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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 13. April 2013

Heute Abend in Trier: FALCO THE SPIRIT NEVER DIES


20.04.13 I 19.30 UHR I Theater Trier, Großes Haus
Tanztheater
FALCO
THE SPIRIT NEVER DIES
Tanzstück von Amy Share-Kissiov 
Nach einer Idee von Peter Oppermann
 - Uraufführung -  

Das Tanztheater Trier belebt die kultigen 80er Jahre wieder! "The spirit never dies - we last forever": Ob "Rock me Amadeus", "Der Kommissar" oder "Jeanny" - die Welthits des Wiener Ausnahmekünstlers Falco sind bis heute unvergessen. Falco schaffte es als einziger deutschsprachiger Musiker an die Spitze der amerikanischen Charts, galt mit seinem Rapgesang als Pionier der deutschsprachigen HipHop-Szene und demonstrierte Qualitäten als Lyriker der Wiener Kunstszene.
Nach Publikumserfolgen wie BREL - LE GRAND JACQUES, PIAF und CHAGALL - LA VIE nähert sich das Tanztheater Trier erneut einer schillernden Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts an. FALCO - THE SPIRIT NEVER DIES, in der Inszenierung der erstmalig am Theater Trier arbeitenden australischen Choreografin Amy Share-Kissiov, bringt Falcos Hits erstmalig als Tanztheater auf die Bühne. Dabei orientiert sich das Stück an wichtigen Lebensstationen des Musikers. Falco wird als großer Visionär skizziert, der in Songs wie TITANIC gesellschaftspolitische Ereignisse, wie die weltweite Finanzkrise vorausgesehen und in seiner Musik kritisch überhöht hat. Zugleich beschäftigt sich der Tanzabend mit der Ambivalenz einer Musikerikone, die der Dekadenz zwar mit bissiger Satire begegnete, den Luxus jedoch bis hin zur Selbstzerstörung auskostete. Dabei wird das schnelllebige Showbusiness durchleuchtet, das gerade in unserer Zeit Talente für den Massengeschmack "züchtet" und ebenso schnell wieder fallen lässt.

Als Falco-Double konnte einer der bekanntesten deutschen Musical-Sänger, Alexander Kerbst, gewonnen werden, der Falco bereits im Musical "FALCO MEETS AMADEUS" doubelte. Der renommierte Komponist und Arrangeur Frank Nimsgern besorgt die musikalische Einspielung.

Heute Abend in Bad Dürkheim: NIGHTGROOVE


Nightgroove Bad Dürkheim (13.04.2013)

Die meisten Künstler treten von 20 bis 1 Uhr auf. Abweichende Zeiten siehe Auflistung.

Open Air am Römerplatz von 19:30 - 21 Uhr: Captain Bongo, knackige Rhythmen - Percussion pur; im Anschluss bis 23 Uhr Bobs Your Uncle, Rock, Pop und Oldies; 

Amaro: Senza Limiti, italienischer Pop und Rock
Autohaus Köhler von 22 - 03 Uhr: SWR3 DJ Jan Garcia, House- und Partysounds
Cha Cha Bar: Die Nachtigallen, Perlen der Popmusik
Eiscafé Cortina: Cräcker Trio, Classics der 80er und Partyrock der 90er
Götzelmann Mode & Cafe: The Finch, Soul, Funk, Pop und Jazz
K-Bar von 21 - 2 Uhr: Rage Hard unplugged, Rock- und Pop-Klassiker
Michlers: Richie Necker solo, Soul, Panaderia: Gipsy Voices, Flamenco, Pop, Jazz und Latin
Parkcafé Traubenkur: Mallet, Classic Rock; Salinarium: Les Chambords, 50er und 60er Sound
Story Ville: The Brights, Party mit den Kings of Beat
Tanzhaus La Danza im Saal: Chico Diaz Salsaborrr, Salsa, Merengue, Cumbia, Bachata, Son, Reggaeton und Latin-Pop

im Keller von 21 - 2 Uhr: From da Soul, eine krachende Symbiose aus Soul, Pop und Funk
Thachisia Asia Haus: Double Trouble, 80er-Jahre Party-Rock, Pop, Neue Deutsche Welle und aktuelle Chart-Hits
Weingut Fritz-Ritter im Kreuzgewölbesaal von 21 - 2 Uhr: milesTone - DIE PARTYBAND, Rock und Pop zum Abfeiern
RebArena von 21- 23 Uhr: Herr Caputo, Musik aus allen Jahrzehnten; Vinothek von 21 - 2 Uhr: Peter Heger & Edwin Karbaumer, Boogie, Blues und Ragtime
Zum Römer: Matheo di Maggio, italienische Hits vom „Hockenheimer Eros
Ramazotti“

Ankes Fundstücke: GLÜCK von Hans Kruppa



Glück

Tee mit Honig trinken
und Musik hören,
das ist Glück.
sich freuen
über einen Freund,
weil er sich
über Kleinigkeiten freut,
das ist Glück.
Nichts wollen,
wunschlos sein,
das ist Glück -
und hier und jetzt sein,
ganz im Augenblick:
morgen kommt zu spät,
und gestern war einmal.

(c) Hans Kruppa

Freitag, 12. April 2013

Fantasien zur Nacht: HUNGRIGE NACHT von Birgit Burkey


Hungrige Nacht

Ewig hungert die Nacht,
gefräßig verschlingt sie Helligkeit
und verschont nur
den Schein von Stern und Mond.

Im Schutz meines Fensters
entzünde ich eine Kerze.

Sie trotzt den dunklen Schatten,
ihre sensible Flamme
malt Bilder an die Wand,
Bilder gegen meine Angst.

Ich tauche ein, ins wächserne Licht,
spüre schläfrige Geborgenheit.


© Birgit Burkey

Büchners "Woyzeck" nach Robert Wilson und Tom Waits im Nationaltheater Mannheim (Besprechung)

Fotos: Hans Jörg Michel


Der Woyzeck, fast jedem Schüler aus dem gymnasialen Bereich ein Begriff, Georg Büchners unvollendetes Werk, begonnen im letzten Jahr vor seinem Tod (Büchner wurde ja nur 24 Jahre alt, er starb 1837), erschien und  wurde ebenso wie die Komödie "Leonce und Lena" erst Jahrzehnte später aufgeführt. Herausgekommen war zu Lebzeiten nur "Dantons Tod" (1835). Die erste Schriftensammlung Georg Büchners durch seinen Bruder Ludwig im Jahr 1850 nahm Woyzeck nicht auf, weil das Fragment stark verblasst war. Erst Karl Emil Franzos konnte nach chemischer Behandlung des Skripts das Stück 1879 publizieren, er stellte die Rasierszene von fünfter Stelle an den Anfang. Der Woyzeck beeinflusste die Dramen der Nachzeit in einem enormen Maß, gerade was die offene Struktur angeht.

Woyzeck hat ein uneheliches Kind mit Marie, arbeitet als Bursche eines Hauptmanns und trägt fast all sein Einkommen zur Freundin. Um noch mehr Geld zu bekommen hat er sich für medizinische Experimente bereiterklärt und wird darüber durch einseitige Erbsenkost verrückt. Ein Tambourmajor der Musikkapelle spannt Marie aus, worüber Woyzeck noch mehr verrückt und wütend wird. Er bringt seine Freundin um.


