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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 30. Juni 2010

30.06. bis 27.08.2010: Rheingau-Musik-Festival (Jazz, Klassik). Diesen Freitag, 2. Juli: Manhattan Transfer

Diesen Freitag, den 2. Juli, sind Manhattan Transfer, d i e  Jazz-(A-capella-)Singers der 80er-Jahre bei uns zu hören. Das einzige Konzert in der Nähe von Mainz, Wiebaden, Frankfurt/Main der diesjährigen Welttournee findet auf Schloss Johannisberg, an der Rheinstraße Rüdesheim-Geisenheim-Oestrich oben auf der Höhe, statt:

2.7.2010, Freitag, 19:30 Uhr, Schloss Johannisberg Cuvéehof:
Friday Night in J’berg - The Manhattan Transfer
Cheryl Bentyne, vocals, Tim Hauser, vocals,  Alan Paul, vocals, Janis Siegel, vocals


Weitere Termine

DIE ANFAHRT

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2. Juli bis 13. Aug. 2010, Edesheimer Schlossfestspiele, Open Air


Eröffnung der Festspiele mit einer großen Nachtmusik und Feuerwerk



illu_84Diesen Freitag, den 2. Juli 2010, ab 20 Uhr spielt das kurpfälzische Kammerorchester Werke von Mozart, seinen Mannheimer Freunden (Cannabich, Wendling, Stamitz u.a.) sowie von Haydn und Händel (Feuerwerksmusik). Die Ticketpreise differieren inkl. Nebengebühren zwischen 23 und 32 EUR. Studenten und Schüler sind ermäßigt, keine Angaben zu Schwerbehinderten.
Die Veranstaltung mit Joachim Schmitz an der Flöte, Karl Schlechta an der Klarinette sowie Leitung und Moderation durch Dr. Hans Oskar Koch ist der Auftakt zu einer Reihe von bunten Veranstaltungen im oder vor dem Edesheimer Schloss
(Südl. Weinstraße).

[Nachtrag 03.07.2010] Ein sehr schönes Ambiente lädt zum Verweilen, Einstimmung im Hotelhof, Pause neben den Weinbergen und ein synchrones  Feuerwerk zu G.F. Händels Feuerwerkmusik, das waren neben der Moderation von Dr. Koch durch die Blütezeit der klassischen Musik zwischen 1750-1800 am Mannheimer Hof sowie seine Erläuterungen zu den Stücken echte Highlights. Die Hinweise für die Besucher, wo die Pause stattfindet, gingen leider unter, so dass der ganze Tross in die falsche Richtung wanderte, wie auch leider das Feuerwerk aus feuerpolizeilichen Gründen im Rücken der Zuschauer abgefeuert wurde, so dass die Besucher sich umdrehen mussten und teilweise mehr Bäume als Feuerwerk sahen. Die Toiletten sind abenteuerlich weit weg und sehr rar, die Besucher müssen mehrere Hundert Meter über eine unbefestigte, sehr staubige Straße zum Haupteingang laufen. Dennoch dominierte der positive Open-Air-Charakter und die sehr schöne Auswahl der Musikstücke.

DAS PROGRAMM

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Montag, 28. Juni 2010

Musik: Peter Maffay, ab November 2010 auf Tournee

Peter Maffays Musik überzeugt immer wieder durch ihre rockigen Klänge, die rauchige und eindringliche Stimme des Altmeisters, die genialen Bühnenbilder und -arrangements und seine kritischen wie lyrischen Texte. Urgestein in der Entwicklung des Deutschrocks. Schöpfer des Tabaluga-Musicals. Gemeinsam mit seiner Band und dem Philharmonic Volkswagen Orchestra 2010 geht er 2010/2011 wieder auf Tournee und feiert dabei sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Wiederzuentdecken gilt es seine Hits wie "Sonne in der Nacht", "Eiszeit", "Und es war Sommer", "Über Sieben Brücken", um nur einige zu nennen. Zu hören gibt es eine Reihe sehr persönlicher Maffay-Songs in neuen Arrangements.
Los geht es am 2.11.2010 in der Color Line Arena in Hamburg, weitere 25 der größten Hallen Deutschlands stehen auf dem Programm.
Peter Maffay: "Am treffendsten beschreibt unser Song 'Schatten in die Haut tätowiert' die Tournee". Da heißt es "Schatten in die Haut tätowiert, Spuren die für immer bleiben. Das ist für ihn Rock'n'Roll". "40 Jahre Rock'n'Roll", so Maffay weiter, "hinterlassen Spuren, und die werden wir musikalisch, aber auch optisch und szenisch auf der Bühne umsetzen." Am 14.07.2010, um 21:45 Uhr, ist der Künstler bei der ARD zu sehen:
DIE TERMINE                    HÖRPROBE "Sonne der Nacht"                    HOMEPAGE


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Sonntag, 27. Juni 2010

Gestern besucht: Die Lange Nacht der Kultur in Kaiserslautern

Mit einem sehr dichten Programm, das der Besucher leider nur mangelhaft aus dem 60 Seiten umfassenden Programm zusammenstellen kann, wartete Kaiserslautern und über 200 Künstler den Kunstinteressierten in dieser Nacht auf. Setzt man den Anfang im Museum Pfalzgalerie, wie es bei mir geschah, war man mitten drin in den aktuellen Ausstellungen zu ganz moderner Kunst mit Objekt- und Lichtinstallationen, der Moderne des 20. Jahrhunderts mit Beckmann, Corinth, Heckel und regionalen Vertretern sowie mit Bildern aus dem 19. Jahrhundert, vor allem von Max Slevogt, einem der wichtigsten und bekanntesten pfälzischen Künstler. Er wohnte in Leinsweiler/Weinstraße auf Neukastell/Slevogthof, einem Gut, das der Familie seiner Frau gehörte. Beim Verlassen der Galerie beeindruckendes japanisches Trommeln vom Kaiserslauterner Taiko-Ensemble.
Von dort ein kleiner Fußweg zum Pfalztheater, das jedoch nur drei Veranstaltungen in größeren Zeitabständen in der Werkstattbühne bot. Das Haupthaus besetzt mit einer Opernpremiere. Zum Ausgleich auf der Wiese davor eine Installation "einfluss" vom Kultur.Kollektiv e.V., die das Flüsschen Lauter symbolisierte. Plätschern und Biotopcharakter wurde per Sounddateien eingespielt. Overheadprojektoren warfen Konturen von Stadt und Brücke an die Mauer. Der geneigte Betrachter sollte Schilfhalme aus Draht mit einem Wunsch für weitere Kulturveranstaltungen in Kaiserslautern "pflanzen".
Der Weg führte mich noch in die Fruchthalle und endete dort, da so viel Abwechslung im Dauerprogramm war, dass sich lange Spaziergänge erübrigten. Dennoch, weitere Highlights waren der Japanische Garten mit Lesungen und Musik, eine Messe für Orgel von Olivier Messiaen, "Livre du Saint Sacrement", in der Apostelkirche, Lesungen, Installationen und Ausstellungen im Kleinen, unter anderen von  Tony Caulfield, José Berlanga in der Galerie fingerspitzundkunst oder von Charlotte von Satansbraten im Café 23, und Lesungen aus dem Mittelalter sowie Stehgreiftheater im Theodor-Zink-Museum.
In der Fruchthalle Chöre, Pianisten (Stücke von John Cage), Klezmer-Musik, Digeridoo, geistliche Musik vom Trio Agabe, Textrezitationen von Kai und Christian Brückner (unter anderem Charles Bukowski), Jens Barnieck am Klavier, mit einer interessanten Multimedia-Performance, Otmane Papon, mit meisterhaftem, erotisch-laszivem und dynamischen Tango und Salsa, Volker Staub mit einer eigentümlichen "Studie" für Klangsteine und Witterungsinstrumente, Viktor Kraus und Martin Frink mit einem fesselnd-flinken und einwandfreien Doppel-Marimba-Stück, eine kurze Zauberervorlesung von Professor Habakuk, der untere anderem erklärte, wie man Laserlicht in seiner Tasche bevorratet. Erstklassigen, hochkonzentrierten Tango Salon, Tango Nuevo und Milonga mit Just Kuhl und Sophia Weißhaar, die einen nach Argentinien versetzten. Und weiter eine perfekte und sehr ausdauernde Tanzperformance "xronos - dialog" zwischen zwei Lichtpunkten und einem künstlerisch bearbeiteten, mit Lichteffekten operierenden Tanzvideo im Hintergrund von Adonis Daukaev. Die Musik vom zeitgenössischen Komponisten Ludger Brümmer. Das Programm wurde bis ins Morgengrauen mit fesselnden, experimentellen oder klassischen Darbietungen fortgesetzt. Eine interessante Nacht für jedes Jahr.

