSS von Lior Navok (*1971, Tel Aviv). Navok traut sich an Themen heran, die nicht gerade klassischen Opernstoff hergeben. Künstlerische Umsetzung des Holocaust-Verbrechens erscheint doch vielen sehr schwierig, vielleicht auch deplatziert. Er hatte es 2007 mit seinem Stück "And the Trains Kept Coming..." versucht und denkt über eine möglicherweise besser gewesene Bombardierung von Auschwitz bereits nach erster Kenntnisnahme der Existenz der Tötungsmaschine nach. Die Verhinderung der folgenden systematischen Massenmorde durch Vernichtung der Anlagen. Diese Diskussion ist nicht neu.
In der vorliegenden Oper beschäftigt er sich mit dem leidigen Thema der dauerhaften und enervierend die Weltöffentlichkeit beschäftigenden Problematik der aggressiven Koexistenz der beiden Feinde, Aufrührer und Opfer Israel und Palästina, auf kleinstem Raum. Das Geschehen spielt in einem Dorf namens Naos, beiderseits eines fast ganz versiegten Flusses (das Wasser wurde gedrosselt), mit Trümmern und Zerstörungsspuren - es gab bereits 19 Tote hier - vor einem großen Staudamm. Dahinter gibt es wohl Unmengen Wasser. Was von Anfang an bei dieser Inszenierung auffällt ist eine Ungewissheit in der Kontur der Personen und der Gruppierung, in der Zugehörigkeit der Agierenden und der jeweiligen Seite insgesamt, aber auch eine Unverbindlichkeit in den geschichtlichen Bezügen. Es wird schnell klar, dass es sich hier um eine Bühnenmetapher für alle ähnlich gelagerten Konflikte handelt, ob religiös motiviert oder nicht, obwohl hier die treibende Motivation, von Gott beauftragt worden zu sein, in seinem Namen zu handeln, wie so oft bei kriegerischen Auseinandersetzungen, im Vordergrund steht. Dieser Auftrag ist die Legitimation für beide Seiten, so zu leben und zu handeln, wie sie es gerade tun. Dass Navok diesen Auftrag dramaturgisch der Gottgegebenheit entzieht und den Zustand verweltlicht und banal erklärbar macht gibt dem Geschehen eine eigene Brisanz. Er lässt zwei Botschafter als entsprungene höfische Biedermeierlinge der reichen Welt auftreten, die voneinander wissen, miteinander agieren und alles am Leben erhalten, durch Geld für Waffen, Widerstand & Co inkl. Bonus für die Rädelsführer. Für sie ist der Kriegsschauplatz wie ein Schießübungsgelände (wahrscheinlich auch für die gelieferten Waffen), ein PC-Spiel um Geld, bei dem man Punkte, und vor allem viele Millionen machen kann, eine Freizeitbeschäftigung in der Beobachtung des Live Games und Belustigung über die Naivität der rivalisierenden Seiten. Und wird es langweilig oder versiegen die Kräfte der Kämpfer oder endet der Konflikt, ziehen sie woanders hin. Tapetenwechsel, "frischer Rauch", dort ist die Fortsetzung. Man kann hier leicht an die Subventionierung des Konflikts durch die Supermächte und andere Interessierte denken, z. B. die Erbauer, Betreiber des Stausees.