Das klassisch offene Drama wurde bei Robert Wilson und Tom Waits sowie in der Inszenierung von Georg Schmiedleitner komplett neu zu einem modernen Musical arrangiert. Die Szenenfolge, Gestaltung der Figuren gelichtet, auch verändert, was schon mit der Eingangsszene klar wird. Nicht die Laufburschenfunktion, sondern die Verwendung Woyzecks (sehr einfühlsam und überzeugend Sascha Tuxhorn) zum (Sex-)Sklaven lässt das Stück nach einem Vorspiel über die menschliche Kreatur, unter Vorführung der größten Kanaillen und niedrigsten Form der Kreatur, dem Affen, mit Büchnerscher Ironie starten. Die Ursprungsszene 3 wird zur ersten, die fünfte zur zweiten. Exemplarisch für die Erniedrigung der arbeitenden Bevölkerung zu Büchners Zeiten, auch deren Einsatz zur Befriedigung der ganz offen gelegten sadomasochistischen Gelüste des Hauptmannes (Reinhard Mahlberg mimt den verkommenen und reichlich brutalen Hauptmann hervorragend) ... "Peitsch' er langsam. Was soll ich mit den 10 Minuten anfangen, die er früher fertig ist?" Es folgt ein ausführliches Gepräch über Moral und Tugend, worin Woyzeck ironischerweise beschuldigt wird, dass er keine Moral habe.


Die Sprache der Personen zeigt mehr hessischen Akzent und Ausdruck der einfachen Weise als manche Vorlage. Wahrscheinlich auch als  Brückenfunktion zum "Hessischen Landboten", Büchners politischer Kampfschrift gegen die sozialen Missstände, derentwegen er steckbrieflich in Darmstadt gesucht wurde und weswegen er 1835 nach Straßburg floh. Der Dialekt ist die Sprache des Volkes, der Arbeiter gewesen. Sein Helfer Minnigerode wurde verhaftet, später noch der beteiligte Pfarrer Weidig. 


Das gesamte Geschehen läuft im Mannheimer Woyzeck wie auf einer Drehscheibe ab, deren Segmente in der Folge die offenen Szenen darstellen, dennoch fast zum Illusionstheater zurückkehren. Die Figuren Andres, ein Kumpel, ebenfalls Knecht, wird ein beinamputierter flippiger farbiger Freund aus der Szene (Peter Pearce), Karl, der Idiot (Thorsten Danner), scheint unverändert, und Margret, die Nachbarin (sehr aufreizend Ragna Pitoll als Lustsklavin), erscheint als Laszive aus dem Milieu. Der Tambourmajor (enthusiastisch gespielt von Michael Fuchs) eine Spur Elvis Presley, in einem expressiven Tanz verewigt. Marie (hervorragend gespielt von Dascha Trautwein) die brave Mutter, die später zur Prostituierten mutiert und den Major nicht abweisen will.

Die Songs von Waits und seiner Frau Kathleen Brennan stellt Robert Wilson kontrastierend oder erläuternd den klassischen Szenen zur Seite. So bei der Freimaurerszene, in der Woyzeck die Welt als hohl erlebt, sich betrogen fühlt. Andres, versucht ihn abzulenken, als er merkt, dass Woyzeck bereits verrückt ist. "Always keep a Diamond in your Mind" ... Maries Wiegenlied - das deutlich ihre latente Abneigung des Kindes zeigt, bis hin zu Aggressionen, kontrastiert mit "Lullaby": Sun is red; moon is cracked / Daddy's never coming back / Nothing's ever yours to keep / Close your eyes, go to sleep / If I die before you wake / Don't you cry, don't you weep. Ebenso die Szene mit dem Doktor, der skrupellose Menschenexperimentator  - "God's away on Business". Das Lied des Tambourmajors an Marie: "(...) She's my princess, my everything (...)" mündet in die erste Affärenszene der beiden, der Vorhang als Bettdecke und Samtkleid, sie einem Abenteuer nicht mehr abgeneigt. Im folgenden rhythmischen Kopulationstanz - "(... ) when a man wants everything he comes to hell (...)" sind wie im ganzen Stück der Narr und die Hure Zeuge. Marie danach entehrt, das Rot des Milieus als Farbe bevorzugend, ihre Tugend über Bord. Woyzeck unterdessen bedroht und vereinnahmt durch den Hauptmann, der ihm die Pistole an die Schläfe hält,  und den Doktor (reichlich perfide und skrupellos durch Ralf Dittrich bestens dargestellt), nur noch reines Objekt der Erniedrigung und des Versuchs, erfährt, dass Marie eine Affäre begonnen hat. Sein Leid im Schreigesang seiner Erinnerungen an die Liebe. Marie denkt über Ehebruch nach und sucht eine Legitimation - sie zitiert Bibelstellen, ob sie wohl passen könnten. Woyzecks Plan erreicht sein Ziel, er ersticht sie. Die Bluttat stark in Szene gesetzt durch Perspektivenänderung. Über allem der Song über ein Mädchen, das in den Himmel kam. Es traf auf goldene Fliegen, kehrte zurück zur Erde und stellte fest, dass die Erde nur ein Pisspott ist.


Eine sehr überzeugende Darbietung, bei der gelegentlich die Stimmen etwas zurückbleiben. Ansonsten das Stück "Woyzeck" ganz herrlich anders, expressiv, deutlich und lasziv, mit Brecht-Elementen, schwebender Musikkapelle und aufwändigem Technikeinsatz und last not least der Aura von Tom Waits Songs.

Heute Abend in Ludwigshafen: Liederjan


                                                                                       Foto: Manfred Schulze-Alex
Von links nach rechts
Vordere Reihe:
Bouzouki, Ukulele, Mandoline, Konzertina, Säge, Cello, Saxophon, noch ne Ukulele, Akkordeon, Posaune,
Low-Whistle, Tuba
hintere Reihe:
Michael Lempelius, Jörg Ermisch, Hanne Balzer

12. April 2013, 20:00 Uhr  I  Kulturzentrum "dasHaus", Ludwigshafen   
Liederjan
Konzert. Im Dôme. Teilbestuhlt.

Die freche Brise aus dem Norden
Vollblutmusikanten mit Schalk im Nacken 



Zu den nachhaltigen Eindrücken eines Konzerts von Liederjan gehört die Erkenntnis, dass da vorn auf der Bühne drei Musiker munter gegen den Strich bürsten. In einer Welt, in der man Musik meist bestimmten Kategorien zuordnen kann, fällt Liederjan aus dem Rahmen. Sind die drei kreativen Nord-lichter eigentlich Folksänger, Liedermacher, Entertainer oder gar Komödianten? Die Schubladen bleiben zu, denn die Antwort lautet: von allem etwas. Jörg Ermisch, Hanne Balzer und Michael Lempelius verrühren ungeniert die unterschiedlichsten musikalischen Zutaten und servieren überraschende Kreationen.  Jeder dieser klingenden Cocktails ist stilistisch ein Unikat. Das hat nicht nur mit den Melodien und Texten zu tun, sondern auch mit ausgefeiltem, astreinem Satzgesang und der Vielfalt an Instrumenten. Denn, was die drei da vor ihren Auftritten aus dem Tourbus auf die Bühne schleppen, entspricht dem Inventar einer kleinen Musikalienhandlung. Zu Gitarre, Mandoline, Flöte und Akkordeon gesellen sich Saxophon, Posaune, Cello Bouzouki und Tuba, zuzüglich exotischer Geräte wie singende Säge und Teufelsgeige. Die ständig wechselnden ungewöhnlichen Kombinationen machen den Auftritt der Musikanten von der Waterkant auch zu einer heiteren Instrumentenkunde.
Bei Liederjan-Konzerten gibt es nicht nur kräftig eins auf die Ohren, auch balladeskruhige und melodiöse Stücke haben ihren Platz im Programm. Wobei die Breite des Themenbogens durchaus der bunten Instrumentenpalette entspricht: Mal sind die Texte lustig bis skurril, dann wieder nachdenklich und ganz schön bissig. Die belesenen Spottdrosseln nehmen den Zeitgeist auf die Schippe, enttarnen Widersprüche, führen menschliche Schwächen vor oder erzählen in bester Liedermachermanier kleine Geschichten, die das Leben schrieb. Das Ganze hochprofessionell, bestens aufeinander eingespielt und mit sichtlichem Spaß. 


