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Samstag, 13. Dezember 2025, um 19 Uhr im Opernhaus
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| Bianca Andrew als Carmen Bildnachweis: Barbara Aumüller |
Musikalische Leitung: Jader Bignamini / Takeshi Moriuchi; Inszenierung: Barrie Kosky
Mitwirkende: Bianca Andrew / Zanda Švēde (Carmen),
Joseph Calleja / AJ Glueckert / Abraham Bretón (Don José),
Alyona Rostovskaya / Nombulelo Yende (Micaëla),
Erik van Heyningen / Kihwan Sim (Escamillo), Taehan Kim / Mikołaj Trąbka (Moralès, Dancaïro),
Andrew Bidlack (Remendado), Anna Nekhames (Frasquita), Ruby Dibble (Mercédès),
Aleksander Myrling / Thomas Faulkner (Zuniga) u.a.
Weitere Vorstellungen: 19., 21. (18 Uhr), 27. (18 Uhr) Dezember 2025, 9., 16., 18. (18 Uhr),
24. (18 Uhr), 31. Januar 2026
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Carmen von Georges Bizet (1838-1875) in der Sicht von Barrie Kosky gehörte zu den
Höhepunkten der Spielzeit 2015/16. Kosky, der von 2012 bis 2022 Intendant und Chefregisseur
der Komischen Oper Berlin war, ist dort seit Sommer 2022 nur noch in der zuletzt genannten
Position sowie als freischaffender Regisseur tätig. Die Frankfurter Carmen ist in einer von Kosky,
dem Dirigenten der Premierenserie Constantinos Carydis sowie dem Herausgeber der kritischen
Ausgabe, Michael Rot, eigens erstellten Fassung zu erleben. Diese kombiniert Elemente der
„großen Oper“ mit denen des Varieté und der Revue im Geiste Offenbachs und ist zudem mit
atemberaubenden Tanzszenen angereichert. Die Inszenierung riss das Publikum förmlich von den
Sitzen. Viele, die das populäre Werk gut zu kennen glaubten, sahen es plötzlich in völlig neuem
Licht. Auch die Pressevertreter waren begeistert, was sich nach der Premiere am 5. Juni 2016 in
Kritiken mit Schlagworten wie „kultverdächtig“ (www.musik-heute.de), „brillant und böse“ (Der
Tagesspiegel), „Weltklasseproduktion“ (Rhein-Zeitung) und „Höhepunkt der Saison“
(www.concerti.de) entlud.
Der pflichtbewusste Sergeant Don José verliebt sich in die verführerische Carmen,
Arbeiterin in einer Zigarettenfabrik. Ihr zuliebe desertiert er von der Armee und schließt sich –
entgegen den Bitten seiner Jugendliebe Micaëla, mit ihr in sein Dorf zurückzukehren – einer
Schmugglerbande an. Angewidert von seiner schon bald aufflammenden Eifersucht wendet sich
Carmen dem Torero Escamillo zu und gibt dem verzweifelten José den Laufpass. Zutiefst gekränkt
sucht dieser eine letzte Aussprache, doch von Carmens Beharren auf ihre Freiheit provoziert
ersticht er die Geliebte.
Es handelt sich um die bereits sechste Frankfurter Wiederaufnahme dieser Erfolgsproduktion,
welche 2018/19 mit großem Publikumszuspruch auch leihweise am Royal Opera House Covent
Garden in London zu sehen war. Die Musikalische Leitung übernimmt nun der italienische Dirigent
Jader Bignamini. Er leitete zuletzt in Frankfurt die Premierenserie von Verdis La forza del destino,
2022 dirigierte er ein Museumskonzert. Des Weiteren ist Bignamini Musikdirektor des Detroit
Symphony Orchestra und stets auch an namhaften Opernhäusern als Gastdirigent im Einsatz,
beispielsweise in Paris, Berlin, New York oder São Paulo.
