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Am 29. Juni 2010 wurde der Debütroman „Wie der Hund, der eine Hyäne war“ der Autorin Fee Sachse (Dresdner Buchverlag) im WDR 3 vorgestellt. Unter folgendem Link ist der Beitrag zu hören:
Manipulation, Grausamkeit und Abhängigkeit mehrerer Frauen von einem Mann. Schonungslos und offen werden psychologische Betrachtungen über die Protagonisten angestellt, die schlussendlich meinen, nur durch Flucht bzw. den selbst gewählten Tod den Qualen ihrer Beziehung entgehen zu können. Oder etwa nicht? Alles dreht sich um eine junge Frau, die nach einem Autounfall ins Krankenhaus gebracht wird. Dort liegt sie im Koma. Während des Komas kann sie aber - von außen nicht erkennbar - denken, fühlen und ihre Umgebung wahrnehmen. Sie wird auch von Erinnerungen an Menschen und Ereignisse ihrer Vergangenheit heimgesucht - Erinnerungen an Richard, den erfolgreichen Regisseur und Schauspieler, zu dessen Theatergruppe die Protagonistin, Caroline, ebenfalls jahrelang gehörte. Einst hat sie sich verliebt in diesen Mann, der sehr dominant und tragischerweise auch schon verheiratet war. Doch Richard dachte gar nicht daran, sich zwischen seinen Frauen zu entscheiden. Im Gegenteil, er will beide. Um seinen Willen zu bekommen, ersinnt er ein teuflisches Spiel. Er manipuliert Caroline und seine Ehefrau Inga so lange, bis sie sich auf eine Beziehung zu dritt einlassen. Doch damit nicht genug. Er braucht zwanghaft weitere Menschen, die sein Ego befriedigen, somit bringt er auch immer wieder neue Frauen dazu, ihm zu gehorchen. Wie er das fertigbringt und welche Auswirkungen das auf seine Umwelt hat, das beschreibt dieser Roman in fesselnder Art und Weise.
Renate Wandel "nomen est omen" Ausstellung mit Bildern und Objekten 24. September bis 29. Oktober 2010 galerie parterre (Perthes Villa) Justus-Perthes-Straße 11, 99867 Gotha
Trash/Treasure zeigt eine Serie von „Schaufenstern des Privaten“, Fotoarbeiten, die liebevolle Arrangements von Gegenständen auf Fensterbänken, von so genannten „Staubfängern“, dokumentieren. Die Künstlerinnengruppe ist spezialisiert auf die Umkehrung von Wertigkeiten. Ihr Werk, das vorrangig mit dem Material Staub („Mop Art“) umgeht und in allen Medien zuhause ist, ob Fotografie, Objektkunst, Installation bis hin zur Malerei, zeugt von einem ausgeprägten Sinn für die Schönheit im Verborgenen.
Christiane Erdmann setzt als klassische Holzbildhauerin auf die Gestalt, die sie in gedachte oder erfahrene Szenerien einbindet. Ihr Werkzeug ist die Kettensäge, mit der sie die Formwerdung direkt vollzieht. Die Künstlerin zeigt in dieser Ausstellung ihre „Häuslichen Szenen“ und einige lebensgroße Skulpturen von jungen Frauen, deren Verhalten sie spöttisch-liebevoll durch Haltung, Kleidung und Attribute kommentiert.
Regisseur: Martin Sonneborn (Vertrieb durch AV Visionen, Berlin)
Alterseinstufung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
16,99 €
In C&A-Anzügen an die Macht!
Unverschämte Interviews mit echten Bundestagsabgeordneten, Bilder vom Staatsbesuch in Georgien (mit Kniefall und Vertragsunterzeichnung), vom Mauerbau zwischen Hessen und Thüringen (mit Hilfe der IG Bau) und vom "Wiederabriss der Frauenkirche" in Dresden - der Film dokumentiert alle populistischen Aktionen der PARTEI im Kampf um die Macht.
"Wir wollen an die Macht. Das ist unser zentraler Programmpunkt." Martin Sonneborn
Wir schreiben das Jahr 20 nach dem Fall der Mauer. Es herrscht Wirtschaftskrise. In den ruinierten westdeutschen Randgebieten wächst der Unmut über die neuen Bundesländer. Die Folgen jahrzehntelanger unkontrollierter Transferleistungen von West nach Ost sind inzwischen deutlich sichtbar: Während es in der Zone die höchste Spaßbaddichte Europas gibt und die ostdeutschen Städte mit Designer-Straßenbeleuchtung aufgemotzt werden, stürzen im heruntergewirtschafteten Westen ganze Stadtarchive ein, und auf den schlaglochübersäten Straßen sprießt das Unkraut. Die Zeiten, als „das Merkel“ noch hinter der Mauer weggeschlossen war und die Bundesrepublik in voller Blüte stand, sind längst vorbei.
