Genosse Vater
Als Kind hatte ich Dir vertraut,
warst mein Vorbild,
mein kleiner Gott.
Ja, ich vergötterte Dich.
Ich erinnere mich,
wie wir beide diskutierten,
sangen und lachten.
Vater-Tochter-Glück.
Ich, ich liebte Dich einfach nur.
Du gabst mir Deine
Liebe und Zuwendung,
fast schon zu viel ...
und ich,
ich glaubte Dir,
war voller Vertrauen
und hatte niemals Zweifel.
Später jedoch,
als Frau und Mutter,
begriff ich!
All die Jahre
meiner Kindheit und Jugend,
hattest Du mich belogen.
Deine Liebe war nur geheuchelt,
aus purem Eigennutz, für Dein
Emporsteigen auf der Leiter des
Erfolgs.
Da hinein passten meine kindlichen
Gedanken, Phantasien und Gefühle nicht,
ich hatte mich Dir unterzuordnen
und Du ...
Du wusstest es mit „Liebe“ zu verpacken.
Diese tiefen Wunden auf meiner Seele
heilen nur sehr schwer.
Du hast sie mir zugefügt,
zu leugnen nützt nichts,
und dennoch vergebe ich Dir,
um meinen inneren Frieden zu finden.
Endlich Frieden,
endlich Stille in mir.
23.10.1997, Carmen Olivar
...war ein harter weg, das mit dem vergeben .....
AntwortenLöschendennoch: vergeben tut gut.