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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 29. April 2013

Heute Abend im Staatstheater Mainz: CHATROOM

29.04.2013  I  20 Uhr  I  Staatstheater Mainz, Deck 3


Chatroom
von Enda Walsh
ab 14 Jahre

„Das wird ein Spaß. Im Moment sind wir alles, was er hat. Wir sind rund um die Uhr für ihn da! Lassen wir ihn reden. Klempnern wir ’n bisschen in ihm rum. Schauen wir, wie weit er geht.“
Sechs Jugendliche treffen in der Anonymität eines Chatrooms aufeinander. Keine echten Namen, keine Adressen, keine Telefonnummern. Sie wissen nur, dass sie im gleichen Alter sind, aus derselben Stadt kommen und frustrierte Mittelschichtkinder sind. Das muss reichen, das gibt ihnen mehr Freiheit. Sie schlafwandeln durch ihre Tage und warten darauf, dass etwas passiert. Getrieben vom Wunsch, etwas Wichtiges zu tun, ein Anliegen zu haben, verlieren sie sich doch nur in belanglos virtuellen Plaudereien über mediale Gehirnwäsche und manipulierende Plattenfirmen. Aber Jim scheint ein echtes Problem zu haben. Hilfe sucht er im Selbstmord-Chatroom, für den klare Regeln gelten: Keine Ratschläge, nur zuhören. Doch hier sind Worte Macht, und William und Eva haben die richtigen Worte und die nötige Abgebrühtheit. Jims Selbstmord – öffentlich und live – könnte genau das Fanal sein, das ihre Generation braucht und Jim zur Legende werden lässt.
Das Internet ist längst keine virtuelle Parallelwelt mehr ohne Bezug zum Real Life. Beide Welten durchdringen und beeinflussen. Chancen und Risiken liegen dicht beieinander, und Medienkompetenz wird zum analog-hilflosen Begriff, der von den Digital Natives schon beizeiten lächelnd eingemottet wurde. In pointierten Dialogen und genau beobachtetem Sprachgestus zeichnet Enda Walsh das Bild einer Generation, die auf der Suche nach sich, dem Sinn und dem richtigen Leben in einer immer schneller werdenden Welt ist.

Pedro Martins Beja,
(*1978) inszenierte u. a. in Berlin, Hamburg, Osnabrück und Frankfurt. Seine Einrichtung von „Autofahrt ins All“ gewann 2011 den Regiepreis bei „Text trifft Regie“, 2012 zeigte er die Uraufführung im TiC Werkraum.

Inszenierung Pedro Martins Beja
Bühne Pedro Martins Beja
Kostüme Christine von Bernstein
Musik  Jörg Follert
Dramaturgie  Barbara Stößel

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