Die ehemaligen Volksparteien SPD und CDU sind genauso handlungsunfähig wie die Spaßpartei FDP, einzig und allein DIE PARTEI erhält weiter Zulauf, hat mittlerweile über 8200 Mitglieder. Ist sie Deutschlands letzte Rettung? Die Film-Presse ist begeistert: „(Daumen hoch)" lobt Cinema. „[Es]darf bei der Dokumentation des Nachwuchs-Regisseurs Andreas Coerper ("Heimatkunde") herzhaft gelacht werden“, sagt Kino.de. „[Man] muss ihn […] beglückwünschen“, urteilt Film-Dienst. „In bewährter Guido-Knopp-Manier werden zähe Zeitzeugen-Interviews von spektakulärem Doku-Material unterbrochen.“ Cinefacts.de Die politische Welt ist verunsichert: "Ein heißes Gerät als Kanzlerkandidatin, wüste Gelage in Georgien: Mit der Satire-Doku "Die Partei - der Film" liefern ein paar Polit-Provokateure den bisher geistreichsten Beitrag zum Bundestagswahlkampf." Spiegel Online "Man geht aus dem Kino und empfindet Sympathie für die Idee der "Partei". Kurzzeitig überlegt man, vielleicht einzutreten. Mehr kann ein Propagandafilm nicht leisten." Die Welt „Ein Gespräch mit Martin Sonneborn kann einen in den Wahnsinn treiben!“ Der Spiegel. "Das hat mit Satire nichts zu tun. Das ist Schmutz!“ Gregor Jaecke, Landesgeschäftsführer der CDU Hamburg
Das FESTIVAL OF LIGHTS hat sich zu einem der bedeutendsten internationalen Public Events in Berlin entwickelt. Zahlreiche Illuminationen und Veranstaltungen verwandeln die deutsche Hauptstadt für knapp zwei Wochen in eine glitzernde Metropole. Die Stars sind weltberühmte Wahrzeichen, Gebäude und Plätze Berlins. Mit jährlich über einer Million Besuchern und rund 300.000 Übernachtungen ist das Festival ein wichtiger Tourismusmagnet und Wirtschaftsfaktor: Wenn diese Überkapazitäten regelmäßig an die Berliner Niedriglohnempfänger weitergegeben würden, hätten die meisten Berliner mehr davon, aber schön ist es halt, das beleuchtete Berlin. Eine kunstvolle Wachstumssuggestion und es vermittelt so viel Reichtum ... Den Betrachtern gefällt das natürlich, fantastische Installationen.
Ute Apel Unterschiedliche Arten von Mut Gedichte und Kurzprosa Leipzig 2010, 82 Seiten, Paperback, 8,50 €, Engelsdorfer Verlag
Die Autorin, die mir freundlicherweise immer wieder eine Buchbesprechung zur Verfügung stellt (siehe ihre Besprechungen hier), hat nun einen Schritt nach vorne gemacht und ihr erstes Bändchen mit Gedichten und Geschichten auf den Markt gebracht. Schon immer eine begeisterte Literaturanhängerin entwickelte sich in ihrer Jugendzeit dennoch alles anders und ging nicht in Richtung Verlage, Kultur, Buch. Von der Marktsituation her betrachtet war es vielleicht eher zu ihrem Vorteil, denn heute verdient sie als Erwachsenencoach für Berufsqualifikationen kontinuierlicher. Besonders aufgefallen sind mir die herrliche Beschreibung eines Gewitters im Gedicht "Fenster", das als befreiend erlebt wird. Nicht durch das Verdrängen der Schwüle, der erlösende Regen, der an die Scheibe prasselt, lange ersehnt von den Vögeln, die sich endlich satttrinken können, sondern auch als eine Befreiung für Menschen. Junge Männer, fliehen paradoxerweise aus einer Enge, vielleicht auch vor dem Regen, der Weg scheint frei, allerdings führt er ins Nass hinein oder durch es hindurch.
Fenster
Nach blutroten Sonnenflammcn
komm du, befreiendes Gewitter
mit trommelndem Hagel.
Peitsche den Regen gegen das Glas,
damit die winzigen Vögel ihre durstigen Schnäbel
schließen
und schließlich anheben zu singen.
In dunklen, nassen Scheiben spiegelt sich so klar
der vergangene Tag.
Wicken umwehen die Brennnesseln am Damm.
Aus der Enge geflohen,
jagen junge Männer mit Mopeds durch die Nacht.
Verstehen
Zuhören kann der Taube.
Er will verstehen.
Sprechen kann der Stumme.
Er ringt ums Wort.
Laufen kann der Lahme.
Er stolpert Schritt für Schritt.
In "Verstehen" zeigt die Autorin, dass jeder die Fähigkeit, die ihm durch ein Gebrechen scheinbar fehlt, dennoch innehat, jeder kann das, was ihm fehlt, auf eine andere Art und Weise. Die Geschichten vom grünen Männlein und der kleinen Unglückshexe sind schöne kleine Metaphern für die Sehnsucht raus aus dem Zwang, der dominanten Einheitlichkeit der grünen Welt - und wieder ein Paradoxon - hinein in eine blaue Welt, allerdings als Bürgermeister. Ob dies jedoch eine Veränderung nach sich ziehen wird, bleibt offen. Die kleine Hexe ist immer dabei, hat Schuld an Pech, Pleiten und Pannen. Weil sie so unbezwingbar auf der linken Schulter sitzt, leidet die Trägerin, sie wird krank und schief, muss sich verbiegen, um diesem Biest zu entkommen, und doch wird sie es nicht los. Zu ihren literarischen Projekten zählen außerdem Gedanken zum alljährlichen Hiddenseeaufenthalt, die wir eventuell auch in Buchform erwarten können.