In der Titelpartie der Carmen wird das
Frankfurter Ensemblemitglied Bianca Andrew debütieren. Neben zahlreichen Rollen an der Oper
Frankfurt führten sie Gastengagements zu den Bregenzer Festspielen und als Fricka
(Wagners Ring) zu den Tiroler Festspielen in Erl. An ihrer Seite kehrt Startenor Joseph Calleja
(Don José) als Gast zurück nach Frankfurt. In den Januar-Vorstellungen interpretiert Zanda Švēde
die Partie der Carmen. Sie ist Mitglied des Ensembles und hat die Rolle bereits am Frankfurter
Opernhaus gesungen. Auch in den übrigen Partien sind vorwiegend Mitglieder des Ensembles
und des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt, die bereits teilweise in der Inszenierung
aufgetreten sind.
Russlands Streitkräfte umfassen 2025 laut internationalen Quellen rund 3,57 Mio Angehörige (davon 1,32 Mio aktive Soldaten, 2 Mio Reservisten, 250.000 Paramilitärs).
(IISS – The Military Balance 2025)
Die Rekrutierung von Vertragssoldaten liegt bei etwa 280.000 in den ersten acht Monaten 2025 – also rund 35.000 pro Monat (RUSI, CSIS).
Verluste werden von unabhängigen Quellen auf über 900.000 bis über 1 Mio Tote, Verwundete oder Vermisste geschätzt (Mediazona/BBC, ISW).
Bei Panzern meldet die Ukraine 11.368 zerstörte Fahrzeuge (Ukrainischer Generalstab); NATO und OSINT bestätigen massive Verluste, aber auch eine deutliche Steigerung der Produktion (jährlich bis zu 250–300 T‑90M, plus Modernisierung von T‑80BVM (NATO, CSIS).
Die Drohnenproduktion erreicht Rekordniveau, mit Angriffen von bis zu 728 Drohnen an einem Tag (ISW).
Die russische Wirtschaft ist klar auf Kriegswirtschaft umgestellt, mit Verteidigungsausgaben von ca. 145 Mrd. USD (6,3 % BIP) (Al Jazeera, Moscow Times/Bloomberg).
NATO und deutsche Dienste warnen vor einem möglichen Angriffszeitraum um 2029 (NATO, BND).
| Kategorie | Russland (2025) | NATO (2025) |
|---|---|---|
| Personal | 1,32 Mio aktive Soldaten 2 Mio Reservisten 250.000 Paramilitärs |
3,2 Mio aktive Soldaten >2 Mio Reservisten |
| Rekrutier-ung | ≈ 35.000 Vertragssoldaten/Monat 280.000 in 8 Monaten |
USA ca. 70.000/Jahr keine zentrale NATO-Zahl |
| Verluste (Ukraine) | >900.000–1 Mio Tote/Verwundete 11.368 Panzer zerstört |
Keine direkten Verluste |
| Panzerproduktion | 250–300 T‑90M/Jahr + Modernisierung T‑80BVM Reaktivierung T‑62/T‑55 |
USA: ~80 Abrams/Jahr Europa: unter 200/Jahr (vorw. Leopard) |
| Panzerbe-stand | Vorkrieg ~12.000 einsatzbereit heute reduziert, durch Reaktivierung stabilisiert |
NATO gesamt ~10.000 moderne Kampfpanzer |
| Drohnen-produktion | Hochrechnung: 182.500/Jahr (500 pro Tag) |
USA + Europa: siehe Extratabelle unten |
| Marschflug-körper | Kh‑101, Kalibr, S8000 Banderol | USA: >3.000 Tomahawk im Bestand, Europa: 1.000 bis 1.500 einsatzfähige Marschflugkörper |
| Artillerie-munition | 2–3 Mio Schuss/Jahr (Schätzung) + Importe (Nordkorea) |
~1 Mio Schuss/Jahr Ausbauprogramme laufen |
| Verteidig-ungsaus-gaben | 145 Mrd. USD (~6,3 % BIP) | >1300 Mrd. USD (1,3 Billionen) |
| Strateg. Ausricht-ung | Kriegswirtschaft, Vorbereitung auf Konfrontation, Angriffsoption ab 2029 | Größtes Aufrüstungsprogramm seit Jahrzehnten, Fokus Ostflanke |
Russland kann Verluste teilweise kompensieren, aber Qualität der Reaktivierungen ist fraglich.
