LADIES & GENTLEMEN
TRIKONT PROUDLY PRESENTS
DEN TRIKONT-RÜCKBLICK 2014
UND DEN TRIKONT-AUSBLICK 2015
Liebe Freunde, Kollegen, Unterstützer, Fans und Kritiker,
Euer wahrscheinlich ältestes Independent-Label diesseits und jenseits der Alpen, der Anden und dem Grossen Arber ist schon wieder ein Jahr älter und macht immer noch das, was es am besten kann, Musik. Und wenn das nicht so viel Spaß machen würde, wie es tut, würde ich sagen, wir haben mal wieder viel zu viel gemacht, zu viel gearbeitet, zu viel rumdiskutiert, rumtelefoniert, rumgefragt rumorganisiert und haben alles in allem zu viel umanandergschißn - uns hin und wieder auch zu viel geärgert, nie grundlos natürlich, hilft aber ja eh nix, also lassen wir das.
Und so wars bei uns letztes Jahr:
Januar: Für die Freunde des Absurden im Leben, dem Wahnsinn im Alltag, dem Kleinen im Großen, dem DaDa im Ismus haben wir unsere Valentin-Box aufgefrischt und ergänzt durch eine DVD mit Filmen von Valentin, mit Valentin und über ihn, inklusive „Karl Valentin – Ein Hungerkünstler“ eine 60 minütige Dokumentation von F.X.Karl.
April: „Beyond Addis“ – durch unseren Immer-schon-und-immer-wieder-Super-Compiler Jonathan Fischer haben wir JJ Whitefield kennengelernt und waren begeistert von seiner Idee und den Wahnsinns-Songs für eine Compilation, bei der sich junge Bands vom Jazz Äthiopiens der 70er Jahre inspirieren lassen. „Eine fantastische CD – die ich unbedingt empfehlen kann“ dieses Kompliment vom Meister dieses Genres Mulatu Astatke freut uns riesig.
April: Hans Söllner im BR, das konnte man sich vor einigen Jahren noch gar nicht vorstellen, und nun auch noch ein Portrait in den „Lebenslinien“. Und dann auch noch ein wirklich offener und vorurteilsfreier Blick auf den Hans, Ute Casper sei an dieser Stelle sehr gedankt. Keiner von uns konnte sich vorstellen, wie aus diesen vielen, vielen Stunden Material ein 45Minüter werden könnte, wurde es tatsächlich und hat uns und dem BR Unmengen an begeisterten Mails beschert.
Mai: Wunderlich und fremdvertraut klingen die Coconami-Songs auch auf „san“, Coconamis dritter CD. Zuerst gab es noch Bedenken wegen des Titels, den keiner versteht. Kann schon sein, klingt aber gut und heißt sowohl Drei, als auch „gestatten Coconami“ – oder auch ganz Bayrisch „des san Coconami“. Also wieder was gelernt, ist doch super. „Hier entsteht eine Kunst, die tatsächlich beim Hören glücklich macht. Das muss Kunst nicht. Aber schön, wenn es zwischen durch doch einmal klappt.“ Der Standard – Wien
Mai: Es war uns eine große Ehre, für Coco Schumann, quasi als Geburtstagsgeschenk „Coco on Vinyl – 90 Years in Jazz“ zu veröffentlichen. Die allererste Platte bekam Coco im Rathaus Schöneberg überreicht, bei einer sehr beeindruckenden und ergreifenden Geburtstagsfeier.
Juli: Die dritte „Early Rock’n Roll“ – natürlich von Jonathan Fischer kompiliert. „Please don’t freeze“ ist genauso wild, inbrünstig und schön wie die ersten beiden. „Es gibt Platten, die man allen und jedem ans Herz und in die Beine legen, aufdrängen, ja aufzwingen möchte..“ schreibt Christian Gasser in der Züricher Stadtzeitung Loop und recht hat er.