12 € zzgl. Gebühren im Vorverkauf. 15 € an der Abendkasse. 

Ein Tag in Trier mit PINK FLOYD AUSTRALIA

Nachmittagsprogramm in Trier:

a) 14.30 Uhr I Rheinisches Landesmuseum
Im Reich der Schatten
Ein mediales Raumtheater (45 Min.)
 
Weimarer Allee 1, 54290 Trier, Telefon: 0651 / 9774-0 

Leben und Lieben im Römischen Trier

Der um seine geliebte Frau trauernde Albinius Asper und der gewitzte Gott Merkur sind die Hauptpersonen in der mitreißenden Geschichte: Auf der Suche nach der verstorbenen Secundia begeben sich die ungleichen Gefährten auf eine turbulente Reise durch die Unterwelt und begegnen dort Gestalten aus dem römischen Trier, Wagenlenkern, Weinhändlern und eitlen Matronen. Merkur hat dabei nur eins im Sinn: Den schwermütigen Asper durch zahlreiche Versuchungen seine Frau vergessen zu lassen...
„Im Reich der Schatten“ ist ein Museumserlebnis in neuer, noch nie da gewesener Dimension. Modernste Technik projiziert die Reise des Asper auf originale, meterhohe römische Grabdenkmäler und Wandflächen. In der Verbindung aus jahrhunderte alten, authentischen Originalexponaten und Bildern, Sprache und Tönen entsteht ein poetisches Spiel, das die antiken Reliefs zu neuem Leben erweckt.
Das einmalige Schauspiel wurde gemeinsam mit international renommierten Künstlern entwickelt und mit modernster Technik und künstlerischem Handwerk umgesetzt. Die Drehbuchentstehung durch namhafte Autoren wurde von Archäologen und Historikern des Museums begleitet. Die Stimmen von Christoph Maria Herbst und Peter Striebeck verleihen den Hauptpersonen Merkur und Albinius Asper einen ganz besonderen Charakter.
 
b) 15.00 Uhr I Porta Nigra
Das Geheimnis der Porta Nigra

Erlebnisführung mit einem römischen Zenturio
 

Ein Zenturio - im Glanz seiner Paraderüstung - entführt uns in jene Zeit, als Rom die Welt regierte - und der Kaiser in Trier die Geschicke des Imperiums leitete. Plötzlich stehen die Zuschauer inmitten jener ereignisreichen Zeit - und das nicht nur als passive Beobachter!
Spannend, unterhaltsam und humorvoll nimmt uns der Zenturio mit auf eine bewegte Zeitreise. Er entreißt den Mauern der Porta Nigra ihre vielfältigen Geheimnisse: kostbare und rätselhafte, vergnügliche und düstere.
Unversehens erwachen dabei all jene zum Leben, die in diesem Tor ein- und ausgingen: Kaiser und Krieger, Bischöfe und Barbaren, lebendig Eingemauerte und teuflische Dämonen. Und Schritt für Schritt drängt sich der Verdacht auf: Nicht nur die Porta Nigra - auch dieser Zenturio birgt ein großes, überraschendes Geheimnis ...
Freuen Sie sich auf eine abwechslungsreiche Reise durch die Jahrtausende: manchmal gespenstisch, oft vergnüglich - und immer spannend.

Vorverkaufsstellen:
Tourist-Information Trier
und in allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional
Telefonische Bestellung: 0651 / 9790777


Hinweis:
Die Führung ist leider nicht geeignet für Kinder unter 10 Jahren sowie für Menschen mit Gehbehinderung (steile Treppen, kein Aufzug). 


Abendprogramm:

20 Uhr I Arena TrierThe Australian Pink Floyd Show



Castelfortestraße 3
54292 Trier
Telefon: 0651 46290-0
Fax: 0651 46290-110
Was 1988 als reines Spaßprojekt der fünf Australier in Adelaide, als Tribut an ihre Lieblingsband Pink Floyd begann, hat heute Dimensionen erreicht, an die sogar das Original kaum gekratzt hat. Denn die APFS steht nicht nur für die authentische musikalische Umsetzung der Floyd-Klassiker (sogar David Gilmour himself zeigte sich beeindruckt), sondern pusht auch die technische Umsetzung auf ein neues Level. Die kommende "Greatest Hits"-Show setzt auf die ultimative Überwältigung aller Sinne mit einer neu designten Licht- und Lasershow, 3D-Effekten in Kinoqualität und einer quadrophonischen Soundanlage - Elemente die dem Original in dieser Perfektion gar nicht zur Verfügung standen. Pink Floyd Revival, produziert von Musikern, die auch auf das kleinste noch so nebensächliche Detail achten. 
Popp Concerts präsentiert die Australier auch 2013 in Deutschlands ältester Stadt!  Ihre Tour stellen die Australier unter das Motto „Eclipsed by the Moon“ – und würdigen mit ihrem neuen Programm den vierzigsten Geburtstag des Albums Dark Side of the Moon. Dark Side of the Moon ist das erfolgreichste Album von Pink Floyd. Erschienen im März 1973, hielt es sich ab Veröffentlichung bis 1988 sagenhafte 741 Wochen in den internationalen Charts. Bis dato wurden über 50 Millionen Alben dieses Klassikers verkauft. Grund genug für die weltweit erfolgreichste Pink Floyd Tribute-Band THE AUSTRALIAN PINK FLOYD SHOW, Dark Side of the Moon ausführlich zu würdigen. Die Band wird alle Songs des Albums in kompletter Länge spielen, darunter Meilensteine der Musikgeschichte wie The Great Gig In The Sky, Us and Them sowie die Single-Auskoppelungen Money und Time. Doch damit nicht genug: Während ihrer über zwei Stunden dauernden Show spielt die Band natürlich auch weitere Pink Floyd-Klassiker, sodass jeder Pink Floyd-Fan auf seine Kosten kommt! Ein einmaliges Live-Erlebnis, das Sie nicht verpassen sollten!