Galerie und private Akademie Dietmar E. Hofmann-Leitmeritz, Maler und Grafiker Bahnhof Eschenau, 66887 St. Julian-Eschenau Telefon: 06387-993660 Mobil: 0174-8986606
Kurzvita: 1964 in Siegen geboren. Aufgewachsen in künstlerisch geprägter Umgebung in Paris. Dort früh intensive Farb-, Mal- und Zeichen-Studien. Studium Kunstgeschichte, Pädagogik und Französisch in München und Frankfurt. 1983 Buchillustrationen. Sie lebt und arbeitet seit 1987 in Frankfurt und arbeitet vorwiegend semi-abstrakt in Öllasur-Technik. Mitglied verschiedener Kunstvereine in Frankfurt, Hanau und Stuttgart.
Auffallend an ihren Bildern sind die intensiven Farbverläufe, das Aufbrechen der Oberfläche durch Unebenheiten, Implantationen von Fotos, die wie eine Wunde oder ein Fremdkörper wirken. Einprägsam und dominant im Raum der intensive abstrakte Eindruck des Traumhaft-Verschleierten.
Der Erlös wird in vollem Umfang für die Flutopferhilfe Pakistan gespendet.
Samstag, 16. Oktober, 9.30 Uhr am Bahnhof Edenkoben, bis 17:00 Uhr, 38 Euro mit Tourbegleitung, Führungen, Eintrittsgeld, Saumagenessen und ein Getränk im „Theresienhof“. Tickets in Servicepunkten oder bei der Rheinpfalz.
Ein schöner genussvoller Radausflug (ca. 35 km) mit Saumagen-Verkostung führt Sie auf überwiegend flachen Wegen durch die traumhafte Herbstlandschaft der Südpfalz. Unterwegs besuchen Sie das Kunst- und Storchendorf Bornheim und den Weinerlebnispfad Nussdorf.
In der historischen Rhodter Weinstube „Theresienhof“ erfahren Sie von einem der besten Saumagenmacher Deutschlands, Peter Gütermann aus Godramstein, viel Wissenswertes über den Saumagen. Verkostet wird ein leckerer Kastaniensaumagen.
Federweiß und Federrot – was gärt denn da? Sonntag, 24. Oktober, Wanderung, Start: 9.00 Uhr, Bahnhof Deidesheim, Ende: 16:00 Uhr, 38,00 Euro
Terroirwanderung
Durchwandern Sie mit mit dem Wein- und Kulturbotschafter Rudolf Hoffmann die herbstlichen Weinlagen zwischen Deidesheim, Gimmeldingen und Mußbach. Erfahren Sie, welche Rebsorten gut für Federweißen und für Federroten geeignet sind. Ein Besuch im Historischen Wingert (Weinberg) des Herrenhof Mußbach zeigt Ihnen, wie vor hundert Jahren in der Pfalz Weinbau betrieben wurde. Anschließend erwartet Sie eine Kellerführung durch einen Weinkeller mit Erklärung, wie es zur alkoholischen Gärung kommt, welchen Unterschied das Fass macht und vielen weiteren Informationen. Mit Winzervesper und Federweißer- und Federroter-Probe.
Anmeldung erforderlich unter: Telefon 06326 9675753 oder kontakt@pfalz-aktiv-tours.de
Noch bis 17.10.2010 ist in der ehemaligen Schuhfabrik Kopp, Bahnhofstraße 11, Pirmasens, jeweils von Mi 15:00 bis 17:00 Uhr bzw. Sa/So 11:00 bis 15:00 Uhr oder nach Vereinbarung: 0176 64349144
Achim Ribbeck
die Ausstellung Skulptur und Plastik in Pirmasens, Kunst im öffentlichen Raum zu sehen. FINISSAGE: 17.10., 15-18 Uhr
Lucie Wegmann und Daniel Moriz Lehr bei
der Arbeit an ihrem mittlerweile eingeweihten
Projekt vor dem Studentenheim Husterhöhe
Wer es verpasst hat zwar die Gelegenheit, in der Internetpräsenz die Position der Kunstwerke und die Namen der Künstler zu entdecken. Die gelben Punkte müssen angesteuert werden. Die Ausstellung bietet jedoch inklusive morbider Thomas Mannscher oder Tarkowskijscher Untergangsumgebung in der alten Fabrik hervorragende Kunstwerke von Künstlern (bei Kosmatschof eine Videoinstallation), von denen ich hier nur einige namentlich ohne weitere Erklärungen anbiete. Im Katalog zur Ausstellung für 15 EUR findet der Interessierte alles Wissenswerte über die Künstler und über 40 Kunstwerke im öffentlichen Raum von Pirmasens.