Michael Porter (Sipho) sowie im Hintergrund das Ensemble (c) Monika Rittershaus
Die Liebe zwischen Lucia (sehr emotional und menschlich fassbar Kateryna Kasper im
Gegensatz zu den weniger ausgestalteten Kunstfiguren der Kontrahenten) auf der einen (jüdischen) Seite und Sipho (tragisch in die islamische Konfliktzone des Hochverrats geratend, mit ebenfalls guter Stimme Michael Porter) auf der anderen Seite zeigt den schwelenden Konflikt, die Verbindung zweier Jugendlicher, die sich nicht verbinden dürften, steht doch Ächtung in Aussicht, und viel mehr noch, Todesstrafe wegen Hochverrats. Auch die beiden Jungen gehen zunächst aufeinander los, als sie erfahren, dass sie aus den gegnerischen Lagern stammen, ihre Eltern von der jeweils anderen Seite getötet wurden, obwohl das Wasser des Flusses, an dem sie sich treffen, eigentlich jedem gehören soll. Und dieses Symbol für Einheit bleibt auch stützend für das ganze Geschehen. Es kommt zu keiner Einheit, aber das Treiben wird sehr stark in Frage gestellt, die Erschießung von palästinensischen Terroristen wird verhindert, auch von Sipho, der zum Selbstmordattentat durch seinen Oheim und Führer verführt werden soll ... Der Abgang der Personen könnte eine Flucht sein, auch die des jungen Paars, aber es bleibt ungewiss. Klar ist im Endgespräch zwischen dem palästinensischen Oheim und dem erschossenen Künstler Chicken-Heart (Alexander Mayr), dass die religiöse Borniertheit Nahrung für alle Konflikte und gerade hier im Streit um das Wasser des Flusses bleibt. Würde Unbekannt die Wasserzufuhr erhöhen, könnten alle Konflikte entschärft sein, Gott müsste für das Kämpfen nicht so bemüht werden. Das Geschehen wird von einer Musik begleitet, die in einer völlig anderen Tonlage pendelt, als wir es gewöhnt sind. In ihrer Düsterheit, Abstraktion und Schwere integriert sie Zitate von Bruckner, Berg und Wagner. Schlagwerk/Percussion, Glocken/Schellen, Xylophon, Stick-Slip-Effekte, Legati, „springende“ Spiccati, Schlagen des Bogenrückens auf Saiten z.B. bei den Streichern etc. setzen markante Akzente. Der Zuschauer fühlt eine Verweigerung des Gefälligen, Warmen, es ist alles in abstrakte Kühle, Unwirklichkeit und Verzerrtheit getaucht, was es erlaubt, das Geschehen analytisch zu verfolgen, Reden und Gegenreden zu sammeln, die Handlungen zu hinterfragen. Bedrohlichkeit schwingt kontinuierlich mit. In dieser Position als (internationaler) Beobachter fallen die guten Stimmen, die diffusen Konturen und die Ratlosigkeit im Geschehen sowie ein sehr überzeugendes Frankfurter Opern- und Museumsorchester auf. Kostüme und Maske sind ganz spärlich eingesetzt.
Irgendwo zwischen Jazz und Cabaret, Blues und Pop, Punk und Rock experimentiert die amerikanisch-schweizerische Jazz-Sängerin, Musikerin, Performerin und Akkordeonistin Erika Stucky mit ihrer unverwechselbaren Stimme und ihrem rebellischen, skurrilen Humor. Wenn die unerschrockenste Musikerin der Schweiz die Bühne betritt, kann man sich auf ein paar Eruptionen gefasst machen. Erika Stucky hat aus dem „Zwischen-Allen-Stühlen“ eine helvetisch-amerikanische Tugend gemacht: suizidal jodelnd, anarchisch nörgelnd, dylanesk näselnd, unterwegs mit Fats Domino im U-Bahn-Schacht und mit Michael Jackson auf der Alm. "Spidergirl" heisst Stuckys neuer Streich und ist eine Adaption von „Black Widow“, ihrem letzten Programm. Ob Tom Waits oder Tim Burton, die „Amazing Spiderwoman“ mit Stimme, Mini-Akkordeon und Videoprojektion wickelt uns so oder so wieder im Nu um den Finger.
