Szenen aus Goethes Faust (konzertante Aufführung) von Robert Schumann
Premiere am 15. Mai, 19.30 Uhr, Opernhaus
Das Leben von Faust, der nach Unsterblichkeit zunächst in irdischem Wissen und Magie (Faust I), dann in größter Schönheit und Tatkraft (Faust II) strebt, spiegelt sich im Lebenswerk Goethes, der über 50 Jahre an seinem Faust arbeitete. 1831 vollendete er das Werk, nicht ohne kurz darauf erneut daran zu feilen. Ergriffen von der »sublimen Poesie« der zweiteiligen Tragödie hat auch Schumann fast ein Jahrzehnt mit dem Stoff gerungen. Das mystisch religiöse Finale »Fausts Verklärung« komponierte er 1844 als eigenständiges Werk. 1850 ergänzte er es um Kernfragmente aus dem ersten Teil sowie eine Kombination der Eingangsszene von Faust II mit den Szenen über seinen Fall und Tod und fügte 1853 die Ouvertüre hinzu, welche zu den letzten Werken Schumanns vor Ausbruch seiner geistigen Umnachtung zählt. Ursprünglich als Oper, dann als Oratorium geplant und schließlich unter die Beschreibung Szenen aus Goethes Faust gestellt, fand die Uraufführung posthum in Köln statt.
Ob beabsichtigte oder durch den Tod des Komponisten bedingte Fragmentierung – bei den Szenen aus Goethes Faust handelt es sich um ein heterogenes Werk, in dem die goetheschen Szenen wie kurze Erinnerungsbilder aufscheinen. Eine Einheit stellt die Musik her, die über harmonische und thematische Verbindungen aus der offenen Szenenreihung ein Drama mit tragischen und lyrischen Elementen macht. Von der düsteren Ouvertüre über die dramatische Szene im Dom zum verklärten Schluss spannt Schumann eine vielgestaltige musikalische Welt, die Elemente des Lieds, der Oper, des Oratoriums und der Kirchenmusik vereint, und schuf damit eines der Schlüsselwerke der Romantik.
Die Szenen aus Goethes Faust werden interpretiert von Solisten, dem Opernchor, Extra-Chor und Kinderchor des Nationaltheaters, die gemeinsam mit der Philharmonie Baden-Baden musizieren. Der traditionsreiche Klangkörper ist in dieser Spielzeit Gastorchester am Nationaltheater.
Musikalische Leitung Joseph Trafton – Chor Tilman Michael - Kinderchor Anke-Christine Kober – Dramaturgie Elena Garcia-Fernandez
Mit Katharina Göres/Eunju Kwon, Astrid Kessler/Cornelia Ptassek, Evelyn Krahe, Anne-Theresa Møller/Marie-Belle Sandis/Andrea Szántó; Thomas Berau/Lars Møller, Bryan Boyce, Szabolcs Brickner, Sung Ha/Marko Špehar u. a.
In Kooperation mit der Philharmonie Baden-Baden.
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