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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 30. Dezember 2024

Weltreligionen: Lichterfest (Chanukka) im Judentum (Chanukka in Mainz)

Foto: Landesverband der Jüdischen Gemeinden
von Rheinland-Pfalz








Erleben Sie 2024 bei „Lichter für Rheinland-Pfalz“ ab 25. Dezember und allen Folgetagen bis einschließlich 2. Januar 2025 auf dem Gutenbergplatz in Mainz eine besondere Zeremonie des Kerzenanzündens aus der jüdischen Religion. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für Einheit, Hoffnung und Gemeinschaft.

Interessanter Aspekt: Das 8. Licht wird in 2025 angezündet, einem heiligen Jahr in der katholischen Kirche! Wer die Sündenlast seines Lebens loswerden will kann mittels Durchschreiten der Eisernen Pforte im Petersdom zu Rom und anderen heiligen Pforten in der christlichen Welt Erleichterung finden! 

Obwohl der jüdische Feiertag Chanukka und das christliche Weihnachtsfest sehr unterschiedlich sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit. Beide Feiertage stehen im Zeichen des Schenkens unter Freunden und Familienmitgliedern. Während diejenigen, die Weihnachten feiern, einen Tag Zeit haben, an dem sie formell Geschenke austauschen, dauert diese Praxis die gesamten acht Tage von Chanukka.


Eingeladen sind alle Interessierten.

Für die jüdische Gemeinde Rheinland-Pfalz ist tatsächlich 2024/2025 das erste Mal öffentliches Kerzenanzünden zu Chanukka in Mainz seit Beginn der Zeitrechnung! 

Gutenbergplatz, 55116 Mainz

Veranstalter: Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz

Freier Eintritt


Chanukka, auch bekannt als das Lichterfest, ist ein bedeutendes jüdisches Fest, das acht Tage lang gefeiert wird. Es erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahre 164 v. Chr. nach dem Makkabäeraufstand gegen die Seleukiden. Chanukka beginnt jedes Jahr am 25. Kislew nach dem jüdischen Kalender, was nach dem gregorianischen Kalender in den November oder Dezember fällt. Das genaue Datum variiert jedes Jahr.

Das Lichterfest markiert die Wiedereinweihung des jüdischen Tempels in Jerusalem durch die Makkabäer im Jahr 164 v. Chr. Die Seleukiden hatten zuvor die jüdische Kultur unterdrückt und den Tempel entweiht. Die Makkabäer beseitigten den Zeus-Altar im Tempel und führten den traditionellen jüdischen Tempeldienst wieder ein. Ein bekanntes Wunder geschah dabei: Ein kleiner Krug Öl, der nur für einen Tag reichen sollte, brannte durch göttliches Eingreifen acht Tage lang, bis neues geweihtes Öl hergestellt werden konnte. Dieses Ereignis wird durch das Anzünden der acht Lichter der Chanukkia, einem speziellen neunarmigen Leuchter, gefeiert.


Im Talmud wird Chanukka nur knapp behandelt, insbesondere im Traktat Schabbat, 21b. Es wird beschrieben, dass das Anzünden der Kerze das zentrale Gebot des Festes ist. Die Schule Hillels lehrte, dass man am ersten Tag eine Kerze anzündet und jeden Tag eine weitere hinzufügt, während die Schule Schammais die entgegengesetzte Methode bevorzugte. Auch wird die Praxis beschrieben, die Chanukkia im öffentlichen Raum aufzustellen, außer in Zeiten der Gefahr.

Am 25. (des Monats) Kislew (beginnen) die acht Tage von Chanukka. An ihnen darf weder getrauert, noch gefastet werden. Als die Griechen in den Tempel eindrangen, verunreinigten sie alle Öle, die sich im Tempel befanden. Nachdem das Königtum des Hauses der Hasmonäer erstarkt war und sie [= die Griechen] besiegte, prüften sie [= die Hasmonäer] nach und fanden nichts, außer einem Gefäß mit Öl, welches (noch) mit dem Siegel des Hohepriesters verschlossen war. In ihm war Öl für nicht mehr als um für einen Tag (den Leuchter) zu entzünden. Es geschah ein Wunder und es wurde mit ihm acht Tage (lang der Leuchter) entzündet. Im folgenden Jahr legten sie diese (Tage) fest und machten sie zu Festtagen des Lobes und Dankes.“