NATO hat deutlich höhere Budgets und modernere Systeme, aber geringere Produktionsraten bei Munition und Panzern.
Drohnen sind Russlands größter quantitativer Vorteil – die Hochrechnung von 127.750/Jahr zeigt die Dimension.
NATO setzt auf technologische Überlegenheit (Präzisionswaffen, Luftüberlegenheit), Russland auf Massenproduktion und Quantität.
Beide Seiten bereiten sich auf eine langfristige Konfrontation vor. Die NATO sieht ein mögliches Angriffszeitfenster um 2029.
| Region | Geschätzte Drohnenproduktion/Jahr | Quellen |
|---|---|---|
| Russland | ~127.750 (hochgerechnet bei 350/Tag) | ISW, OSINT-Analysen |
| USA | 300.000–500.000 (SkyFoundry-Programm, inkl. FPV/Taktische UAVs) | IT‑Boltwise, Fortune Business Insights, Databridge Market Research |
| Europa | 30.000–50.000 (EU‑Programme, Eurodrone, nationale FPV‑Initiativen) | Euronews, EU‑Kommission, Taz |
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| v.l.n.r. Alfred Reiter (Doctor), Cecelia Hall (Judy), Sven Hjörleifsson (Lawyer), |
In der kostenlosen Literaturzeitschrift Experimenta aus Bingen beschäftigt sich Manolo Link aus Dublin mit dem indischen Friedensaktivisten Mahatma Gandhi. Der Mitherausgeber der eXperimenta, Mario Andreotti, stellt die Frage „Ist das Buch am Ende?“. Der Krimiautor Klaus-Peter Wolf verrät Ihnen im Interview, wie er während des Schreibens in seinen Figuren versinkt und sie zum Leben erweckt.
Hintergrund: Hellbraun unpolitisch © Foto: Dominic Reichenbach / Artwork: Claus Piffl
Sonntag, 7. Dezember 2025, um 18 Uhr im Opernhaus
Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung
MITRIDATE, RE DI PONTO
Opera seria in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln.
In der Bildmitte Robert Murray (Mitridate) und Ensemble
Bildnachweis: Matthias Baus
Musikalische Leitung: Leo Hussain; Inszenierung: Claus Guth
Mitwirkende: Robert Murray (Mitridate), Bianca Tognocchi (Aspasia),
Monika Buczkowska-Ward (Sifare), Franko Klisović (Farnace),
Jihun Hong (Marzio), Kudaibergen Abildin (Arbate), Philippe Jacq (Majordomus) u.a.
Weitere Vorstellungen: 11. (19 h), 14., 20., 22. (19 h), 28. Dezember 2025, 4., 10. Januar 2026
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 zzgl. 12,5% Vorverkaufsgebühr
In Koproduktion mit dem Teatro Real, Madrid, dem Teatro di San Carlo, Neapel,
und dem Gran Teatre del Liceu, Barcelona
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Mit gerade einmal 14 Jahren schrieb Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Mitridate, re di
Ponto. Das Werk komponierte er für das Mailänder Opernhaus, dessen höfisches Umfeld dem
jungen Komponisten anfänglich große Skepsis entgegenbrachte. Doch die Kritik sollte schon
während der Proben verstummen. Mozart ist in seiner ersten Opera seria auf der Suche nach
angemessenen musikalischen Darstellungsweisen für die komplexen und widersprüchlichen
Seelenlagen seiner Charaktere. Der Text der im Jahr 1770 am Teatro Regio Ducale in Mailand
uraufgeführten Oper stammt von Vittorio Amedeo Cigna-Santi nach Jean Baptiste Racine.
