Picassos Welt der Tiere hat die Kunstgeschichte auch einen gebührlichen Platz eingeräumt. Es ist seine besondere Art, sie darzustellen, teilweise vermenschlicht, teilweise karikierend, teilweise exponierend. Picassos Zeichnungen, Gemälde, Plastiken und Keramiken zeugen von seiner innigen Verbindung zu Vögeln, Fischen, Hunden, Ziegen und anderen Vierbeinern. Ein Tiermotiv aus dem Jahr 1949 wurde gar zum bis heute weltweit gültigen Antikriegssymbol: die Friedenstaube. Für Spanier kein Paradoxon: Er liebte auch den Stierkampf und die Stiere. So werden Stiere immer wieder dargestellt, auch bei seinen spektakulären Lichtmalereien, bei denen er mit elektrischem Licht in der Dunkelheit blitzschnell den Zuschauern ein Motiv anbot, das mit bloßem Auge fast nicht erkennbar war. Auf Fotografien jedoch hoch abstrahierte Kunst zeigten. Auch im Jahr 1949 z.B. zeigte sich für Bruchteile von Sekunden ein wundervoller Picassostier auf die Dunkelheit als Leinwand gebannt.
Beim Prestel Verlag ist ein Buch zu diesem Thema erschienen. Boris Friedewald betrachtet ausführlich DIE TIERE VON PICASSO. Das Vorwort stammt von dem Fotograf David Douglas Duncan, der Picasso auch fotografierte.
Die jeweils einem Tier gewidmeten Kapitel führen persönliche Geschichten, heitere Anekdoten und herrliche Kunstwerke zum Tier und Motiv zusammen. Tauben, Katzen, Hunde, Affen, Pferde, Eulen, Ziegen, Fische und Stiere heißt die Motivleiter, es kommen Lebensstationen von Picasso dazu, Literatur- und Abbildungsverzeichnis. Die Schrift ist sehr klein und fast zu hell. Für Senioren nicht gerade ein Vergnügen. Aber mit Lesebrille wird alles leichter. Ein schönes Verschenkbuch für Kunstinteressierte.
Für knapp 17 EUR gibt es Hardcover, 144 S. im Format 14 x 18,5 cm, 50 farbige Abbildungen, 20 Schwarzweißabbildungen.
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