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Samstag, 26. Juni 2010

Weitere Ausstellungen von Renate Wandel, Vernissage am 26. Juni 2010, 19:30 Uhr

Renate Wandel, die noch bis 7. Juli 2010 bei Dietmar Hofmann-Leitmeritz im Kleinen Kunstbahnhof St. Julian mit der Ausstellung "nomen est omen" zu sehen ist, oder in Fulda am 27. Juni das letzte Mal mit "Passion", stellt ab 26. Juni auch in Kirtorf-Ober-Gleen aus. Zu sehen gibt es "Flora und Fauna", daneben auch in Bad Hersfeld "Theater auf Papier und Leinwand" und eine Teilnahme bei den „Eschweger Kunstwegen 4 – Kunst in der Kiste“.
Flora & Fauna, 26. Juni bis 15. August 2010,
mit Bildern, Radierungen & Skulpturen in der Galerie CULTURA 2000 - Kunst im Kuhstall, 36320 Kirtorf - Ober-Gleen, Kirchgasse 3, Tel.: 06635 - 7166. Zur Eröffnung der Ausstellung am Samstag, den 26. Juni 2010, um 19:30 Uhr, sind Gäste herzlich willkommen. Die Einführung übernimmt Yvonne Spyt M.A., Kunsthistorikerin.


Theater auf Papier und Leinwand, 25. April bis 29. August 2010,
mit Bildern und grafischen Arbeiten zu Schillers Wilhelm Tell und Don Karlos, Goethes Faust, Brechts Dreigroschenoper und Shaws Heiligen Johanna im Ev. Altenzentrum Hospital, Hospitalgasse 1-3, 36251 Bad Hersfeld, Tel.: 06621-50460. Gewiss kann man Geschichten schreiben in Kapiteln, Zeilen, Wörtern, doch man kann dies auch in Folgen graphisch dargestellter Szenen umsetzen – mit Bildern erzählen, wie es die Künstlerin Renate Wandel in der Ausstellung "Theater auf Papier und Leinwand" vorführt.
Erzählerische Kompositionen in ihren visuell ästhetischen und geistigen Umsetzungen, bei denen das Spiel mit Symbolik und Zeichensetzung betont wird, sind Renate Wandels Methoden, mit denen sie dem Betrachter bekannte Geschichten neu offenbart.
Mit dieser Ausstellung leistet Renate Wandel ihren persönlichen Beitrag zu den 60. Bad Hersfelder Festspielen. Neben den großformatigen Gemälden zu Wilhelm Tell und Don Karlos und den Zeichnungen zu Faust kann man in der Ausstellung auch das großformatige Gemälde der Heiligen Johanna betrachten, welches anlässlich der 50. Bad Hersfelder Festspiele entstanden ist.

Eschweger Kunstwege 4 – Kunst in der Kiste, 12. Juni bis 21. August 2010, mit einer Vernissage am 12. Juni 2010 im Rathaussaal startete die Kunst-Kisten-Premiere. Die Kunstwerke verbleiben bis zum  in Eschwege, wo um 14:00 Uhr im Hochzeitshaus die Finissage und Preisverleihung stattfinden.
Anschließend gehen die Kunst-Kisten im Zeitraum von September 2010 bis Mai 2011 auf die Deutsche Fachwerkstraße in die Städte Stolberg und Schmalkalden auf Tournee. Bildenden Künstlerinnen und Künstler aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland nahmen sich des Themas „Kunst in der Kiste“ an und füllten die Kisten mit kreativen Werken. Die Kunst-Kisten werden zunächst in Eschweger Schaufenstern ausgestellt und anschließend in einer Wanderausstellung in zwei Städten der Deutschen Fachwerkstraße präsentiert: Stolberg und Schmalkalden. Auf diese Weise wird die Möglichkeit geboten, die Kunstwerke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.


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Lange Nacht der Kultur 2010 in Kaiserslautern

Samstag, 26. Juni - Sonntag, 27. Juni 2010
+ Opening am Vorabend (in der Volksbank), Freitag, 25.6.2010, 20 Uhr


Mit über 100 Programmpunkten bietet die Lange Nacht der Kultur in Kaiserslautern 2010 erneut reichlich Gelegenheit für Begegnungen im Zeichen der Kultur. Siebzehn Veranstaltungshäuser in Kaiserslauterns Innenstadt, Gärten und Kirchen öffnen ihre Türen für abwechslungsreiche Programme:

die Architekturgalerie, das Pfalztheater Kaiserslautern, das Union-Studio für Filmkunst, der KulturKollektiv e.V., die Fruchthalle, die Emmerich-Smola-Musikschule, das Theodor-Zink-Museum, die Galerie Wack, das Museum Pfalzgalerie, die Apostelkirche, die Künstlerwerkgemeinschaft, die Hoffnungskirche, der Japanische Garten, die Stiftskirche, das JUZ und das Café 23.

Die gesamte Innenstadt Kaiserslautern lädt zum Flanieren von einem Kulturort zum nächsten ein. Die meisten Programmbeiträge sind von kurzer Dauer, sodass sich jeder nach Interessen und Vorlieben ein individuelles Programm aus selbst gewählten Elementen zusammenstellen und einfach entscheiden kann, dorthin zu gehen, wo es am interessantesten zu sein scheint.