Dichterhain: NORMAL NULL 70 von Hermann Mensing

normal null 70


das bett
schaukelte auf see
piraten und ich
mit der hacke am bug
und dem brüllen im mund
vor uns ein sofa
wir enterten
und erschlugen
eheleute vorm flachbildschirm
katzenliebhaber
wellensittichvoyeure
liebster schatz rufer
machsdochvonhinten lügner
lehman geschädigte
und alle die glaubten
gott existiert
und bluthunde
in vorgärten scheißen lassen
junge frauen mit silicion
und abwrackprämiennutznießer
es flossen blut wein und tränen
danach war die luft rein
unser bett wurde neu bezogen
der kreiselkompass spielte verrückt
wir kollidierten mit buckelwalen
die sagten da vorne links
und dann geradeaus
tötet den papst und zieht alle stöpsel
dann fällt die welt trocken
und dann soll sie mal sehen

(c) Hermann Mensing

Donnerstag, 11. April 2013

Heute Kindertheater in Heidelberg und Jazz in Schwetzingen


Do 11.4. I 16:00 Uhr I Puppentheater Plappermaul e.V.
Im Heimgarten 34 (Ecke Kranichweg)
69123 Heidelberg-Pfaffengrund
Tel.: 06221 - 452177
Fax.: 06221 - 400731
kontakt@puppentheater-Plappermaul.de
Mapilis Traum (ab 4 J.)


(Manuel Virnich, Mapili Theater, Lüneburg)

Das Mapili hat einen Traum vom Meer und einem Riesenfisch darin, von einer Reise und einem Schatz. Um den zu finden braucht man Abenteuerlust und Mut. Aber wie geht das eigentlich: Mutig sein? Ist das bei jedem gleich? Und kann man das üben? Eines jedenfalls wissen Mapili und Riese ganz genau: Auf einem Wal zu reiten - das ist mutig! Aber das war ja nur ein Traum oder etwa nicht...?

http://www.mapili-theater.de/start.html


11.04.2013 / 19:30 Uhr
Salon du Jazz

Blaues Loch, Zeyherstraße 3, 68723 Schwetzingen

Jazz-Konzert, Eintritt frei


Heute Abend 3x Nationaltheater Mannheim: Musiktheater um den Teufel, Vorabend zum Rheingold und den berühmtesten Prozess in der Literatur, der keiner war


11.04.2013 I 18-19:30 Uhr I Studio Werkhaus I Junge Oper
Der mündliche Verrat
Mauricio Kagel


es heißt als der teufel den donner erfand
erschraken die ersten menschen zu tode
da sagte zu ihnen der liebe gott
fürchtet euch nicht
ehe er donnert lasse ich es blitzen
dann wisst ihr bescheid


Ein geheimnisvoller Schrecken verbirgt sich in den mehr als 30 kurzen Erzählungen, die sich in Der mündliche Verrat zu einem Musiktheater vereinen. In Legenden, Märchen, Sprichwörtern und Fabeln, in Zauberformeln und alten Volksliedern sind Berichte und Gerüchte über sátan, léviathan, lúzifer, beliál, ásmodi, béelzebub, ábbadon, baal, pursán, byléth, páymon, zapán, diábolos, tuchúlcha, schéitan, sarazíl, sáthiel und jána zu finden: über die Gestalten, in denen er sich unter die Menschen mischt, über seine Verwandlungs- und Verführungskünste, seine Eigenschaften und über das Dunkle und Unerklärbare seines Wesens. Mal trickreich und gruselig, mal einfach und amüsant, auf jeden Fall aber faszinierend zeigt er sich, und das Lachen wird auch dem Unerschrockensten im Halse stecken bleiben, wenn der Teufel plötzlich auftaucht und uns zeigt: Das Böse lebt weiter!

Mauricio Kagels Musiktheater verbindet musikalische Stilmittel vergangener Epochen, wie beispielsweise die Lautmalerei des Barock, mit einem stufenlosen Changieren zwischen konsonanten und dissonanten Klängen. In der Kombination von gesprochenem Text mit Musik entsteht ein vielschichtiges und atmosphärisches "Musikepos" (Kagel) für drei Darsteller und sieben Instrumentalisten.



11.04.2013 I 19:30 - 22:10 Uhr I  Opernhaus
Das Rheingold
VORABEND ZUM BUEHNENFESTSPIEL


Der Zwerg Alberich raubt den Rheintöchtern das Rheingold und lässt sich daraus einen Tarnhelm und einen Ring schmieden, der ihm unermessliche Macht verleiht. Die Riesen Fafner und Fasolt haben den Göttern die Burg Walhall gebaut und sich dafür die Göttin Freia als Lohn ausgehandelt. Göttervater Wotan jedoch verweigert die Herausgabe Freias, die den Göttern ewige Jugend erhält. Stattdessen bietet Loge, der listige Feuergott, den Riesen Alberichs Gold an. Mit Betrug kommen Wotan und Loge an das Gold und den Ring. Alberich aber heftet einen Fluch an den Ring, der jeden zerstören soll, der sich seiner bemächtigt. Und tatsächlich: Fafner erschlägt im Streit um das Gold seinen Bruder Fasolt. Wotan wird von der Göttin Erda das Ende der Götter prophezeit. Besorgt über die Prophezeiung schreiten er und die Götter über eine Regenbogenbrücke zur Burg.

Mit einem sich über 136 Takte steigernden Es-Dur Akkord beginnt ein beinahe 16 Stunden dauerndes Ereignis, das sich über vier Abende erstreckt: Der Ring des Nibelungen. Über ein Vierteljahrhundert, von 1848 bis 1874, hat Richard Wagner an diesem Gesamtkunstwerk gearbeitet. Die Einheit, die das Werk mit seinen dramatischen, epischen und symphonischen Momenten trotz der Brüche und Risse wahrt, ist erstaunlich. Im Ring rückt zwischen den Konfliktpolen Gesetz, Macht, Politik und Liebe das gesamte Spektrum gesellschaftlicher Auseinandersetzung der Moderne in unser Blickfeld.


11.04.2013 I 20:00 - 22:00 Uhr I  Schauspielhaus
Der Process
Franz Kafka


Der Process beginnt damit, dass der Bankprokurist Josef K. an seinem 30. Geburtstag ohne Angabe von Gründen die Mitteilung erhält, er sei verhaftet. Zwar kann er sich frei bewegen, doch zunehmend quält ihn ein unbestimmtes Schuldgefühl. Auf dem Höhepunkt seiner Beklemmung erreicht ihn eine Vorladung vor ein eigenartiges Tribunal. K. findet sich auf einem von Würmern und Ratten zerfressenen Dachboden wieder, vor einem Untersuchungsrichter und einer Masse apathischer Angeklagter und grinsender Zuschauer. Ein Labyrinth aus surrealer Bürokratie und ebenso alptraumhafter wie schwarzhumoriger Lebenswelt tut sich auf. Die Richter studieren Pornohefte statt Gesetzesbücher, die Henker sehen aus wie alternde Tenöre, und ab und zu ragt das Bein eines Verteidigers durch ein Loch im Boden. K. setzt alles daran, wenigstens zu verstehen, wofür er angeklagt ist, doch vergeblich. Kein Mensch kann oder will ihm helfen. Am Vorabend seines 31. Geburtstages wird Josef K. abgeholt und »wie ein Hund« erstochen.

Kafka brach seine Arbeit am Process 1916 ab. So blieb der Roman, der in nicht linearer Abfolge entstand, Fragment. Für Adorno war er die vorweggenommene Sicht auf den nationalsozialistischen Terror. Wie immer man den Text deuten möchte, die Stimmung angstvoller Vorahnung, das sprichwörtlich »Kafkaeske«, hat bis heute in einer »weiten, endlosen, fremden« Welt aus konkurrierenden Machtsystemen nichts von seiner Suggestionskraft eingebüßt.