August: „Frei.Sein.Wollen“ ein Film über Kofelgschroa von Barbara Weber und Johannes Kaltenhauser kommt in die Kinos. 4 Jahre liegen zwischen der Kinopremiere und dem Drehbeginn, eine Zeit der Beobachtung und des Begleitens, mit Krisen und Pausen dazwischen. Fast kommt es einem so vor, als könnte man der Band beim Älterwerden zuschauen. Das haben dann auch überraschend viele Menschen getan und waren begeistert.
September: „Strange & Dangerous Times-New American Roots – Real Music For The 21stCentury”, compiled by Sebastian Weidenbach, von ihm kommen auch die sensationellen Fotos im Booklet. „Hier artikuliert sich der Underground.. sie spielen in weitgehend traditionellen Besetzungen aber auf eine Weise, die, ob zart oder wutentbrannt, immer was Ruppiges, vollends Unpoliertes hat“ schreibt Christian Jooss in der Süddeutsche Zeitung.
„Hard Soil“ und „The Folk Singer“ zwei Filme von Marc Littler, vertreiben wir auf DVD, nicht nur, weil sie einige der Musiker die Sie auf unserer CD hören können, begleiten sondern auch, weil Littler verdammt gute Geschichten erzählt.
Oktober: Morbide Polka - Niederbayerischer Blues - Autonome Wirtshausmusik – Schuldiger Dreigesang - Schamlos übergeworfene Oldies – Herzliche Erotik - Exzessiver Gipfelabgesang - Furioses Gefiedel. Damit ist schon viel erklärt, aber bei weitem nicht alles. Punkt Eins: Diese Kapelle heißt Zwirbeldirn, nicht Zwiebeldirn und Punkt Zwei: Dieser Name bedeutet gar nix, klingt aber gut, vorausgesetzt man spricht ihn richtig aus. Diese drei geigenden Damen und der eine Herr am Kontrabass haben ihre zweite CD veröffentlicht, die schlicht und ergreifend mit „Jabitte“ betitelt ist: „hinreissende Raritäten“ / „wild und anarchisch“ /„eigentümliche Geschichten über eigentümliche Gestalten“ schreibt reihum die Journaille und genauso isses.
November: Kofelschroa waren wieder im Studio, wieder mit dem Notwist-Micha-Acher und Oliver Zülch und das hört man, und wie. Die neue CD der vier Herren nennt sich „Zaun“ und es finden sich auch diesmal Perlen von Musikstücken, Texte wo einem auch mal der Mund offen bleibt und wenn sie dann noch singen, hinter-über-unter-und-durcheinender, dann ist das Glück perfekt. „Die Kofels sind Parallelzeitwesen, deren innere Uhren in ihrer genau richtigen Geschwindigkeit ticken – unbeirrt“ So stands in der Süddeutschen Zeitung und das unterschreib ich sofort. Oder so: „Melancholisch, mäandernd, elegisch. Die langen, fließenden Stücke mit all den Wechseltakten, beinahe psychedelisch kreisenden Melodien und unvorhersehbaren Strukturen berühren auf eine merkwürdig leise Art.“ Rolling Stone. „Lieder, die Witz und Weltschmerz vereinen, aus denen die typische Lakonie, aber auch eine neue Leichtigkeit blitzen..Diese innere Dynamik, die so kostbar ist, möge ihnen erhalten bleiben“ schreibt die MUH und spricht uns aus der Seele.
Und sonst so?
Kofelgschroa waren viel unterwegs, in Bayern ja eh, in Berlin und Hamburg auch, und im März gab es dann 6 Wochen Amerika: Straßenmusik in Texas, dann Louisiana und dort ein Besuch bei Chuck Perkins und eine Session in seinem Club „Istanbul“. Vor ein paar Tagen kamen die Kofels zurück aus Lima, vom „Festival der Bergvölker“, wenn sie da nicht hinpassen, dann weiß ichs auch nicht.
Es gab tanzende Kinder in Hongkong, sehr zum Schrecken der Lehrer und zur Freude einer nicht unbekannten Musikerin: Bernadette La Hengst unterwegs in Hongkong und China.