Sie wird unterstützt von den Vanecek Twins, das sind Bernhard (Posaune) und Roland
Vanecek (Tuba), Nordpfälzer Zwillinge, die auf hohem Niveau die Wandermusikantentradition neben allen anderen Musikrichtungen pflegen. Beide haben ein sehr breites Repertoire – von Jazz, Klassik, Funk und Soul bis hin zur Volksmusik – und beide komponieren. Bernhard Vanecek machte bei zahlreichen Fernseh- und Rundfunkproduktionen mit und ist Mitglied in verschiedenen Ensembles. Roland Vanecek war unter anderem Mitglied des Europäischen Jugendorchester E.U.Y.O., er hatte Soloauftritte mit Klaus-Maria Brandauer und ist festes Orchestermitglied des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. 2004 gründeten die Zwillinge die neuen Wandermusikanten und 2002 das TWINTETT. Sie sind ferner zu hören u.a. im „Ditzner Twintett“, im Quartett „Netnar Tsinim“ (na? rückwärts ...) und im Septett "Das Blech".
Kooperation mit dem Verein Kultur-Rhein-Neckar e.V.
Ostrach Eisenbrech-Klamm: Der wahre Schatz der Alpen ist die einzigartige Landschaft und das Wasser. Diese gilt es zu bewahren und zugleich die Energiewende erfolgreich umzusetzen. (c) Julia Wehnert, Bund Naturschutz
Ein Schweizer Energieproduzent wird für den gelungenen Kompromiss zwischen Schutz und Nutzen eines Gewässers ausgezeichnet. Der Oberallgäuer Landrat genehmigt den Bau eines Kleinkraftwerks in einem mehrfach geschützten Gebiet über den Kopf seiner Behörden hinweg. Zwei Beispiele für das Spannungsfeld Naturschutz und Energiewende.
Wasser ist – in all seinen Formen – zweifellos eine der wertvollsten Ressourcen der Alpen. Dort wo der Schatz bedeutend ist, sind auch die Interessen groß: Über 90 Prozent der alpinen Wasserläufe werden heutzutage genutzt und in Wert gesetzt, um mit Hilfe der Wasserkraft Strom zu erzeugen. In vielen Strategiepapieren wird der Wasserkraft eine wichtige Rolle für die Energiewende zugeschrieben. Zum Beispiel im Schweizerischen Aarberg beim Bielersee und im bayrischen Bad Hindelang in der Nähe von Sonthofen.
Ein Kraftwerk um jeden Preis
Bad Hindelang war kürzlich zweimal in den Schlagzeilen: Zum einen soll die Gemeinde als eine der ersten in Deutschland das Label „Bergsteigerdorf“ für nachhaltigen Tourismus erhalten. Zum anderen genehmigte der Oberallgäuer Landrat im Mai 2015 den Bau eines Kleinwasserkraftwerks, obwohl der zuständige Beamte die Unterschrift verweigerte. Dieser Vorgang war bayernweit einmalig. Der Beamte war mit seiner strikten Ablehnung des Vorhabens nicht alleine. Auch das Umweltministerium in München sah die Pläne mit großer Skepsis, Naturschutzverbände und der Deutsche Alpenverein (DAV) sowieso. Konkret geht es um ein Kraftwerk in einem bisher unberührten, urtümlichen Tal im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen. Der Ostrach-Bach fließt durch eine Klamm, die gleich fünffach geschützt ist: nationales und europäisches Schutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, Naturdenkmal und Vogelschutzgebiet. Das Projekt sieht vor, dass Strom für 2‘500 Haushalte produziert wird, auch wenn das Kraftwerk bis zu 165 Tage im Jahr stillsteht. Denn im Winter führt die Ostrach zu wenig Wasser. Umweltorganisationen, aber auch Privatpersonen, haben nun an verschiedenen Stellen Klage eingereicht, um dieses Naturjuwel zu schützen und zu verhindern, dass ein Präzedenz-Fall geschaffen wird. Der DAV will das Label „Bergsteigerdorf“ nicht mehr vergeben.