FriedensreichDunkelbuntRegentag Hundertwasser ist mehr als ein Künstler. Er ist ein Kunsterschaffer, ein Weg- und Weltgestalter, ein Naturintegrierer, ein "Assistent der Bäume", wie er es selbst ausdrückte, denn Bäume verkörperten für ihn die Natur, und ihre Naturwüchsigkeit, ihre biologische Krummheit bei gleichzeitig graziler oder mächtiger Ebenmäßigkeit, stand für Schönheit. Seinen bürgerlichen Namen hatte er früh abgelegt. Er ersetzte das "Sto" durch Hundert, den Friedrich durch Friedereich, Friedenreich, schließlich Friedensreich und erschuf sich mit diesem Namen Weltruhm. Es kamen noch zwei andere Vornamen dazu: Dunkelbunt und Regentag. Er, der einen umfassenden Kunstanspruch entwickelt hatte, eingebettet in die Ökologie, die Kybernetik der Abläufe, er, der alle Bereiche des Lebens gestalten und umgestalten wollte. Hundertwasser sah sich selbst sogar - wie alle anderen Menschen auch - in erster Linie dazu bestimmt, der Natur zu dienen, sie als Vorbild zu integrieren, außerdem Humus zu produzieren und zu Humus zu werden.
Friedensreich Hundertwasser wurde am 15.12.1928 in Wien geboren und starb am 19.02.2000 auf der "Queen Elizabeth 2" mitten im Pazifischen Ozean. Er wurde, wie er es immer wünschte, nackt in seine für Neuseeland entworfene Koru-Fahne gehüllt, 80 cm unter der Erde unter einem Tulpenbaum auf Neuseeland, seinem gelobten Land, begraben.
Ich habe mir drei sehr aussagekräftige Bücher zu Hundertwasser ausgesucht, die alle sehr geeignet sind, sich mit dem Künstler auseinanderzusetzen. Um es hier gleich vorwegzunehmen: Die reiche und sehr gute Bebilderung lässt keine Wünsche offen. Beste Aufnahmequalität, zumeist bestechende Druckqualität (obwohl Printed in China), kaum Farbverfälschungen,Goldtöne ganz rein wie vergoldet, eine Augenweide. Die Bücher stammen alle vom Taschen Verlag und sind neu von 10 € bis 30 € erhältlich. Zwei wurden und werden mit Special Price anlässlich des 25-jährigen Jubiläums von Taschen angeboten, und zwar die Darstellung von Wieland Schmied und die von Harry Rand. Die "Architektur" bewegt sich regulär um die 30 €.
In diesem sehr aufwändig und liebevoll im Sinne Hundertwassers gestalteten, für diesen Preis wirklich schon sehr opulenten Werk bekommt man einen fantastischen, sehr umfassenden Überblick über die Person und das Schaffen Hundertwassers. Leider ist das Schwarz als Hintergrundfarbe auf den Seiten sehr empfindlich und verkratzt sehr schnell.
Der Autor hat sehr viele Details aus dem Leben zusammengetragen, verbindet alles wunderbar mit den Schaffensperioden des Meisters, verzichtet nicht auf die widersprüchlichen Seiten Hundertwassers. In sieben Kapiteln bringt uns Schmied Hundertwasser näher. Zunächst eine gekonnte Einleitung, die uns alles Wesentliche zum Künstler vermittelt, auch die Kehrseite des Erfolgs. Später die Anerkennung, internationaler Erfolg, der Hundertwasser nie in den Kopf stieg. Er blieb der immer schaffende Künstler, allzeit bereit mit seinem Malnotset aus Wasserfarben, Pinseln und Stiften Ideen festzuhalten.
In jedem weiteren Kapitel ein Stück mehr über den Künstler, zunächst die Anfänge, die Namensfindung, Wien, der Freund und Kollege Arnulf Rainer, der sich ganz anders entwickelte, die Naivität, Kindlichkeit im Blick, Ausdruck und in der Denkweise, die Farben und Titel der Bilder. Der Künstler im Aufbruch, auf dem Weg zu sich selbst.