Es inszeniert der 1980 in Ansbach geborene Dominic Friedel. Nach dem Studium der Theater, Medien, und Politikwissenschaft sowie der Psychologie erhielt er ein Engagement als Regieassistent und Regisseur am Maxim Gorki Theater Berlin. In der Spielzeit 2012/2013 ist er Hausregisseur am Nationaltheater Mannheim.

(13) Und wenn sie nicht gestorben sind .... Jakobissimo - Wer gut kochen will, der braucht den richtigen Riecher! von Siglinde Goertz

Heulend rannte die Kochazubiene aus der Küche. Dabei hatte sie es doch nur gut gemeint! Weil Jakob, alias Zwerg Nase, die Befürchtung hatte, dass die Desserts nicht reichen könnten, hatte sie ihm den Zaubertopf, den ihr damals die alte Frau geschenkt hatte, angeboten. Musste er sie deswegen so anbrüllen? „Geh mir bloß weg mit der süßen Pampe!! Ich biete doch den Gästen des Königs keinen Grießbrei an, du dumme Kuh! Sieh lieber zu, dass du die Früchte für den Obstsalat klein schneidest!! UND HÖR AUF ZU HEULEN!!“

Jakob verdrehte die Augen. Die jungen Leute heutzutage! Anstatt froh zu sein, dass man ihnen was beibrachte! Nein, da kam die mit so einem Fertigfraß an! Wenn sie so weitermachte, würde sie nie ihre Prüfung bestehen. Na ja, zur Not konnte sie dann immer noch im „Tischlein-deck-dich“ anfangen. Für Fast-Food würd es grad noch reichen!

So, er musste sich beeilen. Die letzten Vorbereitungen für den großen Ballabend treffen. Heute wollte er sich selbst übertreffen, eine bessere Werbung für sein Restaurant und den Partyservice konnte es nicht geben. Ach ja, wenn er so zurückdachte – es war schon ein langer Weg gewesen, bis hierhin. Das hätte er sich auch nicht träumen lassen, dass er, der Sohn eines Flickschusters und einer Marktfrau, es mal zu einem eigenen Restaurant bringen würde. Leicht war es nicht gewesen!

Er erinnerte sich noch gut an jenen Tag, als er seiner Mutter auf dem Markt geholfen hatte. 13 Jahre war er alt – gerade in der Pubertät. Eigentlich wollte er mit Freunden Fußballspielen gehen, aber nein! Mutter verdonnerte ihn dazu, Gemüse zu verkaufen. Dementsprechend schlecht war seine Laune. Ausgerechnet an dem Tag kam diese hässliche Alte, steckte ihre lange Nase in sämtliche Kräuter und fasste mit ihren ekligen Spinnenfingern alles an. Das brachte ihn noch zusätzlich in Rage. „Heh! Quasimoda! Nimm die Griffel da weg! Und schmier deine Popel nicht an den Weißkohl. Ist ja eklig!“ pöbelte er sie an. Seine Mutter stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen. „Jakob! Sei nicht so frech!“ „Ist doch wahr! Wer soll denn noch was kaufen, wenn die sich ihren langen Zinken daran abwischt? Und wenn die weiter so mit dem Kopf wackelt, dann fällt der gleich ab!“

Hätte er doch nur die vorlaute Klappe gehalten! Gerade im Märchenland muss man sehr aufpassen, was man zu wem sagt. Die Alte kaufte den halben Stand leer und ließ sich das Zeugs von ihm nach Hause schleppen. Dort angekommen war sie auf einmal die Freundlichkeit in Person! Bot ihm sogar etwas zu essen an. Dämlich, wie man mit 13 halt noch ist, hatte er die Suppe natürlich gegessen. Mörderlecker, das Zeug. Und eine Mörderwirkung! Er war voll auf den Trip gegangen – und es dauerte 7 (in Worten: sieben!) Jahre, bis er da wieder runterkam. Er bildete sich ein, ein Eichhörnchen zu sein. Ein Eichhörnchen, das kochen lernte! Krass!

Als er wieder zu sich kam – er dachte ja, er hätte höchstens ein paar Stunden verpennt – war er natürlich sofort nach Hause gedackelt. Er wunderte sich noch, dass er mit der Nase überall anstieß.. aber er schob es darauf, dass er vom Schlaf so benommen war. Auf dem Markt angekommen, ging er sofort zu Mutters Gemüsestand, um sich zurück zu melden. „Hey, Mom! Da bin ich wieder!“ rief er fröhlich – und bekam den Anschiss seines Lebens! „Unverschämtheit!“ keifte seine Mutter „Sag nicht Mom zu mir, du hässlicher Gnom! Als wenn es nicht schlimm genug wäre, dass mein Sohn vor sieben Jahren verschwunden ist – da kommt so ein Rüpel und macht sich auch noch lustig über mich!“ Soviel zum Thema Mutterinstinkt!

Jakob war total verdattert. Okay, dachte er bei sich, statte ich mal dem Herrn Erzeuger einen Besuch ab. Mal sehen, ob der mich erkennt. War natürlich auch Fehlanzeige. Der Alte jammerte nur rum wegen des verlorenen Sohnes. Langsam dämmerte es Jakob, dass er wohl doch einige Zeit weg gewesen war. Er fragte nebenan beim Friseur, ob er mal einen Blick in den Spiegel werfen durfte. Au Weia! Schöner war er nicht geworden, in all den Jahren. Und leider auch nicht größer. Bis auf die Nase! Das war ein Mörderteil! Trotzdem - liebende Eltern sollten ihr Kind schon erkennen, oder?

Wat nu? Keine Knete, kein Dach über dem Kopf und keiner, der was mit ihm zu tun haben
wollte. Er entschloss sich, ins Menschenreich auszuwandern. Dort fand er auch gleich eine Stelle bei einem König. Na gut, es war nur ein Burger – King, aber besser als nix. Lange hielt er es allerdings nicht da aus. Er schämte sich in Grund und Boden für den Fraß, den er dort zubereiten musste. Dann las er in der Zeitung, dass beim Fernsehen ein Koch gesucht wurde, der mit Stars aus dem Menschenreich kochen und ein bisschen plaudern sollte. Sofort bewarb er sich und wurde auch zum Casting eingeladen. Leider, leider wurde nichts daraus. Angeblich war er zu hässlich! Ein gewisser Biolek bekam die Stelle. Na, ob der besser aussah, das wagte Jakob zu bezweifeln.

Nein, so richtig gefiel es ihm nicht bei den Menschen. Da ging er lieber wieder dahin zurück, woher er gekommen war. Außerdem hatte er erfahren, dass ein gewisser „Kleiner Muck“ Obst verkaufte, von dem lange Nasen schrumpften. Es dauerte eine ganze Zeit, bis er den Typen gefunden hatte – und der wollte ihm auch nicht garantieren, dass das Mittel in seinem Falle half. Aber einen Versuch war es wert! Kostete ihn seine letzten paar Kröten, doch zumindest wurde die Nase so klein, dass er damit leben konnte. „Krüger-Nase“ nannte Muck dieses Modell, warum auch immer.