Mozarts Mitridate ist viel mehr als ein Jugendwerk, bricht er doch musikalisch klassische Konventionen seiner Zeit. Die Arien sind geprägt von sich entwickelnder emotionaler Intensität, die affektive Eindeutigkeit tritt in den Hintergrund. Im Mittelpunkt der Oper steht mit König Mitridate eine starke Vaterfigur. Mozart verhandelt rund um sieben Charaktere die Herausforderungen und Konflikthaftigkeit menschlichen Zusammenlebens – inhaltlich sowie musikalisch.
Der alternde König will noch einmal heiraten. Doch er spürt, dass
seine beiden Söhne ihm die Liebe seiner Verlobten Aspasia wie auch den Thron streitig machen
könnten. Deshalb streut Mitridate nach einer Niederlage gegen die Römer das Gerücht, er habe in
der Schlacht den Tod gefunden. Prompt bedrängt sein Ältester Farnace die junge Braut des
Vaters, ihn zu heiraten. Doch Aspasia liebt insgeheim dessen jüngeren Bruder Sifare und bittet ihn
um Schutz gegen Farnaces Annäherungsversuche. Da erscheint der totgeglaubte König von
Pontus; er wird begleitet von Ismene, der Farnace einst die Ehe versprach. Die Figuren beginnen,
sich argwöhnisch zu belauern ...
Die zweite Premiere einer Mozart-Oper in dieser Frankfurter Spielzeit – nach Così fan tutte –
wird von Leo Hussain geleitet, der in dieser Saison auch Weinbergs Die Passagierin dirigiert.
Verantwortlich für die Inszenierung, eine Koproduktion mit Opernhäusern in Madrid, Neapel und
Barcelona, ist Claus Guth. Er inszenierte in Frankfurt zuletzt im Jahr 2023 Elektra. Zuvor
gewannen seine hier entstandenen Inszenierungen von Daphne und Pelléas et Mélisande
jeweils den Theaterpreis DER FAUST.
In der höchst anspruchsvollen Titelpartie des König Mitridate ist der britische Tenor Robert Murray zu erleben, der in Frankfurt debütiert. Mitridate interpretierte er bereits an der Hamburgischen Staatsoper. Darüber hinaus gastiert er regelmäßig international, zum Beispiel bei den Salzburger Festspielen, in London oder Oslo. Der Schauspieler Philipp Jacq – dem Frankfurter Publikum bekannt als Zeremonienmeister / Duc de Bedford in Jeanne d’Arc au bûcher und als Dr. Crabbe in Brittens Peter Grimes – sowie Mitglieder des Ensembles und des Opernstudios ergänzen die Besetzung der szenischen Frankfurter Erstaufführung von Mozarts Werk.
Für die Ukraine ist politische Klarheit aus Europa derzeit genauso wichtig wie militärische Ausrüstung. Eine gemeinsame europäische Linie zu territorialer Integrität, Sicherheitsgarantien und dem künftigen Verhältnis zu Russland würde Selenskyj signalisieren, dass er nicht zwischen konkurrierenden Großmachtkonzepten navigieren muss. Vor allem kein Opfer der russischen Großmachtsfantasien wird, die komplett überholt und antidemokratisch sind. Die Ukraine blüht und gedeiht ohne Moskau zehnmal besser! Und wir können erfolgreich mit Kiew kooperieren.
Europäische Geschlossenheit schafft außerdem eines, das in Washington schwankt bzw. dauernd verschwindet: Verlässlichkeit.
Die EU ist der wichtigste wirtschaftliche Lebensanker der Ukraine. Hilfspakete, Haushaltsunterstützung und Wiederaufbauprogramme stabilisieren ukrainische Institutionen und Kommunen – eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Widerstandskraft.
Je funktionsfähiger das Land bleibt, desto schwerer wird es für Russland, politischen Druck zu entfalten.
Europa hat hier eine Stärke, die von Rüstungsdebatten oft verdrängt wird: wirtschaftliche Geduld und langfristige Infrastrukturplanung.