Renaturierung als Unternehmensstrategie
Für den gelungenen Kompromiss zwischen Schutz und Nutzung eines Gewässers erhält hingegen die „BKW Energie AG“ als Besitzerin des Kraftwerkes Aarberg den Gewässerpreis Schweiz 2015. Es ist das erste Mal, dass ein Unternehmen mit diesem u. a. von Pro Natura und dem Schweizerischen Wasserwirtschaftsverband gemeinsam vergebenen Preis ausgezeichnet wird. Das Kraftwerk Aarberg wurde in den 1960er Jahren gebaut und erreichte als erstes Laufkraftwerk der Schweiz die höchste Öko-Zertifizierung. Zahlreiche ökologische Aufwertungen rund um das Flusskraftwerk bieten Tieren und Pflanzen neuen Lebensraum. Dafür hat das Unternehmen bisher sechs Millionen Franken investiert. Die Kosten dafür trägt nicht allein der Konzern, sondern auch die BezieherInnen des Stroms. Auch die Gemeinden, Landwirte und weitere private Land- und WaldbesitzerInnen beteiligten sich an der Renaturierung. In ihrer Laudatio hob die Vertreterin des Schweizer Umweltministeriums gerade diese Kooperation und Diskussionskultur für den Erfolg des Projekts hervor.
Alpenflüsse sind nicht erneuerbar
Die beiden Beispiele zeigen, dass der Spagat zwischen Naturschutz und Energiewende gelingen kann und dass zugleich der Hunger nach Energie keinen Halt macht vor besonders einzigartigen Landschaften und Fliessgewässern, dem wahren Schatz der Alpen. „Unsere erste Priorität muss es sein, den Energieverbrauch in unserer Gesellschaft zu verringern, Modelle umzusetzen, wie die 2‘000-Watt Gesellschaft“, so Katharina Conradin, Präsidentin der CIPRA. Dazu gehört auch ein Baustopp für neue Wasserkraftwerke und die Optimierung bestehender Anlagen. „Denn die Alpenflüsse sind nicht erneuerbar“, so Conradin.
Die Oper Frankfurt lädt ein zum vierten und letzten Happy-New-Ears-Konzert der Spielzeit 2014/15
am Dienstag,
dem 9. Juni 2015,
um 20.00 Uhr
im Opernhaus
Das Werkstattkonzert mit dem Ensemble Modern steht diesmal unter dem Motto Musik und Film. Zu erleben sein wird Edgard Varèses "Déserts" (1954) in Koppelung mit einem Film von Bill Viola (1994), der Sequenzen zeigt, welche in stark assoziativer Weise den Topos „Wüste“ verarbeiten. Der Abend steht zudem im Zusammenhang mit der diesjährigen Biennale für Moderne Musik Frankfurt Rhein Main „cresc... 2015", die vom 26. bis 29. November 2015 stattfindet und unter dem Titel Images of Sound die beiden zeitbasierten Künste „Musik“ und „Film“ in spannungsreiche Wechselspiele setzt. Das Ensemble Modern wird dirigiert von Pablo Rus Broseta. Als Gesprächspartner werden der Musikwissenschaftler Anno Mungen und der Kunsthistoriker Rolf Lauter zu Gast sein. Karten zum Preis von € 15 und 20 (für Studenten € 7,50 und 10; 12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.