Nun ja, er sah immerhin annehmbar aus. Zwar war er nicht mehr gewachsen, aber da er mit 13 ja schon 1.68 m groß gewesen war, konnte er damit leben. Er fand dann auch eine Anstellung als Küchenchef bei König Drosselbart. Dort lernte er seine Adelheid kennen. Was für ein süßes Frauchen! Er war sofort verknallt in sie! Bei ihr dauerte es etwas länger – sie hatte wohl auch ein bisschen Angst, sich zu verlieben. Schlechte Erfahrungen! Der Drosselbart, dieser hinterlistige Giftzwerg, hatte ihr ja ziemlich übel mitgespielt. Aber was lange währt, wird endlich gut! Endlich funkte es auch bei ihr! Als der fiese Möpp das mitbekam, gab es eine Riesenszene, obwohl es ihm doch egal sein konnte, der stand doch eh auf Männer. Seine arme Heidi war hinterher fix und foxi. Keinen Tag länger wollte sie dort auf dem Schloss bleiben.

Tja, so kamen sie dann auf die Idee, sich selbstständig zu machen. Gourmet-Restaurant und Partyservice „Jakobissimo“! Heidi hatte ja einiges bei ihm gelernt und half tatkräftig mit. So richtig fluppte das Restaurant ja noch nicht, aber der Auftrag von König Erdal konnte den Durchbruch bedeuten. Darum musste heute Abend alles vom Feinsten sein! Wenn der Ball auch nur dazu da war, um Rotkäppchen auf andere Gedanken zu bringen. Es wusste immer noch keiner, was sie gesehen hatte. Ihm konnte es schnuppe sein. Er hatte auch keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Zuviel zu tun!

Wahrscheinlich war sie eh nur bekifft gewesen!

© Siglinde Goertz

Mittwoch, 10. April 2013

Wie war's beim Tourneestart von Chris de Burgh & Band live in concert 2013 in Trier?


Chris de Burgh & Band live in concert 2013

Am 05.04.2013 startete Chris de Burgh in der Trierer Arena seine Deutschlandtournee 2013. Der irische Sänger und Komponist ist immerhin fast 65 (*15. Oktober 1948 in Venado Tuerto in Argentinien). Aber keine Spur davon. Chris de Burgh kommt mit starker Stimme, Liedermacheraura, Pop, satten Rocksounds und modernster Technik im Sound und Licht. Videoprojektionen schaffen ein echtes Multimediafeeling und den wichtigen Rest leistet er mit Stimme, Gitarre und seiner Band. Es sind keine Softsongs, keine Schnulzen, es sind ganz viele Liebeslieder mit gehaltvollen Texten dabei, Lieder mit geschichtlichem Background, über Befreiungskriege, Siege und Niederlagen, die er absolut ehrlich und authentisch rüberbringt. Die 3000 Besucher waren sehr froh, ihn live zu sehen, jedes Lied eine gute Erinnerung, oder eine schlechte. So meine Nachbarin aus England, die heute in Düsseldorf lebt, und von dort extra mit einer Freundin nach Trier kam. Bei einigen Liedern - "... so depressing" - musste sie an eine gescheiterte Beziehung denken. 

Nach seiner herzlichen Begrüßung kam er auch bald zum ersten Hit "Missing you", der alle erfasste und mitriss, die Emotionen und Sinne wach und gespannt auf mehr.  Bei "Ship to Shore" die Gewissheit, dass er immer noch die alte Kondition, die starke tragfähige Stimme hat und konstant jung geblieben wirkt. "Ship to shore, answer my call / Send me a signal, a beacon to bring me home". In "The Mirror Of The Soul" vom Album "The Storyman" (2006) eine spannende Geschichte aus dem 15. Jahrhundert in einem Kloster in Frankreich spielend, ein Mord an dem Besitzer eines riesigen Diamanten, der bei Opferung die Befreiung bringen soll.
Aus dem Album "Moonfleet" tragend und wärmend das Liebeslied "The Same Sun" ... "If you are crying inside, remember that I will be here ..." und wieder ein Lied über die Liebe, dieses Mal über eine unerfüllte Liebe, mit der Flucht des Mädchens, nachdem ihr Vater den Geliebten John umbringen ließ in "The Escape". Es folgten unter anderen "Greater Love" von "Moonfleet", "Footstep 2 Theme" und ein Song über eine verheerende Schlacht aus dem 14.
Jahrhundert.
In der zweiten Hälfte des Konzerts ging Chris de Burgh weit zurück zu den Anfängen. "Tender Hands" aus "Flying Colours" (1988) - Die Sehnsucht nach einer Freundin, die versteht, was einen bewegt: "Oh how, at the journey's end, / I lie in the heat of the night, / feeling the heartache, wondering why, / I want a friend, / I want a friend to lay down beside me, / I want a friend, / I want her now, / Someone who knows what I mean  / When I say, that I need ..."
"Living On The Island" aus "The Getaway" (1982), eine Inselidylle mit Männern, die still vor sich hintrinken und aufs Meer starren, eine kleine Lady, die in ihn verliebt ist. Schließlich "Sailor", dann "Borderline", die Liebe , die nicht sein darf wegen der bewachten Grenze und dem Ausreiseverbot: "I want to know / That you will wait for me until the day / There's no borderline ..." Kämpferisch mit fetzigen Rhythmen für die Liebe - "I'm ready for Romance..." in "Ballroom of Romance". In den letzten 30 Minuten ein wahres Feuerwerk an schönen Songs mit sehr vielen Videoprojektionen im Hintergrund, von Chris de Burgh in den Anfängen, den Beatles. "Lady in Red", "Lady Madonna" (Beatles), "Long Train Running", "Africa", "Brother John" (1992), "Bal Masqué" und "Go Where Your Heart Believes" und weitere Hits begeisterten die Trierer Besucher ebenso wie sein Rundgang durch das Publikum, sein Begrüßen der Besucher, die ihn nicht mehr alleine lassen wollten und sich an der Bühne aufstellten. Entsprechend langandauernder Beifall und begeistertes Fordern von Zugaben - keiner wollte ihn so schnell wieder gehen lassen. Seine Botschaften kommen nach 30 Jahren noch unvermindert intensiv an!
Brigitte P. aus Kaiserslautern, die fast alle CDs von ihm hat,  war begeistert und froh, dass sie sich nach eineinhalb Jahren wieder ein Konzert angehört hatte und dafür auch weit fuhr.


Seine Biographie:
Christopher John Davison, wie Chris bürgerlich heißt, wurde als Kind eines britischen Diplomaten geboren und lebte nicht nur in seiner Geburtsstadt in der argentinischen Provinz Santa Fe, sondern auch in Nigeria und Zaire.
Mit 6 Jahren zog er mit der Familie ins Familienschloss Bargy Castel im Südosten Irlands, es folgten Schule, Gitarrenunterricht, später in Dublin ein Studium der Anglistik und Romanistik.
Ende der 1960er Jahre begannen die ersten Auftritte, sowohl solo als auch mit Band. Seit 1972 nennt er sich Chris de Burgh, der Geburtsname seiner Mutter, die aus einem irisch-normannischen Adelsgeschlecht stammte.
1974 mit dem ersten Album „Far beyond these castle walls“ und der Single „Turning round“ begann der Weg zur Breitenbekanntheit. „Spanish train and other stories“, „Eastern Wind“ (1980) waren sehr erfolgreiche Alben.
In Deutschland trat Chris de Burgh unter anderem im Vorprogramm der Band „Supertramp“ auf. Seinen Durchbruch in Deutschland landete er mit dem Album „The Getaway“ und der ausgekoppelten Single „Don`t pay the ferryman“, die sich 1982 in den deutschen Charts platzierte. Weitere Hits waren 1984 „Man on the line“ und „High on Emotion“ und schließlich der Welterfolg „Lady in Red“, ein Liebeslied, seiner Frau gewidmet. Es folgten weitere Alben. 2009 und 2011 erschienenen „Footsteps“ und „Footsteps 2“, auf denen de Burgh ausschließlich Coverversionen von Songs interpretierte, die ihm wichtig waren und ihn inspirierten. Dazwischen "Moonfleet".

