Vom Bezirksverband Pfalz geehrt: Die Pfalzpreisträger 2014 mit dem Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder (zweiter von rechts) |
Bezirksverband Pfalz zeichnet Kunsthandwerker, Plastiker und Komponisten aus
Pfalzpreis-Gala präsentiert Nominierte und Gewinner
18 Nominierungen für Pfalz- sowie Nachwuchspreise in den drei Kategorien Kunsthandwerk, Bildende Kunst (Plastik) und Musik (Popularmusik) und zwei Lebenswerkpreise präsentierte der Bezirksverband Pfalz bei der Pfalzpreis-Gala im Pfalztheater Kaiserslautern. „Dafür schüttete er 2014 insgesamt 32.200 Euro aus und betreibt damit Talent- und Nachwuchsförderung in der Region“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder. Wie sehr dem Regionalverband die Kultur am Herzen liege, zeige die diesjährige Preisvergabe. Seit über 60 Jahren engagiere sich der Bezirksverband Pfalz auf diesem Gebiet und trage so zur Attraktivität der Region bei, so Wieder weiter. Erstmals würdige er das lebenslange Schaffen in Form von Lebenswerkpreisen, die in diesem Jahr an die Keramikerin Lotte Reimers sowie posthum an den Bildhauer Franz Bernhard gingen. Die Pfalzpreise seien mit je 10.000 Euro, die Nachwuchspreise mit je 2.500 Euro dotiert. Die Nominierten erhielten eine Anerkennungsprämie von 500 Euro beziehungsweise 200 Euro.
Lotte Reimers, 1932 in Hamburg geboren, gehört zu den bedeutendsten Keramikerinnen Deutschlands und hat sich nicht nur durch ihr eigenes Schaffen, sondern auch als Mitbegründerin und langjährige Leiterin des Museums für moderne Keramik in Deidesheim einen Namen gemacht. Ihre Steinzeug-Gefäße sind frei aufgebaut, teilweise mit aus der Umgebung gefundenen Naturmaterialien – Steinen, Erden und Aschen – glasiert und bei hohen Temperaturen oft mehrmals gebrannt, um Ton und Glasur das Letzte abzuverlangen. Mit dem Pfalzpreis für Kunsthandwerk wurde der Metallgestalter und Metallbaumeister Sebastian Schreiber aus Ludwigshafen, Jahrgang 1989, ausgezeichnet, der mit präzis gearbeiteten Objekten aus unterschiedlichen Metallen überzeugte. Über den Nachwuchspreis konnte sich der 1983 geborene Tischler Philipp Heinrich aus Gleisweiler freuen.
Franz Bernhard, 1934 im tschechoslowakischen Neuhäuser geboren und 2013 in Jockgrim gestorben, zählte zu den wichtigsten deutschen Bildhauern der Gegenwart. Mit seinen aus Holz und Eisen gefertigten Großplastiken im öffentlichen Raum setzte er bleibende, unverwechselbare skulpturale Zeichen. Dabei gelang ihm, die beiden wesensfremden Werkstoffe zu einem Körper zusammenzufügen. Christine Fischer aus Ludwigshafen, Jahrgang 1950, konnte den Pfalzpreis für Bildende Kunst, der in diesem Jahr in der Sparte Plastik ausgelobt war, erzielen; sie setzt sich in ihren Arbeiten mit existenziellen Themen wie Leben und Tod, Werden und Vergehen auseinander und kombiniert dabei alltägliche Fundstücke mit textilen Objekten, deren amorphe Gestalt fragil und verletzlich wirken. Als Nachwuchspreisträger überzeugte der 1983 in Ludwigshafen geborene Michael Dekker, dessen Arbeit ganz aus dem Geiste des Dekonstruktivismus geschaffen ist: zersägt und zerlegt und neu zusammengefügt.
Bei der Musik, bei dem insbesondere Blues, Jazz, Soul, Rhythm and Blues, Chanson, Schlager, Rock, Pop oder Hip-Hop gefragt war, wurde der Pfalzpreis diesmal nicht vergeben. Den Nachwuchspreis gewann Nathalie Hoyer, 1992 in Kirchheimbolanden geboren, mit der Gruppe „The RedSteps“ aus Frauenstimmen, die durch einen attraktiven und gut abgemischten Vokalsatz mit schlichter, gut eingefügter Gitarrenbegleitung überzeugte. Tanja Hermann und Günther Fingerle vom Pfalztheater moderierten den kurzweiligen Abend im Großen Haus. Für die musikalische Gestaltung sorgte das Orchester des Pfalztheaters unter Leitung des stellvertretenden Generalmusikdirektors Markus Bieringer mit Auszügen aus dem Erfolgsmusical „West Side Story“. Weitere Infos finden sich unter www.pfalzpreise.de.
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