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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 15. Juli 2014

Wie war's bei GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN von LACLOS nach Christopher Hampton?

Die Marquise de Merteuil  und die Mutter von Cécile de Volanges           (c) Birgit Hupfeld

In Frankfurt a.M. begann im Juni 2014 die Aufführung der GEFÄHRLICHEN LIEBSCHAFTEN nach dem Briefroman von Choderlos de Laclos aus dem Jahr 1782 in einer Bühnenadaption des mehrfach ausgezeichneten Theaterautors Christopher Hampton aus dem Jahr 1985/1986. Regie führt Amélie Niermeyer. Besucht habe ich die Aufführung am 11.07.2014.

Der Handlungstrang entwickelt sich nach der Romanvorlage, weicht aber am Ende ab. Das schlimme Romanschicksal der Marquise de Merteuil - an Blattern erkrankt und entstellt fern der Gesellschaft zu enden - wird ebenso ausgespart wie der Selbstmord der Madame de Tourvel oder das Schicksal der Cécile.


Die Marquise und der Vicomte       (c) Birgit Hupfeld

Der Casanova Vicomte de Valmont zählt zu den Liebhabern der Marquise, die sie sich über die Jahre herangezogen hat. Ihn möchte sie erneut mit einer besonderen Zuneigung (er darf mindestens eine Nacht mit ihr verbringen) belohnen, wenn er ihr einen Herzenswunsch erfüllen würde. Ihr früherer Liebhaber Comte de Gercourt hat sich von ihr abgewendet, entzieht ihr seine Gunst, was der Marquise ein Dorn im Auge ist. Er möchte statt die reife Dame beehren die 15 Jahre junge Cécile de Volanges heiraten, und zwar eigensinnig, wie er in diesen Dingen ist, als Jungfrau. Der Vicomte soll ihm nun einen Strich durch die Rechnung machen, seine Braut entjungfern und ihrem untreuen Liebesdiener einen Strich durch die Rechnung machen. Doch de Valmont lehnt ab, weil es ihm zu einfach ist, so eine unerfahrene junge Frau zu erobern. Er hat ein Auge auf die sittsame, gestrenge, tugendhafte und religiöse Frau Präsidentin de Tourvel geworfen, die ebenfalls sehr jung, ihn wahnsinnig reizt zu "erlegen". Sie ist die Freundin seiner betagten Tante Madame de Rosemonde. Nach vielerlei erotischem Gesäusel, eiskaltem Kalkül und Machtansprüchen der Marquise und Verlockungen erledigt der Vicomte
Der Vicomte zwischen der
Tourvel (li) und Cécile
(c) 
Birgit Hupfeld
seine Aufgabe und entehrt nicht nur die solide Madame de Tourvel, sondern auch die zukünftige Braut des Comte. Er schwängert Cécile sogar, weil das Mädchen in Liebe entbrannt ihn mehrmals empfängt. Die Marquise hat derweil einen jüngeren Kontrahenten in Gang gesetzt, den zurückhaltenden und reizenden Chevalier Danceny, der sich in Cécile unsterblich verliebt hat. Was sie mit dem Comte erlebt hat, versucht sie für den Vicomte auch aufzubereiten. Der Schachzug ist erfolgreich, aber tödlich für de Valmont. Im Duell unterliegt er dem heißblütigen Rächer Céciles und stirbt. Die Marquise bleibt allein zurück. Das Intrigenspiel ist unterbrochen und für immer beendet.


Laclos' Roman verursachte wie Goethes DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER einen regelrechten Run auf das Buch. War Goethe eine unglückliche Liebesgeschichte ohne Anzüglichkeiten, bot Laclos ausgefeilt konstruiert, psychologisch raffiniert, delikat unverschämte und berechnende Charaktere, wurde das Intrigenspiel der verwiteten, aber - natürlich gesellschaftlich bestens getarnt - sexuell sehr aktiven Marquise de Merteuil in den besten Jahren detailliert ausgebreitet und entwickelt. Zahlreiche Chevaliers und Comtes glaubten sich zu erkennen in dieser Skandalveröffentlichung und fühlten sich geehrt. Die erste Auflage war innerhalb von vier Wochen vergriffen, die französische Aristokratie suchte sich in dieser entlarvenden Gesellschaftsstudie zu entdecken. Acht weitere Auflagen folgten noch im ersten Jahr der Veröffentlichung, Raubdrucke verbreiteten das Werk in ganz Europa. Auch die Königin las es. Laclos selbst geriet in den Ruf, sich selbst mit dem skrupellosen Vicomte de Valmont dargestellt zu haben, und die Väter und Männer sperrten ihre Töchter und Frauen weg, wenn er kam.

Es gab etliche Filmversionen, am bekanntesten 1988 von Stephen Frears mit John Malkovich als Vicomte und Michelle Pfeiffer als Marquise oder 2003 von Josée Dayan mit Catherine Deneuve, Rupert Everett und Nastassja Kinski in einer Fernsehfassung. Auch für die Bühne fanden Adaptionen statt. Die wichtigsten waren Heiner Müllers Theaterstück Quartett und die in San Francisco uraufgeführte Oper The Dangerous Liaisons von Conrad Susa.