Chris de Burgh hat in seiner Hochphase mehr als 45 Millionen Platten verkauft und erhielt etwa 200 Gold- und Platinauszeichnungen. Heute lebt er in Enniskerry, einer kleinen Stadt in der Grafschaft Wicklow, gemeinsam mit seiner Frau Diane, die er 1978 heiratete, auf einem alten Landsitz. Sie haben drei erwachsene Kinder, Rosanna, Hubert und Michael.



Seine Platten:
1974 - Far Beyond These Castle Walls
1975 - Spanish Train and Other Stories
1977 - At the End of a Perfect Day
1979 - Crusader
1980 - Eastern Wind
1982 - The Getaway
1984 - Man on the Line
1986 - Into the Light
1988 - Flying Colours
1992 - Power of Ten
1994 - This Way Up
1999 - Quiet Revolution
2002 - Timing Is Everything...
2004 - The Road to Freedom
2006 - The Storyman
2009 - Footsteps
2010 - Moonfleet and Other Stories
2011 - Footsteps 2

Heute Abend in Ludwigshafen: Peter Ruzicka, Kammerphilharmonie Bremen

10.04.2013, 20:00 Uhr  I  BASF FEIERABENDHAUS Deutsche Kammerphilharmonie BremenPeter Ruzicka / Albrecht Mayer

Leuschnerstraße 47
67063 Ludwigshafen

Kammermusik
Albrecht Mayer (Oboe)
Peter Ruzicka (Dirigent)



Werke von Wagner, Ruzicka, Mozart und Verdi

Dieses Kammermusikkonzert hat gleich drei Protagonisten: Eines der innovativsten Orchester Deutschlands, die Kammerphilharmonie Bremen. Einen der besten Oboisten der Welt, den Berliner Philharmoniker Albrecht Mayer. Und einen der klügsten Gegenwartskomponisten und Dirigenten, Peter Ruzicka. Die Kammerphilharmonie ist ein selbstverwaltetes Orchester, das durch seine extravaganten und expressiven Einspielungen auf sich aufmerksam gemacht hat. Albrecht Mayer hat die Oboe mit seiner erstklassigen Technik und durch seine atmende Sinnlichkeit ins Rampenlicht gestellt. Peter Ruzicka lotet in seinen Kompositionen immer wieder die Spannbreite zwischen Tradition und Innovation aus.
Gemeinsam haben sie sich ein abwechslungsreiches Programm vorgenommen: Wagners romantisch-verträumtes „Siegfried-Idyll“, Mozarts schwungvolles Andante für Oboe und Orchester, Verdis aufrüttelndes Streichquartett in der Fassung für Streichorchester und Ruzickas Hymne an die Geschichte der Oboe: „Aulodie für Oboe und Kammerorchester“. „Aulodie“ ist eine Ableitung für ein schalmaienartiges, antikes Blasinstrument, aus dem die Oboe hervorging. Dieses Werk wurde von Albrecht Mayer uraufgeführt.

Heute in Speyer: Mittags Königreich Pfalz im Wittelsbacherjahr 2013 und abends Ausstellungseröffnung MOSES von Rainer Magold

10 bis 18 Uhr  I  Historisches Museum der Pfalz in Speyer
Königreich Pfalz

 3. März bis 27. Oktober 2013

„Pfalz, dich lieb ich“, schrieb der spätere bayerische König Ludwig I. 1809. Nach Napoleons Niedergang wurden Grenzen und Staaten Europas durch den Wiener Kongress neu definiert und die Region der heutigen Pfalz fiel an Bayern. Damit regierten zwischen 1816 und 1918 die bayerischen Könige auch über die linksrheinische Pfalz. Maximilian I. Joseph, der erste dieser Herrscher, stammte aus der Zweibrücker Linie des Adelsgeschlechts der Wittelsbacher, die nachfolgenden Könige und Regenten des bayerischen Königsreichs waren ausnahmslos seine Nachkommen. Unter und mit den Wittelsbacher Königen formte sich das Land zu dem, was es heute ist. Ob Landwirtschaft und Weinbau, Firmen und Fabriken wie die BASF oder Pfaff, ganze Städte wie Ludwigshafen oder berühmte Bauten wie der Speyerer Dom – die bayerische Zeit prägt das Land bis in die Gegenwart. Die Pfalz war bis 1945 bayrisch.

Mit der Ausstellung „Königreich Pfalz“ erzählt das Historische Museum der Pfalz vom 3. März bis 27. Oktober 2013 auf 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche Geschichte(n) aus der Pfalz: von Kämpfern für die Freiheit, visionären Wissenschaftlern und Entdeckern, Sportlern von Weltrang, königstreuen Bürgerinnen und Bürgern, armen Schustern und reichen Weinbaronen.
Über 300 Objekte aus pfälzischen und bayerischen Museen gewähren einen einzigartigen Überblick über die Geschichte der Pfalz, als sie bayerisch war. Darunter sind Leihgaben aus dem Bayerischen Nationalmuseum, der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen sowie auch aus dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds.
Mit der Sonderausstellung „Königreich Pfalz“ macht das Historische Museum der Pfalz den Auftakt in der Reihe der Ausstellungen und Veranstaltungen des „Wittelsbacherjahrs 2013“, das die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz mit der Villa Ludwigshöhe, das Kurpfälzische Museum Heidelberg und das Schloss der Grafen von Erbach im Odenwald gemeinsam und in wissenschaftlichem und engem kollegialen Austausch realisieren.


19 Uhr  I  Alte Synagoge Speyer, Am Weidenberg 3

Kunstausstellung von Rainer Magold unter der Schirmherrschaft von Forum Interreligiöser Dialog:
 
"MOSES"

Abstrakter Expressionismus

Vernissage am Mittwoch, 10. April 2013, um 19:00 Uhr in der
Synagoge Speyer - Am Weidenberg 3

Einführung:
NN

 
Im Rahmen der Ausstellung finden folgende Veranstaltungen in der Synagoge Speyer statt:

Flamenco - Gitarren Quintett
Café del Mundo

Jan Pascal & Alexander Kilian
Freitag, 24. April 2013, 19 Uhr
freie Platzwahl
Preis: 10,--


Rainer Magold - nächste Ausstellungen:

"OPERNGEFLÜSTER" ab 05.05.2013 Haus des Gastes Bad Bergzabern



Im Wagner-Jahr 2013 in Mainz: Tristan und Isolde

20.04., 17 Uhr  I  Staatstheater Mainz
TRISTAN UND ISOLDE
Richard Wagner
Mit: Ruth Staffa (Isolde), Patricia Roach (Brangäne), Alexander Spemann (Tristan), Ks. Hans-Otto Weiß (König Marke), Heikki Kilpeläinen (Kurwenal) u.a.

