Angel Mai ist Agentin beim ultrageheimen Geheimdienst SAAE, der ›Strategischen Abwehr zur Bekämpfung des Abschaums der Erde‹.
Scheich Hassan ibn Abdallah plant einen grausamen Anschlag auf Deutschland. Doch keiner weiß, wann, wo, wie und warum er stattfinden soll. Ideale Voraussetzungen für den SAAE, um Angel ins Feld zu schicken. Denn Angel ist bekannt dafür, dass sie sich mit vollem Körpereinsatz in den Kampf stürzt.
" 'Angel und der Scheich von Zambamba!' Noch unlogischer als jeder Bond–Thriller, dabei jedoch viel erotischer und witziger", meint das Hintertupfinger Tageblatt.
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Ich bin Angel. Ich bin die schärfste
Waffe der Bundesrepublik Deutschland im Kampf gegen den Sumpf des
Verbrechens. Doch
ich jage keine Kleinkriminellen, sondern diejenigen, die die Welt ins
Chaos stürzen wollen. Die Durchgeknallten und Verrückten, die uns
mit Atombomben bedrohen oder die Weltherrschaft an sich reißen
möchten.
Ich
bin stolz darauf, Oberst beim ultrageheimen Dienst SAAE zu sein. Das
steht für ›Strategische
Abwehr
zur Bekämpfung des Abschaums
der Erde‹.
Allerdings ist das ist nur die interne Bezeichnung, was die
tatsächliche Abkürzung bedeutet, ist genauso ultrageheim, wie die
gesamte Abteilung.
Nicht
mal meine Namensvetterin Angela M., die Bundeskanzlerin, weiß, dass
es uns gibt. Mit der habe ich ansonsten nur noch ein Ding gemeinsam.
Ich trage manchmal Hosenanzüge, aber nicht so gruselige, wie sie.
Falls
ich im Abendkleid auftauche, mache ich mich nicht lächerlich, den
Männern bleibt schier die Spucke weg. Denn ich habe auch ordentlich
was in der Bluse.
(...)
»Ko
.. kommt mit, ihr Ferchen«, lallt unser charmanter Gastgeber und
griffelt mir durch die frisch geföhnte Mähne.
»Ferchen?«,
lalle ich zurück. Ich bin hackedicht.
»Ferchd
... chen«, rülpst John Appelpie. »Du weißt do ... doch. Galoppel
ga ... ga ... galoppel.«
Der
Mann mit dem bescheuerten Nachnamen und der verwaschenen Aussprache
ist ein ultrareicher Bursche, Finanzhai und Vorstandsvorsitzender der
Appelpie & Goldstein Bank mit Hauptsitz in New York. Er erhebt
sich wankend, winkt uns mit dem Zeigefinger, ihm zu folgen.
Damit
will er sagen, dass der feuchtfröhliche Abend beendet ist. Jetzt
soll es handfest zur Sache gehen. Ich habe da, ob seines Zustands, so
meine Zweifel.
Wir
stehen auf. Wir, das sind Su und ich, Mitarbeiterinnen des teuersten
Begleitservices Berlins.
Appelpie
hat uns im Voraus eine Stange Geld bezahlt, damit wir ihm die Nacht
nach der anstrengenden Sitzung ein wenig versüßen. Auf Firmenkosten
versteht sich.
Der
Lift schießt in die vierzehnte Etage, Appelpies Jackett bleibt
zurück. Su reißt ihm auf dem Weg zum Zimmer auch ein paar Knöpfe
aus dem sauteuren maßgeschneiderten Hemd. John findet´s lustig, er
deutet auf sie und lacht wie ein verrosteter Nagel.
Appelpie
steckt die Karte in den Türöffner, stampft voraus, dabei brabbelt
er permanent: »Galoppel, galoppel.« Er versucht´s jedenfalls.
»Ich
mache mich mal frisch«, sage ich und verschwinde in das Bad der
Suite. Es hat fast die Ausmaße einer Mietswohnung. Ich rücke den
Busen zurecht, atme zwei, dreimal tief durch, hole das Fläschchen
aus der Tasche und stecke es zwischen meine Titten. Ich lächle mir
im Spiegel gewinnbringend zu, dann mache ich mich an die Arbeit.