Mehr Informationen

Programmheft

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Buchvorstellung: Avatar. Der Survival-Guide für Pandora

Maria Wilhelm/Dirk Mathison
James Camerons Avatar
Der Survival-Guide für Pandora
München 2010, 206 Seiten, Broschur,
14,95 €, riva Verlag

Morgen, 27.6.2010, Gunther Hampel European Quartet in den Niederlanden

GUNTER HAMPEL EUROPEAN QUARTET

mit: Gunter Hampel, Johannes Schleiermacher, Andreas Lang, Bernd Oezsevim
Die Jazzlegende Gunter Hampel und sein junges professionelles Ensemble begeistern durch ihre originellen Arrangements, die technischen Fertigkeiten und den mitreisenden Inhalt schlichtweg jeden. Zurzeit touren sie noch durch Europa, bevor es dann weiter nach Amerika geht. Zwei außergewöhnliche Musikerlebnisse, auf die rotation31 und CreConCert aufmerksam machen - ein Konzert davon leider schon vorüber:
Am 23. Juni 2010 spielten sie bereits in Bimhuis, Piet Heinkade 3, 1019 BR Amsterdam, Niederlande.
Morgen, 27. Juni 2010, um 20:30 Uhr, ein weiterer Auftritt in den Niederlanden:
Theater Restaurant Klif 12, 1797 AL, Den Hoorn – Texel, Niederlande

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Sommerausflüge und -events in der Pfalz

Mehr Informationen siehe hier

Donnerstag, 24. Juni 2010

DJ-Session: End of Season Party am 25. Juni 2010 in LUX und weitere Events im Trierer Raum bis 3. Juli

 
Bitte hier weiterlesen


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2 Lesungen von Tony Caulfield, Kaiserslautern

1      Lesungen im Atelier fingerspitzundkunst 

Während der "Langen Nacht der Kultur" finden im Atelier fingerspitzundkunst (Steinstr. 34, 67657 Kaiserslautern) drei Autorenlesungen statt.
Am 26.06., um 18:00 Uhr, liest Autor Axel Hadula; danach, ab 21:00 Uhr, liest Tony Caulfield unter dem Titel "Shortkatz" einige kurze, lustige Texte.
Am 27.06. liest Autor Uwe Kraus Auszüge aus seinen Lyrikbänden, begleitet auf der Gitarre von Musiker Björn Ziebuhr.
Der Eintritt für alle Lesungen ist frei.

2      Lesung im Hermann's 

Am 16.07.2010 findet im "Hermann's - resto bar cafe" zum ersten Mal eine Lesung von Tony Caulfield statt.
Er liest seinen neuen Kurzroman "Der Fluch und Niedergang des Hauses Voltar: Die Abessinischen Greuel", ein Horror-Krimi, der für Torsten Scheibs bald erscheinende Anthologie "Casus Belli" geschrieben wurde.
Am Abend der Lesung sind noch immer auch einige seiner Gemälde im Hermann's zu sehen und käuflich zu erwerben sowie seine Bücher. 30 % der Verkaufserlöse aller Bilder kommen der Kinderstation des Westpfalz-Klinikums zugute. Die Ausstellung läuft noch bis zum 17. Juli.
Beginn der Lesung: 20:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Location: Rummelstr. 7, 67655 Kaiserslautern.

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Sonntag, 20. Juni 2010

Interview mit Katrin Hummel über die Hintergründe zu ihrem Buch "Entsorgte Väter"

Etwa eine Million Väter sind betroffen: Sie können ihre Kinder nicht mehr sehen, weil die Ex-Partnerinnen den Kontakt verhindern. In "Entsorgte Väter - Der Kampf um die Kinder: Warum Männer weniger Recht bekommen" (Buchbesprechung folgt) verschafft Katrin Hummel diesen Vätern Gehör.
Im Interview mit dem Lübbe Verlag erzählt die FAZ-Journalistin unter anderem von den emotionalen Gesprächen, die sie mit den Vätern geführt hat, welche Tricks die Mütter anwenden, um den Kontakt der Väter zu ihren Kindern zu verhindern und welche Chancen sie für entsorgte Väter in der Zukunft sieht.


Etwa eine Million Väter in Deutschland haben kein Umgangsrecht mit ihren Kindern, weil die Mütter es nicht zulassen. Warum schreiben Sie als Frau über entsorgte Väter?
In meiner journalistischen Arbeit ging es mir schon oft darum, denen eine Stimme zu geben, die niemand hören wollte. Meist waren das Frauen. Und nun berichte ich über Männer, die nicht gehört werden. Ich will damit nicht Partei ergreifen, schon gar nicht gegen mein Geschlecht, das oft genug im Nachteil ist. Geschlechtersolidarität darf aber nicht zur Komplizenschaft werden.

In Ihrem Buch schildern Sie die Erfahrungen dreier Männer. Wie haben Sie die Gespräche empfunden?
Ich war gleichzeitig betroffen und wütend: Einerseits war es sehr berührend, die Schilderungen der Männer anzuhören, weil in den Gesprächen viele Emotionen hochkamen. Andererseits waren die Geschichten, die sie mir geschildert haben, so absolut unglaublich für mich (obwohl ich ja aus den Akten wusste, dass sie wahr sind), dass mir fast die Galle hochgekommen ist. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt: Wie kann es sein, dass so etwas in Deutschland möglich ist und niemand diesen Frauen Einhalt gebietet?

Wie kommt es, dass Väter, selbst wenn sie mit den Müttern ihrer Kinder verheiratet waren, ihren Rechtsanspruch nicht durchsetzen können?
Weil Mütter, die den Umgang des Vaters mit seinen Kinder boykottieren, vom Gesetzgeber nicht hart genug bestraft und von Psychologen nicht so geschult werden, dass sie dies unterlassen. Im Prinzip hat jeder, wirklich jeder Vater das gesetzlich verbriefte Recht, sein Kind regelmäßig zu sehen. Aber diese Mütter hebeln das Gesetz einfach aus, und das ist möglich, weil es genügend Lücken gibt. Sie können zum Beispiel mit dem Kind weit weg ziehen vom Wohnort des Vaters, so dass der es sich aus finanziellen Gründen nicht leisten kann, sein Kind regelmäßig zu besuchen. Oder sie können den Umgang einfach ausfallen lassen, und nichts passiert. Oder sie werfen ihm sexuellen Missbrauch des Kindes vor. Das muss dann erst mal geprüft werden, so gewinnen sie auch wieder Zeit. Und, und, und ...

Welche Tricks wenden Mütter an, um ihre Ex-Männer von den Kindern fernzuhalten?
Wenn Eltern nach der Trennung über den Umgang mit dem Kind streiten, wird der vom Gericht geregelt. In der Regel darf der Vater sein Kind dann an jedem zweiten Wochenende sehen. Wenn so ein Umgangstermin dann ansteht und der Vater das Kind abholen will, kann es sein, dass Mutter und Kind überraschend "verreist" sind. Oder sie sind zu Hause, aber das Kind ist "krank". Oder, wenn der Umgang in einer sozialen Einrichtung stattfinden soll: Mutter und Kind kommen einfach nicht. Bis dann ein neuer Termin gefunden ist, können Wochen vergehen, und dann ist das Kind vielleicht wieder "krank". Oder zur Abwechslung mal die Mutter. In der Zwischenzeit hetzt die Mutter das Kind gegen den Vater auf, erzählt ihm Lügen darüber, wie doof der Vater sei, so dass das Kind ihn am Ende gar nicht mehr sehen will und der Richter entscheidet, dass dem Kind der Umgang mit dem Vater nicht gut tut. Dann kann der Vater sein Kind ganz offiziell nicht mehr sehen.