– Babylonischer Talmud, Traktat Schabbat, Kapitel 2, Seite 21b

Chanukka wird in Familien und Gemeinden gefeiert. Es ist üblich, dass jeden Abend des Festes eine weitere Kerze auf der Chanukkia angezündet wird. Das neunte Licht, der Schamasch, dient dazu, die anderen Kerzen zu entzünden. Es werden Segenssprüche (Brachot) gesprochen, und oft werden Öllämpchen oder Kerzen verwendet. Olivenöl ist traditionell, da es an die Menora im Tempel erinnert.

Die Chanukkia ist der neunarmige Leuchter, der speziell für Chanukka verwendet wird. Acht Arme/Kerzen repräsentieren die acht Tage des Ölwunders, während der neunte Arm/Kerze, der Schamasch, zum Entzünden der anderen Lichter dient.

Zu Beginn des Anzündens der Chanukkia werden spezielle Segenssprüche gesprochen, um das Wunder von Chanukka zu preisen und die Bedeutung des Festes hervorzuheben. Trauern und Fasten während dieser Tage ist verboten!




Freitag, 27. Dezember 2024

Fantasien zur Nacht (Dance): Future Proof

 












FUTURE PROOF wurde von Kin Things im Rahmen von The DMCI konzipiert, gestaltet und inszeniert. Audio Design & Composition von ISM Studios. Unser Tanzfilm FUTURE PROOF erfreut sich weiterhin eines großen Erfolgs, der weit über seine ursprüngliche Vorführung als Markenfilm für die ANZ Promax BDA Conference 2011 hinausgeht. Seit seinem Start wurde der Film auf zahlreichen internationalen Film- und Bewegungsfestivals gezeigt, mit einem VIMEO STAFF PICK ausgezeichnet und in STASH sowie in einer Vielzahl von Online-Publikationen veröffentlicht. Er wird weiterhin geliebt und geteilt und wir sind sehr stolz auf den Erfolg und die Anerkennung, die dieses Werk erhalten hat. Der Film konzentriert sich auf Menschen, Identität, den Ausdruck des Selbst und die Interaktionen zwischen den Menschen. Im Mittelpunkt stehen die Tänzerinnen und Tänzer, die in einer riesigen unbekannten Welt abstrakte Formen erschaffen und mit ihnen interagieren. Ihr eigenes Handeln bestimmt die Entstehung und endgültige Zerstörung dieser Elemente. Der Kreislauf der Interaktion schließt sich, und alles, was bleibt, ist das Individuum. Es ist fantastisch zu sehen, dass dieses experimentelle Stück bei so vielen Menschen Anklang findet. / Design und Regie: Kin Things, Studio: Die DMC-Initiative Audiokomposition & Sounddesign: ISM-Studios

Mittwoch, 25. Dezember 2024

Frohe Weihnachten für alle (syrischen) Flüchtlinge in Deutschland, auf dass sie bald zurückkehren können

 

Foto: Sarah Little

(Wilson Center) Malak Farouq ist eine syrische Frau, die im Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien lebt. Sie schreibt in "Enheduanna. A blog of the Middle East Women's Initiative" über ihre Wahrnehmung der Situation und sie ist sehr zuversichtlich, dass der Wiederaufbau Syriens gelingen wird. Sie reflektiert über den Fall des über 50-jährigen Assad-Regimes und was es für sie bedeutet, in ihre Heimat, Syrien, zurückkehren zu können.


