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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 13. Juli 2015

Wie war's bei DIE SCHÖNE MANNHEIMS im Schloss Edesheim in der Pfalz?

Erster Teil des Abends                (c) Stefan Vieregg


Zweiter Teil des Abends                (c) Stefan Vieregg
Endlich gab es eine Fortsetzung! DIE SCHÖNE MANNHEIMS hat ein zweites Programm aufgelegt, mit dem sie die Leute wie gewohnt schön spitz und entwaffnend ungebildet unterhalten. Einige Ingredienzen wiederholen sich, aber das ist ja auch beim besten Rezept so. Was wir aber geboten bekommen sind eben diese selbstkritischen Frauen, ja, mehrere, nicht nur eine Schöne (es kandidiert jede!) aus der Kurpfalz, die sich nur noch gelegentlich, dann aber kräftig Illusionen hingeben. Das Quartett sind die gar nicht unansehnlichen Sängerinnen Anna Krämer, Smaida Platais und Susanne Back und die moralische Aufpasserin und Anker am Klavier  Stefanie Titus.
Zweiter Teil des Abends                (c) Stefan Vieregg

Am 10.07.2015 spielten sie beim Open Air vom Capitol Mannheim am Schlossgraben in Edesheim mit Wasserbühne den werten Zuschauern ihr zweites Programm "Ungebremst" in der Nachfolge zu "Hormonyoga", wobei mir doch einige Nummern aus dem ersten Programm wieder begegneten. Ganz typisch ist dieser beißende selbstironische Spott, Frauen auf der Suche nach passenden Männern und die Striche der Natur durch die Rechnung. Ist es einerseits der allseits beklagte feminine Formverlust an allen wichtigen Rundungen, ist es andererseits der gealterte Mann voller Anti-Sex-Appeal, der suchende Frauen mit Shorts, Bierkugel und Sandalen radikal in die Realität zurückholt. 


Anna Krämer                (c) Stefan Vieregg
Das Alter, der Irrtum, die Speckschichten! Vor allem, wo den gut erhaltenen Rest finden? Die Schönen schlagen uns den Friedhof vor, den Marie-Louise Mott in der mundartlichen Hemshofschachtel auch schon zig-mal als "Mudder" versuchte, wobei ihr das Ordnungsamt schon auf den Fersen war, weil sie ständig die frei gewordenen Männer anquatschte. Aber sie hatte ja dann in der Nachbarschaft Erfolg! Es bieten sich auch die Urnenwand als neuer Treffpunkt an oder der Ruheforst, wo natürlich auch einer liegt, der überall tot oder lebendig, herumgeistert: der Horst! Melancholie beim 84-Jährigen, der ausgeflirtet hat und sich verdammt schlecht fühlt, in einem Lied besungen. Ein jüdisches Lied stimmt auch noch nachdenklich, dann aber ist es vorbei mit dem "scheene Schei(n)". 


Stefanie Titus                 (c) Stefan Vieregg
Die Werbewelt erfasst die Grazien... Sie verdienen sich noch was dazu mit Werbejingles und einer sehenswerten Werbe-/Verkaufssendung, irren sich fortwährend in den Terminen, aber werben fleißig für Fleurop, Elite-Partner (alles letzte Bastionen der Lust und der Bekanntschaften), always auch dazwischen, und wichtig: der Upraiser. Na, der altbekannte Nonsense: ein monströser BH in XXXXXL mit Stützvorrichtungen und Verstärkungen. Sehr schön anzusehen die eher schmalen Vertreterinnen der Schönen, für die der Upraiser bereits ein französisches Zelt - durchaus knotbar - verkörpert. 


Smaida Platais                (c) Stefan Vieregg
Beziehungen! Das artet oft aus in Besitzergreifungen als Wurzel allen Leids, so die intolerante Frau mit "Du bleibst bei mir", ziemlich nah am Phantom der Oper, oder umgekehrt das Eingesperrtwerden der Frau durch ihn. "Der 7.Sinn" - allen Menschen über 50 ein stehender Begriff -  zeigt uns, welch böse Überraschungen andere Verkehrsteilnehmer erwarten können, wenn Frauen unterwegs sind. 

Der "Nawie" ist da schon oft die letzte Rettung wieder heimzukommen: "Nawie, oh mein Nawie, Na Wie geht's uns denn heut?" Horst aus dem Ruhrpott hat da die beste Stimme zur Navigation, dicht am leckeren Hasi dran, lädt er mit seiner Bass-Dialekt-Tonlage zum intimen Flirt mit Dornkaat ein, irgendwie leitet er immer um! Manch einer Frau geht das Gerät aber so gehörig auf den Senkel, dass sie es fortlaufend beschimpft, weil ja gerade gar nichts so ist wie normal.


Susanne Back                 (c) Stefan Vieregg
Reisende aufgepasst, die "Cheap/Chief Lines" sind nicht zur Buchung geeignet. Die Gangway ist nicht im Preis drin bzw. fehlt aufgrund des Sparpreises! Was Frauen auch schockiert: Müttertreffen. Smaida Platais als Prollo, Anna Krämer als Russin und Susanne Back als Viertelbildung treffen sich ... aber sehen Sie selbst...  "Merci an den BH" eine Liebeserklärung "...du lässt mich niemals fallen..." und dann der Gipfel: "Es ist Winterzeit in Wien".
Skurril, wienerisch grotesk und degoutant geht's zur Sache, hier bleibt kein Auge mehr trocken vor Lachreiz! Ganz vorne: Anna Krämer zieht erneut vom Leder (schon beim Horst-Nawie), dass man sich festhalten muss. Susanne Back folgt ihr tief im österreichischen Sumpf steckend auf den Fersen, Stefanie Titus verzieht keine Miene dazu. Da legen sie noch mal los - die sehenswerten Damen - und hauen den letzten vom Sitz.


Also wer einerseits den Klischee-Nonsense, Jux und Tollerei, andererseits Tiefgang und Spötteleien mag, ist bei der SCHÖNEN genau richtig. Unisono durch einen Mund erreicht uns der Hilferuf. Das Edesheimer Publikum war schwer zufrieden. Weitere Veranstaltungen im Schlossprogramm sind noch die nächsten Wochen zu sehen, Die Schöne Mannheims zieht weiter, schauen Sie im Internet. 