Was sind die Beweggründe der Mütter?

Sie sehen das Kind nicht als eigene Persönlichkeit an, sondern als Erweiterung ihres Selbst. Somit meinen sie, sie selbst wüssten am besten, was für das Kind gut sei. Wenn sie den Vater ablehnen, muss das Kind das auch tun. Sie sehen nicht, dass ein in ihren Augen "schlechter Partner" ein guter Vater sein kann. Es gibt eine interne Studie des Bundesjustizministeriums, aus der hervorgeht, dass 80 bis 90 Prozent der Mütter, die die gemeinsame Sorge ablehnen, dafür Gründe anführen, die sich nicht am Kindeswohl, sondern an ihrem eigenen Wohl orientieren: Sie möchten allein entscheiden oder nichts mehr mit dem Vater zu tun haben. Eine Rolle spielen dabei ihr Sicherheitsbedürfnis, verletzte Gefühle, Verlustängste, Besitzansprüche oder Kontrollbedürfnisse. Insbesondere die vom Ministerium befragten Rechtsanwälte hielten die Motive der Mütter nur selten für plausibel, die Mehrheit gab an, "dass die Verweigerung der gemeinsamen Sorge durch die Mütter in weniger als der Hälfte der Fälle oder nur sehr selten plausibel sei."

Können Sie das Verhalten nachvollziehen?

Nein.

In einem Kapitel beschreiben Sie anhand des "Cochemer Modells" wie Umgangskonflikte verträglich gelöst werden können. Was genau ist das "Cochemer Modell"?
Das Cochemer Modell bezeichnet die Arbeitsweise des Arbeitskreises Trennung und Scheidung im Landkreis Cochem/Zell. Die Mitglieder des Arbeitskreises (Richter, Anwälte, Beratungsstellen, Jugendamt, Gutachter, Verfahrenspfleger) haben sich verpflichtet, allein dem Interesse der Kinder zu dienen. Wenn die Eltern vor Gericht um Umgang streiten, erklärt der Richter dem umgangsvereitelnden Elternteil: "Du trägst die Verantwortung für euer Kind, und euer Kind braucht deinen Expartner ebenso wie dich. Wenn du ihm den Vater/die Mutter vorenthältst, nimmt es bleibenden Schaden." Die Eltern verpflichten sich in dieser Sitzung, direkt im Anschluss zur psychologischen Beratungsstelle zu gehen und, getrennt voneinander, Beratungstermine auszumachen. Erst wenn sie sich in der Beratung auf regelmäßigen Umgang geeinigt haben, geht der Fall wieder ans Gericht zurück. Der entscheidende Punkt dabei ist, dass alle Beteiligten so lange auf den umgangsvereitelnden Elternteil einwirken, bis er oder sie sein Fehlverhalten einsieht und versteht, dass er oder sie den Kindern dadurch schadet.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat im Dezember 2009 entschieden, dass die Benachteiligung bei der Vergabe des Sorgerechts eine Diskriminierung lediger Väter darstellt und die deutsche Regierung aufgefordert, das Sorgerecht möglichst schnell zu reformieren. Das Justizministerium hat daraufhin gesetzgeberische Änderungen angekündigt.
Was glauben Sie, werden Väter in Deutschland mehr Rechte bekommen?

Frau Leutheusser-Schnarrenberger hat ja schon angekündigt, dass sie das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode reformieren will. Ich vermute, es wird darauf hinauslaufen, dass ledige Väter das Sorgerecht für ihr Kind künftig auch gegen den Willen der Mutter werden einklagen können, sofern sie längere Zeit mit Mutter und Kind zusammengelebt haben.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Elterndemonstration für mehr Vater- und Kinderrechte in Berlin am 26. Juni, ab 10 Uhr, hinweisen. SIEHE HIER 

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Freitag, 18. Juni 2010

Buchvorstellung: Six Books of Euclid - Noch mehr Mathe ...



Byrne, Six Books of Euclid
Werner Oechslin
Hardcover (300 pp.), accompanied by a booklet
(96 pp.) in a clamshell box, 18.7 x 23.3 cm, 396 Seiten
€ 39.99
ISBN: 978-3-8365-1775-1
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch

Durchblättern!

Euklids Elemente in lebendigen Farben

Eine seltene, prächtige Geometrie-Fibel aus dem 19. Jahrhundert

Rot, Gelb, Blau – und natürlich auch Schwarz – sind jene Farben, die Oliver Byrne 1847 für die Figuren und Diagramme in seiner höchst ungewöhnlichen Euklid-Ausgabe verwendet, die von William Pickering verlegt und bei Chiswick Press gedruckt wurde und den verdutzten Leser unweigerlich an Mondrian denken lässt. Wie der Autor im Untertitel klarstellt, verfolgte er mit diesem didaktischen Kunstgriff das Ziel, seine Ausgabe von allen anderen zu unterscheiden: "Euklids Elemente, in denen farbige Diagramme und Symbole anstatt Buchstaben zur Erleichterung für die Lernenden verwendet werden". Byrne vertraut nicht allein auf die angeblich intuitiv erfassbare "logische" Struktur von Euklids Axiomen und Theoremen – wer kennt nicht die berühmten ersten Sätze von Euklids Elementen: "I. Ein Punkt ist, was keine Teile hat. II. Eine Linie ist breitenlose Länge"? –, sondern übersetzt sie in farbige Diagramme und Symbole. Dabei ist ihm stets die Situation des Klassenzimmers präsent, denn er vergleicht seine Farben mit den farbigen Kreiden für den Tafelanschrieb.

Oliver Byrne (um 1810 – um 1880) war ein irischer Autor und Bauingenieur. Über sein Leben ist kaum etwas bekannt, obwohl er eine erkleckliche Zahl von Büchern verfasste. Als Feldmesser der Königlichen Siedlungen auf den Falkland-Inseln hatte Byrne bereits mathematische und technische Schriften veröffentlicht, doch noch niemals so etwas wie diese Euklid-Ausgabe. Dieses bemerkenswerte Beispiel der viktorianischen Druckkunst gilt als eines der extravagantesten und zugleich prachtvollsten Bücher des 19. Jahrhunderts.

Jedes Theorem erscheint in Caslon kursiv, mit einer vier Zeilen hohen Initiale. Der Rest der Seite ist ein einziges Fest aus Rot, Gelb und Blau. Auf manchen Seiten sind nur Buchstaben und Zahlen in Farbe gedruckt und gleich winzigen Wildblumen auf den Seiten verstreut, was ein überaus exaktes Register der einzelnen farbigen Druckplatten erfordert. Anderswo wiederum sind Quadrate, Dreiecke und Kreise in leuchtenden Farben gedruckt – von einer Ausdruckskraft, wie man ihr erst in der Ära eines Dufy, Matisse und Derain erneut in einem Buch begegnen wird. 