Ihre Geschichte und Leben im Flüchtlingslager Zaatari mit Blick auf Syrien beschreibt sie mittlerweile glückerfüllt. Der Wiederaufbau Syriens ist eine monumentale Aufgabe, aber sie ist zuversichtlich, dass die Syrer mit ihrem kollektiven Willen, ihren intellektuellen Ressourcen und der Widerstandsfähigkeit ihrer Frauen erfolgreich sein werden. Nach Jahrzehnten autoritärer Herrschaft steht Syrien endlich am Rande der Hoffnung. Das Assad-Regime, das 1970 begann und über 50 Jahre andauerte, brachte enorme Unterdrückung mit sich. Jetzt ist Syrien befreit, und sie glaubt, dass ihr Land stärker als je zuvor hervorgehen wird. Wir verfügen über ein robustes Humankapital und außergewöhnliche intellektuelle Ressourcen, sagt sie, der Wiederaufbau Syriens wird zügig voranschreiten, da sowohl syrische als auch internationale Akteure aktiv planen und investieren. 

Die Syrer in weltweiter Diaspora haben wertvolle Erfahrungen und Ressourcen im Ausland gesammelt und sind bestrebt zurückzukehren und zum Aufbau beizutragen. Vor dem Konflikt im Jahr 2011 hatte Syrien eine vielfältige Wirtschaft mit bedeutenden Beiträgen aus Landwirtschaft, Öl, Herstellung und Tourismus. Der Krieg hat die Wirtschaft zerstört und um mehr als 60 % auf ca. 24 Mrd. USD geschrumpft, mit einem geschätzten Verlust von zusammen über 250 Milliarden USD im BIP. Trotz dieser Rückschläge gibt es eine starke Grundlage, auf der wir aufbauen können. Die junge Bevölkerung Syriens stellt eine dynamische und motivierte Arbeitskraft dar, die bereit ist, die Nation in eine neue Ära zu führen.

Die Rückkehr der Familien in ihre Häuser ist entscheidend für die Heilung und den Wiederaufbau des sozialen Vertrauens. Ich habe kürzlich meinen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften gemacht, und der syrische Arbeitsmarkt braucht dringend qualifizierte Fachkräfte wie mich. Meine Mutter, bekannt für ihr außergewöhnliches strategisches Denken, plant ein kleines Geschäft als unsere Haupteinnahmequelle. Syrische Frauen haben Resilienz, Intelligenz und strategisches Denken bewiesen und Rollen übernommen, die sie nie erwartet hätten. Frauen sind zu Haushaltsvorständen, Geschäftsinhaberinnen und Gemeindeleiterinnen geworden. Syrische Frauen haben sich angepasst, innoviert und neue Wege inmitten unvorstellbarer Widrigkeiten geschaffen. "Ich bin unglaublich stolz auf jede syrische Frau für ihre Geduld, Stärke und Entschlossenheit." Die Rolle der Frauen bei der Gestaltung der Zukunft Syriens kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Syrien wird sich nicht nur erholen, sondern als Leuchtfeuer der Hoffnung und Stärke für die Welt hervorgehen.


 


 

Samstag, 21. Dezember 2024

Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft legt wieder los

Lach und Schieß-Urgestein
Dieter Hildebrandt, der 2013
mit 86 Jahren verstarb.
Foto: Christoph Vohler




Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft hat nach einer turbulenten Zeit und einer Insolvenz im Jahr 2023 einen Neustart vollzogen. Die legendäre Kabarett-Bühne, die vor allem durch Dieter Hildebrandt berühmt wurde, öffnete im November 2024 wieder ihre Pforten.

Der neue künstlerische Leiter, André Hartmann, setzt auf politisch-sozialkritische Inhalte auf hohem Niveau. Die Eröffnung wurde mit viel Nostalgie gefeiert und die Bühne soll künftig weiterhin für scharfzüngiges politisches Kabarett stehen. Das Stammhaus in Schwabing ist noch nicht fertig, sodass verschiedene andere Bühnen Anlaufpunkt sein müssen.


Hier sind einige Highlights aus dem aktuellen Programm der Münchner Lach- und Schießgesellschaft:

  • JAHRESRÜCKBLICK 2024: Ab 18. Dezember 2024 bis Anfang Januar wird das Ensemble ein humorvolles Jahr in Revue im THEATER DREHLEIER vorstellen und auf die Höhepunkte und Herausforderungen anspielen.