Gehöft, Schloss, Biergarten und Bühne in Edesheim
(c) Stefan Vieregg


Papiertheater Kitzingen lädt ein: HADELOGA


Um Reservierung wird gebeten:

Gabriele Brunsch
Sonnenstraße 23
97342 Obernbreit
Tel.: 09332-8692
gabriele.brunsch@t-online.de

Literatur zum Thema und Ausstellung WOHNUNGSFRAGE

Wohnungsfrage

Publikationsreihe zum Ausstellungsprojekt im HKW Berlin


Herausgeber: Jesko Fezer, Christian Hiller, Nikolaus Hirsch, Wilfried Kuehn, Hila Peleg
Verlag: Spector Books, zusammen mit dem Haus der Kulturen der Welt, 2015
Gestaltung: Studio Matthias Görlich
ISBN 978-3-95905-056-2 [komplette Reihe]
EUR 150,00
Erscheinungstermin: Juni 2015 – Oktober 2015
Erhältlich im Buchhandel, im Shop des Hauses der Kulturen der Welt und online bei Spector Books.
Wohnungsbau schafft die Zimmer, Nachbarschaften und Städte, in denen wir unseren Alltag verbringen. Zunehmend aber wird die Wohnungsfrage auf ein immobilienwirtschaftliches Thema reduziert, insbesondere das Fehlen alternativer gesellschaftlicher Akteure macht sich schmerzlich bemerkbar. Die Folge: Für immer mehr Menschen schwinden die Möglichkeiten, über bezahlbaren Wohnraum selbstbestimmt zu verfügen. Die spannungsgeladene Beziehung von Architektur, Wohnungsbau und sozialer Realität untersucht das HKW-Projekt Wohnungsfrage in einer Ausstellung experimenteller Wohnformate, einer internationalen Akademie sowie einer Publikationsreihe, die sich mit den Möglichkeiten eines selbstbestimmten, sozialen und bezahlbaren Wohnungsbaus befasst. Die Reihe präsentiert historische Schlüsselwerke neu kommentiert und aktuelle internationale Fallstudien sowie Publikationsprojekte der beteiligten stadtpolitischen Initiativen, Architekten und Künstler.

Martin Wagner: Das wachsende Haus
Text: Martin Wagner
Kommentiert von Tom Avermaete, Franziska Bollerey, Ludovica Scarpa, Tatjana Schneider
Deutsch / Englisch
ISBN 978-3-944669-96-0
EUR 29,00 Zum Buch bei Spector Books
Der Berliner Stadtbaurat Martin Wagner gründete 1931 die Arbeitsgemeinschaft für ein wachsendes Haus, der u. a. Egon Eiermann, Walter Gropius, Ludwig Hilberseimer, Erich Mendelssohn, Hans Poelzig sowie Hans Scharoun angehörten. Als architektonische Antwort auf die Weltwirtschaftskrise entwarfen sie anpassungsfähige Kleinsthäuser, die nichts außer dem Nötigen und Sinnvollen vorhalten und dazu prädestiniert sein sollten, sich entsprechend der sozialökonomischen Verhältnisse der Bewohner zu verändern. Diese Modelle wurden in Berlin ausgestellt und in der Publikation Das wachsende Haus dokumentiert.

Hannes Meyer: Co-op Interieur
Texte: Aristide Antonas, Pier Vittorio Aureli, Raquel Franklin
Deutsch / Englisch
ISBN 978-3-95905-045-6
EUR 16,00 Zum Buch bei Spector Books
Mit der Fotografie einer Zimmerecke, die sich mindestens so sehr durch die Abwesenheit von Menschen, Dingen und Raumeigenschaften wie durch die Besonderheit ihrer Gestaltung auszeichnet, artikulierte Hannes Meyer einen radikal anti-bürgerlichen Wohnstil. Architektur und Gestaltung sollten nicht der Erfüllung historisch geformter Bedürfnisse dienen, sondern der Überwindung genau dieser Zwänge. Meyers Co-op Interieur war kein Vorschlag zur Inneneinrichtung. Es war ein Manifest für ein anderes Prinzip des Wohnens und damit für eine neue Welt.

Demnächst:


Friedrich Engels: Zur Wohnungsfrage
Text: Friedrich Engels
Kommentiert von Reinhold Martin, Neil Smith
Deutsch
ISBN 978-3-95905-046-3
EUR 12,00
Erscheinungstermin: Juni 2015
In einer Serie von drei Aufsätzen, die Friedrich Engels 1872 in der Leipziger Zeitung Der Volksstaatveröffentlichte, analysiert er die strukturellen Bedingungen der Wohnungsnot im Kapitalismus und polemisiert gegen reformerische Konzepte des kleinbürgerlichen Sozialismus und der Bourgeoisie. Eine vorrevolutionäre Verbesserung der Wohnverhältnisse lehnte er ab. Die Wohnungsfrage sei nicht mit architektonischen oder stadtplanerischen Konzepten zu beantworten, sondern mit dem Umsturz der gesellschaftlichen Verhältnisse.

Kollektiv für sozialistisches Bauen: Proletarische Bauausstellung
Texte: Heinz Deutschland, Tatjana Efrussi, Thomas Flierl, Gregor Harbusch, Philipp Oswalt,
Pedro Moreira, Daniel Weiss, Karin Wilhelm, Andreas Zeese
Deutsch / Englisch
ISBN 978-3-95905-047-0
EUR 18,00
Erscheinungstermin: August 2015
Im Jahr 1931 fand in Berlin die Proletarische Bauausstellung statt. Das Kollektiv für sozialistisches Bauen entwickelte sie als Gegenposition zur Deutschen Bauausstellung. Wohnungsfrage hat historische Originaldokumente neu erschlossen und in einer Tagung in Zusammenarbeit mit dem projekt bauhaus zur Diskussion gestellt. Forschungszugänge über einzelne Personen wie Arthur Korn, Alexander Altberg und Hermann Duncker sowie die Verbindungen zu Projekten wie CIAM, Marxistische Arbeiterschule und Bauhaus, aber auch die Beziehungen in die UdSSR lassen die Netzwerke und politischen Haltungen der Architekturmoderne sichtbar werden.

International Case Studies
Englisch
ISBN 978-3-95905-048-7
EUR 16,00
Erscheinungstermin: September 2015
Die Wohnungsfrage ist universell. Sie thematisiert an verschiedenen Orten und auf unterschiedliche Weise die unmittelbaren Herausforderungen, die unsere Zeit definieren: soziale Ungleichheit, ökologische Krise, Vertreibung, Flucht, Migration, Privatisierung. Der Band Internationale Fallstudien versammelt Beiträge aus Delhi, Hongkong, Berlin, New York, London und anderen Städten weltweit. Die Formate reichen von architektonischer Forschung bis zu literarischen und künstlerischen Arbeiten.
Amie Siegel: Love Letters
Englisch
ISBN 978-3-95905-049-4
EUR 12,00
Erscheinungstermin: September 2015
Ein Künstlerbuch, das Fotografie und Briefkorrespondenzen, Ethnizität und Klasse sowie Gentrifizierung und Verdrängung in Bedford-Stuyvesant, einer Nachbarschaft in Brooklyn, gegenüberstellt. Die Arbeiten der New Yorker Künstlerin Amie Siegel reichen von Fotografie, Film, Video bis zu Performance. Sie spüren oft den unterschwelligen Bewegungen ökonomischer und politischer Kreisläufe nach.

Kotti & Co + Estudio Teddy Cruz with Fonna Forman
Autoren: Kotti & Co, Ulrike Hamann, Sandy Kaltenborn, Teddy Cruz, Fonna Forman, u. a.
Gestaltung: Image Shift / Sandy Kaltenborn, Studio Matthias Görlich
Deutsch
ISBN 978-3-95905-050-0
EUR 18,00
Erscheinungstermin: Oktober 2015
Die Mietergemeinschaft Kotti & Co errichtete 2012 über Nacht ein Gecekondu am Kottbusser Tor in Berlin Kreuzberg. Verbunden mit umfangreichen Protestaktionen formierte sich die Initiative zum zentralen Verhandlungsort einer neuen Miet- und Stadtentwicklungspolitik sowie der Themen Migration, Rassismus und Armut. Das Buch dokumentiert die Geschichte des sozialen Protests sowie zentrale Positionen von Kotti & Co. Im Rahmen von Wohnungsfrage entwickeln Kotti & Co mit dem Architekten Teddy Cruz und der Politikwissenschaftlerin Fonna Forman ein sozialräumliches Modell, das die informellen Gestaltungspraxen in der mexikanische Grenzstadt Tijuana in Beziehung zu Berliner Wohnungsfragen setzt.