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Mittwoch, 16. Juni 2010

Buchbesprechung: Albrecht Beutelsbachers Kleines Mathematikum

Albrecht Beutelspacher's
Kleines Mathematikum
Die 101 wichtigsten Fragen und Antworten zur Mathematik
München 2010, 189 S. mit 10 Abbildungen, Halbleinen,
14,95 €, Verlag C.H. Beck

Mathematik hat viele von uns mit entsetzlichem Nervenaufrieb und andererseits mit Genugtuung verfolgt. Oft stand wenigstens ein mathematisches Problem dem Aufstieg in die nächsthöhere Notenstufe im Weg und die volle Punktzahl war nicht so leicht zu erzielen. Kein Wunder, Mathe hat es in sich, auch wenn sie klar und deutlich scheint. Bei der Gelegenheit... Ist Mathe eine Naturwissenschaft? Nein, sie ist die "radikalste" Geisteswissenschaft.
Dass es auch anders geht und Mathematik durchaus spannend über die Jahrtausende verfolgt werden kann, das hat Alfred Beutelspacher in seinem Buch zur Mathematik bewiesen. Die Anfänge vor 30.000 Jahren, später bei den Phöniziern und Ägyptern und entscheidend dann Euklid. Er ist der Urvater unserer heutigen Mathematik. Vor 2300 Jahren hat er die wichtigsten, bis dahin schon bekannten  Regeln in der heute verstehbaren Form zusammengefasst, so auch den Satz des Phythagoras, der angeblich erst richtig durch denselben, eigentlich aber bereits duch Euklid und de facto erst später echt bewiesen wurde.
Mathe hat die Gemüter erhitzt, Jahrhunderte vergingen, um mathematische Axiome und Behauptungen zu beweisen. Die Japaner haben unlängst die Zahl der Stellen nach dem Komma bei der Zahl Pi in nur 3 Jahren auf rund 2,576 Billionen Stellen festlegen können. Kein Mensch rechnet das im Alltag, und es geht doch.
Hochinteressant der Vergleich der perfekten Naturplanung mit Formen. Eine Bienenwabe ist ein Großkunstwerk aus optimal gelagerten Kugeln und Sechsecken, ohne dass die Bienen je Mathe gehabt, geschweige denn Informationen über platonische Körper erhalten hätten. ;-) Die Ausflüge in die Wahrscheinlichkeit (Sechser im Lotto? 0,0000007 %! Zwei Menschen am selben Tag Geburtstag? Bei 40 Personen bereits eine Wahrscheinlichkeit von 90 %!) sind ebenso interessant wie die Ausführungen über Logarithmen, Wurzeln, unlösbare mathematische Probleme und nichteuklidsche Geometrie. Wer es endlich wissen, erklärt haben will, ist hier gut bedient, Hotline zum Autor inbegriffen.
Albrecht Beutelspacher ist Professor für Mathematik in Gießen und Direktor des dortigen Mathematikums.

www.mathematikum.de

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Schnuppertag der Mathematik in Kaiserslautern, 19. Juni 2010

Wer gerne knobelt oder spielt, wer mal eine "echte Mathematikvorlesung" erleben will, wer Spaß an Anwendungen in Problemen des täglichen Lebens hat oder aber einfach neugierig ist, wie ein Mathematikstudium (und insbesondere eines in Kaiserslautern) ablaufen kann, der ist beim Fachbereich Mathematik genau an der richtigen Adresse! Eine Hauptrolle spielt diesmal der Sport und dabei im Jahr der WM der Fußball, der mit Vorträgen und Workshop behandelt wird. Aber auch andere spannende Themen wie Die Erde im Wandel, Mathematik von Vogelschwärmen, Aktienhandel, Bots bei Rollenspielen, Kugelpackungen, James Bond und vieles mehr wird die Teilnehmer/innen begeistern. Es gibt Workshops zur Windmessung, über das Geheimnis des antiken "Taschenrechners" Abakus, eine mathematische Bastelecke, eine Mathewerkstatt oder Knobelaufgaben zur Optimierung. Ergänzt wird dies durch Wettbewerbe wie die Matherallye oder die Wettbewerbsklausuren.

TU Kaiserslautern



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2 Hörspiele bei Deutschlandradio Kultur

*** Am Samstag, den 19. Juni, um 20.05 Uhr sendet Dradio Kultur das Hörspiel "Zikaden" von Ingeborg Bachmann aus dem Jahr 1955, mit einer Länge von 91 Minuten 50.
Dieses Hörspiel schrieb sie 1954, direkt nach ihrem ersten Lyrikband "Die gestundete Zeit". Irgendwo im Süden auf einer Insel treffen sich Menschen und formen ihre Vergangenheit positiv um, passen das erfundene Dasein an die Umgebung an, Zikadengesänge von Menschen, die ihre Existenz aufgaben, begleiten das Spiel.

*** Am Sonntag, den 20. Juni, um 20.05 Uhr im Dradio Kultur, Sparte Freistil, eine aktuelle Produktion des Deutschlandfunks: "Die hohe Kunst der Beleidigung. Ein kleiner Ratgeber von Rolf Cantzen." Vom Fußballplatz bis zum Bundestag, immer droht die Anzeige wegen Beleidigung, es sei denn, man beherrscht sie ... ;-)


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Montag, 14. Juni 2010

Weltpremiere des Art Cars von Jeff Koons

Der amerikanische Neopop- und Kitschkünstler Jeff Koons hat den diesjährigen BMW Art Car M3 GT2 für das 24-h-Rennen in Le Mans gestaltet. Das Kraftpaket mit 500 PS wurde am 1. Juni im Centre Pompidou Paris enthüllt und von Koons handsigniert.

Mehr hier


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Donnerstag, 10. Juni 2010

3x Lyrik: Der Garten der Poesie + Zu mir oder zu dir? + SMS-Lyrik

A.G. Leitner und Gabriele Trinkler (Hrsg.)
Der Garten der Poesie
Gedichte
München Neuausgabe 2010, Hardcover, dtv, 8,90 €

Anton G. Leitner, geboren 1961 in München, ist Verlagsleiter und Publizist. Seit 1993 gibt er die Zeitschrift »DAS GEDICHT« heraus, deren ›Erotik Special‹ im »Focus« auf die Bestenliste gelangte. Anton G. Leitner wurde mit vielen Förder- und Kulturpreisen ausgezeichnet.

Gabriele Trinckler, geboren 1966 in Berlin, lebt als Lyrikerin und Verlagsmitarbeiterin in München. Sie ist Redakteurin der Zeitschrift ›Das Gedicht‹ und gibt zusammen mit Anton G. Leitner Lyrik-Anthologien heraus.

Die Herausgeber laden ein, sich in den Garten zu begeben, ihn zu suchen, vielleicht den verlorenen, das Paradies, vielleicht den noch nicht geschaffenen. Dichter über die Jahrhunderte, vom Barock bis in die Gegenwart, führen durch die Jahreszeiten des Lebens, vom Sprießen und Blühen bis zum Welken und Vergehen. Umrahmt von einer Einstimmung und einem Ausklang ...
Im Garten treffen wir über 100 Dichter, so unterschiedliche wie Ulla Hahn, Heinrich Heine, Karl Krolow, Hölderlin und Goethe. Wir machen uns auf den Weg vom Eingang über die Ernte bis zum Ausklang, wohl wissend, dass da noch einiges vor uns liegt  ...