Das Jahr 2024 war sicherlich kein einfaches. Umso wohler tut es, zum Ende desselben herzlich darüber zu lachen. Und das am Besten mit Niveau. Mitglieder des Ensembles der Münchner Lach- und Schießgesellschaft greifen hierfür die Tradition des Satirischen Jahresrückblicks, das beliebte „Schimpf vor 12“ der Kabarett-Institution wieder auf. Mit scharfer Zunge spiessen sie die Krisen, Katastrophen und Kriege des vergangenen Jahres auf, das Ampel-Aus, „Remigration“ oder die Angriffe der Social-Media-Imperien auf die Demokratie. Und sie kümmern sich auch um die ehemalige Opposition. Ob Trump, ob Söder, Musk oder Merz, jeder bekommt hier sein verdientes Fett weg. Vom Haus-Ensemble der Lach- und Schiessgesellschaft, die preisgekrönte Kabarettistin Christl Sittenauer, Texter und Sänger Frank Klötgen sowie Lach- und Schiess-Regisseur Sven Kemmler und der Künstlerische Leiter André Hartmann rücken den vergangenen zwölf Monaten wuchtig auf den Leib. Ein satirisches Jahreskompott mit Biss.

  • UDE und Konsorten: Am 15. Januar 2025 wird eine Hommage an die legendäre Kabarett-Bühne im DEUTSCHEN THEATER München stattfinden.

‚Laden‘ so nannte Sammy Drechsel die Münchner Lach- und Schießgesellschaft in Schwabing, die er, der prominente Sportreporter, zusammen mit dem Kabarettisten Dieter Hildebrandt gründete.
Alt-OB und LADEN-HÜTER CHRISTIAN UDE präsentiert mit seinen Konsorten „wahre Münchner Geschichten“ aus der schillernden Zeit der legendären Münchner Kabarettinstitution. Special Guest Ron Williams, der beliebte Sänger und Schauspieler, der schon in den 80-er Jahren den ‚Laden‘ füllte, liest satirische Texte und wird einen Nachruf auf Lady Liberty singen.
Mitglieder des erfolgreichen jungen Ensembles der lach+schiess ‚pfeffern‘ den Abend mit politischer Satire und die „Zuaweziaga Wirtshausmusik“ – Egon Wanitschek, Michi Ponert und Conny Holzwarth – sorgen für fetzige musikalische Unterhaltung.

  • DIE LETZTEN IRONESEN von Faltsch Wagoni (Silvana und Thomas Prosperi). Ihr Leitmotiv: Immer schön rebellisch bleiben – aber mit Stil. Ein eigener Beitrag hier im Blog.

Süddeutsche Zeitung: Sätze für die Ewigkeit.

Münchner Feuilleton: Über 40 Jahre gemeinsam leben und arbeiten, und dabei immer besser und substanzieller werden? Wie geht das? Das Duo Faltsch Wagoni macht es vor.

AZ München: Faltsch Wagoni sind keine miesepetrigen Moralisten, sondern wortgewandte Unterhaltungskünstler mit besonders erfrischender Streitlust. Das Mittel der Wahl ist das Spiel mit der Sprache, entspannte Lieder und unaufgeregte Chansons mit klaren Positionen.

Groebners neuer Glossenhauer #53: Humorlose Herrscher

 

Vorweihnachtlich grünt die Hoffnung - © Foto: Dominic Reichenbach, Artwork: Claus Piffl























Humorlose Herrscher


Der alte Spruch von Michael „Gorbi“ Gorbatschow hat sich mal wieder beim Newsletter schreiben bewahrheitet: „Wer zu spät schreibt, den bestraft die Geschichte.“ 

Also eigentlich hat der Gorbi das o gar nicht gesagt. 

Gesagt hat er nämlich irgendwas auf russisch. 

Andere wollen danach noch gehört haben, wie er damals bei seinem Besuch in der DäDäÄr danach seinem Begleiter noch zugezischt hat: 

„Und diesen geisteskranken, fanatischen, karrieregeilen KGB-Zwerg in Dresden müssen wir auch noch rechtzeitig los werden.“ 

Ist aber nicht gesichert.


Gesichert ist dagegen, dass dieser Newsletter vor drei Tagen schon fertig war und genau da die Herrschaft der Assads in Syrien nach über 50 Jahren vorbei war. 