Stille Straße 10 + Assemble
Autoren: Stille Straße 10, Assemble, Wilma Renfordt
Deutsch
ISBN 978-3-95905-051-7
EUR 12,00
Erscheinungstermin: Oktober 2015
In der Stillen Straße 10 im Berliner Bezirk Pankow führen SeniorInnen selbstverwaltet und in Eigeninitiative eine Begegnungsstätte für Jung und Alt. Nachdem 2012 die Schließung und der Verkauf drohten, besetzten die Mitglieder 112 Tage lang das Haus. Bis heute ist die Zukunft des Ortes ungesichert. Das Londoner Architekturkollektiv Assemble hat sich mit den Senioren über Gemeinschaftsbildung, bürgerschaftliches Engagement und Wohnen im Alter ausgetauscht und entwirft für Wohnungsfrage ein Wohnkonzept, in dessen Zentrum ein Raum gemeinsamer Aktivitäten steht.

Kooperatives Labor Studierender + Atelier Bow-Wow
Autoren: Kooperatives Labor Studierender + Atelier Bow-Wow
Deutsch
ISBN 978-3-95905-052-4
EUR 12,00
Erscheinungstermin: Oktober 2015
Kann Architektur das Teilen von Räumen und Wissen ermöglichen? Im Rahmen von Wohnungsfrage entwickeln das Kooperative Labor Studierender (Kolabs) und das Tokioter Architekturbüro Atelier Bow-Wow das Wohnprojekt „urban forest“ für Menschen im Bildungsprozess. Größen, Formen und Eigenschaften von privaten, gemeinsamen und öffentlichen Räumen werden dabei in einem Spannungsfeld von Aktivismus und Gemeinschaftsbildung verhandelt.

Realism Working Group + Dogma
Autoren: Pier Vittorio Aureli, Robert Burghardt, Florian Schmidt, Jessica Sehrt, Martin Stiehl, Martino Tattara, Jeronimo Voss
Englisch
ISBN 978-3-95905-053-1
EUR 12,00
Erscheinungstermin: Oktober 2015
Wie kann die Wohnungsfrage in einer Zeit, in der sich die Differenz zwischen Leben und Arbeit immer mehr auflöst, neu formuliert werden? Die Realism Working Group und das Architekturbüro Dogma, beraten von Florian Schmidt, Atelierbeauftragter des Kulturwerks bbk berlin, entwerfen neue Wohn- und Arbeitsräume für Künstler, die traditionelle Raumkonzepte und deren ökonomische Strukturen in Frage stellen.

Wohnungsfrage: Ausstellungsführer
Deutsch
ISBN 978-3-95905-054-8
EUR 6,00
Erscheinungstermin: Oktober 2015
Architektur entsteht, wenn Nutzer und Planer sich in aktivem Erfahrungsaustausch gemeinsam für die Gestaltung von Wohnraum einsetzen. Das ProjektWohnungsfrage baut auf diesen gestaltenden Dialogprozess auf: Berliner Initiativen entwickeln mit internationalen Architekten 1:1-Wohnmodelle für die Ausstellung. Historische Konzepte gemeinschaftlichen Bauens und selbstbestimmten Wohnens ergänzen und kontextualisieren die neuen Projekte. Zeitgenössische künstlerische Arbeiten und Diskussionsveranstaltungen untersuchen, wie Wohnungspolitiken und -praxen soziale Erfahrung und gelebte Wirklichkeit formen.

Sonntag, 12. Juli 2015

Ständig in Kaiserslautern zu sehen: Carmen Herrera + Walter Moroder

Spannungsreiche Verbindungen: Carmen Herreras Gemälde „Wednesday“von 1978 und Walter Moroders Plastik  „Drap“ von 2012
Faszinierendes aus der Gemälde- und Skulpturensammlung
Nordflügel des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern neu eröffnet

Der Nordflügel des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, ist nach seiner Neueinrichtung wieder für die Besucher geöffnet. In diesem Teil der Dauerausstellung im zweiten Obergeschoss treffen faszinierende Werke aus der Gemälde- und Skulpturensammlung aufeinander und schaffen interessante, spannungsreiche Verbindungen und Kontraste. Figuration und Abstraktion, Lichtkunst und konkrete Positionen, das Landschaftsbild in Vergangenheit und Gegenwart – es gibt einiges zu entdecken. Neu in der Sammlung ist die Arbeit „Drap“. Der aus Südtirol stammende Bildhauer Walter Moroder hat sie 2012 aus Lindenholz geschaffen. Die lebensgroße Figur einer kahlköpfigen jungen Frau, bekleidet mit einem schulterfreien langen, Falten aufwerfenden Gewand, ist von einem rätselhaften Zauber umgeben. Anmutig und beinahe zerbrechlich wirkt der junge Körper. Im gleichen Raum befindet sich ein weiteres Highlight, das herausragende, 1978 entstandene Gemälde „Wednesday“ der amerikanischen Künstlerin Carmen Herrera, die am 31. Mai ihren 100. Geburtstag feierte. Das Werk gehört zur Serie der Wochentage und verbindet auf subtile Art und Weise architektonische Komposition mit kontrastreicher Farbästhetik. Zu diesen und weiteren Kunsterlebnissen lädt das mpk dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr in seine Ständige Sammlung ein.

Tuba+Brass: PFÄLZISCHE PRÄRIE


Samstag, 11. Juli 2015

Fantasien zur Nacht (Video): Milo Moiré Performance Übersicht

Milo Moiré Performance Übersicht 

Fantasien zur Nacht (Video): Kunstphänomen Milo Moiré 01 **aktualisiert**

NRW Forum, Düsseldorf  2015


Milo Moiré macht weiter

Die umstrittene Nackt- und Vagina-Künstlerin wurde aktuell beim Nackt-Selfies-Erstellen mit Passanten vor dem Eiffelturm verhaftet. Dies geschah schon am 05.07.2015. Ihr Manager Peter Palm: "Sie wurde auf das Revier gebracht, man hat ihr ihre Rechte vorgelesen, Fingerabdrücke genommen, fotografiert und sie in eine Zelle eingesperrt."

Im schlimmsten Fall droht der Künstlerin in Frankreich eine Haftstrafe wegen "Zurschaustellung der Geschlechtsteile an einem öffentlichen Ort." Außerdem könnten Milo Moiré für ihre Foto-Aktion bis zu 15.000 Euro Strafe drohen. Am Montag wurde sie nach einer Nacht im Pariser Gefängnis dem Haftrichter vorgeführt.

Sie ist nach einer Nacht, die sie angeblich stehend wegen überfültter Zelle verbingen musste, wieder frei gelassen worden. Am Dienstag sollte das französische Strafmaß verkündet werden. Darüber gibt es noch keine Mitteilungen.