Eingang

Einst waren wir alle im glücklichen Garten ...
 Peter Huchel

Vom Reifen und Ernten

 Glückwunsch

die äpfel waren reif
als du zur Welt kamst
und das licht machte sie durchsichtig
wie dein schwarzes haar
die wolken liefen fröhlich und leicht
wie von pferdchen gezogen
schneller rief ich ein neuer mensch kommt
die äpfel blummsten ins gras
ich teilte sie mit den vögeln
und erzählte von dir und dem schneiderlein
bald sitzen wir untern baum
essen lichtäpfel
die angepickten sind süßer
und die wolken laufen uns davon

Dorothee Sölle (1929-2003)

 Ausklang
Neuer Frühling gibt zurück,
Was der Winter dir genommen.
Heinrich Heine




 
Anton G. Leitner (Hrsg.)
Zu mir oder zu dir?
Verse für Verliebte
München 2008, 128 S., Broschur, Reihe Hanser bei dtv,  6,95 €

Vita zu Anton G. Leitner, siehe oben

Wer nicht recht weiß, wie er es dem oder der Geliebten sagen soll oder wie er es neu und immer wieder sagen soll, greift gerne zu Liebesgedichten. A. G. Leitner hat davon 100 Stück aus 250 Jahren gesammelt und zusammengestellt, dabei die 15-jährige Schülerin Marina Elsner um ihre Stimme gebeten. Heraus kam dieses reizvolle Bändchen, das alle Phasen der Liebe begleitet, vom Vorspiel, zum Flirt und Liebesschwur, vom Kuss zum Liebespiel, vom Liebesschmerz zum neuen Glück und ein Nachspiel ... Hier ein kleiner Spaziergang über den Höhepunkt...

Vorspiel 
Das Lieben macht schön /Das Lieben macht klug. 
Es braucht sehr wenig. /Zwei sind genug.
Das Lieben macht krank. /Das Lieben macht matt. 
Es braucht sehr wenig. /Weh, wer es hat. 
                                                             Peter Maiwald

Vom Kuss zum Liebesspiel

Annette an ihren Geliebten

Ich sah, wie Doris bei Damöten stand,
Er nahm sie zärtlich bei der Hand;
Lang sahen sie einander an,
Und sahn sich um, ob nicht die Eltern wachen,
Und da sie niemand sahn,
Geschwind - Genug, sie machtens,
wie wirs machen.

Johann Wolfgang von Goethe

satzzeichen

wir entworten
entsilben
buchstabieren uns

fallen ohne komma
und fragezeichen
übereinander her

punkt

Claudia Angerer

Nachspiel
Vergißmeinnicht
Ein Blümchen ist so wunderschön, /Gelobt von allen, die es sehn, 
Es ist das Blümchen, welches spricht: /Vergißmeinnicht. 
Dies Blümchen hab ich oft gepflückt, /Die Farbe hat mich stets entzückt, 
Weil jedesmal sie zu mir spricht: /Vergißmeinnicht.

Annette von Droste-Hülshoff




Anton G. Leitner (Hrsg.)
SMS-Lyrik
160 Zeichen Poesie
München 2002, 100 S., Broschur, Reihe Hanser bei dtv,  6,00 €

Vita zu Anton G. Leitner, siehe oben


Das klassische Handy erlaubt 160 Zeichen, die aktuelle Generation der Handys gar Power-SMS mit 300 Zeichen, um anderen wichtige und weniger wichtige Botschaften zukommen zu lassen. A. Leitner hat in diesem Bändchen 160 poetische Kurzbotschaften von 87 bekannten Autoren, zu denen Erich Fried, Gottfried Benn, Reiner Kunze und Christian Morgenstern gehören, und Slammern zusammengestellt, mit denen man nicht nur Liebesausbrüche, sondern auch dezente Verzückung, Verwunderung, immer aber Lesen hervorruft. Alle Gedichte hochgradig SMS-tauglich und dringend weiterzugeben... Der Simser findet etwas über das Handy, Liebeserklärungen, Absagen, Ratschläge und Wortwitz.

2 Kostproben der "modernen" Simser:

Sie sagte nichts
und gab sich dazu her.
Ich erklärte sie
zu einer Magnolie
und bog sie zurecht -
für meine Hände.
Sie nahm die Huldigung an.

                                 SAID

genium sos
solaris zelle mutter fernbedienung
vater salz + pfeffer sexkrieg halleluja
roh stoffe leid + software salsa
effexive hiphop sos mix punkt
byebye my love

Augusta Laar



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Dienstag, 8. Juni 2010

Neu in "mare" zu lesen

Unter anderem liest man folgende Geschichten mit reichem Bildanteil in mare, der Zeitschrift rund ums Meer:

Antrag untertage
Ich wollte die mit Salz- und Süßwasser gefüllten Kalksteinhöhlen von Yucatán in Mexiko fotografieren, und dazu setzte ich in der heißen Grotte die Kamera auf eine Felsbank etwa zwölf Meter über der Wasseroberfläche und wartete jeden Tag fünf bis sechs Stunden lang. An manchen Tagen kamen nur ein oder zwei Schwimmer hierher.
James Pomerantz, "Stunde des Lichts", mare No. 80, Seite 122
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Wie das Leben schmeckt
Um zu erfahren, wie das Leben von chinesischen Einwanderern in  Großbritannien ist, wie sie von ihren gangmasters kontrolliert werden, die sie in dreckigen Sammelunterkünften halten und ihre Identität stehlen, die sie zu gefährlichen, schlecht bezahlten Arbeiten zwingen, vor allem aber, um herauszufinden, warum 23 von ihnen im Watt der Morecambe Bay ertranken, wohin man sie als billige Muschelsucher geschickt hatte, schleuste ich mich undercover in die Migrantenszene ein.
Hsiao-Hung Pai, "Der Tod der Muschelsammler", mare No. 80, Seite 64
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Außerdem im Moment zu haben:
Heftpaket zur Fußball-WM
In Vorfreude auf die Fußball-WM in Südafrika macht mare Ihnen ein besonderes Angebot. Zwei außergewöhnliche Reportagen um das Spiel mit dem Ball und das Kapstadt-Heft. Nur für kurze Zeit gibt es diese drei Hefte als Paket zu einem stark reduzierten Preis. Für nur 13 Euro statt 23,50 Euro bei Einzelkauf bekommen Sie mare No. 52, No. 71 und No. 75 mit den folgenden Themen... zum Angebot


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Sonntag, 6. Juni 2010

Kunstevent: Noch bis 27. Juni 2010: Passion - Bilder und grafische Arbeiten von Renate Wandel, Fulda

Passion - Bilder und grafische Arbeiten von Renate Wandel
Ausstellung, 19. März bis 27. Juni 2010


Bonifatiushaus
Haus der Weiterbildung der Diözese Fulda
Neuenbergerstr. 3-5, 36041 Fulda

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 9 bis 18.30 Uhr


Das Bonifatiushaus in Fulda stellt ca. 50 Werke der Malerin und Bildhauerin Renate Wandel aus, darunter großformatige Gemälde zum Passionszyklus, die 2005 im Dialog mit dem Pastor der Margarethenkirche in Gotha entstanden.