Und mit ihr die Aktualität des Newsletters. 

Und ein Newsletter, der nicht aktuell ist, was ist der? Ein Oldsletter?

Also zurück zum Start.


Schließlich können wir gerade viel lernen:

Ein Blick nach Syrien zeigt - einerseits: 

Mit so einer unendlichen Herrschaft kann ganz plötzlich Schluss sein. 

Vor drei Wochen wäre Baschal „Doktor Tod“ al-Assad der Zweite (und Letzte) mit seinen russischen Kumpels noch locker-flockig am Strand neben ihrem Luftwaffenstützpunkt entlang flaniert, heute steht er bei denen vor der Tür und fragt nach einem Schlafplatz.


Wenn dieser Trend sich verfestigt, könnten neben Spionen und nebenberuflichen Finanzjongleurs wie Jan „Ciao mit Au“ Marsalek und hauptamtlichen Schlächtern wie Assad demnächst auch Auszählungsexperten wie Nicolas „eins und eins ist vier“ Maduro und Mullahs wie Ali „Kopf ab!“ Chamenei aus dem Iran in Moskau sich die Klinke von der russischen Einwanderungsbehörde in die Hand geben.

Zumindest solange Wladimir „Stöckelschuh“ Putin noch lebt. 

Aber der ist ja erst 72. 

Ja, so ist das mit der Endlichkeit: 

Sie ist nicht nur ein Schrecken. Manchmal auch eine Chance.


Zweitens lernen wir: 

Es gibt mittlerweile in Deutschland und Österreich kein Thema, kein Ereignis, keine weltpolitische Wende, die nicht damit beantwortet werden könnte, dass irgend ein Wesen mit „Heimat im Herzen“ und Scheiße im Hirn sich hinstellt und sagt: 

„Jetzt müssen wir mehr Menschen abschieben.“

In Syrien rattern die Granatwerfer und Maschinengewehre, in Deutschland und Österreich rattern die Phrasendrescher der Menschenfeindlichkeit.

Die einen feiern auf den Straßen, dass in ihrem Herkunftsland ein Diktator verschwunden ist, die anderen überlegen, wie sie diese Menschen mit der kulturfremden guten Laune los werden können.

Dabei hat doch gerade Syrien sehr viel für Österreich und Deutschland getan!

Den wichtigsten Mitarbeiter Adolf „Endlösung“ Eichmanns etwa, einen gewissen Alois Brunner, hat Syrien freundlich bis zu dessen Tod in Damaskus aufgenommen. 

Und so unangenehme Teile der deutsch-österreichischen Vergangenheit zurückgehalten.

Seltsam, da hat keiner „Rückführung in die Heimat“ gefordert.


Aber lassen wir die Vergangenheit. 

Die Gegenwart ist ja schon grauslich genug. Konzentrieren wir uns lieber auf gute Nachrichten: Fußball!

Denn bevor die FIFA gestürzt und ihre Logos von einer aufgebrachten Menge auf der Straße verbrannt werden und sie den goldenen Löffel abgibt, vergibt sie noch den Austragungsort 2034 für die Fußball-WM der Männer.

An: Saudi-Arabien.

Logisch, was in Katar recht war, ist in Saudi-Arabien nur billig.


Warum auch nicht?

Das Land ist sehr sehr angesehen. Bei Waffenexporteuren, strengreligiösen Imamen und … ja keine Ahnung, bei wem noch. Donald Trump vielleicht?

Aber auch die Organisation „Human Rights Watch“ kennt das Land gut und hat deshalb einen Bericht über die Situation von Arbeitsmigranten in Saudi-Arabien veröffentlicht, mit dem klingenden Titel: „Stirb zuerst, und ich bezahle Dich später.“

Immerhin: Es wird bezahlt.


Aber mei, dafür ist das Land führend in Sachen Frauenrechte.

Denn Frauen haben in Saudi-Arabien alle Rechte, die ihnen die dortigen Männer zugestehen. Autofahren dürfen sie obendrein. Mehr kann man sich nicht wünschen. 