Im 3. Kapitel die gesamten theoretischen Ansätze seine Grammatik des Sehens, das spektakuläre Verschimmelungsmanifest von 1958, vorgestellt in der Steiermark, München und Wuppertal. Es besagt, dass so wuchernd, sich ausbreitend und natürlich sich formend wie der Schimmelpilz unsere Architektur insgesamt, auch im Industriebereich sein soll. Keine Gerade, sondern immer das Organische und Vegetative - schöpferische Verschimmelung. Keine Diktatur und Zensur durch die Geometrie. Er ist darin ein radikaler Ökologe, der mit natürlichen Stoffen bauen möchte, Erdhäuser, Dachbegrünungen, Sonne, Licht, Wasser. Weiter die "Linie von Hamburg", 1959, wo Hundertwasser als Gastdozent an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste in Gemeinschaft mit Bazon Brock und Schuldt eine 10 km lange, spiralförmig ansteigende Linie in seinem Raum zeichnen wollte, was ihm nach 48 Stunden Laufzeit bereits untersagt wurde und zu einer Niederlegung der Gastdozentur führte. Seine "Brennesselaktion" in Paris, 1960, forderte die Zuhörer auf, als Zeichen der Solidarität mit Künstlern und Menschen in schwieriger existenzieller Lage mit ihm eine Art Brennesselspinatsuppe zu essen, die die geforderte Autarkie von und Distanz zu Ausnutzung brächte. Berühmt wurden auch seine "Nacktreden" 1967 in München und 1968 in Wien, wo er nackt vor die Zuhörer trat und eine spontane Veränderung der Architektur durch den Wurf zweier mit Farbe gefüllter Eier an die Decke vollzog - ein Überraschungsauftritt anlässlich seiner Vernissage mit Skandalwogen in der Presse, da niemand mit Happening oder Spoantankunst vertraut war. Selbst das Polizeiverhör fehlte nicht, danach war die Aktion bei anderen Auftritten bekannt und ohne diese Auswirkung. Was wollte er damit erreichen? Es ging ihm dabei um die "dritte Haut", die Behausung des Menschen, die zweite ist die Kleidung. Er wollte damit auf die Wichtigkeit angemessener Architektur hinweisen, die wie eine dritte Haut sein soll, in der Nacktheit am besten erfahrbar - Natur in der Natur. Ebenso verwegen ist sein Schönheitsbegriff. Schöne Dinge sollen Hindernisse sein in der Wahrnehmung des allzu Glatten, Gefälligen, Fortschrittlichen. "Schönheitshindernisse sind nicht kontrollierte Unregelmäßigkeiten." [Anm. vom Hundertwasser Archiv für den Autor, auf Wunsch des Archivs von mir eingefügt:] Hunderwasser geht in mehreren Texten auf den Begriff „Schönheitshindernisse“ ein. „Fortschritt eher verhindern“ wird nicht thematisiert. Ein umfangreicheres Hundertwasser Zitat bietet eine aufschlussreiche Erklärung: „Wer kann Unregelmäßigkeiten gestalten? Der Mensch natürlich selbst, wenn er dazu fähig ist. Der Künstler. Aber am besten kann es die Natur. Es gibt keinen besseren Lehrmeister als die Natur. Nur die Natur schafft nicht reglementierte Unregelmäßigkeiten, wahrhafte Schönheitshindernisse. Man muß die Natur bewußt mitgestalten lassen an der Farbe. Das geht ganz einfach. Eine Wand braucht nur zu verwittern. Langsam verwittert sie, und es entstehen diese Bilder, die der Mensch gar nicht fähig ist, so schön und so perfekt zu gestalten. (Hundertwasser, in: Farbe in der Architektur, 1981)“ oder „Was wir jedoch dringend benötigen, sind Schönheitshindernisse. Diese Schönheitshindernisse bestehen aus nichtreglementierten Unregelmäßigkeiten. Und diese nichtreglementierten Unregelmäßigkeiten bestehen entweder aus Spontanvegetation oder aus der Kreativität des Einzelnen. Beides sind Schöpfungen, die sich gegenseitig ergänzen. (Hundertwasser, in: Konkrete Utopien für die grüne Stadt, 1983)“
In der Folge positioniert Schmied Hundertwasser in der Tradition von Gustav Klimt, Egon Schiele, John Ruskins mit seiner Verehrung von Venedig und seiner Ornamentalik (Hundertwasser wohnte auch längere Zeit in Venedig), ferner Antoni Gaudi, Ferdinand Cheval, Rudolf Steiners Goetheanum und die Erd- wie Felsenhäuser in Nordafrika und auf Santorin. Wir erleben seine Malerei, seine Grafik, die er durch Varianten in den Auflagen individualisierte, seine Briefmarken und Nummernschilder, seine Nationalfahnen und Bibelillustration, erleben ihn als Umweltschützer. Eines seiner dringlichsten Projekte war die Humustoilette, die Bedeutung von Humusbildung = biologische Zerfallsprozesse erwähnte ich oben schon, die lediglich durch Belüftung und biologische Zersetzung funktionierte (wie man heute von unzähligen Versuchen in Ökogeländen weiß, geruchslos und zuverlässig). In Kawakawa, Neuseeland, durfte er 1999, 20 Jahre nach seinem Manifest "Scheißkultur - Die heilige Scheiße" in Pfäffikon am Zürcher See, eine öffentliche Toilette nach seinen Vorstellungen umgestalten, die heute noch Anziehungspunkt vieler Touristen ist.