Die Happy New Ears-Termine der kommenden Saison 2015/16:
Am Samstagabend, 06.06.2015, hat das Staatstheater Mainz im Orchestersaal eine kleine Hommage an Pierre Boulez angeboten. Zum 90. Geburtstag, den der Meister bereits am 26. März feierte, gab es eine einstündige Party mit Werken von Duspin, Vajda, Airson, Grisey und schließlich vom hochdekorierten Komponisten - seine bei Wikipedia aufgeführten Auszeichnungen und Ehrungen belaufen sich auf 53 Stück, inklusive einer Asteroidenbenennung nach ihm - Dirigenten, Musikschriftsteller, einer wichtigen Schlüsselfigur im internationalen Musikgeschehen, dem Maitre himself. Pierre Boulez ist eine lebende Legende und hört sich heute am liebsten seine Werke auf der ganzen Welt an. Er war leider nicht da. Als Moderator und an der B-Klarinette Ates Yilmaz, der sich 40 Minuten komplett alleine als One-Man-Orchestra mit seinem Instrument beschäftigte, erst am Ende kamen die Elektronik, das Dialogisieren mit den abgemischten Klangsequenzen und Kreisenlassen des reinen Boulez-Hörgenusses hinzu, das Peter Münch am Mischpult und zuvor bei den Aufnahmearbeiten betreute. Strenggenommen blieb es beim Solo, den Klangkonserven als Mitspieler zu bezeichnen ist schon sehr abstrakt. Insofern kann man getrost von 60 Minuten Solo sprechen. Die Neugierigen wollten anschließend alles (!) über die Spieltechnik, die Fehlerfrequenz, die Komponisten und noch mehr wissen. Blicke in die Partituren zeigten, dass hier ein Höchstmaß an Genauigkeit und Bandbreite erforderlich ist, um den Ton zu treffen. Ates Yilmaz spielt äußerst virtuos und sensibel seine Klarinette, entlockt ihr Töne zwischen Klapperschlangen-Tremolo und gehauchtem Fiepsen, zwischen begleitender dezenter Percussion durch die Klappengeräusche und breit-aggressivem Sound. Gerade der Einsatz von Ober- und Unterton auf einmal und als langgezogenes Klangbild, durch Einzeltöne zäsiert, ist typisch Boulez. Der Zuhörer wähnte sich stellenweise in einem Free-Jazz-Konzert und erlebte Zitate und Kostproben der zeitgenössischen Musik und der des 20. Jahrhunderts in ihrer vollen Distanznahme zum Harmonischen, Gefallenden. Vielmehr steht das Aufstören, Konfrontieren mit ungewöhnlichen Klängen und Tonverbindungen im Vordergrund, das Auflösen aller regulären Zusammenhänge, Gewohnheiten und Erwartungen. Pierre Boulez war selbst ein radikaler Neuerer, Rebell, der alles vor 1950 ablehnte. Seine Werke werden geliebt oder gehasst. Manche definieren sich durch einen klaren Antibezug zu seiner Klangwelt. Arnold Schönberg lehnte er ab (siehe seinen Nachruf "Schönberg est mort"), weil er ihm zu nahe an Brahms und dessen Vorgängern war. Opern nach Alban Bergs Schaffen waren für ihn nicht mehr diskussionswert. Seine Forderung im September 1967 "Sprengt die Opernhäuser in die Luft", als Empfehlung die Opernkrise so zu beheben, verfolgte ihn noch viele Jahre. Seine Ferienkurse in Darmstadt waren sehr beliebt, während er als Dozent und als Dirigent des Darmstädter Kammerensembles von 1955 bis 1967 dort arbeitete. Hier zeigte sich, dass er mit Carl Maria von Webers Musik noch leben konnte. Er kam dann doch als Breitbandmusiker später auch mit Wagner zurecht und dirigierte die unterschiedlichsten Werke, die er eigentlich in den Orkus geschickt hatte, und verschiedene Spitzenorchester der Welt. Er unterstützte Präsident Pompidou und musste später vor den Attacken des zunächst stalinistisch-kommunistisch geprägten, später links-gaullistischen Autors, Filmregisseurs und späteren Kulturministers André Malraux, der ihn