Und was sich frau wünscht…, wer weiß das schon? 

Am Besten man fragt nicht, dann gibt es auch keine unerfüllten Wünsche.

Obendrein ist das Land friedliebend und gewaltfrei. 

Und zwar für alle,  die nicht gerade im Jemen leben oder sonstwo, wo von Saudi-Arabien ausgestattete und unterstütze Truppen Leichen hinterlassen.

Wenn man allerdings ein saudischer Journalist ist, dann hinterlässt man nichts. 

Nein, dann verschwindet man in der Botschaft zu Istanbul. Und alles bleibt schön saudi… äh… sauber.


Und auch ökologisch ist das Land ganz weit vorne. Demokratisch sowieso.

Also soweit vorne wie das eben für eine absolute Öl-Monarchie möglich ist, ohne dabei auf Petrochemische Produkte und Absolutismus zu verzichten. 

Theoretisch: gesprächsbereit. Praktisch: Braus’n gehn.

Kurz gesagt: 

Saudi-Arabien - die perfekte Mischung aus John D. „Ölsardine“ Rockefeller und Ludwig „Ihr haltet jetzt mal alle das Maul!“ XIV. von Frankreich.

Warum soll so ein Land nicht die Fußball-WM ausrichten?


Was mich vielmehr interessieren würde: 

Warum organisieren eigentlich Diktatoren, Gewaltherrscher und Kollegen eigentlich immer nur Sportevents? Das ist doch gefährlich.

Nicht nur diese in Stadien fanatisierten Massen, auch diese Sportler sind ein Risiko.

Die sind doch total kritisch. 

Man schaue sich nur um: Überall sieht man Spitzensportler und -Sportlerinnen, die ständig zeigen, wie viele Gedanken sie sich täglich machen. In jedem zweiten Werbespot präsentieren sie das Produkt intensiver, investigativer Recherche und preisen Dinge, die ihnen ganz persönlich sehr wichtig sind: Vermögensverwaltung, Dauerwürste, Turnschuhe, Schokoriegel und vieles mehr, was unter ihren kritischen Augen gerade noch Gnade findet. 

Man sehe sich nur das Portfolio von LiverRedBuul Jörgen Klopp an und man sieht: Der Mann ist nicht bekloppt. Der kann rechnen. 

Ja, kritisch hinterfragende, gefährliche Intellektuelle sind diese Sportler,.… ich glaube , wenn das einmal die Diktatoren begreifen, werden sie erst sehen, wie viel klüger es wäre, das schöne Geld in andere Disziplinen zu stecken. 


In die Klassische Musik etwa. (Hier könnte ihr Anna „Putins Piepmatz“ Netrebko-Witz stehen) Oder noch besser: Freejazz! Gerade für Diktaturen interessant, weil man sich so nicht nur ein kulturelles Mäntelchen umwerfen kann, sondern auch noch den einen oder anderen Musiker gut in den Folterkammern des Regimes einsetzen könnte. 

Wo dann der Satz fällt: „Also entweder Du packst aus, oder er spielt noch ein Solo.“

Oder Tanztheater. 

Oppositionelle müssen in der ersten Reihe sitzen. Aber sie dürfen nicht einschlafen! 

Oder natürlich: Komiker. 

Ja, Liebe Gewaltherrscher, sehr geehrte Diktatoren, werte Hoheiten, Gottgleiche Herrscher, absolute Monarchen, servus Papst: Choose Me! Finanzieren sie mich! 

Und ich erfinde einen Flüsterwitz nach ihrem Geschmack.

Etwa so einen: 

Wie heißt das, wenn der russische Diktator im Dezember Besuch von seinem Verbündeten aus dem Nahen Osten bekommt? Na!? Nikolaus? 

Nein, sondern:

Da geht einem der Assad auf Grundeis.


Lustig, was….? 

Nein?!?


Na, dann bleib ich halt Demokrat und schreib weiter Newsletter. 

(Den kann man übrigens unterstützen. Infos unten.)