Letzten Samstag, 11.07., war jedoch eine weitere Aktion mit den Nackt-Selfies, die nicht nur Ich-Zentriertheit, sondern auch die öffentliche Intimität auf den Facebook- und anderen Social Media-Boomseiten veralbern, in Düsseldorf. Zum Frankreichfest wurde dort ein kleiner Eiffelturm aufgestellt, der beste Kulisse für ihren doch sehr knackigen Body und die Fortsetzung der von der Polizei abgebrochenen Aktion in Paris bot. Die Aktion war ein großer Erfolg, ein junger Mann warf seine Kleider für ein Selfie mir ihr von sich, und die Polizei beendete die Performance nach 45 Min., weil einige sittlich irritiert waren. Sie musste den Platz verlassen.

Wer jetzt mit seinen (Nackt-)Aktionen mehr Eye Catching pflegt, die schön anzusehende MM oder die Leute bei den Social Media-Seiten, sei jetzt einmal dahin gestellt. :-)

Pfalz: Einige kriegen für ihre Verdienste einen kleinen bis größeren Zuschuss


Erhält jährlich einen bedeutenden Zuschuss des 
Bezirksverbands Pfalz: Pfalz-Touristik präsentiert 
die Schönheiten der Region, wie die Villa Ludwigs-
höhe bei Edenkoben

Über 100.000 Euro für Kultur und Tourismus
Bezirksverband Pfalz fördert pfalzweit Organisationen und Vereine

Mit insgesamt 100.700 Euro fördert der Bezirksverband Pfalz auch in diesem Jahr wieder Organisationen und Vereine im Bereich Kultur und Fremdenverkehr. Neben der Förderung einzelner Projekte bedenkt er pfalzbedeutsame Initiativen mit institutionellen Zuwendungen zur Deckung der gesamten Ausgaben. So erhält das Kurpfälzische Kammerorchester 32.075 Euro für seine diesjährigen Konzerte. 
31.575 Euro gehen an den Verein Pfalz-Touristik in Neustadt für Marketingmaßnahmen im Rahmen einer pfalzeinheitlichen Fremdenverkehrswerbung. So präsentierte er sich unter anderem auf Messen in Stuttgart, Berlin, Frankfurt, Amsterdam, Brüssel und Utrecht, gab ein Gastgeberverzeichnis, Freizeittipps und Broschüren heraus, verschickt einen Internet-Newsletter und organisiert Pressefahrten. 
9.500 Euro erhält Dahn für die Durchführung der Dahner Sommerspiele, die mit etwa einem Dutzend Veranstaltungen von März bis Dezember stattfinden.
4.750 Euro fließen an die Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, die sich in Form von Veröffentlichungen, Tagungen und Forschungsprojekten mit der Landeskunde der Pfalz beschäftigt. Mit dem gleichen Betrag unterstützt der Bezirksverband Pfalz das Frankenthaler Theater Alte Werkstatt, das mit einem wechselnden Ensemble Unterhaltung in Form von Komödien, Gegenwartsstücken, Musicals, Mundarttheater, Kabarett, Satire, Jazz, Tanz und Kindertheater bietet. 
Dem Verein Spurensicherung und Volkstheater in Herxheim fließen 4.750 Euro für den Betrieb des Chawwerusch-Theaters zu, das mit Aufführungen im Theatersaal sowie unter freiem Himmel die Pfälzer Kulturlandschaft bereichert. Auch die Bockenheimer Mundarttage, die dieses Jahr zum 38. ausgerichtet wurden, profitieren von einem Zuschuss in Höhe von 4.750 Euro.
2.850 Euro gehen an den Landauer Kunstverein Villa Streccius. Der Kunstverein versteht sich als regionaler wie überregionaler Ansprechpartner und Vermittler für Kunst, Künstler und Kultur. 
Mit 1.900 Euro beteiligt sich der Bezirksverband Pfalz an der Durchführung der diesjährigen Konzertreihe der Pfälzischen Musikgesellschaft mit Sitz in Ludwigshafen. Ihre Hauptaufgabe ist es, den musikalischen Nachwuchs in der Pfalz zu fördern und mit Konzerten auch bereits anerkannter Künstlerinnen und Künstler einen Beitrag zum kulturellen Leben in der Pfalz zu leisten. 
Der Verein Kultur Rhein-Neckar kann ebenfalls mit einer Zuwendung von 1.900 Euro rechnen, der transkulturellen Projekten zugutekommt. 
Mit 950 Euro fördert der Bezirksverband Pfalz die Durchführung des Mundartwettbewerbs Dannstadter Höhe, der in diesem Jahr bereits zum 28. Mal stattfand. 
Ebenfalls 950 Euro gibt der Regionalverband der Verbandsgemeinde Wallhalben für den Sickinger Mundartdichter-Wettstreit, der alle zwei Jahre ausgetragen wird.

Vorschau: Ab Oktober im HKW Berlin - WOHNUNGSFRAGE (mit Publikationen im Vorfeld)

Wohnungsfrage
Ausstellung, Publikationsreihe, Akademie
Fr, 23. Oktober 2015 — Mo, 14. Dezember 2015



Hannes Meyer | Co-op Interieur, 1926 | © Galerie Berinson, Berlin

Immer weniger Menschen können selbstbestimmt über bezahlbaren Wohnraum verfügen. Weltweit ist die Wohnungsfrage zunehmend der Immobilienwirtschaft überlassen. In der Folge verändern sich die urbanen und sozialen Strukturen. Besonders das Fehlen alternativer gesellschaftlicher Akteure macht sich schmerzlich bemerkbar. Die spannungsgeladene Beziehung von Architektur, Wohnungsbau und sozialer Realität untersucht das HKW-Projekt Wohnungsfrage in einer Ausstellung experimenteller Wohnformate, einer internationalen Akademie sowie einer Publikationsreihe, die sich mit den Möglichkeiten eines selbstbestimmten, sozialen und bezahlbaren Wohnungsbaus befasst. Im Mittelpunkt des Projektes Wohnungsfrage steht Architektur als soziokulturelle Praxis, die im Austausch zwischen Nutzern und Planern entsteht. Auf diesen gemeinschaftlich gestaltenden Prozess baut Wohnungsfrage auf.

Berliner Initiativen, die sich mit den Folgen von Verdrängung, Mietpreiserhöhungen und dem Verlust öffentlicher Räume engagieren, werden zu Auftraggebern für renommierte internationale Architekturbüros. In einem dialogischen Prozess entwickeln sie konkrete Entwürfe für 1:1 Wohnmodelle. Die Mietergemeinschaft Kotti & Co kooperiert mit dem Estudio Teddy Cruz und Fonna Forman mit Sitz in San Diego. Die Begegnungsstätte für Jung und Alt Stille Straße 10 trifft auf das Architektenkollektiv Assemble aus London. Das Kooperative Labor Studierender (Kolabs) arbeitet mit Atelier Bow-Wow aus Tokio zusammen. Dogma, gegründet von Pier Vittorio Aureli und Martino Tattara in Brüssel, arbeitet gemeinsam mit der Realism Working Group aus Frankfurt sowie mit Florian Schmidt, Atelierbeauftragter des Kulturwerks bbk berlin.

