Bauchklang
"Akusmatik Tour" (Nachholtermin vom 10.02.13)
Donnerstag, 30. Mai 2013
Trier, Tuchfabrik
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
(Stehplatz)
Stammestrommeln im Club: Bauchklang auf »elektronisch«
Bauchklang machen Clubmusik nur mit Stimmen. Sie setzen dem stets eins drauf: eine »vocal groove machine«, die mit dem ältesten Instrument – der Stimme – die Elektronikmusik in die Zukunft beamt. Eine Standortbestimmung anlässlich der
Einigen wir uns als eine Fährte darauf, dass das österreichische Quintett Bauchklang eine
Beatboxing-Band ist. Beatboxing entstand in den frühen 1980er Jahren aus dem HipHop. Mittels
Stimme, Zwerchfell, Bauch und Mund wurden Sounds von Synthesizern, Drum-Maschinen oder das Scratching des DJs nachgebildet. Beatboxing ist kein Sprechgesang wie Rapping, sondern eine perkussive, lautmalerische und rhythmische Verkettung von Geräuschen.
Für das Beatboxing lassen sich Einflüsse aus dem Scat-Gesang oder dem Doo Wop ausmachen. Stile, die auf den afroamerikanischen Gospels und Spirituals aufbauen. Noch weiter zurück in dieser Linie stellt A cappella nicht nur eine jahrhundertealte Gesangskunst, sondern auch eine Kommunikationsform dar. So informierte schon zu Urzeiten das Imitieren von Geräuschen als eine Erweiterung des Gesangs und als akustischer ›Morsecode‹ die Zuhörer darüber, ob Gefahr in Verzug war (Tierlaute, Trommeln eines feindlichen Stammes) oder ob man tanzend mit den Hüften wackeln konnte.
Aus diesen rhythmisierten Geräuschen der Orientierung, des Überlebenskampfs und des
Feierns entwickelte sich vor dem Hintergrund urbaner Klang- und Musikerfahrungen Beatboxing
zu einer der rudimentärsten und gleichzeitig geschichtsmächtigsten Richtungen von Popmusik.
Dein Körper ist dein einziges Instrument.
Stimmen stimmen Anders als im A cappella oder selbst beim Beatboxing, geht es bei Bauchklang nicht um ein Vokalensemble oder ein möglichst akkurates auditives Abbild von geräuschhaften Prozessen.
Und schon gar nicht um das Nachstellen von Hit-Nummern. Es ist Tanzmusik, die statt in
gesungenen Liedern in elektronischen Tracks organisiert ist. Ihre Synthesizer und Sequencer sind ihr Bauch. Groove in seiner reinsten Form als archaische Stimmartikulation, Bauchklang als eine menschliche Rhythmusmaschine.
"Akusmatik Tour" (Nachholtermin vom 10.02.13)
Donnerstag, 30. Mai 2013
Trier, Tuchfabrik
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
(Stehplatz)
Stammestrommeln im Club: Bauchklang auf »elektronisch«
Bauchklang machen Clubmusik nur mit Stimmen. Sie setzen dem stets eins drauf: eine »vocal groove machine«, die mit dem ältesten Instrument – der Stimme – die Elektronikmusik in die Zukunft beamt. Eine Standortbestimmung anlässlich der
Veröffentlichung ihrer aktuellen, von Patrick Pulsinger produzierten EP Ray und der Gründung ihres Labels Bauchklang Records.
Einigen wir uns als eine Fährte darauf, dass das österreichische Quintett Bauchklang eine
Beatboxing-Band ist. Beatboxing entstand in den frühen 1980er Jahren aus dem HipHop. Mittels
Stimme, Zwerchfell, Bauch und Mund wurden Sounds von Synthesizern, Drum-Maschinen oder das Scratching des DJs nachgebildet. Beatboxing ist kein Sprechgesang wie Rapping, sondern eine perkussive, lautmalerische und rhythmische Verkettung von Geräuschen.
Für das Beatboxing lassen sich Einflüsse aus dem Scat-Gesang oder dem Doo Wop ausmachen. Stile, die auf den afroamerikanischen Gospels und Spirituals aufbauen. Noch weiter zurück in dieser Linie stellt A cappella nicht nur eine jahrhundertealte Gesangskunst, sondern auch eine Kommunikationsform dar. So informierte schon zu Urzeiten das Imitieren von Geräuschen als eine Erweiterung des Gesangs und als akustischer ›Morsecode‹ die Zuhörer darüber, ob Gefahr in Verzug war (Tierlaute, Trommeln eines feindlichen Stammes) oder ob man tanzend mit den Hüften wackeln konnte.
Aus diesen rhythmisierten Geräuschen der Orientierung, des Überlebenskampfs und des
Feierns entwickelte sich vor dem Hintergrund urbaner Klang- und Musikerfahrungen Beatboxing
zu einer der rudimentärsten und gleichzeitig geschichtsmächtigsten Richtungen von Popmusik.
Dein Körper ist dein einziges Instrument.
Stimmen stimmen Anders als im A cappella oder selbst beim Beatboxing, geht es bei Bauchklang nicht um ein Vokalensemble oder ein möglichst akkurates auditives Abbild von geräuschhaften Prozessen.
Und schon gar nicht um das Nachstellen von Hit-Nummern. Es ist Tanzmusik, die statt in
gesungenen Liedern in elektronischen Tracks organisiert ist. Ihre Synthesizer und Sequencer sind ihr Bauch. Groove in seiner reinsten Form als archaische Stimmartikulation, Bauchklang als eine menschliche Rhythmusmaschine.
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