Mit The Sirens legt Chris Potter sein erstes ECM-Album als Leader vor inspiriert ist es von Homers Odyssee. Potter, eine prägende Figur der gegenwärtigen New Yorker Szene, war zuvor bereits auf mehreren ECM-Alben seines Mentors Dave Holland zu hören und spielte mit Paul Motian und Jason Moran auf deren modernem Klassiker Lost In A Dream zusammen. Für The Sirens hat er einen Zyklus reizvoller Songs ohne Worte komponiert. Diese Stücke werden von einer prominent zusammengestellten .Band präsentiert: Neben Potter an Tenor- und Sopransaxophon sowie an der Bassklarinette agieren hier Craig Taborn (Piano), David Virelles (präpariertes Piano, Celeste, Harmonium), Larry Grenadier (Kontrabass) und Eric Harland (Schlagzeug).
Stefano Battaglia und
sein Trio führen auf Songways fort, was sie mit ihrem vielgelobten
Album The River of Anyder 2011 begonnen hatten mit einem Reigen aus
zehn Battaglia-Eigenkompositionen, die sich alle auf Beschreibungen
mythischer Orte in der Kunst und Literatur, in Werken von Alfred Kubin,
Jonathan Swift oder Italo Calvino, beziehen. Songways finde eine
neue, harmonische Balance aus archaischen Gesängen und Tänzen, rein
tonalen, liedhaften Stücken und abstrakten Texturen, und spiegelt so die
natürliche Entwicklung des Trios wider, bei der das Schlagzeug nun
größeren Bewegungsspielraum hat, sagt der Pianist aus Mailand über das
Konzept des von Manfred Eicher im April 2012 in Lugano produzierten
Albums. (Release-Konzert im Rahmen der ECM-Ausstellung im Münchner Haus
der Kunst am 01.02.)
Wie sein frühes Vorbild Miles Davis hat auch der polnische Trompeter Tomasz Stanko eine
Begabung dafür, spezielle Bands zu formieren und sein neues New York
Quartet ist besonders vielversprechend: Das Bass-und-Schlagzeug-Gespann
aus Thomas Morgan und Gerald Cleaver ist eines der einfühlsamsten in der
heutigen improvisierten Musik, während der in Kuba geborene Pianist
David Virelles besondere Antennen für das dunkle Brüten in Stankos
freien Balladen besitzt. Wislawa, ein Doppelalbum voll neuer
Stanko-Kompositionen, ist von den Gedichten der 2012 verstorbenen
polnischen Literatur-Nobelpreisträgerin Wislawa Symborska inspiriert.
(Release-Konzert im Rahmen der ECM-Ausstellung im Münchner Haus der
Kunst am 09.02.)
Hagars Song, die neue Veröffentlichung des langjährigen ECM-Fixsterns Charles Lloyd, ist eine Duoaufnahme mit dem Pianisten Jason Moran.
Das Album enthält eine Auswahl von Stücken, die Lloyd besonders am
Herzen liegen, dabei spannt sich der Bogen von Kompositionen von Billy
Strayhorn (Pretty Girl a/k/a Star-Crossed Lovers), Duke Ellington
(Mood Indigo), George Gershwin (Bess, You Is My Woman Now) und Earl
Hines (Rosetta) über das meist mit Billie Holiday assoziierte Youve
Changed, und Brian Wilsons bekannteste Beach-Boys-Ballade (God Only
Knows) bis hin zum Bob-Dylan-Klassiker I Shall Be Released. Das
Kernstück des Sets ist jedoch die von Lloyd komponierte, vom Leben
seiner Urgroßmutter angeregte, Titel-Suite. (Release-Konzert im Rahmen
der ECM-Ausstellung im Münchner Haus der Kunst am 02.02.)
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