zu den drittklassigen Komponisten zählte, die sich gegen Frankreich verschworen hätten, nach Baden-Baden „flüchten“. Das von ihm gelehrte "aleatorische Prinzip" will die "totale Unfreiheit des durchorganisierten Klangmaterials", wie es die serielle Musik mit sich bringt, durch den "gelenkten und organisierten Zufall ersetzen". Der Interpret ist also der Weichensteller, der das Werk dahin lenken soll, wo er es selbst und mehr der Meister es quasi haben will. Aber kreiert wird es vom Interpreten! Der Abend begann mit Pascal Duspins "Ispo", Duspin (geb. 1946) hatte wie Boulez die Ehre an das Collège de France berufen zu werden. Das Stück hatte vier Teile, in denen Improvisation und Klangbilder wie orientalischer Basar und Ruhe vor dem Sturm sich abwechselten. Notensprünge und Kontrastreiches ganz viel: hoch und tief, schrill und wohlklingend, sich entfernend und laut. Es folgte Gergely Vajda mit „Lightshadow – Trembling". Ein ungarischer Klarinettist und Komponist, 1973 in Budapest geboren und handwerklich eine ausgeprägte klare Sprache. Er arbeitet mit sehr vielen Effekten. In diesem Stück (1993 komponiert) mit dem Gegensatz von Licht und Schatten. Auffallend die Geschwindigkeiten mit Slapstickcharakter, Akzentuierungen und Überraschungen. Als drittes Stück kam „In the Dark“ aus 2006 von Philippe Airson (geb. 1948), ein Schüler von Golliet, mit einem sonoren Zungenschlag und extremen Tönen an der Obergrenze der Höhen, mit einem überraschend-abrupten Ende. Weiter ging es mit Gérard Grisey (geb. 1946) und „Charme“ von 1969. Grisey ist ein Vertreter der Spektralmusik, in der die Obertöne im Mittelpunkt stehen. Er ist ein Schüler von Olivier Messiaen und seine Werke oft eine Herausforderung für den Interpreten. Alles sehr modern gehalten, schnarrende Klarinette, Wechsel zu einem verhaltenen Echolotsound und zu Hallwellen, dann wieder fast tonloses Andeuten eines Klangs und ein kaum differenzierbares Aushauchen. Last not least der Höhepunkt des Abends Pierre Boulez: „Dialogue de l'ombre double“ (Dialog mit einem Schatten) für Klarinette und Live-Elektronik. Dieses Werk wurde am 28.10.1985 von Alain Damiens in dessen Fassung in Florenz (Italien) uraufgeführt, allerdings mit einem wesentlich höheren technischen Aufwand, als heute erforderlich ist. So wurde damals das Spiel der Klarinette über Mikrofon aufgenommen und unter das Piano in einen Lautsprecher geleitet, dessen Klang die Saiten des Pianos darüber zum Klingen und Vibrieren brachte, was wiederum aufgenommen und in die Surroundanlage gejagt wurde. Die Illusion des wandernden Sounds, Kreisbewegungen und die Wiedergabe verschiedener extra aufgenommener und gemischter Sequenzen im PC hat den Apparat heute stark verkleinert und bietet alles übersichtlicher. Das Abspielen der Sequenzen ist lediglich eine Frage der Programmierung. Das Stück wird weltweit gespielt, so 1999 in Chicago oder 2012 in der Royal Albert Hall, London. Ates Yilmaz hat es geschafft, den Zauber dieses wandernden Klangs in den Orchestersaal zu Mainz zu bringen. :-) Er spielte quasi live gegen und mit seinem eigenen aufgenommenen und rotierenden oder einfach nur die Positionen wechselnden Klarinettenspiel. Mal wird das Echo aus den Lautsprechern improvisierend erweitert, mal das Livespiel in den Lautsprechern fortgesetzt oder ergänzt. Am Ende verliert sich alles im Nichts. Ein sehr interessanter Abend, der in Mainz nur Freaks anlockte, wie Ates Yilmaz lachend bemerkte. Aber immerhin, es waren fast zwei Dutzend und der Abend so herrlich ungewöhnlich!