Humorloses Herrscherg’sindel!


xxx


Groebner live: 

Freitag 13.12. - Quartalsweise - der Vierteljahresrückblick - Frankfurt, Buch&Wein

Donnerstag 30.1.2025 - ÜberHaltung - München, Wirtshaus im Schlachthof

Samstag 8.2. 2025 - ÜberHaltung - Wien, Kabarett Niedermair


Verbraucher-Tipp:

Kabarett-Karten sind übrigens großartige Weihnachtsgeschenke. Auch an sich selbst.


Groebner zum Hören: 

„Nicht mein Problem“ Satire-Pop für Fortgeschrittene.

xxx


uer ist subjektiv, genießt das und duzt Dich ungefragt, weil er sich das so ausgesucht hat. 

Bitte verzeihen Sie.


Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 

Hier die jene für Deutschland: 

Severin Groebner, Stadtsparkasse München, IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64



Freitag, 20. Dezember 2024

Schöne Bescherung? Lieferengpässe bei Medikamenten

Apotheke                      Foto: Rosenheim.24


Apotheker und Ärzte sind besorgt über die bevorstehende Saison, da etwa 500 rezeptpflichtige Medikamente, darunter Antibiotika, Diabetesmittel und Schmerztabletten, aktuell von Lieferengpässen betroffen sind. Diese Engpässe könnten zu Versorgungsschwierigkeiten führen, insbesondere für Patienten mit akuten oder chronischen Erkrankungen.


Probleme und Ursachen

Es gibt immer weniger Hersteller für viele Substanzen, was das Problem verschärft. Sollte ein Hersteller den Markt verlassen, können andere Firmen die Lücke oft nicht füllen. Ein großes Risiko.


Bund: Keine Versorgungsknappheit an Arzneimittel

Das Bundesgesundheitsministerium betont, dass es in Deutschland keine Versorgungsknappheit an Arzneimitteln gibt, sondern nur punktuelle Lieferengpässe. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte nach den Problemen im vergangenen Jahr Verbesserungen versprochen, die teilweise umgesetzt wurden, wie z. B. bürokratische Erleichterungen beim Austausch von nicht lieferbaren Medikamenten. Trotzdem sind die Verbesserungen oft kaum spürbar, wenn bestimmte Wirkstoffgruppen nicht mehr aus der Produktion kommen. Das Ministerium betont, dass die Patienten trotz der Engpässe mit therapiegerechten Arzneimitteln versorgt werden können, da fast immer wirkstoffgleiche Alternativen verfügbar sind. Nur etwa ein Prozent der verschreibungspflichtigen Arzneimittel sind betroffen.


Wirkungslose Maßnahmen

Die von der Regierung eingeführten Maßnahmen zur Bekämpfung von Lieferengpässen zeigen laut Experten nur begrenzt Wirkung. Trotz neuer Regelungen wie dem Verbot von Rabattverträgen für kritische Arzneimittel und der Verpflichtung, Vorräte zu lagern, sind die Margen bei Generika so gering, dass Hersteller oft weniger produzieren, um Verluste zu vermeiden. Dieses Verhalten führt unvermeidlich zu Lieferengpässen. Außerdem weisen sie darauf hin, dass der Austausch von Medikamenten, insbesondere Antibiotika, nicht immer einfach und manchmal sogar gefährlich sein kann.


Produktion im Ausland

Ein Großteil der Arzneistoffproduktion (60-70 %) erfolgt in China und Indien, was Deutschland politisch und wirtschaftlich abhängig macht. Um die Lieferengpässe zu beheben, müssten wichtige Arzneimittel wieder in Europa produziert werden, was jedoch kompliziert ist, da häufig Ausgangssubstanzen aus China und Indien bezogen werden müssen. Zudem erschweren Umweltgesetze die Herstellung in Europa. Es wird gefordert, neue, kostengünstigere und umweltschonendere Produktionswege zu finden, was jedoch viel Zeit und Geld kostet. Solange die Abhängigkeit von anderen Ländern besteht, werden Engpässe fortbestehen.



Faltsch Wagoni in München: DIE LETZTEN IRONESEN (2024)

 LIEBE FREUNDE,      


                                                                    

ich melde mich noch mal, bevor das Jahr rum ist.