Schließlich lernen wir Hundertwasser noch ausführlich als grünen und einfallsreichen landschaftsprägenden Architekten kennen. Sein Hundertwasserhaus in Wien, seine zahlreichen anderen realisierten Architekturprojekte, 23 in Deutschland und Österreich, sprechen eine so klare und angenehme Sprache, dass wir uns fragen, warum nicht verstärkt in diese Richtung gebaut wird. Alles unter dem Joch der Einsparungen, kantig, schachtelig, ungesund, ohne Grün. Bei Hundertwasser das Gegenteil. Schon seine Dachgärten sind eine Wucht, Spontanvegetation wird zu wachsender Naturlandschaft in luftiger Höhe und verschafft den Menschen das Gefühl auf dem Land zu sein. So wollte er es immer haben, neben all den runden, farbigen und unregelmäßigen Schönheitshindernissen im Innern. Seine goldenen Kuppeln, nicht nur auf der Kirche in Bärnbach, sondern auch im Fernwärmewerk Wien oder an der Raststätte Bad Fischau, werden uns lange faszinieren. In Deutschland können wir in Plochingen, in Darmstadt, Frankfurt, Bad Soden, Essen, Uelzen (der Hundertwasser-Bahnhof wird von der Bahn gerade renoviert), Magdeburg, Wittenberg und im fränkischen Selb Meisterwerke seiner Baukunst entdecken.
Einen deutlich kürzeren, aber ebenfalls sehr gelungenen Überblick über das Schaffen Hundertwassers bietet Harry Rands Darstellung. In einer gekonnten Collage aus Biografie, Stilentwicklung, Schwerpunkten, Ereignissen und Interviewteilen lernen wir Hundertwasser noch unmittelbarer kennen. Die vielen Original-Zitate erlauben uns ein authentisches Bild des Künstlers zu gewinnen. Sie lassen Hundertwasser lebendig erscheinen, geben uns Anlass, ihn neu zu betrachten und anders zu verstehen. Rands Zusammenstellung ist eine sinnvolle Ergänzung zu Schmieds Buch.
Angelika Taschen (Hrsg.) Hundertwasser Architektur Für ein natur- und menschengerechteres Bauen Köln 2006, 320 Seiten, Großformat, Hardcover 29,90 €, Taschen Verlag
Einen wiederum eigenen Zugang zum Werk verschafft diese vollständige Zusammenstellung aller architektonischen Projekte Hundertwassers. Wer nur seine Architektur genauer studieren will, findet hier sehr viele Möglichkeiten. Durch selbsterklärende Texte des Künstlers zu seinen Projekten, auch durch Reden, Anweisungen und Manifeste, lernen wir Hundertwasser als sehr engagierten ökologischen Architekten kennen. Voller Hingabe und immer wiederkehrender Heraufbeschwörung der Natürlichkeit bettet er seine Projekte als Kleinodien in die Natur, schafft Augenfänge erster Klasse. Bei den Arbeiten zum Hundertwasserhaus in Wien ereigneten sich z.B. sehr häufig Auffahrunfälle, weil die Fahrer zu lange die Fassaden hinaufschauten. Schönheit als Hindernis, wie es Hundertwasser wünschte ... In reicher Bebilderung, aufwändiger Gestaltung und aussagekräftigen Texten erleben wir die Architektur Hundertwassers als eine hohe Kunst der fühlbaren Ästhetik der "Schönheitshindernisse".
Ausstellung in Traben-Trabach. Es handelt sich
bei diesen Gegenständen nicht um Hundertwasser-Werke,
sondern um diverse fremde Ausführungen.
foto: viereggtext
Dekadentipp bis 2019 - Hundertwasser zu St. Jakobi in Stralsund In der Kirche St. Jakobi, Stralsund, werden seit April 2009 bis 2019 jährlich zwischen April und Oktober wechselnd Originalgrafiken, Unikate, Plakate und Objekte von Hundertwasser gezeigt und Rahmenveranstaltungen dazu geboten. Das Projekt versteht sich als eine Verbindung von Kultur- und Sozialarbeit, möchte auf die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen aufmerksam machen und hat eine Art Hinweischarakter, den man sich auch an anderen Orten wünscht. Auch für Schulen als Ausflugsziel sehr interessant, es werden verschiedene hochaktuelle Hundertwasserthemen behandelt: Menschenrechte - Erhaltung der Schöpfung - Kreativität der Menschen - Farben - Wasser wertvoller als Gold - Hundertwasser-Gebäude. Dieses Jahr noch bis Ende Oktober! Öffnungszeiten: täglich 11.00 Uhr - 18.00 Uhr Eintritt: 7.50 € / 5.50 € (ermäßigt) / 1 € (Kindergruppen) Kontakt: 03831/30 96 96
Warum denn in die Ferne schweifen oder München zu teuer? Saufen für die Konjunktur jetzt im Pfälzer Wald.
Pirmasens bietet am Freitag, 8. Oktober, und Samstag, 9. Oktober, jeweils um 18.00 Uhr, in der Messehalle 6A (Messegelände), Pirmasens
das
1. PARKtoberfest
mit DJ Ötzi, Franken X-Press, Spider-Murphy-Gang und der Transatlantic Showband
Zünftiger Fassbieranstich, laute Stimmungsmusik und bayerische Schmankerln - das hört sich alles ziemlich nach der "Wiesn" an und ist doch so nah - nämlich in der Pirmasenser Messehalle. Für die Stimmungsmusik sorgen am Freitag DJ Ötzi & Band sowie Franken X-Press und am Samstag Spider-Murphy-Gang und die Transatlantic Showband. An beiden Tagen gibt es außerdem „A Mordsgaudi" mit Rodeo Bullriding und witzigen Maßkrug-Spielen.