Forschungsprojekte wie House Housing: Eine unzeitgemäße Geschichte der Architektur und Immobilien des Buell Center der Columbia Universität, das Rechercheprojekt über kubanische Mikrobrigaden von Florian Zeyfang, Lisa Schmidt-Colinet und Alexander Schmoeger sowie die historische Fallstudie Communal by Commune: The Case of Kibbutz Yagur von Zvi Efrat und Galia Bar Or kontextualisieren die neu entwickelten Wohnformate und verorten sie in einem globalen Zusammenhang. Künstlerische Auftragsarbeiten von Lara Almarcegui, Maria Eichhorn, Angelika Levi, Martha Rosler und Amie Siegel setzen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Frage selbstbestimmten Wohnens auseinander.

Konzept und Programm: Jesko Fezer, Nikolaus Hirsch, Wilfried Kuehn und Hila Peleg

Wohnungsfrage findet im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart statt, das als Zeitdiagnose aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen im Kontext historischer Perspektiven untersucht.

Freitag, 10. Juli 2015

Fantasien zur Nacht (Video): SUMMER HEAT - Sex with the Ghost


Buchtipp: Constructive News – das Journalisten-Buch des Jahres!



Constructive News
Warum bad news die Medien zerstören und wie Journalisten mit einem völlig neuen Ansatz wieder Menschen berühren.

Der Autor ist Ulrik Haagerup, Chefredakteur beim Dänischen Fernsehen. Er wird derzeit am laufenden Band auf dem Silbertablett von einer Fernsehstation zur anderen gereicht, wo er über sein neues, hoch erfolgreiches Konzept in Dänemark berichtet. Die Nachrichten unter Haagerups Verantwortung sind schon lange keine Horrorshow mehr. Seine Redaktion achtet darauf, dass sie den Zusehern selbst bei schrecklichen Nachrichten immer einen konstruktiven Zugang anbieten. Und so eine Perspektive schaffen, die zumindest Hoffnung verspricht. Das Beeindruckende: Alle journalistischen Sendungen mit diesem Ansatz gewinnen Zuschauer. Massiv!

Haagerup zeigt in seinem Buch viele Beispiele, wie das möglich ist.  Armin Wolf, Moderator der renommierten ORF-Nachrichtensendung ZiB 2 hat das Buch in der englischen Version bereits vorab gelesen und kürzlich getwittert: „Sollte Pflichtlektüre in Redaktionen und Journalismus-Schulen sein.“ 

Noch bis 23. August in Kaiserslautern: Irritierendes und Wirres



Irritierend: Christine Fischers 32-teilige Installation „495 Gramm“ von 2012, bestehend aus einem Koffer, Stoff, Glas, Binden, Holz, Knochen und Gummi















Wirr: Raumstrukturen aus der Natur, Michael Dekkers Arbeit „Timeline“ von 2013








Plastiken und Installationen
Preisträgerausstellung zum Pfalzpreis für Plastik im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) zeigt vom 7. Juni bis 23. August eine Preisträgerausstellung zum Pfalzpreis für Bildende Kunst, den der Bezirksverband Pfalz im vergangenen Jahr in der Sparte Plastik ausgeschrieben hatte. Pfalzpreisträgerin ist die 1950 in Ludwigshafen geborene und heute auch dort lebende Plastikerin Christine Fischer, deren Werk „495 Gramm“ mit der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung gewürdigt wurde. Ihre irritierenden Objekte, mit denen sie eindrucksvolle Metaphern unserer Zeit schafft, überzeugten die Jury. Gewinner des mit 2.500 Euro dotierten Nachwuchspreises ist Michael Dekker, 1983 ebenfalls in Ludwigshafen geboren und heute in Wuppertal lebend. Er arbeitet mit der Umsetzung von Raumstrukturen aus der Natur und dem urbanen Umfeld und interessiert sich für die Dynamik tektonischer Prozesse. Die Ausstellung wird am Sonntag, 7. Juni, um 11 Uhr in Anwesenheit der beiden Künstler von Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmannn und Ausstellungskurator Dr. Heinz Höfchen eröffnet.

Christine Fischer präsentiert unter dem Titel „Dazwischen“ im Labor und im Graphischen Kabinett des mpk eine Suite von rund 15 installativen Arbeiten, die sämtlich im Zeitraum seit 2008 entstanden sind. In ihrer Kunst geht es um existenzielle Themen wie Werden und Vergehen, Verwundbarkeit und Verlust, um Leben und Tod. Für ihre Plastiken verwendet sie textile Werkstoffe, die sie mit gesammelten Gegenständen  und alltäglichen Fundstücken kombiniert. So entstehen Objekte, deren Gestalt fragil und verletzlich wirkt, und die sich trotz ihrer biomorphen Formen keiner bestimmten Gattung zuordnen lassen. Oft verstören sie oder lösen ambivalente Gefühle aus. Sie sind in ihren Missbildungen und Mutationen eindrucksvolle Metaphern unserer Zeit. Viele Arbeiten Christine Fischers sind autobiographisch. Erlebtes und Erfahrenes, aber auch Empfindungen und Gefühle, die Sprache nicht auszudrücken vermag, fließen in ihr plastisches Schaffen mit ein. Die Künstlerin studierte von 2006 bis 2010 Bildende Kunst an der Freien Kunstakademie Mannheim.

Michael Dekker bespielt unter dem Titel „Broken Platforms“ das Obere Foyer des mpk mit seiner zum Pfalzpreis eingereichten Arbeit „Timeline“ sowie einer Auswahl jüngst entstandener Werke. Ihre Formen umschreiben geologische und architektonische Ebenen, die er in seinen Skulpturen aufbricht und in ihrem Raumbezug definiert. Raumstrukturen aus der Natur und dem urbanen Umfeld treten dabei auch in einen gesellschaftsbezogenen Dialog. Ausgangspunkt seiner formalen Entwicklung war die Beschäftigung mit geologischen Schichtungen und der dabei zu beobachtenden Dynamik tektonischer Prozesse. Nach einer Ausbildung zum Landwirt studierte Michael Dekker von 2006 bis 2013 Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf, zuletzt als Meisterschüler von Anthony Cragg.

Zu beiden Ausstellungen erscheinen Kataloge, je 64 Seiten stark, die jeweils zum Preis von 14 Euro an der Museumskasse erhältlich sind. Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, ist mittwochs bis sonntags sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.


Donnerstag, 9. Juli 2015

Kommenden Sonntag ab 19 Uhr in Mainz: ITALIENISCHE OPERNNACHT AM DOM

ITALIENISCHE OPERNNACHT AM DOM

Open-Air mit Arien von Rossini, Puccini, Donizetti, Verdi und anderen


12.07.2015, 19 Uhr 



Musikalische Leitung: Hermann Bäumer
Moderation: Markus Müller
Dramaturgie: Lars Gebhardt

Mit: Vida Mikneviciute, Dorin Rahardja, 
Linda Sommerhage, Derrick Ballard, 
Brett Carter, Phillipe Do

Im Schatten des Domes … leben nicht nur die Mainzer, sondern wird an diesem lauen Sommerabend auch ein Programm mit Arien und Duetten aus italienischen und französischen Opern präsentiert. 

Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Hermann Bäumer lassen das Philharmonische Staatsorchester und Mitglieder des Opernensembles des Staatstheater Mainz Werke von Rossini über Donizetti und Verdi bis Puccini erklingen. 

Intendant Markus Müller moderiert den Abend, der mit einzelnen Nummern auch bereits Lust auf die kommende Spielzeit macht.

Warum die Einhaltung der Menschenrechte der wichtigste Schritt zur Demokratie ist

(Beirut, Human Rights Watch) - Regierungen begehen einen großen Fehler, wenn sie beim Vorgehen gegen ernste Sicherheitsgefahren die Menschenrechte vernachlässigen, so Human Rights Watch bei der Veröffentlichung des jährlichen World Reports.

In dem 656-seitigen World Report, der 25. Ausgabe, dokumentiert Human Rights Watch die Menschenrechtslage in mehr als 90 Ländern weltweit. In der Einleitung macht Kenneth Roth, Executive Director, auf die Wagenburgmentalität aufmerksam, wenn es um Menschenrechte geht – diese kontraproduktive Haltung haben viele Regierungen in den vergangenen von Aufruhr geprägten Jahren vertreten.

„Menschenrechtsverletzungen spielten eine große Rolle, wenn es um die Entstehung und Verschärfung der heutigen Krisen geht“, sagte Roth. „Die Menschenrechte zu schützen und demokratische Verantwortlichkeit sicherzustellen, sind der Schlüssel zur Lösung dieser Krisen.“

Der Aufstieg der extremistischen Gruppe „Islamischer Staat“ (auch als ISIS bekannt) ist eine der globalen Herausforderungen, die eine Unterordnung von Menschenrechten hervorgerufen haben, so Human Rights Watch. Aber ISIS ist nicht aus dem Nichts entstanden. Neben dem Sicherheitsvakuum, das die US-Invasion im Irak zurückgelassen hat, waren auch die sektiererische und von Menschenrechtsverletzungen geprägte Politik der irakischen und syrischen Regierungen und die internationale Gleichgültigkeit darüber wichtige Faktoren, die zum Aufstieg von ISIS beigetragen haben.

Während der irakische Premierminister Haider-al-Abadi zugesichert hat, alle gesellschaftlichen Gruppen besser integrieren zu wollen, stützt sich die Regierung immer noch hauptsächlich auf schiitische Milizen, die straffrei sunnitische Zivilisten ermorden und ethnische Säuberungen durchführen. Auch Regierungstruppen greifen Zivilisten und Wohngebiete an. Das korrupte und von Missbrauch gepägte Rechtssytem zu reformieren und die sektiererischen Regierungsweise aufzuheben, dies ist in Syrien mindestens eben so wichtig wie Militäreinsätze, um die Gräueltaten von ISIS zu beenden. Bisher ist es al-Abadi nicht gelungen, erforderliche Reformen umzusetzen.

In Syrien haben die Truppen von Präsident Bashar al-Assad vorsätzlich und brutal Zivilisten in Gebieten angegriffen, die von der Opposition kontrolliert wurden. Der Einsatz von willkürlich tötenden Waffen - meist die gefürchteten Fassbomben - hat das Leben für Zivilisten nahezu unerträglich gemacht.

Doch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat weitgehend tatenlos zugesehen, da Russland und China ihr Veto eingelegten haben, wodurch ein gemeinsames Vorgehen gegen das wahllose Töten verhindert wurde. Die USA und ihre Verbündeten haben es zugelassen, dass ihre Militäreinsätze gegen ISIS die Anstrengungen in den Hintergrund gerückt haben, Damaskus zu einem Ende der Menschenrechtsverletzungen zu drängen. Durch dieses selektive Vorgehen kann ISIS bei der Rekrutierung potentieller Unterstützer darauf verweisen, dass ISIS die einzige Kraft sei, die gegen Assads Gräueltaten vorgehe.

Eine ähnliche Dynamik spielt sich in Nigeria ab, wo Menschenrechtsverletzungen eine zentrale Rolle in dem Konflikt einnehmen. Die militante islamistische Gruppierung Boko Haram greift sowohl Zivilisten als auch nigerianischen Sicherheitskräfte an, bombardiert Märkte, Moscheen und Schulen und entführt Hunderte Mädchen und junge Frauen. Nigerias Armee hat oft mit Menschenrechtsverletzungen darauf geantwortet: Hunderte Männer und Jungen wurden unter dem Verdacht, Boko Haram zu unterstützen, zusammengetrieben, verhaftet, misshandelt und sogar getötet. Aber um die „Herzen und Köpfe“ der Bürger zu gewinnen, muss die Regierung die mutmaßlichen Menschenrechtsveretzungen durch die Armee transparent untersuchen und die Täter bestrafen.

Dass Menschenrechte aus Gründen der Sicherheit ignoriert werden, dies ist ein Problem, das in den letzen Jahren auch in den USA aufgetreten ist. Ein Ausschuss des US-Senats hat einen belastenden Bericht über Folter durch die CIA herausgegeben. Während Präsident Barack Obama Folter unter seiner Führung eine Absage erteilte, hat er es abgelehnt, die Rolle derjenigen zu untersuchen, die die Folter angeordnet haben, die in dem Senatsbericht detailliert beschrieben wird – von einer strafrechtlichen Verfolgung ganz zu schweigen. Dadurch dass diesen rechtlichen Verpflichtungen nicht nachgekommen wird, wird es wahrscheinlicher, dass zukünftige Präsidenten Folter als politische Option anstatt als Straftat betrachten. Dies schwächt auch sehr die Möglichkeit der US-Regierung, andere Länder zur Verfolgung ihrer eigenen Folterer zu drängen.

In zu vielen Ländern, etwa in Kenia, Ägypten und China, haben Regierungen und Sicherheitskräfte auf realen oder mutmaßlichen Terrorismus mit Menschenrechtsverletzungen reagiert, die die Krise letztlich angeheizt haben. In Ägypten vermittelt die Zerschlagung der Muslimbruderschaft durch die Regierung die zutiefst kontraproduktive Botschaft, dass wenn politische Islamisten die Macht durch Wahlen erlangen, sie ohne Protest wieder abgesetzt werden. Das könnte weitere Gewalt begünstigen. In Frankreich besteht die Gefahr, dass die Antwort der Regierung auf die Angriffe gegen „Charlie Hebdo“ die Meinungsfreiheit beeinträchtigen könnte. Mit Antiterrorgesetzen könnte gegen Aussagen vorgegangen werden, die nicht zu Gewalt aufrufen. Dadurch könnten auch andere Regierungen ermutigt werden, solche Gesetze zu verwenden, um Kritiker zum Schweigen zu bringen.

Gefahren für die Sicherheit kann nur dann erfolgreich begegnet werden, wenn nicht nur gegen bestimmte gefährliche Einzelpersonen vorgegangen wird. Auch muss die moralische Grundlage wieder geschaffen werden, welche die soziale und politische Ordnung begründet.

