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| Jakub Józef Orliński (Countertenor / Titelpartie) (c) Piotr Porebsky |
Samstag, 16. September 2017, um 19.00 Uhr im Bockenheimer Depot
Premiere / Frankfurter Erstaufführung
RINALDO
Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel
Text von Giacomo Rossi, Szenarium von Aaron Hill
nach dem Epos La Gerusalemme liberata (1574) von Torquato Tasso
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Simone Di Felice
Regie: Ted Huffman
Bühnenbild: Annemarie Woods
Kostüme: Raphaela Rose
Choreografie: Adam Weinert
Licht: Joachim Klein
Dramaturgie: Stephanie Schulze
Rinaldo: Jakub Jósef Orliński
Armida: Elizabeth Reiter
Almirena: Karen Vuong
Argante: Brandon Cedel
Goffredo: Julia Dawson
Eustazio: Daniel Miroslaw
Statisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Rinaldo ist die erste Oper, die Georg Friedrich Händel (1685-1759) für ein Londoner Theater schrieb
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| Elizabeth Reiter (Sopran / Armida) (c) Barbara Aumüller |
Die Uraufführung der ersten Fassung fand am 24. Februar 1711 im Queenʼs Theatre am Haymarket statt und war ein überragender Erfolg. Hatte Händel doch genau den Geschmack der Londoner getroffen, die sich für aufwendige Theatermaschinerien und -dekorationen begeistern konnten. Da kam ihnen diese Zauberoper des sächsischen Meisters gerade recht. Den Erfolg machte aber erst Händels abwechslungsreiche und schillernde Musik mit ihren zahlreichen brillanten Arien und wenigen Duetten komplett. Er bediente sich ungeniert bei seinen früheren Werken und stellte z.B. kriegerische Arien wie Rinaldos „Or la tromba“ – in der sich die Singstimme mit vier Trompeten misst – neben gefühlvolle Lamenti wie Almirenas „Lascia chʼio pianga“, die vielleicht bekannteste Melodie dieser Oper.
Die Handlung spielt im Heiligen Land während des ersten Kreuzzuges (1099): Der christliche Ritter Rinaldo darf seine Verlobte Almirena erst heiraten, wenn er die Sarazenen aus Jerusalem vertrieben hat.
Deren König Argante liebt die Zauberin Armida, Königin von Damaskus. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Rinaldos Mission zum Scheitern zu bringen und verfolgt damit auch ihre eigenen politischen Ambitionen. Nun beginnt ein kompliziertes Spiel, in dessen Verlauf Almirena und Rinaldo von Armida entführt werden. Nachdem Argante ein Auge auf die standhaft bleibende Almirena geworfen und Rinaldo die sich ihm in der Gestalt seiner Geliebten nähernde Armida durchschaut hat, gewinnen schließlich die Christen durch Rinaldos Kriegslist die Schlacht. Am Ende preisen alle den hohen Wert der Tugend.
Die musikalische Leitung liegt bei Simone Di Felice, der als bisheriger Solorepetitor ab der Saison 2017/18 den Posten eines Kapellmeisters der Oper Frankfurt bekleidet. Zu seinen Frankfurter Dirigaten gehören u.a. Monteverdis Lʼincoronazione die Poppea, Händels Radamisto und Glucks Ezio. Der New Yorker Regisseur Ted Huffman gibt mit dieser Produktion sein Deutschland-Debüt. Zudem steht mit Puccinis Madama Butterfly sein Debüt am Opernhaus Zürich und mit Bernsteins Trouble in Tahiti / MacMillans Clemency seine Rückkehr an De Nationale Opera Amsterdam bevor. Der polnische Countertenor Jakub Józef Orliński (Rinaldo), Absolvent der renommierten New Yorker Juilliard School, gilt als eines der vielversprechenden Nachwuchstalente seines Fachs. Angeführt von Elizabeth Reiter (Armida) sind auch alle übrigen Partien mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt.
Weitere Vorstellungen: 18., 20., 22., 24., 27., 29. September, 1., 3. Oktober 2017
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 25 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
# Rinaldo













Die Pose der dargestellten Frau weckt nach Dafürhalten der Jury Assoziationen mit der Darstellung eines „Blow-Jobs“/Oralbefriedigung eines Mannes in einem Pornofilm oder Pornoheft. Nur dass die abgebildete Frau in dieser Szene nicht etwa einen Penis lutscht, sondern ein nicht definierbares Lebensmittel. Diese Darstellung reduziert nach Meinung der Jury die Frau zum reinen Sexobjekt und suggeriert ihre sexuelle Verfügbarkeit. Dieser Eindruck wird verstärkt durch den Text „Heiß, heiß, Baby!“, was Assoziationen mit den entsprechenden Anfeuerungsrufen in Porno-Filmen hervorruft. Es erklärt sich weder, was das nicht definierbare Lebensmittel, noch eine daran lutschende Frau, noch der Slogan „Heiß, heiß, Baby!“ mit einem Fitness-Studio zu tun haben könnte. Das beworbene Produkt – ein Fitnessstudio – hat keinen Produktbezug zu der dargestellten Frau in der abgebildeten Pose.
Die Brüste einer Frau mit „Glocken“ zu vergleichen könnte poetisch sein – „Glocken“ für weibliche Brüste ist im Deutschen jedoch eher als derber und abwertender Jargon-Ausdruck gebräuchlich. Auf dem Bild hält eine nackte Frau alte, schalenartige Metallteile vor ihre Brüste. Diese nackte Brustpartie wird dabei im Zentrum des Bildes inszeniert, der Kopf der Frau ist nicht zu sehen. Das Individuum, die Frau, soll nach Ansicht der Jury auch gar keine Rolle spielen, nur ihr nackter Körper wird instrumentalisiert, um Metallschrott in Szene zu setzen. Die sexualisierte Darstellung des Frauenkörpers dient lediglich als Blickfang. Die Frau wird auf ihren Busen reduziert, ohne dass ihr nackter Körper oder verdeckter Busen direkten Produktbezug hätte. Im Zusammenhang mit einem Ankauf von Schrott dann von „alten Glocken“ zu sprechen, die man gönnerisch auch „nehmen“ würde, ist zusätzlich diskriminierend und wertet nach Ansicht der Jury nicht nur Frauen generell, sondern gerade alte und ältere Frauen in unerträglicher Weise ab.
Hier wird der sandbedeckte Po einer Frau in einem knappen Bikinihöschen bildfüllend in Szene gesetzt. Die Jury ist der Meinung: Diese Darstellung eines Frauenhinterns am Strand hat mit dem beworbenen Ausbildungsberuf des Gärtners (der Gärtnerin? Sie wird übrigens nicht einmal textlich erwähnt) nichts zu tun, denn hier wird ganz bewusst das sexualisierte Körperteil einer Frau als Blickfang instrumentalisiert. Nach Auffassung der Jury wird die Frau in der Darstellung reduziert auf dieses eine Körperteil, ihren Hintern, was zugleich auch Assoziationen von sexueller Verfügbarkeit weckt – durch den Text „Magst Du’s dreckig?“, der nach Ansicht der Jury an die Sprache in Porno-Filmen und der Anbahnungssituation im Prostitutions-Milieu erinnert.