Die EU kann Formate schaffen, die Washington und Moskau bewusst außen vor lassen, ohne sie zu isolieren. Ein europäisch geführtes Verhandlungsumfeld, eingebettet in UNO-Strukturen und ergänzt durch Partner wie Kanada, Japan oder die Türkei, würde der Ukraine einen diplomatischen Raum eröffnen, der weniger konfrontativ und zugleich souveräner ist.
Europa wäre hier nicht Vermittler zwischen zwei Seiten, sondern Garant, dass die Ukraine nicht zur Spielmasse fremder Pläne wird.
Während einzelne europäische Staaten Waffen liefern, bleibt die Herausforderung eine andere: Logistik, Geschwindigkeit und Abstimmung.
Eine europäische Koordinationsstruktur – schneller als das bisherige Ramstein-Format, unbürokratischer als nationale Einzelwege – könnte dafür sorgen, dass zugesagte Schutzmittel tatsächlich rechtzeitig ankommen.
Entscheidend ist nicht die Menge, sondern die Verlässlichkeit.
Trumps außenpolitischer Ansatz stellt Europa vor ein Dilemma: Die Ukraine darf nicht von amerikanischen innenpolitischen Wechselfällen abhängig sein, gleichzeitig bleibt Washington ein zentraler Akteur. Auch das ist nicht garantiert. Die USA wollen sich von Europa und NATO zurückziehen. Die EU kann z.B. diese drei Dinge tun:
Schutzwall gegen abrupten Kurswechsel: Eigene Hilfspfade und Garantien aufbauen, die unabhängig vom Weißen Haus funktionieren.
Diplomatische Einbindung statt Konfrontation: In Washington klar kommunizieren, dass Europa offene Dialogkanäle erhält – aber keine einseitigen Planskizzen akzeptiert, die ukrainische Souveränität untergraben.
Transatlantische Arbeitsteilung: Dort kooperieren, wo es möglich ist (Rüstung, Sanktionen), und dort eigenständig handeln, wo amerikanische Positionen schwanken (Wiederaufbau, Vermittlung, geostrategische Planung).
Trumps Einfluss lässt sich nicht neutralisieren, aber ein robuster europäischer Rahmen kann die Folgen abmildern.
Trotz der schwierigen Lage sprechen mehrere Trends für einen möglichen europäischen Moment:
Europas ökonomische Stütze bleibt stabil.
Das politische Interesse an einer eigenständigen Sicherheitspolitik wächst.
Viele internationale Partner bevorzugen einen moderierenden europäischen Ansatz gegenüber schnellen, bilateralen Deals mit dem Überfallenen als Verlierer.
Europa kann die Ukraine nicht allein militärisch schützen – aber es kann etwas, das derzeit wichtiger ist:
Eine dauerhafte politische, wirtschaftliche und diplomatische Umgebung schaffen, in der Selenskyj handlungsfähig bleibt und die Bevölkerung eine Zukunft sieht, die nicht vom nächsten geopolitischen Kurswechsel abhängt.
Hintergrund: In einer vertraulichen Krisenschalte mit europäischen Spitzenpolitikern und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj soll Bundeskanzler Friedrich Merz laut Spiegel Zweifel an der Rolle der US-Unterhändler im Ukraine-Krieg geäußert haben. Seine angebliche Bemerkung: „Sie spielen Spielchen, sowohl mit euch als auch mit uns.“
Russische Reaktion: Kirill Dmitrijew, Putins Verhandlungsführer gegenüber Washington, griff Merz daraufhin öffentlich auf X an. Er erklärte: „Lieber Merz, Sie sind nicht einmal im Spiel.“
Vorwürfe Dmitrijews: Dmitrijew warf Merz vor, den Frieden zu sabotieren, unrealistische Ideen zu vertreten und durch „Kriegstreiberei, der Torpedierung des Friedens, unrealistische Vorschläge, dem Selbstmord der westlichen Zivilisation, Migration und dickköpfige Dummheit“ die westliche Zivilisation ins Verderben zu führen.