Was unterscheidet das zu Beginn noch zäh und trocken wirkende, dann aber durch die psychologischen Abgründe an Fahrt und Spannung gewinnende Theaterstück von den anderen Produktionen? Auf einem beleuchteten Schachbrett begegnen sich die Hauptprotagonisten Vicomte (schön den Casanova mimend und von der Regie zu einem splitternackten Gockelparcours am vorderen Bühnenrand entlang verdonnert, dabei immer wieder "Erfolg!" ausrufend: Manuel Harder) und die Marquise (sehr verlockend, streng, selbstsicher und berechnend gespielt von Sabine Waibel). Die Regie hat das ganz süffisante, intrigante, erotisierte und skrupellose Geschehen in einen zweistündigen nahtlosen Ablauf umgewandelt, in dem sich die Personen fern von Zeitabläufen und Orten an einem angedeuteten barocken höfischen Ort mit einem Stab von affektierten Pag(inn)en, einigen royalistischen Chaiselongues, Laternen-Kandelabern, Kronleuchtern, Spiegeln (!), üppigen Bilderrahmen und einer Art Glockenstrang zum Wechseln der Bilder (als Vorhangersatz und Episodenzähler quasi) von einer Szene in die andere gleitend begegnen. So kann die Marquise direkte Zeugin von Vorgängen sein, die sie im Roman nur aus den Brieferzählungen erfahren kann, und in das Geschehen eingreifen, sie kann regelrecht teilhaben. So vermag sie es, voller Begehren die junge geschändete Cécile zu küssen, nachdem der Vicomte sie besuchte. Sie beobachtet die Vergewaltigungen des Vicomte an seinen Pagen, seine Eroberung der Cécile, das Bezwingen der de Tourvel - alles in einer Artikulation von sekundärem Lustgewinn, in dem sie den Vicomte für sich handeln lässt. Alle Handlungs-, Orts- und Zeitebenen verschmelzen zu einer Hauptebene. Auch das kommentierende und erläuternde Wort des Vicomte hat neben den tatsächlichen Handlungen Platz. Allerlei aufgeregtes Kandelaberumstoßen des Vicomte oder des Chevaliers gesellt sich zu grobem Spiel mit den Pagen und zu Schreianfällen der betrogenen Cécile (beeindruckend gespielt von Lisa Stiegler). Die Eroberung und Einwilligung der Madame de Tourvel wird mit einer sich entkleidenden und mit dem Rücken zum Publikum stehenden Katharina Bach dargestellt, bald darauf verdeckt durch einen Spiegelwall, der die begehrlichen Betrachter spiegelt inklusive de Valmont statt das Objekt der Begierde. Madame de Rosemonde wird von einem Mann dargestellt (sehr überzeugend und immer das Publikum belustigend Till Weinheimer). Es bleibt unklar, ob der Rollentausch dazu dient, dass der Vicomte aus Rivalitätsgründen die Madame de Tourvel erobern möchte, oder aus einem anderen Grund. Sehr überzeugend und einprägend das Schlussbild aus lauter leeren Barockbilderrahmen in enormen Größen, in denen die betrogenen, gesellschaftlich geschädigten und moralisch vernichteten Frauen Cécile und de Tourvel, der Rächer Danceny sowie die anderen Figuren als historische Romanfiguren festgehalten werden. Davor die Marquise, die vergeblich versucht den getöteten Vicomte wieder in neue Spielchen zu verwickeln. 

Ich persönlich finde die theatralische und metaphorische Verdichtung der lustvollen Intriganz der Marquise in der vorliegenden Form interessanter als die filmischen Darstellungen.


After-Finale-Party: FRANK ZAPPA, The Groupie Routine


Montag, 14. Juli 2014

Sommeraktion im Juli: 2x Zusatzchance beim Kauf des E-Books "Sorry! Damals, als sich die Wolken teilten ..."

Unter den ersten 20 Käufern des genannten Titels wird ein nagelneues Taschenbuch (Claus Vaske: Die Monroe in mir. 2014) vom S. Fischer Verlag in Frankfurt a.M. verlost. Laufzeit der Aktion: 01. bis 31. Juli 2014.

ZUSATZCHANCE: 
Zusatzverlosung unter den ersten 50 Juli 2014-Käufern im Onlineshop des SV Verlags... 
Auf den das Los fällt erhält eine DVD 
BADESALZ - Bindannda - Hessisch Mystery

Band 6 der Reihe "Dichterhain" beim SV Verlag 

Lyrik /Prosa

* E-BOOK * E-BOOK * E-BOOK * E-BOOK 

After-Finale-Party: FATBOY, Way Down Low


Morgen Abend in Mannheim: Die Zauberflöte von der KOMISCHEN OPER, BERLIN




Die Zauberflöte
Dienstag, 15. Juli 2014, 19:30 Uhr, Nationaltheater Mannheim, Opernhaus


Rauchschwaden, die sich zu Bildern formen – Elefanten, die in Cocktailgläsern schwimmen – fliegende Flöten, tanzende Glöckchen ... Nichts ist unmöglich in der neuen Zauberflöten-Inszenierung der Komischen Oper Berlin. Der britischen Theatertruppe »1927« und Barrie Kosky gelingt eine richtiggehende Zauberoper mit Figuren, die virtuos mit Filmprojektionen interagieren. Die witzige, unterhaltsame und sehr anrührende Inszenierung spielt mit den Sehgewohnheiten des Publikums und orientiert sich dabei an der Herkunft des Stückes aus dem Vorstadt-Volkstheater.


Musikalische Leitung Kristiina Poska
Inszenierung Suzanne Andrade, Barrie Kosky
Animationen Paul Barritt
Konzeption »1927« (Suzanne Andrade und Paul Barritt) und Barrie Kosky
Bühnenbild, Kostüme Esther Bialas
Dramaturgie Ulrich Lenz

Pamina Nicole Chevalier
Tamino Adrian Strooper
Königin der Nacht Beate Ritter
Sarastro/Sprecher Bogdan Talos
Papageno Dominik Köninger
Papagena Adela Zaharia
Monostatos Peter Renz
Erste Dame Mirka Wagner
Zweite Dame Theresa Kronthaler
Dritte Dame Caren van Oijen
Erster geharnischter Mann Christoph Späth
Zweiter geharnischter Mann Carsten Sabrowski
Drei Knaben Solisten des Tölzer Knabenchores


Die estnische Dirigentin Kristiina Poska ist seit der Spielzeit 2012/2013 Erste Kapellmeisterin an der Komischen Oper Berlin. Sie gewann zahlreiche Preise und gastierte bisher bei den Stuttgarter Philharmonikern, am Konzerthaus Wien, bei der Camerata Salzburg und anderen namhaften Orchestern.

Barrie Kosky ist seit der Spielzeit 2012/2013 Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin. Am Ende seiner ersten Spielzeit wurde die Komische Oper Berlin in der Kritikerumfrage der Opernwelt zum »Opernhaus des Jahres« gewählt. Er ist außerdem u. a. Träger des Faustpreises und des Laurence-Olivier-Awards.

Die Gruppe »1927« benennt sich nach dem Jahr des ersten Tonfilms in den USA und der Uraufführung von Fritz Langs Metropolis. Das Künstlerkollektiv schafft aus der Verbindung von Filmanimation und live agierenden Akteuren höchst originelle, teils expressionistische Shows, die an lebendige Comic-Collagen erinnern. Ihre Bildwelten sorgen weltweit für Begeisterung.

After-Finale-Party: FETTES BROT, Next Episode


Und noch ein Rekord zur Fußball-WM!


34,65 Mio TV-Zuschauer! Deutschland ist Welt- und Quotenrekordmeister für die Medienanalysten!


Wenn schon (Fußball-)Geschichte geschrieben wird, dann richtig: Deutschland hat sich am Sonntag den vierten WM-Stern erkämpft und auf den Quoten-Allzeitrekord aus dem Halbfinale noch einmal kräftig draufgepackt. 34,65 Mio Fans fieberten dem späten Mario-Götze-Tor entgegen - mehr Publikum hatte noch kein deutsches Fernsehereignis ...

After-Final-Party: HANS ZIMMER, 503 (ANGELS & DEMONS)


Die neue Wohnung in der Innenstadt - Ein Trompe-l'œil in 9 Minuten




After-Finale-Party: KEREN ANN, Jardin d'hiver


Ab September in Frankurt a. M. eines der sensibelsten Themen Deutschlands auf der Bühne: Auschwitz

2015 jähren sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und auch das Ende des Zweiten Weltkriegs zum siebzigsten Mal. Unter dem Titel »Über Leben« geht das Schauspiel Frankfurt mit einem facettenreichen Spielplan den Ursachen und Folgen des »Zivilisationsbruches« auf den Grund. Welche Machtstrukturen, Denk- und Handlungsmuster führen zu einer Entsolidarisierung der Gesellschaft und gefährden unsere Kultur?

Eröffnet wird die Saison am 19. September in den Kammerspielen mit »Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui«. Bertolt Brechts Parabel auf Hitlers Machtergreifung legt die unheilvolle Verstrickung von Politik und Wirtschaft in einer korrupten Gesellschaft offen. Samuel Weiss führt Regie, Max Mayer spielt den Gangsterchef Arturo Ui.

Andreas Kriegenburg bringt am 20.September Ödön von Horváths »Glaube Liebe Hoffnung« im Schauspielhaus zur Premiere. Er zeigt eine erkaltete und von kapitalistischen Marktinteressen getriebene Welt, in der der Überlebenskampf der Protagonistin Elisabeth (Lisa Stiegler) von Beginn an aussichtslos scheint.

Im Rahmen der Goethe Festwoche 2014 zeigt das Schauspiel Frankfurt vom 26. bis 28. September ein Gastspiel der Sophiensæle Berlin: »Die kosmische Oktave«. Die Texte von Nis-Momme Stockmann sind im Laufe einer gedanklichen Auseinandersetzung mit Goethes Roman »Die Wahlverwandtschaften« entstanden. Ulrich Rasche hat sie u.a. mit Bettina Hoppe und Corinna Kirchhoff in Szene gesetzt. Um Goethes »Wahlverwandtschaften« geht es auch am 28. September in dem Vortrag »Gefährliche Attraktionen« des Literaturwissenschaftlers Hans-Jürgen Schings.

»Your Lover Forever« feiert während der Goethe Festwoche am 21. September in der Freimaurerloge zur Einigkeit seine Frankfurter Premiere. Goethe hat unzählige Liebesbriefe an Charlotte von Stein geschrieben, auf die bekannte Autorinnen im Auftrag des Schauspiel Frankfurt und des Kunstfests Weimar fiktive Antworten gefunden haben – sie bilden die Grundlage für den literarischen Abend. Laien aus Frankfurt und Weimar lesen die Briefe und verknüpfen sie mit ihren eigenen Geschichten. Lily Sykes führt Regie.

Mit Mizgin Bilmen, Laura Linnenbaum und Hans Block geht das REGIEstudio in die zweite Runde. Hans Block eröffnet den Reigen in der Box am 23. September mit »Mysterien« nach Knut Hamsun.

Regisseurin Leonie Kubigsteltig erkundet mit dem Jugendclub die Wechselwirkungen von Sehnsucht, Sucht und Liebe. Premiere von »Sucht« ist am 28. September in der Box.

Die erfolgreiche Gesprächsreihe »Friedman im Gespräch« wird fortgesetzt. Am 23. September spricht Michel Friedman mit dem Psychoanalytiker Micha Hilgers über »Scham!«.

After-Finale-Party: ABSOLUTE BEGINNER, Füchse-Milan


Am 17.07.14 in Frankfurt a.M.: Blickwechsel - Zukunft gestalten. Podiumsdiskussion zum Thema Urban Gardening

DONNERSTAG, MUSEUM ANGEWANDTE KUNST,
17. JULI 2014, 19.30 UHR

Blickwechsel - Zukunft gestalten
Podiumsdiskussion zum Thema Urban Gardening

Urban Gardening ist in den letzten Jahren zu einem populären Thema geworden. Überzeugten Stadtmenschen genügt es nicht mehr, ihr gutes Gemüse im Bio-Supermarkt oder direkt beim Bauern zu kaufen. Eigenproduktion steht hoch im Kurs und so liefert die derzeitige Bewegung des Urban Gardenings nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch Ideen und Perspektiven auf eine neue Nachhaltigkeit in der Stadt.Ausgangspunkt des nunmehr dritten „Blickwechsels - Zukunft gestalten“ ist der Vortrag von Dr. Christa Müller zum Thema „Urban Gardening im Kontext von postfossilen Lebensstilen". Daniela Cappelluti, Mitbegründerin des Frankfurter Gartens, wird berichten, welche Herausforderungen auf jene warten, die ein Gardening-Projekt inmitten der Stadt realisieren. Jaana Prüss stellt im Anschluss daran einige lokale Projekte vor: Wie vielfältig sind die Formen dieser neue Urbanität und welche Anleitung zum nachhaltigen Handeln geben sie wirklich? Und Ronny Bolz, Koch und Ernährungsexperte fragt danach, welche Qualität das „Stadtgemüse“ haben muss, damit es mehr Verbraucher erreicht und auch Eingang in die gehobene Küche finden kann.

After-Finale-Party: EVANESCENCE, My Immortal


Welt Bodypainting Festival in Pörtschach, Austria

(c) The Guardian

After-Finale-Party: BOMBA ESTÉREO, El Alma y el Cuerpo


Sonntag, 13. Juli 2014

Geschafft! Weltmeister 2014! Deutschland der erste Weltmeister auf lateinamerikanischem Boden

Miroslav Klose aus Blaubach-Diedelkopf mit einem Schlag der wichtigste Mann im kleinen Kusel in den Nordpfälzer Bergen ... Fußball-Weltmeister 2014


Charlie Haden, Weltklasse-Jazz-Bassist ist gestorben




Er starb am Freitag nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren. 

Charlie Haden, der vom US-Magazin "Time" zu einem der "begabtesten und kühnsten Jazzmusiker überhaupt" gekürt wurde, trat gemeinsam mit Jazz-Größen wie Chet Baker, Keith Jarrett und John Coltrane auf, aber auch mit Yoko Ono, Ringo Starr und Rickie Lee Jones. Haden erhielt zahlreiche Preise, darunter auch drei Grammy Awards: 1997 für sein gemeinsames Album mit Pat Metheny, "Beyond the Missouri Sky", sowie für das beste Latin Jazz Album 2001 für "Nocturne" und 2004 für "Land of the Sun". 2013 wurde er mit einem Grammy für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Dass er sich für den Bass als Instrument entschied, hatte mit einem Schicksalsschlag in seiner Kindheit zu tun. Haden wurde am 6. August 1937 als Kind einer Musikerfamilie geboren und hatte schon früh Auftritte als Sänger in der "Haden Family Band". Nachdem er an Kinderlähmung erkrankt war, musste er seine Gesangskarriere jedoch aufgeben und wandte sich dem Bass zu. Musik blieb für ihn immer ein Ausdruck von Hoffnung: "Ich will die Menschen von der Hässlichkeit und Traurigkeit befreien, die uns jeden Tag umgibt, und so vielen wie möglich schöne, tiefe Musik geben", sagte Haden 2013 in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Im Alter machte sich die Kinderlähmung aus seiner Jugend wieder bemerkbar. Das Post-Polio-Syndrom zwang ihn bereits 2010 zum Rückzug von öffentlichen Auftritten.

In seinen Konzerten wandte er sich auch gegen politische und gesellschaftliche Missstände. Er spielte gegen den Krieg in Vietnam und gegen die Politik der US-Präsidenten Ronald Reagan und George W. Bush.





Bonne Chance in der Verlängerung: ED SHEERAN, All Of The Stars (aus: DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER)


Viel Glück für die zweite Finale-Halbzeit: CHARLI XCX, Boom Clap ( aus: DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER)


Sommer 2014: Bei Kauf von TANZ MIT MIR doppelte Gewinnchance

Unter den ersten 20 Käufern dieses Titels wird ein nagelneues Taschenbuch (Claus Vaske: Die Monroe in mir. 2014) vom S. Fischer Verlag in Frankfurt a. Main verlost. Laufzeit der Aktion: 01. bis 31. Juli 2014.
ZUSATZCHANCE: Zusatzverlosung unter den ersten 50 Juli 2014-Käufern im Onlineshop des SV Verlags... 

Auf den das Los fällt erhält eine DVD 

BADESALZ - Bindannda - Hessisch Mystery

Band 4 der Reihe "Dichterhain" beim SV Verlag
Lyrik /Prosa

Regine WENDT: Tanz mit mir
* E-BOOK * E-BOOK * E-BOOK * E-BOOK 



Samstag, 12. Juli 2014

Alles Gute fürs Finale: OK KID, Grundlos


Vorschau TRIER-EIFEL/LOTHRINGEN/SAAR/LUX-Events


Joel Frederiksen - Love and War

  • Datum: 27.07.2014 - 17:00 Uhr
  • Location: Alte Kirche Güls
  • Ort: Koblenz

 

Bach im Stift - Martin Hegel, Gitarre

  • Datum: 27.07.2014 - 17:00 Uhr
  • Location: Cusanusstift
  • Ort: Bernkastel-Kues

 

Peter Sadlo and Friends - Bach, Rhythm and More

  • Datum: 01.08.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Ku rfürstliches Palais
  • Ort: Trier

 

Saarburger Summernight

  • Datum: 02.08.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Boemundhof
  • Ort: Saarburg

 

Biermösl-Buam und Wellküren-Madln

  • Datum: 02.08.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Kurfürstliches Palais
  • Ort: Trier

 

Giora Feidmann & das Gershwin Quartett

  • Datum: 02.08.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Gemündener Maar
  • Ort: Daun

 

RheinVokal

  • Datum: 03.08.2014 - 17:00 Uhr
  • Location: Christuskirche
  • Ort: Andernach

 

Bach am Bach - Soirée

  • Datum: 03.08.2014 - 17:00 Uhr
  • Location: Landhaus St. Urban
  • Ort: Naurath/Wald

 

Die Nacht des Flamenco

  • Datum: 07.08.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Kurfürstliches Palais
  • Ort: Trier

 

Ulrich Kienzle & Tango-Five-Trio Die Frotzler

  • Datum: 08.08.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Burg Rheinfels
  • Ort: St. Goar

 

Mike & The Mechanics - The Living Years

  • Datum: 08.08.2014 - 19:00 Uhr
  • Location: Deutsches Eck
  • Ort: Koblenz

 

Simone Kermes / Lautten Compagney Berlin

  • Datum: 08.08.2014 - 20:00 Uhr
  • Location: Kurfürstliches Palais
  • Ort: Trier

 

Alles Gute fürs Finale: YVES MONTAND, Les Feuilles Mortes


Internationaler und interdisziplinärer Beirat kümmert sich um die Datenlöschung

Google-Urteil des EuGH -
eigener Beirat auf europäischer Seite kümmert sich um die große Lösch-Frage
Ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) ist dabei

70.000 Löschanträge von Bürgern sind schon eine Menge. Gegenüber den Millionen Einträgen allerdings ein Spauz. Für besonders schwierige Fälle hat Google sogar einen unabhängigen, beratenden Beirat mit externen Experten aus Wissenschaft, Medien, Datenschutz, Zivilgesellschaft und Technologie ins Leben gerufen.

Das Beratergremium werde von unterschiedlichen Gruppen Stellungnahmen einholen und im Herbst in ganz Europa öffentliche Sitzungen abhalten, um die mit der Löschung verbundenen Fragen tiefergehend zu untersuchen, schreibt Drummond. Ein öffentlicher Bericht werde Empfehlungen zum Vorgehen bei besonders schwierigen Löschanträgen (wie zum Beispiel strafrechtlichen Verurteilungen) enthalten, Gedanken zu den Folgen für die europäischen Internetnutzer, Presseverlage, Suchmaschinen und andere Betroffene formulieren, und Verfahrensschritte empfehlen, durch die die Verlässlichkeit und Transparenz für Websites und Bürger verbessert werden können.

Google steht dem Urteil des Europäischen Gerichtshof "zum Recht auf Vergessen" sehr kritisch gegenüber. Gleichzeitig respektiere das Unternehmen den Beschluss und kümmert sich um die mehr als 250.000 betroffenen Websites. Angeblich werde jeder einzelne Antrag individuell geprüft.

Alles Gute fürs Finale: DAVID HAZELTINE, I'll Let You Know (Jazz)


Kunstgriff-Events im Juli 2014


Die Untiere - im Juli
16. + 17.7 - Lautrer Wirtshaus - 20:00 Uhr

Nach ihren fulminanten Erfolgen mit den Revuen und monatlichen Kabarett-Abenden “Da lacht das Schaf”, kommen Sie nun, jetzt noch schärfer, mit Ihrer modifizierten Show: “Da lacht man scharf!”. Jeden 3. Mittwoch und Donnerstag im Monat!


Workshop: Die "Mentale Resonanz Methode"
18.7.14 - Lautrer Wirtshaus - 10:00 - 17:00 Uhr

Der bekannte Persönlichkeitstrainer und Entwickler der „Mentalen Resonanz Methode“ Ralf Bihlmaier kommt nach Kaiserslautern!
Zu diesem Workshop laden wir Menschen ein, die ihr Leben auf privater und beruflicher Ebene erfolgreich, glücklich und selbstbestimmt gestalten möchten.


A Tribute to Simon & Garfunkel
26.7.14 - 19:30 Uhr Schloßpark Rockenhausen

All das hat die Central Park Band zu bieten – aber es ist mehr als das! Rock ’n’ Roll, Kraft, Energie und Dynamik sind die andere Seite des Repertoires von Simon & Garfunkel und des Repertoires der Central Park Band: Baby driver, The sounds of silence, Call me Al.

Alles Gute fürs Finale: ZAZ, Les Passants


Drehbuchpreis für Holger Joos

Ludwigshafener Drehbuchpreis

Am 02. Juli wurde das herausragende Drehbuch von Holger Joos für den Film „Ein offener Käfig“ geehrt.
Der Drehbuchpreis des Festival des deutschen Films betont die Bedeutung origineller Drehbücher für das Gelingen guter Filmwerke in Deutschland.
Das Buch zu „Ein offener Käfig“ schrieb Holger Joos. Ihm gelang es mit großem Tiefgang und psychologischem Feingespür die Frage nach Schuld und Versöhnung mit Sexualverbrechern zu diskutieren.


Alles Gute fürs Finale: INSIDE LLEWYN DAVIS, Fare Thee well


Weiteres historisches Buch über den Ersten Weltkrieg


Überwältigendes Interesse am Ersten Weltkrieg

Ausstellungseröffnung mit Buchvorstellung in der Pfalzbibliothek

Das Interesse am Ersten Weltkrieg war überwältigend. „Ihre Anwesenheit zeigt die große Bedeutung dieser ‚Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘“, sagte denn auch Roland Paul, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde bei der Ausstellungseröffnung in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern. Es sei erstaunlich, was sich noch alles gefunden habe: Fotos, Postkarten, Feldpostbriefe sowie Uniformen. Er dankte unter anderem Ingo Cappel, aber auch dem Stadtarchiv Kaiserslautern, Exponate für die Ausstellung zur Verfügung gestellt zu haben, die Claudia Germann von der Pfalzbibliothek wieder hervorragend zusammengestellt habe. Anliegen sei es gewesen, mit Bildern und Dokumenten das Kolorit der damaligen Zeit nachzuzeichnen. Dr. Heinrich Thalmann habe ein interessantes Buch mit dem Titel „Die Pfalz im Ersten Weltkrieg in Bildern und Dokumenten“ vorgelegt. Schon 1990 habe er sich in seiner Dissertation, die auch im Verlag des Instituts herausgekommen sei, mit dem Thema beschäftigt. Thalmann gab in seinem Vortrag Einblicke in unterschiedliche Aspekte des Ersten Weltkriegs, der bei allem Negativen immerhin auch die Demokratie hervorgebracht habe. Das neue, 348-seitige Buch ist für 32,90 Euro beim Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Benzinoring 6, 67657 Kaiserslautern, Telefon 0631 3647-303, info@institut.bv-pfalz.de, erhältlich und kann über den Online-Buchshop unter www.shop.pfalzgeschichte.de bestellt werden. Die Ausstellung zeigt bis zum 27. September Bilder, Dokumente und Objekte, wie Uniformen, Waffen, Sanitätsutensilien und Alltagsgegenstände. Die Pfalzbibliothek Kaiserslautern, Bismarckstraße 17, ist montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet (Eintritt frei).

Open-Air-Sommer 2014 im Amphittheater Trier


JETHRO TULL´S IAN ANDERSON präsentiert am Freitag, 25. Juli sein neustes Solo-Werk "Homo Erraticus" sowie ein Jethro Tull-Best Of!

THOMAS SCHWAB & BAND laden nach 2 Jahren Open Air-Pause am Samstag, 26. Juli zum Freiluftkonzert „In diesem Moment“ mit Stargast Patricia Kelly!

Die ITALIENISCHE NACHT entführt am Sonntag, 27. Juli das Publikum mit Opern-Highlights & Gaumenfreuden*
ins „Land wo die Zitronen blühn“! *Kulinarische Köstlichkeiten aus der Eurener Hof-Küche!

IN EXTREMO sind am Freitag, 1. August im Rahmen ihrer Kunstraub-Burgen Tour zu Gast und versprechen gemeinsam mit Special Guest Dritte Wahl ein heißes Spektakel!

ADEL TAWIL rundet am Samstag, 2. August mit seinem Lieder Open Air das Programm der Konzertreihe ab, unterstützt wird er von Newcomer Mathia!

Alles Gute fürs Finale: THE HEAD AND THE HEART, Another Story


Freitag, 11. Juli 2014

Alpenraum: Feinstaub in den Alpen

Luftverschmutzung durch Industrie, Haushalte und
Verkehr ist besonders im Winter ein Problem in den Alpentälern.


Feinstaub ist vor allem für Alpentäler eine Herausforderung. Die Ergebnisse einer französischen Studie zu Luftverschmutzung in ländlichen Gebieten im Überblick.


Alpentäler sind vom Feinstaub besonders betroffen. Das ist das Fazit der Studie Particul'Air, die im Frühling von der französischen Behörde für Umwelt und Energie ADEME, "Agence de l'Environnement et de la Maîtrise de l'Energie", veröffentlicht wurde. Untersucht wurden neun ländliche Dörfer in acht Regionen, darunter Lescheraines in der Nähe von Chambéry/Savoien. Wichtigste Ursache für den Feinstaub in den Talsohlen ist die Verbrennung von Biomasse, also von Holz zum Heizen und von Grünabfällen. Die Inversionswetterlage im Winter führt weiters zu einer Konzentration der Partikel. Die Qualität der Luft in Lescherains ist an 30 bis 70 Tagen im Jahr mangelhaft bis schlecht.
ADEME empfiehlt daher unter anderem einzelne Heizanlagen durch kollektive zu ersetzen. Ausserdem müssen die Emissionen aus dem Strassenverkehr und die industriellen Abgase gesenkt werden. Massnahmen, die Feinstaubbelastung zu reduzieren, werden zwar Schritt für Schritt auf lokaler Ebene umgesetzt, wie zum Beispiel mit dem Aktionsplan im Tal Arve. Allerdings sei es notwendig, das Problem der Luftverschmutzung für den gesamten Alpenraum anzupacken. 

Good Sounds: SONNY ROLLINS, Someday I'll Find You (Jazz)


Kurzfilm: #JustSaying


#JustSaying from Aleksandar Pavlović

Lesetermine von und mit Patrick Roth - Sommer/Herbst 2014

Mit zwei Lesungen aus »Meine Reise zu Chaplin« geht die  
Sommerlesesaison mit PATRICK ROTH zu Ende.

HAUSACH/SCHWARZWALD
Sonntag, 13. Juli 2014, 19.00 Uhr
»Meine Reise zu Chaplin«
Lesung und Gespräch
Im Rahmen des 17. Hausacher LeseLenzes
http://leselenz.com/?page_id=9

GERMERSHEIM
Samstag, 19. Juli 2014, 20:30 Uhr
Kulturzentrum Hufeisen, An Fronte Beckers 5A, 76726 Germersheim
»Meine Reise zu Chaplin«
im Anschluss: »City Lights« von Charlie Chaplin
Lesung und Filmvorführung
im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz

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Ein kleiner Ausblick auf den Herbst 2014:

BERLIN
Freitag/Samstag, 12./13. September 2014
Internationales Literaturfestival Berlin
»Sunrise. Das Buch Joseph«
Lesungen und Gespräche
mehr Infos unter:
http://www.literaturfestival.com/

FRANKFURT AM MAIN
Donnerstag, 27. November 2014, 19.00 Uhr
»Ein Abend für Novalis«
Handschriften der Romantik, neu gelesen von Patrick Roth
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
Großer Hirschgraben 23-25, 60311 Frankfurt am Main
Vortrag und Gespräch
Moderation: Leonie Berger

Patrick Roth hat »Mulholland Drive. Magdalena am Grab« für den  
Hessischen Rundfunk als Hörspiel inszeniert. Ausstrahlungstermin ist  
Frühjahr 2015.
Über die Arbeit an der Produktion hat er mit Arne Kapitza gesprochen.  
Sie können das Gespräch auf hr2 Kultur mit diesem Link nachhören
http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/index.jsp?rubrik=85343&key=standard_document_52305835&mediakey=podcast/hr2_kulturgespraech/hr2_kulturgespraech_20140709&type=a

Donnerstag, 10. Juli 2014

Good Sounds: ONDATRÓPICA, Tiene Sabor, Tiene Sazón


Ab 17.07. im Kino: DER GROSSE KANTON mit Joschka Fischer, Cem Özdemir, Gregor Gysi, Gerhard Polt, Peter von Matt usw.



Kinostart für DER GROSSE KANTON

Die Schweizer Kinoproduktion von Viktor Giacobbo mit Joschka Fischer, Cem Özdemir, Gregor Gysi, Gerhard Polt, Peter von Matt und anderen Persönlichkeiten kommt nach Deutschland. Camino Filmverleih bringt den Film am 17. Juli 2014 in die Kinos.

Seit Jahren streiten sich Deutschland und die Schweiz über zentrale Fragen des nachbarschaftlichen Zusammenlebens. Dabei gibt es für alle Streitfragen eine einfache Lösung: Deutschland tritt der Schweiz als neuer Kanton bei. Das hat für beide Länder nur Vorteile: „Meeranstoss, ein paar tolle Fussballmannschaften, die EU-Mitgliedschaft und gutes Bier“, so Regisseur Viktor Giacobbo.

Was halten die Entscheidungsträger in beiden Ländern von dieser These? Zahlreiche Meinungsträger wie Joschka Fischer, Cem Özemir, Gregor Gysi, Gerhard Polt, Elke Heidenreich und viele andere Persönlichkeiten aus Kultur und Politik melden sich zu Wort und kommen zu einem überraschenden Ergebnis.


„Der grosse Kanton“ ist ein satirisch überhöhter Kino-Dokumentarfilm, irgendwo zwischen abenteuerlich interpretierten Fakten, seriösen Statements, mutwilliger Geschichtskolportage und einer absurden These. Eine Mockumentary, wie diese Form im angelsächsischen Raum genannt wird, die die Ernsthaftigkeit geschichtlicher Thesen mit ironischen Zitaten und absurden Ideenreichtum kombiniert. In der Schweiz hat der Film alle Erwartungen übertroffen: Über 40.000 Besucher sahen ihn im Kino.


Viktor Giacobbo ist Autor, Regisseur und Koproduzent. „Der grosse Kanton“ ist sein Kinodebüt. In seinem Heimatland ist er vor allem als Darsteller in einer der erfolgreichsten Schweizers Produktionen „Ernstfall in Havanna“ (2002) bekannt; als Kabarettist moderiert er seit 2008 im Radio und Fernsehen SRF den Schweizer satirischen Wochenrückblick „Giacobbo/Müller“. Gemeinsam mit Domenico Blass schrieb Regisseur Viktor Giacobbo das Drehbuch.


„Der grosse Kanton“ ist eine Produktion der Vega Film & Vega Distribution, Zürich, in Koproduktion mit Schweizer Radio und Fernsehen SRF, Urs Fitze, Urs Augstburger, SRG SSR. Gefördert wurde das Projekt von der Ernst Böhmer Stiftung, dem Bundesamt für Kultur (EDI) Succés Cinéma und Succés Passage Antenne. Swiss Films unterstützt die Kinoauswertung weltweit. Kinostart in Deutschland ist der 17. Juli 2014 im Camino Filmverleih.


Erleben Sie Der grosse Kanton in Anwesenheit von Regisseur Viktor Giacobbo und diskutieren Sie mit ihm und dem Publikum über ihre Eindrücke.

Stationen sind:
Mi 16.7. - 20:00 - Dresden - Kino in der Fabrik
Do 17.7. - 19:00 - Rostock - LiWu - Lichtspieltheater Wundervoll
Fr 18.7. - 18:45 - Potsdam - Thalia arthouse kino Babelsberg
Fr 18.7. - 21:15 - Berlin - Kino Moviemento
Sa 19.7. - 20:30 - Köln - Filmhaus Köln
So 20.7. - 17:00 - Düsseldorf - Metropol Kino Düsseldorf
Mo 21.7. - 20:15 - Darmstadt - Programmkino Rex
Di 22.7 - 20:00 - Konstanz - Scala Kinozentrum
Mi 23.7. 18:00 - München - Rio Filmpalast
Do 24.7. 20:00 - Nürnberg - Casablanca
Fr. 25.7. 19.00 - Heidelberg - Gloriette
So 27.7. - Freiburg - Friedrichsbau | Harmonie | Kandelhof Kinos

Good Sounds: QUANTIC, Undelivered Letter


Morgen Abend in Frankfurt a.M.: GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN auf der Bühne


Gefährliche Liebschaften
Christopher Hampton
Schauspiel nach dem Roman von Choderlos de Laclos // Deutsch von Alissa und Martin Walser


Liebe ist etwas, was man benutzt, nicht etwas, dem man verfällt

Marquise de Merteuil hat eine Rechnung mit ihrem ehemaligen Liebhaber Gercourt
zu begleichen. Dieser will die junge Klosterschülerin Cécile heiraten. Deshalb muss – nach Merteuils Plan – Cécile verführt und noch vor der Hochzeit entjungfert werden. Der für seine Verführungskünste berühmt Vicomte de Valmont soll diese Aufgabe übernehmen. Als Gegenleistung fordert er eine Liebesnacht mit der Merteuil. Aber Valmont verfolgt noch seinen eigenen Plan: Er will die verheiratete, strenggläubige und hochmoralische Madame de Tourvel verführen. Als ihm beide Frauen zu Füßen liegen, fordert er von Merteuil den versprochenen Tribut. Doch die Marquise verweigert sich dem Verführer und zettelt eine neue Intrige gegen Valmont selbst an…

»Les Liaisons dangereuses« von Choderlos de Laclos in einer Bearbeitung von Christopher Hampton ist ein Machtkampf zwischen zwei intelligenten Verführern, die sich durch perfide Spiele mit den Gefühlen anderer Menschen einen zerstörerischen Machtkampf liefern.




Good Sounds: alt-J, Hunger Of The Pine


Wie war's bei DOGVILLE von LARS VON TRIER im Schauspielhaus Frankfurt a. M.?

       
Vertreter der Gemeinde Dogville   (c) Birgit Hupfeld


DOGVILLE - ein Kaff in den USA mit diesen typisch skurrilen und verkommenen, verrückten, exaltierten oder debilen xenophoben Typen, wie man sie aus Filmen kennt. Eigentlich ein Film von Lars von Trier, der ihn 2002/2003 drehte, als ersten Teil einer Amerika-Trilogie, die noch heute auf eine Fortsetzung durch den dänischen Regisseur wartet. Grace wird im Film von unbekannten Verbrechern verfolgt, schlupft in diesem Dorf unter, wird missbraucht und erniedrigt, bis ihr die Sinne reißen und der Kragen platzt, sie erschießt alle, vom Geliebten Tom bis zur letzten Maus.


       Karin Henkel, mittlerweile 44 Jahre, nahm sich in diesem Jahr den Film vor und machte ein Theaterstück draus (Premiere war am 11. April 2014). Sie ist Theaterregisseurin, hatte ihr Studium der Geschichte und Germanistik kürzer gefasst, um schnell in der Theaterregie Fuß zu fassen. Und sie hatte es geschafft. Ab ihrem 25. Lebensjahr lieferte sie etliche Inszenierungen zwischen Hamburg, Wien, München und Zürich ab, die Einladungen zu renommierten Theatertreffen erhielten. Sie selbst hat den Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig erhalten.

       Sie bringt einige Kunstgriffe zur Geltung, um aus dem klassischen American End eine andere Story zu zimmern. Das heißt, die Handlung bleibt sonst gleich und vergleichbar, aber das Bloody Shooting im Sinne eines Amoklaufs am Ende des Films setzt sie an den Anfang. Nichts anderes als ein Kunstgriff, den es auch im amerikanischen Film zuhauf gibt. Das Ende wird vorab gestellt, um dann die Handlung, den Weg dahin erfahren zu wollen. Da sie aber ein anderes Ende zimmert, erscheint der Schluss am Anfang des Stückes im Nachhinein wie das Ende, das man den Dogvillern eigentlich wünscht, sie aber nicht ereilt! Stattdessen dürfen sie weitermachen. Das ist viel schlimmer! Ich habe mir die vorläufig letzte Vorstellung am 06.07.2014 im Schauspielhaus Frankfurt a.M. angeschaut.

       Dogville ist das Zuhause von Dogs - Hunden. "Wenn man ihnen zu fressen gibt, dann fressen sie, bis die Bäuche platzen." Und genau das passiert - im übertragenen Sinne. Bezeichnenderweise ist ein Grab in der Mitte der Bühne, ein großes Kreuz darauf und ein ewiges Grablicht. Grace (Claude de Demo souverän, attraktiv und sicher) wird verfolgt von unbekannten Verbrechern, unklar ist es, warum. Unbekannte Männer, die da waren, hatten sich nach Grace erkundigt. Sie hätten Verbindungen zur Polizei, erzählen sich die Dogs. Und dann gibt es noch den Vater, der im Off agiert. Eigentlich scheint es so, als ob der Vater überprüft, wo sie ist und wie es ihr geht.

       Zu all dem Treiben spielen vier Musiker in fast jüdischem Outfit eindringliche, düstere Musik von Jörg Gollasch, akustisch und optisch schräg zum Geschehen gestellt.

       Tom (Torben Kessler überzeugend und glaubwürdig), Möchtegern-Literat und Führer einer religiösen Sekte, möchte Grace (= die Gnade) in Dogville unterbringen. Er schlägt den Sektenmitgliedern und Bewohnern vor, sie zu verstecken, dafür arbeitet sie aber für die Leute. Die Bewohner diskutieren die Frage "Hilfe oder nicht? Asyl gewähren oder nicht?", wissen, dass es Probleme machen kann. Warum sollen sie eigentlich helfen? Wegen der Religion?, fragen sie sich fremdenfeindlich und scheinheilig als Sektenmitglieder. Tom wird der enge Vertraute und fast Geliebte von Grace, er wird aber später auch ihr Verräter. In seiner Doppelfunktion als  brechtscher Kommentator erklärt er dem Publikum, was er selbst mit seinen Handlungen bezweckt oder was die Bewohner nun an kommentarbedürftiger Handlung zeigen. Und die Gemeinschaft dieser Bürger wird schlagartig zum Anschauungsobjekt im Fokus der Zuschauer. Grace, eine Gnade für Dogville als begehrtes Objekt des Versuchs, sie wird Anlass zur Sünde und zur Buße. Sie sind wie überall, die Bürger, die mitmachen, ihren Vorteil suchen und unberechenbar sind. Toms Vater (Thomas Huber als gealterter Toupetträger) begrüßt Grace, überstimmt und manipuliert die anderen und schon kommt die erste Aufgabe: verstecken. Denn die Polizei rollt auf das Dorf zu. Eine LED-Laufanzeige ist ein weiteres kommentierendes Mittel. Wir waren bislang in der Phase "Alles war wie immer, nur ein bisschen anders." Die Phasen sind Befindlichkeits-, Stimmungsmesser.

       Nun die Phase "Kleine Äpfel". Grace will jedem alles recht machen. Sie wird logischerweise (ja, wieso eigentlich logischerweise?) ausgenutzt, weil sie so in der Falle steckt. Nachdem sie nun laut Gerüchten auch wegen Banküberfällen gesucht werde, glauben manche, sie sei gefährlich. Und hier beginnt die Gefräßigkeit der Dogs, das Ende der scheinbaren Gutheit: Sie wollen Mehrarbeit als Gegenleistung für ihr Schützen und Verstecken. Toms Dad schlägt sogar noch weniger Lohn vor.


Der schmierige Chuck wirbt um Grace.   (c) Birgit Hupfeld
       Phase: "Große Äpfel": Die Freundlichkeit geht zu Ende. Grace darf nicht wie die anderen über die Erde des Grabhügels laufen, nein, sie muss die Steine benutzen. Sie muss es "ordentlich" machen. (Das ließ mich doch innerlich laut lachen, denn ich hatte eine unheimliche Begegnung mit einem mobbenden Schulleiter, der von mir als Späteinsteiger verlangte, dass ich als einziger die Schüler nicht mit Strichen bei Fehlverhalten erziehen sollte, obwohl das ganze Kollegium dies machte! Die Folgen waren vorprogrammiert. Das war auch ein Dog, sogar ein Dogleader!) Nun beginnt eine Phase, in der der Apfel- und Nasen-Chuck (Manuel Harder als ungepflegter, schlecht frisierter Bürger) und Toms Vater mit sexuellen Übergriffen und Annäherungsversuchen ihre Ansprüche an Grace ausweiten wollen. Chuck spielt den Verzweifelten, dass er sie verpfeifen wollte, sie, die er begehrt(!), und Toms Vater zieht sich hilflos auf seine Blindheit zurück, die man bislang kaum merkte. Tom kommentiert zum Publikum: "Ich rate Ihnen, es so zu nehmen, wie es kommt." Bill, ein junger erwachsener Behinderter, will auf den (gepamperten) Hintern geschlagen werden, richtig fest zum Lustgewinn. Dummerweise erfüllt Grace seinen Wunsch, damit er Ruhe gibt. Das ganze Lüsterne, Sündige innerhalb der "Religionsgemeinschaft" - keiner denkt daran, wenn er die Leute sieht - wird durch eine fast rennende Flagellantenprozession aus dem Zuschauerraum über den Steg auf die Bühne unterstrichen. Wir tun's und wir büßen ... Prompt die erste Vergewaltigung durch Chuck in der Dusche.

       Phase: "Am nächsten Tag schlug das Wetter um." Liz, die Schwester von Bill, beschwert sich am nächsten Tag, und Chucks Frau Vera stellt sie zur Rede wegen dem Techtelmechtel mit ihrem Mann im Obstgarten und Dusche.

       Phase: "Keine Äpfel". Sie werden brutal und peitschen, schlagen sie zur Strafe, bis Tom sie befreit. Die Menschen sind einen Moment wie leblose Figuren, Puppen, Maschinen in einer Geisterstadt. Tom möchte, dass Ben, der Kurier, Grace evakuiert, um sie scheinbar zu retten. Er setzt aber nur einen weiteren Dog in Bewegung. Der will Geld, kassiert und verlangt noch mehr von ihr, am besten abgeleistet mit Sex. Sie wehrt sich wie bei Chuck, aber er vergewaltigt sie ebenfalls. Er sperrt sie ein, die anderen werden wach und bestrafen sie wegen ihrer Amoralität durch Pranger. Die Meute ist losgelassen, sie unterstellen ihr noch einen Gelddiebstahl im Dorf und ketten sie an das Kreuz auf dem Grab. Die Kinder, denen sie am Anfang geholfen hatte, verhöhnen sie, alle restlichen Männer im Dorf vergewaltigen sie auch noch.


Grace wird von Tom nach ihrer Auspeitschung und Prügelstrafe
durch die Frauen getröstet.   (c) Birgit Hupfeld

       Phase: "Kahle Äste". Tom verlangt von Grace die Wahrheit zu sagen, es nicht zu verschweigen, was da passiert ist. Er gesteht ihr seine Liebe und möchte auch Sex, er sei der Letzte, der ihn noch nicht bekommen hätte von ihr. Zögernd sagt sie ja, er aber nutzt ihr Einschlafen, um die Polizei zu rufen. Er informiert schnell die anderen, was kommen wird, und alle geben ihr schlagartig mehr "Freiheit". Damit die Polizei sie nicht findet, wird sie lebendig eingesargt. Sie ruft verzweifelt nach ihrem Vater, keiner hört sie mehr. "There is no reason to change anything" heißt es auf dem Laufband. Tom singt ein Lied, das Leben in Dogville geht weiter wie zuvor. Sie werden, falls jemals die Polizei kommt, ihr etwas vorspielen und von nichts wissen. Beim nächsten Opfer dasselbe. Diese Bürger haben keinerlei Moral, sind Tiere, Vergewaltiger, Ausnutzer, Vernichter eines wehrlosen Opfers, und das alles im Namen ihrer Religion, die keine gute ist. Sie sind Initiatoren der Sünde, um ihre Buße tun zu können. Sonst funktioniert das religiöse Schema nicht. Wie wahr.

       Ein eigenwilliges, am Anfang verworrenes Geschehen, das aber in seiner destruktiven Zielgerichtetheit immer klarer wird. Man fühlt sich erinnert an die Meute in Süskinds "Parfum", die den Parfümhersteller Grenouille auffrisst. Hilfe wird zur Vernichtung, Gutheit und Liebe zum schönen Schein und Religion zur perversen Gesinnung. Ein ordentliches Stück Regiearbeit von Karin Henkel. Eine aufwändige Drehbühne von Jens Kilian lässt das Geschehen zeitweise hinter Glasscheiben verschwinden. Das Versuchslabor Dogville von Regie und Kommentator Tom wird noch deutlicher.

Good Sounds: MISTER SANTOS, Das dicke, dicke Ding


Kurzfilm: MEMORIES OF VIETNAM


MEMORIES OF VIETNAM