Preise: Tischkarte (8 Personen - für einen Tag) 70,00 Euro Tickets erhältlich am Schalter der Parkbrauerei, Zweibrücker Str. 4, 66953 Pirmasens.
Park & Bellheimer Brauereien GmbH & Co KG
Zweibrücker Str. 4
66953 Pirmasens www.park-bellheimer.de
Ein absolut bemerkenswertes und spannendes Bändchen über Fatrasien und Fatras aus dem mittelalterlichen Frankreich. Um das Geheimnis dieser Bezeichnungen zu lüften: Es handelt sich um parodistische, satirische, karnevalistische, spöttische, widersprüchliche, verblüffende, bissige, frivole, obszöne, subversive, aggressive und bizarre poetische Ergüsse, "Anti-Lyrik", die zu den obskuren Randgenres der Weltpoesie zählen.
Wie der Herausgeber und Übersetzer so modern und ansprechend formuliert, verbirgt sich hinter diesen Dichtweisen "eine - vielleicht improvisierte - Performance-Rede, eine Art mittelalterliche Slam Poetry oder scharfer Rap". Dies scheint ihm mehr für die Fatras zu gelten, die eine ebenso feste Bauart haben wie die Fatrasien, jedoch eine Weiterentwicklung der Fatrasien darstellen.Sie haben sich wohl am Rande der etablierten und seriösen literarischen Rituale der religiösen Gesellschaften Puys und der Dichter-Bruderschaften confréries entwickelt. Das Erhabene des Höfischen und Aristokratischen ist ihnen fremd. Ihr Zweck war wohl das Lachen nicht zu verlernen in finsteren Zeiten unter Zuhilfenahme des Spottes, der Tabuverletzung und der offensichtlichen Sinnveränderung. Elf Verse (6 +5) mit dem Reimschema aabaab / babab konstituieren den Anspruch auf eine Fatrasie. Bei den Fatras sind es 13 Verse, 2 harmonische "Heile-Welt-Verse" vorab und dann 11 Verse folgend, die alles demontieren, was bei der Fatrasie gleich von Beginn an wirksam ist. Die Fatras haben das Reimschema AB AabaabbabaB.
Hochburg der Gedichte war die nordfranzösische Stadt Arras, die zum Zeitpunkt des Auftretens in französischer Hand war, später burgundisch/englisch sowie habsburgisch, und erst durch Louis XIII. ab 1640 wieder in den Armen von Paris landete. Blütezeit der Fatrasien von Arras war etwa um 1290 für einige Jahre, es gab jedoch schon früher um die Jahre1240/1250 welche. Die Dichter der Spaßgedichte von 1240/50 sind unbekannt, die Jahrzehnte älteren überlieferten aristokratischen Fatrasien (klassischer Widerspruch!) stammen wohl von Philippe de Rémy, Sire de Beaumanoir. Die Fatras tauchten im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts mit Watriquet Brassenel de Couvin um 1325 auf. Sie verschwanden wieder, traten 100 Jahre später wieder bei Baudet Herenc und Jean Régnier (hier Gefängnispoesie und Gefoltertenhumor im 30-jährigen Krieg) an die Öffentlichkeit und sind eigentlich nicht mehr aus der Literatur späterer bekannter Autoren wegzudenken. Francois Villon bemühte diese Sichtweise wieder im 15. Jahrhundert, Rimbaud im 19. Jahrhundert. Auch Sprach- und Lyrikexperimente im 20. Jahrhundert greifen auf den Nonsens, das Widersprüchliche in wesentlich modernerer Form jedoch zurück.
Die Wiege der Nonsensgedichte liegt in der Antike. Vergil und Ovid hatten bereits das Widersprüchliche und sinnentleerte Gegenläufige gepflegt, die Bibel kennt diese Stilform auch.
Fazit: Ein fesselndes Kennenlernen des Unsinns aus Arras auf Deutsch und Französisch mit einer kurzen und lehrreichen Darstellung des Herausgebers. Ein ungewöhnliches Geschenk für Lyrikfreunde. Die Reime konnten bei der Übersetzung nicht wiedergegeben werden - ein Unternehmen von "fatrasischer Unmöglichkeit".
Nr. 43
"Ein heiliger Leib aus Celle* / machte mit einem Leder vom Aal, / dass der Mond aufging, / und ein Aas / hatte eine Tochter, / die das Meer davontrug. / Sie wären tot angekommen, / wäre nicht eine Sichel gewesen, / die auszog, sie zu befreien / für ein Hoppeldimoppel / am Donnerstag beim Abendbrot.
Uns cors sainz de Cille
Fist d'un cuir d'anguille
La lune lever,
Et une morille
Avoit une fille
Qui portoit la mer.
Mort fussent a l'ariver,
Se ne fust une faucille
Qui les ala delivrer
Por une byreliquoquille,
Le Juedy au soupper.