„Einige Regierungen begehen den Fehler, Menschenrechte als ein Luxusgut für bessere Zeiten zu halten. Sie sind jedoch ein wichtiger Kompass für politisches Handeln,“ sagte Roth. „Statt die Menschenrechte als lästige Einschränkung zu betrachten, sollen die politischen Entscheidungsträger sie als moralischen Wegweiser anerkennen, der einen Weg aus Krisen und Chaos bietet.“

Mittwoch, 8. Juli 2015

Wie war's bei MÉDÉE im Staatstheater Mainz?

Créon lässt Médée verhaften.   (c) Andreas Etter
           
Wer sich einmal intensiv mit der antiken Figur der Medea, einer durchaus blutrünstigen und grausamen Figur aus der griechischen Mythologie (mit Mördern, Rächern, Menschenfressern etc. pp.)  beschäftigen möchte, der sollte sich auch die Oper in drei Akten MÉDÉE von Luigi Cherubini (1760-1842) mit französischsprachigem Libretto von Francois-Benoît Hoffmann in Verbindung mit der aktuellen Asylantenproblematik unter der Regie von Elisabeth Stöppler im Staatstheater Mainz anschauen. Eine überaus spannende, verfremdende und doch sehr nah an der Mythologie sich bewegende Deutung, die uns auch in der Gegenwart erlebbar vorkommt.

Die Geschichte um Medea beginnt damit, dass sie Jason und den Argonauten, die im Auftrag des Pelias von Iolkos das Goldene Vlies, das Fell des fliegenden Widders, rauben sollen, hilft. Gedacht war die Mission von Pelias, seinen Neffen Jason loszuwerden, da dieser laut Prophezeiung ihn ermorden würde. Da aber Medea ihm hilft, das Vlies im Besitz ihres Vaters des Königs Aietes von Kolchis (an der Ostküste des Schwarzen Meeres) zu stehlen, ihre Familie, den Vater dabei hintergeht und obendrein noch ihren Bruder opfert (sie zerreißt ihn in Stücke und streut die Teile ins Meer, um die Spur für die Soldaten ihres Vaters zu verwischen, was gelingt), kehren alle zu Pelias zurück. Medea will Jason zum Mann, bestraft aber Pelias für seinen Hochmut und seine Hinterlist, indem Sie seinen Töchtern weismacht, dass er zerstückelt im Kessel gegart daraus wieder verjüngt auferstehen könnte. Naiv folgen sie dem Rat. Da sie danach nicht mehr in Iolkos bleiben konnten, flohen Medea und Jason nach Korinth zu König Kreon. Unterwegs gebar sie ihm zwei Söhne. In Korinth angekommen, begehrt Jason nun die Tochter Glauke des Kreon (die bei Cherubini Dircé heißt), will mit seinen Söhnen bleiben und Medea loswerden. Medea ist bereits in der Heimat geächtet und und wird noch einmal von Kreon verstoßen. Sie bereut, dass sie Jason aus Liebe gefolgt ist, ihre Familie verriet und den Bruder opferte. Medea beschließt, sich zu rächen. Sie ermordet Glauke, König Kreon und ihre eigenen Kinder, um Jason, den sie am Leben ließ, kinderlos zu machen. 


Dircés Brautdilemma zwischen dem väterlichen Wunsch
und Médées Schicksal.           (c) Andreas Etter

Die Geschichte ist insgesamt sehr detailreich und wird bei Euripides, Aristoteles, Apollonios Rhodios, Ovid, Seneca, Valerius Flaccus beginnend bis zu der filmischen Interpretation Pier Paolo Pasolinis unterschiedlich ausgelegt.

In der Mainzer Inszenierung von Elisabeth Stöppler beginnt das Spiel mit den Sorgen der Dircé (lebensmüde leidend Dorin Rahardja) im väterlichen Palast des Créon von Korinth (zwischen Cocktailpartylook und korinthischer Tradition Peter Felix Bauer), die vermutet, dass Jason (unheldenhaft umhergetrieben Philippe Do) sich ihr gegenüber ebenso verhalten wird, wie er es bei Médée getan hat, wenn sie mit ihm verheiratet werden würde. Sie ist eindeutig depressiv, hat sich die Pulsadern bereits verletzt, weil sie diesen Mann oder gar die ganze Existenz eigentlich gar nicht will! Ihre Zofen (modern südeuropäische Eleganz) stimmen sie optimistisch und verheißen ihr eine paradiesische Zukunft. Zur Sicherung ihrer Jungfräulichkeit bekommt sie einen Kusskorb übergestülpt. Jason versucht ihr zu erklären, wie verhängnisvoll seine Ehe mit Médée war und dass er wieder glücklich sein möchte.

Das Goldene Vlies als Brautgeschenk wird hier ersetzt durch ein Nashorn, dessen großes Horn für das Vlies steht. Das Zeichen der Macht hier ein phallisches Symbol, das die Macht an Créon und seinen Staat weitergeben soll. Gleichzeitig ist das Horn pulverisiert seit Jahrhunderten ein afrikanisches Potenzmittel, das auch phallische Machtausübung verheißt. Jason arbeitet mit diesem Brautgeschenk, das ganz anderen Zwecken dienen sollte, im Prinzip ja doppelt entwendet wurde, an seiner Zukunft, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Natürlich aus Eigennutz, denn er will potenter Mann und Vater, auch Vize-Herrscher, später gar König sein, und Créon soll sich ebenso durch einen Zauber bestärkt fühlen. Während Créon dem Paar Glück wünscht, der Hofstaat den zärtlichen Hymen herbeiwünscht, das ist einerseits ein Hochzeitsruf  und wohl -gott, andererseits spielt die Bezeichnung auch auf die Zeugung von Nachkommen, Beendigung der Jungfräulichkeit Dircés hin (Hymen = Jungfernhäutchen). Die Söhne Jasons sind bereits anwesend, werden von Créon und Jason jedoch abgelehnt. Sie bleiben allein ein Zeugnis der Potenz des Vaters. Zuwendung scheint kaum möglich.


Als Médée (über Leichen gehende, rachsüchtige und fest entschlossene Dramaqueen Nadja Stefanoff), auftaucht, alles bereut, ihr Land, ihre Untertanen, ihre Familie betrogen zu haben, ihren Bruder geopfert zu haben für einen, der sie verlässt: "Ich habe alles geopfert, gib mir meinen Mann zurück!", fordert sie von Jason. Ein wirkliches Beziehungsdrama - sie fühlt sich betrogen , verraten und verkauft ... Auch er bereut und verdammt den Feldzug wegen des Vlieses, das Blut und die Tränen, aber er will die Mutter seiner Söhne, die er auf der Flucht, um überleben zu können, notheiratete, nicht mehr. Bereits hier schon droht Médée ihm mit einer ewigen Erinnerung an alles. Die Regie schaltet schon zuvor bei Dircés Zweifel noch einen zweiten Handlungsort dazu: Auf einer zweiten Bühne in der Rückwand der Hauptbühne kommentiert ein zweiter Handlungsstrang oder besser ein Geschehen, das vordergründige. Waren es zuvor Créon und Jason abgewandt sowie Médée Dircé zugewandt, taucht hier Créon und seine Tochter in Erwartung der Hochzeit auf.