Musikalische Leitung: Hermann Bäumer
Inszenierung: Tilman Knabe
Wiederaufnahme am Samstag, 20. April, 17 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellungen: Dienstag, 30. April, 18 Uhr, sowie Donnerstag, 9. Mai, 17 Uhr

Erniedrigt und verraten sieht sich Isolde, als Tristan sie seinem König als Braut zuführt: Tristan, der einst Morold, ihren Verlobten, ermordet hat, und den sie gleichwohl pflegte, als er verwundet zu ihr kam. Damals, in einem Augenblick der Schwäche, entbrannte Liebe. Isolde will nun Rache und den Tod für Tristan und sich selbst - doch der Todestrank entpuppt sich als Liebestrank. Lebendigen Leibes versuchen sie Abschied zu nehmen von den Helden, die sie waren. Der Tag soll sich in Nacht, das Leben in Tod verwandeln. Tristan soll Isolde sein und Isolde Tristan. Doch Tristan entkommt seinem kriegerischen Heldentum nicht, die großen Verwandlungen scheitern. Isolde sieht am Ende, ganz allein, wie Tristan aufersteht.
„Tristan und Isolde" ist ein Meilenstein in der Geschichte des Musiktheaters. Mit diesem Werk beginnt die musikalische Moderne: Nie zuvor waren Handlung und Figuren so eng mit einem komplexen Orchestersatz verzahnt. Nie zuvor wurden die Gesetze der Tonalität so phantasievoll ausgelegt, um der Neuformulierung eines alten Gefühls Raum zu geben. So unersättlich und todesnah klang Liebe nie.



Meine Gedichteklassiker: DER PANTHER von Rainer Maria Rilke

DER PANTHER
von Rainer Maria Rilke
  

Im Jardin des Plantes, Paris

      Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
      so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
      Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
      und hinter tausend Stäben keine Welt.

      Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
      der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
      ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
      in dem betäubt ein großer Wille steht.

      Nur manchmal  schiebt der Vorhang der Pupille
      sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
      geht durch der Glieder angespannte Stille -
      und hört im Herzen auf zu sein.

Dienstag, 9. April 2013

Wie war's bei Rainer Magolds REFLECT DARK SECRET in der Ludwigshafener Friedenskirche?



Am Sonntag, den 7. April 2013, lud die evangelische Kirchenge­meinde sowie der Förderkreis Friedenskirche Ludwigshafen zu ei­ner Vernissage in die Friedenskirche Ludwigshafen am Rhein ein. Dr. Helmuth Morgenthaler, Vorsitzen­der des Presbyteriums und des Förderkreises Friedenskirche Ludwigshafen eröffnete die Ausstellung "Reflect Dark Secret" von Rainer Magold, der als so genannter abstrakter Expressionist einen überregionalen Ruf er­langte und auch international Anerkennung findet. Er ist der dritte Künstler aus der Südpfalz, der hier ausgestellt wird, der erste war der prominenteste Künstler, den die Region hervorbrachte: der Impres­sionist Max Slevogt.


Zu den Ehrengästen zählten neben dem Pfarrer der Friedenskrirche, Klaus Eicher, und dem Veranstaltungsmanager der Gemeinde Manfred Storck die Dekanin Barbara Kohlstruck und Dr. Friedhelm Borgrefe, Dekan I.R., Ehrenbürger der Stadt Ludwigshafen. Die Laudatio hielt die freie Kuratorin und Lehrbeauftragte Dr. Chris Gerbing, die in Karlsruhe und Stuttgart unterrich­tet, außerdem für das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe tätig ist.


Sowohl Dr. Morgenthaler als auch Dr. Gerbing würdigten die ausgestellten Werke Rainer Magolds, die mit Pech (quasi der "Sahne des Öls" als einer Substanz, in der sich Erdgeschichte konserviert) gemalt wurden, als einzigartige Ergebnisse einer 30-jährigen Beschäftigung mit dem Werkstoff. Wie Dr. Ger­bing weiter hervorhob, sei das Besondere an diesen Werken, wie der Titel schon aussage, das Ge­heimnisvolle der zumeist in einfarbiger Schwärze gehaltenen Bilder und ihre nicht zu erwartende Brillanz in der Reflexion von Tages- bzw. Sonnenlicht. Daher auch der Titel der Ausstellung.

Die Friedenskirche mit ihrer Lichtarchitektonik ermögliche die variable Wahrnehmung und tatsächlich Sichtbarwerdung der Stufen des Schwarz. Die Laudatorin schlug in ihrem dichten und facettenreichen Vortrag einen weiten Bogen von der Kunstgeschichte zu unserer alltäglichen Wahrnehmung und Deu­tung der Farbe Schwarz. Das wilde Aufbringen und -klatschen der Farben, wie es der abstrakte Expres­sionismus als Stilmittel verwirklichte und vom Künstler ebenfalls beim Pechaufbringen eingesetzt wer­de, wäre übrigens bereits bei Vincent van Gogh vorhanden gewesen. Die unbunte Farbe entstünde im Ergebnis der Mischung von bunten Farben, gelte quasi als Nichtfarbe und rufe ganz unterschiedliche Assoziationen hervor. So wie für alle Kunstrichtungen gelte, dass wahre Kunst sich eben durch die Mi­schung der Farben ergebe, sei in dem vorliegenden Fall die erzielte Wirkung des Schwarz hervorzuhe­ben. Schwarz sei eigentlich die Abwesenheit von Licht, als Farbe werde es seit Jahrhunderten verwen­det und vermittle ganz unterschiedliche Bedeutungen. Bei den Benediktinern hätte Schwarz für Strenge und Kargheit gestanden, heute werde die Farbe mit Vornehmheit, Stil, Luxus und etwas Besonderem assoziiert, man denke nur an das kleine Schwarze im Konzert oder die Farbe von Dingen des Alltags, wie Einrichtungen, Autos etc. Aber auch die Anarchisten bevorzugen Schwarz. In der Malerei dagegen übernehme Schwarz den aktivsten Part aller Far­ben, weil es neben eine andere dunkle Farbe gesetzt diese aufhelle. Mit dem „Schwarzen Quadrat“ von Malevich habe auch die Abstraktion als „Empfindung der Gegenstandslosigkeit“ begonnen.



Den ausgestellten Werken ist eindeutig ein meditativer, fast religiöser Charakter zu eigen. Doch wäre eine Reduktion auf diese Wirkung schade, denn sie spielen mit der Illusion durch Interaktionen mit Licht und passen sich stilvollen Umgebungen ebenso an wie kargen. Musikalisch wurde die Vernissage von den beiden Musikern Nicola Werra (Violine) und Markus Ecseghy (Klavier) mit feiner klassischer Musik untermalt.



Die Ausstellung ist noch bis 19.05.2013 in der Friedenskirche, Leuschnerstraße 56, 67059 Ludwigsha­fen zu sehen. Die von statischen Problemen bedrohte Kirche aus den 50er-Jahren muss in den nächs­ten Jahren teuer saniert werden. Sie stellt ein wichtiges architektonisches Gut der Nachkriegszeit dar, ist wie ein Tempel gebaut und kaum mit den hiesigen Kirchen vergleichbar.



Im Rahmen der Ausstellung finden weitere Veranstaltungen in der Friedenskirche statt:
+ Zauberhafte Melodien mit Raissa Tscheptscherenko (Sopran) und Klavier am Samstag, 13. April 2013, 19 Uhr
+ Flamenco-Gitarren Quintett Café del Mundo mit Jan Pascal 
& Alexander Kilian am Freitag, 26. April 2013, 19 Uhr
+ Sister Hits Act, Musical-Show, am Freitag, 10. Mai 2013, 20 Uhr