Im eher unscheinbaren und keine hohen Investionen im Erscheinungsbild erkennbaren Stadt- und Heimatmuseum der ebenfalls unscheinbaren, bald multinational geprägten Asylgeberstadt Kusel gibt es jetzt ein digitales Archiv zum Schaffen des berühmten Tenors Fritz Wunderlich, der in dieser Stadt am 26. September 1930 geboren wurde.
Allen Mythen zum Trotz hatte er sicher wenig positive Erinnerungen an Kusel. Sein Eltern waren Musiker und kurzzeitig Betreiber eines Wirtshauses. Sein Vater verlor nach Repressalien ortsansässiger Nazis seine Arbeit und verübte Selbstmord, als Fritz Wunderlich 5 Jahre alt war. Seine Mutter ernährte seine Schwester und ihn mit Musikunterricht und -aufführungen. In Kaiserslautern nahm er Gesangsunterricht.
Sein Erfolg stellte sich in Stuttgart 1955 durch eine Krankheitsvertretung ein, was ihn über Nacht bekannt machte. Ab 1960 war er festes Ensemblemitglied der Bayrischen Staatsoper München, bevor er kurz vor seinem 36. Geburtstag und kurz vor seinem Debut an der Metropolitan Opera in New York nach einem Sturz von einer Treppe im Haus von Heinz Blanc in Derdingen im Kraichgau am 16. September 1966 einen Tag später in Heidelberg verstarb. Wunderlich war mit der Harfenistin Eva Jungnitsch verheiratet und hinterließ drei Kinder. Er wurde im Alten Teil des Waldfriedhofs München begraben.
Für Fans, Museumsbesucher und Musikwissenschaftler gleichermaßen bietet dieses Archiv die Möglichkeit, an die 350 Stunden Musik aufzurufen, sowohl offizielle Plattenaufnahmen als auch private Mitschnitte. Ferner Tondokumente, wie Interviews und Filmdokumente von und mit Fritz Wunderlich. Die Fritz-Wunderlich-Gesellschaft bezog die Dokumente aus privaten Sammlungen. Im Moment lässt nur ein einziger Arbeitsplatz mit Bildschirm und Kopfhörer auf das Archiv zugreifen. Alle Dateien dienen nur der privaten Information und sind aus Urheberrechtsgründen nicht kopierbar. Wer den Arbeitsplatz benutzen möchte, muss sich daher vorher beim Stadt- und Heimatmuseum anmelden.
Fritz Wunderlich singt "Freunde, das Leben ist lebenswert"des Giuditta von Franz Lehár
Es spielt das SWR Radio Orchestra Kaiserslautern unter der Leitung von Emmerich
v.l.n.r.: Stine Marie Fischer (Sinya), Carlos Krause (Herr Kavi; im Türrahmen sitzend) und Alexander Mayr (Chicken-Heart; hinter dem Baum kniend)
Foto: Monika Rittershaus
AN UNSEREM FLUSS
von Lior Navok (*1971)
Text von Lior Navok
Deutsch von Kristian Lutze
Auftragswerk der Oper Frankfurt Im Bockenheimer Depot
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Zierer
Inszenierung: Corinna Tetzel
Bühnenbild: Stephanie Rauch
Kostüme: Judith Adam
Licht: Jan Hartmann
Video: Mario Spiegel
Dramaturgie: Deborah Einspieler
Lucia: Kateryna Kasper Sipho: Michael Porter
Allendorf: Daniel Schmutzhard Zachary-Rutget: Alfred Reiter
Fred Bucksmann: Davide Damiani Right-Hand: Hans-Jürgen Schöpflin
Klara Bucksmann: Elizabeth Reiter Herr Kavi: Carlos Krause
Sinya: Stine Marie Fischer Bauer / Big Uncle 1: Gurgen Baveyan
Chicken-Heart: Alexander Mayr Schatz / Big Uncle 2: Yves Saelens
Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung der Speyer’schen Hochschulstiftung
Ein Land, zwei Völker, Israel und Palästina, eine lange Geschichte über Heimat und Entwurzelung, Vertreibung und Rückkehr, Freiheit und Grenzen – und über die Sehnsucht nach Frieden: Die 15-jährige Lucia wird ausgeschickt, um Wasser zu suchen und stößt auf den gleichaltrigen Sipho. Er gefällt ihr auf den ersten Blick. Auf den zweiten muss sie feststellen, dass er zu den „Feinden“ gehört, den vermeintlichen Mördern ihrer Eltern. Die Verunsicherung der beiden Jugendlichen ist groß, größer allerdings ist der Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischen. Zusammen suchen Lucia und Sipho den Weg aus einem Teufelskreis, dessen Ausmaße weit über Ländergrenzen und nationale Interessen hinausreichen.