Néris erkennt den fürchterlichen Plan der Médee.    (c) Andreas Etter

Créon erlebt Médée und erinnert sich an eine Opferszene, wo sie einen Stier schlachtete und Médée von allen Frauen zuerst von seinem aus der Kehle schießenden Blut trank. Er weiß, was in dieser Frau steckt, sucht Schutz vor diesem unmenschlichen Wesen. Er verweist sie des Landes, lässt sie von seiner Garde, die an eine aktuelle Antiterroristeneinheit erinnert, inhaftieren, aber Médée überredet ihn listig zu einer weiteren Tagesfrist, um sich von ihren Kindern verabschieden zu können. Im Gefängnis trifft sie Néris (aufmerksam und wach Geneviève King), die auch aus Kolchis stammt und mit ihr leidet, ihr ewige Treue bis in den Tod schwört und versteht, was Médée vor hat. Diese entwickelt teuflische Pläne, das Spiel einer Puppe wie beim Analytiker (der Zuschauer darf in diese Rolle schlüpfen) verrät alles. Man erinnert sich an die mythologische Urtat, die Zerstückelung des Körpers gleichzeitig auch menschliches Urtrauma, der Verlust der Ganzheit, die Reduktion auf den Rumpf, der gerade beim Medea-Mythos eine mehrfache Rolle spielt. Der Bruder, Pelias und die eigenen Söhne zerstückelt, mit deren Blut das Brautgeschenk getränkt wurde, auch ihr Anschlag auf die Braut in Form eines vergifteten Brautkleides mit tödlicher Folge wird in der "Box" auf halber Höhe der rückwärtigen Wand gezeigt. 


Die Illusion der Sage ist auf der zweiten Bühne zu sehen, realiter lässt Elisabeth Stöppler jedoch etwas anderes passieren. Médée wütet in einem Asylantenlager, wird beobachtet, sie ist wie die anderen zum Verlassen des Landes verurteilt. Médée hat jedoch einiges auf dem Kerbholz, der Diebstahl im Elternhaus, das Beseitigen des Pelias, und noch kein Ende. Also eigentlich ein gerechtfertigtes Aufenthaltsverbot! Aber sie müsste theoretisch irgendwo Asyl beantragen, hätte die Vorsehung nicht schon lange ein Schicksal für sie parat. Hier lässt sich die Frage "Asyl für Kriminelle?" mit herauslesen.

Dass nun Dircé hier auftaucht und in ihrer Depression Suizid begeht (sie schneidet sich selbst die Kehle durch, Médée versucht gar es zu verhindern), weiß nur der Zuschauer und Néris, alle anderen halten es für Mord ... Die Asylanten fliehen aus der Umgebung. Néris wiederum ist in der Lage zu prophezeien, was passiert, weil sie mit Médée zusammen im Gefängnis war. Und während Créon seine tote Tochter findet, hat Médée im Hintergrundgeschehen schon alles vorbereitet, der Mord steht bevor. Bezeichnenderweise geschieht der Mord am Nashornkadaver. Die Kinder Jasons, seine Macht und Potenz werden durch ihre Mutter, die den handelnden Part, die Phallusrolle für kurze Zeit innehat, getötet. Sie steht auch genau da, wo das Horn zuvor war, bevor es von Jason abgesägt wurde.
 Médée ist zwar eine Kindermörderin, aber in metaphorischer Hinsicht die starke, kastrierende Frau, die Ödipus Spielchen abstellen würde. Sie als Frau zu haben, bedeutet Macht zu haben, die sie mit Mafiamethoden verteidigt.


Psychoanalytisch kommt die Tat einer Kastration Jasons und Créons gleich. Und die Verfremdung geht noch weiter in die Gegenwart hinein. Nach dem Erstechen von Jasons Söhnen, seiner Mitgift, bereitet der König dem Treiben ein Ende, auch um seine Tochter zu rächen, aber er verwendet weder Pfeil noch Wurfmesser oder -axt, sondern eine Pistole! Mittendrin im antiken Gegenwartskrimi hallt ein Schuss, und Médée ist tot, nicht in der Mythologie, da geht's noch weiter mit einem neuen Gemahl. Créon überlebt, ebenfalls anders als in der Mythologie, und Jason steht kurz vor einem Selbstmord durch Erschießen. Schicksal mal andersrum, gerechter verteilt? Die Einsicht und unerträglichen Schmerzen eines Vaters? Créon als der Bezwinger Médées und noch ein Stückchen stärker? Er nimmt ihr den Phallus wieder ab.


Zeitenwechsel, Irrtum und grenzenloser Hass mischen sich hier zu einem großen Stück Tragödie. Ein spannender Opernabend mit Raffinesse, der nichts von der Brutalität weglässt, die die historische Medea auszeichnet.


Weitere Termine:

10.07.2015, 14.07.2015

Freitagabend am Edesheimer Schloss (Südpfalz): DIE SCHÖNE MANNHEIMS

Schöne Mannheims
"Ungebremst"
Endlich: Das zweite Programm des quirligen Kleeblatts!
Freitag, 10. Juli 2015, 20:00 Uhr

Volle Häuser und ein begeistertes Publikum - seit dem Frühjahr 2011 bereichert das quirlige Kleeblatt Schöne Mannheims die hiesige Kulturlandschaft. Ihr kometenhafter Aufstieg bescherte den Schönen innerhalb kürzester Zeit Auftritte in Fernsehen (u.a. „Ladies Night“, WDR) und Radio, sowie in einigen der renommiertesten Kabarett-Theater von München bis Kiel. Nun endlich ist es soweit - nach dem fulminanten Erfolg ihres Erstlingswerks „Hormonyoga" legt das Quartett nach: stimmgewaltig, ausdrucksstark, und immer mit einem Augenzwinkern widmen sich die vier Powerfrauen auch in ihrem zweiten Programm „Ungebremst“ den kleinen und den großen Themen, dem Alltäglichen und Skurrilen, dem Naheliegenden und dem Abseitigen.

Auch diesmal nehmen sie auf musikalisch-szenische Art allerlei Sprachen in den Mund und vor allem sich selbst nicht allzu ernst.

Ob klassische italienische Arie, hebräischer Folk, Aretha Franklin oder – zunehmend mehr – Selbstgeschriebenes, die Schönen Mannheims „können alles und das auch noch gut“ (Wiesbadener Tageblatt).

„Ungebremst“ gelingt es ihnen, heiratswillige Damen zum Anbandeln auf den Friedhof zu schicken, ein Loblied dem Navi zu singen, online einen Flug für sensationelle 50 Cent zu buchen und zwischendurch noch eben Werbung für Damenwäsche zu betreiben – denn von irgendetwas muss der Künstler ja leben!

Die Schönen Mannheims (nur eine ist DIE Schöne), das sind die Sängerinnen Anna Krämer, Smaida Platais und Susanne Back – stets getragen von der moralischen Stütze, dem Fels in der Brandung, dem Anker am Klavier: Stefanie Titus.

„Hinreißende Stimmen und umwerfende Szenen, bei denen sich die Schönen auch als großartige Komödiantinnen zeigen“, so urteilte der SWR, als er in seiner Reihe „Nachtkultur“ das Künstlerinnenquartett portraitierte.

22,00 € bis 26,00 € (ermäßigt 19,00 € bis 23,00 €)