Renate Wandel beschäftigte sich seit Beginn ihres Kunststudiums immer wieder mit der Passionsgeschichte in ihren Werken. Viele Bildmotive erlebte sie zunächst als Traumvision. Diese Visionen wurden erst Jahre später von ihr auf Leinwände übertragen. Ihr Schaffen scheint durch eine ambivalente Deutung der religiösen Kernfragen geprägt. Auch das Thema der Versuchung beschäftigt sie sehr stark, siehe Renate Wandel im Kleinen Kunstbahnhof, St. Julian.

Renate Wandel bei viereggtext

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Freitag, 4. Juni 2010

Rheinland-pfälzische Künstler: Kunstevent nur an diesem Wochenende - Transformierte Landschaft in Kinheim / Kindel

Transformierte Landschaft
 
Skulpturen von Maria Hill,
Malerei von Edith Krötz-Gilles und 
neuer Schmuck von Katrin Walter

Ausstellung und Weinfest vom 3.6.2010 bis zum 6.6.2010 im Ökoweingut Rudi und Rita Trossen im malerischen Kinheim / Kindel (Mittelmosel-Kondelwald, zwischen Traben-Trabach und Bernkastel), Bahnhofstraße 7, Tel.: 06532-2714, trossenwein@web.de 

Am 5.6.2010, um 17.00 Uhr findet eine Vernissage statt, bei der die teilnehmenden Künstler ihre Werke vorstellen und die Hintergründe ihrer Kunst beleuchten. Im Anschluss daran können Sie im Garten der Familie Trossen bei einem Glas Wein oder einem von Rita Trossen zubereitetem ökologischen Essen den Acoustic Blues der Ralph Brauner Band genießen.
Freitag, ab 19:30 Uhr: Klaus Zimmer Trio.

 
Katrin Walter bei viereggtext
 
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Buchbesprechung: Problemzonen des Lebens, München 2010

Daniel Schnorbusch
Problemzonen des Lebens
Meine Gespräche mit Fräulein Schröder
München 2010, 128 S., Hardcover,
mit 13 farbigen Illustrationen von Jana Konschak
14,95 €, Verlag C.H.Beck


"Natürlich ist nichts erfunden, ist alles wahr und sind Ähnlichkeiten mit lebenden oder auch nicht mehr lebenden Personen und Tieren die reine Absicht."

In einer recht angenehmen und wie man sieht produktiven Verbindung unseres Ich-Helden mit Frau Schröder, einem Paar, das auf ähnliche Missverständnis-, Streit-, Scheitern- und Wiedervereinigungskultur zurückgreifen kann wie Karl Valentin und Liesl Karlstadt, Heinz Becker aus Bexbach und seine Frau Hilde sowie Woody Allen und eine seiner Geliebten, kommen etliche sehr brisante und relevante Alltagsthemen zur Sprache.
Das Muttermal als Objekt des Begehrens zwischen der Vergänglichkeit des Lebens, der Kontrolle des anderen und der instinktiven Arterhaltung. Die Forschung nach dem philosophischen und wirklichen Gehalt des Wortes Material, die im Krankenhaus endet, wegen einer ominösen Materialermüdung in einem mehrstöckigen Sportgeschäft in München (ach, wie heißt das gleich...?). Die Schwierigkeit, kindlichen Besuchern den Gang ins Deutsche Museum schmackhaft zu machen, oder wo der Drang nach Schönheit enden kann, wenn beide parallel, ohne es zu wissen, sich die Haare färben, so dass nur noch eine Radikalmaßnahme die wahre Schönheit des Mannes, sie kommt von innen (!), retten kann.
So geht es weiter mit Spiritualität, Chi als wahre Bedrohung des Ehemanns, der mit seinem Arbeitsplatz in die Abstellkammer umziehen soll, musikalische Auseinandersetzungen, die im Fiasko enden, Freundin Gudrun, die mit alternativer und vollwertiger Einstellung die Lebenswelt des Ehemannes terrorisiert, eine Autopanne, die so lange dauert, dass beide in ein bayrisches Volksfest wegen Brückeneinweihung geraten, Geldthemen, Gesundheit, Farben, Wetter, der Reigen setzt sich fort. Lesen Sie selbst und fiebern Sie mit Daniel Schnorbusch der Freiheit entgegen.

Alle Geschichten in diesem Buch sind Schlusspunkt-Kolumnen der Jahre 2004 bis 2009 in der Zeitschrift "Kultur & Technik" des Deutschen Museums in München.  Daniel Schnorbusch, geb. 1961, ist Deutschlehrer in einem Privatgymnasium und Lehrbeauftragter an der L.-M.-Universität München.

Die Illustratorin Jana Konschak


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Mittwoch, 2. Juni 2010

Buchbesprechung: Adam und Evelyn, München 2010

Ingo Schulze
Adam und Evelyn
Roman
320 Seiten, 9,95 €, dtv, München 2010

Beim Deutschen Taschenbuch Verlag ist gerade eine preiswerte und schmucke Fassung des 2008 beim Berlin Verlag erschienen Bestsellers von Ingo Schulze erschienen. Auf dem Cover eine passende Scène de l'amour namens "Dr. Demouchel" von Georg Baselitz, die schon auf der Hardcoverfassung des Berlin Verlages eingesetzt wurde.
Ingo Schulze schreibt schöne Geschichten aus dem Alltag, die immer ein bisschen knistern, ein bisschen wortkarg, aber immer vielsagend sind. Auch in diesem Roman, der im August 1989 bis zum Mauerfall im November spielt, Reiseströme in die CSSR und nach Ungarn, Wartende, auf Freiheit Spekulierende, die Öffnung der Grenzen in Ungarn Richtung Westen und schließlich die Leipziger sanfte Revolution, die die ganze DDR erfasste, der Fall der Mauer, Auflösung der DDR, dient dieser wichtige deutsche Wendepunkt der Geschichte als Hintergrund zu einer Liebesgeschichte zwischen Lutz, dem Damenschneider, und seiner Freundin Evelyn. Die an Arthur Schnitzlers "Liebesreigen" erinnernde Kreisbewegung wird erweitert um Mona, Michael und Katja, sowie andere Frauenfiguren in der Nebensache, darunter auch die Wirtin in Ungarn, bei der sie sich später aufhalten werden. Mit auf dem Weg ist auch Elfriede, die Schildkröte.
Ein ganz wertvolles Buch, es spricht einen an, lässt einen Zeitzeugen hautnah erleben. Es wird wohl seinen festen Platz neben der Chronologie der "sanften Revolution" in Ostdeutschland finden.
Lutz, der von Evelyn Adam genannt wird, wegen seines typischen Markenzeichens, einem ausgeprägten Adamsapfel, der sie magisch angezogen hat, der vor- und zurückweicht, sein Eigenleben hat, obwohl Adam eigentlich klein und hager ist, was sie nicht begeistert hätte. Aber so findet sie ihn schön. Er nennt sie Evi. Evelyn weiß vieles aus seiner Vergangenheit nicht, was am Ende des Romans klar wird, aber sie ist schon länger mit ihm zusammen und liebt ihn. Adam liebt sie auch, aber nicht alleine, denn sein Job hat diese verhängnisvolle Nähe zu Frauen, der er nicht mehr widerstehen kann, wenn er bei der Anprobe den weiblichen Halswirbel sieht, der wie ein Anschaltknopf in seinem Gehirn wirkt, und den Stoff der Kleider fühlt. Seine Kleider machen Frauen erst begehrenswert und der erste größere Test der Attraktivitätswirkung geschieht bei ihm. Die Frauen wissen das und lieben seine Schnitte, der genüssliche Zigarrenraucher ist gefragt.

