Sonntag, 7. Dezember 2025, um 18 Uhr im Opernhaus
Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung
MITRIDATE, RE DI PONTO
Opera seria in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln.
In der Bildmitte Robert Murray (Mitridate) und Ensemble
Bildnachweis: Matthias Baus
Musikalische Leitung: Leo Hussain; Inszenierung: Claus Guth
Mitwirkende: Robert Murray (Mitridate), Bianca Tognocchi (Aspasia),
Monika Buczkowska-Ward (Sifare), Franko Klisović (Farnace),
Jihun Hong (Marzio), Kudaibergen Abildin (Arbate), Philippe Jacq (Majordomus) u.a.
Weitere Vorstellungen: 11. (19 h), 14., 20., 22. (19 h), 28. Dezember 2025, 4., 10. Januar 2026
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 zzgl. 12,5% Vorverkaufsgebühr
In Koproduktion mit dem Teatro Real, Madrid, dem Teatro di San Carlo, Neapel,
und dem Gran Teatre del Liceu, Barcelona
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Mit gerade einmal 14 Jahren schrieb Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Mitridate, re di
Ponto. Das Werk komponierte er für das Mailänder Opernhaus, dessen höfisches Umfeld dem
jungen Komponisten anfänglich große Skepsis entgegenbrachte. Doch die Kritik sollte schon
während der Proben verstummen. Mozart ist in seiner ersten Opera seria auf der Suche nach
angemessenen musikalischen Darstellungsweisen für die komplexen und widersprüchlichen
Seelenlagen seiner Charaktere. Der Text der im Jahr 1770 am Teatro Regio Ducale in Mailand
uraufgeführten Oper stammt von Vittorio Amedeo Cigna-Santi nach Jean Baptiste Racine.
Mozarts Mitridate ist viel mehr als ein Jugendwerk, bricht er doch musikalisch klassische Konventionen seiner Zeit. Die Arien sind geprägt von sich entwickelnder emotionaler Intensität, die affektive Eindeutigkeit tritt in den Hintergrund. Im Mittelpunkt der Oper steht mit König Mitridate eine starke Vaterfigur. Mozart verhandelt rund um sieben Charaktere die Herausforderungen und Konflikthaftigkeit menschlichen Zusammenlebens – inhaltlich sowie musikalisch.
Der alternde König will noch einmal heiraten. Doch er spürt, dass
seine beiden Söhne ihm die Liebe seiner Verlobten Aspasia wie auch den Thron streitig machen
könnten. Deshalb streut Mitridate nach einer Niederlage gegen die Römer das Gerücht, er habe in
der Schlacht den Tod gefunden. Prompt bedrängt sein Ältester Farnace die junge Braut des
Vaters, ihn zu heiraten. Doch Aspasia liebt insgeheim dessen jüngeren Bruder Sifare und bittet ihn
um Schutz gegen Farnaces Annäherungsversuche. Da erscheint der totgeglaubte König von
Pontus; er wird begleitet von Ismene, der Farnace einst die Ehe versprach. Die Figuren beginnen,
sich argwöhnisch zu belauern ...
Die zweite Premiere einer Mozart-Oper in dieser Frankfurter Spielzeit – nach Così fan tutte –
wird von Leo Hussain geleitet, der in dieser Saison auch Weinbergs Die Passagierin dirigiert.
Verantwortlich für die Inszenierung, eine Koproduktion mit Opernhäusern in Madrid, Neapel und
Barcelona, ist Claus Guth. Er inszenierte in Frankfurt zuletzt im Jahr 2023 Elektra. Zuvor
gewannen seine hier entstandenen Inszenierungen von Daphne und Pelléas et Mélisande
jeweils den Theaterpreis DER FAUST.
In der höchst anspruchsvollen Titelpartie des König Mitridate ist der britische Tenor Robert Murray zu erleben, der in Frankfurt debütiert. Mitridate interpretierte er bereits an der Hamburgischen Staatsoper. Darüber hinaus gastiert er regelmäßig international, zum Beispiel bei den Salzburger Festspielen, in London oder Oslo. Der Schauspieler Philipp Jacq – dem Frankfurter Publikum bekannt als Zeremonienmeister / Duc de Bedford in Jeanne d’Arc au bûcher und als Dr. Crabbe in Brittens Peter Grimes – sowie Mitglieder des Ensembles und des Opernstudios ergänzen die Besetzung der szenischen Frankfurter Erstaufführung von Mozarts Werk.