Nicht zu vergessen all die wunderschönen, ergreifenden, mitreißenden und meistens knackvollen Konzerte: Zwirbeldirn im Münchner Milla, Kofelgschroa und Coconami beim Heimatsound-Festival in Oberammergau, oder Attwenger, Express Brass Band, Zwirbeldirn, Hasemanns Töchter, Kofelgschroa und Coconami im Herzkasperl-Zelt auf der Historischen Wiesn , „Songs Of Gastarbeiter“ mit Bülent Kullukcu und Imran Ayata im Harry Klein. Coconami und Kofelgschroa an einem Abend in der Berghain-Kantine zu Berlin. Oder Coconami, die in Tokio und Fukushima spielten. Kofelgschroa auf den Straßen von Austin beim „South by Southwest“.
45 Minuten Trikont im Bayrischen Rundfunk, ein Portrait das selbst uns manchmal überrascht hat. (ein großes Dankeschön an Valerie Trebeljahr).
2015 legen wir los mit Attwenger, ihre neue CD kommt im März, sie wird, wie nicht anders zu erwarten supersupersuperschön, die Stücke kurz und knackig, der Sound zwischen wild und heftig und sanft und swingend – „Spot“ wird das neue Werk heißen. Auf Vinyl gibt’s das natürlich auch.
Und weil der Film über Kofelgschroa so gut geworden ist und nicht nur wir begeistert waren, wird „Frei.Sein.Wollen. auch auf DVD erscheinen, im März, es könnt auch April werden.
Cafe Unterzucker tauchen wieder auf, haben sie zumindest versprochen, die ersten Lieder gab es bereits zu hören, z.B. „Glucksgefühle“, da singt auch die Maria Hafner mit und ich muss sagen, man kann sich schon mal vorfreuen, nicht nur als Kind.
Eigentlich wäre sie schon im Herbst fällig gewesen, die neue „Stimmen Bayerns“, welche „Der Irrsinn“ heißen wird, 2015 muss es nun endlich klappen. Bei diesem Thema kann ja auch nix schief gehen und Stoff gibt’s genug, grade in Bayern.
Lydia Daher schiebt mal in Köln und mal in Berlin viele Spuren hin und wieder her und sortiert und hofft, dass sie bald durch ist durch diesen Wahnsinn und dann kann man hören, wie das klingt, wenn Lydia Daher in Algier mit Musikern von dort spielt und singt.
Eric Pfeil ist momentan nur mit Gitarre, seinen Pop-Kolumnen-Texten und seinem Entertainer-Talent unterwegs, und dort kann man auch schon den einen oder anderen neuen Song zur neuen CD hören.
Glauben Sie mir, da wird mit ziemlicher Sicherheit noch einiges dazu kommen, manches haben wir schon im Trikont-Hinterstübchen, aber wir wollen mal nix verschreien und wenn es fix ist, sind Sie die ersten die es erfahren.
Ein großes Dankeschön an unsere Musiker-innen, an unsere Herausgeber-innen, unsere Freunde und Ideengeber, unsere Vertriebspartner, unsere Mutmacher, an all die interessierten und uns unterstützenden Journalisten und innen und ein Prosit auf jene, die uns durch ihr Interesse und ihre Liebe zur Musik die Möglichkeit geben weiterzumachen, in nicht immer einfachen Zeiten. Wir lassen uns nicht unterkriegen und Sie und Ihr hoffentlich auch nicht.
Wir wünschen allerseits ein schönes Weihnachtsfest gehabt zu haben und ein glückliches, hoffentlich friedliches Neues Jahr zu erleben. Auf dass die Welt endlich eine gerechtere werde und jeder Mensch einen Platz findet, an dem er leben und glücklich werden kann.
Und nicht vergessen, viele Flüchtlinge brauchen unsere Hilfe, also ran an die Kleiderschränke und die Spielkisten Eurer Kinder – kauft Buntstifte und Malblöcke und spendet was das Zeug hält.
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