Russische Argumentation: Moskau schiebt die Verantwortung für den Krieg weiterhin dem Westen zu. Präsident Putin behauptet regelmäßig, die Ukraine werde von westlichen Staaten als Werkzeug gegen Russland missbraucht.
Zur Person Dmitrijew: Er gilt als erfahrener Unterhändler, der schon während der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump stark auf wirtschaftliche Anreize setzte und heute die zentrale Figur in den Gesprächen mit Washington ist.
Wenn Wladimir Putin und Donald Trump neuerdings von der „Auslöschung“ der europäischen Zivilisation sprechen, klingt das nicht nach Politik, sondern nach einer Mischung aus geopolitischem Theater, autoritärer Machtdemonstration und persönlichem Größenwahn. Zwei Männer, die auf der Weltbühne stehen wie überhitzte Statisten eines Endzeitfilms – und Europa soll gefälligst zittern.
Doch die eigentliche Ungeheuerlichkeit steckt nicht einmal im Inhalt der Drohung, sondern in der Gedankenwelt, die sie hervorbringt.
Und der Begriff setzt voraus, was die beiden Protagonisten täglich demonstrieren,
Beides ist falsch. Beides ist gefährlich.
Beides ist die moralische Bankrotterklärung einer politischen Klasse, die sich selbst disqualifiziert. Was richten diese Politiker an? Einen Riesenschaden.
Die Drohung ist nicht das Problem. Der Skandal ist, dass sie überhaupt ausgesprochen wird.
Wer das Wort „Auslöschung“ in den Mund nimmt, hat bereits eine Grenze überschritten, bei der jede Form politischer Vernunft abgelegt wurde wie eine alte Jacke. Das ist nicht Realpolitik, das ist moralische Verwahrlosung am Mikrofon.
Putin setzt seit Jahren auf Eskalation, erst militärisch, dann rhetorisch.
Trump wiederum liebt den großen Knall, vorzugsweise verbal, weil er damit die Illusion von Stärke erzeugt.
Beide eint dieselbe Methode: Sie werfen mit maximaler Bedrohlichkeit um sich, um Europa nervös zu machen. Angst soll regieren, nicht Argument.
Politik verkommt bei solchen Figuren zur Kraftmeierei. Die Welt wird zur Bühne für Kränkungen. Zivilisationen werden zu Spielmarken. Und Europa – das alte Europa, das schon Dutzende Diktatoren überlebt hat – soll plötzlich vor zwei Stimmen aus der Asservatenkammer des 18. bis 20. Jahrhunderts kapitulieren?
Deutschland beherbergt heute rund 14 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Diese Zahl verdeutlicht die enorme Bedeutung von Migration für Gesellschaft und Arbeitsmarkt. Die Zusammensetzung der Ausländergruppen ist historisch gewachsen und durch aktuelle Krisen geprägt. Während klassische Gastarbeitergruppen wie Türken, Italiener oder Griechen seit den 1960er Jahren fest etabliert sind, haben EU-Freizügigkeitszuwanderer aus Polen, Rumänien und Kroatien in den letzten zwei Jahrzehnten stark zugenommen. Hinzu kommen Flüchtlingsgruppen aus Syrien, Afghanistan und seit 2022 in großer Zahl aus der Ukraine (Statistisches Bundesamt) (Bundeszentrale für politische Bildung).
Die Erwerbsquote von Ausländern liegt im Schnitt bei etwa 65 %, während sie bei Deutschen rund 75 % beträgt (Bundesagentur für Arbeit). Andere Zahlen sprechen von 69,9 % und 79,9%. Besonders hoch ist die Erwerbsbeteiligung bei EU-Bürgern: Polen erreichen etwa 75 %, Rumänen rund 70 %. Diese Gruppen sind stark in Bau, Logistik, Pflege und Gastronomie vertreten. Dagegen liegt die Erwerbsquote bei Syrern bei etwa 42 %, bei Afghanen bei 38 % und bei Ukrainern bei nur 32 % (DIW Berlin) (Bundesagentur für Arbeit). Die Ursachen liegen in Sprachbarrieren, fehlender Anerkennung von Qualifikationen und der hohen Zahl von Frauen mit Kindern.
