Barbara Zoeke
Die Stunde der Spezialisten
Originalausgabe
nummeriert und limitiert. Gestaltung: Lars Henkel. Kunstvolle Collagen für Cover, Bezug, Vor- und Nachsatzpapier. Fadenheftung, Lesebändchen.
Deutschland 1940: Max Koenig ist Professor für Altertumsforschung. Ein vererbtes Nervenleiden reißt ihn aus seinem beruflichen Leben und fort von seiner Familie. Er kommt in die Wittenauer Heilstätten und trifft dort auf Schwester Rosemarie, die versucht zu helfen, wo sie kann. Trotz seiner Hinfälligkeit wird Koenig zum Mittelpunkt einer kleinen Gruppe: dem Studienrat Dr. Carl Hohein, der eine Litanei auf die Farbe »Schwarz« komponiert, der jungen Pianistin Elfie, deren Hände zittern und die »Traumdeutsch« spricht, und schließlich Oscar, einem Jungen mit Trisomie 21.
Der Alltag auf der Station, die mangelhaften Essensrationen und die rassenhygienischen Kommentare der medizinischen »Spezialisten« werden nur durch die gegenseitige Unterstützung und kleine Freuden, wie die Besuche von Frau und Schwägerin, erträglich. Sie hoffen darauf, sich nach dem Krieg im Traumland Italien wiederzufinden. Doch Max Koenig und Oscar werden verlegt und ihren Angehörigen entzogen.
Töten wird sie Dr. Friedel Lerbe, ein Arzt, SS-Mann und fanatischer Verfechter der Rassenhygiene. Als Leiter einer Tötungsanstalt führt er das NS-»Euthanasie«-Programm mit bürokratischer Präzision aus – jedes Detail des Ablaufs wird von ihm kontrolliert. Ein ganzer Stab von »Pflegern«, Sekretärinnen, Technikern und Leichenbrennern steht diesem »Spezialisten« bei seinem Handwerk zur Seite.
Der Gestalter Lars Henkel über "Die Stunde der Spezialisten":
"Bei der Gestaltung der Buchschlaufe stand die Frage im Vordergrund, wie ein so schreckliches Kapitel der deutschen Geschichte sich visualisieren lässt.
Normalerweise besteht bei der Entwicklung eines Buchcovers der Vorteil darin, dass man sich vom Text inspirieren lassen kann. Die Geschichte bietet zahlreiche Anregungen für Bildideen, so entwickeln sich die Skizzen häufig aus interessanten Motiven im Roman. Davon gab es auch einige in diesem Buch, viele davon wurden im Skizzenbuch durchgespielt, aber keiner dieser Entwürfe schaffte es auf die Buchschlaufe, da sie alle zu negativ konnotiert waren.
Ein Entwurf war angelehnt an Bildern des Volksliedes "Die Vogelhochzeit", gezeichnet in der Tradition klassischer Kinderbuchillustrationen. Diese Idee basierte auf der Codesprache der Ärzte für die verschiedenen Arbeitsschritte der Tötungsmaschinerie, in der der Begriff "Vogelhochzeit" für die Ausstellung der Totenscheine steht ..."
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