So auch am 19. August 1989, als Lilly 
auf seine Empfehlung den BH unter dem Stoff weglässt, weil er ihn stört. Adam kann nicht mehr widerstehen... Dummerweise erwischt ihn Evelyn in flagranti und verlässt ihn. Sie entschließt sich mit Freundin Mona und Michael aus dem Westen, der zu Mona kam, nach Ungarn zu fahren. Michael tritt hier pars pro toto gegen Adam an. Auch auf anderer Ebene: Adams 1961er Wartburg, genannt "Heinrich", gegen einen alten roten Passat, Kilometerstand 300.000. Der Vergleich Ost-West beginnt hier auf einfachem Niveau, wird jedoch durchgehalten bis zum Schluss und kehrt in vielen Dialogen wieder. Das Spiel der Liebe, der Reigen geht weiter. Adam kann nicht ohne seine Evelyn und folgt in seinem Auto. Evelyn, Mona und Michael merken es, Evelyn will ihn loswerden, zurückschicken, aber er ist nicht abzuschütteln. Mona ist bald überflüssig, denn Evelyn rückt bei ihrem Freund vor. Sie fährt verärgert in die DDR zurück. 

Zu Adam steigt unterwegs Katja ein, die völlig abgebrannt und abgerissen in Adams Kofferraum über die Grenze geschmuggelt wird und mit ihm bis Budapest reist. Katja hat versucht die Donau zu durchschwimmen, was beinahe schief ging. Adam mag sie, pflegt sie, aber es läuft bis auf kleine Anklänge nichts. Hier ist Adam primär der Retter, nicht der Verführer. Auf dem Weg über Prag nach und in Budapest finden Adam und Evelyn sich immer wieder, wohnen zusammen in einer Budapester Pension. Adam bleibt wie ein Spürhund auf ihrer Fährte, zeltet schließlich im Garten der betreffenden Pension.
Evelyn lässt sich mit Michael ein, verliebt sich, schläft mit ihm, versucht ihren Adam zu vergessen und ist fast geneigt, mit Michael in den Westen zu gehen. Die Botschaft geht um, dass die Grenzen für immer aufgehen werden. Es beginnt eine Wartezeit, die Diskussion für und wider das Abhauen, mit wem und warum. Evelyn  besinnt sich jedoch eines anderen. Michael und sie erleben einen Einbruch in sein Auto, die Scheibe kaputt, alles geklaut, auch ein Wendepunkt in ihrer Freundschaft, sie entfernen sich voneinander.
Adam näht einer Braut und der Wirtin Frau Angyal zwischenzeitlich ein Kleid, was ein ungeheuer großes Geschenk für die Ungarin ist und ihn einige lange Momente in diese typische verführerische Situation des Begehrten und Begehrenden bringt.




Evelyn bewegt sich wieder auf ihn zu, sie reden und verbringen mehr Zeit miteinander. Als die Grenzen aufgehen, fahren Michael und Katja schnurstracks mit dem demolierten Passat mit halber Windschutzscheibe in den Westen, sind bei den ersten Grenzgängern, die mit Kameras empfangen werden. Michael ist schon überfällig am Arbeitsplatz, er hat seine Urlaub bis zum Anschlag ausgedehnt. Er fährt Richtung Hamburg weiter, Katja bleibt in Bayern. Adam und Evelyn erörtern den Ernstfall und fahren dann auch in die Freiheit, über Österreich, Graz, nach Bayern - in die Nähe von Rosenheim. Der Wartburg hat auch einen Macken, der Anlasser ist defekt. Adam möchte seine Freundin heiraten. Sie landen in einer bayrischen Pension, entdecken die westliche Freundlichkeit und finden eine Bibel in der Nachttischschublade. Der Sündenfall Adam und Evas wird hier symbolisch für den Fall der beiden, das Fremdgehen in der Beziehung und das Verlassen der Heimat, von ihnen erörtert. Sie kommen zum Schluss, dass diese Bibellösung, die Verheißung, dass sie in Schuld und verstoßen, außerhalb des Paradieses leben müssen, nur weil sie erkannten, was gut und was böse ist, weil sie sein wollten wie Gott und nur das ewige Leben zur Vollkommenheit noch fehlt, nicht das Wahre sein kann. Adam sieht keine Sünde darin, er empört sich über die Unverschämtheit der Bibelschreiber, den Menschen so etwas zu sagen. Dass sie nie dahin dürfen, wo sie hin wollen. Der ganze Sündenfall unglaubwürdig. Adam und Evelyn gehen zu Verwandten Adams und die Polizei verhört auch unsere beiden Einwanderer, um Spione der Stasi auszufiltern. Adam und Evelyn fühlen sich prompt an Behördenbefragungen im Osten erinnert und verstehen nicht, dass man im Westen auch verhört werden kann. Der Weg führt nach München.


Evelyn trifft sich mit Katja und erzählt ihr, dass sie schwanger ist. Sie weiß nicht, wer der Vater ist, Michael oder Adam. Seit Adam es weiß, spricht er nicht mehr mit ihr, er scheint verdattert über diese Wendung. Katja hat einen neuen Freund, Marek, der abgelegte Züricher Luxusklamotten im München auf dem Flohmarkt verkauft. Es ist November 1989. Der Roman endet mit dem Abschied von der Vergangenheit in einer ungewissen Szene. Adam verbrennt alte Fotos all seiner Geliebten im Garten, die Nachbarn laufen herbei wegen dem Feuer. Evelyn steht alleine mit sich und ihrem Spiegelbild in der Fensterscheibe im Haus und beobachtet Adam, dessen gleichmäßige Bewegungen sie erschrecken ... Als ob sie nicht angekommen wären und alle Entwicklung beendet sei.

Traurigkeit, dass jeder für sich alleine bleiben wird, getrennt, seinem Schicksal ausgeliefert, kommt auf. Ein Roman, der nicht nur die Mentalität der Bürger aus Ost und West beleuchtet, auch ihre Sorgen und Wünsche, ihre Hoffnungen und Zweifel in dieser Zeit, auf ihrem Weg in eine neue Zukunft sehr gut beleuchtet.


(fotos: cover - dtv; andere: privat)
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Heute Abend in Weimar: Lesung von Rainer Hauer




Rainer Hauer rezitiert Furioses, Fantastisches und Fröhliches aus bekannten und unbekannten Faust-Dichtungen, Humoriges und Heiteres, komisch Übertriebenes und Paradoxes aus Friedrich Schillers Werken und erzählt von der Tyrannei und Demokratie, Anklage und Verteidigung, Provokation und Politspiel in seiner Sokrates-Interpretation:
Mittwoch, 2. Juni 2010 - 21.00 Uhr,
FAUST - ein Mann geht durch Jahrhunderte - Rezitation
Theater im Gewölbe, Markt 11 - 12, 99423 Weimar
 
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