Appelpie
steht nackt vor dem Vierzigmannbett. Er starrt auf Su, die gerade
ihre Brüstchen freilegt.
Der
Kerl ist ein netter Anblick. Gut aussehend, sonnengebräunt,
muskulös, und er hat eine beeindruckende Penislänge, obwohl er
keinen Steifen hat.
Zu
viel Alkohol, denke ich mir. Kann passieren.
Ich
lächle, drehe mich und lass ihn den Reißverschluss meines
Abendkleids öffnen. Es fällt raschelnd zu Boden, das Fläschchen in
meine Hand. Ich schiebe es unter eines der Kopfkissen, so ist es
einigermaßen versteckt.
...
...
»Du kannst aufhören«, sage ich zu
meiner Mitarbeiterin, die die Luft ablässt und sich zur Seite rollt.
»Was?«,
lallt Appelpie, der noch versucht den Kopf anzuheben.
»Schlaf
gut, du Ausgeburt der Hölle«, antworte ich.
Schon
beginnt der Kerl zu schnarchen. Die KO–Tropfen wirken in Sekunden.
Ich
betrachte den Wichser, der in der Aufsichtsratsitzung beschlossen
hat, im alten Europa eine ganze Menge Leute auf die Straße zu
setzen. Dafür ist selbstverständlich eine kaum redenswerte
Gehaltsverdopplung für den Vorstand herausgesprungen. John Appelpie,
der Typ, der in der Finanzkrise Tausende Existenzen vernichtet, dabei
Milliarden gescheffelt hat. Aber das ist nicht der Grund, warum er im
Reich der Träume weilt. Der Kerl ist einer der lächerlichsten
Terroristen, die ich jemals kennengelernt habe. Nichtsdestotrotz ist
er gefährlich.
Schon
morgen soll ein speziell für ihn entwickeltes Computerprogramm damit
beginnen, die Finanzwelt ins Chaos zu stürzen. Da man Geld nicht
vernichten, sondern nur umverteilen kann (in dem Fall von unten nach
ganz oben), würde ihm das umgerechnet etwa Zwei–Trillionen Euro
einbringen.
Das
ist eine Zahl mit achtzehn Nullen (mit den beiden Stellen hinterm
Komma sogar zwanzig).
2.000.000.000.000.000.000,00
€, so sieht diese Zahl aus.
Nur,
damit du eine Vorstellung davon hast.
Jetzt
ist die Zeit der Aufklärung gekommen. Nein, nix mit Störchen oder
so, sondern, was wir hier wirklich tun.
Wir
arbeiten zwar beim besten Begleitservice Berlins, den haben wir
allerdings selbst gegründet. Wir arbeiten mit vollem Körpereinsatz,
deswegen brauchen wir den Service, um an die richtig widerlichen
Typen zu kommen. Su und ich sind hier, um Appelpie das schmutzige
Handwerk zu legen.
»Jetzt
wird´s eklig«, weissage ich voraus und nippe am zweiten Glas
Champagner.
»Warum
muss ich das immer machen?«, mault Su und nimmt erst einmal einen
großen Schluck aus der Flasche.
»Weil
ich deine Vorgesetzte bin«, erwidere ich. »Außerdem hast du
Qualitäten, die mir vollkommen fehlen. Dafür kann ich besser
fotografieren.« Ich zücke die Kamera. »Fangen wir unten oder oben
an?«
»Dann
oben«, sagt sie. »Unfair«, mault sie weiter und setzt sich auf
Appelpies Gesicht.
Der
bekommt das leider nicht mehr mit, obwohl er uns jeweils einen
Tausender pro Stunde im Voraus gezahlt hat. Es ist halt ungünstig
für ihn gelaufen. Wir werden ihn nicht die ganze Nacht unterhalten.
Su
verändert ihren Gesichtsausdruck, tut so, als hätte sie
Magenkrämpfe.
(...)
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