SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Freitag, 7. Juni 2013

Dichterhain: DER KRANKE PIANIST - Skurriles von Walter Brusius























Die erste Operation


Doktor Tanne war eine hagere mittelblonde Gestalt, tieftraurige Augen, als sie den kleinen Turm betrat. Den Vorhang schlug sie zurück, trat zu dem Tisch. Auf dem stand ein Glas mit einem Wetterfrosch. Grün war der Wetterfrosch.

Doktor Tanne stand vorm Tisch, strich sich mit der Hand über das Haar.

Doktor Tanne war eine Frau.

Ja, die seelische Belastung spielt immer eine große Rolle“, sagte der Frosch.

Grün war er und saß im Glas.

Der Kranke aber, er heißt Felix, lag in seinem Bett.

Ja, eine sehr große Rolle.“

Doktor Tanne stand ungeduldig vorm Tisch. Sie strich wieder mit der Hand über das wie bei einem Mann nach hinten gekämmte Haar. Es war sogar Öl darin, ein Pflegeöl; am Arm klapperte ein Armreif, die Augen waren traurig; doch auch ungeduldig, nein, ungehalten.

Die Frau des Kranken aber saß in einen Pelz gehüllt in der Stadt. Sie war betrunken.

Weiße Wolken zogen am Fenster vorbei.

Es waren neunundzwanzig, neunundzwanzig Wolken.

Frau Doktor Tanne ging zum Waschbecken. Das Wasser aus dem Hahn schäumte, schuf einen langen, blasigen Saum, und Frau Doktor wusch sich darunter die Hände.

Ihre Gedanken, Frau Doktor Tanne, und meine sind gleich“, sagte der Frosch.

Frau Doktor Tanne stand mit dem Handtuch am Fenster, sah hinaus und seufzte.

Ich möchte, dass Sie glücklich sind!“, sagte der Frosch.

Frau Doktor Tanne seufzte, sie war jung, sie war eine junge Ärztin, und sie hatte nur einen einzigen Patienten, Felix, aber einen weltberühmten Pianisten; am Nachmittag hatte sie ihn operiert. Eine schwere Operation.


Der Wetterfrosch hatte assistiert. Nein, natürlich nicht. Wo denken Sie hin. Aber war es nicht gut, wenn er zusah, mit ein Auge auf den operativen Vorgang hat? 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen