Er starb am Freitag nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren.
Charlie Haden, der vom US-Magazin "Time" zu einem der "begabtesten und kühnsten Jazzmusiker überhaupt" gekürt wurde, trat gemeinsam mit Jazz-Größen wie Chet Baker, Keith Jarrett und John Coltrane auf, aber auch mit Yoko Ono, Ringo Starr und Rickie Lee Jones. Haden erhielt zahlreiche Preise, darunter auch drei Grammy Awards: 1997 für sein gemeinsames Album mit Pat Metheny, "Beyond the Missouri Sky", sowie für das beste Latin Jazz Album 2001 für "Nocturne" und 2004 für "Land of the Sun". 2013 wurde er mit einem Grammy für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Dass er sich für den Bass als Instrument entschied, hatte mit einem Schicksalsschlag in seiner Kindheit zu tun. Haden wurde am 6. August 1937 als Kind einer Musikerfamilie geboren und hatte schon früh Auftritte als Sänger in der "Haden Family Band". Nachdem er an Kinderlähmung erkrankt war, musste er seine Gesangskarriere jedoch aufgeben und wandte sich dem Bass zu. Musik blieb für ihn immer ein Ausdruck von Hoffnung: "Ich will die Menschen von der Hässlichkeit und Traurigkeit befreien, die uns jeden Tag umgibt, und so vielen wie möglich schöne, tiefe Musik geben", sagte Haden 2013 in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Im Alter machte sich die Kinderlähmung aus seiner Jugend wieder bemerkbar. Das Post-Polio-Syndrom zwang ihn bereits 2010 zum Rückzug von öffentlichen Auftritten.
In seinen Konzerten wandte er sich auch gegen politische und gesellschaftliche Missstände. Er spielte gegen den Krieg in Vietnam und gegen die Politik der US-Präsidenten Ronald Reagan und George W. Bush.
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