Seitdem das Sturmtief Andrea über die Niederrheinebene hinweg fegte, trägt unser Gartenhaus oben ohne. Seine Dachpappe hängt tot überm Gartenzaun. Nun denn, entweder schlägt jetzt der Hornbach-Trieb beim Gatten heftig aus oder aber ein heimischer Dachdecker steigt mir auf selbiges. Wozu hat man eine Sturmversicherung?
An sich also kein Problem!
Das Thujabäumchen liegt seit Andrea in der Garageneinfahrt, so wie es immer nach Stürmen in der Einfahrt liegt. Dann heben wir es halt wieder auf. Ich frage mich, wie lange der schön glasierte Tontopf das noch mitmacht. Bis jetzt hält er jedenfalls. War ja seinerzeit ein schwedischer Qualitätskauf.
An sich also kein Problem!
Ich schwinge den Staubsauger und trällere dabei „Ein Sturmtief, das Deinen Namen trägt, das schenk ich Dir heut Nacht.“ Einer unserer Kater nimmt das persönlich, sitzt triefend nass draußen vor der Tür und maunzt gegen den Sturm und das Wetterungemach überhaupt an, dass die Schnurrbarthaare wackeln. Mit nassen Pfoten fitscht er durch den Flur. Ein großes Frotteetuch, 10-mal rubbeln, ein paar Katzenleckerlis, einige Streicheleinheiten, ein bisschen Schimpfen auf den Wettergott und ein ernstes Gespräch, wie weit Kater sich in dem Alter denn bei dem Wetter vom heimischen Körbchen wegbewegen dürfen und die Katerwelt ist wieder in Ordnung. Er linst bereits, welchen übrig gebliebenen Ast vom Weihnachtsbaum er denn mit welchem Tatzenhieb noch entnadeln könnte. Das Projekt ist schon weit fortgeschritten.
An sich also kein Problem!
Ich kutschiere zu später Stunde eine Meute discohungriger Nachtfalter nach Hause. Der Wagen schwankt unter den Böen von Andrea und ich bin in Gedanken damit beschäftigt, wen ich wo in welcher Reihenfolge zu Hause absetze und wann ich mich endlich in Morpheus Arme schwingen kann. Mit halbem Ohr verfolge ich den Monolog von M., Harvard-Dozent in spe, über die Ausmaße, Windgeschwindigkeiten, daraus resultierende mögliche Ereignisse und den damit verbundenen Ängsten seiner Mutter vor dem Sturmtief Andrea. Er redet und redet, alle schweigen, bis auf einmal meine Tochter knochentrocken bemerkt: „Sturmtief Andrea? Das fegt alle paar Tage zu Hause bei uns durch die Bude. Ist aber …
… an sich kein Problem!“
An sich also kein Problem!
Das Thujabäumchen liegt seit Andrea in der Garageneinfahrt, so wie es immer nach Stürmen in der Einfahrt liegt. Dann heben wir es halt wieder auf. Ich frage mich, wie lange der schön glasierte Tontopf das noch mitmacht. Bis jetzt hält er jedenfalls. War ja seinerzeit ein schwedischer Qualitätskauf.
An sich also kein Problem!
Ich schwinge den Staubsauger und trällere dabei „Ein Sturmtief, das Deinen Namen trägt, das schenk ich Dir heut Nacht.“ Einer unserer Kater nimmt das persönlich, sitzt triefend nass draußen vor der Tür und maunzt gegen den Sturm und das Wetterungemach überhaupt an, dass die Schnurrbarthaare wackeln. Mit nassen Pfoten fitscht er durch den Flur. Ein großes Frotteetuch, 10-mal rubbeln, ein paar Katzenleckerlis, einige Streicheleinheiten, ein bisschen Schimpfen auf den Wettergott und ein ernstes Gespräch, wie weit Kater sich in dem Alter denn bei dem Wetter vom heimischen Körbchen wegbewegen dürfen und die Katerwelt ist wieder in Ordnung. Er linst bereits, welchen übrig gebliebenen Ast vom Weihnachtsbaum er denn mit welchem Tatzenhieb noch entnadeln könnte. Das Projekt ist schon weit fortgeschritten.
An sich also kein Problem!
Ich kutschiere zu später Stunde eine Meute discohungriger Nachtfalter nach Hause. Der Wagen schwankt unter den Böen von Andrea und ich bin in Gedanken damit beschäftigt, wen ich wo in welcher Reihenfolge zu Hause absetze und wann ich mich endlich in Morpheus Arme schwingen kann. Mit halbem Ohr verfolge ich den Monolog von M., Harvard-Dozent in spe, über die Ausmaße, Windgeschwindigkeiten, daraus resultierende mögliche Ereignisse und den damit verbundenen Ängsten seiner Mutter vor dem Sturmtief Andrea. Er redet und redet, alle schweigen, bis auf einmal meine Tochter knochentrocken bemerkt: „Sturmtief Andrea? Das fegt alle paar Tage zu Hause bei uns durch die Bude. Ist aber …
… an sich kein Problem!“
Text & Foto: Andrea Steffen, Düsseldorf