Die große Kälte lässt auf sich warten, erwartungsgemäß. Der Dezember ist einfach nicht mehr, was er mal war. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich bin zwar älter geworden, aber ich fühle mich immer noch wie ein junger Hupfer und die Froschaugen, durch die ich in die Welt blicke, sind auch immer noch die gleichen, oder um genau zu sein: Es ist immer noch der kleine, grüne Lurch, der da aus den Glubschern herauskuckt. Älter fühle ich mich nur, wenn ich mich in der Wasseroberfläche betrachte und die Falten sehe, die sich auf meinem Traumkörper breitmachen. Dann denk ich: What shall’s? Das sind Zeichen der Reife, Falten zeigen ist angesagt, alles wird älter. Auch die olle Erde zeigt Alterserscheinungen. Kein Wunder, bei der Überbeanspruchung:
Hallo Erde, alte Haut, was machen die Asphalten?

Die Menschen stöhnen unter den Schlamasseln, in die sie sich selbst hineinmanövriert haben. Das Stöhnen nimmt beständig zu und ist mittlerweile bis in die letzten Sumpflöcher zu hören. Ich meine: Leute, cool down, Schluss mit dem Gejammere. Es heißt doch: Wer sich nicht wehrt wird überhört, oder? Auch gegen die eigenen Ängste, schlechte Laune oder Überdruss kann man sich wehren und etwas unternehmen, sich engagieren zum Beispiel. Bringt den Laden mal wieder auf Vordermann, das wünscht sich zu Weihnachten und im Neuen Jahr und überhaupt, euer Wetter-Frosch.

Nicht schaden kann da das neue Programm von Faltsch Wagoni. Denn sie sind Zweifler, aber keine Verzweifler. Sie blicken auf das Land des Schwächelns mit selbstironischer Skepsis und heiterer Zuversicht gleichzeitig und präsentieren wunderbar wortwitzige Songs, Gedichte und Dialoge zum Zustand der „Zustände“.

Sie glauben daran, dass es möglich ist, eine kritische Weltsicht zu haben, ohne in dumpfe, bräsige, jammerige, hasserfüllte Besserwisserei zu verfallen. Ihr Leitmotiv: immer schön rebellisch bleiben - aber mit Stil.


Erfreuliche Nachricht Nr. 1:
Am 28.12. ist Premiere von DIE LETZTEN IRONESEN in der Pasinger Fabrik.
Gespielt wird auch am 29.12. und an Silvester.
Erfreuliche Nachricht Nr. 2:
Nach 2 Jahren Sendepause öffnet die Lach & Schieß wieder, die Bühne auf der Faltsch Wagoni seit 25 Jahren regelmäßig gespielt haben. Nun sind 2 Termine im Februar geplant, und man darf gespannt sein auf die runderneuerte Location. Karten gibt es bereits - ihr wisst schon - Reservierungen tun den Künstlern und Veranstaltern gut. Außerdem kann man Karten auch verschenken, und warum nicht an sich selbst?

Schöne und möglichst reibungslose, erholsame Feiertage 
wünschen euch
Silvana & Thomas Prosperi, alias Faltsch Wagoni





Die nächsten Faltsch Wagoni Termine:
Fr 20.12.24
18:00
KraillingCafé Paletti
Paulhanplatz
Kurzauftritt
Sa 28.12.24
19:30
München
nur noch Restkarten
Pasinger Fabrik ≫≫≫
Premiere
DIE LETZTEN IRONESEN
So 29.12.24
19:30
MünchenPasinger Fabrik ≫≫≫
DIE LETZTEN IRONESEN
Di 31.12.24
Silvester
17:30
München
ausverkauft
Pasinger Fabrik ≫≫≫
DIE LETZTEN IRONESEN
Sa 15.02.25

MünchenLach+Schieß ≫≫≫
DIE LETZTEN IRONESEN
So 16.02.25
18:00
MünchenLach+Schieß ≫≫≫DIE LETZTEN IRONESEN
Faltsch-Wagoni-CDs gibt es bei Auftritten oder hier im Faltsch-Wagoni-CD-Kiosk ≫≫≫