Rund 3,5 bis 4 Millionen Ausländer beziehen Bürgergeld oder Grundsicherung (Bundesagentur für Arbeit). Besonders betroffen sind Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan und der Ukraine, deren Sozialleistungsquote bei über 55 % liegt. EU-Bürger hingegen sind deutlich seltener im dauerhaften Sozialbezug, da sie meist direkt in Arbeit gehen. Die Belastung der Sozialkassen ist daher stark von der Herkunftsgruppe abhängig.
Die Fluchtmigration ist durch einen hohen Anteil von Frauen und Kindern geprägt. Bei Ukrainerinnen liegt der Frauenanteil bei etwa 58 %, bei Syrerinnen bei 52 %. Rund 35–40 % der Geflüchteten sind minderjährig (BMFSFJ) (DIW Berlin). Dies stellt Kommunen vor große Herausforderungen in der Kinderbetreuung und im Schulwesen und wirkt indirekt auf die Erwerbsbeteiligung der Mütter.
Die Verteilung ist stark regional geprägt. In Nordrhein-Westfalen leben rund 2,8 Millionen Ausländer, in Bayern etwa 2 Millionen, in Baden-Württemberg rund 1,9 Millionen. Ballungsräume wie Berlin und Hamburg weisen besonders hohe Sozialleistungsquoten auf, da dort viele Geflüchtete leben und der Wohnungsmarkt angespannt ist (Statistisches Bundesamt). In Süddeutschland gelingt die Arbeitsmarktintegration schneller, während in strukturschwächeren Regionen mehr Menschen dauerhaft auf Sozialleistungen angewiesen sind.
Seit 2015 zeigt sich ein klarer Trend: Die Erwerbsquoten von Flüchtlingsgruppen steigen langsam, aber stetig. Syrer etwa verbesserten sich von 20 % (2015) auf 42 % (2025), Afghanen von 18 % auf 38 %. Prognosen gehen davon aus, dass bis 2030 Syrer eine Quote von 55 % und Afghanen von 50 % erreichen könnten (DIW Berlin) (Bundesagentur für Arbeit). EU-Bürger bleiben konstant hoch integriert, während die Integration von Ukrainerinnen stark von Sprachförderung und Kinderbetreuung abhängt.
Die Analyse zeigt:
Deutschland steht damit vor der doppelten Aufgabe, einerseits die Sozialkassen zu stabilisieren und andererseits durch gezielte Sprachförderung, Kinderbetreuung und Anerkennung von Qualifikationen die Erwerbsintegration weiter zu beschleunigen.
Diese Tabelle zeigt Anzahl, Erwerbsquote, Anteil im Sozialbezug sowie Frauen- und Kinderanteil der größten Gruppen.
| Nationalität | Anzahl | Erwerbsquote | Sozialbezug | Frauen | Kinder |
|---|---|---|---|---|---|
| Türkei | 1,5 Mio. | ~65% | ~20% | ~50% | ~25% |
| Polen | 870.000 | ~75% | ~10% | ~45% | ~20% |
| Rumänien | 800.000 | ~70% | ~15% | ~45% | ~22% |
| Italien | 650.000 | ~68% | ~18% | ~48% | ~20% |
| Syrien | 800.000 | ~42% | ~55% | ~52% | ~40% |
| Afghanistan | 300.000 | ~38% | ~60% | ~50% | ~42% |
| Ukraine | 1,1–1,2 Mio. | ~32% | ~55–60% | ~58% | ~35% |
| Kroatien | 400.000 | ~72% | ~12% | ~46% | ~21% |
| Griechenland | 350.000 | ~70% | ~15% | ~47% | ~20% |
| Russland | 300.000 | ~60% | ~25% |