Die musikalische Leitung dieser Uraufführung im Bockenheimer Depot liegt bei Sebastian Zierer, der der Oper Frankfurt anfangs als Solorepetitor und seit 2013/14 als Kapellmeister verbunden ist. Hier dirigiert er in dieser Spielzeit zudem Vorstellungen von Puccinis La Bohème und die Wiederaufnahme von Humperdincks Märchenoper Königskinder. Zuvor stand er bereits bei Mozarts Così fan tutte, Die Zauberflöte und Don Giovanni am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Corinna Tetzel, seit 2011 Regieassistentin am Haus, trat in Frankfurt bisher vor allem mit Produktionen der Reihe Oper für Kinder im Holzfoyer in Erscheinung. Nun legt sie mit dieser Arbeit – nach Inszenierungen von Bartóks Herzog Blaubarts Burg und Donizettis Don Pasquale am Theater Ulm – ihre erste eigene Produktion an der Oper Frankfurt vor.
Das Werk ist mit Kateryna Kasper (Lucia), Daniel Schmutzhard (Allendorf), Elizabeth Reiter (Klara Bucksmann), Michael Porter (Sipho), Alfred Reiter (Zachary Rutget) und Gurgen Baveyan (Bauer / Big Uncle 1) überwiegend aus dem Ensemble sowie dem Opernstudio der Oper Frankfurt besetzt. Zu den Gästen gehört der italienische Bariton Davide Damiani (Fred Bucksmann), der hier erstmals ab 2011/12 als Michonnet in Cileas Adriana Lecouvreur zu erleben war. Kürzlich verkörperte er Guy de Montfort in Verdis Les vêpres siciliennes an der Opéra de Nice. Stine Marie Fischer (Sinya), Alexander Mayr (Chicken-Heart) und Hans-Jürgen Schöpflin (Right-Hand) gastieren regelmäßig an der Oper Frankfurt. Während die Altistin im Opernhaus zuletzt 2013/14 als Dryade in Strauss‘ Ariadne auf Naxos zu erleben war, übernahm Alexander Mayr in derselben Saison die extrem hoch gelegene Tenorpartie des Studenten Arkenholz in Reimanns Die Gespenstersonate im Bockenheimer Depot. Dort war auch sein Fachkollege Hans-Jürgen Schöpflin als Johansson besetzt, der in Frankfurt zuvor als Edmund in Aribert Reimanns Lear (2011/12) sowie in zwei Werken Benjamin Brittens gastierte: 2010/11 als Quint in The Turn of the Screw und 2009/10 als General Wingrave in Owen Wingrave. Kammersänger Carlos Krause (Herr Kavi) ist der Oper Frankfurt seit 1975 in über 100 Partien verbunden. Regelmäßig tritt Yves Saelens (Schatz / Big Uncle 2) in Frankfurt auf, zuletzt 2013/14 als Ferdinand in Thomas Adès The Tempest und als einer der Vier Könige in Strauss‘ Die Liebe der Danae (konzertant).
Premiere / Uraufführung: 31. Mai 2015
Kommende Vorstellungen: 8., 10., 12., 13. Juni 2015
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 20 bis 70 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.