*Celle: La Celle-en-Brie, Benediktinerabtei bei Meaux."
Nr 46
"... Eine brütende Lerche / hatte einen Striegel gepackt / auf dem Schwanz einer Ziege / und ihn derart mit dem Arsch geschubst, / dass die Stadtmauer von Paris kaputtging."
--> Auf der Frankfurter Buchmesse wird Ralph Dutli dieses Buch am Donnerstag, 7.10., im Rahmen von open books vorstellen: 07.10.2010, um 18:30 Uhr, Frankfurt, open books im Kunstverein, Heussenstamm-Galerie, Braubachstraße 34, Moderation: Thorsten Ahrend
Schopenhauer für Anfänger Die Welt als Wille und Vorstellung Eine Lese-Einführung von Susanne Möbuß München 1998/2010 (Originalausgabe), 219 Seiten, Paperback, 9,90 €, dtv
Mit 31 Jahren kam Schopenhauers erster Teil der "Welt als Wille und Vorstellung" heraus, die im weiteren Leben noch mehrfach überarbeitet bzw. 1844 und endgültig 1859 durch einen zweiten Teil ergänzt wurde. Eine sehr gelungene Einführung zu Schopenhauers erstem Hauptwerk stammt von Susanne Möbuß, die sich vor dem ersten Teil des aus drei Teilen bestehenden späteren Werkes widmet. 1818 wurde der erste Teil veröffentlicht, der aus den vier Büchern mit den Schwerpunkten die Welt als Vorstellung, das Wirken des Willens, die Rolle des Kunstwerks und Freiheit des Menschen wie Leben im Einklang mit dem Willen und Tugend, besteht. Mitveröffentlicht wurde auch die "Kritik der Kantischen Philosophie".
Im späteren zweiten Teil der "Welt als Wille..." finden sich Ergänzungen und Erläuterungen Schopenhauers zu Teil 1.
Im gesamten Werk werden seine grundlegenden Überlegungen zu Verstand, Vernunft, Vorstellung, Wille, Idee, Tugend und Schönheit festgehalten, die unser Denken heute bestimmen.
Uns ist Welt nur als Vorstellung zu vermitteln, mehr können wir nicht erkennen, es gibt für uns keine Objektivität, keine Wahrheit hinter den Dingen, da alles Vorstellung ist. Der Verstand erlaubt die Vorstellungen und die Vernunft geht darüber hinaus, sie ist neben den Emotionen Triebfeder des Handels, unabhängig davon, ob die Handlungen gut oder böse, tugendhaft oder nicht sind. Vernunft erlaubt es, die Vorstellungen fern vom Hier und Jetzt noch mal auf eine höhere oder andere räumliche und zeitliche Ebene zu heben. Sie hat mit Tugend nichts zu tun.
All unserem Streben und Handeln liegt der Wille zugrunde, die Lebensenergie, der Lebenswille. Der Wille manifestiert sich in allem, in der Natur, im Mensch, wir können ihn überall am Werk sehen. Er bringt uns dazu, mit dem Verstand die Vorstellung zu entwickeln, und auf einer höheren Ebene mittels der Vernunft in den Vorstellungen ganz in seinem Sinne zu handeln. Er zeigt sich uns auch in den Ideen, die in jedem Ding, Tier, Mensch stecken. Sie sind Formen des Willens.
Was hat es mit der Schönheit auf sich? In vielen Deutschstunden im Lande angesprochen, fasst die Autorin es treffend zusammen: "Das Schöne lädt zur Anschauung ein, doch das Erhabene ringt sie dem Menschen - beinahe gegen seinen Willen - ab. Ein Sonnenuntergang, ein Sturm "verlangt dem Menschen mehr Größe ab". Schönheit ist etwas Gefälliges, Subjektives, am reinsten und besten noch in der Skulptur des Menschen, da sie ihn zum Subjekt und Objekt der Betrachtung macht. Erhabenheit verlangt dagegen einen Bewusstseinsprozess und ist über der Schönheit anzusiedeln.
Das Werk: Arthur Schopenhauer Die Welt als Wille und Vorstellung Gesamtausgabe München 1998, 1440 Seiten, Paperback, 21,90 €, dtv
Nachhaltigkeit ist keine vorübergehende Modeerscheinung. Auf diesem Gebiet suchen wir ständig nach mehr Informationen, neuen Produkten und Entwicklungen. Designer reagieren ihrerseits mit eleganten und effizienten Produkten, die eine nachhaltige Zukunft im Blick haben. Dieses Buch stellt über 180 solcher innovativer und preisgekrönter Projekte aus über 20 Ländern zusammen, lanciert von weltweit führenden Design-Agenturen und Unternehmen wie IDEO, IBM und New Deal Design.
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Julius Wiedemann / Dalcacio da Gama Reis (Editor)
Miscellaneous / Miscellaneous
Flexicover mit Klappen, 19.6 x 24.9 cm, 440 Seiten € 29.99 ISBN: 978-3-8365-2093-5
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch